DE2755882C2 - "Vorrichtung zur volumengleichen Ersetzung einer ersten Flüssigkeit durch eine zweite Flüssigkeit, insbes. zur Hämodiafiltration in künstlichen Nieren" - Google Patents
"Vorrichtung zur volumengleichen Ersetzung einer ersten Flüssigkeit durch eine zweite Flüssigkeit, insbes. zur Hämodiafiltration in künstlichen Nieren"Info
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- A61M1/342—Adding solutions to the blood, e.g. substitution solutions
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur volumengleichen Ersetzung einer ersten Flüssigkeit durch
eine /weile Flüssigkeit, bei der die zweite Flüssigkeil
über stark verformbare Vorratsbehälter durch die erste Flüssigkeit in einen zu versorgenden Kreislauf gedrückt
wird, insbesondere zur Hämodiafillration in künstlichen Nieren.
Die zu ersetzende erste Flüssigkeit kann z. B.
Hämofiltrat, Plasmafiltrat Spülflüssigkeit von Körperhöhlen sein, die zweite Flüssigkeit j. B. Infusionslösung,
die z. B. über Plastikbeutel oder Faltbehälter in einen zu
versorgenden Blutkreislauf gedrückt wird.
Eine derartige Vorrichtung wird beispielsweise benötigt, wenn für die bei der Plasma-Wasserfil'.ration
(Hämofiltration) an hochpermeablen Membranen anfal lende Menge Hämofiltrat möglichst exakt ein identisches
Volumen steriler Infusionslösung dem Patienten zurückgegeben werden muß, um Kreislaufstörungen
durch Schwankungen des zirkulierenden Bauvolumens zu vermeiden.
Es ist schon eine Vorrichtung zum Verabreichen von medizinischen Flüssigkeiten bekannt (vgL DE-OS
19 61 761), die es ermöglicht, eine erste Flüssigkeit mit
einer regulierten konstanten Fließgeschwindigkeit zu liefern, um selektiv eine zweite Flüssigkeit zu verdrängen.
Die dabei verwendeten verformbaren Behälter weisen gleiches Fassungsvermögen auf, haben je
mindestens eine Öffnung und sind zu einer kompakten baulichen Einheit zusammengefaßt. Bei der bekannten
Vorrichtung kommt es aber auf das Erzielen einer konstanten Fließgeschwindigkeit der zweiten Flüssigkeit
an, nicht auf eine volumengleiche Ersetzung einer Flüssigkeit.
Ferner ist eine Vorrichtung bekannt (vgl. FR-OS 23 45 165), bei der zu einem anderen Zweck als beim
Anmeltiungsgcgenstand über eine Zylinderkolbenan-Ordnung
eine genau bekannte Menge von Dialysicrflüssigkeit über einen an sich bekannten Dialysator in eine
Zylinder-Membrananordnung gedrückt wird. Diese besteht aus einem festen Behälter, in dem zwei
Teilvolumina durch eine schlaffe Membran getrennt sind. Diese Tcilvoliimina werden abwechselnd gefüllt
und geleert, bleiben also unverändert in Benützung und enthalten keine dem Patienten zuzuführende Substiiutionsflüssigkcit
(physiolog. Kochsalzlösung). Ks sind also keine Beutel vorhanden, die nach jedem Dialysiervorgang
aus hygienischen Gründen einfach beseitigt werden können.
Es ist bereits eine Vorrichtung für die Peritonealdialyse bekannt (vgl. DE-PS 21 01 168), bei der der Vergleich
der ein- und auslaufenden Spüllösung durch gegenseitigc
Verdrängung der Lösungen vorgenommen wird. Diese Lösungen in flexiblen Vorratsbcutcln befinden
sich in einem dicht verschlossenen Behälter, der mit
einer wenig komprcssiblen Badflüssigkeit gefüllt ist, die als Übertragungsmedium für die Verdrängung dient.
Nachteilig bei dieser bekannten Vorrichtung ist jedoch die umständliche Handhabung der Badflüssigkeit, die
meist auch noch temperiert sein muß, und die Notwendigkeit, zur Vornahme einer Hämofiltration
ausreichende Vorbereitungszeiten durch entsprechend geschultes Personal vorzusehen. Ferner können, wie es
sich in der Praxis gezeigt hat, hygienische Komplikationen dadurch auftreten, daß durch Haar-Risse in dem die
erste Flüssigkeit (Hämofiltrat) enthaltenden Vorratsbeutel die Badflüssigkeit und gegebenenfalls auf
diesselbe Weise auch die zweite Flüssigkeil kontaminiert werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Vorrichtungen der vorstehend genannten, bekannten
Art (nach DE-PS 21 01 168) zu vereinfachen, insbesondere die komplizierte Handhabung einer Badflüssigkeil
und die Gefahr einer Kontamination zu vermeiden, darüber hinaus aber auch den bei sonstigen bekannten
derartigen Vorrichtungen notwendigen großen Auf-
wand an Steuerungen mittels Ventilen und Dosierpumpen zur volumengleichen Ersetzung zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Maßnahmen gelöst
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der die
Beutel enthaltende Behälter transportabel sein, ferner können die Beutel entweder — gemäß Anspruch 3 —
flach ausgebildet und mit ihren flachen Seiten aneinander gelegt — oder aber — gemäß Anspruch 4 —
als Doppelheutel angefertigt sein.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 5 bis 11 angegeben.
Sonstige Vorteile und Einzelheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden anhand der in der
Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele erörtert. Es zeigt
Fig. 1 einen Behälter mit einem vollen und einem leeren Beutel vor Beginn einer Hämofiltration,
F i g. 2 einen Behälter mit zwei Beuteln bei Hämofiliraiions-Halbzeit,
Fig. 3 einen Behälter mit einem leeren und einem vollen Beutel nach Beendigung einer Hämofiltration,
Fig.4 einen Behälter mit aneinander angeordneten
Beuteln,
Fig. 5 einen Behälter mil ineinander angeordneten
Beuteln,
F i g. 6 einen als mit seitlichen Öffnungen versehenen Stützkörper ausgebildeten Behälter.
Bei einer Vorrichtung gemäß F i g. 1 ist zur Aufnahme der elastischen Infusionsbeutel 4,5 (derzeit je mil einem
Inhalt von z. B. 10 Litern), die bei einer Hämofiltration für die volumengleiche Ersetzung einer ersten Flüssigkeit
durch eine zweite Flüssigkeit notwendig sind, ein im Innern eines transportablen Behälters 9 enthaltener
Hohlraum 6 vorgesehen, dessen Ausmaße so gewählt sind, daß in ihm ein prall gefüllter Beutel 4 und ein leerer
Beutel 5 oder paarweise die für eine Infusion noiwendigc Mehrzahl von Infusionsbeutel mechanisch
fest umschlosscii und ohne Toiraiim untergebracht
werden können, leder dieser Infusionsbeutel verfügt über einen Bördclvcrschluß 7, der zur Inbetriebnahme
des Beutels, /.. B. mittels einer nicht näher dargestellten Durchstcckkunülc oder mittels an sich bekannter
Konusverschlüsse, anzuschließen ist. Im Bedarfsfall können mehrere Beutel über ihre Anschlüsse zu einem
System für eine größere Menge von Infusionslösung /usammcngcschalict werden.
Bei Durchführung einer Hämofiltration wird von einem Dialysegerät Hämofiltrai mittels einer Pumpe 1
über einen Gasabscheider 2, der Volumcnungcnauigkciten durch freiwerdende Blutgase verhindert, in einen
leeren Infusionsbeutel 5 gepreßt. Dadurch entleert sich
aus dem prall gefüllten Infusionsbeutel 4 kontinuierlich die dem Hämofiltrat volumenidentische Menge Infusionslösung
in eine zum Patienten führende Leitung 8, an die der Ausgang des Infusionsbeutels 4 in üblicher
Weise mittels einer Einsteckkanüle nach Art einer Injektionsnadel angeschlossen ist Eine Gewichtsabnahme
des jeweiligen Patienten während der Behandlung kann durch entsprechendes Öffnen des Nebenweges 3
vor dem Infusionsbeutel 5 erzielt werden. Die völlige Entleerung des Infusionsbehälters 4 wird durch den
dann eintretenden Druckanstieg in der Zuleitung zum Infusionsbeutel 5 mittels des Manometers 10 angezeigt.
Die bei einer Hämofiltration eintretende unterschiedliehe Füllung der Infusionsbeutel 4 und 5 ist in den
Fig.2 und 3 schematisch dargestellt. Während Fig. 1
den Zustand bei Beginn einer Hämofiltration zeigt (Beutel 4 prall gefüllt. Beutel 5 leer), ist in Fig. 2 die
Füllung der Beutel (Beutel 4 schon halb leer. Beutel 5 schon halb voll) etwa bei der Hälfte der Hämofiltrationszeit
und in Fig.3 die Füllung der Beutel (Beutel 4
leer. Beutel 5 prall gefüllt) am Ende der Hämofiltration dargestellt. De·- Behälter 9, mit dem mit Hämofiltrat
gefüllten Beutel 5, der Krankheitskeime enthalten könnte, kann aann einfach als Abfall weggeworfen
werden.
Vorteilhafterweise werden die Beutel flach ausgebildet und mit ihren flachen Seiten aneinandergelegt.
Dabei ist es möglich, die Beutel als Doppelbeutel oder so Mehrfachbeutel auszubilden, die aneinander (Fig.4)
oder ineinander (F i g. 5) angeordnet sind. In den F i g. 4, 5 sind diese Beutel schematisch jeweils im Querschnitt
vor dem Gebrauch gezeigt. Der Behälter für die Beutel kann z. B. aus Hartschaum bestehen, in dem die Beutel
!5 — einer voll, der andere leer — eingeschäumt sind. Es
kann aber auch vorteilhaft sein, als Behälter einen Schrumpfschlauch zu verwenden, der nach Wärmebehandlung
die beiden Beutel — einer voll, der andere leer — fest umschließt.
Eine weitere Möglichkeit, die Beutel unterzubringen,
besteht darin, daß die Beutel in einem mit seitlichen Öffnungen versehenen starren Stützkörper gehaltert
sind, wobei eine entsprechende dickwandige Ausbildung der außen liegenden Oberfläche der Doppelbeutel die
•ir> Stabilität der Außenoberfläche trotz der seitlichen
Öffnungen des Stützkörpers gewährleistet.
In Fig. 6 ist ein entsprechendes Ausführungsbeispiel
eines Doppelbeutels mit einem starren, mehrere seitliche Öffnungen aufweisenden Stützkörper Il
dargestellt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Vorrichtung zur volumengieichen Ersetzung einer ersten Flüssigkeit durch eine zweite Flüssigkeit,
bei der die zweite Flüssigkeit über stark verformbare Vorratsbehälter durch die erste Flüssigkeit
in einen zu versorgenden Kreislauf gedrückt wird, insbesondere zur Hämodiafiltration in künstlichen
Nieren, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung aus mindestens zwei je eine Öffnung aufweisenden Beuteln (4, 5) gleichen
Fassungsvermögens besteht, die zu einer baulichen Einheit zusammengefaßt und in einem Behälter (9)
untergebracht sind, dessen Ausmaße so gewählt sind, daß ihn mindestens ein prall gefüllter Beutel (4) und r>
mindestens ein leerer Beutel (5) ohne Totraum vollständig ausfüllen, derart, daß in Abhängigkeit
von einer in den zunächst leeren Beutel (5) gepreßten Flüssigkeitsmenge sich eine vollständig
volumengleiche Flüssigkeilsmenge aus dem zunächst prall gefüllten Beutel (4) entleert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Beutel (4, 5) enthaltende
Behälter (9) transportabel ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 2S
zeichnet, daß die Beutel (4, 5) flach ausgebildet und mit ihren flachen Seiten aneinander gelegt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Beutel (4, 5) als Doppelbcutel
angefertigt sind (F ig. 4). H)
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (9) aus Hartschaum
besteht, in den die beiden Beutel eingeschäumt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter aus einem Schrumpf- ir>
schlauch besteht, der nach Wärmebehandlung die beiden Beutel fest umschließt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Behälter
für die beiden Beutel ein starrer, mit seitlichen *o
Öffnungen (12) versehener Stützkörper (II) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Beutelöffnung als Gumnii-Bördel-Verschluß
(7) ausgebildet ist, der zur Inbetriebnahme ■*">
des Beutels durchstechbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Beutel über an ihre
Bördcl-Vcrschlüssc angeschlossene Vcrbindungslcitungen
zu einem System /iisamtncnschaltbar sind. r»>
10. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beutel (4, 5) ineinander angeordnet sind (F i g. 5).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 und
7, dadurch gekennzeichnet, daß die außcnliegendcn v>
Oberflächen der Doppelbeutcl dickwandig ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
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DE2755882A DE2755882C2 (de) | 1977-12-15 | 1977-12-15 | "Vorrichtung zur volumengleichen Ersetzung einer ersten Flüssigkeit durch eine zweite Flüssigkeit, insbes. zur Hämodiafiltration in künstlichen Nieren" |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2755882A DE2755882C2 (de) | 1977-12-15 | 1977-12-15 | "Vorrichtung zur volumengleichen Ersetzung einer ersten Flüssigkeit durch eine zweite Flüssigkeit, insbes. zur Hämodiafiltration in künstlichen Nieren" |
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DE2755882A1 DE2755882A1 (de) | 1979-06-21 |
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ID=6026183
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DE2755882A Expired DE2755882C2 (de) | 1977-12-15 | 1977-12-15 | "Vorrichtung zur volumengleichen Ersetzung einer ersten Flüssigkeit durch eine zweite Flüssigkeit, insbes. zur Hämodiafiltration in künstlichen Nieren" |
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1977
- 1977-12-15 DE DE2755882A patent/DE2755882C2/de not_active Expired
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