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Stauchkräuselvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stauchkräuseln eines Bündels
synthetischer Endlosfäden mit einer die Fäden ansaugenden und fördernden, mit einem
unter Druck eingefuhrten gas- oder dampfförmigen Treibmittel betriebenen Düse mit
anschließender Stauchkammer.
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Das Prinzip des Kräuselns synthetischer Endlosfäden durch Stauchen
der Fäden zu einem Haufen oder Pfropfen ist bekannt und z.B. in den deutschen Offenlegungsschriften
1 660 219 und 2 236 024 beschrieben. Die bekannten Stauchkräuselvorrichtungen sind
jedoch mechanisch aufwendig gebaut und erlauben nur relativ geringe Zuliefergeschwindigkeiten
für die Fäden. Aus dem US-Patent 3 255 503 ist das Stauchkräuseln mittels einer
die Fäden fördernden Düse bekannt. Die Stauchung erfolgt dabei dadurch, daß man
die Fäden auf einer Unterlage aufprallen läßt, die man kontinuierlich am Austrittsende
der Düse vorbei bewegt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß die Endlosfäden ohne
Störungen
mit Geschwindigkeiten von 1000 bis 6030 m/min kontinuierlich gekräuselt werden können.
Dazu soll die Vorrichtung einfach und kostengünstig hergestellt sein. Erfindungsgemäß
wird dies dadurch erreicht, daß die Düse ein Fadenführungsrohr und einen Expansionsraum
für das Treibmittel aufweist, die Stauchkammer sich an den Expansionsraum anschließt
und eine Wand mit Austrittsöffnungen für das Treibmittel besitzt.
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Die so ausgebildete Düse ist in der Lage, die Fäden mit den gewünschten
hohen Geschwindigkeiten bis zu 6000 m/min der Stauchkammer zuzuliefern. Es ist auch
ohne weiteres möglich, mit Zuliefergeschwindigkeiten von weniger als 1000 m/min
zu arbeiten. Als Treibmittel wird zumeist Heißluft oder Heißdampf benutzt. Bestehen
die Endlosfäden aus Polypropylent so wählt man die Treibmitteltemperatur zweckmäßig
im Bereich von 100 bis 1650C und für Polyamid im Bereich von 120 bis 1900C.
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Das Stauchkräuseln von Polyesterfäden erfolgt bei Treibmitteltemperaturen
von 100 bis 200 C. Die Düse ist bereits für ein anderes Anwendungsgebiet bekannt
und in der US-PS 3 655 862 beschrieben.
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Das Treibmittel wird der Düse mit einem Druck von 5 bis 40ar, vorzugsweise
6 bis 35 bar, zugeführt. In der Weise wird das Treibmittel durch eine Verengung
gepreßt und expandiert danach, wobei sich seine Geschwindigkeit erhöht. Das expandierte
Treibmittel kann Geschwindigkeiten bis in den Uberschallbereich erreichen. Eine
vorteilhafte Gestaltung der Düse besteht darin, daß das Fadenführungsrohr in seinem
Mündungsbereich die innere Begrenzung eines sich, in Strömungsrichtung gesehen,
nach außen erweiternden Expansionsraumes bildet.
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Das in der Düse auf hohe Geschwindigkeiten gebrachte Treibmittel hat
im Bereich des Mündungsendes des Fadenführungsrohrs noch einen solchen Druck, daß
keine Luft aus der Atmosphäre durch das Fadenführungsrohr in die Düse hineingesaugt
wird.
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Im Betrieb wird der Druck des der Düse zugeführten Treibmittels zweckmäßigerweise
so hoch eingestellt, daß ständig
auch eine geringe Menge des Treibmittels
entgegen der Fadenlaufrichtung aus dem Fadenfünrungsrohr austritt.
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Während des Betriebs bildet sich am Austrittsende der Stauchkammer
ein Pfropfen aus aufeinanderliegenden Endlosfäden aus.
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Durch den Druck des Treibmittels wird der Pfropfen kontinuierlich
mit einer Geschwindigkeit zum Austrittsende der Stauchkammer bewegt, die weit niedriger
als die Geschwindigkeit der Fäden im Fadenführungsrohr ist. Die vom Fadenführungsrohr
kommenden Fäden werden auf den Pfropfen gestaucht und bilden neue Fadenschichten
auf dem Pfropfen. Am Austrittsende der Stauchkammer werden die gestauchten und latent
gekräuselten Fäden des Pfropfens wieder freigegeben und auf eine Spule gewickelt.
Der Fadenpfropfen ist luftundurchlässig, so daß das Treibmittel die Stauchkammer
durch deren Austrittsöffnungen verläßt.
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Es ist zweckmäßig, daß das Fadenführungsrohr in Längsrichtung verstellbar
ist. Dadurch kann vor allem die Länge des Expansionsraums eingestellt werden.
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Bei der Stauchkräuselung ist. es wichtig, daß sich in der Kräuselkammer
ein gut sitzender Fadenpfropfen bildet, der sich nach Verlassen der Kammer aber
auch wieder leicht auflösen läßt. Es hat sich gezeigt, daß diese Eigenschaften des
Pfropfens vor allem vom Druck und der Temperatur des Treibmittels abhängen. Da sich
der Treibmitteldruck der Düse innerhalb weiter Grenzen einstellen läßt, ohne daß
dabei die Temperatur geändert zu werden braucht und ohne daß die Arbeitsweise der
Düse beeinträchtigt wird, ist die ertindungagemEBe Vorrichtung sehr anpassungsfähig.
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Es ist vorteilhaft, daß die TreibmittelfUhrung in der Düse eine Ringkammer
mit mindestens einer Treibmittelzuleitung aufweist. In der Ringkammer läßt sich
eine Rotation des Treibmittels einstellen, die das Treibmittel auch noch in der
Stauchkammer
beibehält. Die Rotation wird auf die Fäden übertragen, wodurch zusätzlich zur Stauchung
auch noch Verwirbelungen im Fadenbündel erreicht werden. Die Verwirbelungen bzw.
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der Drall auf die Fäden verzwirnt die Fäden zu einem Garn, das in
gewissen Abständen stabilisierende Verknotungen aufweist.
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Ein solches Garn, auch tangled yarn" genannt, ist z.B. für die Teppichherstellung
sehr erwünscht.
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Der Treibmittelwirbel in der Ringkammer der Düse kann durch Einleiten
des Treibmittels in die Ringkammer mit einer tangentialen Komponente erreicht werden.
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Es ist zweckmäßig, daß die Stauchkammer als Rohr mit einer 2 inneren
Querschnittsfläche von 4 bis 400 mm ausgebildet ist.
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Das Rohr kann einen runden, ovalen oder vieleckigen Querschnitt besitzen.
Sollte bei einer relativ großen Innenquerschnittsfläche der Stauchkammer der Fadenpfropfen
in der Stauchkammer keinen stabilen Sitz finden, kann die Stauchkammer im Austrittsbereich
etwas verjüngt oder angerauht ausgebildet sein, so daß die Reibung des Pfropfens
an der Innenwand der Kammer in diesem Bereich verstärkt wird.
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Die Austrittsöffnungen in der Stauchkammer, durch welche das Treibmittel
im Betrieb die Kammer verläßt, können aus vielen feinen Bohrungen mit einem Durchmesser
von etwa 0,1 bis 1 mm bestehen. Diese feinen Bohrungen verhindern, daß Fäden mit
dem Treibmittel durch die Öffnungen herausgedrückt werden können, wie man das von
Stauchkammern des Standes der Technik kennt.
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Eine besonders einfach herzustellende Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Stauchkammer ergibt sich dadurch, daß die Kammer mit feinem Drahtgewebe bespannte
Fenster aufweist.
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Diese Fenster lassen nur das Treibmittel, aber nicht die Fäden austreten.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden mit Hilfe der Zeichnung
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Stauchkräuselvorrichtung im Längsschnitt
in schematischer Darstellung, Fig. 2 die Ansicht einer Ausführungsform der Stauchkräuselkammer
mit rechteckigem Innenquerschnitt, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in
Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2, Fig. 5 eine Baueinheit
mit 4 Stauchkräuselkammern in Ansicht und Fig. 6 eine Sicht von unten auf die Baueinheit
der Fig. 5.
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Die zur Stauchkräuselvorrichtung der Fig. 1 gehörende Düse besteht
aus dem FadenfUhrungsstUck 1 und dem Gehäusestück 2.
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Mit dem Gehäusestück 2 verbunden ist eine rohrförmige Stauchkammer
3. Die Stauchkammer 3 kann etwa längs der Linie 19 abtrennbar am Gehäusesttick 2
befestigt sein, was aber in der Zeichnung nicht im einzelnen dargestellt ist.
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Das Fadenfünrungsstück 1 enthält einen Einlauftrichter 4 für das Bündel
der zu kräuselnden Endlosfäden Die Fäden können aus den bekannten, in der Textilindustrie
verarbeiteten Polymeren, insbesondere Polyamid, Polypropylen und Polyester bestehen.
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An den Einlauftrichter 4 schließt sich das Fadenführungsrohr 5 an.
Das Fadenfwirungsstück 1 sitzt mit dem Gewinde 6 im Gehäusestück 2 und kann dadurch
in Längsrichtung verstellt werden.
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Das Gehäuaesttick 2 besitzt eine Zuleitung 7 für das Treib--mittel,
welche in eine Ringkammer 8 mündet. Die Ringkammer 8 umgibt den oberen Bereich des
FadenfUhrungsrohres 5. Von der Ringkammer 8 strömt das Treibmittel zu einem Expansionsraum
9.
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Der Expansionsraum 9 weist einen engen Eintrittsquerschnitt 10 und
einen weiteren Austrittsquerschnitt 11 auf. Der Expansionsraum 9 wird einerseits
durch die Außenseite des FadenfUhrungsrohres 5 und andererseits durch eine konische
Erweiterung 12 des Gehäusestücks 2 begrenzt. Das Mündungsende 13 des Fadenführungsrohrs
liegt etwa auf der Höhe des größten Durchmessers der Erweiterung 12.
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Das Flächenverhältnis zwischen Austrittsquerschnitt 11 und Eintrittsquerschnitt
10 des Entspannungsraums 9 der Düse beträgt höchstens 10 : 1 und liegt vorzugsweise
zwischen 3 : 1 und 7 : 1. Vorzugsweise weist das Fadenführungsrohr 5 im Bereich
des Entspannungsraums 9 einen konstanten Außenquerschnitt auf. Es ist aber auch
möglich, daß sich der Außenquerschnitt des Führungsrohrs 5 zum Mündungsende 13 hin
leicht erweitert.
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Das durch die Ringkammer 8 und den Eintrittsquerschnitt 10 des Entspannungraums
9 gepreßte Treibmittel erreicht seine höchste Geschwindigkeit etwa auf der Höhe
des Mündungsendes 13 und im Anfangsbereich der Stauchkammer 3. Das Treibmittel zieht
das Bündel der Endlosfäden in die Stauchkammer. In der Zeichnung ist das Fadenbündel
durch die gestrichelte Linie 14 angedeutet.
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Das Fadenbündel bildet im unteren Bereich der Stauchkammer 3 bis zu
deren Austrittsende 15 einen dichten Pfropfen 16, bestehend aus ineinander gepreßten
Fäden. Wenn sich beim Beginn des Kräuselbetriebs der Pfropfen nicht von selbst bildet,
wird er dadurch erzeugt, daß man das Austrittsende 15 kurzzeitig zuhält. Die Stauchkammer
weist eine Vielzahl von durch die Wand gebohrten Öffnungen 17 auf. Durch diese Öffnungen
17 verläßt das Treibmittel die Stauchkammer 3. Der Fadenpfropfen 16 hat eine solche
Höhe, daß er die dem Austrittsende 15 nächstgelegenen Öffnungen 17 verschließt.
Je höher der Pfropfen 16 anwächst und Je mehr Öffnungen 17 er dabei verschließt,
desto größer wird der Gasdruck in der Stauchkammer 3, wodurch der Pfropfen 16 wieder
nach unten gedrückt wird. Der Pfropfen 16 hält sich in der Stauchkammer allein durch
die Reibung zwischen den Fäden und der Innenwand der Stauchkammer.
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Die Zahl der Einzelfäden des zu kräuselnden Fadenbündels und der Gesamttiter
des Bündels können innerhalb weiter Bereiche variieren. Die Zahl der Einzelfäden
kann z.B. 5 bis 6000 betragen. Für den Gesamttiter ist der Bereich von 20 bis 50
000 den möglich. Für verschiedene Titerbereiche und Fadenfördergeschwindigkeiten
kann es zweckmäßig sein, unterschiedlich
ausgestaltete Stauchkammern
an die Düse anzusetzen.
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Insbesondere kann dabei auch die Länge F des Feldes mit den Bohrungen
unterschiedlich gewählt werden. Die Länge F liegt zweckmäßigerweise in einem gewissen
Abstand von z.B. 20 bis 70 mm unterhalb des Mündungsendes 13 und in einem etwas
geringeren Abstand oberhalb des Austrittsendes 15 der Stauchkammer 3. Für die Länge
des Lochfeldes F haben sich 10 bis 60 mm als zweckmäßig erwiesen. Die Zahl der Bohrungen
im Lochfeld F kann stark schwanken und im Bereich von 500 bis 10 000 Bohrungen liegen.
Wird ein größerer Durchmesser der einzelnen Bohrungen gewählt, so kommt man üblicherweise
mit einer geringeren Zahl von Bohrungen aus.
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Zwischen dem Pfropfen 16 und dem Mündungsende 13 wirkt das Treibmittel
ziehend und verwirbelnd auf die Endlosfäden ein.
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Neben der Kräuselung der Fäden durch ihre Stauchung auf den Pfropfen
16 werden dadurch die Fäden auch zum Teil miteinander verzwirnt.
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Die teilweise Verwirbelung der Endlosfäden in der Stauchkammer 3 ist
auch vorteilhaft, wenn man zwei oder mehrere unterschiedliche Fäden, auch Fäden
verschiedener Farbe, miteinander zu einem gekräuselten und gezwirnten Garn vereinigen
will. Es lassen sich dadurch Effektgarne verschiedener Art auf einfache Weise herstellen.
Die Fäden werden unterhalb der Stauchkammer in bekannter Weise aufgewickelt.
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Die Fig. 2 bis 5 zeigen Ausführungsformen von Stauchkräuselkammern
mit rechteckiger Innenquerschnittsfläche. Die Stauchkräuselkammer der Fig. 2 bis
4 besteht aus einem Mittelstück 20, vgl. Fig. 3 und 4, und zwei Spannstücken 21
und 22.
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Die Stücke 20 bis 22 haben alle die Form eines auf dem Kopf stehenden
U, wie das am besten aus Fig. 2 hervorgeht. Das Mittelstück 20 weist ein Rohr 23
auf. Dieses Rohr 23 setzt sich im Quersteg 20a des Mittelstücks 20 als Bohrung 24
fort.
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Zwischen dem Mittelstück 20 und jedem Spannstück 21 bzw. 22 ist ein
rechteckiges Stück Drahtgewebe 25 bzw. 26 eingeklemmt und sitzt durch den Druck
der Schrauben 27 fest. Zwischen den beiden Drahtgeweben 25 und 26 sowie dem Mittelstück
20 ist die rechteckige Stauchkammer ausgebildet, vgl. Fig. 3. Die Maschengröße des
Drahtgewebes 25 bzw. 26 ist in Fig. 2 der besseren Deutlichkeit halber stark vergrößert
dargestellt.
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In der Praxis sind die Maschen des Gewebes viel feiner als es die
Fig. 2 zeigt. Die Kantenlänge einer Masche liegt etwa im Bereich von 0,03 bis 1
mm, was ungefähr 60 bis 16 000 Maschen pro cm2 entspricht.
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Die Stauchkammer der Fig, 2 bis 4 wird mit dem Rohr 23 an die Düse
der Fig. 1 angeschlossen. Der Abstand zwischen dem Rohr 23 und dem Mündungsende
13 der Düse, vgl. Fig. 1, kann dabei ziemlich frei gewählt werden. Ein größerer
Abstand zwischen dem Rohr und der Düse kann durch ein zusätzliches Leitungs- oder
Rohrstück, das auch etwas gebogen sein kann, überbrückt werden.
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Von der in Fig. 2 bis 6 nicht dargestellten Düse laufen die Endlosfäden
und das Treibmittel durch das Rohr 23 und die Bohrung 24 in die rechteckige Stauchkammer.
Hierbei bildet sich im Bereich des Mündungsendes 28 der Kammer ein Fadenpfropfen
aus, wie er bereits bei der Erläuterung der Fig. 1 beschrieben wurde. Das Treibmittel
tritt durch das Drahtgewebe 25 und 26 hindurch nach außen, während der Fadenpfropfen
durch das Mündungsende 28 langsam aus der Kammer herausgedrückt und aufgewickelt
wird. Die Stauchkammer hat etwa eine Länge von 30 bis 200 mm, wobei im Betrieb der
Fadenpfropfen etwa 2/3 oder die Hälfte dieser Länge, vom Mündungsende 28 an gemessen,
einnimmt.
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Fig. 5 zeigt mehrere, zu einer Baueinheit zusammengefaßte Stauchkammern,
von denen jede im Prinzip genauso aufgebaut ist wie die Stauchkammer der Fig, 2
bis 4. Fig. 6 zeigt die Ansicht der Baueinheit der Fig. 5, von unten in Richtung
des
Pfeils A gesehen. In Fig. 5 und 6 liegen vier Stauchkammern
30, 31, 32 und 33 nebeneinander. Zu jeder Stauchkammer führt ein Rohr 34, 35, 36
und 37. Jede der vier Stauchkammern wird durch ein Paar der fünf Schenkel des Mittelstücks
38 sowie zwei Drahtgewebeflächen 39 und 40 gebildet. Die Drahtgewebefläche 39 ist
in Fig, 5 zeichnerisch nur angedeutet; in Fig. 6 stellen die punktierten Linien
39 und 40 die beiden Drahtgewebeflächen dar. Die Drahtgewebeflächen 39 und 40 werden
auf dem Mittelstück 38 mittels fünfschenkliger Spannstücke41 und 42 sowie mehreren
Spannschrauben 43 gehalten.
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Jedem Rohr 34 bis 37 der Baueinheit der Fig' 5 und 6 ist eine Expansionsdüse
vorgeschaltet, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist. Die Baueinheit der Fig, 5 und
6 zeigt vier unabhängige, parallele Kräuselkammern, doch kann diese Zahl in der
Praxis nach oben oder unten variieren, Vielfachkammern dieser Art können vorzugsweise
zur Kräuselung vielfädiger Kabel zur Herstellung von Stapelfasern eingesetzt werden.
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Beispiel 1 Ein Fadenbündel, bestehend aus 50 Endlosfäden aus Polypropylen
mit einem Gesamttiter von 1650 dtex wird von einer Spinnspule abgezogen und zwischen
zwei Verstreckgaletten bei einer Einlaufgeschwindigkeit von 1080 m/min und einer
Auslaufgeschwindigkeit von 2400 m/min verstreckt. Die Temperatur der ersten Galette
liegt bei 800C, die der zweiten Galette bei 1200C.
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Von der zweiten Verstreckgalette läuft das Fadenbündel in eine Abzugsdüse
der in Fig. 1 dargestellten Art. Als Treibmedium wird der Düse Luft von 15 bar und
einer Temperatur von 1500C zugeführt. Das Fadenbündel wird mit diesem Treibluftstrom
in eine sich anschließende zylindrische Stauchkammer mit rundem Querschnitt geblasen.
Die Stauchkammer hat einen Innendurchmesser von 7 mm und eine Länge von 60 mm. Die
Kammer weist 6000 Löcher mit einem Durchmesser 3e Loch von 0,2 mm auf. Die Löcher
befinden sich in einem Lochfeld F mit einer Länge von 40 mm.
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Der sich in der Stauchkammer ausbildende Pfropfen aus gekräuseltem
Garn wird durch den Treibluftstrom kontinuierlich aus der Kammer gedrückt und anschließend
durch Luft von 200C gekühlt, um die Kräuselung zu fixieren. Das gekühlte Gas wird
von einer Abzugsvorrichtung aufgenommen und mit einer Geschwindigkeit von 1800 m/min
aufgespult.
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Das texturierte Garn hat folgende textile Daten: Titer 930 dtex ReiBfestigkeit
2,7 cN/dtex (= 2,7 g/dtex) Reißdehnung 53,8 % Einkräuselung E 7,5 % Kennkräuselung
K 4,2 5' Kräuselbeständigkeit B 50,8 % Kräuselbogenzahl: 49 Bogen pro 10 cm.
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Die Einkräuselung, Kennkräuselung und Kräuselbeständigkeit wurden
nach DIN 53840, Teil 1, bestimmt. Eine kurze Erläuterung der Meßmethoden wird am
Ende des Beispiels 3 gegeben.
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Beispiel 2 Glatte Polypropylengarne von 24 Spinnspulen mit je 2500
dtex und 200 Einzelfäden werden "über Kopf" abgezogen und über 2 Galettenpaare mit
einer Einlaufgeschwindigkeit von 1000 m/min und einer Auslaufgeschwindigkeit von
2500 m/min verstreckt, so daß sich ein Verstreckverhältnis von 1 : 2,5 ergibt.
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Anschließend werden die Garne von je vier Spinnspulen zu einem Bündel
zusammengefaßt und jeweils einer Düse der in Fig. 1 erläuterten Art zugeführt. Die
erforderlichen sechs Düsen sind in einer Reihe angeordnet. Jeder Düse wird als Treibmittel
Luft von 14 bar mit einer Temperatur von 1400C zugeführt.
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Jeder Düse ist eine rechteckige Stauchkammer nachgeschaltet, wie sie
in Fig. 5 und 6 erläutert wurde. Jede Stauchkammer hat eine innere Querschnittsfläche
von 10 x 15 mm und eine Länge von 40 mm. Die Drahtgewebeflächen 39 und 40 weisen
pro cm2 4500 Maschen auf. Die aus den sechs Stauchkräuselkammern austretenden gekräuselten
Fäden werden alle über eine Galette gemeinsam abgezogen und einer Hochgeschwindigkeitsschneide
maschine zugeführt, um Stapelfasern zu erzeugen.
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Die geschnittenen Stapelfasern mit einer Länge von 60 mm haben folgende
textile Daten: Titer 6,6 dtex Reißfestigkeit 2,2 cN/dtex Reißdehnung 54 56 Einkräuselung
E 7,3 % Kennkräuselung K 3,8 % Kräuselbeständigkeit B 52,5 % Kräuselbogenzahl 51
Bogen pro 10 cm.
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Beispiel 3 Ein Fadenbündel mit 140 Einzelfäden aus Polyamid-6 wird
mit 700 m/min aus einem Spinnschacht auf die erste Verstreckgalette abgezogen und
über ein zweites Verstreckgalettenpaar mit einer Geschwindigkeit von 2450 m/min
verstreckt, so daß sich ein Verstreckverhältnis von 1 : 3,5 ergibt. Das Fadenbündel
läuft dann in eine Abzugsdüse der in Fig. 1 dargestellten Art. Der Düse wird als
Treibmittel Luft von 14 bar und einer Temperatur von 1400C zugeführt.
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Die sich an die Düse anschließende Stauchkammer besteht aus einem
zylindrischen Rohr von 12 mm Innendurchmesser mit 2500 Löchern von je 0,3 mm Durchmesser.
Das Lochfeld hat eine Länge von 15 mm bei einer Gesamtlänge der Kammer von 60 mm.
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Das gekräuselte Garn, welches die Stauchkammer verläßt, wird über
eine perforierte Trommel, in der ein Unterdruck von 60 mbar aufrechterhalten wird,
zur Fixierung der Kräuselung abgenommen. Das gekräuselte Garn wird anschließend
über eine Galette abgezogen und aufgespult.
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Folgende textile Daten werden an dem Garn gemessen: Gesamttiter 2125/140
dtex Reißfestigkeit 3,8 cN/dtex Reißdehnung 30,5 5' Einkräuselung E 16,0 % Kennkräuselung
K 6,9 % Kräuselbeständigkeit B 43,1 96 Kräuselbogenzahl 66 Bogen/10 cm Kochschrumpf
3,3 5' Die Einkräuselung E, Kennkräuselung K und mechanische Kräuselbeständigkeit
B wurden nach DIN 53840, Teil 1, auf folgende Weise bestimmt: Die Einkräuselung
E ergibt sich aus der Formel 1g 1z E = ------- . 100 % 1g Die Kennkräuselung K berechnet
sich aus K = g - 1f . 100 5' 1g Die mechanische Kräuselbeständigkeit wird berechnet
aus B = g - 1b 100 5' 1b - z
Zur Messung der Längen lg, 1f, lb
und 1z wird ein Probenstück des gekräuselten Garns mit einem Gesamttiter von 2500
dtex benutzt. Die latente Kräuselung des Probenstücks muß erst entWickelt werden.
Das Garn wird hierzu 10 Minuten lang frei hängend ohne Belastung im Wärmeschrank
auf 1 200C erwärmt. Im Anschluß an diese Behandlung wird die Probe spannungslos
an das Normalklima von 20 0C und 65 % relativer Feuchte mindestens 12 Stunden lang
angeglichen.
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Zu Beginn der Längenmessungen wird an die Probe ein S-hakenförmiges
Gewichtstück von 2,5 g angehängt, das bis Versuchsende an der Probe hängen bleibt.
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Zur Bestimmung der Länge lg wird an das S-hakenförmige Gewichtstück
von 2,5 g ein weiteres von 247,4 g eingehängt.
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Die durch beide Gewichtstücke wirkende Zugkraft beträgt 1 cN/tex,
wom % die Kräuselung der Probe praktisch herausgezogen wird. Wenn diese Kraft 10
Sekunden lang auf die Probe gewirkt hat, wird die Länge 1g an der Meßvorrichtung
abgelesen.
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Zur Bestimmung der Länge lz wird das Gewichtstück von 247,5 g von
der Probe entfernt, so daß nur noch das 2,5 g-Gewichtstück verbleibt. Die Belastung
entspricht nunmehr einer Zugkraft von 0,01 cN/tex. Nach 10 Minuten wird die Länge
lz abgelesen.
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Um die Länge lf zu bestimmen, wird an das 5-hakenförmige Gewichtstück
von 2,5 g ein 22,5 g-Gewichtstück angehängt.
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Die durch beide Gewichtstücke wirkende Zugkraft beträgt 0,1 cN/tex.
Wenn diese Kraft 10 Sekunden lang gewirkt hat, wird die Länge lf an der Meßvorrichtung
abgelesen. Das Gewichtstück von 22,5 g wird anschließend wieder abgenommen.
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Schließlich wird die Länge lb gemessen, wozu die Probe mit einer Zugkraft
von 10 cN/tex belastet wird.