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Feststehende Kopftrommel für Bandaufnahme- und Wiedergabegeräte
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Die Erfindung betrifft eine feststehende Kopftrommel für Bandaufnahme-
und Wiedergabegeräte mit einem Grundkörper mit im wesentlichen zylindrischer Außenfläche,
auf der eine die Bandlauffläche bildende Folie aus verschleißfestem Material angebracht
ist.
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Bei Bandaufzeichnungs- und Wiedergabegeräten, bei denen das Magnetband
um eine feststehende Kopftrommel geführt wird, muß die Bandlauffläche verschleißfest
und oxidationsarm sein. Deshalb werden derartige Kopftrommeln aus rostfreiem Stahl
hergestellt. Diese Kopftrommeln sind aber verhältnismäßig schwer.
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Es ist bekannt, zur Verminderung des Gewichts der Kopftrommel den
Grundkörper beispielsweise aus einer Aluminiumlegierung oder einer Magnesiumlegierung
herzustellen und auf der Außenfläche eine Folie aus verschleißfestem und oxidationsarmem
Material anzubringen. Bei einer derartigen bekannten Kopftrommel der eingangs genannten
Art (DE-OS 2 o47 714) ist die Folie mittels eines Klebers auf den Grundkörper aufgeklebt.
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Die zwischen der Folie und dem Grundkörper notwendigerweise vorhandene,
wenn auch nur dünne Kleberschicht hat bei
Temperaturänderungen,
wie sie im Betrieb des Bandgerätes unvermeidlich sind, andere Ausdehnungseigenschaften
als das Material des Grundkörpers und / oder der Folie, die Kleberschicht arbeitet.
Auch bei Feuchtigkeitseinflüssen ändert sich die Dicke der Kleberschicht. Diese
Maßänderungen sind zwar verhältnismäßig gering, jedoch sind die Anforderungen an
die Maßhaltigkeit derartiger Kopftrommeln so hoch, daß bereits diese durch die Kleberschicht
verursachten Maßänderungen unzulässig groß sind.
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Bei feststehenden Kopftrommeln von Bandgerätenist in vielen Fällen
vorgesehen, zwischen dem Band und der Bandlauffläche ein Luftpolster aufzubauen.
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Dazu ist es erforderlich, in der Kopftrommel Luftkanäle vorzusehen,
die in der Bandlauffläche münden. Die Austrittsöffnungen dieser Luftkanäle müssen
sehr klein sein. Wenn die Folie auf den Grundkörper aufgeklebt wird, können in der
Bandlauffläche keine Luftaustrittsöffnungen vorgesehen werden, weil es nicht zu
vermeiden ist, daß der Kleber diese Öffnungen verstopft.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Kopftrommel der eengangs
genannten Art so auszuführen, daß die Maßhaltigkeit durch das Anbringen der verschleißfesten
Folie nicht beeinträchtigt wird und es möglich ist, in der Lauffläche feine Luftaustrittsöffnungen
vorzusehen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die die Bandlauffläche
bildende Folie auf die Außenfläche des Grundkörpers mittels einer Spanneinrichtung
gespannt ist, die in einer Nut in der Außenfläche des Grundkörpers angeordnet ist.
Da die Folie rein mechanisch auf die Außenfläche des Grundkörpers gespannt ist,
liegt sie unmittelbar an dieser Außenfläche unter Vorspannung an und ändert ihre
Lage auch bei Temperaturschwankungen und Feuchtigkeitseinfluß
nicht.
Da kein Kleber verwendet wird, können auch sehr feine Luftaustrittsöffnungen in
der Folie vorgesehen werden, die mit größeren Luftkanälen im Grundkörper in Verbindung
stehen, ohne daß die Gefahr besteht, daß diese Luftaustrittsöffnungen verstopft
werden.
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Da die Spanneinrichtung in einer Nut des Grundkörpers angeordnet ist,
ragt sie nicht über den äußeren Umfang der Kopftrommel hinaus, so daß die Bandlauffläche,
die von der aufgespannten Folie gebildet ird, durch Rundschleifen und Rund läppen
bearbeitet werden. Da sich zwischen der Folie und dem Grundkörper keine Kleberschicht
befindet, deren Dicke zwangsläufig unterschiedlich sein müßte, ist auch die Dicke
der beispielsweise aus Bronze oder rostfreiem Stahl bestehenden Folie gleichmäßig,
wodurch sich eine sehr hohe Maßhaltigkeit der Kopftrommel auch bei Temperaturschwankungen
ergibt.
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Es ist zwar bekannt (DE-OS 2 637 992), bei einer Kopftrommel für Bandgeräte
mit einem Grundkörper aus Aluminium und einer die Außenfläche bildenden Stahlfolie
zur Vermeidung einer Klebung die Stahlfolie auf die Außenfläche des Grundkörpers
aufzuspannen. Bei dieser bekannten Kopftrommel werden aber die Enden der Folie miteinander
verschweißt und die zunächst an seitlichen Laschen der Folienenden angreifende Spanneinrichtung
wird anschließend abgenommen. Da die so erzeugbare Vorspannung nur verhältnismäßig
gering ist und insbesondere bei sehr breiten Kopftrommeln nach dem Abnehmen der
Spanneinrichtung weitgehend wieder verschwindet, muß die Folie anschließend mittels
Elektronenstrahlschweißung mit in den Grundkörper eingelassenen Stahlstiften zur
Befestigung verbunden werden. Diese Herstellungsweise ist sehr aufwendig und auf
die Herstellung von verhältnismäßig schmalen Kopftrommeln beschränkt, weil die an
den beiden Seiten der Folie angreifende Spanneinrichtung bei breiteren Kopftrommeln
im mittleren Bereich keine ausreichende, bleibende Vorspannung erzeugen kann. Im
Gegensatz dazu spannt die erfindungsgemäß
in der Nut der Außenfläche
des Gruncilciirpcrs nngeordnoto Spanneinriclitung die Folie glciclimlirjie über
die ganze Breite und hält die Spannung auch unverändert aufrecht, weil die Spanneinrichtung
in der Kopftrommel verbleibt. Eine zusätzliche Befestigung der Folie an der Außenfläche
des Grundkörpers ist deshalb nicht erforderlich.
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In Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß die beiden
Enden der Folie einander überlappend in der Nut liegen und unter einer Spannleiste
festgeklemmt und gespannt sind, die am Grundkörper befestigt ist. Diese Spannleiste
stellt eine sehr einfach anbringbare und sehr feinfühlig einstellbare Spanneinrichtung
dar, die die Folienenden hält und zugleich die Folie spannt. Zweckmäßigerweise ist
die Spannleiste mittels mehrerer Schrauben am Grundkörper angebracht, die durch
Bohrungen in der Spannleiste und in den Enden der Folie in Gewindebohrungen am Grund
der Nut eingeschraubt sind.
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Nach einer anderen Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
daß die Folienenden zur Bildung eines auf der Außenfläche des Grundkörpers liegenden
geschlossenen Zylinders miteinander verbunden sind, der durch einen in die Nut eingeführten
Spannlcörper gespannt ist. Dabei ist es möglich, die Folienenden zunächst miteinander
zu verbinden, ohne daß die Folie unter Vorspannung stehen müßte, die besonders bei
einer breiten Folie nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten aufgebracht werden
könnte. Die Folie, die im Bereich der Nut zunächst noch einen gestreckten Abschnitt
aufweist, wird erst durch das Einführen des Spannkörpers in die Nut auch in diesem
Bereich in die dem Grundkörperumfang entsprechende Bogenform gebracht und dadurch
gespannt. Diese Ausführungsform ist von besonders einfachem Aufbau, weil der Spannlcörper
nur eine entsprechend geformte Leiste ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Ausfüiirungsbeispielen
näher
erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Kopftrommel für ein Bandgerät in perspektivischer
Darstellung, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Kopftrommel nach Fig. 1, Fig. 3
eine andere Ausführungsform einer Kopftrommel in perspektivischer Darstellung und
Fig. 4 eine Stirnansicht der Kopftrommel nach Fig. 3.
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Die in der Zeichnung dargestellten Kopftrommeln weisen einen Grundkörper
1 auf, der aus Gründen der Gewichtseinsparung beispielsweise aus einer Aluminiumlegierung
oder einer Magnesiumlegierung besteht. Auf der zylindrischen Außenfläche des Grundkörpers
1 ist eine Folie 2 aus einem verschleißfesten und oxidationsarmen Material angebracht,
beispielsweise aus Bronze oder rostfreiem Stahl. Nach der Fertigstellung der Kopftrommel
bildet die Außenfläche der Folie 2 die Bandlauffläche, über die ein abzutastendes
Magnetband läuft.
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An einer Stelle, die außerhalb der vom Magnetband berührten Bandlauffläche
liegt, ist längs einer Zylindermantellinie eine Nut 3 im Grundkörper 1 ausgearbeitet,
die eine Spanneinrichtung für die Folie 2 aufnimmt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 wird die Spanneinrichtung
durch eine Spannleiste 4 gebildet, die mittels mehrerer Schrauben 5 am Grundkörper
1 angeschraubt ist. Wie man aus Fig. 2 erkennt, liegen die beiden Enden der Folie
2 unter der Spannleiste 4. Die Schrauben 5 ragen durch Bohrungen in der Spannleiste
4 und in den Enden der Folie 2 und sind in Gewindebohrungen 6 am Grund der Nut 3
eingeschraubt.
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In dem Querschnitt nach Fig. 2 ist gezeigt, daß im Grundkörper 1 Luftkanäle
7 vorgesehen werden können, die in der Außenfläche
des Grundkörpers
1 münden. Jeweils an der Mündungsstelle der Luftkanäle 7 sind in der Folie 2 kleine
Luftaustrittsöffnungen 8 vorgesehen, die der Bildung eines Luftpolsters auf der
Bandlauffläche dienen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 3 und 4 sind die beiden
Enden der Folie 2 miteinander verbunden, beispielsweise durch Schweißen, Löten oder
Nieten. Dabei wurde die Umfangslänge des durch die Folie 2 gebildeten geschlossenen
Zylinders so gewählt, daß die Folie 2 , die an der Außenfläche des Grundkörpers
1 anliegt, die Nut 3 im wesentlichen in einer gestreckten Linie, d. h. in der Sekante
überbrückt. Danach wurde ein leistenförmiger Spannkörper 9 in die Nut eingeführt,
der an seiner Außenfläche eine dem Umfang des Grundkörpers 1 entsprechende Wölbung
aufweist. Durch diesen Spannkörper 9 wurde die Folie 2 nach außen gewölbt und dadurch
gespannt, so daß sie die dargestellte zylindrische Form annimmt.
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Bei den beiden gezeigten Ausführungsbeispielen wird die Folie 2 nach
dem Spannen überarbeitet, vorzugsweise durch Rundschleifen und anschließendes Rundläppen.
Die Kopftrommel besteht aus einer Obertrommel und einer Untertrommel, die unter
Einhaltung eines Luftspalts durch einen Träger 10 lösbar miteinander verbunden sind.
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Bei der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2 weist die Nut 3 am
Grund eine längsverlaufende Nut 3a auf. Beiderseits dieser Nut 3a ist am Übergang
in die Nut 3 eine vorspringende Kante 3b gebildet, an der die beiden Enden der Folie
2 durch die dort auftretende Kantenpressung besonders wirksam festgehalten werden.
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