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Schleifblatt Die Erfindung betrifft ein Schleifblatt für den Schleifteller
einer Rotations- oder Schwingschleifmaschine, das eine Schicht aus Papier oder ähnlichem
Material umfaßt, auf dessen einer Oberfläche Schleifmittel haftend angebracht ist
und dessen Rückseite durch Kleben an dem Schleifteller zu befestigen ist,
Mit
dem geringsten Aufwand und dem geringsten Verlust an Schleifblattfläche werden Schleifblätter
auf Schleifteller oder Schleifplatten durch Kleben befestigt. Diese seit langer
Zeit übliche Methode hat Jedoch, auch wenn spezielle Klebstoffe verwendet werden,
eine Reihe von Nachteilen. Der Rand des Schleifblattes neigt zum b"inreißen, da
er während des Schleifens relativ hohen Beanspruchungen ausgesetzt ist, Besonders
dann, wenn das Schleifblatt gegen ein Hindernis auf der zu schleifenden Oberfläche
stößt, reißt das Schleifblatt leicht eino In der Praxis nachteiliger ist jedoch
der Umstand, daß das abgenutzte Schleifblatt beim Ablösen vom Schleifteller reißt
und Rückstände auf dem Schleifteller verbleiben, was zur Folge hat, daß das nächste
Schleifblatt nicht mehr vollflächig und plan aufgeklebt werden kann0 Zum Aufkleben
werden häufig Klebstoffe verwendet, die nicht rasch austrocknen, aber relativ zäh
sind0 Es kann dann sofort nach dem Aufbringen des Schleifbiattes auf den Schleifteller
geschliffen werden, weil die Zähigkeit des Klebers ausreicht, das Schleifblatt am
Schleifteller zu haltens Wird jedoch das Schleifblatt nicht nach Beendigung der
Arbeit vom weller abgezogen, so härtet der Klebstoff aus und es ist ein Zerreißen
des Schleifblattes beim 9späteren Abziehen unvermeidlich0 Um unebene Flächen schleifen
zu können sind häufig Schleifteller in Benutzung, bei denen das Schleifblatt auf
eine zylindrische Scheibe aus schwammgu;miartigem Material aufgeklebt iste Schleifblatt
und schwasmgummiartiges
Material können sich dadurch der Oberflächengestalt
des zu schleifenden Gegenstandes anpassen0 Werden lackierte Flächen geschliffen,
so kann es vorkommen, daß der Schleifblattrand, wenn das Schleifblatt nicht plan
zu der zu schleifenden Oberfläche geführt ist, Riefen und Marken einschleifen, die
nach dem anschliessenden überlackieren deutlich und unschön in isrscheinung tretend
Der Schleifblattrand wirkt wie ein Schneide, Besonders ausgeprägt ist dies bei bekannten
Schleifblättern, bei denen an Stelle eines i'apiers eine Kunststoffolie verwendet
ist0 Diese hat zwar den Vorteil, daß das Schleifblatt beim Abziehen nicht zerreißt,
es wird Jedoch dieser Vorteil durch eine erhöhte Gefahr des Einschleifens von Marken
und Hefen durch den Schleifblattrand sowie durch eine geringere Standzeit des Schleifblattes
erkauft, weil sich dessen Körnung rascher zusetzt als bei Schleifblättern auf i'apierbasisO
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Schleifblatt zu schaffen, das die
vorstehend erwähnten Nachteile nicht aufweist, das sich also einerseits ohne zu
zerreißen vom Schleifteller lösen läßt und das andererseits die Gefahr des Minschleifens
von Riefen und dgl. durch den Schleifblattrand ausschaltet, Gelöst wird diese Aufgabe
bei einem Schleifblatt der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch, daß an
der Schleifblattrückseite eine verstärkende Schicht eines flexiblen Materials aufgebracht
ist.
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Ein Vorteil eines derartigen Schleifblattes liegt darin, daß die verstärkende
Schicht das Schleifblatt weitgehend unzerreißbar macht, so daß sich das Schleifblatt,
wenn es abgenutzt ist, als Ganzes in einem Stück von dem Schleifteller selbst dann
abziehen läßt, wenn der es an dem Schleifteller haltende Klebstoff schon etwe 9
ausgehärtet isto Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß ein derartiges Schleifblatt
flexibler gemacht werden kann als die üblichen Schleifblätter aus Papier, weil die
Papierschicht dünner sein kann als bei auf Papier basis aufgebauten Schleifblättern
ohne rückseitige Verstärkung, Das dünnere Papier zusammen mit der Rückseiten~ auflage
ergibt ein einerseits sehr reißfeste und andererseits dennoch flexibles Schleifblatt,
Durch die erhöhte Flexibilität des Schleifblattes ist die Gefahr des Einschleifens
von Riefen durch den Rand des Schleifblattes bei nicht planer Anlage des Schleifblattes
an der zu schleifenden Oberfläche weitgehend gebannt, Das flexible Material kann
von unterschiedlicher Struktur sein. Beispielsweise kann es sich um eineelastische
und relativ weiche Folie aus Kunststoff handeln. Bevorzugt besteht Jedoch die verstärkende
Schicht aus einem textilen Material0 Dieses hat sich als besonders geeignet erwiesen.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung steht das flexible
Material über den Rand des Papieres etwa 2 bis 5 mm über0 Dieser überstehende Rand
ergibt einen völligen Schutz gegen Einschleifen von Riefen mit dem Schleifpapierrand
selbst dann noch, wenn der Winkel zwischen Schleifblattfläche
und
zu schleifender Fläche noch größere Werte annimmt als sie in der Praxis regelmäßig
vorkommend Darüber hinaus hat der überstehende Rand noch den Vorteil, daß an der
zu schleifenden Oberfläche haftende Schleifstaubpartikel abgewischt oder abgekehrt
werden Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn das Schleifblatt und der Schleifteller
mit sich überdeckenden Aussparungen oder Bohrungen versehen sind, die durch den
Schleifteller hindurchgeführt sind zu einer Unterdruckkammer, die mit einer Absaugvorrichtung
verbunden ist0 Trotz der Absaugung noch abgeschleuderte Partikel, die häufig an
der zu schleifenden Oberfläche aufgrund elektrostatischer Kräfte relativ fest haften,
werden durch den überstehenden 12and gelöst und "aufgewirbelt" und dann anschließend
abgesaugt0 Diese Wirkung wird auch dann erzielt, wenn der überstehende Rand eine
gleichmäßige Breite und stetige Kontur aufweist, Als besonders vorteilhaft haben
sich jedoch susführungal formen herausgestellt, bei denen der überstehende Rand
gezackt oder gewellt ist, Die Kontur des überstehenden Randstreifens ist also eine
Zickzack- oder Wellenlinie.
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Unabhängig davon ob der Rand gezackt oder gewellt oder mit einer Kreis-Kontur
versehen ist haben die erfindungsgemäßen Schleifblätter noch den Vorteil, daß beim
Schleifen von Oberflächen mit kleinen Erhebungen, wie beispielsweise Niet- oder
Schraubenköpfen, der Schleifblattrand nicht in diese Erhebungen einschneidet sondern
über sie "hinwegsteigt"¢ Auch läßt sich im Bereich ton Ecken mit dem erfindungsgemäßen
Blatt besser schleifen als mit den seither üblichen Blättern
Sin
weiterer Vorteil der erfindungsgemäSen Schleifblätter liegt darin, daß sie eine
gute Standzeit erreichen, was vermutlich auf der relativ hohen Flexibilität der
Schleifblätter beruht, die zur Folge hat, daß sich der Zwischenraum zwischen den
einzelnen Schleifiaittelkörnchen nicht so rasch und dauerhaft zusetzt, Bei bevorzugten
Ausführungsformen der Erfindung besteht die Rückseitenauflage aus einem vliesartigen
nder filzartigen Material. Dabei kann es sich sowohl un ein textiles als auch um
ein Kunststoffmaterial handeln Bei anderen bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
besteht die Rückseitenauflage aus einem Gewebe, das zwar aus Kunststoffäden bestehen
kann, das aber bevorzugt ein Dextilgewebe istg Dabei kann das Gewebe Leinenbindung
oder, was wegen der höheren räumlichen Verformbarkeit häufig günstiger ist, Köperbindung
aufweisen.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist die Rückseitenauflage
mit einem Kleber beschichtet und es ist die Beschichtung durch eine abziehbare Auflage
abgedeckt0 Dabei ist ein nichtaushärtender Klebstoff verwendet, insbesondere ein
druckempfindlicher Klebstoff oder Kontaktklebstoff, wie er auch zum Aufbringen von
delbstklebeetiketten verwendet wird. Auf diese Weise läßt sich das Anbringen des
Schleifblattes für den Benutzer wesentlich vereinfachen, weil er nicht ständig Klebstoff
bereithalten mußO Soll der Aufwand für eine zusätzliche abziehbare
Auflage,
wofür im allgemeinen silikonisiertes Papier verwendet wird, eingespart werden, dann
ist gemäß bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ein Schleifblatt als Auflage
verwendet. Es liegen in diesem Fall jeweils zwei Schleifblätter Rücken gegen Rücken
aneinander0 Zum Benutzen werden die beiden Schleifblätter aus ein andergezogen,
wodurch ihre klebstoffbeschichteten Oberflächen freigelegt werden0 Weitere Einzelheiten
und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in der Zeichnung dargestellter kusfüh ungsbeispiele im Zusammenhang
mit den Ansprüchen0 zs zeigen: Fig. 1 ein Schleifblatt mit verstärkender Rückseitenauf
lage und überstehendem Rand mit verschieden ausgebildeten Konturen und Figo 2 einen
Schnitt durch den Randbereich eines Schleif.-blattes und eines Schleiftellers in
gegenüber Figo 1 vergrößerter und zur Verdeutlichung schematisierter Darstellung,
Ein rundes Papierblatt 1 ist mit einer zentralen Bohrung 2 versehen und auf einer
Seite über und über mit einem sandartigen Schleifmittel 3 bedeckt, das an der Oberfläche
des Papierblattes 1 haftet, Auf der von Ychleifmittel freien Rückseite ist an dem
Papierblatt 1 eine verstärkende Rückseitenauflage 4 befestigt, beispielsweise aufgeklebt,
die
größer ist als das Papierblatt 1 und die demzufolge allseitig
mit einem Rand 5 über das Papierblatt 1 vorsteht, Dabei kann der Rand eine gleichmäßige
Breite (5a) aufweisen oder aber mit einer wellenförmigen Kontur (5b) oder einer
Zickzack-Kontur (5c) versehen sein0 Soll das dargestellte Schleifblatt an einer
Schleifmaschine zum Einsatz kommen, die mit einer Absaugvorrichtung versehen ist
und die demzufolge einen durchbohrten Schleifteller aufweist, sind in das Papierblatt
1 und die Rückseitenauflage 4 durchgehende Bohrungen 6 eingearbeitet0 Die zentrale
Bohrung 2 dient zum Zentrieren des Schleifblattes an einem Schleifteller, der zu
diesem Zweck ebenfalls mit einer zentralen Bohrung versehen ist. Bs wird nun in
die zentrale Bohrung des Schleiftellers ein Zentrierstift gesteckt und es kann danach
das Sciieifblatt zentriert aufgebracht werden. Diese Zentrierung ist dann wesentlich,
wenn das Schleifblatt mit einem Klebstoff befestigt wird, der ein Verschieben des
Schleifblattes relativ zur Oberfläche nicht oder nur schwer zuläßt, wenn beispielsweise
ein Kontaktkleber oder druckempfindlicher Klebstoff verwendet ist. Der Klebstoff
kann dabei als Schicht 7 auf die Rückseitenauflage 4 aufgebracht sein, die eine
Haftung des Schleifblattes 1, 4 an einem Schleifteller 8, 9 ergibt. Der Schleifteller
umfaßt eine wenig flexible oder starre Platte 9, die in nicht dargestellter Weise
an einer Welle der Schleifmaschine befestigt ist, An der der Schleifmaschine abgewandten
Seite ist an der Platte 9 eine Scheibe 8 aus einem schwammgummiartigen Material
oder Schaumkunststoff befestigt,
an dessen der Platte 9 abgewandten
Stirnseite das Schleifblatt 1, 4 mittels der Klebstoffschicht 7 befestigt ist.
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Soll das Schleifblatt 1, 4, wenn es abgenutzt ist, entfernt werden,
genügt es, den Rand 5, der vorzugsweise etwa 2 bis 5 mm breit ist, aber auch 1 cm
breit sein kann, zu ergreifen und das Schleifblatt abzuziehen* Aufgrund der verstärkenden
Rückseitenauflage 4 ist trotz der Verwendung eines eine relativ geringe Festigkeit
aufweisenden Papierblattes i ein Abziehen des Schleifblattes in einem Stück, also
ohne daß das Schleifblatt reißt, möglich, Es versteht sich, daß auch andere Ausführungen
möglich sind, bei denen beispielsweise die Rückseitenauflage 4 aus einem Netz oder
Gitter besteht0 Auch kann der Rand 5 andere, zweckmäßige Konturenverläufe aufweisen.
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