DE2749564A1 - Dentalformkoerper - Google Patents

Dentalformkoerper

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Description

  • Dentalformkörper
  • Gegenstand der Erfindung sind Dentalformkörper, wie Prothesen, Kronen oder Brücken, mit verbesserten mechanischen Eigenschaften Zahnprothesen aus Kunststoff werden in den meisten Fällen nach dem Pulver-Flüssigkeitsverfahren hergestellt tDT-PS 737 0587.
  • Bei dieser Arbeitsweise wird ein Perlpolymerisat auf der Basis von Polymethacrylaten mit Methacrylaten, wie z. B. Methylmethacrylat, zu einem Teig verarbeitet, indem man 2 bis 3 Teile Pulver mit 1 Teil Flüssigkeit anrührt. Das Monomer ist vor der Teigherstellung mit einem Peroxyd versetzt worden, so daß der Teig nach Eingeben in eine Hohlform durch Erhitzen unter Polymerisation des Monomeren ausgehärtet werden kann.
  • Die leichte Durchführbarkeit des Herstellungsverfahrens für Zahnprothesen, Kronen und Brücken bewirkt, daß das Pulver-Flüssigkeitsverfahren zur Standardtechnik der Herstellung von Kunststoffzahnprothesen geworden ist. Es ist weiterhin bekannt, die Verarbeitbarkeit von Dentalperlen beim Pulver-Flüssigkeitsverfahren dadurch zu verbessern, daß man Polymethylmethacrylatpulver oder bevorzugt Polymethylmethacrylatperlen einer definierten Korngröße verwendet, und es ist außerdem bekannt, die Verarbeitungsbreite vor Dentalperleg dadurch zu verbessern, daß man nicht Polymethyimethacrylatperlen, sondern Perlen aus Kopolymerisaten des Methylmethacrylates mit Uberwiegendem Anteil an copolymerisiertem Methacrylsäuremethylester als Pulver verwendet. Durch diese Variationen gelingt es, die gewünschte rasche Verarbeitbarkeit bei der ebenfalls gewünschten großen Verarbeitungsbreite einzustellen.
  • Nachteilig für die aus den nach dem Pulver-Flüssigkeitsverfahren auf Basis von Polymethylmethacrylaten hergestellten Zahnprothesen, Kronen und Brücken ist es, daß die mechanischen Werte des Rohstoffes für viele Konstruktionen nicht befriedigen. Besonders die Zähigkeiten der Kunststoffe reichen bei Belastungen in vielen Fällen fUr Prothesen, Kronen und Brücken nicht aus. Eine Verbesserung der Schlagzähigkeit des Kunststoffes würde bewirken, daß die Bruchanfälligkeit der Prothesen geringer wird und daß auch der Reinigungsvorgang deshalb sicherer durchgeführt werden kann.
  • Es wurde gefunden, daß nach dem Pulver-Flussigkeitsverfahren hergestellte Dentalformkörper, wie Prothesen, Brücken und Kronen auf der Basis von Polymethacrylaten dann verbesserte mechanische Eigenschaften besitzen, wenn man als Pulver Polymethylmethacrylate verwendet oder mitverwendet, die mit Polyurethanen elastifiziert worden sind.
  • Das gleiche gilt auch für in dieser Weise hergestellte künstliche Zähne. Auch als Komponente von Reparaturmaterialien für Zahnprothesen, BrUcken und Kronen sind die mit Polyurethanen elastifizierten Polymethylmethacrylate geeignet.
  • Es ist bekannt, Polymethylmethacrylate dadurch zu elastifizieren, daß man die Polymerisation des Methylmethacrylates nach dem Verfahren einer Massepolymerisation bei gleichzeitiger Formgebung durchführt. Es war Jedoch nicht zu erwarten, daß man Prothesen mit verbesserten Eigenschaften erhalten kann, wenn man nach dem Pulver-Flüssigkeitsverfahren arbeitet und als Pulver ein Polymethylmethacrylat verwendet, das als elastifizierende Komponente ein Polyurethan enthält.
  • Wie allgemein bekannt ist, sind Dentalkunststoffe, die nach dem Pulver-Flüssigkeitsverfahren erhalten werden, durch einen besonderen Aufbau gekennzeichnet. Im ausgehärteten Kunststoff liegt, durch spezielle Methoden nachweisbar, ein mehrphasiges System vor: Die ursprüngliche "Flüsslgkelt" ist beim Anquellvorgang nur zum Teil in die Pulverpartikel eingedrungen. Ein großer - wenn nicht überwiegender - Anteil der Flüssigkeit polymerisiert als Phase für sich und füllt die Zwischenräume zwischen den gequollenen ursprünglichen Pulverpartikeln aus.
  • Formkörper aus Polymethacrylaten oder modifizierten Polymethylmethacrylaten, die nach dem Pulver-Flüssigkeitsverfahren erhalten worden sind, unterscheiden sich im Aufbau damit wesentlich von Formkörpern aus Polymethylmethacrylaten, die über übliche Formgebungsverfahren erhalten wurden.
  • Aus DT-PS 940 493 ist es zwar bekannt, auch die mechanischen Werte von Formkörpern aus Methylmethacrylaten zu verbessern, indem man Mischungen verschiedener Polymerisate oder Copolymerisate als Pulverkomponenten verwendet. Zur Verbesserung der Dauerbiegefestigkeit wurden zum Beispiel Mischpolymerisate aus 80 X Methylmethacrylat und 20 % Butadien verwendet. Derartige Copolymerisate haben aber aufgrund des Butadiengehaltes eine schlechte Lichtechtheit.
  • Weiterhin ist es aus DT-PS 940 493 bekannt, nachchloriertes Polyvinylchlorid als Zusatz zu verwenden, um die Schlagbiegefestigkeit und die Dauerbiegefestigkeit von Formkörpern auf Basis von Methylmethacrylat-Polymerisaten, die nach dem Pulver-Flüssigkeitsverfahren erhalten worden sind, zu verbessern.
  • Nachchlorierte Polyvinylchloride als Zusatz bewirken Jedoch eine Abnahme der Verfärbungsbeständigkeit. Außerdem ist bei Verwendung aktiver Peroxyde oder höherer Polymerisationstemperaturen die Stabilität von nachchlorierten Polyvinylchloriden nicht ausreichend.
  • Formkörper für Dentalzwecke, wie Zahnprothesen, Brücken oder Kronen, auf Basis von organischen Kunststoffen, können nach verschiedenen Verfahrensweisen hergestellt werden.
  • So kann zum Beispiel der Kunststoff über ein Spritz- oder Extrusionsverfahren In den gewünschten Formkörper umgewandelt werden.
  • Die erfindungsgemäßen Zahnprothesen, Brücken, Kronen oder Zähne werden nach diesem Verfahren erhalten, indem man Polyurethanelastifizierte Polymethacrylate, gegebenenfalls im Gemisch mit üblichen spritzfähigen Polymethylmethacrylaten, über eine Spritz- oder über eine Extrusionsvorrichtung verformt.
  • Besonders vielseitig zur Herstellung von Zahnprothesen, Kronen oder Brücken ist jedoch das Pulver-Flüssigkeitsverfahren. Die erfindungsgemäßen Formkörper werden nach diesem Verfahren erhalten, indem ein Polyurethan-elastifiziertes Polymethacrylat als Pulver verwendet wird. Diese Pulver können dadurch erhalten werden, daß Polyurethan-elastifizierte Polymethacrylate Uber einen Zerkleinerungsprozeß in ein sogenanntes "Splitteracrylat" umgewandelt werden. Besonders gute Ergebnisse werden Jedoch erhalten, wenn solche Polyurethan-elastifizierte Polymethacrylatpulver verwendet werden, die nach der Verfahrensweise einer Perlpolymerisation hergestellt worden sind.
  • Die erfindungsgemäße Verwendung der elastifizierten Polymerisatperlen bringt neben der besseren Verarbeitbarkeit gegenüber den Splitteracrylaten zusätzlich den Vorteil, daß die elastifizierende Komponente besser gegenüber einem Abbau durch und generell gegen eine Einwirkung von Komponenten des Mundmilieus abgeschirmt ist. Bei den Dentalperlen wird das als getrennte Phase vorhandene Polyurethan von der Grundsubstanz der Dentalperlen, dem Polymethacrylat, umhüllt und so vor einer Einwirkung abgeschirmt. Außerdem werden auch die Dentalperlen selbst wieder in eine Matrix von Polymethacrylat eingebettet und damit abgeschirmt.
  • Eine besondere Ausführungsform bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise zur Herstellung von Prothesen, Kronen oder Brücken nach dem Pulver-/Flüssigkeitsverfahren besteht darin, die gewUnschte Verarbeitbarkeit und die erforderliche Verarbeitungsbreite dadurch einzustellen, daß man die elastifizierten Dentalperlen in einer definierten Korngröße verwendet, oder daß man das Anquellverhalten der Polymerisatperlen durch Verwendung von Comonomeren bei der Perlpolymerisation einstellt. Ganz besonders vorteilhaft ist es jedoch, die Kenngrößen Verarbeitbarkeit und Verarbeitungsbreite, die für eine zahntechnische Handhabung besonders wichtig sind, durch Zusatz von nicht elastifizierten Perlen einzustellen. Es war überraschend, daß die gute elastifizierende Wirksamkeit der Dentalperlen nicht gemindert wird, wenn letztere im Gemisch mit üblichen Dentalperlen verwendet werden. Die technisch günstigsten Mischungsverhältnisse müssen allerdings von Fall zu Fall ermittelt werden und hängen von der Konstruktion und von der Funktion der Prothese oder Brücke ab.
  • Unter Polymethacrylaten im Sinne der vorliegenden Erfindung werden Polymerisationsprodukte von Methacrylsäureestern verstanden. In den meisten Fällen ist Methacrylsäuremethylester die Hauptkomponente, jedoch werden brauchbare Ergebnisse auch mit polyfunktionellen Estern der Methacrylsäure erhalten, und für spezielle Zwecke geben zum Beispiel Bis-GMA oder dessen Abwandlungsprodukte und auch die in dem USP 3 730 947 genannten Comonomeren qute Ergebnisse.
  • Unter Polyurethanen im Sinne der vorliegenden Erfindung werden Reaktionsprodukte aus Polyolen und Polyisocyanaten verstanden. Technisches Interesse finden besonders solche Polyurethane, die aus nachstehenden Diisocyanaten erhalten werden: A) aliphatische Diisocyanate mit einem verzweigten Kohlenstoffgerüst von 7 bis 36 C-Atomen, zum Beispiel 2.2.4- oder 2.4.4- Trimethylhexan-1,6-diisocyanat oder technische Gemische daraus, von Estern d(2s Lysins abgeleitete Diisocyanate, oder Diioxcyanate auf der Basis dimerisierter Fettsäure, die in bekannter Weise durch Überführung derartiger Dicarbonsäuren mit bis zu 36 C-Atomen in die entsprechenden Diamine und anschließende Phosgenierung dargestellt werden, 13) cycloaliphatische Diisocyanat, zum Beispiel 1.3-Cyclobutan-diisocyanat, 1,3- und 1,4-Cyclohexandiisocyanat, 2,4- oder 2,6-Diisocyanato-1-methylcyclohexan oder 4,4'-Diisocyanatodicyclohexylmethan, entweder in Form der reinen geometrischen Isomeren oder technischer Gemische derselben, ferner das 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethylcyclol1exall (lsop11orondiisocyanat), sowie schließlich C) durch radikalische Pfropfcopolymerisation mit Vinylmonomeren modifizierte aliphatische cder cycloaliphatische Diisocyanate, die in der Wise erhalten werden, daß man in Gegenwart von 100 Teilen des Diisocyanates von 10 bis 100 Teile, vorzugsweise Methylmethacrylat , mit Hilfe eines radikalischen Polymerisationsinitiators, zum Beispiel eines organischen Peroxids, wie Benzoylperoxid, tert.-Butylperoctoat etc. oder einer aliphatischen Azoverbindung wie Azoisobutyronitril zur Polymerisation bringt. Als Pfropfsubstrat eignen sich neben den bereits genannten Diisocyanaten auch aliphatische Diisocyanate mit linearer Kohlenstoffkette, zum Beispiel das Hexamethylendiisocyanat. Es hat sich gezeigt, daß in dieser Weise modifizierte aliphatische Diisocyanate zu Polyurethenharnstoffelastomeren führen, die in monomerem Methylmethacrylat klar löslictl sind, und bei richtiger Angleichung der Brechungsindices voii «lyr- und Zähphase klare Polymerisate ergeben.
  • vorzugsweise verwendet werden das Isophorondiisocyanat und durch Pfropfcopolymerisation mit Methylmethacrylat modifiziertes Hexamethylendiisocyanat oder Isophorondiisocyanat mit einem Polymerisatgehalt bis zu 50 %, vorzugsweise bis zu 40 %.
  • Als Polyole, die für die herstellung der Polyurethane gemäß der vorliegenden Erfindung in Frage kommen, eignen sich längerkettige Diole mit 2 endständigen Hydroxylgruppen. Vorzugsweise werden Polyester, Polyäther, Polyacetale, Polycarbonate mit Molekulargewichten von 400 bis 6000 verwendet, die eine Glasübergangstemperatur <200C haben.
  • Geeignete Hydroxylgruppen aufweisende Polyester sind zum Beispiel Umsetzungsprodukte von zweiwertigen Alkoholen mit zweiwertigen Carbonsäuren.
  • Bei der Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden Polyurethane setzt man die Hydroxyl- und die Isocyanatkomponente nicht in äquivalenten Mengen ein, sondern verwendet einen ueberschuß der einen oder anderen Komponente.
  • Insbesondere beim Präpolymerverfahren erhält man in der ersten Stufe ein von OH-Gruppen freies NCO-funktionelles Polyurethanpräpolymer, welches noch freies Diisocyanat erhalten kann, und setzt dieses in der zweiten Stufe mit dem Kettenverlängerer bis zum Erreichen des gewünschten Molekulargewichtes um. Es verbleibt gewöhnlich ein Rest freier NCO-Gruppen im Produkt, die zweckmäßig mit Hilfe eines monofunktionellen Kettenabbrechers [Komponente (C)] verschlossen werden. Geeignete Ketteabbrecher sind zum Beispiel die niederen aliphatischen Alkohole wie Methanol, Äthanol, Putinol oder Allyalalkohol.
  • Kettenverlänger der erfindungsgemäß einzusetzenden Polyurethane geeignete kurzkettige Verbindungen mit 2 Hydroxylverbindungen sind zum Beispiel: Äethylencjlykol , Propyenglykol-(1,2) und -(1,3), Butylenglykol-(1S4), -(1,3) und -(2,3), Pentadiol- (1,5), Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,8), Neopentylglykol, 1,4-Bis-hydroxymethyl-cyclohexan, 2-Methyl-1,3-propan-diol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Teträthylenglykol, Polyäthylenglykole mit einem Molekularc3ewiclat t 40(), Dipropylenglykol, Polypropylenglykole mit einem Molekulargewicht #400, Dibutylenglykol, Polybutylenglykole mit einen Molekulargewicht #400, 4,4'-Dihydroxy-diphenylpropan oder Hydrochinon-bis(2-hydroxyäthyläther).
  • Die Polyurethan-elastifizierten Polymethacrylate werden zu ihrer zahntechnischen Verarbeitung nach dem Pulver-/Flüssigkeitsverfahren mit einem Monomer zu einem Teig vermischt. Als Monomer dient vorzugsweise Methylmethacrylat. Zur Erhöhung der Lösungsmittelbeständigkeit und Abriebfestiqkeit gibt man Monomere zu, die zwei oder mehr Doppelbindungen im Molekül enthalten, una die damit zu einer Vernetzung führen. Als Vernetzer kann man zum Beispiel die folgenden Verbindungen in Mengen von 0,1 Gew.-t bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 1 Gew.-% bis 15 Gew.-t zusetzen: Äthylenglykoldimethacrylat, Triäthylenglykoldimethacrylat, Butandioldimethacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat, Bis-GMA, Methylenbisacrylamid, Triacrylformal sowie die im USP 3 730 947 genannten bifunktionellen Comonomere.
  • Die Härtung der erhaltenen Massen aus Perlpolymerisat und Monomer kann durch Radikale liefernde Startersysteme auf Basis von Peroxiden oder aliphatischen Azoverbindungen bewirkt werden. Geeignete Polymerisationsstarter sind zum Beispiel Diacylperoxide, wie zum Beispiel Dibenzoylperoxid, Alkylacylperoxide, wie zum Beispiel Tertiärbutylperpivalat, gegebenenfalls in Gegenwart von Beschleunigern, wie aromatischen tertiärenAminen, zum Beispiel alkylierten Anilinen, Toluidinen, Xylidinen. Als Beschleuniger können ferner Cobalt- oder Kupfersalze sowie Verbindungen aus der Gruppe der Barbiturate sowie Sulfinsäuren und Sulfone Verwendung finden.
  • Während die Härtung bei erhöhter Temperatur durch Peroxide, wie Dibenzoylperoxid, Chlorbenzoylperoxid, Toluylperoxid, oder Laurylperoxid, alleine oder durch Radikalstarter, wie beispielsweise Azoisobuttersäurenitril oder Azoisobuttersäureester alleine durchgeführt werden kann, macht eine Härtung bei niedrigen Temperaturen den Zusatz von Beschleunigern erforderlich. Bei der Härtung bei erhöhter Temperatur benötigt man von 0,01 Gew.-% bis 2 Gew.-% an Polymersationsstarter.
  • Bei der Härtung bei niedrigen Temperaturen benötigt man 0,02 Gew.-% bis 5 Gew.-% an Polymerisationsstartern sowie 0,02 Gew.-% bis 5 Gew.-% an Beschleunigern.
  • Beispiel 1 Dentalperlen werden durch ein Verfahren zur Perlpolymerisation von Methylmethacrylat in Gegenwart eines Polyurethans hergestellt.
  • Als Dispergator bei der Perlpolymerisation wurde MgC03 verwendet, als peroxydischer Starter ein Gemisch aus Lauroylperoxyd und Dicyclohexylpercarbonat im Verhältnis 1:1 in einer Menge von 0,73 %,bezogen auf verwendetes Methylmethacrylat (Gew.-%). Das Methylmethacrylat enthielt 9,9 % Polyurethan gelöst.
  • Bei dem Polyurethan handelt es sich um ein "DioU'verlängertes Polyesterpolyurethan auf der Basis von einem Gemisch aus zwei Polyesterdiolen A und B.
  • Polyesterdiol A besteht aus einem Polyester auf Basis von Adipinsäure, 1,6-Hexandiol und Neopentylglykol mit einer Hydroxylzahl 66.
  • Polyester B ist ein Polyester auf Basis von Äthylenglykol, Adipinsäure und Phthalsäureanhydrid mit einer Hydroxylzahl von 64.
  • Polyester A (0,35 Äquivalente) und Polyester B (0,15 Xquivalente) werden mit Isophorondiisocyanat (0,75 Äquivalente) umgesetzt, mit Butandiol-1,4 auf einen Verlängerungsgrad von 85 % gebracht, und mit 2-Hydroxyäthylmethacrylat wird abgestoppt . Die Polyurethanbildung wird mit Zinndioctoat katalysiert.
  • 15 Gew.-Teile der in dieser Weise hergestellten Dentalperlen werden mit 0,25 Gew.-% Dibenzoylperoxid versetzt und mit 5,36 Gew.-Teilen einer Flüssigkeit aus 94 Gew.-t Methylmethacrylat und 6 Gew.-$ Xthylenglykoldimethacrylat angeteigt. Aus diesem Teig werden 2 mm starke Platten gepreßt und anschließend polymerisiert.
  • Die Polymerisation wird folgendermaßen durchgeführt: Innerhalb von 30 Minuten wird das Wasserbad auf 700C aufgeheizt, 30 Minuten wird die Temperatur konstant gehalten, dann auf 100°C aufgeheizt und diese Temperatur für weitere 30 Minuten konstant gehalten. Die Abkühlung der Küvette erfolgt im Wasserbad.
  • Nach dem Ausbetten werden aus der Platte die Prüfkörper ohne Aufheizung der Platte geschnitten. Die so erhaltenen Prüfkörper werden nach DIN 53 452 der Dynstatprüfung unterzogen.
  • Prüfergebnisse: (jeweils Mittelwert aus 5 Prüfkörpern) Schlagzähigkeit 30,4 kp/cm2 Biegewinkel 12,60 Biegefestigkeit 981 kp/cm2 Kugeldruckhärte 10" 1355 kp/cm2 60" 1249 kp/cm2 In den Beispielen 2, 3 und 4 werden ebenfalls durch Polyurethane elastifizierte Dentalperlen verwendet. Diese Dentalperlen unterscheiden sich darin, daß bei der Perlpolymerisation verschiedene Polyurethane als elastifizierende Agentien verwendet werden.
  • Beispiel 2 Die Dentalperlen enthalten ein Polyurethan, bei dem zur Herstellung anstatt 0,75 Äquivalente Isophorondiisocyanat 1 Äquivalent Isophorondiisocyanat verwendet wurde. Zur Verlängerung wurde mit Butandiol auf einen Verlängerungsgrad von 90 % gebracht.
  • Die in dieser Weise erhaltenen Perlen wurden mit 0,5 Gew.-% Lauroylperoxid versetzt und mit einer Flüssigkeit, bestehend aus 97 Gew.-% Methylmethacrylat und 3 Gew.-% Triäthylenglykoldimethacrylat, polymerisiert und der Festigkeitsprüfung nach DIN 53 452 unterzogen: Schlagzähigkeit 32,0 kp/cm2 Biegewinkel 23,40 Biegefestigkeit 1315 kp/cm2 Kugeldruckhärte 10" 1249 kp/cm2 60" 1137 kp/cm2 Beispiel 3 Die verwendeten Dentalperlen werden ebenso erhalten wie im Beispiel 1 beschrieben; als elastifizierendes Polyurethan wird ein Polyesterpolyurethan verwendet mit 1,25 Xquivaienten, Isophorondiisocyanat hergestellt und mit Butandiol-1,4 auf einen Verlängerungsgrad von 90 % gebracht.
  • Die in dieser Weise erhaltenen Perlen wurden mit 0,1 Gew.-% Dichlordibenzoylperoxid versetzt und mit einer Flüssigkeit, bestehend aus 90 Gew.-s Methylmethacrylat und 10 Gew.-% Trimethylolpropantrimethacrylat, polymerisiert und der Festigkeitsprüfung nach DIN 53 452 unterzogen: Schlagzähigkeit 49,1 kp/cm2 Biegewinkel 16,60 Biegefestigkeit 1086 kp/cm2 Kugeldruckhärte 10 " 1360 kp/cm2 60" 1252 kp/cm2 Beispiel 4 Die verwendeten Dentalperlen sind mit einem Polyurethan elastifiziert, das unter Verwendung von 1,5 Xquivalenten Isophorondiisocyanat hergestellt und mit Butandiol-1,4 auf einen Verlängerungsgrad von 90 9 gebracht wurde.
  • Die in dieser Weise erhaltenen Perlpolymerisate wurden mit 1 Gew.-t Ditoluylperoxid versetzt und mit einer Flüssigkeit, bestehend aus 88 Gew.-t Methylmethacrylat und 12 Gew.-% Butandioldimethacrylat, polymerisiert und der Festigkeitsprüfung nach DIN 53 452 unterzogen: Schlagzähigkeit 27,3 kp/cm2 Biegewinkel 16,80 Biegefestigkeit 1267 kp/cm2 Kugeldruckhärte 10" 1517 kp/cm2 60" 1385 kp/cm2 Beispiel 5 4 Gew.-Teile der nach Beispiel 1 hergestellten Dentalperlen werden mit 1 Gew.-% Bis-4-Chlor-benzoylperoxid versetzt und mit 3 Gew.-Teilen einer Flüssigkeitsbestehend aus 94 Gew.-% Methylmethacrylat, 6 Gew.-$ Xthylenglykoldimethacrylat und 0,7 Gew.-% N,N'-Dimethyl-p-Toluidin angeteigt. Bei diesem Mischungsverhältnis erhält man eine gießfähige Konsistenz.
  • Knetbare Konsistenz erhält man bei einem Mischungsverhältnis von 4,7 Gew.-Teilen Pulver mit 2 Gew.-Teilen FLüssigkeit.
  • Die Polymerisation ist bei 230C nach 16-17 Minuten beendet.
  • Die im Beispiel 1 beschriebenen Prüfkörper werden nach DIN 53 452 der Dynstatprüfung unterzogen. Prüfergebnisse: (jeweils Mittelwert aus 5 Prüfkörpern) Schlagzähigkeit 27,4 kp/cm2 Biegefestigkeit 1005 kp/cm² Biegewinkel 28,5° Kugeldruckhärte 10" 1327 kp/cm2 60" 1137 kp/cm2 Vergleich Als Kontrollversuch werden übliche Methylmethacrylatperlen mit 0,25 Gew.-% Dibenzoylperoxid mit einer Flüssigkeit, bestehend aus 94 % Methylmethacrylat und 6 Gew.-S Athylenglykoldimethacrylat, polymerisiert und der Festigkeitsprüfung nach DIN 53 452 unterzogen: Schlagzähigkeit 19,4 kp/cm2 Biegewinkel 180 Biegefestigkeit 1059 kp/cm2 Kugeldruckhärte 10" 1249 kp/cm2 60" 1158 kp/cm2

Claims (7)

  1. Patentansprüche 1. Dentalformkörper auf der Basis von Polymethacrylaten, dadurch gekennzeichnet, daß man Polymethacrylate verwendet, die durch Polyurethane elastifiziert sind.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Dentalformkörpern nach dem Pulver-/Flüssigkeitsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß man als Pulver feinteilige Polymethylmethacrylate verwendet, die mit Polyurethanen elastifiziert sind.
  3. 3. Verwendung von durch Polyurethane elastifizierte Polymethacrylate zur Herstellung von Dentalforinkörpern und künstlichen Zähnen.
  4. 4. Verwendung von durch Polyurethane elastifizierten Polymethacrylaten als Komponente von Reparaturmaterialien für Zahnprothesen, Brücken oder Kronen.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Pulver Polyurethan-elastifizierte feinteilige Polymethacrylate verwendet werden, die in Form von Polymerisatperlen nach der Verfahrensweise einer Perlpolymerisation erhalten werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch qekennzeichnet, daß als Pulver Polyurethan-elastifizierte Polymethylmethacrylate verwendet werden, die über ein Mahlverfahren als Splitteracrylate erhalten wurden.
  7. 7. Verfahren nach Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß den Po lyurethan-elast if iz ierten Polymethylmethacrylaten zur Einstellung der gewünschten Verarbeitbarkeit und Verarbeitungsbreite nicht elastifizierte Methacrylsäuremethylester-Polymerisate zugemischt werden.
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