DE2748956A1 - Hohlleitertwist - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Hohlleiterverbindungsstelle mit in den Hauptachsen verdreht angeordneten Hohlleitern.

Bei der Übertragung von Daten im Mikrowellenbereich werden Antennen benutzt, die im allgemeinen eine bevorzugte Polarisationsrichtung aufweisen, z.B. linear horizontal polarisiert und linear vertikal polarisiert. Aus übertragungstechnischen Gründen ist es bei Richtfunkstrecken erforderlich, die Polarisationsrichtung von Funkfeld zu Funkfeld zu wechseln, besonders bei mobilen Funkanlagen ist ein solcher Polarisationswechsel von Wichtigkeit. Bei Geräten mit koaxialen Antennenspeisesystemen ist dies am Aufbauort leicht durchführbar.

Bei Funkgeräten im GHz-Bereich hingegen sind zur dämpfungsarmen Übertragung Antennenerreger aus Hohlleitern erforderlich, deren Querschnittsform (rechteckig bzw. elliptisch) die Vektorlage des elektrischen Feldes und damit die Polarisationsrichtung der Antennenstrahlung bestimmen. Auch bei diesen Funkgeräten ist es nun wünschenswert, in einfacher Weise zwei orthogonal zueinander verlaufende Leitungsanordnungen anschließen zu können. Bei Geräten mit vorgegebener Polarisationsebene kann ein Polarisationswechsel nur durch einen Umbau mit Zusatzteilen oder durch Verwendung von verdrehbaren Hohlleiterabschnitten durchgeführt werden, was einen entsprechend hohen Aufwand erfordert.

Ziel vorliegender Erfindung ist es, eine Hohlleiteranordnung aufzuzeigen, bei der ohne Verwendung von verdrillbaren Hohlleitern und ohne Zusatzteile ein leichter Wechsel der zu übertragenden Polarisationsrichtung möglich ist.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch verwirklicht, daß ein ankommender Hohlleiter mit einem weiterführenden Hohlleiter stirnseitig so verbunden ist, daß deren Hauptachsen einen einstellbaren Winkel miteinander bilden, wobei die sich nicht überlappenden Stirnflächen der beiden Hohlleiter durch entsprechende Ausbildung der Hohlleiterflansche abgedeckt werden. Gleichzeitig wird die durch den Winkelversatz auftretende Stoßstelle des Hohlleiterzuges durch ein an der Stoßstelle angebrachtes Blindwiderstandselement breitbandig kompensiert.

Ein spezielles Anwendungsbeispiel stellt eine im Zuge der Leitungsführung oder der Bauteileanordnung nötige Twiststelle dar. Hier können alle beliebigen Winkel auftreten und vom Gerätbauer gefordert werden. Übliche getwistete Hohlleiterstücke sind nun entbehrlich und werden durch die erfindungsgemäße Anordnung auf einfache Art ersetzt.

Anhand der Figuren wird im folgenden die Erfindung näher erläutert.

In der Fig. 1 sind die Querschnitte der beiden miteinander gekoppelten Hohlleiter schematisch dargestellt. Dabei kann der mit Pos. I bezeichnete Hohlleiter bezüglich seiner Lage zu dem Querschnitt des mit Pos. III bezeichneten Hohlleiters um +/- kleines Alpha verdreht werden.

In der Fig. 2 ist der ankommende Hohlleiter mit 1 bezeichnet. Er ist stirnseitig mit einem Flansch 7 versehen. In der Verbindungsebene 4 ist ein weiterführender Hohlleiter 2 bzw. 3 so angeordnet, daß seine Hauptachse mit der Hauptachse des ankommenden Hohlleiters einen Winkel von kleines Alpha bildet. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt dieser Winkel 45°. Der weiterführende Hohlleiter 2 ist an seiner Stirnseite ebenfalls mit einem Flansch 8 versehen. Die Flansche 7 und 8 der aneinanderstoßenden Hohlleiter 1 und 2 sind so ausgebildet, daß die sich nicht überlappenden Stirnflächen der beiden Hohlleiter durch die Flanschflächen abgedeckt werden. Durch den Winkelversatz der beiden Hohlleiter 1 und 2 um kleines Alpha entsteht in der Verbindungsebene 4 eine Stoßstelle. Diese wird durch ein an der Stoßstelle angebrachtes Blindwiderstandselement breitbandig kompensiert, dessen genaue Abmessungen experimentell ermittelt werden in Abhängigkeit vom gewählten Hohlleiterquerschnitt. Dieser Querschnitt des Hohlleiters kann rechteckig oder elliptisch sein.

In Weiterführung der Erfindung kann die Anordnung so ausgebildet werden, daß der eine Hohlleiter als Antennenspeiseleitung dient und daß dem anderen Hohlleiter ein Zirkularpolarisator nachgeschaltet ist. Dadurch wird es möglich, zwei Polarisationsdrehrichtungen (rechtszirkular bzw. linkszirkular) einzustellen durch Wahl der orthogonalen Einspeisungsmöglichkeiten.

Die Erfindung ermöglicht ein einfaches Umschalten von einer Polarisationsrichtung auf eine hierzu orthogonale Polarisationsrichtung ohne zusätzliche Auswechselteile, was im Zuge von Antennenspeiseleitungen von Richtfunksystemen sehr vorteilhaft ist.

Die Erfindung ersetzt auch die im Zuge der Antennenspeiseleitung oder im Geräteaufbau erforderlichen Twiste (auch wenn diese von 45° abweichen), was einen einfacheren Geräteaufbau ermöglicht.

Claims (7)

1. Hohlleiterverbindungsstelle mit in den Hauptachsen verdreht angeordneten Hohlleitern, dadurch gekennzeichnet, daß ein ankommender Hohlleiter (1) mit einem weiterführenden Hohlleiter (2,3) stirnseitig so verbunden ist, daß deren Hauptachsen einen einstellbaren Winkel miteinander bilden, daß die sich nicht überlappenden Stirnflächen der beiden Hohleiter durch entsprechende Ausbildung der Hohlleiterflansche abgedeckt werden und daß die durch den Winkelversatz auftretende Stoßstelle des Hohlleiterzuges durch ein an der Stoßstelle angebrachtes Blindwiderstandselement breitbandig kompensiert wird.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptachsen der zu verbindenden Hohlleiter einen Winkel von +/- 45° zueinander bilden.

3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlleiter Rechteckquerschnitt aufweisen.

4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlleiter elliptischen Querschnitt aufweisen.

5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flansche der Hohlleiter in der Verbindungsebene (4) Rundflansche sind.

6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Hohlleiter als Antennenspeiseleitung dient.

7. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zirkularpolarisator nachgeschaltet ist.