DE2807854A1 - Bimetallelement und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Bimetallelement und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Tokyo Shibaura Electric Co., Ltd. D^oÄnchenSO
Kawasaki-shi, Japan
Tel.: 089/982085-87 Telex: 0529802 hnkld Telegramme: ellipsoid
Bimetallelement und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf Bimetalle und betrifft insbesondere
ein Bimetallelement, das sich bei einer wahlfrei festgelegten hohen Temperatur schnell durchbiegt bzw. auslenkt
und das ein zufriedenstellend reversibles Verhalten bzw. Rückformverhalten in Abhängigkeit von Temperaturänderung
zeigt.
Die Auslenkung bzw. der Ausschlag der bisherigen Bimetallelemente
erfolgt im wesentlichen mit fester Geschwindigkeit entsprechend der jeweiligen Temperaturänderung. Wenn daher
ein bisheriges Bimetallelement für einen Zweck eingesetzt wird, bei dem sich das Element in einem vorgeschriebenen
Temperaturbereich schnell durchbiegen soll, beispielsweise bei unmittelbarer Verwendung des Bimetallelements in einem
Kontaktsteuermechanismus, muß ein zusätzlicher schnell an= sprechender Treiber- bzw. Ansteuermechanismus vorgesehen
werden, beispielsweise in Form einer Rückstoßplatte, eines Magneten oder einer Feder0 Durch eine Kombination aus einem
Bimetallelement und einem solchen schnell ansprechenden An=-
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Steuermechanismus kann die ursprüngliche langsame Auslenkung des Bimetallelements selbst beschleunigt werden. Eine mit
einem solchen Mechanismus ausgestattete Bimetallvorrichtung ist jedoch mit dem Nachteil behaftet, daß diese Vorrichtung
insgesamt sperrig ist und einen komplizierten Aufbau besitzt.
Das bisherige Bimetallelement, das einen schnellen Ausschlag in einem bestimmten Temperaturbereich besitzt, umfaßt eine
Martensitumbildung, z.B. einer Ni-Ti-Legierung, unter Ausnutzung
einer Rückformwirkung. Eine solche Legierung muß unter vorbestimmten Temperaturbedingungen verformt werden,
bevor sie als Bimetallelement verwendet werden kann. Außerdem besitzt eine solche Legierung bei häufigerem Einsatz
keine gleichbleibende Auslenk- oder Ausschlagsgröße, so daß sie in der Praxis nicht zufriedenstellend ist. Darüber hinaus
ist das beschriebene Bimetallelement mit dem Mangel behaftet, daß es bei vergleichsweise niedriger Temperatur einen schnellen
Ausschlag zeigt, dabei aber unzureichende Verarbeitbarkeit und Verbindbarkeit besitzt, so daß sich Schwierigkeiten
bei der Fertigung ergeben.
Ein bei einer vorbestimmten Temperatur schnell auslenkendes Bimetallelement wird allgemein für die Temperaturregelung
bei Haushaltsgeräten und als Sicherheitsvorrichtung für verschiedene
industrielle Vorrichtungen verwendet. Aus diesem Grund sollte dieses Bimetallelement eine möglichst hohe
Korrosionsbeständigkeit besitzen.
Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung eines verbesserten Bimetallelements, das ohne Unterstützung durch den vorstehend
erwähnten, schnell ansprechenden Treiber- oder Ansteuermechanismus eine schnelle Auslenkung innerhalb eines
vorbestimmten Temperaturbereichs gewährleistet, nämlich eines Bimetallelements, dessen sich stark ausdehnende Schicht aus
der an sich bekannten manganhaltigen Eisen-Mangan-Legierung
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"besteht, welche dem hergestellten Bimetallelement einen hohen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten verleiht, wobei dieses Bimetallelement eine hervorragende Verarbeitbarkeit und Verbindbarkeit
sowie ein zufriedenstellendes Rucksteilverhalten
bei Temperaturänderung besitzen soll.
Die Erfindung bezweckt dabei auch die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung eines solchen Bimetallelements, das
zudem auch korrosionsbeständig sein soll.
Diese Aufgabe wird durch die in den beigefügten Patentansprüchen gekennzeichneten Merkmale und Maßnahmen gelöst.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen lotrechten Schnitt durch ein Bimetallelement mit Merkmalen nach der Erfindung und
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Auslenkung des freien Endes des erfindungsgemäßen Bimetallelements in Abhängigkeit
von einer Temperaturänderung im Vergleich zum Bimetallelement gemäß dem Stand der Technik.
Das erfindungsgemäße Bimetallelement besteht aus einer ersten
Legierungskomponente, die bei einer wahlfrei bestimmten hohen
Temperatur eine schnelle Auslenkung von mehr als 50 χ 10" /0C
besitzt, und einer zweiten, mit der ersten Komponente verbundenen Legierungskomponente, deren thermischer Ausdehnungskoeffizient
relativ zur Temperaturänderung praktisch gleich bleibt. Die zweite Legierungskomponente besitzt im wesentlichen
denselben thermischen Ausdehnungskoeffizienten wie die erste Legierungskomponente bei einer niedrigeren Temperatur
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als derjenigen, bei welcher sich der thermische Ausdehnungskoeffizient
der ersten Komponente schnell vergrößert.
Die erste Legierungskomponente besteht aus 15-30 Gew.-%
Mangan und im Rest praktisch aus Eisen. Wahlweise kann sie 15-30 Gew.-% Mangan sowie 2-15 Gew.-96 Chrom, 2-15 Gew.-%
Kobalt oder 2-20 Gew.-% eines Gemisches aus Chrom und Kobalt enthalten und im Rest im wesentlichen aus Eisen bestehen.
Die als sich stark ausdehnende Komponente des erfindungsgemäßen Bimetallelements verwendete erste Legierungskomponente
ist bezüglich ihrer Zusammensetzung aus den folgenden Gründen strengen Anforderungen unterworfen.
Mangan stellt ein wesentliches Element zur Erhöhung des thermischen
Ausdehnungskoeffizienten des Bimetallelements sowie zur Ermöglichung einer schnellen Änderung dieses Koeffizienten
in Abhängigkeit von Temperaturänderungen dar. Der geeignete Mangangehalt, bei dem sich der thermische Ausdehnungskoeffizient
bei einer wahlfrei bestimmten Temperatur schnell ändert, liegt bei 15-30 Gew.-% und vorzugsweise
15-25 Gew.-%. Der thermische Ausdehnungskoeffizient eines Bimetallelements besitzt eine Größe von etwa 50 χ 10" bis
400 χ 10" /0C in der Nähe des Punkts im angegebenen Bereich
des Mangangehalts, bei dem eine schnelle Änderung des thermischen
Ausdehnungskoeffizienten auftritt.
Chrom ist für ein Bimetallelement wesentlich, um ihm eine hohe Korrosionsbeständigkeit zu verleihen. Der für die Verbesserung
der Korrosionsbeständigkeit erforderliche Chromgehalt liegt bei mehr als 2 Gew.-%. Im Hinblick darauf, daß der thermische
Ausdehnungskoeffizient des Bimetallelements im oben angegebenen Bereich liegen soll, wird der Chromgehalt auf weniger
als 15 Gew.-% festgelegt und somit bestimmungsgemäß auf
2-15 Gev.-% eingestellt.
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Kobalt gewährleistet dieselbe Wirkung wie Chrom, wobei der Kobaltgehalt aus den angegebenen Gründen vorzugsweise im Bereich
von 2-15 Gew.-% liegen sollte.
Erfindungsgemäß können sowohl Chrom als auch Kobalt zur Verbesserung
der Korrosionsbeständigkeit des Bimetallelements verwendet werden. Hierbei empfiehlt es sich, beide Legierungselemente
in einer Gesamtmenge von mehr als 2 Gew.-?<!
zu mischen, um die Korrosionsbeständigkeit des Bimetallelements zu verbessern. Andererseits sollte der Gesamtgehalt
an Chrom und Kobalt bei weniger als 20 Gew.-% liegen bzw.
vorzugsweise 15 Gew.-% betragen.
Die unvermeidlich in den Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße
Bimetallelement vorhandenen Verunreinigungen, wie Kohlens-foff, Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel, Phosphor
sowie Aluminium oder Silizium, beabsichtigt als DesOxydationsmittel
beim Lösen bzw. Schmelzen der Ausgangsstoffe zugesetzt,
beeinträchtigen die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen
Bimetallelements nicht, sofern die Gesamtmenge aller dieser Elemente kleiner ist als 1 Gew.-%,Nickel, das als die Korrosionsbeständigkeit
eines Bimetallelements verbesserndes Element bekannt ist, hat keinen ungünstigen Einfluß auf die Wirksamkeit
dieses Bimetallelements, sofern der Nickelgehalt kleiner ist als 3 Gew.-%.
Die zweite Legierung, welche die Komponente mit dem niedrigen
Ausdehnungskoeffizienten des erfindungsgemäßen Bimetallelements
bildet, besteht aus Invar, d.h einem Eisen-Nickel-System (mit einem Nickelanteil im Bereich von 36 - 50 Gew.-%).
Die zweite Legierung ist bevorzugt von einer Art, deren thermischer
Ausdehnungskoeffizient bei der Temperatur, bei welcher der thermische Ausdehnungskoeffizient der ersten, die
Komponente mit großer Ausdehnung des Bimetallelements bilden·= den Legierung schnell anzusteigen beginnt;, praktisch fest bzwo
konstant bleibt und außerdem kleiner ist als der erhöhte thermische Ausdehnungskoeffizient der ersten Legierung,,
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Die zweite Legierung mit kleinerer thermischer Ausdehnung sollte vorzugsweise aus einer Legierung bestehen, die praktisch
denselben thermischen Ausdehnungskoeffizienten besitzt, wie ihn die erste, sich stärker ausdehnende Legierung bei
einer niedrigeren Temperatur als derjenigen zeigt, bei welcher ihr thermischer Ausdehnungskoeffizient schnell anzusteigen
beginnt. Beispielsweise kann diese zweite Legierung aus einem austenitischen rostfreien Stahl bestehen, etwa der Sorte
SUS3O4 oder SUS 310. Durch Verwendung einer zweiten Legierung
der angegebenen Art wird die erfindungsgemäß erreichte
Wirkung erheblich verbessert.
Im folgenden ist die Erfindung in Beispielen näher erläutert. Beispiel 1
Zunächst wurden Versuche bezüglich der Durchbiegung oder Auslenkung
eines Bimetallelements in Abhängigkeit von Temperaturänderungen zur Bestimmung seiner Verhaltenseigenschaften durchgeführt.
Zu diesem Zweck wurden die in der folgenden Tabelle aufgeführten Legierungen gewählt. Die Herstellung von Proben
erfolgte durch Schmelzen der Legierungen in einem Hochfrequenz-Induktionsofen mit anschließendem Glühen bzw. Anlassen zur
weitgehenden Spannungsbeseitigung. Sodann wurden Messungen der thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Legierungsproben
sowie der Temperaturen durchgeführt, bei denen diese Ausdehnungskoeffizienten eine schnelle Änderung zeigten; die Ergebnisse
finden sich ebenfalls in der folgenden Tabelle 1. Weiterhin wurden die thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Legierungsproben
vor und nach dem Erreichen der Temperatur einer schnellen Verformung sowie die thermischen Ausdehnungskoeffizienten
der Legierungsproben im Temperaturbereich von Raumtemperatur bis 2000C ermittelt.
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1 2 |
Chemische Zusammen setzung |
Mn Ni Cu Cr | 15,8 - | Tabelle 1 | Aus dehnungs ko- effizient vor der schnellen |
Aus de hnungs ko- effizient nach der schnellen |
- | Aus dehnungs ko- effizient im Bereich von Raumtemperatur |
|
Probe | 3 | Pe | Rest 6,3- Rest 1o,o - - |
18,o - - | Temperatur der schnellen Änderung des Aus dehnungs ko- effizienten |
Änderung | Änderung | - | bis 200OC |
Nr. | 4 | It | 2o,3 - | (OC) | - | - | - | 12,8x1o~6/°C 15,5x1o~6/°C |
|
5 | Il | 25,o - | keine schnelle Verformung |
17,5x1o""6/°C | 52,ox1o~6/°C | - | - | ||
6 | I) | 28,9 - | 228 | 18,7 | 2o1 | - | - | ||
7 | Il | 3o,o - - - | 217 | 21,5 | 233 | _ | - | ||
8 | 11 | 4o,8 - | 2o9 | 2o,5 | 175 | - | |||
9 | ti | Rest 11,ο 18,3 | 161 | 18,2 | 94,2 | - | |||
1o | ■1 | 1,o5 9,11 - 17,9 | 15o | 17,6 | 53,4 | - | |||
11 | - | 1,22 2o,3 - 24,7 | 121 | - | 11,5x1o~6/°C | ||||
12 | Rest | o,4 36,7 - | keine schnelle Ver formung |
- | 28,6x1o~6/°C | ||||
13 | Il | o,55 42,o - | Il | - | 17,8x1o"6/°C | ||||
14 | Il | Il | - | 16,9x1o~6/°C | |||||
■ ! | Il | - | 2,57x1o~6/°C | ||||||
Il | _ | 5,4ox1o"6/°C^ | |||||||
Il | |||||||||
Aus der obigen Tabelle geht hervor, daß die Proben Nr. 3 bis 8 der Proben Nr. 1 bis 10 von Legierungen mit hoher Wärmeausdehnung,
die beim beschriebenen Versuch angewandt wurden, diejenigen Proben darstellen, deren thermische Ausdehnungskoeffizienten
sich bei den betreffenden, bestimmten Temperaturpegeln schnell änderten. Die Proben Nr. 11 bis 14 stehen
für Legierungen mit geringer Wärmeausdehnung. Die zweite, erfindungsgemäß
verwendete Fe-Mn-Legierung mit geringer Wärmeausdehnung
besitzt im wesentlichen denselben thermischen Ausdehnungskoeffizienten wie die Legierungsproben Nr. 11 und 12
gemäß Tabelle 1. Bei den Legierungsproben Nr. 11 und 12 handelte es sich um austenitischen rostfreien Stahl der Sorten
SUS304 und SUS310.
Die Proben 2 mit hohem thermischen Ausdehnungskoeffizienten sowie die Proben 3 mit niedrigem thermischen Ausdehnungskoeffizienten
gemäß Tabelle 1 wurden auf die in Tabelle 2 angegebene Weise zur Bildung von Bimetallproben (Fig. 1)
miteinander kombiniert.
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- 13 Tabelle
Probe Proben-Nr. nach Tabelle 1 Legierung mit
hohem thermi- niedrigem sehen Ausdeh- thermischen
nungskoeffi- Ausdehnungszienten koeffizienten Längselastizitätsmodul
(kg/mra )
15 | 10 |
16 | 1 |
17 | 3 |
18 | 5 |
19 | 7 |
20 | 9 |
21 | 1 |
22 | 3 |
23 | 5 |
24 | 7 |
25 | 9 |
26 | 1 |
27 | 3 |
28 | 5 |
29 | 7 |
30 | 9 |
• 13 | 12500 | Vergleich |
" 13 | 147 00 | If |
13 | 15700 | Beispiel |
13 | 15400 | t Il |
13 | 15100 | Il |
13 | 13400 | Vergleich |
11 | 15800 | Il |
11 | 17500 | Beispiel |
11 | 17600 | It |
11 | 17600 | It |
11 | 14100 | Vergleich |
12 | 16200 | Il |
12 | 17800 | Beispiel |
12 | 18300 | Il |
12 | 18100 | It |
12 | 14700 | Vergleich |
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Die Birnetallproben wurden wie folgt hergestellt: Zunächst
wurden die Proben der Legierungen mit hohem und niedrigem thermischen Ausdehnungskoeffizienten zu dicken Platten bzw.
Blechen geschmiedet. Die Oberseite jeder Schmiedeplatte wurde geschliffen, während ihre Unterseite gebürstet wurde. Die
beiden Legierungsplatten wurden sodann in einem Dickenverhältnis von 1:1 durch Walzen bei einer Temperatur von 900 9500C
miteinander verbunden. Danach wurden beide Platten weiterhin kaltgewalzt. Das Glühen bzw. Anlassen wurde bei 105O0C
wiederholt, wobei bei jedem Durchgang die Dicke des Laminats aus den Platten durch Auswalzen um 35% reduziert wurde, um
angehäufte Bearbeitungsspannungen auszuschalten. Aus der auf diese Weise hergestellten Probe wurde ein Bimetallchip bzw.
-plättchen mit einer Größe von 1x10x100 mm ausgestanzt.
Die Wiederholung des Glühens bzw. Anlassens zur gründlichen Beseitigung von Bearbeitungsspannungen ist unerläßlich, um
das Auftreten einer schädlichen Phase (oO-Phase) zu unterdrücken,
welche die schnelle Änderung des thermischen Ausdehnungskoeffizienten eines Bimetallelements bei einer vorbestimmten
Temperatur (gemäß Fig. 1) behindern würde. Das Glühen bzw. Anlassen kann dabei vor oder nach dem Verbinden der beiden
Legierungsschichten erfolgen.
An den Proben Nr. 15 bis 30 wurde der Längselastizitätsmodul gemessen; die Ergebnisse finden sich ebenfalls in Tabelle
Wie aus letzterer hervorgeht, besaßen die erfindungsgemäßen
Bimetallproben (Nr. 17 bis 19, 22 bis 24, 27 bis 29) gegenüber den Vergleichsproben einen wesentlich verbesserten Längselastizitätsmodul
.
Die Bimetallproben nach Tabelle 2 (Nr. 15 bis 30) wurden weiterhin zur Bestimmung ihrer Verhaltenseigenschaften bezüglich
ihrer Auslenk- oder Durchbiegbarkeit in Abhängigkeit von Temperaturänderungen untersucht. Die Bestimmung dieser
Durchbiegung erfolgte durch Messung des Ausschlags des über-
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stehenden freien Endabschnitts jeder 100 mm langen Probe;
die Ergebnisse sind in Fig. 2 veranschaulicht, in welcher die Pfeile die Richtung angeben, in welcher die Auslenkung
der einzelnen Proben infolge der Erwärmung und des Abkühlens erfolgte. Kurve (a) von Fig. 2 bezieht sich auf die Auslenkbzw.
Durchbiegbarkeit eines typischen bisherigen Birnetallelements
(Probe Nr. 15)? während Kurve (b), die entsprechende
Eigenschaft eines Bimetallelements (Probe Nr. 17) gemäß der Erfindung angibt, dessen Komponente mit großer Ausdehnung
aus einer Fe-Mn-Legierung und dessen Komponente mit niedriger Ausdehnung aus einer Fe-Ni-Legierung und dessen Komponente
mit niedriger Ausdehnung aus einer Fe-Ni-Legierung bestand.
Kurven (c) bis (e) zeigen die Auslenkbarkeit von erfindungsgemäßen Bimetallelementen (Proben Nr0 27 bis 29), deren
Komponente großer Ausdehnung aus einer Fe-Mn-Legierung und deren Komponente geringer Ausdehnung aus einem austenitischen
rostfreien Stahl (SUS310) bestand.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, verläuft die Auslenkung bzw. Biegung
der Probe Nr. 15, d.h. eines typischen bisherigen Bimetallelements (Kurve (a)), in Abhängigkeit von der Temperaturänderung
nahezu linear. Dagegen zeigte es sich, daß die erfindungsgemäßen Bimetallelemente (Kurven (b) bis (e)) ein
sehr differenziertes bzw. feinstufiges Verhalten des thermischen Ausdehnungskoeffizienten bei einer schnellen Temperaturänderung
und Hysterese bei Erwärmung und Abkühlung besitzen* Außerdem geht aus Fig, 2 hervor, daß die Temperatur, bei welcher
die schnelle Auslenkung erfolgt, durch Steuerung des Mangangehalts ohne weiteres auf jeden beliebigen Wert einge=
stellt werden kann, wobei die Temperatur, bsi welcher eine schnelle Auslenkung auftritt, im wesenü ichen in ©inem hohen
Bereich von 100 - 250 C liegt. Dia Kurven (c) bis (©) seigsn
daß sich der thermische Ausdehnungskoeffizient das ©rfindungs*
gemäßen Bimetallelements 9 dessen Komponente mit g©ping@r
dehnung aus einem austonitisehen rost£r@±on Stahl (SUS310)
k / 0 8 9 8
280785A
besteht, vor Erreichen der Temperatur der schnellen Auslenkung bzw. Durchbiegung nicht schnell ändert, weil beide
Komponenten (bis zu diesem Punkt) praktisch denselben thermischen Ausdehnungskoeffizienten besitzen. Bei Erreichen der
Temperatur der schnellen Auslenkung bzw. Durchbiegung verhält sich das Bimetallelement dagegen sehr differenziert bzw. feinstufig, d.h. es erfährt- sine schnelle Auslenkung oder Durchbiegung.
Das erfindungsgemäße Bimetallelement, das bei einer bestimmten Temperatur eine schnelle Auslenkung bzw. Durchbiegung
erfährt, vermag sich nicht schnell mit einem Kontaktsteuermechanismus zu verschmelzen, wenn es unmittelbar mit diesem
eingesetzt wird, wodurch eine sehr vorteilhafte Wirkung gewährleistet wird. Das erfindungsgemäße Bimetallelement zeigt
eine schnelle Auslenkung bzw. Durchbiegung bei einer höheren Temperatur als beim bisherigen Bimetallelement unter Ausnutzung
des Rückformvermögens wie bei einer Ni-Ti-Legierung.
Darüber hinaus kann durch entsprechende Einstellung des Gehalts an Mangan, Chrom oder Kobalt ein schneller Ausschlag
in einem breiteren Temperaturbereich erreicht werden, als dies bisher möglich war.
Es wurde ein Bimetallelement nach demselben Fertigungsverfahren hergestellt, wie es für die Herstellung der erwähnten
Fe-Mn-Legierung angewandt wurde, wobei der die große Ausdehnung besitzenden Legierungskomponente Chrom und/oder Kobalt
zugesetzt wurde, um dem hergestellten Bimetallelement Korrosionsbeständigkeit zu verleihen. Mit diesem Bimetallelement
wurden Versuche zur Bestimmung nicht nur seiner Auslenkeigenschaften wie im vorher beschriebenen Fall, sondern auch seiner
Korrosionsbeständigkeit durchgeführt. Der erwähnten Fe-Mn-Legie-
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rung wurden 1-20 Gew.-% Chrom und ebenso 1-20 Gew.-%
Kobalt in solcher Menge zugesetzt, daß die Gesamtmenge des Gemisches aus Chrom und Kobalt 2-20 Gew„-?£ betrüge Die Gesamtmasse
wurde dann für die Herstellung von Proben in einem Hochfrequenz-Induktionsofen geschmolzen<, Die Proben wurden
dabei auch auf ihre Auslenk- oder Durchbiegungseigenschaften untersucht. Die Proben der Legierung mit großer Ausdehnung
wurden mit Proben der Legierung geringer Ausdehnung verbunden, um Bimetallproben herzustellen, welche die entsprechende
Korrosionsbeständigkeit besitzen sollten« Versuche ergaben,,
daß die derart angefertigten Bimetallproben genau dieselben Auslenk- bzw. Durchbiegungseigenschaften besaßen wie das
Fe-Mn-Bime tallelement.
Versuche zur Ermittlung der Korrosionsbeständigkeit wurden mit Proben durchgeführt, welche die chemische Zusammensetzung
gemäß der nachstehenden Tabelle 3 besaßen,.
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- 18 Tabelle 3
Probe Nr. |
Chemische Zusammen setzung |
Mn (Gew.-? |
Cr ) |
1 | • | - | , Temperatur schneller Ände rung des therm. Ausdehnungsko pf fi 7Λ pnt-ρη ( C) |
101 | Fe' | 20 | 2 | Co | - | 175 | |
102 | Rest | 20 | 5 | - | 170 | ||
103 | Il | 20 | 10 | - | 160 | ||
104 | Il | 20 | 15 | - | 140 | ||
105.. | Il | 20 | 20 | - | 120 | ||
106 | It | 20 | - | 1 | - | ||
107 | Il | 20 | - | 3 | 176 | ||
108 | Fest | 20 | - | 5 | 164 | ||
109 | Il | 20 | 10 | 169 | |||
110 | Il | 20 | - | 15 | 158 | ||
111 | Il | 20 | - | 20 | 154 | ||
112 | Il | 20 | 1 | 1 | - | ||
113 | Fest | 20 | 2 | 1 | 168 | ||
114 | Sesfc | 20 | 2 | 5 | 160 | ||
115 | Il | 20 | 5 | 1 | 161 | ||
116 | Il | 20 | 5 | 5 | 157 | ||
117 | Il | 20 | 10 | 3 | 151 | ||
118 | Il | 20 | 10 | 5 | 171 | ||
119 | Il | 20 | 3 | 15 | 152 | ||
120 | Il | 20 | 5 | 20 | 143 | ||
121 | Il | 20 | - | ||||
Il |
^usdehnungsko-IÄusaehnungsko-
2ffizient vor !er schnellen |
effizient nach der schnellen Änderung 1x1 ο °/ C) |
21, 4 | 230 |
21, 5 | 230 |
20< 9 | 374 |
19, 8 | 357 |
20, 2 | 223 |
- | 16,6* |
19,5 | 268 |
21,1 | 283 |
18,6 | 267 |
20,7 | 251 |
20,3 | 173 |
- | 18 ,3* |
21,0 | 211 |
20,3 | 205 |
19,2 | 272 |
18,7 | 272 |
19,8 | 232 j |
20,1 | 12S |
19,9 | 102 |
18 „2 | 68,0 |
_ | 17,2* |
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'Thermischer Ausdehnungskoeffizient bei einer Änderung
von Raumtemperatur auf 20O0C.
Beim größten Teil der Versuche war der Mangangehalt, wie in Tabelle 3 angegeben,auf 20 Gewe-% festgelegt. Die Legierungskomponenten mit geringer thermischer Ausdehnung wurden aus
dem Material der vorher beschriebenen Proben Nr. 11 und 14 hergestellt. Es wurden Bimetallproben durch Verbindung von
Komponenten mit starker und geringer thermischer Ausdehnung auf die in Tabelle 4 angegebene Weise hergestellt.
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- 20 - | 2807854 | 11 | 0,572 | Beispiel | |
Tabelle 4 | 14 | 0/580 | » | ||
Probe Nr. |
Proben-Nummern Legierung mit großer Aus- geringer Gewichtsverlust durch dehnung Ausdehnung Korrosion (mg/cm2) |
11 | 0,872 | Vergleich | |
122 | 103 | 14 | 0,902 | - | |
123 | 103 | 11 | 0,441 | Beispiel | |
124 | 101 | 14 | 0,408 | Il | |
125 | 101 | 11 | 0,911 | Vergleich | |
126 | 110 | 14 | 0^964 | Il | |
127 | 110 | 11 | 0,245 | Beispiel | |
128 | 107 | 14 | 0,251 | Il | |
129 | 107 | 11 | 0,621 | Vergleich | |
130 | 118 | 14 | 0,630 | Il | |
131 | 118 | 11 | 1,046 | Il | |
132 | 113 | ||||
133 | 113 | ||||
134 | 5 | ||||
809834/0898
Der Korrosionsversuch wurde in der ¥eise durchgeführt, daß
die Bimetallproben 100 h lang "bei Raumtemperatur in 5%-iges
Salzwasser eingetaucht wurden und der entstehende Gewichtsverlust an den Proben gemessen wurde; die Ergebnisse finden
sich in obiger Tabelle 4, aus welcher hervorgeht, daß die erfindungsgemäßen Bimetallelemente einen geringeren Gewichtsverlust durch Korrosion erlitten, dshe eine bessere Korrosionsbeständigkeit
besaßen als die Vergleichsproben,,
Die nach dem Verfahren gemäß Beispiel 2 hergestellten Bimetallelemente
gemäß der Erfindung zeigten nicht nur eine schnelle Auslenkung bzw. Durchbiegung bei einer vorbestimmten
Temperatur, sondern auch eine her»vorragende Korrosionsbeständigkeit.
Die erfindungsgemäßen Bimetallelemente werden, wie in den vorstehenden
Beispielen beschrieben, aus einem kostensparenden Werkstoff mit zufriedenstellendem Rückstell·= oder Rückformvermögen
hergestellte Sie eignen sich mit großem wirtschaftlichen Vorteil zur Verwendung als Sicherheitsvorrichtungen,
etwa als Schutzschalter für elektrische Haushaltsgeräte oder als Wärmeschutzschalter für verschiedene industrielle
Vorrichtungen.,
Weben dem vorstehend beschriebenen Verwendungszweck als Bi=
metallelement unter Ausnutzung seiner eigentlichen Wirkung läßt sich das erfindungsgemäße Bimetallelement ohne weiteres
als Zwischenschicht zwischen zwei laminierten Nickel- oder Kupferblechen oder als Deckschicht für ein Nickel·= oder
KupferblechArerwenden, um die Eigenschaften elektrischer Geräte zu verbesserns beispielsweise ihren elektrischen Widerstand
herabzusetzenΘ
80 9 83 4/0898
Leerseife
Claims (17)
1.^Bimetallelement, gekennzeichnet durch eine erste Legierungskomponente,
deren thermischer Ausdehnungskoeffizient bei einem wahlfrei festgelegten hohen Temperaturpegel
eine schnelle Änderung von mehr als 50 χ 10" /0C zeigt,
und durch eine zweite, mit der ersten Legierungskomponente verbundene bzw. vereinigte Legierungskomponente, deren
thermischer Ausdehnungskoeffizient bei Temperatüränderung
im wesentlichen konstant bleibt.
2. Bi-metallelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperaturbereich, in welchem sich der thermische Ausdehnungskoeffizient der ersten Legierungskomponente
schnell ändert, zwischen 100° und 2500C liegt.
3. Bimetallelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Legierungskomponente aus 15-30 Gew.-%
Mangan, Rest im wesentlichen Eisen, besteht.
4. Bimetallelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Legierungskomponente aus 15 - 30 Gewe~%
Mangan und einem Zusatz, wie 2-15 Gewo~% Chrom, 2-15
Gew. -% Kobalt und 2-20 Gew„-?£ eines Gemisches aus Chrom
und Kobalt, und im Rest im wesentlichen aus Eisen bestehto
609834/089 β ^^ inspected
Ke/Bl/ro
5. Bimetallelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Legierungskomponente aus 15-25 Gew.-%
Mangan und einem Zusatz, wie 2-15 Gew.-% Chrom, 2-15 Gew.-% Kobalt und 2-20 Gew.-% eines Gemisches aus Chrom
und Kobalt, und im Rest im wesentlichen aus Eisen besteht.
6. Bimetallelement nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß die erste Legierungskomponente aus 15-25 Gew.-%
Mangan und 2-15 Gew.-% Chrom und Kobalt, Rest im wesentlichen
Eisen, besteht,
7. Bimetallelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Legierungskomponente denselben thermischen
Ausdehnungskoeffizienten besitzt wie die erste Legierungskomponente bei einer niedrigeren Temperatur als derjenigen,
bei welcher sich der thermische Ausdehnungskoeffizient der ersten Legierungskomponente schnell erhöht.
8. Bimetallelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Legierungskomponente aus einem austenitischen
rostfreien Stahl besteht.
9. Verfahren zur Herstellung eines Bimetallelements, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Legierungskomponente, deren
thermischer Ausdehnungskoeffizient eine schnelle Änderung von mehr als 50 χ 10" /0C (bei einem bestimmten Temperaturpegel)
zeigt, und eine zweite Legierungskomponente, deren thermischer Ausdehnungskoeffizient bei Temperaturänderung
im wesentlichen konstant bleibt, unter Erwärmung geschmiedet werden, daß die beiden Legierungskomponenten miteinander verbunden
bzw. vereinigt werden und daß anschließend eine wiederholte Glüh- bzw. Anlaßbehandlung zur Beseitigung von in
der ersten Legierungskomponente verbliebenen Bearbeitungsspannungen
durchgeführt wird.
803834/0098
10. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß
das Heißschmieden bei einer Temperatur von 1050 - 11000C
durchgeführt und das Glühen bzw. Anlassen bei einer Temperatur von 105O0C eingeleitet wird.
11. Verfahren nach Anspruch S, dadurch gekennzeichnet, daß
der thermische Ausdehnungskoeffizient der ersten Legierungskomponente eine schnelle Änderung bei einer Temperatur
im Bereich von 100° bis 2500C zeigt.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Legierungskomponente aus 15 - 30 Gew.-^ Mangan,
Rest im wesentlichen Eisen, hergestellt wirde
13. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Legierungskomponente aus 15 ~ 30 Gew.-% Mangan
und einem Zusatz, wie 2-15 Gew.-% Chrom, 2-15 Gew.-%
Kobalt und 2-20 Gew.-96 eines Gemisches aus Chrom und
Kobalt, und im Rest im wesentlichen aus Eisen hergestellt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Legierungskomponente aus 15-25 Gew.-% Mangan
und einem Zusatz, wie 2-15 Gew.-% Chrom, 2-15 Gew.-%
Kobalt und 2-20 Gew.-% eines Gemisches aus Chrom und Kobalt, und im Rest im wesentlichen aus Eisen hergestellt
wird,
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Legierungskomponente aus 15 - 25 Gew.-96 Mangan
und 2-15 Gew.-% des Gemisches aus Chrom und Kobalt, Rest im wesentlichen Eisen, hergestellt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Legierungskomponente denselben thermischen Aus-
§09834/0896
dehnungskoeffizienten besitzt wie die erste Legierungskomponente
bei einer niedrigeren Temperatur als derjenigen, bei v/elcher sich der thermische Ausdehnungskoeffizient
der ersten Legierungskomponente schnell erhöht.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Legierungskomponente aus einem austenitischen
rostfreien Stahl hergestellt wird.
809834/0898
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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