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Baugruppenträger für elektrische Baugruppen
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Baugruppenträger zum Aufnehmen
und elektrischen Verbinden von Baugruppen, die in einen Baugruppenrahmen des Baugruppenträgers
einschiebbar und mit Steckverbindern versehen sind, welche in mit Anschlusstiften
versehene Steckerleisten einsteckbar sind, die an zumindest einem eine Rückwandverdrahtung
tragenden, am Baugruppenrahmen angebrachten Verdrahtungsträger befestigt sind, durch
welchen die Anschlusstifte der Steckerleisten hindurchragen.
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Ein derartiger Baugruppenträger ist z.B. durch die DT-AS 2 137 027
bekannt geworden, Der Verdrahtungsträger ist hier als Leiterplatte ausgebildet,
deren gedruckte Leiterbahnen zumindest einen Teil der Rückwandverdrahtung bilden.
Die durch die Leiterplatte hindurchragenden freien Enden der Anschlusstifte können
ausserdem durch Schaltdrähte miteinander verbunden werden. Die Anschlusstifte sind
mit den Leiterbahnen verlötet. Die
Schaltdrähte werden an die Anschlusstifte
in der Regel durch Umwickeln angeschlossen. Zwecks Reparatur oder Änderung der Verdrahtung
kann die Leiterplatte mit den daran befestigten Steckerleisten abgenommen bzw. gegen
eine andere ausgetauscht werden.
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Beim Austausch wird eine komplett neue Leiterplatte mit Verdrahtung
und Steckerleisten benötigt. Rückwandverdrahtungen nach gleichem Verlegeplan werden
nur in kleinen Serien und in aufwendiger Weise hergestellt.
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Steckerleisten mit hoher Kontaktsicherheit sind ebenfalls relativ
teuer. Änderungs- und Reparaturarbeiten können nur von Hand durchgeführt werden
und sind ebenfalls entsprechend aufwendig.
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Insbesondere bei Fernsprechvermittlungsanlagen kommt es vor, dass
sich die Anzahl der angeschlossenen Teilnehmer im Laufe der Zeit vergrössert. Dem
wird dadurch Rechnung getragen, dass Reservekapazitäten eingeplant und in mehreren
Ausbaustufen belegt werden. Beim Baugruppenträger bedeutet das, dass eine grössere
Anzahl von Einbauplätzen für Baugruppen freigehalten wird. Da jedoch der komplette
Austausch einer Rückwand zu teuer ist und da Änderungs- und Erweiterungsarbeiten
von Hand zu aufwendig sind, wird die Rückwandverdrahtung von vorneherein komplett
gefertigt und geliefert. Da zum Verdrahten die Anschlusstifte benötigt werden, müssen
auch die Steckerleisten in vollem Umfang vorgeleistet werden, obwohl man sie u.U.
erst viele Jahre später oder vielleicht nie benötigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Baugruppenträger zu
schaffen, bei dem es möglich ist, die Verdrahtung und die Steckerleisten nur für
die Baugruppen einzubauen, mit denen der Baugruppenrahmen tat-
sächlich
belegt ist. Spätere änderungen oder Erweiterungen sollen mit geringem Arbeitsaufwand
vorgenommen werden können0 Diese Aufgabe wird dadurch gelöst 9 dass die gesamte
Rückwandverdrahtung des Baugruppenträgers aus unterschiedlich grossen9 in sich komplett
vorverdrahtbaren Teilverdrahtungen zusammensetzbar ist 9 welche entsprechend grosse
Verdrahtungsträger aufweisen und untereinander mit tels zumindest zu einem überwiegenden
Teil steckbaren Leitungen verbindbar sind9 welche auf die freien Enden der Anschlusstifte
aufsteckbar sind0 Durch die DT-AS 1 765 800 ist es bekannt9 einen Kabelstecker auf
die freibleibenden Enden von Anschlussstiften eines in Drahtwickeltechnik erstellten
Verdrahtungsfeldes aufzustecken. Der Kabelstecker dient jedoch der externen elektrischen
Verbindung mit anderen Baugruppenträgern.
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Nach der Erfindung ist die einem Baugruppenträger zugehörende Rückwandverdrahtung
aus Teilverdrahtungen zusammensetzbar. Dadurch ist es möglich, die Verdrahtung und
die Steckerleisten nur in jeweils benötigtem Umfange einzubauen. Der Baugruppenrahmen
wird zunächst nur mit einem Minimum an Baugruppen, Steckerleisten und Verdrahtung
geliefert. Soll der Baugruppenrahmen mit zu sätzlichen Baugruppen belegt werden,
so wird ein entsprechend grosser Verdrahtungsträger mit Steckerleisten bestückt,
deren Anschlusstifte untereinander komplett verdrahtet werden. Dies geschieht zweckmässigerweise
mit Hilfe von Halb- oder Vollautomaten beim Hersteller, wo auch die Teilverdrahtung
einschliesslich der extern nen Anschlüsse in Vollautomaten mit hoher Zuverlässigkeit
geprüft wird. Liefert der Hersteller auch die zugehöri-
gen Baugruppen,
so können diese im Werk mit der Teilverdrahtung zusammengesteckt und komplett geprüft
werden. Danach werden Verdrahtung und Baugruppen getrennt. Ausserdem werden noch
die erforderlichen steckbaren Verbindungsleitungen zu den anderen Teilverdrahtungen
hergestellt und alle Bestandteile in einer gemeinsamen Packeinheit ausgeliefert.
Am Einsatzort wird der Verdrahtungsträger für die Teilverdrahtung am Baugruppenrahmen
befestigt, sodann werden die Baugruppen eingeschoben und die steckbaren Verbindungsleitungen
an die Teilverdrahtungen angeschaltet. Diese einfache Montagearbeit erfordert kein
hochqualifiziertes Fachpersonal. Sie kann daher vom Kunden selbst ausgeführt werden.
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Als Träger für die Teilverdrahtungen können entsprechend bemessene
Rahmen verwendet werden, an denen die Steckerleisten angeschraubt sind. Besonders
vorteilhaft sind plattenförmige Verdrahtungsträger, die in beliebiger Grösse zugeschnitten
werden können. Sie sind z.B. als reine Kunststoffplatten ausgebildet. Die Verbindung
der Baugruppen erfolgt dann über Schaltdrähte, die zwischen den Anschlusstiften
der Steckerleisten verlegt werden.
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Es kann aber auch eine Leiterplatte verwendet werden, deren Leiterbahnen
z.B. die Funktion der Potentialzuführung haben. Die Leiterbahnen können aber auch
zumindest einen Teil der Anschlusstifte miteinander verbinden. In der Regel besteht
die Rückwandverdrahtung aus Schaltdrähten und Leiterbahnen, die die Anschlusstifte
der Steckerleisten miteinander verbinden.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weis" ler Baugruppenrahmen
an seiner Rückseite für die z.B. als Grundplatten ausgebildeten Verdrahtungsträger
eine Vielzahl von Befestigungspunkten auf, welche über die gesamte
Rückseite
verteilt sind0 Dadurch ist es möglich9 Teilverdrahtungen beliebiger Grösse am Baugruppenrahmen
zu befestigen.
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Gemäss einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind bei horizontal
aneinandergereihten Baugruppen Verdrahtungsträger unterschiedlicher Breite an den
Baugruppenrahmen ansetzbar und nimmt die Breite der verschiedenen auswählbaren Grundplatten
stufenweise um je zumindest eine Einbauteilung für eine Baugruppe Lu, Dabei können
sich die Verdrahtungsträger in ihrer Höhe über eine oder mehrere Baugruppenzeilen
erstrecken0 Durch die Abstufung der Grundplattenbreite kann die Breite der Teilverdrahtung
der jeweiligen Ausbaustufe genau angepasst werden0 Gemäss einer Weiterbildung der
Erfindung sind die steckbaren Leitungen zwischen den Teilverdrahtungen als Steckerkabel
ausgebildet und die für die wechselseite Verbindung der Teilverdrahtungen vorgesehenen
Anschlusstifte entsprechend gruppenweise zusammengefassto In der Regel wird man
das Steckerkabel dort ansetzen9 wo die Baugruppe eingeschoben wird9 die die meisten
Verbindungen zu einer anderen Teilverdrahtung benötigt0 Die anderen Verbindungsleitungen
werden über zusätzliche Schaltdrähte oder Leiterbahnen mit anderen Baugruppen verbunden0
Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung sind der Stromversorgung dienende
Leiter von Teilverdrahtung zu Teilverdrahtung verlegt 9 sind dafür Kontaktstifte
vorgesehen, die an den einander zugewandten Seitenkanten der Verdrahtungsträger
angeordnet sind9 und liegen die beiden jeweils miteinander zu verbindenden Kontaktstifte
in gleicher Höhe0 Dadurch werden die Verbindungsabschnitte der Stromversorgungsleiter
sehr kurz gehalten0 Da die
miteinander zu verbindenden Kontaktstifte
in gleicher Höhe liegen, besteht keine Verwechslungsgefahr beim Verlegen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Stromversorgungsleiter
von einem gemeinsamen Verteiler zu den einzelnen Teilverdrahtungen verlegt. Besteht
eine Rückwandverdrahtung aus vielen Teilverdrahtungen, so wird dadurch die Anzahl
der Ubergangsstellen erheblich verringert und die Versorgungssicherheit erhöht.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht
eines Baugruppenträgers in schematischer Darstellung, bestehend aus einem Baugruppenrahmen
und einer Rückwandverdrahtung, die aus Teilverdrahtungen zusammengesetzt ist, Fig.
2 eine Draufsicht auf eine der Teilverdrahtungen nach Fig. 1 in vergrösserter Darstellung.
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Fig. 1 zeigt einen Baugruppenträger 1, bestehend aus einem Baugruppenrahmen
2 und einer Rückwandverdrahtung 3, 4, die aus Teilverdrahtungen 3 und 4 zusammengesetzt
ist. Die Teilverdrahtungen 3 und 4 sind über ein Steckerkabel 5 elektrisch miteinander
verbunden.
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In den Baugruppenrahmen 2 sind von der der Rückwandverdrahtung 3,
4 abgewandten Seite her nicht dargestellte, steckbare elektrische Baugruppen einschiebbar.
Die elektrischen Baugruppen werden durch die Rückwandverdrahtung 3, 4 miteinander
verbunden. Den Teilverdrahtungen 3 bzw. 4 sind Baugruppen unterschiedlicher Ausbau-
stufen
zugeordnet. Im Baugruppenrahmen 2 sind die Baugruppen ein- oder mehrzeilig horizontal
aneinandergereicht. Die Teilverdrahtungen 3 und 4 erstrecken sich über die gesamte
Höhe des Baugruppenrahmens 20 Der Baugruppen rahmen 2 ist noch nicht vollständig
mit Baugruppen belegt. Die Rückwandverdrahtung 3, 4 erstreckt sich in ihrer Breite
nur bis zu den tatsächlich eingesetzten Baugruppen. Soll die Kapazität der Anlage
erweitert werden, so ist es möglich, noch weitere Baugruppen einzug setzen und diese
mit einer entsprechend grossen weiteren Teilverdrahtung 6 untereinander zu verbinden.
Die Teilverdrahtung 6 ist in sich komplett vorverdrahtet und wird mit der bereits
vorhandenen Rückwandverdrahtung 3, 4 über weitere Steckerkabel verbunden. Der Baugruppen~
rahmen 2 weist an seiner Rückseite Befestigungspunkte in Form von Gewindelöchern
7 auf, mittels derer die Teilverdrahtungen 3 und 4 am Baugruppenrahmen 2 befestigt
sind. Zwischen den beiden Teilverdrahtungen 3 und 4 sind ausser den Steckerkabeln
5 noch Stromversorgungsa leiter 8 verlegt. Die Anschlusspunkte für die Stromversorgungsleiter
8 sind jeweils an den einander zuge wandten Seiten der beiden Teilverdrahtungen
3 und 4 so angeordnet, dass sie auf gleicher Höhe liegen. Die Stromversorgungsleiter
8 werden erst dann angeschlossen und verlegt, wenn beide Teilverdrahtungen 3 und
4 eingebaut sind.
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Gemäss Fig. 2 besteht die Teilverdrahtung 4 aus Steckerleisten 9,
einem als Grundplatte 10 ausgebildeten Verdrahtungsträger und Schaltdrähten 11.
Die Steckerleisten 4 sind beispielsweise an der Grundplatte 10 angeschraubt.
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Sie sind mit Anschlusstiften 12 versehen, die durch die Grundplatte
10 hindurchragen. Die Steckerleisten 9 weisen auf ihrer den Anschlusstiften 12 abgewandten
Seite Steckkontaktelemente 13 auf, welche mit den Anschluss-
stiften
12 elektrisch verbunden sind und auf welche die elektrischen Baugruppen aufgesteckt
werden können.
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Das zur nächsten Teilverdrahtung führende Steckerkabel 5 ist mit einem
Kabelstecker 14 auf die durchgesteckten freien Enden der Anschlusstifte 12 einer
der Steckerleisten 9 aufgesteckt. Dadurch sind diese Anschlussstifte 12 mit anderen
Anschlusstiften der nächsten Teilverdrahtung elektrisch verbunden. Ein Teil der
Anschlussstifte 12, auf welche der Stecker 14 aufgesteckt ist, ist über Schaltdrähte
11 mit Anschlusstiften anderer Steckerleisten 9 verbunden. Auf diese Weise können
beliebige Anschlusstifte 12 mit dem Steckerkabel 5 verbunden werden.
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Die Anschlusstellen für die Stromversorgungsleitungen 8 sind durch
Kontaktstifte 15 gebildet, die in der Grundplatte 10 befestigt sind. Von diesen
Kontaktstiften 15 sind Schaltdrähte 11 zu beliebigen Anschlusstiften 12 der Teilverdrahtung
4 verlegt. Alle internen Schaltdrähte 11 der Teilverdrahtung 4 sind im Drahtwickelverfahren
angeschlossen und bei Lieferung komplett verlegt. Auch die Stromversorgungsleitungen
8 sind hier im Drahtwickelverfahren angeschlossen. Es ist auch möglich, die Stromversorgungsleitungen
8 mit Steckhülsen zu versehen, die auf die Kontaktstifte 15 aufgesteckt werden.
In diesem Falle können die beiden Teilverdrahtungen 3 und 4 ohne Zuhilfenahme von
Werkzeugen zusammengeschaltet werden.
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6 Patentansprüche 2 Figuren