DE2757932A1 - Strahlungsempfindliche positiv arbeitende materialien - Google Patents
Strahlungsempfindliche positiv arbeitende materialienInfo
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Description
Licentia Patentverwaltungs-GmbH Ulm, 23.12.77
600C Frankfurt (Main) 70 /'
"Strahlungsempfindliche positiv arbeitende Materialien"
Die Erfindung betrifft strahlungsempfindliche positiv arbeitende Materialien für Ultraviolett-, Elektronen- oder
Röntgenstrahllitographie auf der Basis linearer unvernetzter polymerer Acrylsäure- bzw. Methacrylsäurederivate mit
unterschiedlich langen Seitenketten.
Strahlungsempfindliche Materialien sind in der Regel hochmolekulare
polymere organische Verbindungen mit mittleren Molekulargewichten von etwa 5 . 1Cr bis 5 . 10 , die unter
Einwirkung energiereicher Strahlung ihre Lösungseigenschaften gegenüber spezifischen Lösungsmitteln ändern. Positiv
arbeitende Materialien werden durch energiereiche Strahlung depolymerisiert und somit besser löslich, negativ arbeitende
werden vernetzt und schlechter löslich.
Die jeweils niedrigste Bestrahlungsdosis, die zur Depolymerisation
bzw. Vernetzung eines Materials bei einer bestimmten Schichtdicke notwendig ist, gibt Aufschluß über
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die Sensibilität des betreffenden Materials. ^ ' * I<jOL·
Solche als Resistmaterialien bezeichnete Verbindungen finden
vorzugsweise als Ätzmasken zur Herstellung von MikroStrukturen
hoher Auflösung in der Halbleitertechnologie Verwendung.
Positiv arbeitende Resistmaterialien auf der Basis der Polymethacrylate
sind bekannt und werden von J. Haller et al. (JBM Journal Res_..-12, 251, 1968) und anderen beschrieben.
Ebenso sind Copolymere der Methacrylsäureester mit polymerisierbaren
Doppelbindungen enthaltenden organischen Säuren oder Säurechloridp" bekannt, die durch Behandlung mit
wasserdampfangereichertem Stickstoff über Ausbildung von
Säureanhydridgruppen quasi vernetzt und durch energiereiche
Strahlung depolymerisiert werden (sh. z.B. DT-OS 23 63 092 und DT-OS 26 10 301). Durch die Vernetzung und anschließende
Depolymerisierung des in der DT-OS 26 10 301 beschriebenen Gopolymeren wird eine erreichte Sensibilität von 30-60
;uC/cm angegeben, die relativ niedrig gegenüber vergleichbaren
Werten anderer bekannter Resistmaterialien liegt. Diese weiteren bekannten Materialien weisen jedoch andere Nachteile
wie z. B. Haftprobleme und schlechtere Ätzresistenz in unterschiedlichen Medien wie etwa bei der Strukturierung
von Aluminiumsubstraten auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, positiv arbeitende, nicht vorvernetzte Materialien anzugeben, die durch hohe
Strahlungsempfindlichkeit ausgestattet sind und sich durch gute Applikationseigenschaften wie Belackung, Haftfestig-'
keit, Entwickeln, Ätzresistenz und Ablösen am Ende von Maskierungsschritten auszeichnen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Copolymere
aus drei oder mehreren Monomeren vorgesehen sind, und daß diese Copolymere der allgemeinen Form Copolymer ABC
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entsprechen, wobei Monomer A eine Verbindung oder mehrere Verbindungen der Formel
R1 R2
I I HC =C
R3 Monomer B eine Verbindung der Formel
HC2 |
* B5
_ C |
I |
ii |
Monomer C eine Verbindung der Formel
t\r- tXi-t
Q /
HC =0 *
CO . 0H
darstellen und die Reste R^, R2* R^, Rc, Rß» Ro Jeweils
Wasserstoffatome, Acryl- oder Alkylgruppen und R, Esteroder
Ketongruppen sind.
Als Monomere A finden Methacrylsäureester oder Gemische von Methacrylsäureestern mit oC-Alkylenketonen , als Monomere B
Acryl-, Methacryl- und Crotonsäurechlorid und als Monomere C eine polymerisierbare Doppelbindungen enthaltende organische
Säure, vorzugsweise Acryl-, Methacryl- oder Crotonsäure Verwendung.
Copolymere ABC werden durch radikalisch initiierte Copolymerisation
in Substanz oder in geeigneten Lösungsmitteln in
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Inertgasatmosphäre unter Ausschluß von Luftsauerstoff und Feuchtigkeit bei Temperaturen zwischen 50 und 1000C dargestellt
und durch Fällung in fester Form erhalten.
Die Mischungsverhältnisse der Monomeren ABC bei Copolymeren ABC liegen zwischen 98 : 1 : 1 % und 33,3 : 33,3 : 33,3
% (Gewichtsprozent).
Als Lösungsmittel bei der Polymerisation eignen sich chlorierte Kohlenwasserstoffe, Ester, Ketone, Benzol oder substituierte
Benzole etc. Als Initiatoren werden Azoisobuty- >jq ronitril oder Benzoylperoxide verwendet.
Darstellung von PMCl-CO^H aus der Reihe der Copolymeren ABC.
(Copolymer aus Methacrylsäuremethylester, Methacrylsäurechlorid und Methacrylsäure).
Eine Mischung von 89 % Methacrylsäuremethylester, 10 % MethacrylsäureChlorid
und 1 % Methacrylsäure wird in Äthylmethylketon gelöst, mit 1 % Perkodox (2,4-Dichlorbenzoylperoxid)
versetzt und in Inertgasatmosphäre bei unterschiedlichen Temperaturen unterschiedlich lange polymerisiert (die Prozentangaben
sind als Gewichtsprozente zu verstehen, die Ausgangsmonomeren
sind frisch destilliert). Nach Fällung in Petrolbenzin, mehrmaligem Umfallen aus Äthylmethylketon mit
Petrolbenzin und Trocknen im Vakuum bei 230C liegen die Ausbeuten
bei 10-60 % der Theorie. Eine 10 %-ige Lösung eines
dieser Copolymeren (Polymerisationszeit drei Stunden bei
720C), ergibt bei Schleuderbeschichtung auf unterschiedlichen
Substraten drehzahlabhängige Lackschichtdicken von 0,1 ,um
bis 1 ;um. Ohne Temperung oder nach kurzem Vorheizen unter
Ausschluß von Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit oberhalb der Glastemperatur können die Schichten durch UV-Bestrahlung,
Röntgen- oder Elektronenstrahlen depolymerisiert werden.
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Der prebake Prozeß wird in Inertgasatmosphäre unter völlxgern
Ausschluß von Luftfeuchtigkeit schonend durchgeführt um die Lackschichten zu härten und die Haftfähigkeit auf
den jeweiligen Substratmaterialien zu erhöhen, eine Vernetzung wird durch diesen Temperprozeß vermieden.
Die Elektronenstrahlbelichtung benötigt in Abhängigkeit von Strahlenergie, Lackdicke und prebake-Dauer der Schichten
eine Strahldosis von 2 . 1(T^ bis 5 . 10"? C/cm2. Die
UV-Belichtung wird über Quarzmasken mit Quecksilberhochdrucklampen im belichtungswirksamen Emissionsbereich von
180 bis 300 nm die Bestrahlung mit weicher Röntgenstrahlung vorzugsweise im Wellenlängenbereich von 0,2 bis 20 nm
durchgeführt. Die bestrahlten Bereiche werden mit organischen Entwicklerlösungen, vorzugsweise aliphatischen Ketonen,
entwickelt, die Entwicklungszeiten liegen zwischen 30 Sekunden und 2 Minuten. Der Entwicklungsvorgang kann
durch Temperaturzufuhr beschleunigt werden. Nach einem kurzen postbake-Prozeß bei Temperaturen zwischen 50 und 130°G
können die Substratmaterialien durch naßchemisches Ätzen oder Sputterätzen strukturiert werden, wobei die Abdeckeigenschaften
der Lacke ausreichend gut sind. Nach vollzogenen Maskierungsschritten werden Lackreste in chlorierten
Kohlenwasserstoffen oder Ketonen gelöst oder in einem kurzzeitigen Depolymerisationsschritt durch UV-Bestrahlung
in diesen Lösungsmitteln löslich gemacht; wo es das strukturierte Substrat erlaubt, kann auch Chromschwefelsäure
als Lösungsmittel verwendet werden.
Die Darstellung von PMJCl-OOOH - einem weiteren Copolymer
der Reihe ABC - wird analog der Darstellung von PMCl-COOH durchgeführt, die Zusammensetzung der Ausgangsmonomeren
Methacrylsäuremethylester, Isopropenylmethylketon, Methacrylsäurechlorid
(Acrylsäurechlorid) und Methacrylsäure beträgt 84 : 5 : 10 : 1 Gewichtsprozent.
Auch Beschichtung , Temperung, Belichtung, Entwicklung, Ätzen und Lackentfernung werden analog zu PMCl-COOH durchgeführt.
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Claims (8)
1. Strahlungsempfindliche positiv arbeitende Materialien für Ultraviolett-, Elektronen- oder Röntgenstrahllitographie
auf der Basis linearer unvernetzter polymerer Acrylsäure- bzw. Methacrylsäurederivate mit unterschiedlich langen Seitenketten,
dadurch gekennzeichnet, daß Copolymere aus drei oder mehreren Monomeren vorgesehen sind, und daß diese Copolymere
der allgemeinen Form Copolymer ABC entsprechen, wobei Monomer A eine Verbindung oder mehrere Verbindungen der
Formel
I I HC = C
Monomer B eine Verbindung der Formel
.. HC=
Ol
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Monomer C eine Verbindung der Formel L /^ I <J O Z
ß6 «7
HO -.-- C
OH
darstellen und die Reste R^, R^i R/p Rr, Rg, R1-, jeweils
Wasserstoffatome, Acryl- oder Alkylgruppen und R^ Esteroder
Ketongruppen sind.
2. Strahlungsempfindliche positiv arbeitende Materialien nach Anspruch 1, dad „eh gekennzeichnet, daß die Copolymere
ABC polymere Verbindungen aus den Monomeren oder Monome gemischen
A — Methacrylsäureester und B — Acryl-, Methacryl- oder Crotonsäurechlorid und
C — Acryl-,Methacryl- oder Crotonsäure
oder
A — Methacrylsäureester und °C -Alkenylketon und
B — Acryl-, Methacryl- oder Crotonsäurechlorid und C — Acryl-, Methacryl- oder Crotonsäure
darstellen.
3. Strahlungsempfindliche positiv arbeitende Materialien nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
diese durch radikalisch initiierte Polymerisation bzw. Copolymerisation unter Feuchtigkeitsausschluß in Inertgasatmosphäre
bei Temperaturen zwischen 50 und 1000C dargestellt
werden und daß die gewichtsprozentualen Mischungs-
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ft&
Aktz.:P 27 57 932.4 Ulm, 25.01.1978
NE2-UL/Scha/wi
Verhältnisse der Monomeren A, B und C bei Copolymeren ABC zwischen 98 : 1 : 1 und 33,3 '· 33,3 : 33,3 liegen.
4. Strahlungsempfindliche positiv arbeitende Materialien nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Copolymere ABC mittlere Molekulargewichte zwischen - 5 . 10^ und 5 . 10 aufweisen.
5. Strahlungsempfindliche positiv arbeitende Materialien nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Copolymere ABC vorzugsweise Verbindungen aus 89 % Methacrylsäuremethylester,
10 % Methacrylsäurechlorid (Acrylsäurechlorid) und 1 % Methacrylsäure oder 84 % Methacrylsäuremethylester,
5 % Isopropenylmethylketon, 10 % Methacrylsäurechlorid (Acrylsäurechiοrid) und 1 % Methacrylsäure darstellen.
6. Strahlungsempfindliche positiv arbeitende Materialien nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch ihre Verwendung
als Maskierungsmaterialien, welche durch UV-Licht im wirksamen Emissionsbereich zwischen 180 und 300 nm, durch
weiche Röntgenstrahlung, vorzugsweise im Wellenlängenbereich von 0,2 bis 20nm, oder durch Elektronenstrahlbelichtung mit
einer von Strahlenenergie, Lackdicke und prebake-Dauer ab-
—S —7 2
hängigen Strahldosis von 2 . 10 y bis 5 . 10 ' C/cm , vor-
—6 2
zugsweise 1-5 . 10"" C/cm , depolymerisierbar sind.
zugsweise 1-5 . 10"" C/cm , depolymerisierbar sind.
7. Strahlungsempfindliche positiv arbeitende Materialien nach den Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet durch die Verwendung
als Maskierungsmaterialien, welche nach der Bestrahlung in aliphatischen Ketonen, vorzugsweise Methylisobutylketon,
entwickelbar sind.
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8. Strahlungsempfindliche positiv arbeitende Materialien nach den Ansprüchen 1 "bis 7, gekennzeichnet durch die Verwendung
als Maskierungsmaterialien, welche nach Erfüllung ihrer Abdeckeigenschaften in spezifischen organischen oder
anorganischen Lösungsmitteln, vorzugsweise chlorierten Kohlenwasserstoffen
oder Chromschwefelsäure, löslich sind oder durch einen kurzen Depolymerisationsschritt mit UV-Licht
löslich gemacht werden.
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