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Abwägevorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Abwägevorrichtung zum selbsttätigen Abwägen
von rieselfähigen Gütern, insbesondere von melasierten Futtermitteln, bei der das
in einem Wiegegefäß abgewogene Gut über einen Trichter in Säcke abgefüllt wird.
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Beim Abfüllen von rieselfähigem Schüttgut in Säcke werden selbsttätige
Abwägevorrichtungen verwendet, mit denen eine hohe Anzahl von Abwägevorgängen mit
nachfolgender Abfüllung in Säcke pro Stunde möglich sind. Einige hundert Abwäge-Vorgänge
pro Stunde können mit Einzelwaagen durchgeführt werden, wobei diese Leistung von
verçchiedenen Bedingungen, wie Art des Schüttgutes, Größe der Abfüllsäcke und dgl.,
abhängig ist. Zur Erhöhung der Abfülleistung werden auch Doppelwaagen verwendet,
bei denen zum Abwägen zwei Wiegegefäße vorgesehen sind, deren Inhalt abwechselnd
über einen gemeinsamen Trichter auf Säcke abgefüllt wird.
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weben der Abfülleistung der Abwägevorrichtung ist deren Genauigkeit
beim Wiegen von Bedeutung; dabei ist es besonders
wichtig, daß das
in die Säcke abgefüllt Gut ein vorgegebenes Nettogewicht möglichst genau erreicht.
Bei Schüttgütern mit klebenden Eigenschaften, wie z.B. melasierten Futtermitteln,
bleibt häufig bei jedem Wägevorgang ein Teil des Schüttgutes an den Innenwänden
des Wiegegefäßes und des Trichters haften. Dies hat zur Folge, daß das abgewogene
Gut nicht vollständig aus dem Wiegegefäß in die Säcke gelangt und die Schicht an
den Innenwänden immer dicker wird. Beim Wiegegefäß wird durch die Schicht die Genauigkeit
der Abwägung beeinträchtigt. Damit das Nettogewicht des abgefüllten Schüttgutes
eine vorgegebene Grenze jedoch nicht unterschreitet, kann die Wägevorrichtung an
der Waage nachjustiert z werden. Eine solche Nachjustierung ist nur in begrentem
Umfang möglich und das an den Innenwänden von Wiege gefäß und Trichter anhaftende
Schüttgut muß von Zeit zu Zeit in einem Reinigungsvorgang entfernt werden. Zum Reinigen
der Gefäße und Trichter ist es jedoch erforderlich, daß die gesamte Anlage außer
Betrieb gesetzt wird. Das Anhaften oder Absetzen des Schüttgutes an den Innenwänden
wirkt sich daher nachteilig auf die Abfülleistung und die Genauigkeit der Abwägevorrichtung
aus.
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Darüber hinaus wurde bei bestimmten Schüttgütern, wie melaesierten
Puttermitteln, die Erfahrung gemacht, daß die Anlagerungen an der Innenwand des
Trichters teilweise einen lockeren Aufbau hatten und in zwar unregelmäßigen Abständen
jedoch wiederkehrend plötzlich abrutschten und ein zu hohes Sackgewicht ergaben.
Bei einem bestimmten Futtermittel wurde beispielsweise durch gesondertes Wiegen
der Säcke festgestellt, daß mehrere aufeinander folgende Säcke mit einem Inhalt
von 25 kg ein geringfügiges Untergewicht hatten, wonach
ein Sack
ein erhebliches Übergewicht aufwies. Während das Untergewicht noch innerhalb der
Toleranzgrenze von - 150 g lag, war das Ubergewicht oberhalb der Toleranzgrenze
von + 150 g und wurde schon durch die an der Abwägevorrichtung vorhandene Bandwaage
angezeigt. Das oben erwähnte Nachåustieren der Waage ist bei relativ fest mit den
Innenwänden verbundenen Anlagerungen möglich, deren Gewichtszunahme innerhalb von
größeren Zeiträumen erfolgt, beispielsweise in einer Stunde. Bei den lockeren Anlagerungen,
die sich innerhalb einer halben Minute aufbauen können, ist ein Nachjustieren der
Waage nicht durchführbar. Außerdem würde das Nachjustieren nur das Wiegegefäß erfassen
und nicht den Trichter, in dem hauptsächlich die lockere Anlagerung des Schüttgutes
erfolgt. Bei Wiegegefäßen, die mit Vibratoren versehen sind, ist die lockere Anlagerung
ohnehin praktisch kaum vorhanden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Anhaften des Schüttgutes
an den Innenwänden des Wiege gefäßes und des Trichters zu verhindern und dadurch
eine höhere Abfülleistung bei größter Wiegegenauigkeit zu ermöglichen.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Abwägevorrichtung der eingangs
genannten Gattung erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in das Wiegegefäß und/oder
in den Trichter jeweils eine oder mehrere Folien eingehängt ist bzw. sind, welche
die gesamten Innenwände des Wiegegefäßes bzw. des Trichters abdecken und die nicht
glatt an den Innenwänden des Wiegegefäßes bzw. Trichters anliegt bzw. anliegen.
Dadurch, daß die Folie oder Folien nicht glatt an den Innenwänden anliegen, entsteht
ein geringfügiger Fältenwurf, der beim Einfüllen des Schüttgutes sich ständig verändert
und ein Festkleben
oder Anhaften des Schüttgutes an den Innenwänden
der Gefäße verhindert. Es war nicht vorhersehbar und auch für den Fachmann überraschend,
daß das Schüttgut, das an den glatt polierten*Wänden der Stahlbehälter oder mit
Kunststoffen, wie Tetr beschichteten Behälterwänden haften blieb, auf den losen
Folien sich nicht absetzte. Das Nachjustieren und häufige Reinigen der Abwägevorrichtung
ist nicht mehr notwendig.
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Es ist vorteilhaft, die Folie bzw. Folien mit ihren oberen Rändern
mit dem Wiegegefäß bzw. dem Trichter zu verbinden.
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Diese ansonsten lose in das Wiegegefäß bzw. den Trichter hineinragenden
Folien weisen die gewünschte Flexibilität auf und verhindern ein Anhaften von Schüttgut
an ihren Innenseiten.
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Die Erfindung ist anhand der Zeichnung, die in vereinfachter Darstellung
eine Abwägevorrichtung im Schnitt zeigt, näher erläutert.
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Die von vorne im Schnitt dargestellte Abwägevorrichtung 1 hat ein
Wiegegefäß 2 und einen Trichter 3. Der Trichter 3 hat an seinem unteren Ende 4 eine
oeffnung 5. In dem Wiegegefäß 2 abgewogenes Schüttgut gelangt über den Trichter
3 durch die Öffnung 5 in die jweils zu füllenden Behälter, Säcke od. dlg., die am
unteren Ende 4 des Trichters 3 be-, festigt sein können. Sowohl die Innenwand 6
des Wiegegefäßes 2 als auch die Innenwand 7 des Trichters 3 sind durch Folien 8
und 9 abgedeckt. An ihrem oberen Rand 10 bzw. 11 sind die Folien 8 bzw. 9 am Wiegegefäß
2 bzw. am Trichter 3 befestigt.
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Die Folien 8 bzw. 9 liegen ansonsten lose an den Innenwänden 6 bzw.
7 an. Zur Befestigung der Folien 8 und 9 können oder Polytetrafluoräthylen
Leisten,
Klammern, Schrauben oder ähnliches vorgesehen sein.
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Im Aiisführungsbeispiel sind als Befestigungselemente an den oberen
Rändern 10 bzw. 11 des Wiegegefäßes 2 bzw. des Trichters 3 umlaufende Leisten 12
bzw. 13, mit nicht näher gezeigten Flügelschrauben, vorgesehen. Die Folien 8, 9
sind so ausgeführt, daß sie nicht glatt an den Innenwänden 6, 7 anliegen. Zu diesem
Zweck können die Folien 8, 9 größer oder kleiner ausgeführt sein als die zugehörigen
Teile, Wiegegefäß 2, Trichter 3, in die sie eingesetzt sind. An den Innenseiten
14 und 15 der Folien 8 und 9 können sich aufgrund des sich dauernd verändernden
Faltenwurfs keine Schüttgutreste festsetzen. Der Faltenwurf ändert sich zwangsläufig
durch das sich ständig wiederholende Einfüllen in das Wiegegefäß 2, das nach erfolgtem
Abwägen in den Trichter 3 entleert wird. Zum Entleeren des Wiegegefäßes 2 wird dieses
an seinem Boden 16, der aus zwei wegschwenkbaren Klappen 17 und 18 besteht, geöffnet.
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Bei der bevorzugten Ausführung sind die Folien 8 bzw. 9 in ihren Abmessungen
geringfügig größer ausgeführt als die Innenabmessungen des Wiegegefäßes 2 bzw. Trichters
3. Die Folien 8, 9 müssen eine so hohe Festigkeit haben, daß sie nicht reißen und
genügend elastisch sind, um nach dem Entleeren wenigstens teilweise von den Innenwänden
6, 7 abheben zu können. Kunststoffolien mit einer Stärke zwischen 0,1 und 0,5 mm
haben die gewunschte Elastizität, um durch den Druck des eingefüllten Schüttgutes
an die Innenwände 8, 9 sich anzulegen und um nach dem Entleeren wieder von den Innenwänden
8, 9 abzuheben. Diese Wirkung wird bei Folien erreicht, die aus einem Stück bestehen
und der Form des Wiegegefäßes bzw. des Trichters angepaßt sind. Es ist aber auch
möglich, mit einzelnen Folien, die die Form rechteckiger Tücher haben, die
Behälter
auszukleiden, um den gewünschtnn Effekt zu erreichen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist im Trichter 3 zwischen
der Folie 9 und der Innenwand 7 eine Gewebebahn 19 eingefügt. Es hat sich gezeigt,
daß hierdurch die Standdauer der einem Verschleiß unterliegenden Folie heraufgesetzt
wird.
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Die Gewebebahn 19 hat vorzugsweise eine Imprägnierung. Ubliche Planen
haben sich als geeignet erwiesen.