DE2750644C2 - Verfahren zum Abziehen von Rohren aus natürlichem oder synthetischem Gummi von einem Kern und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Abziehen von Rohren aus natürlichem oder synthetischem Gummi von einem Kern und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
- Bekanntlich werden Rohre aus natürlichem oder synthetischem Gummi dadurch hergestellt, daß Bandmaterial auf einen Wickelkern mit konstantem Durchmesser aufgewickelt und gegebenenfalls auf diesem behandelt, insbesondere vulkanisiert, wird. Das Abziehen der so hergestellten oder behandelten Rohre vom Kern bringt insbesondere bei großer Rohrlänge erhebliche Probleme mit sich. Es ist nicht möglich, das Rohr dadurch vom Kern abzuziehen, daß auf das Rohr und auf dem Kern ein Zug in entgegengesetzter Richtung ausgeübt wird. Bis heute wird wie folgt vorgegangen.
- Eine erforderliche Anzahl von erfahrenen und manuell geschickten Arbeitskräften erfaßt an dicht nebeneinander liegenden Stellen das Rohr. Diese streifen das Rohr durch synchrone Zugbewegungen in axialer Richtung vom Kern derart ab, daß ein fast gleichmäßiges Gleiten am Kern erfolgt. Dieses Verfahren setzt geübte und erfahrene Arbeitskräfte voraus und erfordert eine erhebliche Zeit, die proportional zur Länge des Rohres zunimmt.
- Eine derartige Arbeitsweise wird unzumutbar, wenn die Rohrlänge bestimmte Werte überschreitet. Wenn man an irgendeiner Stelle des Kerns das Rohr einspannt und dann abzieht, treten unerwünschte Rohrdehnungen auf.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zu schaffen und eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit denen die Nachteile der bisherigen Arbeitsweise dadurch ausgeschaltet werden, daß ein nicht manuelles Abziehen ohne Deformation des Rohrs ermöglicht wird.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die technische Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Mit Vorteil wird der Kern mit dem darauf befindlichen Rohr auf eine Fläche aufgelegt, die eine hohe Haft- oder Reibungskraft auf dieses Rohr ausübt. Zwischen dieser Fläche und dem Kern wird dann eine Relativbewegung erzeugt. Mit Vorteil wird auf das Rohr keine örtliche Zugkraft ausgeübt, die zu unerwünschten Dehnungen führt. Es sind auch keine Einspannkräfte erforderlich, die einerseits zu unerwünschten Dehnungen führen und andererseits das Abziehen des Rohres vom Kern erschweren. Es wird vielmehr auf das Gummirohr, insbesondere in dem Bereich der abgezogen werden soll, von außen eine derartige reibende Haftkraft ausgeübt, daß bei Erzeugung einer Relativbewegung zwischen der Auflagefläche und dem Kern dieses Rohr über die abzuziehende Länge hinweg derart beaufschlagt wird, daß in dieser Rohrlänge keinerlei Dehnungen auftreten.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Rohr mit dem Kern auf ein Förderband aufgelegt und der Kern wird festgehalten. Bei großen Rohrlängen kann mit Vorteil das Rohr am Ende des Förderbandes aufgewickelt werden.
- Es kann vorteilhaft sein, daß das Förderband aus einem nichtdehnbaren Material eine reibende Oberfläche aus Gummi oder einem anderen elastomeren Material aufweist. Dabei kann das Förderband eine Zugspannung aufnehmende Verstärkung, insbesondere Draht- oder Bandeinlage aufweisen. Zur Erhöhung der Haftreibung kann die Oberfläche des Förderbandes gerippt oder gewellt sein. Die Oberfläche des Förderbandes kann auch Vorsprünge aufweisen.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen in der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung erläutert werden. Es zeigt
- Fig. 1 eine schematische, perspektivische Darstellung einer Anlage, mit der das Verfahren durchgeführt wird,
- Fig. 2 eine perspektivische Teilschnittansicht,
- Fig. 3 eine teilweise geschnittene Ansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und
- Fig. 4 eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
- In Fig. 1 ist ein Rohr 10 dargestellt, welches auf einem Wickelkern 12 aus Metall angeordnet ist. Der Wickelkern 12 wird an einem Ende 12 a festgehalten. Das Rohr 10 ist auf ein Förderband 22 aufgelegt, welches bei 26 aufgewickelt wird. Das abgezogene Rohr wird auf die Trommel 16, die sich in Richtung des Pfeiles B dreht, aufgewickelt.
- Wenn der Kern 12 bei 14 festgehalten wird und das Förderband 22 in Richtung des Pfeiles C auf die Rolle 26 aufgewickelt wird, so wird durch die Haftreibung zwischen dem Förderband 22 und dem Rohr 10 das Rohr vom Kern 12 abgezogen. Die Oberfläche 20 des Förderbandes 22 kann, wie Fig. 2 zeigt, gerippt oder gewellt sein, um die Haftreibung zwischen dem Rohr 10 und dem Förderband 22 zu erhöhen.
- Wie Fig. 2 zeigt, besteht auch die Möglichkeit, auf den Wickelkern 12 eine Kraft in Richtung A auszuüben und diesen in dieser Richtung zu bewegen. Das Rohr 10 wird dabei durch Reibung in der dargestellten Weise festgehalten.
- Die Oberfläche 20 des Förderbandes 22 kann eine Längsnut aufweisen. Das Förderband 22 kann auch in Querrichtung muldenartig gekrümmt sein, beispielsweise durch die Anordnung von Rollen- oder Gleitlagern an den Rändern der unteren Bandseite, um die Kontaktfläche mit dem Rohr 10 zu erhöhen.
- Wenn bei der Darstellung in Fig. 2 das Förderband 22 in Richtung des Pfeiles A bewegt wird, so soll sich das Förderband 22 über seine gesamte Länge gleichmäßig bewegen. Das Förderband 22 wird deshalb aus einem nichtdehnbaren Material hergestellt und kann Verstärkungen aufweisen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird als Förderband 22 ein sogenanntes Schleppband verwendet, welches über eine Bahn 24 geschleppt wird. Das Band wird auf eine Rolle 26 aufgewickelt, die von einem Motor 28 über ein Getriebe 30 angetrieben wird.
- Es können Stützmittel vorgesehen sein, beispielsweise Hydraulikzylinder 32, 34.
- Wie in Fig. 4 dargestellt, kann das Förderband 22 nach einem Abzugsvorgang mittels einer Rückholwinde 36 in seine Ausgangslage zurückgebracht werden. Das Förderband 22 ist mit dieser Rückholwinde 36 über ein Seil 38 verbunden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Abziehen von Rohren aus natürlichem oder synthetischem Gummi von einem Kern, auf dem dieses Rohr gefertigt und vulkanisiert wurde, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (10) mit dem Kern (12) auf eine, auf das Rohr (10) eine hohe Haftkraft ausübende Fläche (22) aufgelegt wird und zwischen dieser Fläche (22) und dem Kern (12) eine Relativbewegung erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (10) mit dem Kern (12) auf ein Förderband (22) aufgelegt und der Kern (12) festgehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (10) am Ende des Förderbandes (22) aufgewickelt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband (22) aus einem nicht dehnbaren Material eine Oberfläche (20) aus Gummi oder einem anderen elastomeren Material aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband (22) eine Zugspannung aufnehmende Verstärkung, insbesondere eine Draht- oder Bandeinlage, aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (20) des Förderbandes (22) gerippt oder gewellt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (20) des Förderbandes (22) Vorsprünge aufweist.
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