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Vorrichtung zur Austragung von in Silos gelagerten
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Stoffen
Vorrichtung zur Austragung von in Silos gelagerten
Stoffen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Austragung von in Silos
gelagerten Stoffen.
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Verschiedene Arten von Materialien werden in Silos gelagert, so zum
Beispiel Schüttgut, Stäube oder teigartige Stoffe. In der folgenden Beschreibung
sollen diese Materialien kurz als Füllgut bezeichnet werden. Dieses Füllgut wird
üblicherweise über Austrageinrichtungen, zum Bei spiel über in den Silos vorgesehene
Förderschnecken, ausgetragen. Dabei kann das Problem auftreten, daß innerhalb des
Silos das Füllgut zum Beispiel aufgrund von Brückenbildung nicht gleichmäßig abläuft.
Uz dieses Problem zu lösen, sind aus dem Stand der Technik verschiedene Vorrichtungen,
wie Fräsen, Schubeinrichtungen oder Rüttler bekannt, die das gelagerte Füllgut bewegen
sollen. Diese Vorrichtungen sind ta
allgemeinen sehr kostenaufwendig
und führen häufig zu Betriebsstörungen.
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Weiterhin sind für Standsilos Austragungskegel aus flexiblen Materialien
vorgeschlagen worden, da sich bei diesen Materialien Brücken schlechter aufbauen
können beziehungsweise leichter durch Klopfen gelöst werden können. Hierdurch wird
allerdings der Silo platzaufwendiger. Als weitere Möglichkeit zur Verbesserung der
Austrageigenschaften ist ein Hängesilo bekannt, der insgesamt aus flexiblem Material
gefertigt und nach oben hin gespannt wird. Dadurch wird das Füllgut nach unten gedrückt.
Diese Art von Silos weist den Nachteil auf, daß eine einfache Füllung nur mit Druckgebläse
möglich ist. Weiterhin werden diese Silos im gespannten Zustand verhältnismäßig
hoch und das flexible Material wird stark durch Zug beansprucht und ist empfindlich
gegen mechanische Belastungen von außen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Austragung von
Füllgut in der Weise zu verbessern, daß jede beliebige konstruktive Form für Silos
Anwendung finden kann, bei denen eine gleichmäßige Austragung ohne Brückenbildung
gewährleistet wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Hauptanspruchs in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs gelöst.
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Durch das Anbringen von flexiblen Wänden innerhalb des Silos und durch
die Bewegbarkeit dieser flexiblen Wände paßt sich das Gesamtvolumen des Silos an
den jeweiligen Entleerungszustand in der Form an, daß das Füllgut in die Richtung
der Austrageinrichtung geleitet wird, so daß Brückenbildungen wirksam verhindert
werden und selbst schwierigstes Füllgut problemlos ausgetragen werden kann. Da die
flexiblen Wände sich auch an die Siloform anpassen, wird kein Platz verschenkt.
Bei dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung kann jede beliebige sinnvolle Siloform
gewählt werden, so daß jeweils vorgegebene Räume optimal ausgenutzt werden können.
Die Austrageinrichtung ist sehr preiswert zu fertigen und der Energiebedarf der
Austragung ist gering. Die flexiblen Wände erlauben die Förderung von explosiblen
Gütern unter Luftabschluß.
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Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen sind vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen möglich. Durch die Druckbeaufschlagung in Intervallen
wird einerseits Energie gespart, andererseits können, falls sich trotz der flexiblen
Wände Brücken aufbauen, diese durch die Volumenveränderung beseitigt werden. Außerdem
läßt sich auch aus einem Hochsilo eine schrittweise Austragung erreichen. Durch
Anpassung des Drucks an das jeweilige Füllgut wird keine unnötige Energie verbraucht.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung, die
vorteilhafte Aus führungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt, näher
erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einem rechteckigen Silounterbau; Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung
nach Fig. 1; und Fig 3 schematisch einen Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Der in Fig. 1 gezeigte Silo ist als Schnitt in etwa entlang der senkrechten
Mittellinie nach Fig. 2 dargestellt. Er weist einen Behälter 1 mit einem rechteckigen
Unterbau 2 mit festen Begrenzungswänden und ein bogenförmiges Dach 3 auf, das zur
Stabilisierung dient, da in diesem Ausführungsbeispiel der Silo 1 durch Unterdruck
beschickt wird. Am Boden des Behälters 1 ist in Längsrichtung eine Austrageinrichtung,
zum Beispiel eine Austragschnecke 4, vorgesehen, über die das in dem Silo gelagerte
Füllgut ausgetragen wird. Das Füllgut wird über ein Saugrohr 5 zugeführt und die
Absaugung zur Erzeugung des Unterdrucks erfolgt durch ein Absaugrohr 6 mittels eines
nicht dargestellten Gebläses. Im oberen Bereich des bogenförmigen Dachs 3 ist ein
Filtertuch 7 vorgesehen, das
den Staubaustritt aus dem Behälter
1 verhindert.
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In dem rechteckigen Unterbau 2 sind flexible Wände 8 angeordnet, die
in Längsrichtung an den Seitenwänden des Unterbaus 2 und ebenfalls in Längsrichtung
in der Nähe der Austragschnecke 4 am Boden des Unterbaus 2 gehalten sind.
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Die flexiblen Wände 8 sind außerdem an den Stirnflächen des Unterbaus
2 befestigt. Die Befestigung muß in der Weise erfolgen, daß das in dem Silo gelagerte
Füllgut nicht zwischen flexiblen Wänden 8 und festen Begrenzungswänden des Behälters
1 durchrutschen oder durchfließen kann. So kann die Befestigung beispielsweise durch
einen an den festen Begrenzungswänden angeordneten Rahmen oder durch Schienen oder
dergleichen realisiert werden. Wären die flexiblen Wände 8 aus steifem Material,
so würde sich eine kegelförmige Schütte zur Austragschnecke 4 hin ergeben. Die flexiblen
Wände 8 sind aber in der vorliegenden Erfindung aus beweglichem Material, wobei
ihre Abmessungen so gewählt sind, daß sie sich weitgehend an die Formen des Behälters
1 anpassen können. Auf diese Weise kann das Volumen des Behälters 1 voll ausgenutzt
werden. Die flexiblen Wände 8 können durch eine auf sie ausgeübte Kraft bewegt bzw.
verschoben werden, so daß das in dem Silo 1 gelagerte Füllgut zur Austragschnecke
4 hin gedrückt wird.
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Wenn der Silo und damit der Behälter 1 vollgefüllt ist, schmiegen
sich die flexiblen Wände 8 an die vorhandenen Begrenzungswände des Behältersl entsprechend
der Fig. 1 im
Bereich des Unterbaus 2 an (durchgezogene Linien).
Von der mit den Pfeilen 11 bezeichneten Richtung werden im vorliegenden Ausführungsbeispiel
die flexiblen Wände 8 mit einem Druck beaufschlagt, wobei dieser Druck beispielsweise
pneumatisch oder hydraulisch erzeugt werden kann. Bei diesem Ausführungsbeispiel
mUssen daher die flexiblen Wände druckdicht, das heißt gas- oder flüssigkeitsdicht
sein. Die Vorrichtungen zur Erzeugung des Gas- oder Flüssigkeitsdruckes sind in
der Fig. 1 nicht näher dargestellt. Während der Entleerung des Silos über die Austragschnecke
4 werden die flexiblen Wände 8 durch diesen Gas- oder Flüssigkeitsdruck von unten
her angehoben, wobei die strichpunktierten Linien eine Stellung der flexiblen Wände
8 zeigen, die während des Entleerens auftritt. Die flexiblen Wände 8 bewegen sich
zuerst im oberen Bereich vor, da dort das FUllgewicht geringer ist. Dadurch wird
das Füllgut zur Austragschnecke 4 hin gedruckt. Die gestrichelten Linien zeigen
die flexiblen Wände 8 im maximal hochgepumpten Zustand und das restliche Füllgut
kann zwischen den Wänden 8 nach unten fallen.
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Bei dem Austragvorgang mit dieser Vorrichtung werden Brückenbildungen,
Zusammenballungen, Verstopfungen oder dergleichen weitgehend vermieden. Sollte es
dennoch in irgendeiner Weise zu Brückenbildungen kommen, so kann im vorliegenden
Ausführungsbeispiel der Druck auf die flexiblen Wände 8 intervallartig
aufgebracht
werden, so daß sie mehrmals hin-und herbewegt werden. Dieses AusfUhrungsbeispiel
kann in der Form insbesondere auch für Hochsilos verwendet werden, da durch das
Aufpumpen, Abpumpen und erneutes Aufpumpen eine schrittweise Austragung erreicht
wird.
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Zur Vermeidung von Xnickstellen in den flexiblen Wänden 8 sind an
den kritischen Stellen in diesen Formkörper 9 vorgesehen, an die sich die Wände
8 ohne Knick anschmiegen.
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Zur Überwachung des Füllzustandes des Silos 1 kann eine Reflexionslichtschranke
10 zwischen den Seitenwänden des Unterbaus 2 und den flexiblen Wänden 8 vorgesehen
sein, deren Ausgangssignale abhängig von dem jeweiligen Abstand der flexiblen Wände
8 von den Seitenwänden des Unterbaus 2 sind, wobei dieser Abstand ein Maß für den
jeweiligen Füllzustand ist.
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Fig. 3 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen
Silo mit Austragschnecke 4 im Schnitt, wobei gleichwirkende Teile mit den gleichen
Bezugszeichen wie in Fig. 1 und Fig. 2 bezeichnet sind. Hier ist der Behälter als
liegender Zylinder ausgebildet, wobei sich durch diese Formgebung die flexiblen
Wände 8 ohne Knickstellen an die Behälterwände anschmiegen können. Die Wirkungsweise
ist die gleiche wie in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und die flexiblen Wände
können auch hier durch Druckbeaufschlagung bewegt werden.
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Die durchgezogenen Linien der flexiblen Wände 8 gelten für einen Silo
in vollgefülltem Zustand, das heißt im abgepumpten Zustand, und die gestrichelten
Linien im aufgepumpten Zustand, das heißt bei Entleerung des Silos über die Austragschnecke
4.
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Bei Ausführungsbeispielen, bei denen die flexiblen Wände 8 mit Druckbeaufschlagung
bewegt werden, können alle gas- bzw.
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flüssigkeitsdichte, stoffähnliche Materialien verwendet werden. Vorzugsweise
finden beschichtete, hochfeste Stoffe oder auch Metallgewebe ihre Anwendung. Durch
zusätzliche Auflagen, zum Beispiel Gummiauflagen oder auch durch hochfeste Teppiche,
kann das Material gegen das Füllgut mechanisch geschützt werden.
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Die Bewegung bzw. die Verschiebung der flexiblen Wände 8 mittels Druckbeaufschlagung
ist nur beispielhaft angegeben. Es ist denkbar, daß während der Entleerung die flexiblen
Wände 8 auch durch Zug bewegt werden. So ist zum Beispiel denkbar, daß die flexiblen
Wände an den Befestigungsstellen an den Seitenwänden nach Fig. 1 nur mittels eines
Umlenklagers umgelenkt werden, wobei ihre Enden mit Gegengewichten versehen sind.
Dadurch werden die flexiblen Wände 8 ständig mit einem Zug beaufschlagt, durch den
bei Verringerung des Füllgewichtes die flexiblen Wände gespannt werden, so daß sich
eine Schütte zur Austrageinrichtung 4 hin ergibt. Bei diesem Beispiel muß das Material
der flexiblen Wände nicht druckdicht sein, und es wird nur durch das
in
dem Silo gelagerte Füllgut bestimmt.
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