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Bezeichnung: "Fahrzeug mit Arbeitgerät"
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Die Erfindung richtet sich auf ein Fahrzeug mit Arbeitsgerät mit einem
von einem Antriebsmotor getriebenen, mit einem abschaltbaren Nebentrieb versehenen
Schaltgetriebe zur Bewegung des Fahrzeuges im normalen Geschwindigkeitsbereich von
1,2 - 80 km/h und mit einem vom Motor antreibbaren, abschaltbaren Nebentrieb zum
Betreiben des Arbeitsgerätes.
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Derartige Fahrzeuge sind heute allgemein bekannt, beispielsweise mit
Betonmischern ausgerüstete LKW's Müllabfuhrlastwagen, Tankfahrzeuge o. dergl., die
jeweils ein über den LKW-Motor angetriebenes Zusatzaggregat zum Antrieb des Arbeitsgerätes,
beispielsweise dem Antrieb der Müllbehälter-Hebehydraulik, aufweisen.
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Es gibt Arbeitsgeräte, die beim Gebrauch eine extrem niedrige Fahrgeschwindigkeit
haben, beispielsweise Fahrbahndeckenabtraggeräte, die bei der Ausbesserung von schadhaften
Fahrbahndecken eingesetzt werden. Bei einer Arbeitsbreite von mehreren Metern liegt
die Geschwindigkeit derartiger Arbeitsgeräte in einem Bereich von ca. 0,4 - 0,03
km/h.
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Derart niedrige Geschwindigkeiten werden von Spezialantrieben, beispielsweise
Winden o. dergl., erzeugt. Zum Transport eines solchen Gerätes zur Baustelle, werden
die Arbeitsmaschinen auf Tieflader verbracht und von einer Zugmaschine in den dem
Verkehr angepaßten Geschwindigkeitsbereichen befördert.
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Eine derartige Beförderung des Arbeitsgerätes hat den Nachteil, daß
neben der Arbeitsmaschine ein Spezialanhänger, beispielsweise ein Tieflader und
eine gesonderte Zugmaschine, bereitgehalten werden muß und daß langwierige Be- und
Entladephasen in Kauf genommen werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit welcher
ein Fahrzeug mit Arbeitsgerät in die Lage versetzt wird, sich neben dem Normalgeschwinäigkeitsbereicn
auch in der Vorschubgeschwindigkeit des Arbeitsgerätes zu bewegen.
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Bei einem Fanrzeug mit Arbeitsgerät der eingangs bezeichneten Art
wird dise Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Nebentrieb mehrere
Hyaropurnpen antreibt, von denen eine einen Hydromotor antreibt, der über ein untersetztes
Getriebe auf den Nebentrieb des Schaltgetriebes zu dessen Antrieb wirkt.
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Durch die Erfindung wird erreicht, daß ein herkömmliches Fahrzeug,
beispielsweise eine als Sattelschlepper ausgebildete Zugmaschine, selbst so langsam
fahren kann, wie es der Arbeitsgeschwindigkeit beispielsweise einer Fahrbahndeckenabtragvorrichtung
entspricht, nämlich in einem Geschwidigkeitsbereich von 0,4 - 0,03 km/h. Gleichzeitig
wird erreicht, daß das in einem solchen Fall als Sattelauflieger ausgebildete Arbeitsgerät
in der üblichen, dem Verkehr angepaßten Geschwindigkeit quasi als Selbstfahrer
transportiert
werden kann, ohne daß es dazu der Verbringung auf einen Tieflader o. dergl. bedarf.
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Zur Steuerung des Fahrzeuges in der Arbeitsgeschwindigkeit des Arbeitsgerätes
ist es dabei zweckmäßig, daß die Lenkung des Fahrzeuges von einem in der Nähe des
Arbeitsgerätes angeordneten Bedienungsplatzes aus mittels elektrischer Impulsgebung
erfolgt. Dadurch wird erreicht, daß das Fahrzeug von der Bedienungsperson gesteuert
werden kann, die auch das Arbeitsgerät bedient, ohne daß es dazu einer zusätzlichen
Person im Führerhaus des Fahrzeuges bedarf In weiterer Ausgestaltung sieht die Erfindung
vor, daß die elektrische Impulsgebung auf ein Servogetriebe der Lenkung wirkt.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1 eine Seitenansicht des Fahrzeuges in vereinfachter
Darstellung mit angedeutetem Arbeitsgerät, Fig. 2 eine Aufsicht auf ein Teil des
Fahrzeuges gemäß Pfeil A in Fig. 1 und in Fig 3 eine Teilaufsicht auf das Fahrzeug
gemäß Pfeil B in Fig. 1.
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Das vereinfacht und nur im Ausschnitt dargestellte Fahrzeug 1 zieht
über ein Sattellager 2 ein nicht näher dargestelltes, als Sattelauflieger ausgebildetes
Arbeitsgerät 3, beispielsweise ein Gerät zum Abfräsen oder Aufreißen verschlissener
Oberschichten von Fahrbahnen.
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Das Fahrzeug 1 ist im Bereich der gelenkten Vorderachse 4 mit einem
üblichen, nicht näher dargestellten Antriebsmotor 5 und einem ebenfalls nicht näher
dargestellten, üblichen Verteilergetriebe 6 ausgerüstet. Das motorgetriebene Verteilergetriebe
6 hat zwei Abtriebe, nämlich den in Fig. 1 oben liegenden Nebentrieb 7 und den Hauptabtrieb
8.
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Der Hauptabtrieb 8 mündet in ein Schaltgetriebe 9, das innerhalb des
vereinfacht dargestellten Fahrzeugrahmens 10 gelagert ist. Die Überbrückung zwischen
Hauptabtrieb 8 und Schaltgetriebe 9 erfolgt unter Zwischenschaltung einer Gelenkwelle
11. Vom einen, am Schaltgetriebe 9 integrierten Verteilergetriebe 12 erfolgt der
Antrieb der Vorderachse 4 und/oder der Hinterachsen 13, was nicht näher dargestellt
ist. Zusätzlich zu den Abtrieben über das Verteilergetriebe 12 hat das Schaltgetriebe
9 einen, von der Fahrbahn aus gesehen, oberhalb des Verteilergetriebes angeordneten
Nebentrieb 14.
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Der vom nicht näher dargestellten Verteilergetriebe 6 kommende Nebentrieb
7 führt über eine Gelenkwelle 15 zu
einem auf dem Fahrzeugrahmen
10 angeordneten Pumpenverteilergetriebe 16. An dem Pumpenverteilergetriebe 16 sind
vier Ölpumpen angeflanscht und zwar die Ölpumpen 17 und 18 auf der dem Motor 5 abgewandten
Seite des Pumpenverteilergetriebes 16 und die beiden ölpumpen 19 und 20 auf der
dem Motor 5 zugewandten Seite des Pumpenverteilergetriebes 16.
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Die ölpumpen 17 - 20 können zu den unterschiedlichsten Aufgaben herangezogen
werden. Für die Erfindung wesentlich, ist eine Pumpe, im dargestellten Beispiel
die Pumpe 19, die einen Ölmotor 21 treibt, der etwa im Bereich der ersten Hinterachse
13 innerhalb des Fahrzeugrahmens 10 mit einem Planetengetriebe 22 angeordnet ist.
Über eine Gelenkwelle 23 ist der Ölmotor 21 kraftschlüssig mit dem Nebentrieb 14
des Schaltgetriebes 9 verbunden.
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Der Hauptabtrieb 8 vom Verteilergetriebe 6 und der Nebentrieb 7 sind
im Verteilergetriebe 6 getrennt schaltbar.
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Am Schaltgetriebe 9 ist der Hauptabtrieb 8 zu- und abschaltbar, ebenso
wie der Nebentrieb 14 zu- und abschaltbar ist. In bekannter Weise sind darüber hinaus
der Antrieb der Vorder- bzw. Hinterachsen über das Verteilergetriebe 12 getrennt
schaltbar.
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Die Wirkungsweise der Erfindung ist dabei die folgende: Bei Schnellfahrt
erfolgt der Antrieb der Achsen 13 und/ oder 4 vom Antriebsmotor 5 aus über das Verteilergetriebe
6 auf die Gelenkwelle 11, über das Schaltgetriebe 9 und das Verteilergetriebe 12.
Dabei ist der Nebentrieb 7 am
Verteilergetriebe 6 ebenso abgeschaltet,
wie der neben trieb 14 am Schaltgetriebe 9. Bei einer derartigen Anordnung lassen
sich die für die Schnellfahrt üblichen Geschwindigkeiten von etwa 1,5 - 80 km/h
erreichen.
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Zur Langsamfahrt in den extrem langsamen Geschwindigkeiten, die das
als Sattelauflieger ausgebildete Arbeitsgerät 3 bedingt, wird der Nauptabtrieb 8
über das Verteilergetriebe 6 abgeschaltet und der Nebentrieb 7 eingeschaltet, der
über die Gelenkwelle 15 das Pumpenverteilerger triebe 16 antreibt. Damit werden
die am Pumpenverteilergetriebe 16 angeflanschten ölpumpen 17 - 20 einzeln oder gemeinsam
getrieben.
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Die Ölpumpe 19 beaufschlagt den ölmotor 21, der seinerseits über das
Planetengetriebe 22 die Gelenkwelle 23 antreibt. Über den Nebentrieb 14 treibt nunmehr
die Gelenkwelle 23 das Schaltgetriebe 9 von der dem Hauptabtrieb 8 abgewandten Seite
aus. Der Hauptabtrieb 8 ist, wie oben bereits erläutert, dabei vom Schaltgetriebe
9 getrennt. Über das Verteilergetriebe 12 werden nunmehr die Achsen 13 und/oder
4 vom ölmotor 21 getrieben.
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Durch die Erfindung läßt sich eine extrem hohe Untersetzung des in
einer normalen Arbeitsdrehzahl laufenden Antriebsmotors 5 unter Zuhilfenahme des
serienmäßigen Schaltgetriebes und dessen einzelner Gänge durch Zwischenschaltung
einer ölpumpe, im dargestellten Beispiel
der ölpumpe 19, eines
von dieser betriebenen Ölmotores 21 und eines Planetengetriebes 22 erreichen.
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Natürlich muß das Getriebe der beidseitigen Beaufschlagung angepaßt
sein, beispielsweise durch Verwendung von Zahnrädern mit Pfeil-Verzahnung, wie dies
ohnehin bei den meisten Getrieben der hier interessierenden Art der Fall ist.
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So ist es in vielen Fällen möglich, bereits im Einsatz befindliche
Fahrzeuge im Sinne der Erfindung nachzurüsten.
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Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel noch in vielfacher
Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So kann
beispielsweise statt des Ölmotores 21 ein Elektromotor vorgesehen sein, der über
eine entsprechend elektrische Schaltung von einem am Pumpenverteilergetriebe 16
angeflanschten Generator gespeist ist.
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