DE2811081A1 - Verfahren zur aufloesung von silicaten und hierfuer geeignetes mittel - Google Patents
Verfahren zur aufloesung von silicaten und hierfuer geeignetes mittelInfo
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Description
DB. INO. F, WtJICSTIIOFF
I)H-IiVv. Ϊ'ΚΟΙΪΜΛΝΝ
Uli. TNCi. I). BKHRENS .. ING. ti .G OETZ
8000 MÜNCJTJRN OO
TELEFON (089 J GCSOCl
TELEX
«»»4070 231 io@t
PROTEOTPATENT MÜNCHEN
1A-50 465
Pa t e ώ t a ώ m e 1 d u η ^
;■■-■■■"■■.;■.■::.";;:." "-.Zusatz.-Eu P 24 17 598.2
Anmelder:/SHELL INTERNATIONALE RESEARCH MAATSCHAPPIJ B.V.
Ca.rel .van Bylardtlaan 30, Den Haag, Niederlande
Titel: Verfahren zur Auflösung -, von Silicaten und hierfür
geeignetes Mittel
809839/0803
8OOO MÜNCHEN OO SCHWEIGEHSTHASSE 2
TEIEFOIT (08&) 66 20 51
ΤΕ,Εχ52407Ο i
ΤΕΙ.ΚΠΠΑΜΜΕ t £L O t t
PBOIEOTP1IESI MÜNOttEJT
1A-50 463
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein selbstsäuerndes System,
mit dem es gelingt, silicatisch.es Material z.B. im Bereiche Ton Bohrungen oder unterirdischen Formationen aufzulösen.
Mit dem erfindungsgemäßen System kann man mehr silica.tisches Material auflösen und in Lösung halten gegenüber
Mitteln, wie sie gegenstand der Hauptanmeldung P 24 17 sind.
Gegenstand der Haupta.nmeldung P 24 17 598 ist ein
selbstsäuerndes System zur Auflösung von silicatischem
Material in oder um Bohrlöcher in IVorm eines flüssigen
Gemisches von zumindest einem in Wasser gelösten Eluorid und zumindest einem relativ langsam reaktiven säurebildenden
Stoff, der eine Säure freizusetzen vermag, wodurch die Fluoridlösung in eine Flußsäure umgewandelt
wird innerhalb eines homogenen flüssigen Systems, dessen HF-Gehalt Bentonit zu lösen vermag,während das System noch
einen pH-Wert von zumindest etwa. 2 hat. Dieses
flüssige System sowie die Strömungsgeschwindigkeit werden so eingestellt, daß das silica.tische Material
durch die vorhandene Flußsäure aufgelöst werden kann.
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Als relativ langsam reaktives Säure lieferndes Material
wurde in großem Umfang der Ameisensäureester niederer
Alkanole angewandt. Diese Systeme eignen sich, hervorragend
"bei Temperaturen in der Formation zwischen etwa. 54 un<i 93°C. Pur höhere Temperaturen werden als Säure
lieferndes Material Alkoholester höher molekularer wasserlöslicher Fettsäuren angewandt.
Es wurde nun festgestellt, daß - obzwar derartige
Ester h-Öherer Säuren ganz allgemein brauchbar sind sie doch, zu einer geringeren Auflösung des silica.tiseh.en
Materials und da.mit zu einer geringeren Verbesserung der Permeabilität der Formation führen/als dies bei den
niedermolekularen Estern für geringere Temperaturen der Fa.ll ist. ·
Die Ursache für die geringere Wirksamkeit der selbstsäuernden Systeme auf" der Basis von höheren Säureestern
ist nioht ganz klar. Allgemein wird angenommen, daß die
Schlammsäurelösung erst wirksam ist, wenn sie genügend starke Säure (z.B. HOl) enthält, um auf einen sehr niederen
pH-Wert (merklich unter 1) zu kommen. Die Fähigkeit des Systems nach, der Haupta-nmeldung, silicatisches Materia.1
a.ufzulösen, ergab, daß der pH-Wert der Schlammsäurelösung
anfänglich bei etwa 7 liegen kann und daß ein solches
fließfähiges System beträchtliche Anteile a.n Ton oder Kieselsäure zu lösen vermag, ohne daß der pH-Wert unter
2 a.bsinkt und häufig sogar über etwa. 4 bleibt.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist nun die Verbesserung
der Iiösefähigkeit des flüssigen Systems nach der Ha.upta.nmeldung in unterirdischen Formationen mit einer
Temperatur von über etwa 800C. Erfindungsgemäß wird diese
Aufga.be dadurch, gelöst, daß man als relativla.ngsam
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reagierendes Säure lieferndes Mä.teria.1 in der im wesentlichen
homogenen Flüssigkeit einen Ester eines G1- bis
Cc-Alkanols und einer Cp- bis Oc-I'ettsäure verwendet und
in dem flüssigen System eine ausreichende Menge a.n Aminopolyacetat als Chelat- oder Komplexbildner vorsieht, um
eine bessere Auflösung von Ton zu erreichen.
Die Erfindung wird a.nha.nd der beiliegenden Diagramme weiter erläutert,
Fig. 1 zeigt den Anteil von gelösten Peststoffen in g/l in Abhängigkeit von der Zeit T' für zwei erfindungsgemäße
Systeme A und B,
2 zeigt in einem Diagramm die Änderungen mit der Reaktionstempera.tur t (in 0C) mit der Zeit T (in h)
für die Umsetzung von 87,5$ des Esters in den beiden
erfindungsgemäßen Systemen E und P,
In erfindungsgemäßen Systemen für hohe Temperaturen ist ein Pluorid und ein Ester eines C,- bis C^-Alkanols
mit einer Op- bis Cn-Pettsäure sowie ein Chelatbildner
in Porm eines Aminopolyacetats enthalten. Mit diesem erfindungsgemäßen
System erreicht ma.n in unerwarteter Weise eine Steigerung der Auflösung von Tonen oder dergleichen.
Unter Berücksichtigung der Langzeitversuche in Gegenwart
von überschüssigem Ton und ohne Chelatbildner scheint es nun, daß derartige Systeme für hohe Umgebungstemperaturen
sich einem Gleichgewichtszustand hinsichtlich der Auflösung von silica.tischem Material nähern.
Nähert ma.n sich dem Gleichgewicht, so scheinen sich Peststoffe nahezu genauso schnell zu bilden wie sich silicatisches
Material auflöst. Durch Röntgenbeugungsuntersuchungen
konnten folgende Substanzen festgestellt werden:
- 4 809839/0803
UH4MgAlP6, Caj?2 und
Werden nun die Kationen Al^+, Mg + und Ga durch ein
Aminopolyacetat komplex gebunden, so erreicht man eine
wesentliche Erhöhung des Anteils an gelösten Feststoffen » ■■>■■ -.-:-. V -'.-, : ;-
Bie für das erfindungsgemäße System herangezogenen
wässrigen Flüssigkeiten können reines Wasser sein oder eine beliebig verdünnte wässrige Lösung, die verträglich
ist mit Fluoriden, schwachen Säuren-, schwach sauren
Salzen: und den Umsetzungsprodukten von Fluorwasserstoff und Silicat. Solche wässrige Flüssigkeiten enthalten
zweckmäßigerweise Zusätze wie Korrosionsinhibitoren,
Netzmittel, oberflächenaktive Stoffe, Lösungsmittel für Öl, gemeinsame Lösungsmittel für Öl und Wasser,
Verdickungsmittel, suspendierte Teilchen (wie
. zum Verstopfen von Rissen oder Sand oder Kies
dienende Teilchen). Es können auch Zusätze vorhanden sein, wie sie; üblicherweise angewandt werden für die
Bildung und/oder Ansäuerung von Rissen oder Sandfüllungen bzw* Kiesfüllungen oder dergleichen. Die wässrigen
Flüssigkeiten können Wasser oder relativ verdünnte und schwache Salzlösungen sein. Solche Lösungen, in
denen die gelösten Salze in der Hauptsache Ammoniumsalze sind, sind besonders geeignet.
Brauchbare Fluoride sind z.B. die relativ gut wasserlöslichen Ammöniumfluoride, die vorzugsweise
möglichst wenige andere Kationen enthalten. Dies ist angebracht, da solche Kationen zu unlöslichen Fluorosilicaten
führen können. Ma.n wird also Ammoniumfluorid
oder -bifluorid anwenden. Wird Ammoniumbifluorid angewandt, so sollte man ausreichend Ammoniak oder
;; Xv -/ ■;; ;:: ..■ - 809833/OSO3
Ammoniumhydroxid vorsehen, damit im wesentlichen äquiva.-lente
Anteile a.n Ammonium-und Fluorionen vorliegen.
Bei den erfindungsgemäßen Systemen sollte die Alkoholkomponente
des organischen Esters von einem relativ gut wasserlöslichen Alkohol stammen, z.B. Methanol oder Äthanol.
Auch die Fettsäurekomponente soll relativ hohe Löslichkeit
besitzen, z.B. Essig- oder Propionsäure.
Die Konzentrationen a.n Fluoriden und Estern können weit schwanken. Der Ester sollte in einem geringen stöchiometrischen
Überschuß gegenüber den Fluoriden vorliegen, d.h. man soll etwa 1,5 bis 2,5 Mol Ester je Mol Fluorid
in dem flüssigen System haben.
Man sollte dafür sorgen, daß die Konzentration a.n Fluorid, das in dem flüssigen System durch Esterhydrolyse
Flußsäure zu bilden vermag,unter etwa 5 Gew.-^ gehalten
wird während der Zeit, in der die Aufrechterhaltung eines relativ hohen pH-Werts wesentlich ist.
Die Einstellung, der Zusammensetzung des erfindungsgemäßen
flüssigen Systems und der Geschwindigkeit, mit der dieses in die Bohrungen oder in die Lagerstätten
strömt, um zu gewährleisten, daß sich der Ton auflösen kann, kann auf verschiedene Weise erfolgen. Da das
silicatische Material in dem-erfindungsgemäßen System
sich aufzulösen vermag, während die Flußsäure gebildet
wird und auch nach der Hydrolyse des Esters unter Bildung eines Gemische von Fettsäure und Flußsäure,ist es
nur erforderlich, das flüssige System mit dem zu lösenden silicatischen Material in Berührung zu bringeD,
während zumindest ein Teil von Flußsäure gebildet wird.
809839/0803
Ein flüssiges System nach, der Erfindung, enthaltend
Ammoniumfluorid, Methylacetat und Diammoniumäthylendiamintetraessigsäure
eignet sich "besonders für Lagerstättentemperaturen
von etwa. 80 "bis 1200C, und zwa.r im
Hinblick a.uf die Zeit, die für eine 87,5$ige Umsetzung des Esters erforderlich, ist und die eins* wirtschaftlich
wünschenswerte^ Zeit der Säurebehandlung entspricht. Da. bekanntlich, die Injektion von Flüssigkeiten in eine
Formation während der Säurebehandlung zu einer Abkühlung in der Größenordnung von 5'"bis 1O°C, a/bhängig von der
Pumpgeschwindigkeit und der Tiefe, sein kann, lassen sich, die erfindungsgemäßen flüssigen Systeme auch für
Lagerstätten-Temperaturen bis hinauf zu etwa. 1300C anwenden.
Allgemein kann man sagen, daß ein beliebiges Aminopolyacetat
als Chelat- oder Komplexbildner angewandt werden kann, welches weitgehend frei von a.nderen Kationen,
außer Ammonium, ist wie zumindest teilweise Analoge zu A'thylendiamintetraessigsäure, was die Löslichkeit von
mehrwertigen Metallkomplexen a.nbela.ngt. Beispiele für Komplexbildner sind die Ammoniumsalze von Äthylendiamintetra
essigsäure, B-Hydroxyäthylaminodiessigsäure, Diäthylentria.minpentaessigsäure
oder Nitrilotriessigsäure. Die iLthylendia.mintetraa.ceta.te lassen sich in situ herstellen
durch Auflösung der Säure in einer Ammoniumhydroxid enthaltenden
"wässrigen Lösung.
Fig. 1 zeigt die Ergebnisse von Versuchen zur Auflösung
von Uatriumbentonit (g/l) innerhalb der Zeit T
durch die erfindungsgemäßen selbstsäuernden flüssigen Systeme A und B. In jedem Fall wurde ein Überschuß an
Natriumbentonit in dem flüssigen System bei einer Tempera.tur
von 1100G suspendiert. Das Diagramm zeigt die gelöste
Tonmenge in g/l, die angenäherte Menge C des schließlich umgesetzten Tons und die Anteile D und D1
an festen Nebenprodukten. Diese Anteile werden durch
SQ9839/Q8S3 ~ 7 "
281108
Röntgenbeugungsdiagramm und gravimetrisch, ermittelt.
Die Kurve A beruht auf einer wässrigen Lösung, enthaltend 1,25 Mol/l Methylacetat, 1 Mol/l Ammoniumfluorid
und 0,1 Mol/l Diammoniumäthylendiamin-tetraacetat. Die Kurve B beruht auf einer Lösung der gleichen Zusammensetzung,
jedoch ohne dem Chelatbildner. Aus dem Diagramm erkennt man, da.ß durch die Anwendung des
Chelatbildners man eine wesentliche Steigerung der Auflösungsfähigkeit für silicatisch.es Material erreichen
kann.
In der Fig. 2 ist ein Diagramm für die Behandlungszeiten
T, die für die Umsetzung von 87,5^ cLes
Eaters erforderlich sind)in Abhängigkeit von der Temperatur in 0G für die erfindungsgemäßen selbstsäuernden
flüssigen Systeme E und P angegeben. Die Kurve E beruht auf einer wässrigen Lösung von 1,25 Mol/l Methylacetat
und 1 Mol/l Ammoniumfluorid. Die Kurve F beruht
auf einer wässrigen Lösung von 1,25 Mol/l Methylacetat, 1 Mol/l Ammoniumfluorid und 0,1 Mol/l Diammoniumäthylendiamin-tetraa.ee
tat. Aus dem Diagramm erkennt man die beschleunigte Esterhydrolyse in Gegenwart des Chelatbildners
neben der Verringerung des Anteils an ausgefällten Peststoffen. Die erfindungsgemäße, Chelatbildner
enthaltende Schlammsäure unterscheidet sich ausreichend von der analogen chelatbildnerfreien Flüssigkeit,
mit welcher man verbesserte Ergebnisse bei höheren Temperaturen erhalten kann. Die benötigte Zeit
für die erfindungsgemäße, Chelatbildner enthaltende Flüssigkeit (Kurve P) beträgt 30 h bei 800C und 4- h
bei 1100C. Im Hinbliok auf den abkühlenden Effekt bei im allgemeinen zufriedenstellenden Pumpgeschwindigkeiten
und dergleichen ist es offensichtlich, daß sich die erfindungsgemäße Lösung für Lagerstättentemperaturen
zwischen 80 und 1200C besonders eignet.
809839/0803
Leerseite
Claims (6)
1. Verfahren zur Auflösung von silica.tisch.eni Material
in Lagerstätten mit Hilfe eines flüssigen, wässrigen Systems, enthaltend zumindest ein Fluorid gelöst und zumindest
einen relativ langsam reaktiven, eine Säure "bildenden
Stoff, dessenSäure das Eluorid zu Flußsäure umzusetzen
vermag, in einer solchen Menge, daß die Flußsäure bei einem pH-Wert von zumindest etwa. 2 Bentonit aufzulösen
vermag,nach der Anmeldung P 24 17 598, dadurch g e kenn
ζ e i c h η et , daß man ein flüssiges System
verwendet, welches a.ls langsam reaktiven, Säure liefernden Stoff einen Ester eines C1- bis Cr--Alka.nols und einer
Cp- bis Cc--Fett säure sowie ein Aminopolyacetat als Chelat-
oder Komplex bildendes Mittel anwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η ζ
ei ch η et , daß man ein Chelat bildendes Mittel
verwendet, welches ithylendia.min-tetraessigsäure hinsichtlich
der Löslichkeit von mehrwertigen Metallchelaten äquivalent ist, verwendet.
809839/0803
3. Verfahren nach. Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Chelatbildner Dia.mmoniumäthylendiamin-ttetra.acetat
verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch g e k e η η zeichne
t , daß man etwa 0,5 bis 1,5 Mol/l Äthylen diamin-tetraacetat verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch ge»
kennzeichnet , daß man als Ester einen solchen der Essigsäure, vorzugsweise Methylacetat, verwendet.
6. Selbstsäurendes wässriges System zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5 in Form einer im
wesentlichen homogenen Mischung zumindest einer wässrigen Flüssigkeit, zumindest eines wasserlöslichen Fluorids und
zumindest eines relativ langsam reaktiven säurebildenden Stoffs, dessen Säure die Fluoridlösung in eine Flußsäurelösung
umzuwandeln vermag in solchen Anteilen, daß die wässrige Lösung einen pH-Wert von zumindest etwa. 2 besitzt
und Bentonit aufzulösen vermag,und der langsam reaktive
Stoff der Ester eines O1- bis C ,--Alkanols mit einer C9-
em ^
bis C[--Fettsäure ist,und ein Aminopolyacetat als Chelatbildner.^
609839/0803
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