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Zahnbürste
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Die Erfindung betrifft eine Zahnbürste mit einem stielartigen Griff
und einem an diesen Griff anschließenden vorderen Teil als Borstenträger.
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Die Zahnpflege hat neben der kosmetischen Funktion im wesentlichen
den Zweck, die Zähne möglichst lange in einem gesunden Zustand zu halten. Die wesentlichen
Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen, bestehen in der mechanischen und chemischen
Reinigung der Zähne und der Zahnzwischenräume, um einerseits prophylaktisch Zahn-
und Zahnfleischerkrankungen entgegenzuwirken und andererseits bei der Beseitigung
bzw.
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Überdeckung von Mundgeruch behilflich zu sein. Hierbei ist die Zahnbürste
in Verin
Verbindung mit Zahnpflegemittel ein ganz wesentliches
mechanisches Hilfsmittel.
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Obwohl der größte Anteil der Benutzer von Zahnbürsten der unterschiedlichen
Formgebung und Ausgestaltung solcher Zahnbürsten keinerlei wesentlichen Einfluß
auf die Zahnpflege beimißt, ist es doch bekannt, daß es z. B. bei zu festemBürsten
und Reiben mit sehr harten Borsten zu Verletzungen des Zahnfleisches und Beschädigung
des Zahnschmelzes konidien kann. Um das Ziel der Zahnpflege, die Entfernung des
Zahnbelags und die Beseitigung der Speiserückstände aus den Zahnzwischenräumen zu
erreichen, bedarf es weniger starker mechanischer Einflüsse, als vielmehr die richtige
Putztechnik, regelmäßiges Putzen und eine genügend lange Reinigungszeit. Daraus
leitet sich ab, daß für eine optimale Zahnpflege die Zahnbürste bestimmte Eigenschaften
erfüllen muß, uni einerseits die nachteiligen mechanischen Einflüsse möglichst gering
zu halten und andererseits einer verhältnismäßig langen Reinigungszeit nicht im
Wege zu stehen.
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Aufgrund von IJntersuchungen wurde festgestellt, daß die bisher bekannten
Zahnì)iirsten keine optimalen Bewegungsabläufe erlauben und dadurch Einflüsse wirksam
werden, die auf die Reinigungszeit verkürzend einwirken.
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Die bisher bekannten, im wesentlichen geradlinig aufgebauten Zahni>ürst
en bedingen eine Arm- und Handhaltung, die bei der überwiegenden Mehrzahl der Zähneputzen<Ien
aufgrund von Muskelspannungen im Nacken- und Arm-Bereich zu einer unbewußten Verkürzung
der Reinigungszeit führt.
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Beobachtungen der Praxis zeigen, daß die Zahnbürste bei der Zahnpflege
in der Regel mit mehr oder weniger angehobenem Ellenbogen geführt wird, obei tlie
auf- und ab- bzw. hin- und hergehende Reinigungsbewegung aus tlem Ober- und Unterarm
erfolgt und in Verbindung mit der dabei erforderlichen Kraftübertragung auf die
Zahnbürste zu einem übertrieben festen halten der Zahnbürste führt. Durch den ständig
angehobenen Ellenbogen kommt
kommt es beim Putzen zu starken Haltespannungen
und einer raschen Ermüdung der Schulter- und Armmuskulatur. Die überhöhten Muskelspannungen
führen zwangsläufig zu hastigen, verkrampften und führungsungenauen Putzbewegungen,
einem übertriebenen Anpreßdruck und einer Verkürzung der Reinigungszeit.
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Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten kö nnen Bewegungsa,bläufe
nur dann optimiert werden, wenn die für die Handlung benutzten Werkzeuge ergonometrisch
optimal gestaltet sind. Dies trifft für bekannte Zahnbürsten nicht zu. Im hinblick
auf eine Zahnpflege mit ausreichend langer Reinigungszeit, führungsgenauen Bewegungsabläufen
und nicht zu starkem Anpreßdruck ist es daher erstrebenswert, die Muskelkraftaufwendungen
so gering wie möglich zu halten, damit die Putzbewegungen auch noch nach einer optimalen
Reinigungszeit von etwa 9() Sekunden kontrolliert, gleich -mäßig und ohne große
Ermüdungsercheinungen ausgeführt werden.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Zahnbürste
zu schaffen, die aufgrund ihrer ergonometrischen Formgebung und Ausgestaltung dazu
beiträgt, die Bewegungsabläufe bei der Zahnpflege zu erleichtem und eine führungsgenaue
Handhabung möglich zu machen, um Ilnniit die Bewegungskräfte und die Ilaltearbeit
zu verringern sowie bei einem kontrollierten Anpreßdruck die Reinigungszeit zu verlängern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination folgender
Merkmale gelöst: a) der stielartige Griff ist nach hinten konisch verlaufend ausgebildet
unci hat einer vorzugsweise ini wesentlichen runden Querschnitt; b) der auf seiner
Rückseite abgerundete Borstenträger verläuft unter einem Winkel von etwa 25° bis
etwa 35° geneigt zur Mittelachse des Griffes; c) im Knickbereich verjüngt sich der
Griff konisch in Richtung auf den Borstenorstenträger
unter Ausbildung
einer geringen rückseitigen Vertiefung; d) das Borstenfeld ist im vorderen Teil
des Borstenträgers gegen die :xIittelachse des Griffes weisend über einen Bereich
von weniger als der Hälfte der Länge des Borstenträgers angeordnet.
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T\Iit hilfe einer solchen erfindungsgemäß ausgestalteten Zahnbürste
wird n vorteilhafter Weise erreicht, daß die Bewegungsabläufe mit einem Iinimum
an Kraftaufwand erfolgen. Durch die Kombination der Merkmale gemäß der Erfindung
ergibt sich auch, daß der Reinigungsvorzwang bei entkrampfter Haltung mit hängendem
Oberarm durchgeführt wird, wobei die Putzbewegung nur noch aus dem Ilandgelenk erfolgt
und die Zahnbürste bewußt allein nur mit Daumen und Zeigefinger geführt wird. Da
bei dieser handhabung nur eine verringerte Haltekraft und eine minimale Muskelkraftaufwendung
für clie Bewegung notwendig ist, wird eine Muskelverkrampfung vermieden, was sich
bei @bewußter Handhabung im Sinne einer Verlängerung der Pflegezeit ausfikt.
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Um n einerseits die Führung zwischen Daumen und Zeigefinger noch sicherer
zu machen und andererseits die Zahnbürste an unterschiedliche Hand--rooell anzupassen,
ist für eine an sich bekannte Griffmulde im Übergangsbereich zwischen Griff und
Borstenträger vorgesehen, daß sich die Griffrlulde über den gesamten Knickbereich
bis in den Borstenträger hinein erstreckt. Dadurch ergeben sich auch verschiedene
Zugriffsmöglichkeiten.
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Der Griff kann sehr individuell gefaßt werden.
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Eine für das Fassen und Halten des Griffes der Zahnbürste besonders
zweckmäßige Ausgestaltung wird dadurch erreicht, daß der Griff bei einer Länge von
etwa 120 bis 140 mm am dicksten Bereich einen Durchmesser von etwa 12 mm und an
seinem hintersten Ende einen Durchmesser von weniger als 6 mm, vorzugsweise 3 mm
hat.
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Durch
Durch die runde Ausgestaltung des Griffes ist
die Druckverteilung auf dem Griff sehr gleichmäßig und erleichtert dadurch den Kräftefluß
von der Hand auf den Griff.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist jedoch auch vorgesehen, daß
der Griff im Querschnitt leicht elliptisch ausgebildet ist, womit es möglich ist,
die Führungsgenauigkeit für bestimmte Anwendungsfälle zu verbessern.
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Für den führungsgenauen Bewegungsablauf und den minimalen Kraftaufwand
bei relativ entspannter Muskulatur ist es besonders vorteilhaft, wenn der Winlcel
zwischen Borstenträger und Mittelachse des Griffes etwa 300 beträgt.
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Zlr Anpassung der Zahnbürste an unterschiedliche Handgrößen ist vorgesehen,
daß sich die Griffmulde etwa 20 mm in den Griff und etwa 25 mm in den Borstenkörper
erstreckt.
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F r die IIandllat)ung der Zahnbürste und insbesondere für eine sehr
fiihrungsgenaue Rollbewegung ist von besonderem Vorteil, daß sich das Borstenfeld
bei einer Länge von vorzugsweise etwa 70 bis 80 mm des Borstenträgers über eine
Strecke von etwa 20 bis 30 mm am vorderen Ende des Borstenträgers erstreckt. Dabei
kann die die Borsten aufnehmende Oberfläche eben oder auch muldenförmig ausgebildet
sein. Die muldenförmige Ausbildung erweist sich als besonders vorteilhaft, da bei
einem flach geschnittenen Borstenfeld die im mittleren Bereich stehenden Borsten
des Feldes etwas länger als die im Randbereich stehenden Borsten sind.
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Dadurch werden die im mittleren Bereich des Borstenfeldes stehenden
Borsten etwas weicher, was zur Verringerung einer falschen mechanischen Beanspruchung
der Zähne wünschenswert ist und eine Verbesserung des Reinigungsvorganges ermöglicht.
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Eine
Eine Verringerung der mechanischen Beanspruchung
der Zähne sowie des Zahnfleisches kann auch dadurch erzi elt werden, daß die einzelnen
Borstenbüschel im Borstenfeld am oberen Ende jeweils kugelförmig abgerundet sind.
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Die Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich auch aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit den Ansprüchen
und der Zeichnung. Es zeigen: Fig. 1 eine Zahnbürste gemäß der Erfindung in Seitenansicht;
Fig. 2 die Zahnbürste gemäß Fig. 1 in Draufsicht; Fig. 3 einen Schnitt längs der
Linie III -III der Fig. 1; Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV der Fig. 1;
Fig. einen Schnitt durch eine weitere Ausgestaltung des Borstenträgers mit einer
muldenförmig ausgebildeten, die Borsten aufnehmenden Oberfläche; Fig. 6 eine perspektivische
Darstellung einer von einer menschlichen Hand gehaltenen Zahnbürste gemäß der Erfindung;
In den Fig. 1 und 2 ist die Zahnbürste gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht
und einer Draufsicht dargestellt. Die Zahnbürste besteht aus einem stielartigen
Griff 1 mit einem Kreisquerschnitt, der an seineni dicksten Bereich einen Durchmesser
von etwa 12 mm hat und sich zum hinteren Ende hin konisch verjüngt, wobei der Durchmesser
vor dem abgerundeten hinteren Ende etwa 5 mm beträgt. Von diesem stielartigen Griff
1 aus verläuft ein Borstenträger 2 unter einem Winkel von etwa 3() geneigt zur Mittelachse
des Griffes 1. Im Knickbereich a verjüngt sich
verjüngt sich der
Griff auch in Richtung auf den Borstenträger 2, so daß sich auf der Rückseite der
Zahnbürste im Übergangsbereich zum Borstenträger 2 eine Vertiefung 4 ausbildet.
Auf der Vorderseite des Knickbereiches erstreckt sich eine Griffmulde 5 vom Griff
ausgehend über den gesamten Knickbereich bis in den Borstenträger 2. Der Borstenträger
2 selbst ist langgestreckt flach ausgebildet und hat eine das Borstenfeld 6 aufnehmende
ebene Oberfläche. Dabei erstreckt sich das Borstenfeld nur im vorderen Teildes Borstenträgers
über einen Abschnitt, der kürzer als die halbe Länge des Borstenträgers ist. Die
Rückseite des Borstenträgers ist, wie aus Fig. 4 erkennbar, abgerundet. Bei einer
weiteren Ausgestaltung des Borstenträgers gemäß Fig. 5 ist die das Borstenfeld aufnehmende
Oberfläche muldenförmig ausgebildet, womit erreicht wir(1, daß die im mittleren
reil des Borstenfeldes stehenden Borsten etwas länger als die Randborsten sind.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Zahnbürste hat der Griff
1 eine Länge von etwa 120 mm und der Borstenträger eine Länge von etwa ;5 mm. Das
Borstenfeld 6 erstreckt sich über eine Länge von etwa 3 - 30 mini, wobei tlas Borstenfeld
int Interesse einer Verringerung (les lSeinigungswi(lerstandes eine Höhe von etwa
8 bis 9 mm hat. Die Dicke des Borstenträgers beträgt etwa 4,5 mm I)ei einer Breite
der ebenen Oberfläche von etwa 10 rnrn. Der Griff 1 hat, wie bereits erwähnt, einen
größten Durchmesser von etwa 12 mm und verjüngt sich bis zu seinem hinteren Ende
auf einen Durchmesser von etwa 5 mm. Die Griffmulde erstreckt sich über den Knickbereich
etwa 20 rnm in den Griff 1 und etwa 25 rnm in den Borstenträger 2.
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Das Borstenfeld 6 ist vorzugsweise eben abgeschnittell, wobei zur
Verringerung der Verletzungsgefahr die Schnittkante der einzelnen Borsten möglichst
abgeruttdet ist. Als besonders vorteilhaft bezüglich der Verringerung
ringerung
der Verletzungsgefahr wird ein Borstenfeld angesehen, dessen einzelne Borstenbüschel
am oberen Ende jeweils kugelförmig abgerundet sind. Diese Ausgestaltung ist in der
Zeichnung nicht dargestellt.
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In Fig. 6 ist gezeigt, wie die Zahnbürste für die Handhabung zu halten
ist. Dabei wird eine Ansicht der Hand gezeigt, wie sie der Benutzer der Zahnbürste
sieht, wenn er auf die vor sich gehaltene, die Zahnbürste richtig fassende Hand
schaut. Aus der dargestellten Lage wird die Zahnbürste durch eine Drehung der Hand
um 180° in die Stellung gebracht, aus welcher heraus das Reinigen der Zähne erfolgt.
Bei der lleinigungsbewegung wird das Borstenfeld im wesentlichen von oben nach unten
geführt. Für ein Bürsten der Zähne von vorn nach hinten und umgekehrt wird die Zahnbürste
in ihrer Gesamtheit mit der Hand durch eine Bewegung aus dem Schultergelenk heraus
mit hängendem Oberarm geführt.
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Bei einer solchen Handhabung der Zahnbürste ergibt sich ein optimaler
Bewegungsablauf mit einem minimalen Kraftaufwand sowohl für die Bewegung der Zahnbürste
als auch für das Halten der Zahnbürste. Bei der erläuterten Art, die Zahnbürste
zu halten, wird auch zwangsläufig die Auf- und Abbewegung des Borstenfeldes, d.
h. in Längsrichtung der Zahnzwischenräume begünstigt, was für den Iteinigungsvorgang
als besonders vorteilhaft angesehen wird. Durch den Ablauf der Reinigungsbewegung
bei hängendem Oberarm wird eine Verkrampfung der hand durch die Haltearbeit einerseits
und eine starke Muskelanspannung im Schulterbereich bzw. Ellenbogen und Oberarm
vermieden, wodurch die sich daraus ableitenden Ermüdungserscheinungen stark hinausgezögert
werden können, so daß sich unbewußt eine Verlängerung der durchschnittlichen, für
das Reinigen verwendeten Zeitdauer einstellt. Aufgrund der speziellen Formgebung
der Zahnbürste und ihrer sich daraus abableitenden
Handhabung
ist ein starkes Scheuern der Zähne wegen des sich ergebenden geringeren Anpreßdruckes
kaum noch möglich. Anhand von Versuchen konnte festgestellt werden, daß die Testpersonen
beim Übergang von herkömmlichen Zahnbürsten auf die erfindungsgemäße Zahnbürste
unbewußt ihre durchschnittliche Putzzeit von etwa 22 bis 26 Sekunden bei herkömmlichen
Zahnbürsten in der Regel auf die doppelte Zeit und darüber verlängerten.
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Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform der Zahnbürste für kleine
hände kann sich die vom größten Griffdurchmesser aus in Richtung auf den ISorstenträger
verlaufende Verjüngung auch in den Borstenträger hinein erstrecken und eine Einschnürung
des Borstenträgers zwischen Knick bereich und Borstenfeld bewirken. Diese Einschnürung
führt im wesentlichen zu einer Verringerung der Breite des Borstenträgers in diesem
Bereich. Die Einschnürung der Breite des Borstenträgers kann auch mit einer Verkürzung
des in den Borstenträger verlaufenden Teils der Griffmulde verbunden sein.
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Das wesentliche Merkmal des Erfindungsgedankens kann auch bei einer
Elektrozahnbürste Verwirklichung finden, indem der stielartige Griff durch den Griff
der Elektrozahnbürste, in welchem der Antriebsmotor untergebracht ist, ersetzt wird.
Der Antriebsmotor übernimmt dabei die Ausführung der Putzbewegung, so daß der Reinigungsvorgang
nicht nur mit entkrampfter Haltung und hängendem Oberarm, sondern auch mit im wesentlichen
ruhender l{and erfolgen kann. Es ist dabei möglich, entweder einen Zahnbürstenaufsatz
mit dem erfindungsgemäßen Knick von etwa 25 vorzusehen, der auf einen geradlinigen
Antriebsstift aufsteckbar ist, oder einen herkömmlichen geradlinigen Zahnbürstenaufsatz
zu verwenden, der auf einen Antriebsstift aufsteckbar ist, der bereits mit einem
Knick von etwa 250 - 35 zur Längsrichtung des Griffes abgebogen ist.
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Patentansprüche
L e e r s e i t e