DE4208054C2 - Leitungs-System zum Spülen eines extrakorporalen Kreislaufs bei der Hämodialyse, Hämofiltration und Hämodiafiltration - Google Patents

Leitungs-System zum Spülen eines extrakorporalen Kreislaufs bei der Hämodialyse, Hämofiltration und Hämodiafiltration

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Description

Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zum Spülen eines extrakorporalen Kreislaufs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Der Spülvorgang ist in ein Vorspülen mit einer aus einem Vorratsbeutel durch den extrakorporalen Kreislauf in einen Auffangbeutel fließenden Spülflüssigkeit und in ein Rezirkulieren der Spülflüssigkeit über die beiden Schlauch- oder Rohrteile und bisher über den Vorratsbeutel unterteilt. Zum Rezirkulieren mußte bisher der venöse Schlauchteil nach einer vorgegebenen Zeit von Hand vom Auffangbeutel getrennt und mit einem zweiten Anschluß des Vorratsbeutels verbunden werden. Während des Rezirkulierens wurde der bis dahin noch reine Spülflüssigkeitsrest im Vorratsbeutel mit der im Schlauchsystem verbliebenen Vorspülflüssigkeit vermischt und damit kontaminiert. Zum Freispülen des gesamten extrakorporalen Kreislaufs nach dem Spülvorgang war es daher notwendig, einen neuen Vorratsbeutel mit frischer Spüllösung anzuschließen, ebenso für Zwischeninfusionen bei Volumenmangel im Patientenkreislauf sowie zum Rückspülen des Patientenblutes nach Beendigung der Behandlung.
Aus dem DE-GM 88 13 415 ist eine gattungsgemäße Einrichtung ersichtlich, bei der jeweils ein Ventil in der Überführungsleitung zum Auffangbeutel und ein Ventil in der Rezirkulierleitung vorgesehen sind, die die arterielle und die venöse Leitung miteinander verbindet. Da eine bestimmte Menge Spülflüssigkeit zunächst zum Vorspülen verwendet und der Auffangbeutel nicht vollständig gefüllt werden soll, muß das Bedienungspersonal sorgfältig diese beiden Zyklen beobachten und die Ventile nach Erreichen der gesamten Vorspülmenge im Auffangbeutel in den Rezirkulierbetrieb umschalten. Eine derartige Handhabung ist zeit- und personalaufwendig, somit also nachteilig.
Ausgehend von den Unzulänglichkeiten der vorstehend geschilderten Spültechnik war die Aufgabe zu lösen, für das Spülen eines extrakorporalen Kreislaufs bei der Hämodialyse, Hämodiafiltration und Hämofiltration eine Einrichtung zu schaffen, durch die der gesamte Spülvorgang weitgehend selbsttätig ablaufen und die Spüllösung wirtschafflicher als bisher genutzt werden kann.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch den Gegenstand des Anspruchs 1. Die Unteransprüche geben Ausführungsarten der Erfindung an.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung ausführlich beschrieben.
Der extrakorporale Kreislauf 1 einer Hämodialyse-, Hämodiafiltrations- oder Hämofiltrationseinrichtung ist an seinem arteriellen Anschluß 2 über ein erstes Schlauch- oder Rohrteil 3 mit einem Beutel 4 verbunden, der die Spülflüssigkeit, beispielsweise eine Elektrolyt- und/oder Kohlenhydratlösung oder steriles Wasser, enthält. Der venöse Anschluß 5 des Kreislaufs ist über ein zweites Schlauch- oder Rohrteil 6 an einen Auffangbeutel 7 angeschlossen, so daß ein Spülbetrieb möglich ist.
Für einen Rezirkulierbetrieb sind die beiden Schlauch- oder Rohrteile 3 und 6 mittels eines Schlauch- oder Rohrabschnitts 8 derart miteinander verbunden, daß außerhalb des extrakorporalen Kreislaufs eine geschlossene Leitungsschleife mit möglichst großem Volumen entsteht. Es ist zweckmäßig, an den dabei gebildeten Verzweigungsstellen Y-Anschlußstücke 9 einzusetzen. Um zu verhindern, daß während des Spülvorgangs Spülflüssigkeit in den Vorratsbeutel 4 zurückfließt bzw. die Spülflüssigkeit direkt in den Auffangbeutel 7 fließt, sind der arterielle Schlauch- oder Rohrteil 3 am beutelseitigen Ende mit einem in Richtung des Beutels 4 sperrend wirkenden Ventil 10 und der Schlauch- oder Rohrabschnitt 8 mit einem in Richtung des Auffangbeutels 7 sperrend wirkenden Ventil 11 versehen.
Wie bereits eingangs erwähnt, beginnt der Spülvorgang mit dem Vorspülen, dessen Volumen durch die Volumengröße des Auffangbeutels 7 vorgegeben wird. Die Einstellung des Beutelvolumens kann beispielsweise durch Hochklappen oder Abklemmen eines Beutelteils 12 vorgenommen werden, der beispielsweise mittels eines Haltebügels festgehalten wird.
Die Spüllösung fließt aus dem Vorratsbeutel 4 über das Ventil 10, den arteriellen Schlauch- oder Rohrteil 3, den extrakorporalen Kreislauf 1 und den venösen Schlauch- oder Rohrteil 6 in den Auffangbeutel 7, bis dessen vorgegebenes Volumen aufgefüllt ist. Danach setzt ein Rezirkulieren der in den Schlauch- oder Rohrteilen 3 und 6 befindlichen Spüllösung über den Schlauch- oder Rohrabschnitt 3 und 6 mit dem Ventil 11, den arteriellen Anschluß 2, den extrakorporalen Kreislauf 1 und den venösen Anschluß 5 ein, da der Auffangbeutel keine Flüssigkeit mehr aufnehmen kann. Das Ventil 10 verhindert dabei ein Zurückfließen von Spülflüssigkeit in den Vorratsbeutel, ermöglicht jedoch das Nachfließen von Flüssigkeit bei Flüssigkeitsverlust, beispielsweise durch die Dialysemembran oder nachgebendes Folienmaterial des Auffangbeutels, so daß die Spüllösung im Vorratsbeutel nicht verunreinigt wird.
Nach ausreichender Rezirkulation ist die verunreinigte Spüllösung durch frische zu ersetzen. Hierzu wird der hochgeklappte bzw. abgeklemmte Teil 12 des Auffangbeutels 7 nach unten geklappt oder geöffnet und dadurch das Aufnahmevolumen vergrößert. Frische Spüllösung kann in das Leitungs-System fließen, dabei die verunreinigte Flüssigkeit in den Auffangbeutel 7 verdrängen und den extrakorporalen Kreislauf 1 mit den angeschlossenen Schlauch- oder Rohrteilen 3 und 6 füllen. Die Hämodialyse- bzw. Hämodiafiltrations- bzw. Hämofiltrationseinrichtung ist damit für einen Patientenanschluß vorbereitet.

Claims (3)

1. Einrichtung zum Spülen eines extrakorporalen Kreislaufs bei der Hämodialyse, Hämodiafiltration und Hämofiltration, aufweisend einen Spülflüssigkeitsbeutel (4), der mit einer sterilen Elektrolyt- und/oder Kohlenhydratlösung und/oder sterilem Wasser gefüllt ist, ein den arteriellen Anschluß (2) des extrakorporalen Kreislaufs (1) und ein den Spülflüssigkeitsbeutel (4) verbindendes erstes Schlauch- oder Rohrteil (3), ein den venösen Anschluß (5) des Kreislaufs und einen Auffangbeutel (7) verbindendes zweites Schlauch- oder Rohrteil (6), einen die ersten und zweiten Schlauch- und Rohrteile (3, 6) verbindenden Schlauch- oder Rohrabschnitt (8) für einen Rezirkulierbetrieb und eine Ventilanordnung im Schlauch- oder Rohrabschnitt (8), dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilanordnung ein in Richtung des Auffangbeutels (7) sperrend wirkendes erstes Rückschlagventil (11) aufweist und das erste arterielle Schlauch- oder Rohrteil (3) am beutelseitigen Ende mit einem in Richtung des Spülflüssigkeitsbeutels (4) sperrend wirkenden zweiten Rückschlagventil (10) versehen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Verbindung des Schlauch- oder Rohrabschnitts (8) mit dem ersten und dem zweiten Schlauch- oder Rohrteil (3, 6) jeweils ein Y-Anschlußstück (9) eingesetzt ist.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auffangbeutel (7) in seinem Volumen durch ein Teil (12) veränderbar ist, das abklemmbar oder hochklappbar ist.
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