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Lagerbehälter und Thermoblock hierfür
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Die Erfindung betrifft eine Apparatur zur Lagerung von Waren, die
hochempfindlich gegenüber Abweichungen von einer speziellen bestimmten Temperatur
sind, und spezieller betrifft die Erfindung, wenn auch nicht ausschließlich, eine
solche Apparatur, in welcher ein oder mehrere Thermoblöcke, d.h. Behälter, welche
eine einzelne chemische Substanz mit einem geeigneten definierten Schmelzpunkt enthalten,
in wärmeleitender Verbindung mit einem geschlossenen Behälter mit hoher Wärmeleitfähigkeit
angeordnet sind, wobei die Waren vor der Lagerung auf eine Temperatur innerhalb
der für diese Waren tolerierbaren Temperaturgrenzen gebracht werden, während der
Thermoblock auf eine Temperatur gebracht wird, die von der Toleranztemperatur in
der anderen Richtung zu einer erwarteten Umgebungstemperatur hin gebracht wird.
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Eine solche Apparatur ist in der Lage, Blut insgesamt oder Komponenten
desselben bei Temperaturen zwischen 10C und 60C bei Umgebungstemperaturen, die oberhalb
oder unterhalb dieses Temperaturbereiches liegen, zu lagern.
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Es ist bereits bekannt, Waren, die temperaturempfindlich sind, in
wärmeisolierten Behältern zu lager in welchen sogenannte Kühlblöcke in einem Gehäuse
enthalten sind. Ein einfaches Beispiel eines solchen Behälters ist jenes , das von
Hausrauen zur Lagerung von Nahrungsmitteln verwendet wird. In diesem Fall braucht
das Innere des Kühlbehälters nur für eine relativ kurze Zeitdauer kühl gehalten
zu werden. Aus diesem Grund und da eine direkte Berührung des Nahrungsmittels mit
dem Kühlblock normalerweise nicht schädlich ist, genügt es, den Block vor seiner
Verwendung auf die erforderliche Temperatur zu kühlen.
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Der Block kann beispielsweise in einem Hauskühlschrank auf die erforderliche
Temperatur gekühlt werden.
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In ihrer einfachsten Form werden die Kühlblöcke lediglich mit Wasser
gefüllt, das, wenn es gefroren ist, eine hohe Schmelzwärme hat und folglich in der
Lage ist, das Nahrungsmittel während beachtlicher Zeitdauer in einer kühlen Umgebung
zu halten. Eine solche Apparatur ist wirksam, Nahrungsmittel unter zuträglichen
Bedingungen zu halten oder Getränke für eine bestimmte Zeitdauer bei Umgebungstemperaturen,
die oberhalb der erwünschten Lagertemperaturen liegen, kühl zu halten.
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Im Falle der Lagerung oder des Transportes von Blut, Blutkomponenten
und vielen anderen Substanzen, und zwar lebender und toter, wie beispielsweise bestimmter
Organismen, Impfstoffe, von Serum, bakteriologischer und biologischer Substanzen,
Enzyme, pharmakologischer Substanzen, elektronischer Teile
von Filmen
und chemischen Substanzen, müssen jedoch Maßnahmen getroffen werden, um zu gewährleisten,
daß das zu lagernde Objekt (nachfolgend als die Waren bezeichnet) konstant in einem
vorbestimmten speziellen Temperaturbereich gehalten werden kann, und zwar oftmals
mit extrem engen Toleranz - grenzen. Blut, unter welchem vorherrschend Transfusionsblut
verstanden wird, muß in einem engen Temperaturbereich zwischen +10C und +60C während
seines Überganges zwischen dem Geber und dem Empfänger gehalten werden.
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Die oben erwähnte Apparatur unter Verwendung von Kühlblöcken, welche
mit Wasser gefüllt sind, kann nicht für die Lagerung von Blut innerhalb tolerierbarer
Temperaturbereiche in Erwägung gezogen werden, besonders im Falle, wenn die Umgebungstemperatur
unter die festgelegte Lagertemperatur fällt, da die latente Schmelzwärme von Waser
bei der Bildung von Eis nicht freigegeben wird, bis die Temperatur unter OOC fällt.
Außerdem treten leicht Unterkühlungsphänomene auf.
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Eine weitere temperaturbeständige Apparatur zur Lagerung und zum Transport
von Waren, die temperaturemfpindlich sind, ist in der US-PS 2 989 856 beschrieben.
Die Apparatur umfaßt einen wärmeisolierten Behälter, in welchem ein Hohlraum für
die zu lagernden Waren und für Wärme absorbierende und Wärme emittierende Substanzen,
die in Tllermoblöcken eingeschlossen sind, vorgesehen ist, wobei die Thermoblöcke
in Schichten an zwei einander gegenüberliegenden Wänden angeordnet sind. Gemäß dieser
Patentscht kann eine erwünschte
Temperatur von 4,40C mit Thermoblöcken
erreicht werden, die ein Gemisch der Salze Natriumchlorid und Kaliumchlorid und
des hydratisierten Salzes Natriumsulfat (Na2S04 10H20) enthalten.
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In der Praxis wurde jedoch gefunden, daß eine solche Apparatur und
die zur Stabilisierung dieser Temperatur vorgeschlagenen Gemische (Eutectica) nicht
in der Lage sind, temperaturempfindliche Waren über längere Zeiträume wirksam zu
lagern, noch die gelagerten Waren auf der erforderlichen Temperatur zu halten. Es
wurde in der Praxis gefunden, daß innerhalb der gelagerten Waren nach dem Verstreichen
einiger Zeit ein merklicher Temperaturanstieg auftritt und daß das stabilisierende
Kontrollmedium nicht verhindern kann, daß die Temperatur der gelagerten Waren innerhalb
einer annehmbaren Zeitdauer über die festgelegten Toleranzgrenzen hinausgeht.
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Blutbanken wurden eingerichtet, um zu gewährleisten9 daß einem Patienten
zugeführtes Blut qualitativ hochwertig ist Blutbanken und ähnliche Einrichtungen
haben normalerweise unbegrenzten Zugang zu elektrischer Energie, hochwirksamen temperaturgesteuerten
Lagerräumen und Kontrolleinrichtungen, was es ermöglicht, daß dort Blut sehr sicher
gelagert werden kann. Grobe Schwierigkeiten sind jedoch mit der Überführung des
Blutes von Blutbanken zu Stellen, die von diesen entfernt sind, verbunden, da Blut
zerstört wird, wenn seine Temperatur
unterhalb +1 0C fällt, und
auch rasch beeinträchtigt wird, wenn seine Temperatur oberhalb +60C ansteigt.
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Die Probleme, die mit einem Transport einzelner Behälter, die keine
Form von Energiequelle und Steuerinstrumenten haben, zu entfernten Krankenhäusern,
Lazaretten und anderen Stellen, wo Bluttransfusionen erforderlich sein können, verbunden
sind, ergeben ein schwierig zu lösendes Problem, besonders da die Umgebungstemperatur
während des Transportes stark variieren kann. Diese Probleme können nicht mit den
oben erwähnten wasserhaltigen Kühlblöcken, deren Gefrierpunkt +O C ist, gelöst werden.
Auch kann das Problem nicht mit der Apparatur gelöst werden, die in der oben erwähnten
US-P beschrieben ist, da diese Apparatur nicht gewährleistet, daß die Temperatur
des darin gelagerten Blutes beständig bleibt, und da sie es nicht ermöglicht, das
Blut unbeeinträchtigt während der erfordeilichen Zeitdauer zu lagern.
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Um die Gefahr zu vermindern, daß Blut durch übermäßige Kühlung zerstört
wird, und um es innerhalb des erforderlichen Temperaturbereiches lagern zu können,
wurde vorgeschlagen, die Kühlblöcke mit Salzlösungen zu füllen, deren Verfestigungspunkte
in Bezug auf den fraglichen Temperaturbereich geeigneter sind.
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In diesem Fall wurde die Schmelzwärme benützt, um ein Überhitzen des
Blutes zu verhindern. Obwohl diese Thermoblöcke sich unter bestimmten Bedingungen
als zufriedenstellend erwiesen, waren sie bei der Langzeitlagerung von Waren unter
stark
variierenden klimatischen Bedingungen nicht wirksam Außerdem sind sie nicht in der
Lage, eine Umgebung konstanter Temperatur innerhalb spezieller Grenzen aufrecht
zu erhalten Eutectische Gemische schmelzen und verfestigen sich nicht immer bei
einer genauen Verfestigungstemperatur, sondern schmelzen und verfestigen sich in
der Praxis bei Temperaturen außerhalb jener, bei denen Blut sicher gelagert werden
kann Ein Ziel der Erfindung ist es, einen verbesserten Lagerbehälw ter zu bekommen,
in welchem das Auftreten von Temperaturgradienten in den gelagerten Waren gehemmt
oder verhindert wird Nach einem anderen Aspekt besteht die Erfindung in einem Lagerbehälter,
der wenigstens zwei lösbar miteinander verbundene Abschnitte besitzt, von denen
jeder aus einem wärmeisolierenden Material besteht und derart eine Vertiefung besitzt,
daß in diesem Behälter ein Hohlraum gebildet wird, wenn die beiden Abschnitte zusammengebracht
werden, der außerdem ein Lagerbehältnis für einen Lagerkasten aus einem wärmeleitfähigen
Material, welches bzw. welcher in diesen Hohlraum eingepaßt ist, und einen Thermoblock
aufweist, welcher hohe Wärmeleitfähigkeit besitzt und in wärmeleitender Berührung
mit wenigstens einer Wand dieses Behältnisses bzw Kastens angeordnet ist und die
Form eines v6schließbaren Gefäßes hat, das Deuteriumoxid, Undecylcyanid, 4-Brom-caprinsäure
oder 2-Bromcaprinsäure enthält.
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Die Erfindung wird nun im einzelnen unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beschrieben. In der Zeichnung bedeutet: Figur 1 eine auseinandergezogene perspektivische
Darstellung einer Lager- und Transportvorrichtung mit einem Einsetzbehältnis nach
der Erfindung, wobei die verschiedenen Teile der Vorrichtung voneinander getrennt
dargestellt sind, Figur 2 einen vertikalen Schnitt durch die in Fig. 1 gezeigte
Vorrichtung, wobei die Einzelteile der Vorrichtung in ihrer Verwendungsstellung
sich befinden, und Figur 3 eine perspektivische Darstellte eines temperaturstabilisierenden
Thermoblockes, wobei ein Teil des Blockes zu Erläuterungszwecken weggebrochen ist.
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Die erläuterte Vorrichtung zur Lagerung und zum Transport temperaturempfindlicher
Waren umfaßt einen Behälter aus einem wärmeisolierenden Material und zwei Teile
10, 11, die in der erläuterten Ausführungsform identische Konstruktion haben und
somit austauschbar sind. Die beiden Teile 10, 11 sind so konstruiert, daß dann,
wenn sie übereinander gelegt werden, darin ein geschlossener, gut wärmeisolierter
Hohlraum
15 gebildet wird, in welchem temperaturempfindliche Waren gelagert werden können
und in welchem ein Einsatzbehältnis oder Einsatzkasten nach der Erfindung, das bzw.
der zwei Thermoblöcke 16 enthält, eingesetzt werden kann, um die Temperatur in dem
Hohlraum 15 zu stabilisieren.
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Jeder Thermoblock 16 hat die Form eines Behälters, der mit einem wärmeabsobierenden
und/oder wärmeemittierenden Medium versehen ist, deren Natur von der erwünschten
Lagertemperatur der Vorrichtung abhängt. Der Thermoblock besteht aus einem Material
mit guter Wärmeleitfähigkeit, wie Aluminium, und ist mit einem Füllhohlraum 17 versehen,
der mit einem Stöpsel 18 dicht verschlossen werden kann. Die gelagerten Waren dürfen
in keiner Weise durch das Medium in dem Thermoblock 16 beeinträchtigt werden, und
folglich sollte der Block so konstruiert und nach dem Befüllen so sorgfältig verschlossen
sein, daß keine Berührung zwischen dem Medium und den Waren erfolgen kann0 In der
Praxis wurde gefunden, daß die Temperatur der in einer solchen Vorrichtung gelagerten
Waren über eine bestimmte Zeitdauer annähernd konstant gehalten werden kann. Wenn
jedoch Abweichungen der Temperatur verschiedener Teile der Waren von einer bestimmten
Temperatur nicht toleriert werden können und wenn die Waren über längere Zeitdauer,
wie mehrere Tage, bei extremen Witterungsbedingungen gelagert werden sollen, ist
eine solche Apparatur nicht voll wirksam. Als ein Ergebnis unterschiedlicher Grade
des
Wärmeflusses zu und von den umgebenden Teilen und von und zu verschiedenen Teilen
des Lagerungshohlraumes zwischen den Thermoblöcken und den gelagerten Waren kann
leicht ein Temperaturunterschied zwischen unterschiedlichen Teilen der Waren auftreten.
Indem man den wärmeisolierenden Behälter 10, 11 mit einem Einsatzbehältnis 20 versieht,
ist es möglich, die Bedingungen in verschiedener Hinsicht zu verbessern. Das Einsatzbehältnis
besteht aus wärmeleitendem Material, wie Aluminium oder Kupfer, und ist mit einem
verschließbaren Deckel 19 versehen. Wie leicht zu erkennen ist, wird örtlicher Wärmefluß
von außerhalb oder innerhalb des Behältnisses anfangs keine merkliche Veränderung
der Temperatur des Behältnisses bewirken, sondern zur Folge haben daß der Wärmefluß
als Ergebnis des hohen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten des Behältnisses über die
gesamten Behältniswände verteilt wird. Die Thermoblöcke 16 haben ebene Oberflächen,
die sich in rechten Winkeln zueinander erstrecken und deren Abmessungen in Bezug
auf die Abmessungen des Einsatzbehältnisses 20 derart sind, daß die Thermoblöcke
in wärmeleitender Berührung mit diesem Behältnis an allen Seiten desselben mit Ausnahme
einer stehen, wobei diese ausgenommene Seite diejenige ist, die zu den gelagerten
Waren hingewandt ist.
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Auf diese Weise wird jede örtliche Veränderung der Temperatur des
Einsatzbehältnisses primär durch den Thermoblock aufgenommen und ausgeglichen, und
die gelagerten Waren werden durch solche Temperaturveränderungen nicht beeinträchtigt,
bis
die gesamte Wärmekapazität der Blöcke verausgabt ist.
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Der Deckel 19 des Behältnisses 20 verschließt dicht die Öffnung dieses
Behältnisses und verhindert so ein Fallen der Temperatur im Behältnis, wenn dessen
Luftgehalt mit Dämpfen gesättigt ist, die aus der Verdampfung der gelagerten Waren
stammen.
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Zweckmäßig sind die Außenflächen des Behältnisses 20 poliert oder
mit wärmereflektierenden Schichten derart versehene daß Wärmestrahlung in größtmöglichem
Umfang reflektiert wird Um Wärmefluß von und zu den gelagerten Waren und zuund von
den Wänden des Einsatzbehältnis zu vermindernD werden die Innenwände des Behältnisses
und die Innenfläche des Deckels 19 mit Streifen eines Materials mit niedrigem Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten,
wie Kork oder EunststoffschaumstoffenD versehen, um so eine direkte wärmeleitende
Berührung der Wände und des Deckels mit den gelagerten Waren zu verhindern.
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Die Streifen sind entweder zusammenhängend oder in der Form axial
voneinander beabstandeter Abschnitte, und die Streifen auf den sich vertikal erstreckenden
Seiten des Behältnisses erstrecken sich parallel zueinander und bilden zwischen
sich Luftspalte , wobei die Luft in den Spitzen eine Isolierschicht bildet. Die
Streifen gestatten auch eine begrsnzte Konvektion, die den Ausgleich örtlicher Temperaturgradienten
zwischen verschiedenen
Teilen der Behätniswände unterstützt. In
entsprechender Weise sind die Seiten der Thermoblöcke, die zu den gelagerten Waren
hin gerichtet sind, mit Streifen 21 versehen.
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Figur 2 zeigt die Luft spalte zwischen den Streifen. Das Auftreten
von Temperaturgradienten kann weiterhin dadurch vermindert werden, daß man dem Einsatzbehältnis
20 eine etwas kleinere Abmessung gibt als dem Hohlraum 15 in dem wärmeisolierten
Behälter, so daß sich ein Spalt um das Behältnis auf allen Seiten desselben bildet.
Ein solcher Spalt ist in Fig. 2 mit dem Bezugszeichen 22 versehen. Die Breite dieses
Luftspaltes liegt vorzugsweise zwischen 5 und 15 mm, wodurch man die Wärmeüberführung
zu und von dem Behältnis 20 auf ein Minimum bringt. Das Einsatzbehältnis 20 wird
in einer vorbestimmten Stellung in dem Behälter 10, 11 mit Hilfe einer Vielzahl
von Abstandshaltern 23 gehalten, die auf dem Deckel, dem Boden und den Seiten des
Behälters vorgesehen sind.
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In der erläuterten Ausführungsform sind die Abstandshalter 23 in den
wärmeisolierten Behälter eingeformt. Die Abstandshalter 23 zwischen dem Einsatzbehältnis
20 und dem Behälter 10, 11 bestehen aus einem solchen Material und haben solche
Form, daß Wärmeüberführung durch Leitung wirksam vermindert wird. Vorzugsweise befinden
sich die Abstandshalter 23 im wesentlichen in Linienberührung mit dem Behältnis
20, so daß sie so wenig wie möglich von dem Luftspalt 22 um das Behältnis herum
einnehmen.
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Der wärmeisolierte Behälter 10, 11 besteht zweckmäßig aus geschäumtem
Polyurethan, das zweckmäßigerweise ein schweres Gas enthält/ oder aus irgendeinem
anderen Material mit einem sehr niedrigen WärmeleitfähigkeitskoeffiezientenO In
Fig0 2 ist das Einsatzbehältnis 20 so konstruiert, daß es zwei Thermoblöcke 16 derart
aufnimmt, daß ein parallelpipedischer Raum zwischen einander gegenüberliegenden
Wänden der Thermoblöcke und dem Behältnis 20 begrenzt wird Alternativ kann das Einsatzbehältnis
20 so konstruiert sein, daß es nur an die zu lagernden Waren angepaßt ist, und in
diesem Fall sind die Thermoblöcke außerhalb des Einsatzbehältnisses in wärmeleitender
Berührung mit zwei gegenüberliegenden Seiten desselben angeordnet.
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Zweckmäßigerweise sind die Außen- und Innenfläche des Behälbeters
10, 11 ständig gegen Abnutzung und Schlag. Dies kann das beispielsweise erreicht
werden, indem man die Isolierung bildende Material aus einem Stück schäume, Außerdem
sollte der Behälter so konstruiert sein, daß die Teile 10 und 11 diffusionsfrei
sind.
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Wie oben erwähnt, müssen Blut und Blutkomponenten auf einer Temperatur
gehalten werden, die zwischen 100 und 60C liegt, wenn sie transportiert werden0
Hierzu sind die Thermoblöcke mit einem wärmeabsorbierenden und wärmeemittierendenXTemperatur
stabilisierenden Medium gefüllt, Beispiele eines solchen
Mediums
sind Deuteriumoxid, Undecylcyanid, 4-Brom-Caprinsäure und 2-Brom-caprinsäure. Diese
Substanzen sind homogene chemsiche Substanzen, die eine klarer definierte Befestigungstemperatur/Schmelz
als bisher bekannte Steuersubstanzen für Lagervorrichtungen haben. Die temperaturstabilisierenden
Substanzen, die in der oben erwähnten US-PS aufgeführt sind, sind eutectische Gemische,
d.h. unterschiedliche Gemische von Salzlösungen. Die temperaturstabilisierenden
Substanzen nach der Erfindung haben Verfestigungs- und Schmelzpunkte, die sehr nahe
an 4°C liegen, was die Temperatur ist, die zur Lagerung von Transfusionsblut in
dem zulässigen Temperaturbereich von 1 0C bis 6°C erforderlich ist. Diese Substanzen
können auch für lange Zeit ohne Zersetzung gelagert werden und können sicher gehandhabt
werden, ohne daß spezielle Schutzeinrichtungen erfofderlich wären.
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Trotz der Tatsache, daß die oben erwähnten Substanzen nach der Erfindung
gute Eigenschaften für den beabsichtigten Zweck haben, haben sie eine relativ niedrige
Wärmeleitfähigkeit.
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Als Ergebnis hiervon können in der gelagerten Substanz Temperaturgradienten
auftreten, wodurch ein Wärmeaustausch zwischen der Substanz in dem Thermoblock und
den Waren schwierig wird. Die Gefahr solcher Temperaturgradienten wird nach der
Erfindung ausgeschaltet, indem man in dem Thermoblock ein wärmeleitendes, zweckmäßig
metallisches Teil in der Form gerillter oder gewellter Platten 24 vorsieht. Atternativ
können
die Thermoblöcke mit Flanschen, Metalldrahtnetzen oder Einsätzen in der Form von
Gitterstrukturen zu dem gleichen Zweck versehen sein. Diese Einsätze oder Teile
können freistehend angebracht sein oder entweder ganz oder teilweise mit den Wänden
des Thermoblocks in inniger wärmeleitender Berührung mit ihm verbunden sein.
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In der Praxis wurde gefunden, daß bei einem Thermoblock, der mit einer
der oben erwähnten chemischen Substanzen gefüllt ist, ein Unterkühlphänomen in kalten
Umgebungen auftritt, Die Abgabe der latenten Befestigungswärme wird mit einer solchen
Unterkühlung verzögert, und zwar mit dem Ergebnis, daß die Temperatur einiger Teile
der gelagerten Waren unter die zulässige Lagertemperatur fallen kann0 Damit die
Verfestigungswärme in einer frühen Stufe des Unterkühlverfahrens ausgenutzt werden
kann, um so die Temperatur der Lagerung von Waren in dem erforderlichen Temperaturbereich
zu halten, sind die in Fig. 3 gezeigten Thermoblöcke 16 mit einer die Verfestigung
einleitenden Einrichtung 25 versehen Die submikroskopischen Metalle, die während
des Unterkühlens willkürlich auftreten, erhalten durch die eine Verfestigung einleitende
Einrichtung zusätzliche Energie, und diese erhöht die thermische Bewegung der Kristalle,
so daß sie sich in einer Welse nähern, daß ein ausreichend großer Kristall gebildet
wird, um weiteres Wachstum zu gestatten.
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Ein Beispiel einer geeigneten, die Verfestigung einleitenden Einrichtung
ist ein radioaktives Präparat, wie Pollonium, das in einem geeigneten Gehäuse eingeschlossen
ist.
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Ein weiteres Beispiel einer solchen, die Verfestigung einleitenden
Einrichtung ist ein Temperatursteuerungs-Bimetallelement, das bei einer vorbestimmten
Temperatur eine solche Stellung eEnimmt, daß eine Bügelfeder oder eine doppelt gebogene
Plattenfeder ein zungenartiges Element dazu bringt, an eine Berührungsfläche anzuschlagen,
und der Schlag bewirkt, daß die Substanz sich verfestigt, bevor das Unterkühlung
zu weit vorangeschritten ist. Ein solches temperaturgesteuertes Element arbeitet
nach Art eines Mikroschalters.
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Um Nachteile zu vermeiden, die mit der Verwendung einer radioaktiven
Substanz oder einer auf mechanischer Bewegung beruhenden Einrichtung mlit der möglichen
Gefahr einer Alterung verbunden sind, kann der Thermoblock mit einer Einrichtung
versehen sein, die den Wärmetransport dazu ausnützt, so etwas wie einen Keimkristall
zu bilden, welcher seinerseits eine weitere Kristallisation der Substanz bewirkt.
Der mit einem solchen Keimkristall erzielte Vorteil besteht darin, daß er gebildet
werden kann, bevor die Temperatur des Thermoblocks oder der gelagerten Waren auf
einen unzweckmäßig niedrigen Wert gefallen ist, bevor eine Stabilisierung der Temperatur
auf Gmßen innerhalb des erwünschten Temperaturbereiches erhalten wird.
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Eine Keimkristall erzeugende Einrichtung ist in Fig0 4 gezeigt. In
der erläuterten Ausführungsform ist der Verschlußstopfen 18 mit einer durchgehenden
Bohrung versehen, durch welche eine röhrenförmige Hülse 26 aus einem Material von
relativ niedriger Wärmeleitfähigkeit sich erstreckt.
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Durch die Hülse 26 erstreckt sich ein Stift 27, wobei dieser Stift
in der Hülse derart angeordnet ist, daß nur die Spitze 29 desselben in direkter
Berührung mit der Steuersubstanz 28 steht. In der erläuterten Ausführungsform erstreckt
sich der Stift 27 aufwärts durch die Wand des Thermoblockgehäuses, den Stopfen 18
und über diesen Stopfen hinaus in eine Ausnehmung, die in der Behälterwand nahe
dem Stift in der geschlossenen Stellung des Behälters ausgebildet ist0 Obwohl der
Stift so gezeigt ist, daß er einen Kopf 30 und einen Kragen 32 hat, welcher letzterer
dichtend an der Wand anliegt, welche hier mit 31 bezeichnet ist, ist verständlich,
daß der Kopf und der Kragen nur Gegebenenfallsmaßnahmen sind0 Der Stift 27 besteht
aus einem Material hoher Wärmeleitfähigkeit, wie aus Aluminium. Nimmt man einen
Abfall der Umgebungstemperatur auf -25°C an, fällt die Temperatur in der Ausnehmung
auf etwa 80C, und folglich ändert sich die Temperatur an der Spitze 29 entsprechend
und bewirkt so das Wachstum eines Keimkristalles an dieser Spitze. Statt dessen
kann das Ende des Stiftes, das von jener Spitze entfernt liegt, sich in Berührung
mit einer Fläche der Wand erstrecken0
Das wärmeisolierende Gehäuse
31, das für die Verwendung der temperaturstabilisierenden Eigenschaften des Thermoblocks
in dem Lagerraum von vornherein erforderlich ist, bewirkt im Falle einer kalten
Umgebung, daß die Front des Temperaturgradienten langsam einwärts durch das Gehäuse
wandert, wonach ein merklicher Gradient in dem Kontinuitätszustand bleibt. Folglich
wird in dem Teil, der in dem isolierten Gehäuse 31 liegt, der Stift 27 einer wesentlich
niedrigeren Temperatur ausgesetzt, als sie in der Substanz 28 herrscht, so daß als
Ergebnis der Wärmeleitfähigkeit des Stiftes und der niedrigen Wärmeleitfähigkeit
der Hülse 26 und der Substanz in kurzer Zeit ein Keimkristall an dem Punkt 29 des
Stiftes 27 gebildet wird.