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Fütterungseinrichtung zur Versorgung mehrerer Futterplätze
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Fütterungseinrichtung zur automatischen
Versorgung mehrerer Futterplätze mit einem schütt- oder rieselfähigen Futter unter
Einsatz einer Futterzuführungsvorrichtung, bei welcher Fütterungseinrichtung jeder
Futterplatz mit einer Futterdosiervorrichtung versehen ist, die in einem Austrittsstutzen
endet.
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Fütterungseinrichtungen der eingangs genannten Art sind bekannt und
seit vielen Jahren im Einsatz. Die Futterversorgung für die einzelnen Plätze erfolgt
dadurch, daß über eine Futterzuführungsvorrichtung, insbesondere einen Schneckenförderer,
an die einzelnen Dosiervorrichtungen an den Futterplätzen das Futter geliefert wird
und sich in einer bestimmten dosierbaren Menge in einen Futtertrog ergießt. Es hat
sich gezeigt, daß mit den
bekannten Vorrichtungen insbesondere der
Mangel verbunden ist, daß nur eine bestimmte Tiefe der Fütterungsplätze eingehalten
werden kann, da eine bestimmte Anzahl von Tieren, insbesondere Schweinen, gleichzeitig
an den Futtertrog herankommen müssen. Es hat sich daher eingebürgert, jeweils in
der Mitte des Stalles einen Gang freizulassen und zu beiden Seiten dieses Ganges
Boxen für die Tiere einzurichten.
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Es ist daher schon vorgeschlagen worden, die sog. Naß-oder Breifütterung
einzuführen. Bei dieser Fütterungsart werden die Tiere mit einem pumpfähigen Fütterungsgemisch
mit relativ hohem Wasseranteil beliefert. Es hat sich jedoch gezeigt, daß wegen
des hohen Wasseranteiles ein unverhältnismäßig hoher Anteil an Gülle anfällt, der
entfernt werden muß. Darüber hinaus kommt es zu erhöhter Transpiration der Tiere,
so daß im Stall eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und damit verbunden eine hohe Geruchsbelastung
entsteht. Von vielen Landwirten wird daher die sog. Naßfütterung nicht mehr verwendet.
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Aufgrund des vorliegenden Standes der Technik stellt sich die Aufgabe,
auf der einen Seite sehr tiefe Käfigboxen oder Abteilungen für die Tiere herzustellen,
wobei die Fütterung nur von einer Seite des Stalles
erfolgen soll.
Auf der anderen Seite stellt sich die AufgabeyiStällen, bei denen bisher Naßfütterung
eingesetzt war, zur Trockenfütterung überzugehen, ohne daß wesentliche bauliche
änderungen erforderlich sind. Mit einer neu zu schaffenden Fütterungseinrichtung
soll ermöglicht werden, sehr lange Futterstellen zu beliefern, so daß die Boxen
eine größere Tiefe aufweisen können als nur die halbe übliche Stallbreite.
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Die genannten Aufgaben werden gelöst bei einer Fütterungseinrichtung
der eingangs genannten Art, bei der unterhalb des Austrittsstutzens der Dosiervorrichtung
ein sich über den Futterplatz erstreckender, mit über seine Länge verteilten Auslaßöffnungen
versehener rohr- oder wannenförmiger Förderer an der Dosiervorrichtung angeschlossen
ist, der mit einem aktiven Förderelement versehen ist.
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Bei der Einrichtung gemäß Erfindung endet demnach die einzelne Dosiervorrichtung
nicht unmittelbar über der Futterkrippe oder dem Trog, sondern besitzt eine Verlängerung
in Form beispielsweise eines Schneckenförderers, der sich über die gesamte Länge
eines über die Stalltiefe reichenden Troges erstreckt und diesen gleichmäßig verteilt
mit dem Futter beliefert.
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Eine solche Verlängerung des Futtertroges und gleichmäßige Belieferung
war bisher nur mit dem eingangs genannten Naßfutter möglich.
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Der Antrieb des aktiven Förderelementes, d. h. insbesondere der Förderschnecke,
erfolgt über eine Kupplung mit einem zentral mechanisch angetriebenen Rad. Die Kupplung
ermöglicht es, daß individuell für jeden Futterplatz der Förderer ein- oder ausgeschaltet
werden kann, wenn die zu verteilende Futtermenge ausreichend ist.
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Vorteilhaft ist insbesondere, wenn der Antrieb des Rades über einen
Treibriemen erfolgt, der über wenigstens ein im Bereich des Antriebsrades angeordnetes
Umlenkrad geführt ist, das, in Bezug auf den Treibriemen, in Straff- oder Lockerstellung
einstellbar ist. Über eine entsprechend ausgebildete mechanische oder elektromechanische
Kupplung kann demnach das jeweilige Antriebsrad ge- oder entkoppelt werden.
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Insbesondere wird noch vorgeschlagen, daß die Kupplung über ein zeitlich
verzögerndes Schaltelement ausrückbar ist, welches durch die Dosiervorrichtung bei
Abgabe des Futters auslösbar ist. Hierdurch wird erreicht,
daß über
ein einstellbares Schaltelement, z. B.
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ein Verzögerungsrelais, der Förderer nur eine bestimmte Zeit läuft,
nämlich so lange, bis sicher ist, daß sämtliches sich im Austrittsstutzen befindliches
Futter über die Stalltiefe verteilt ist.
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Ausführungsbeispiele der ERfindung werdenaihand der beigefügten Zeichnung
erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen: Fig. 1 in schematischer Darstellung
eine Fütterungseinrichtung zur automatischen Versorgung eines Futterplatzes; Fig.
2 eine Draufsicht auf die Stirnseite der Einrichtung gemäß Fig. 1 mit dem Antiebsrad;
Fig. 3 eine Schaltskizze für die Vorrichtung unter Verwendung einer elektromagnetischen
Kupplung; Fig. 4 und 5 eine ähnliche Einrichtung wie bei den Fig. 1 und 2, jedoch
mit anderem Antrieb; Fig. 6 die Anordnung eines Ausgleichsgewichtes zur Straffung
des Antriebsseiles.
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In der Fig. 1 sind die Teile der Fütterungseinrichtung gemäß Erfindung
dargestellt, die einem bestimmten Futterplatz zugeordnet sind. Die Fütterungseinrichtung
gemäß Erfindung dient dazu, ein schütt- oder rieselfähiges Futter unter Einsatz
einer Futterzuführungsvorrichtung
mehreren Futterplätzen zuzuführen.
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Dabei wird über einen (nicht dargestellten) Rohrförderer das Futter
einer Futterdosiervorrichtung 1 zugeführt, die aus einer unterhalb des Austrittsstutzens
(nicht dargestellt) des Futterzuführungsrohres vorgesehenen, die Dosierung ermöglichenden
Waage 2 besteht, an deren Lastarm gelenkig ein Futterbehälter 3 und Anordnungen
zum Entleeren des Futterbehälters angebracht sind. Die Dosiervorrichtung ist nicht
der Gegenstand vorliegender Erfindung. Beispielsweise sind derartige Dosiervorrichtungen
aus der Beschreibung zum Deutschen Gebrauchsmuster 6 806 357 bekannt.
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Die Dosiervorrichtung läuft in einen Austrittstutzen 4 aus, der mit
einer Öffnung 5 versehen ist, unter der sich die Einlaßöffnung eines Förderrohres
6 befindet.
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In dem Förderrohr 6 ist drehbar eine Schnecke 7 eingebaut, die als
aktives Förderelement wirkt und das schütt- oder rieselfähige Futter, das in den
Austrittsstutzen 4 hineingefallen ist, in Richtung des Pfeiles 8 fördert. Dabei
sind in dem Förderrohr 6 über seine Länge verteilt Auslaßöffnungen 9 vorgesehen,
durch die das Futter nach unten gepreßt wird und in den sich unterhalb des Förderrohres
6 befindlichen Trog (nicht
dargestellt) fällt.
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Das Förderrohr erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Stallbreite
(Tiefe der Box) und ist an seinem freien Ende an der Stallkonstruktion, angedeutet
durch den Pfosten29, über eine Aufhängevorrichtung 10 aufgehangen. Das Rohr besteht
üblicherweise aus Metall (Aluminium) mit einer darin rotierenden Metallschnecke;
es sind jedoch auch andere Werkstoffe möglich, beispielsweise Kunststoffrohre und
-schnecken.
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Der Antrieb der Schnecke 7 erfolgt über eine Welle 12, die wiederum
mit einem Rad 13 fest verbunden ist, welches auf der Stirnseite der Dosiervorrichtung
angeordnet ist. In der Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Stirnseite der Dosiervorrichtung
von einem kräftigen Rahmen 14 umgeben ist, der an seinen unteren Enden zwei Umlenkrollen
15, 16 trägt. Der Antrieb des Rades 13 erfolgt über einen Triebriemen 18, der über
die beiden im Bereich des Rades 13 angeordneten Umlenkrollen 15, 16 geführt ist.
Dabei ist die Umlenkrolle 15 so angeordnet, daß sie mit Hilfe einer (nicht dargestellten)
mechanischen oder elektromechanischen Verstellvorrichtung in Bezug auf den Rahmen
14 verschoben werden kann, wobei sie von einer Straff- in eine Lockerstellung und
umgekehrt
verschiebbar ist. Das bedeutet, daß mit Hilfe des verstellbaren Umlenkrades eine
Lockerung des Antriebsriemens erfolgt und damit eine Entkoppelung vom gemeinsamen
Antrieb. Der Antrieb des Riemens erfolgt über ein entfernt angeordnetes Treibrad
(nicht dargestellt). Neben der Ausführung mit zwei Umlenkrädern kann die Einrichtung,
wie ohne weiteres ersichtlich, auch nur mit einem einzigen, auskuppelbaren Umlenkrad
betrieben werden. In Abweichung von der vorliegenden Ausführungsform ist weiterhin
möglich, jeder Dosiervorrichtung einen individuellen Antrieb, insbesondere Elektromotor,
zuzuordnen.
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Insbesondere bei Verwendung einer elektromagnetischen Kupplung wie
beschrieben oder wie aus anderen Gebieten der Technik bekannt, ist möglich, die
Kupplung über ein zeitlich verzögerndes Schaltelement ausrückbar zu machen, welches
durch die Dosiervorrichtung bei Abgabe des Futters auslösbar ist. Eine solche Vorrichtung
ist im Prinzip in Fig. 3 dargestellt. Über einen Schalter 19 wird ein Zeitverzögerungsrelais
20 betätigt, das nach Ablauf der Zeit, die dazu erforderlich ist, über die Fördervorrichtung
6, 7 das Futter zu verteilen, den Antrieb über die Kupplung 21 wieder entkoppelt,
so daß das Förderrohr still steht und die Tiere nicht
mehr beunruhigt.
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Auch ist möglich, über die an sich vorhandene Antriebswelle der Schnecke
des Futterzuführungsrohres auch das Förderelement 7 im Förderrohr 6 anzutreiben.
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Auch hier wäre es erforderlich, eine Kupplung 21 einzubauen, die entsprechend
über ein Zeitverzögerungsrelais 20 ein- und ausgeschaltet werden kann.
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In den Fig. 4 und 5 ist eine ähnliche Einrichtung wie in den Fig.
1 und 2 dargestellt. Soweit die Teile sich gleichen, sind die selben Bezugszahlen
verwendet worden. Auch bei der Einrichtung gemäß den Fig. 4 und 5 erfolgt der Antrieb
der Schnecke 7 über eine Welle 12, die wiederum mit dem Rad 13 fest verbunden ist,
welches auf der Stirnseite der Dosiervorrichtung angeordnet ist. Aus der Fig. 5
ist ersichtlich, daß der Antriebsriemen um den Radumfang in einer 3600-Umschlingung
gelegt ist, wobei keine Umlenkrollen verwendet sind.
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Vorzugsweise ist der Radumfang mit einer relativ geringen Muldentiefe
versehen, so daß der Antriebsriemen 18 ohne große Mühe abgenommen und aufgelegt
werden kann. Auf diese Weise ist sogar möglich, ohne eine zusätzliche Kupplung auszukommen,
da vom Personal die Entkupplung einfach durch Abnehmen des Antriebsriemens
18
vom Rad 13 erfolgen kann.
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Die dabei sich ergebende Verlängerung des Antriebsriemens wird dabei
aufgefangen durch an sich bekannte Vorrichtungen zum StrdEhalten derartiger Treibriemen.
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In Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, das Bestandteil
der Erfindung bildet. Oberhalb eines Schutzgehäuses 30 sind zwei Stützrollen 31
angebracht, über die der Treibriemen 18 läuft. Ein Teil des Treibriemens läuft in
das Schutzgehäuse 30 hinein, ohne dieses jedoch zu berühren. Der Riemen umschlingt
dabei eine lose Rolle 33, an deren Achse über eine Aufhängevorrichtung 34 ein Ausgleichsgewicht
35 aufgehangen ist. Je nach Länge des Treibriemens bewegt sich das Gewicht 35 auf
und ab (angedeutet durch Pfeil ). Wird durch Abnehmen des Treibriemens von einem
Rad 13 gemäß Fig. 4 die Riemenlänge vergrößert, so rückt das Gewicht ein Stück tiefer
und sorgt für die Straffung des Riemens.
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