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Verschlußteil für Zeltverschlüsse od. dgl. aus Kunststoff
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Die Erfindung betrifft ein Verschlußteil für Zeltverschlüsse od. dgl.
aus Kunststoff, das aus einer mit einem Längsschlitz versehenen Hülse und aus einer
an die Hülse auf der dem Schlitz gegenüberliegenden Seite anschließenden Fahne besteht.
Hierbei dient die Hülse der Aufnahme eines em gegenüberliegenden Zeltteil befestigten
Keders, der in die Hülse einziehbar ist, wobei der Hulsenschlitz den Durchtritt
der Fahne des Keders ermöglicht.
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Die Fahne der Hülse dient ebenso wie die Fahne des Keders der Befestigung
der Hülse am zugeordneten Zeltteil.
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Bei einer bekannten Anordnung dieser Art bestehen die Iltilse und
ihre Fahne aus demselben halbstarren Kunststoffmaterial0 Durch die halbstarre Ausbildung
des Kunststoffmateriales soll erreicht werden, daß sich die Hülse unter der Belastung
durch den eingezogenen Keder nicht aufspreizen kann, wie dies bei einem weichen
Material der Fall wäre. Andererseits darf aber die Hülse auch nicht starr sein,
damit sie den Biegungen des Zeltmateriales folgen kann.
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Die bekannte Anordnung hat erhebliche Nachteile.
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Zum einen ist sie wegen der halbstarren Ausbildung des Kunststoffmateriales
relativ unflexibel, d.h. mit derartigen Hülsen ausgerüstete Zelte lassen sich nur
schwer verpacken und kaum zu kleineren Abmessungen zusammenlegen, zum anderen schließt
sich bei einem Biegen um kleinere Krümmungsradien der Schlitz und das Einziehen
des Keders wird durch das Festklemmen der Fahne des Keders im Schlitz erheblich
erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht. Außerdem hat die bekannte Anordnung den
Nachteil, daß trotz der beschriebenen halbstarren Ausbildung die Hülse nicht steif
genug ist, um unter Last den Keder festzuhalten, sondern es besteht vielmehr insbesondere
bei Erwärmung durch Sonneneinstrahlung die erhebliche Gefahr des Aufspreizens der
Hülse und damit des Herausrutschens des Keders.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verschlußteil
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Nachteile der bekannten Anordnung
vermieden werden und daß ein leichtes Einziehen des Keders einerseits bei einer
absolut sicheren Festlegung des Keders im eingeführten Zustand andererseits gewährleistet
ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hülse aus
einem starreren und die Fahne aus einem flexibleren Sunststoffmaterial besteht und
daß die Hülse in einzelne Abschnitte aufgeteilt ist, die jeweils einen endlichen
Abstand zueinander haben,
während die Fahne als durchgehendes Band
ausgebildet ist.
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Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß die starren Hülsenabschnitte
den einzuziehenden Keder sicher festhalten und sich auch unter Last nicht aufspreizen
können, während andererseits durch die Flexibilität der die llälsenabschnitte tragenden
Fahne eine Krümmung der Hülse auch um relativ kleine fladen herum möglich ist. Bei
dieser Krümmung verändert sich aber der Hülsenschlitz in keiner Weise, insbesondere
kann er sich nicht - wie bei der bekannten Anordnung - zudrücken und damit die Fahne
des Keders festklemmen.
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Die erfindungsgemäße Anordnung hat außerdem insbesondere den Vorteil,
daß sich auch im gekrümmten Zustand der Keder sehr leicht in die Hülse einziehen
läßt.
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Sofern das erfindungsgemäße Verschlußteil an Stellen eingesetzt werden
soll, die nicht zusätzlich abgedeckt sind, die also Regen und/oder Wind ausgesetzt
sind, ist es vorteilhaft, wenn an die Fahne eine weitere flexible Lasche anschließt,
die die Hülsenabschnitte überdeckt. Damit wird trotz der Verwendung von einzelnen
im Abstand zueinander angeordneten starren Hülsenabschnitten sichergestellt, daß
eine mit dem erfindungsgemäßen Verschlußteil ausgerüstete Zeltverbindung auch dicht
gegen Regeln und/oder Wind ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn das erfindungsgemäße Verschlußteil im Extrusionsverfahren
hergestellt wird, und zwar in der sogenannten Koextrusion, d.h. in einer Extrusionsform,
in der gleichzeitig und parallel zueinander auf der einen Seite das flexiblere Material
für die Fahne und auf der anderen Seite das starrere Material für die Hülse austritt.
Hierbei weist die Hülse zunächst eine durchgehende Form auf, wobei nach dem Extrusionsvorgang
die Aufteilung in einzelne Abschnitte durch erstellung von Schlitzen in der Hülse
erfolgt. Mit demselben Extrusionsvorgang kann die abdeckende Lasche, falls eine
solche vorgesehen ist, in einem einzigen Arbeitsgang durch entsprechende Ausgestaltung
der Form erzeugt werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in
der Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verschlußteiles.
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Fig. 2 zeigt in perspektivischer Darstellung eine abgewandelte Ausführungsform.
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Fig. 5 zeigt in Draufsicht in schematischer Darstellung eine Extrusionsform
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Verschlußteiles.
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Fig. 4 zeigt das Verschlußteil in einem Verfahrensstadium, in welchem
die Hülse noch nicht in einzelne Abschnitte aufgeteilt ist.
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Gemäß Fig. 1 besteht das erfindungsgemäße Verschlußteil 1 aus einer
Hülse 2, die mit einem Längsschlitz 3 für den Durchtritt der Fahne 12 eines gestrichelt
angedeuteten Keders 11 als Gegenstück einer Zeltverbindung versehen ist. An die
lliilse 2 schließt eine Fahne 4 an, wobei die Hülse 2 und die Fahne 4 einstückig
ausgebildet sein können.
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Die Hülse 2 ist in einzelne Abschnitte 5 aufgeteilt, die jeweils einen
endlichen Abstand A zueinander haben, während die Fahne 4 als durchgehendes Band
ausgebildet ist. Die Hülse 2 besteht aus einem starreren und die Fahne 4 aus einem
flexibleren Eunststoffmaterial. Damit ist die Hülse 2 geeignet, den eingezogenen
Keder auch unter Last ohne Aufspreizen zu halten, während gleichzeitig es die Flexibilität
der Fahne 4 einerseits und das Vorhandensein der Abstände A zwischen den einzelnen
Abschnitten 5 der Hülse andererseits ermöglicht, daß das Verschlußteil um relativ
kleine Radien herumgekrümmt werden kann, ohne daß sich der Längsschlitz 3 in der
Hülse zudrücken und damit die Fahne des Keders festklemmen kann.
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Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, wobei hier eine aus
dem Material der Fahne 4 bestehende flexible Lasche 6 vorgesehen ist, die die einzelnen
Abschnitte 5 der Hülse 2 übergreift und damit die Abstände A zwischen den einzelnen
Hülsenabschnitten 5 überdeckt.
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Damit kann trotz der erfindungsgemäß vorgesehenen Schlitze in der
Hülse das erfindungsgemäße Verschlußteil auch an denjenigen Stellen eingesetzt werden,
die Regen und/oder Wind ausgesetzt sind.
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Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung eine Extrusionsform zur
Herstellung des erfindungsgemäßen Verschlußteiles. Diese Extrusionsform besteht
aus einem Abschnitt 7 für die Herstellung der Fahne und aus einem Abschnitt 8 für
die Herstellung der Hülse. Die beiden verschiedenen Materialien der Hülse und Fahne
werden hierbei zusammen gleichzeitig und parallel zueinander extrudiert, so daß
durch diese Koextrusion der verschiedenen Materialien ein einstückiges VerschluB-teil
erzeugt wird.
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Das mit der Form nach Fig. 3 erzeugte Verschlußteil zeigt Fig. 4.
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In diesem Verfahrens stadium weist die Hülse 2 zunächst noch eine
durchgehende Form auf. Die Aufteilung in die einzelnen Abschnitte 5 erfolgt nach
dem Extrusionsvorgang, indem - wie bei 9 gestrichelt angedeutet - in die Hülse 2
Schlitze eingebracht werden, die die Hülse in die einzelnen Abschnitte aufteilen.
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Sofern die Ausführungsform nach Fig. 2 hergestellt werden soll, ist
die Extrusionsform nach Fig. 3 - wie dort bei 10 gestrichelt angedeutet - mit einem
entsprechenden Abschnitt zur Herstellung der Lasche 6 versehen.
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Das erfindungsgemäße Verschlußteil kann neben der Verwendung für Eingangs-
und Fensterverschlüsse od. dgl. bei Zelten auch für Verbindungen anderer Art bei
Zelten und Wohnwagen, beispielsweise zum Anschluß von Vordächern oder Zeltanbauten,
verwendet werden, wobei das Verschlußteil zur Herstellung solcher Verbindungen besonders
gut geeignet ist0
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