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Verfahren zum Aufbringen von Selbstklebeetiketten
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sowie Vorrichtung zum Ausgeben und Aufbringen vlrn Selbstklebeetiketten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von auf einem Trägerband lösbar
haftenden Selbstklebeetiketten aus Kunststoffolie, wie z.B. Polyester- oder Polyäthylenfolie,
auf zu etikettierende Gegenstände, wobei die Etiketten
aus der Kunststoffolie
ohne Zertrennung des darunter befindlichen Trägerbandes ausgestanzt sind und die
Etiketten in einer Etikettierstation von dem trägerband abgelöst und auf die der
Klebstoffseite benachbart vorbeigeführten Gegenstände aufgebracht werden.
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Aus Papier oder Kunststofffolie bestehende Selbstklebeetiketten werden
auf dem Trägerband ausgestanzt, wobei lediglich die Etikettenschicht, nicht jedoch
das Trägerband durchtrennt wird, worauf das die Etiketten umgebende Stanzgitter
abgezogen wird. Zur Ausgabe der Etiketten wird das Trägerband um eine Kante gezogen,
wodurch sich das Etikett infolge seiner Steifigkeit vom Trägerband löst und durch
ein vor der UmlenkkaneS vlgebrachtes Anpreßglied auf einen vorbeigeführten, zu etikettierenden
Gegenstand angepreßt oder angewalzt wird. Es ist jedoch seither noch nicht gelungen,
aus Kunststoffolie bestehende Selbstklebeetiketten auf diese Weise zu verarbeiten,
weil diese Etiketten aufgrund des hohen spezifischen elektrischen Widerstandes sich
bei unvermeidlichen Reibungen aufladen und die elektrischen Ladungen auf dem Etikett
verbleiben.
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Löst sich das Etikett vom Trägerband ab, dann genügen die durch die
elektrischen Ladungen bedingt;a Kräfte, um das Etikett so weit aus seiner Sollage
herauszubewegen, daß ein zuverlässiges Aufbringen nicht mehr möglich ist.
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Insbesondere bei mit hoher Geschwindigkeit arbeitenden Vorrichtungen
zum Aufbringen von glasklaren Folienetiketten auf Ampullen in der Arzneimittelindustrie
war es seither
nicht möglich, ein befriedigendes, wirtschaftliches
Arbeiten zu erzielen. Glasklare Etiketten werden dedoch insbesondere bei Ampullen
verlangt, weil der Ampulieninhalt optisch auf Trübung oder Ausflockung kontrollierber
sein liiiß, sei es nach Abschluß der Herstellung oder sei es vom anwendenden Arzt
vor der Applikation.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben,
das es ermöglicht, Eunststoffolienetiketten maschinell mit wirtschaftlicher Arbeitsgeschwindigkeit
auf zu etikettierende Gegenstände aufzubrinSen.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß in der Etikettierstation
das die Etiketten umgebende Abfallstanzgitter zusammen mit den Etiketten von dem
Trägerband abgezogen wird und danach die Etiketten aus dem Stanzgitter herausgedrückt
und auf einen Gegenstand aufgedrückt werden.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird also nicht während der
Herstellung der Etiketten das AbEallstanzgitter abgezogen, sondern es wird das Abfallstanzgitter
auf dem Trägerband belassen. In der Etikettierstation wird nun nicht das Etikett
durch scharfes Umlenken des Trägerbandes um eine Umlenkkante infolge seiner Steifigkeit
vom rägerband gelöst, sondern es wird das bandförmige Abfalistanz -gitter zusammen
mit den in den Ausstanzungen befindlichen Etiketten von dem ebenfalls bandförmigen
Trägerband durch
Auseinanderziehen getrennt, wobei keine Umlenkung
um eine scharfe Kante erforderlich ist, weil das Trennen durch in die beiden Bänder
eingeleitete Zugkräfte erfolgt. Die Etiketten lösen sich dabei von dem Trägerband,
weil sie über Leimbrücken oder auch über sehr kleine Unterbrechungen des Stanzschnittes
noch mit dem Abfallstanzgitter verbunden sind. Dadurch stehen die Etiketten nicht
für sich allein frei vor, sondern sind durch das unter spannung gehaltene bandförmige
Abfallstanzgitter exakt in ihrer Lagc gehalten, wobei sich etwaige, durch elektrische
Ladungen bedingte Kräfte nicht auswirken können, weil sie sehr vi-L kleiner sind
als die das Abfallstanzgitter spannenden Kräfte und weil sie zu klein sind, um die
Verbindung zwischen Etikett und Abfallstanzgitter an irgendeiner zelle betriebsstörend
lösen zu können. Nach dem Abziehen des Abfallstanzgitters zusammen mit den Etiketten
vom Trägerband wird das Etikett aus dem Trägerband herausgedrückt, beispielsweise
mechanisch oder auch pneumatisch und auf einen seiner Klebstcffseite benachbart
vorbeigeführten Gegenstand aufgedrückt.
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In bevorzugten Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
das Stanzgitter anschließend aufgewickelt.
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Es könnte stattdessen auch leporellogefalzt oder unmittelbar über
eine Abzugsrolle in einen Abfallbehälter geführt werden. In gleicher Weise wird
das Trägerband anschließend an die Etikettierstation aufgewickelt oder aber ebenfalls
in einen Abfallbehälter gefördert.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es erstmalig, den störenden
und seither nicht beherrschbaren einfluß von elektrischen Ladungen an Kunststoff-Selbstklebeetiketten
so weit auszuschalten, daß die Verarbei ung der Etiketten und das Aufbringen der
Etiketten auf zu etikettierende Gegenstände störungsfrei möglich ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner tuch einen Etikettenbandwickel
zur Verarbeitung gemäß dem @@vor beschriebenen Verfahren, wobei der Etikettenbandwickel
ein Trägerband umfaßt, auf dem Etiketten aus Kunststofffolie lösbar haftend angebracht
sind. Die zu lösende Aufgabe wird darin gesehen, ein Etikettenband zu schaffen,
das sich gemäß dem vorstehenden Verfahren verarbeiten läßt.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß cidureh, d-l die Etiketten
von dem Stanzgitter umgeben und mit diesem entlang der Stanzkonturen durch Leimbrücken
oder durch kleine örtliche Stege verbunden sind.
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Die Vorteile dieses Etikettenbandwickel ergeben sich aus den obigen
Ausführungen hinsichtlich des ertindungsgemäßen Verfahrens. Ein Vorteil bei der
Herstellung derartiger Etikettenbandwickel liegt darin, d; ein hrbeitsgang, nämlich
das Abziehen des Stanzgitters, bei der Herstellung eingespart und eine sehr viel
rationellere Herstellung deshalb möglich ist, weil höhere rbeitsgeschwindigkeiten
erreicht werden können. Die höheren Arbeitsgeschwindigkeiten ergeben sich daraus,
daß nicht
beim Abziehen des Stanzgitters darauf Rücksicht genommen
werden muß, daß möglichst keine Etiketten zusammen mit dem Stanzgitter vom Trägerband
abgezogen werden. Wird d Stanzgitter überhaupt nicht abgezogen, so ist die lierstellungsgeschwindigkeit
nicht mehr durch das Abziehen des Stanzgitters begrenzt, sondern nur noch durch
die Laufgeschwindigkeit der Bedruck- und Sisnzvorrichtung, deren Arbeitsgeschwindigkeiten
wesentlich höher liegen.
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Es läßt sich dadurch der erfindungsgemäße Etikettenbandwickel auch
katengünstiger herstellen.
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Die Erfindung betrifft schließlich auch eine Vorrichtung zum Ausgeben
und Aufbringen von auf einem Illrägerband lösbar haftenden Kunststoffolienetiketten
auf zu etikettierende Gegenstände; dabei umfaßt die Worricht.lng eine hbwickelvorrichtung,
von der das Trägerband von dem E-tikettenbandwickel abgezogen und durch eiue TrennC
ation geführt wird, sowie ein Anpreßglied, das die Etiketten auf die Oberfläche
des zu etikettierenden Gegenstandes drückt. Die zu lösende Aufgabe wird darin gesehen,
diese Vorrichtung bekannter Art so auszubilden, daß sie einen von auf den Etikett
befindlichen statischen Ladungen ungestörten Betrieb bei der Verarbeitung von Kunststoffolienetiketten
bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit zuläßt. Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß
sie eine Vorrichtung zum Abziehen und gegebenenfalls Aufwickeln eines die Etiketten
umgebenden Stanzgitters umfaßt, und daß das Anpreßglied das Stanzgitter durchdringend
mit einer Bewegungskomponente que;; zu diesem bewegbar ist.
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Mit einer derartigen Vorrichtung lassen sich Kunst stofffolienetiketten
problemlos mit großer Geschwindigkeit verarbeiten, wenn Etikettenbandwickel der
zuvor beschriebenen Art zum Einsatz gelæitDen. Es ist dadurch erstmalig ein wirtschaftliches
Etikettieren von Ampullen und ähnlichen Arzneimittelbehältern mit glasklaren Etiketten
möglich, die auf der Klebstoffseite bedruc; t sind, wodurch der Aufdruck unverwischbar
ist. Außerdem ist der Inhalt der Ampullen oder Fläschchen sowohl visuell als auch
maschinell auf Trübungen, Ausflockungen, Farbumschläge u. dgl. hin bequem zu überwachen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsforn einer erfnndungsgemäßen Vorrichtung
zum Etikettieren von drehbaren und insbesondere runden Gegenständen, wie Ampullen,
Fläschchen u. dgl. ist ein Anwalzglied für die Etiketten vorgesehe, und insbesondere
in Form eines angetriebenen Entlosriemens ausgebildet, dessen Geschwindigkeit größer
oder kleiner ist als die Fördergeschwindigkeit der vorbeitransportierten und zu
etikettierenden Gegenstände. Der Anwalzriemen drückt das Etikett, das zunächst nur
streifenförmig an der Ampulle oder dem Fläschchen haftet, fortlaufend um den Gegenstand
herum an, wickelt ihn sozusagen auf den Gegenstand auf. Dies wird durch die Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen Fördergeschwindigkeit und Riemengeschwindigkeit erzielt, die den Gegenstand
in Drehung versetzt, wodurch er das Etikett 1aufwickelt11.
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Weisen die Etiketten Stanzränder auf, die quer zur Bandlänge gerichtet
sind, so kann es vorkommen, daß bei dem Abziehen des Trägerbandes ein Etikett auf
dem Trägerband verbleibt, wenn es zufällig einmal relativ stark an dem Trägerband
haftet, weil dieses beispielsweise nicht ausreichend silikonisiert ist. Das hat
dann zur Folge, daß eine Ampulle oder ein Fläschchen nicht etikettiert ist.
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Zwar werden derartige nicht etikettierte liäschchen oder Ampullen
selbsttätig aussortiert, doch soll die Zahl solcher nicht etikettierter Gegenstände
möglichst gering sein.
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Um ein derartiges, gelegentliches Haftenbleiben von einzelnen Etiketten
auf dem Trägerband zuverlässig auszuschalten, nimmt die linienförmige Zone, in der
sich das Stanzgitter mit den Etiketten von dem Trägerband löst, einen spitzen Winkel
zu den Stanzkanten der Etiketten ein. Dies hat zur Folge, daß das Loslösen des Etiketts
von dem Trägerband nicht entlang der gesamten Stanzkante auf einmal erfolgt, sondern
praktisch punktweise. Dadurch wird die Sicherheit gegen Haftenbleiben eines Etiketts
auf dem Trägerband stark erhöht. Es kommt praktisch nur noch unter extrem ungünstigen
Umständen vor, daß noch ein Etikett auf dem Trägerband verbleibt. Das Auftreten
derart ungünstiger Umstände läßt sich jedoch durch zusätzliche Maßnahmen bei Herstellung
und Lagerung der Etiketten völlig ausschließen, so daß ein zuverlässiges Etikettieren
sämtlicher vorbeigeförderter Gegenstände ermöglicht ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Rolle
oder Kante vorgesehen, um die das Trägerband zum Ablösen des Stanzgitters mit den
Etiketten herumgezogen
wird und es nimmt die Rolle oder kante einen
sitzen Winkel zu den Stanzkanten der Etiketten ein. Es ist nicht erforderlich, daß
das Trägerband sehr scharfkantig umgelenkt wird, weil die Etiketten nicht aufgrund
ihrer Steifigkeit, sondern aufgrund ihrer no< bestehenden Verbindung mit dem
Stanzgitter abgezogen werden. :,S kann daher eine Rolle mit nicht sehr kleinem Durchmesser
für die Trennzone zwischen Stanzgitter und Etikett einerseits und Trägerband andererseits
verwendet werden.
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Das Anpreßglied kann unterschiedlich ausgebildet sein Beispielsweise
kann hierfür ein quer zu; ebene des abgezogenen Stanzgitters bzw. der abgezogenen,
im Stanzgitter befindlichen Etiketten verschielbarer Stempel vorgesehen sein, der
vorzugsweise an deta in Abzugsrichtung vorderen Randbereich des etiketts zur Anlage
kommt und diesen Randbereich aus dem Stanzgitter herausdrückt und auf den zu etikettierenden
Gegenstand aufdrü-ckt.
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Bei der anschließenden Weiterbewegung oder Drehbewegung des Gegenstandes
wird dann das Etikett vollends aus dem Stanzgitter losgelöst und auf den Gegenstand
aufgebracht. Ein derartiger Stempel setzt jedoch ein intermittierendes Arbeiten
voraus. Außerdem ist es bei Verwendung eines derartigen Stößels zweckmäßig, wenn
der Vorschub des Trägerbandes und Stanzgitters schrittweise erfolgt und während
der Schrittpausen der Stößel betätigt wird. Bei bevorzugten Ausführungsformen der
Erfindung dagegen ist das Anpreßglied als Speichenrad ausgebildet, dessen Speichenenden
die das Etikett aus
dem Stanzgitter herausdrückende und an dem
zu etikettierenden Gegenstand andrückende Fläche tragen. Diese Ausführungsform hat
den Vorteil, daß nicht zwingend schrittweise ebgezogen werden muß, sondern ein zumindest
annähernd stetiges Vorbewegen möglich ist. Dabei ist lediglich darauf zu achten,
daß die Speichenenden etwa dieselbe Umfangsgeschwindigkeit haben wie die Transportgeschwindigkeit
des Trägerbandes und Stanzgitters.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist das Anpreßglied
als Walze mit radial verscl-iebbaren Stößeln ausgebildet, deren äußere Stirnflächen
die Andruckflächen bilden. Es handelt sich also hierbei um eine. Walze mit radialen
Bohrungen, in der Stößel vs schiebbar geführt sind.
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Jeweils der dem noch im Stanzgitter befindlichen Etikett gegenüberliegende
Stößel wird radial nach außer; bewegt und drückt das Etikett aus dem Stanzgitter
heraus auf den zu etikettierenden Gegenstand auf.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Speichenrad bzw. die
Walze als Doppelrad ausgebildet oder es sind an den Speichenenden oder dem Walzenumfang
Einschnitte vorgesehen, durch die der Endlosriemen geführt ist. Der Endlosriemen
greift in diesem Fall im wesentlichen im mittleren Bereich der Etikettenbreite an,
wogegen die Speichen oder Stößel im Bereich der Seitenränder am Etikett angreifen.
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In bevorzugter weiterer Ausgestaltung der Erfindung dient die Walze
gleichzeitig als Umlenkrolle für das Stanzgitter, um die herum das Stanzgitt -r
zu einer Aufwickelvorrichtung oder Abzugsvorrichtung geführt ist Dadurch läßt sich
ein raumsparender und zweckmäßiger Aufbau erzielen.
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Die Radialbewegung der Stößel kann auf unterschiedliche Weise erzeugt
sein. Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind die Stößel von einer
feststehendent im Zentrum der Walze angeordneten Kurvenscheibe angetrieben, an der
sie unter Federvorspannung alliegen und die eine radiale Erhöhung in dem Bereich
aufweist, in dem die Stößel eine Radialbewegung zum Ausdrücken und Aufdrücken des
Etiketts durchführen.
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Das Vorbeiführen der Gegenstände durch die Etikettierstation kann
in unterschiedlicher Weise bewirkt werden, beispielsweise durch Förderbänder oder
ähnliche Vorrichtungen.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist für die zu etikettierenden
Gegenstände ein Sternrad oder Zahnrad vorgesehen, in dem die Gegenstände in den
Lücken stehend durch die Etikettierstation gefördert werden.
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Ein derartiges Sternrad oder Zahnrad h.t sich besonders bewährt bei
dem Etikettieren von zylinderförmigen Gegenständen, wie Dosen, Lippenstifthülsen,
Flaschen und Ampullen. Dabei sind bei besonders bevorzugten Ausführungsformen der
Erfindung der Trägerbandabzug und das sternrad
oder Zahnrad konstant
mit zumindest etwa gleichbleibender Geschwindigkeit angetrieben und es ist die 'Urägerbandgeschwindigkeit
gleich der 'rransportgeschwindigkeit der zu etikettierenden Gegenstände. Diese Ausführungsform
hat zusammen mit einem Speichenrad o er einer Walze als Aufpreßglied den Vorteil,
daß keine schrittweise, sondern eine gleichmäßige Verarbeitung möglich ist. Diese
Ausführungsform der Erfindung ermöglicht es daher, die seither maximal erreichten
Etikettiergeschwindigkeiten von etwa 200 bis 300 je Minute auf erheblich größere
Werte zu erhöhen. Dabei kommt der Anordnung zustatten, daß die Etiketten durch die
Halterung im Stanzgitter auch gegen deutliche Luftströmungen stabilisiert geführt
sind.
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Anstelle eines mechanischen Al.»reßgliedes kann auch ein pneumatisches
Anpreßglied verwendet sein, wenn beispielsweise anstelle eines Querstößels eine
Luftdüse vorgesehen ist, die zum richtigen Zeitpunkt gesteuert einen scharfen Luftstrahl
auf das Etikett richtet, das dieses aus dem Stanzgitter löst und gegen den benachbart
vorbeigeförderten Gegenstand drückt. Das Anwalzen des Etiketts kann dann, wie zuvor
beschrieben, mit dem Endlosriemen erfolgen. Es kann auch das Etikett durch einen
fortlaufend über seine Länge hinweggerichteten Luft strahl in Anlage an den zu etikettierenden
Gegenstand gebracht werden.
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Um sicherzustellen, daß das Anpreßglied stets an derselben Stelle
am Etikett angreift und sich der Angriffspunkt am Etikett nicht durch kleine aber
sich summierende Toleranzen verschiebt und möglicherweise das Anpreßglied an einem
Steg des Stanzgitters zur Anlage kommt, ist es erforderlich, eine exakte Zuordnung
der Arbeits ritte zum £fLertandvorschub vorzusehen. Hierzu kann bt;ispielsweise
das von Etiketten befreite Stanzgitter abgetastet und hiervon ein Steuersignal abgeleitet
werden. Bei einer bvorzugten Ausführungsform der Erfindung dagegen ist eine Abtastvorrichtung
zum Erfassen von auf den Etiketten oder dem Stanzgitter oder dem Trägerband aufgebrachten
oder eingearbeiteten Markierungen vorgesehen, von der die Bewegungsgeschwindigkeiten
der einzelnen Komponenten gesteuert sind. Beispielsweise können aufgedruckte Marken
verwendet sein, die gleichzeitig beim Ausstanzen der Etiketten aufgebracht werden.
Dabei können die Marken auch auf der Trägerbandunterseite, also der dem Etikett
abgewandten Seite aufgebracht sein. Auch kann beispielsweise in das Trägerband,
das Stanzgitter durchdringend oder nicht durchdringend, eine Transportlochung eingearbeitet
sein, wobei die Abtastvorrichtung durch ein in die Transportlochung eingreifendes
Stiftenrad verwirklicht ist, das einen formschlüssigen Transport gewährleistet und
von dem alle anderen Bewegungen formschlüssig abgeleitet sind.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles
im Zusammenhang mit den Unteransprüchen.
Es zeigen in vereinfachter und schematisierter Dats-tellung: Fig. 1 ein Etikettenband
während der Trennung zwischen Stanzgitter und Etiketten bzw. Trägerband, Fig. 2
einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig 1, Fig. 3 ene Vorrichtung zum Au-sgeben
und Aufbringen von Etiketten, und Fig. 4 eine andere Ausführungsform eine Etikettierstation.
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Zur Trennung eines Trägerbandes 1 von einem bandförmigen Stanzgitter
2 mit in den Ausstanzung-en befindlichen Selbstklebeetiketten 3 werden die beiden
Bänder 1 und 2, 3 auseinandergezogen, deren Haftung aneinander trotz der sie zusammenhaltenden
Klebstoffschicht lösbar ist, da das Trägerband silikonisiert ist, wodurch die Klebstoffschicht
auf dem Trägerband 1 nicht stark haftet. Im allgemeinen sind die Etikette chteckförmig
und es verlaufen zwei ihrer Ränder parallel zur Ba -Ilängsrichtung und zwei ihrer
Ränder senkrecht dazu. Bei üblichen Spendevorrichtungen zum Ablösen von Selbstklebeetiketten
von einem Trägerband wird das Trägerband um nahezu 1800 um eine relativ scharfe
Kante oder einen kleinen Radius herumgezogen und läuft entgegengesetzt zur Zulaufrichtung
von der Ablösestelle weg. Zum Trennen zweier Bänder
voneinander
genügt es, wenn diese an der Trennstelle unter einem solchen Winkel auseinandergezogen
werden, daß im freien Bereich die erforderlichen Vorrichtungsteile untergebracht
werden können. Für den Trennvorgang selbst genügt ein kleiner Winkel von beispielsweise
300, obwohl größere Winkel zweckmäßig sind. Bei den bek @en Spendevorrichtungen
verläuft die linienförmige Ablösezone quer zur Bandlängsrichtung. Bei der in Fig.
1 dargestellten Methode jedoch wird das Trägerband nicht nur aus seiner Ebene heraus,
sondern auch noch in einer dazu schrägen Richtung abgezogen, wobei die linienförmige
Trennzone 4 einen spitzen Winkel zu den Rändern 5 der Etiketten 3 einnimmt. Dies
hat den Vorteil, daß mit größerer Zuverlässigkeit die Etiketten 3 zusammen mit dem
Stanzgitter 2 sich vom Trägerband lösen und nicht gelegentlich ein Etikett an dem
abgezogenen Trägerband 1 haften bleibt.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform wird von einem Etikettenwickel
6 ein aus dem trägerband 1 und dem Stanzgitter 2 mit den Etiketten 3 bestehendes
Etikettenband 7 an einer Spendeplatte 8 entlanggeführt.
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Am vorderen Ende der Spendeplatte 8 ist diese abgerundet und es wird
hier das Trägerband 1 nach unten gezogen, wogegen das bandförmige Stanzgitter 2
weitergeführt und einer StanzgitteraufwicklTsvg 9 zugeführt wird. Die im Stanzgitter
2 befindlichen i;t etten verlassen zunächst
zusammen mit dem Stanzgitter
das Trägerband I, das von einem Transportwalzenpaar 10 abgezogen und einer l'ragerbandaufwicklung
11 zugeführt wird. Im Abstan(' in vorderen Ende der Spendeplatte 8 ist auf der der
Klebstoffschicht abgewandten Seite des Stanzgitters 2 ein Ausstoß- und Anpreßglied
12 in Gestn. , eines drehbar gelagerten Speichenrades 13 vorgesehen, dessen zelle
14 synchron mit der Abzugsgeschwindigkeit des Stanzgitte&s 2 gedreht wird. Dabei
ist der Abstand des Achse der Welle 14 von der Ebene des Stanzgitters 2 kleiner
als die Länge von Speichen 15, so daß die Speichen 15 durch das Stanzgitter 2 hindurchtreten.
Dabei ist dafür gesorgt, daß die Speichen 15 jeweils nicht auf einen Steg des Stanzgitters
2, sondern auf den vorlaufenden Bereich eines Etiketts 3 auftreffen und dieses aus
dem Stanzgitter 2 herausdrücken. Auf der gegen rliegenden Seite ist ein Förderrad
16 vorgesehen, an dessen Umfang zu etikettierende Gegenstände, beispielsweise Ampullen
17, getragen sin.
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Die Drehung des Förderrades 16 ist formschlüssig synchronisiert mit
der des Speichenrades 13, so daß das von einer Speiche 15 aus dem Stanzgitter 2
herausgedrückte Etikett 3 mit seinem vorderen Rand an der gegenüberliegenden Ampulle
17 zur Anlage kommt. Dabei wird das Förderrad 16 in Richtung eines Pfeiles 18 und
das Speichenrad 14 in Richtung eines Pfeiles 19 gedreht. Um ein vollflächiges Anhaften
eines Etiketts 3 an einer Ampulle 17 zu erreichen, ist ein um drei Walzen 20 geführter
Endlosriemen 21 vorgesehen, der
an einigen der Ampullen 17 anliegt,
an denen ein Etikett 3 bereits zumindest teilweise haftet. Der Enilosriemen 21 ist
in Richtung eines Pfeiles 22 durch Antrieb einer der Walzen 20 bewegt, wobei die
Umfangsgeschwindigkeit des Förderrades 16 anders und vorzugsweise kleiner ist als
die Bewegungsgeschwindigkeit des Endlosriemens 21, wodurch dieser die Ampullen 17
in Drehung versetzt. Bei den dargestellten Bewegungsrichtungen muß die Geschwindigkeit
des Riemens 22 größer sein als die Umfangsgeschwindigkeit des Förderrades 16, damit
sich gemäß der Darstelxung von Fig. 3 die Ampullen 17 im Uhrz--igersinn drehen und
das Etikett "aufwickeln". Der Riemen 22 kann auch , entlich schmäler sein als die
Breite der Etiketten 3 und es ist die Anordnung so getroffen, daß das Speichenrad
13 it in Achsrichtung hintereinander doppelt angeordneten Speichen 15 versehen ist,
die jeweils im Seitenbereich eines Etiketts angreifen, wobei der Endlosriemen 21
zwischen den beiden Speichen hindurchgeführt ist, wie es in Fig. 3 angedeutet ist.
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Anstelle des Speichenrades 13 könnte auch ein in der Fig. 3 strichpunktiert
dargestellter Stößel 23 vorgesehen sein, der in Richtung eines Pfeiles 24 bewegbar
ist. Ebenso könnte anstelle des Stößels 23 in der Nähe der klebstofffreien Oberseite
des Stanzgitters 2 eine Preßluftdüse vorgesehen sein, die das Etikett durch einen
kräftigen
Luftstoß aus dem Stanzgitter 2 heraus- und an die Ampulle
17 andrückt.
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Bei der in Fig. 4 teilweise dargestellten Vorrichtung ist das Stanzgitter
2 um eine anstelle des Speichenrades 13 vorgesehene Walze 25 herumgeführt. Die Walze
25 ist mit radialen Bohrungen versehen, in denen Stößel 26 radial gegen Federkraft
verschiebbar sind, wobei die Federkraft die Stößel 26 radial nach innen drückt.
DieWalze 25 ist hohl und es ist in ihrem Inneren eine Kurvenscheibe 27 feststehend
angeordnet, an der die Stößel 26 unter Federwirkung anliegen. Die Kurvenscheibe
27 hat einen radial vorstehenden Nocken 28, der die Stößel 26, wenn sie über ihn
hinweglaufen, aus der Walze 25 radial nach außen bewegt. Der Nocken 28 ist im Bereich
der Etikettierstation angeordnet und es drückt der zugehörige Stößel 26 bei seinem
Lauf über den Nocken 28 ein Etikett 3 aus dem Stanzgitter 2 heraus und auf einen
zu etikettierenden Gegenstand 29 an, der von einem Förderband 30 vorbeigeführt wird.
Dabei kann die Anordnung so getroffen sein, daß die Fördergeschwindigkeit des Gegenstandes
29 großer ist als die Laufgeschwindigkeit des Stanzgitters 2, wodurch die auf das
Etikett 3 drückende Stirnfläche des Stößels 26 dieses über den Gegenstand hinweg
aufdnickt.
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Dazu kann die Stirnseite des Stößels 26 als Kissen oder auch als Rollenfeld
ausgebildet sein. Es versteht sich, daß entweder der Gegenstand 29 gefedert gehalten
ist oder
die Rollen oder das Kissen eine Federun bewirken, um kleine
Höhentoleranzen auszugleichen und eine kraft schlüssige Anlage der Andruckfläche
am Etikett und damit am Gegenstand zu erzielen.
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Die Steuerung der Abzugswalzen und die dazu synchrone Bewegung von
Speichenrad und Förderrad kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Beispielsweise
kann elii in das Stanzgitter eingreifender Taster vorgesehen sein oder es sind,
in der Zeichnung nicht dargestellt, Markierungen auf das Stanzgitter oder die Etiketten
aufgebracht, die ;iDgetastet werden, um zu verhindern, daß sich der Angriffspunkt
des Speichenrades relativ zu den Etiketten verschiebt. .uch kann das Trägerband
mit einer Transportperforation versehen sein, in die die mit Stiften versehentn
Vorzugswalzen eingreifen, wobei die Geschwindigkeit aller anderen bewegten Glieder
formschlüssig mit den drehenden Abzugswalzen verbunden sind.
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Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die schematisch dargestellten
Ausführungsformen beschränkt ist, sondern Abweichungen davon möglich sind, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Insbesondere können einzelne der Erfindungsmerkmale
für sich oder zu mehreren kombiniert Anwendung finden. Darüberhinaus eignet sich
das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur für Kunststoffolienetiketten, sondern ebenso
für normale Papieretiketten, wobei sich der Vorteil einer
höheren
Fertigungsgeschwindigkeit ergibt, der bei der Verarbeitung kein Nachteil gegenübersteht,
weil die Verarbeitung- bzw. Ausgabegeschwindigkeit ohnedies nicht größer ist als
die mögliche Abzugsgeschwindigkeit des Stanzgitters, wogegen bei der Fertigung die
He tellung sehr wobl wesentlich schneller möglich ist, wenn nicht auf die maximale
Abzugsgeschwindigkeit des Stanzgitters Eücksicbt genommen werden muß