DE2749637B2 - Poröses Granulat und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Poröses Granulat und Verfahren zu seiner Herstellung

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Bepro B.V., Kampen (Niederlande)
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Description

Die Erfindung betrifft ein poröses, flüssigkeitsaufnahmefähiges und geruchsbindendes Granulat und ein Verfahren zur Herstellung eines porösen Granulats.
Diese Granulate eignen sich als Material zum Absorbieren von Flüssigkeiten, z.B. Wasser und wäßrige Flüssigkeiten, öl und ölartige Flüssigkeiten, und von Gerüchen. Sie können z.B. als Streusel auf Böden von Betriebsräumen, z. B. Garagen, Werkstätten und Fabriken, verwendet werden, um Flüssigkeiten zu absorbieren, aber auch als Füllmaterial für Katzentröge, um den flüssigen Teil der Exkremente zu absorbieren. Weiter sind sie geeignet als Träger für Pestizide, z. B. Insektizide, Herbizide, Fungizide usw., für Verwendung in Häusern und Betriebsräumen, in der Land- und Gartenwirtschaft u. ä.
Bisher sind für solche Zwecke vorwiegend Granulate aus natürlichen Tonsorten verwendet worden, z.B. Walkererde, die ein niedriges Volumengehalt hat Diese Granulate werden erhalten durch den Ton an der Luft trocknen zu lassen, zu brechen, weiter zu trocknen oder zu kalzinieren und zu sieben. Sowohl dto getrocknete als das kalzinierte Produkt ist mehr oder weniger geeignet, um Flüssigkeiten zu absorbieren. Durch das Trocknen oder das Kalzinieren wird freies und/oder gebundenes Wasser vertrieben und poröses Material erhalten, das in Form eines Granulats einer Korngröße von 0ß bis 7 mm ein Volumengewicht von etwa 550 g/dm3 und eine Wasserabsorption von etwa 80 Gew.-% besitzt Dadurch, daß Ton ein natürliches Material ist, variieren die Eigenschaften mit dem Gewinnort und von Partei zu Partei, wodurch es schwierig ist, ein konstantes und uniformes Produkt herzustellen.
Die DE-PS 6 46 108 beschreibt einen insbesondere für Hochbauzwecke geeigneten Mauerstein, der aus einer Mischung von etwa 4 Teilen Sand, einem Teil Zement und einer wenigstens der des Zements gleichen Menge an getrocknetem, gemahlenem Lehm oder Ton besteht Der Lehm- oder Tongehalt des Versatzes beträgt dort vorzugsweise 20 bis 25%. Es kann auch ein Mittel zum Beschleunigen des Abbindens beigegeben werden.
Dieser Mauerstein besitzt aber nur eine relativ geringe Wasseraufnahmefähigkeit von höchstens 35 Gew.-%, außerdem ein geringes bis mäßiges Porenvolumen von höchstens 35 Volumenprozent und ein mittleres bis hohes Volumengewicht Verarbeitet man diesen bekannten Mauerstein zu einem Granulat, so beträgt das Volumengewicht mindestens 800 g/dm3. Fernerhin besitzt dieser Mauerstein eine mittlere bis hohe Druckfestigkeit und mechanische Festigkeit Es wird in der Druckschrift nicht angegeben, wieviel Wasser zur ι υ Herstellung des Mauersteins beigegeben wird.
Es wurde ein erfindungsgemäßes Granulat gefunden, das nicht die Nachteile des bekannten Granulats besitzt Das erfindungsgemäße Granulat ist dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer ausgehärteten Mischung aus Zement, einem anorganischen wasserbindenden Quellmittel, Sand oder gemahlenen Stein und Wasser zusammengesetzt ist
Das erfindungsaemäße Verfahren zur Herstellung eines solchen Grsaulats ist dadurch gekennzeichnet, daß man Zement, ein anorganisches wasserbindendes Quellmittel, Sand oder gemahlenen Stein, Wasser und gegebenenfalls Farbstoffe und/oder Riechstoffe und/oder sonstige Zusätze zu einem Brei mischt, den Brei härten läßt, das gehärtete Material trocknet und vor oder nach dem Härten und/oder Trocknen zu einem Granulat formt, wobei die Menge des Wassers in dem Gemisch 60 bis 120 Gew.-%, berechnet auf die totale Menge Trockensubstanz im Gemisch, beträgt
Das neuartige Granulat zeichnet sich durch eine große Wasseraufnahmefähigkeit von bis zu mehr als 100 Gew.-% aus, ein großes PcrenvoK/nen von bis 90 Volumenprozent, ein niedriges Volumengewicht ab 400 g/dm3 und eine niedrige Druif festigkeit und mechanische Festigkeit
Unter einem wasserbindenden Quellmittel wird in dieser Beschreibung ein Stoff verstanden, der Wasser aufnehmen kann und dabei quillt Im allgemeinen können diese Quellmittel 10—40ma! ihr Gewicht an Wasser aufnehmen.
Der Zement, der mit dem Wasser härtet, dient als gerüstformender Stoff und erteilt dem Granulat eine solche Härte, daß es nicht leicht zermalmt und/oder verpulvert, wenn es während der Lagerung und/oder des Transports einem mechanischen Druck ausgestellt wird.
Der Sand oder der gemahlene Stein dient als ein inertes Verschneidungsmittel um den Kostenpreis des Granulats zu erniedrigen.
Zement braucht zum Härten nur einige Gewichtspro- w zente seines eigenen Gewichts an Wasser. Bei Abwesenheit von anderen Stoffen kann er mit höchstens 35 Gew.-% Wasser zu einem Brei gemischt werden. Wenn man dem Zement mehr als 35 Gew.-% Wasser zusetzt, wird das Übermaß Wasser nicht durch die Masse festgehalten. Verarbeitet man nur mit Wasser angesetzten Zement zu einem Granulat mit einer KorngröLe von 0,3 bis 7 mm, so hat das Granulat in absolut trockenem Zustand ein Volumengewicht von etwa 800—900 g/dm3 und eine Wasserabsorption von w etwa 5—40 Gew.-%. Den niedrigsten Wert für das Volumengewicht und den höchsten Wert für die Wasserabsorption erreicht man mit P01 tlandzement Klasse 55 nach DIN 1164. Diese Werte reichen aber für den erfindungsgemäß beabsichtigten Zweck nicht aus. Um ein ausreichendes absorbierendes Vermögen zu haben, muß ein Granulat mit einer Korngröße von 0,3 bis 7 mm in absolut trockenem Zustand nämlich ein Volumengewicht von höchstens 700 g/dm3 und eine Wasserabsorption von mindestens 45 Gew.-% aufweisen.
Diese für den beabsichtigten Zweck günstigen Werte werden erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Granulat neben dem Zement als gerüstbildendem Stoff ein wasserbindendes Quellmittel enthält Das absorbierende Vermögen für Flüssigkeiten und das Volume ngewicht des Granulats hängen nämlich mit dem Volumen der Poren mit einer kapillaren Wirkung zusammen. Wie größer das Porenvolumen des gehärteten Granulats ist, um so mehr Flüssigkeit kann absorbiert werden und um so niedriger ist das Volumengewicht
Als anorganisches Quellmittel kommen z. B. allerhand Tonsorten in Betracht, wie Sepiolit, Montmorillonit, Kaoline, brennfähige Tonsorten. Auch Kieselgur ist verwendbar. Die besten Ergebnisse werden mit Bentonit in der Natriumform erhalten. Dies wird in beschränktem Maße in der Natur gefunden, aber es kann auch durch ein kompliziertes, aber an sich bekanntes Aktivierungsprozeß aus dem weiter verbreitet in der Natur vorkommenden Bentonit in der Calciumform hergestellt werden. Wenn in dieser Beschreibung Bentonit genannt wird, wird Bentonit in der Natriumform gemeint
Als Zement können, alle handelsüblichen Sorten verwendet werden. Wegen der kurzen Härtungszeit werden die schnell härtenden Zementsorten bevorzugt Diese erteilen dem daraus zusammen mit Wasser hergestellten Granulat auch die niedrigsten Volumengewichte und die größten Wasserabsorptionen.
Als Verschneidungsmittel zum Erniedrigen der Kosten des Granulats wird Sand von allerhand Herkunft, z.B. Dünensand, Flußsand und Silbersand, oder gemahlener Stein von naturlicher oder künstlicher Herkunft verwendet Die Verwendung von Silbersand wird bevorzugt, weil er weniger Verunreinigungen als andere Sorten enthält und weil die Verteilung der Korngröße von Gewinnort zu Gewinnort und von Partei zu Partei verhältnismäßig konstant ist
Beim Ansetzen des Breies ist das Gewichtsverhältnis von Zement und Verschneidungsmittel etwa 55:45 bis etwa 65 :35, vorzugsweise 60:40. Auch der Wassergehalt in dem Brei, der das Porenvolumen und daher auch die Flüssigkeitsabsorption und das Porenvolumen nach Aushärten und Trocknen bestimmt, variiert innerhalb verhältnismäßig enger Grenzen, und zwar von 60 bis 120 Gew.-O/o, berechnet auf totale Trockensubstanz.
Der Gehalt an wasserbindendem Quellmittel ist von der Natur des Quellmittels abhängig. Im allgemeinen wird ein Gemisch aus Quellmittel und Wasser einem Gemisch aus Zement und Verschneidungsmittel zugesetzt. Am meisten geeignet ist ein Gemisch aus wasserbindendem Quellmittel und Wasser, das bei 20° C eine Viskosität von 15 bis 25 Centipoises hat Dafür entspricht z. B. ein Gemisch aus Natriumbentonit und Wasser, das 3—8 Gew.-% Natriumbentonit enthält
Durch Zusatz des Wassers mit dem wasserbindenden Quellmittel kann die für den Brei benötigte Menge Wasser genau dosiert werden und in den Brei aufgenommen werden.
Die in dem Brei verarbeitete Menge Wasser muß so sein, daß nach dem Härten und Trocknen des Gemisches das Endprodukt das gewünschte flüssigkeitabsorbierende Vermögen, das gewünschte Volumengewicht und die gewünschte Härte hat Je mehr Zement verwendet wird, um so härter ist das gehärtete Produkt. Je mehr Wasser in das Gemisch aufgenommen wird, um
so größer sind das Porenvolumen und das Absorptionvermögen des Endprodukts und um so geringer ist die Härte.
Die Menge des Verschneidungsmittels, die Menge des wasserbindenden Quellmittels und die Plastizität des noch nicht gehärteten Gemisches aus Zement, Sand, Quellmittel und Wasser müssen so sein, daß das Gemisch zu einer zusammenhängenden Schicht ausgebreitet und/oder zu Teilchen gepreßt werden kann.
Obwohl der Zement und das Quellmittel sowie Sand und gemahlener Stein die wesentlichen Bestandteile der Granulate sind, können sie auch noch andere Bestandteile enthaltea So kann man den Granulaten eine bestimmte Farbe erteilen, indem man dem zu granulierenden Gemisch einen Farbstoff, z. B. ein anorganisches oder organisches Pigment, einverleibt So kann durch Zusatz von 03—5 Gew.-% Fe2O3, berechnet auf Trockensubstanz in denn Brei, zu einem Brei aus Zement, Bentonit, Sand und Wasser ein hellcreme- oder rotgefärbtes Granulat erhalten werden. Durch Zusatz von Fe2U3 wird das Volumengewicht des Granulats etwas erhöht, die Wasserabsorption etwas erniedrigt Auch kann man Riechstoffe in die Granulate aufnehmen. Dies macht man aber zweckmäßig nach dem Trocknen des Gemisches um Verdampfen der Riechstoffe während des Trocknens zu verhindern. Man imprägniert das getrocknete Material, vorzugsweise das fertige Granulat, mit dem Riechstoff, der zweckmäßig in einer Flüssigkeit gelöst oder dispergiert ist
Zur Herstellung des Granulats verfährt man wie folgt In einer Mischvorrichtung bringt man nacheinander die für eine bestimmte Charge nötige Menge Wasser, Quellmittel, Zement, Verschneidungsmittel und gegebenenfalls Zusätze. Während des Zusetzens wird, die Masse anhaltend gemischt Nachdem sämtliche Komponenten zusammengefügt sind und gut gemischt sind, läßt man das Gemisch einige Zeit, z. B. 1 bis 3 Stunden bei Raumtemperatur stehen, um dem wasserbindenden Quellmittel und dem Zement die Gelegenheit zu geben Wasser aufzunehmen. Dies ist insbesondere wichtig bei der weiter unten zu besprechenen Ausführungsform, wobei das Gemisch vor der Härtung zu Teilchen geformt wird Dabei tritt Aufsteifen des Gemisches auf, was gewünscht ist, wenn ein Granulat hergestellt werden muß. Der Brei wird durch das Stehen trockener, wodurch er bei der weiteren Verarbeitung nicht oder kaum an der Verarbeitungsvorrichtung haftet.
Das so erhaltene Gemisch kann nun verschiedenartig weiter verarbeitet werden.
Erstens kann das Gemisch zu Formstücken ausgeschmiert oder gewalzt werden. Diese läßt man härten um sie anschließend zunächst zu Granulat zu brechen und dieses zu trocknen und zu sieben. Auch kann man nach dem Härten zuerst trocknen und darauf zu Granulat brechen und dieses sieben, oder aber n?ch dem Härten zunächst zu Granulat brechen und dieses sieben und trocknen.
Das Härten findet dadurch statt, daß der Zement Wasser aufnimmt, wodurch er seine gerüstformende Funktion erfüllen geht Dieses Härten kann durch Überleiten von Dampf durch oder über das Material von dem Augenblick an, das der durch den Zement geformte Gerüst nicht mehr durch das Kondensatwasser, das durch den Dampf geformt wird, ausgewaschen oder ausgelaugt wird, beschleunigt werden. Etwa 4 bis 10 Stunden nachdem das Gemisch hergestellt ist, kann Dampf verwende; werden. Wenn ein Gemisch aus Zement, Bentonit, Sand und Wasser mit Dampf auf etwa 800C erhitzt wird, wird die Härtungszeit mit etwa 30% verkürzt
Der Härtungsprozeß kann auch durch Zusatz von Calciumchlorid zu dem Gemisch beschleunigt werden. Mit 2,5 Gew.-% Calciumchlorid, berechnet auf Zement, wird die Härtungszeit mit etwa 30% verkürzt
Nachdem das Material gehärtet ist wird es, gegebenenfalls nach vorhergehendem Brechen, getrocknet
ίο Das Trocknen kann an der Luft oder in einem kalten Luftstrom geschehen, aber schneller geht es in erhitzter Luft
Dazu kann man das Material in stillstehender Luft erhitzen, aber vorzugsweise trocknet man in einem erhitzten Luftstrom. Die Temperatur der Luft sollte mindestens 220° C betragen. Das gehärtete Material kann bis auf etwa 350° C erhitzt werden.
Insofern bei dem Trocknen feiner Grus oder Staub geformt wird, wird dieser in die Mengstufe zurückgeführt
Das Material wird schließlich gebrochen, z. B. in einem Backenbrecher und/oder einer Walzenbrechvorrichtung, und die Fraktionen der gewünschten Teilchengröße werden durch Sortieren auf Sieben isoliert Die zu g "oben Fraktionen werden zur Brechvorrichtung, die zu feine Fraktion zu der Mischvorrichtung zurückgeführt
Anstelle von Ausbreiten des einigermaßen aufgesteiften Gemisches zu Formstücken kann es gegebenenfalls in der gewünschten Korngröüe und Form, durch Pressen, Walzen, Extrudieren oder Agglomerieren mittelt Rollen u. ä. zu Kügelchen, Stäbchen, Blöckchen usw. geformt werden. Die so geformten Teilchen kann man anschließend in der hiervor beschriebenen Weise härten lassen. Nachdem das Zementgerüst ausreichend fest geworden ist, kann Dampf über die Teilchen geführt werden. Nach dem Härten weiden die Teilchen getrocknet und wenn nötig gebrochen und gesiebt Anstelle von nach dem Trocknen können die Teilchen auch nach dem Härten gebrochen, getrocknet und gesiebt werden. Auch bei dieser Ausführungsform wird zu grobes Material zur Brechvorrichtung und zu feines Material zur Mischvorrichtung zurückgeführt Insofern das Mataerial in Form von Teilchen getrocknet wird, kann dies in einem Wirbelbett stattfinden.
Bei der Verarbeitung des einigermaßen aufgesteiften Gemisches aus Zement, wasserbindendem Quellmittel, Verschneidungsmittel und Wasser hat die Verwendung von Bentonit als Quellmittel außerdem den Vorteil, daß die Grünfestigkeit des Gemisches, d. h, die Festigkeit in feuchtem, nichtgehärtetem Zustand, verbessert wird, wodurch das Gemisch wegen des besseren Zusammenhanges leichter gehandhabt werden kann.
Das erfindungsgemäße Granulat hat bei einer Teilchengröße von 03 bis 7 mm ein Volumengewicht von etwa 4OC bis 800 g/dm3 und eine Wasserabsorption von etwa 40 bis 115 Gew.-%, berechnet auf absolut trockenem Granulat Das absorbierende Vermögen für Flüssigkeiten wird bestimmt, indem man eine gewogene Menge Granulat wovon der Feuchtigkeitsgehalt bekannt ist, mit der zu absorbierenden Flüssigkeit sättigt und das Granulat von neuem wiegt Das absorbierende Vermögen ist das Gewichtsprozent der aufgenommenen Flüssigkeit, berechnet auf Granulat
Das erhaltene Granulat ist ausgezeichnet geeignet für die im Anfang dieser Beschreibung genannten Zwecke, sowie für thermische Isolierung und akustische Isolierung.
Für die Verwendung als Träger für Pestizide kann das
Granulat mit einem Pestizid in flüssiger, gelöster oder dispergierter Form imprägniert werden.
Es folgen jetzt erst einige Vergleichsbeispiele, wobei ein Granulat aus Zement und Wasser ohne wasserbindendes Quellmittel hergestellt wurde.
Die Klassen der Zemente wurden dabei nach DIN 1164 angegeben.
Vergleichsbeispiel A
3 kg Hochofenzement Klasse 35 wurden mit 660 ml Wasser zu einem Brei angemacht. Dieser Brei wurde zu Tabletten mit einer Dicke von 1 cm ausgeschmiert, welche man bei Raumtemperatur härten ließ. Nach der Härtung wurden die Tabletten mit Hilfe eines Walzenbrechers zu einem Granulat gebrochen, wovon die Fraktion mit einer Teilchengröße von OJ-7.0 mm ausgesiebt wurde und in einem Trockenschrank bei 210° C getrocknet wurde.
Dieser Versuch wurde mit Hochofenzement Klasse 45 anstelle von Klasse 35 wiederholt. Die Ergebnisse der Versuche waren wie folgt:
Klasse 35
Klasse 45
Härtungszeit, Stunden 70 70
Volumengewicht, g/dm' 894 875
Wasserabsorption, Gew.% 12 14
Vergleichsbeispiel B
Vergleichsbeispiel A wurde wiederholt, wobei aber anstelle von 660 ml Wasser 1055 ml verwendet wurden. Die Ergebnisse waren wie folgt:
Klasse 35
Klasse 45
I l;irtungs/eit. Stunden 100 100
Volumengewicht, g/dm"' 846 839
Wasserabsnrptinn, Gew.% 21 26
Vergleichsbeispiel C
Vergleichsbeispiel A wurde wiederholt, wobei aber anstelle von Hochofenzement Portlandzement Klasse 35,45 und 55 verwendet wurde.
Die Ergebnisse waren wie folgt:
Klasse 35 Klasse 45 Klasse 55
Härtungszeit
Stunden
70 48 24
Volumengewicht
g/dm'
841 829 806
Wasserabsorption 26 33 39
Die folgenden Beispiele wurden durchgeführt, um den Einfluß eines Quellmittels (Bentonit) auf die Eigenschaften des Granulats zu zeigen. In den Beispielen wird mit »Gel« ein Gemisch aus 15 Gew.-Teilen Bentonit und 85 Gew.-Teilen Wasser gemeint.
Vergleichsbeispiel E
3 kg Hochofenzement Klasse 35 wurden durch 1,4 kg Gel gemischt. Weiter wurde wie in Vergleichsbeispiel A verfahren.
Dieser Versuch wurde mit Hochofenzement Klasse 45 anstelle von Klasse 35 wiederholt.
Die Ergebnisse waren wie folgt:
Klasse 35
Klasse 45
Härtungszeit, Stunden 76 72
Volumengewicht, g/dm1 798 771
Wasserabsorption, Gew.-% 34 41
Vergleichsbeispiel F
Vergleichsbeispiel E wurde wiederholt, wobei aber auf 2 kg Gel 2 kg Hochofenzement anstelle von 3 kg verwendet wurden.
Die Ergebnisse waren wie folgt:
Klasse 35
Klasse 45
100 100
608 611
67 62
Härtungszeit, Stunden
Volumengewicht, g/dm3
Wasserabsorption, Gew.-%
Vergleichsbeispiel G
Vergleichsbeispiel F wards wiederholt, wobei aber 2 kg Portlandzement Klasse 35,45 und 55 anstelle von 2 kg Hochofenzement auf 2 kg Gel verwendet wurden.
Klasse 3: 5 Klasse 4'. 24 C Härtungszeit Klasse 35 Klasse 45 Klasse 55
70 48 Stunden
Härtungszeit 853 Volumengewicht % 54 27
Stunden 877 862 ω g/dm3
Volumengewicht 18 Wasserabsorption 612 581 536
g/dm3 13 16 Gew.-%
Wasserabsorption 62 69 76
Gew.-%
Vergleichsbeispiel D
Vergleichsbeispiel B wurde wiederholt, wobei aber Portlandzement Klasse 35, 45 und 55 anstelle von Hochofenzement verwendet wurde.
Die Ergebnisse waren wie folgt:
Beispiel I
1 kg Hochofenzement Klasse 45 und 1 kg Sand wurden durch 1 kg Gel gemischt. Weiter wurde wie in Vergleichsbeispiel A verfahren. Wegen der langen
Härtungszeit wurde Hochofenzement Klasse 35 nicht untersucht.
Die Ergebnisse waren wie folgt:
Härtungszeit, Stunden 92 Volumengewicht,g/dm3 627 Wasserabsorption, Gew.-% 55 Beispiel II
Beispiel I wurde wiederholt, wobei aber auf 1,1 kg Hochofenzement Klasse 45 und 0,9 kg Sand, 2,5 kg Gel verwendet wurden.
Die Ergebnisse waren wie folgt:
Härtungszeit, Stunden 100
Volumengewicht, g/dm3 609
WacGPraKcnrntinn Haw -0/λ f\O
Beispiel IH
Beispiel I wurde wiederholt, wobei aber auf 0,9 kg Sand und 2 kg Gel 1,1 kg Portlandzement Klasse 45 und 55 anstelle von Hochofenzement verwendet wurde.
Die Ergebnisse waren wie folgt:
Klasse 45
Klasse 55
Märtungszeit, Stunden 60 26
Volumengewicht, g/dmJ 610 543
Wasserabsorption, Gew.-% 63 75
Beispiel IV
Beispiel III wurde wiederholt, wobei aber auf 1,1 kg Portlandzement und 03 kg Sand 3 kg anstelle von 2 kg Gel verwendet wurden.
Die Ergebnisse waren wie folgt:
Klasse 45
Klasse 55
66 27
581 514
71 97
Härtungszeit, Stunden
Volumengewicht, g/dm3
Wasserabsorption, Gew.-%
Verwendungsbeispiel 1
Auf verschiedenen Betonboden (Fliesen, Stelkonplatten, Gußbeton) wurden Oberflächen von t m2 mit 300 ml Motoröl Typ 10/W30 eingeschmiert. Auf die mit öl eingeschmierten Stellen wurden 400 g nach Beispiel IV mit Portlandzement Klasse 45 erhaltenes Granulat gestreut. Nach 4 Stunden wurde das Granulat entfernt. Dabei stellte sich heraus, daß das öl nahezu ganz durch das Granulat absorbiert worden war. Um die letzten Reste öl zu entfernen, wurden auf die mit öl wArimrAinicytftn Tpilf» η/ΐρΗ ^O α H<»ccplhpn Crranilliltc
gestreut. Nachdem einige Stunden über diese Bodenteile gelaufen und gefahren war, wurde das Granulat entfernt. Es stellte sich heraus, daß das öl jetzt ganz absorbiert war.
Wenn derselbe Versuch mit Hausbrandöl ausgeführt wurde, stellte sich heraus, daß das öl nach 45 Minuten ganz absorbiert war.
Wurde derselbe Versuch mit Carteröl ausgeführt, so stellte sich heraus, daß dieses öl nach etwa 24 Stunden ganz absorbiert war.
Verwendungsbeispiel 2
Ein Katzentrog, dessen Boden mit einer 7 cm dicken Schicht von Torfmull, Sand, Papierschnitzeln oder Holzmull bedeckt war, fing bei Verwendung von einer Katze bereits nach einem Tag an, einen unangenehmen Geruch zu verbreiten.
Wurden anstelle dieser Füllung gleich dicke Schichten eines Granulats nach einem der Beispiele I bis IV verwendet, so konnte diese Füllung 6 bis 7 Tage verwendet werden, ehe ein unangenehmer Geruch wahrnehmbar war.

Claims (18)

Patentansprüche:
1. Poröses, flüssigkeitsaufnahmefähiges und geruchsbindendes Granulat, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer ausgehärteten Mischung aus Zement, einem anorganischen wasserbindenden Quellmittel, Sand oder gemahlenem Stein und Wasser zusammengesetzt ist
2. Verfahren zur Herstellung eines porösen Granulats, dadurch gekennzeichnet, daß man Zement, ein anorganisches wasserbindendes Quellmittel, Sand oder gemahlenen Stein, Wasser und gegebenenfalls Farbstoffe und/oder Riechstoffe zu einem Brei mischt, den Brei härten läßt, die gehärtete Masse trocknet und vor oder nach dem Härten und/oder Trocknen zu einem Granulat formt, wobei die Menge des Wassers in dem Gemisch 60—120 Gew.-%, berechnet auf die totale Menge Trockensubstanz im Gemisch, beträgt
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Zement und Sand oder gemahlenen Stein in einem Gewichtsverhältnis von etwa 3 :2 verwendet
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Zement und Sand oder gemahlenen Stein miteinander mischt und das so erhaltene Gemisch mit einem Gemisch aus dem wasserbindenden Quellmittel und Wasser versetzt
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als anorganisches wasserbindendes Quellmittel einen natürlichen Ton, insbesondere Bentonit, verwendet
6. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das wasserbindende Quellmittel und das Wasser in einem solchen Verhältnis verwendet, daß ein Gemisch aus diesen beiden Komponenten bei 20° C eine Viskosität von 15 bis 25 Centipoises hat
7. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Sand Silbersand verwendet
8. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch aus wasserbindendem Quellmittel, Zement, Sand oder gemahlenem Stein und Wasser mindestens 3 Stunden bei Raumtemperatur stehen läßt, ehe es weiter zu verarbeiten.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch zu einer Schicht formt, die Schicht härten läßt, die gehärtete Schicht bricht und das gebrochene Material entweder erst trocknet und darauf zu der gewünschten Korngröße siebt, oder erst zu der gewünschten Korngröße siebt und darauf trocknet
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch zu einer Schicht formt, die Schicht härten läßt, die gehärtete Schicht trocknet, die getrocknete Schicht bricht und das gebrochene Material zu der gewünschten Korngrö- w ße siebt
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch zu einem Granulat der gewünschten Form und Größe der Teilchen formt, das Granulat härten läßt und das gehärtete Granulat trocknet
12. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man bei dem Mischen der Komponenten Calciumchlorid als Mittel zur Beschleunigung des Härtens zusetzt
13. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man während des Härtens Dampf über oder durch die Schicht oder das Granulat leitet
14. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man das gehärtete Material in strömender kalter Luft trocknet
15. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man das gehärtete Material in still stehender oder strömender heißer Luft trocknet
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Luft einer Anfangstemperatur von mindestens 220° C trocknet
17. Verfahren nach Anspruch 9 oder «", dadurch gekennzeichnet, daß man die bei dem Brechen geformten feinen Teilchen in die Mischstufe zurückführt
18. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Granulat mit einer Teilchengröße von 03 bis 7 rom herstellt
DE2749637A 1976-11-08 1977-11-05 Poröses Granulat und Verfahren zu seiner Herstellung Expired DE2749637C3 (de)

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NLAANVRAGE7612376,A NL169143C (nl) 1976-11-08 1976-11-08 Werkwijze voor het bereiden van een granulaat uit cement, water, een anorganisch waterbindend zwelmiddel en een indifferente anorganische vulstof.

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DE2749637A1 DE2749637A1 (de) 1978-05-11
DE2749637B2 true DE2749637B2 (de) 1979-09-13
DE2749637C3 DE2749637C3 (de) 1980-05-29

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