DE274890C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 274890 -. KLASSE 46 c. GRUPPE

ETTORE BUGATTI in MOLSHEIM i. Els.

insbesondere Automobilmaschinen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Oktober 1913 ab.

Bisher ist es gebräuchlich, die Flächen an den Stoßfugen zwischen Zylinder und Kurbelkasten zur Erzielung eines dichten Abschlusses vollständig zu bearbeiten. Dies ist jedoch durch die Gesamtbearbeitung der Flächen und die peinliche Paßarbeit zeitraubend und kostspielig.

Demgegenüber bezweckt der Gegenstand der Ejfindung eine Vereinfachung durch nur teilweise Bearbeitung der Gehäuseteile und deren Ausführung in der Weise, daß die unbearbeiteten Stellen unter Zwischenschaltung von Dichtungsmitteln durch Nut und Feder oder andere, diese ersetzende Mittel verbunden sind. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in drei Ausführungsbeispielen zur Darstellung gebracht. -

Fig. ι zeigt eine Seitenansicht der einen Ausführung;

Fig. 2 läßt den zugehörigen Grundriß unter Weglassung des Zylindergehäuseteiles und

Fig. 3 die Stirnansicht in teilweisem Schnitt erkennen, während

Fig. 4 und 5 die beiden anderen Ausführungen im Schnitt veranschaulichen.

Das Kraftmaschinengehäuse besteht im gezeichneten Falle (Fig. 1, 2 und 3) aus zwei Hauptteilen, und zwar aus dem Kurbelkasten a und dem Zylinder b, die durch Schrauben c in gegenseitig fester Verbindung gehalten werden. Die gegenseitigen Berührungs- oder Sitzflächen g dieser Gehäuseteile werden mit Hilfe von Gußwarzen und Augen d und β gebildet, die an den einander zugekehrten Stirnflächen bearbeitet sind. Durch Bohrungen dieser Warzen und Augen sind die Verbindungselemente (Schrauben c) geführt, welche die Gehäuseteile zusammenhalten. Die Stoßfugen f (Fig. ι und 3) zwischen dem Kurbelkasten- und dem Zylindergehäuseteil α und b werden infolgedessen von verhältnismäßig kleinen Flächen g (Fig. 3) begrenzt.

Zur Abdichtung der Teile α und b sind einerseits Ränder oder Kämme h und andererseits hierzu passende Nuten i (Fig. 3) vorgesehen, die lediglich in Guß ausgeführt, d. h. nicht bearbeitet sind. Hierbei greifen die Ränder oder Kämme h des einen Gehäuseteiles in die Nuten i des anderen Teiles ein, jedoch so, daß keine Materialberührung stattfindet. Damit der beabsichtigte dichte Gehäuseabschluß erzielt wird, sind im Bereiche der ineinandergreifenden Teile, also in die zwischen den Kämmen h und Nuten i bestehenden Fugen (Fig. 3), Streifen aus Dichtungsmaterial beliebiger Art eingeklemmt.

An Stelle der eben beschriebenen, in der Praxis unter dem Namen »Nut und Feder« bekannten Ausführungsform können der Kurbelkasten und der Zylinder an den einander zugekehrten Stirnseiten auch gemäß Fig. 4 und 5 oder in anderer, gleichwertiger Weise ausgebildet sein. Auch hierbei sind die zu bearbeitenden Anlageflächen zwischen dem Kurbelkasten und dem Zylinder nur sehr kleine, und zwischen den sich nicht berührenden Wandungsschmalseiten sind Dichtungsstreifen k eingeklemmt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Verbindung und Abdichtung des Zylinders mit dem Kurbelkasten von Kraftmaschinen, insbesondere Automobilmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder und der Kurbelkasten sich an verhältnismäßig kleinen Arbeitsflächen unmittelbar berühren, welche von Warzen (d) und Augen (e) gebildet werden, während die eigentliche Abdichtung mit Hilfe von unbearbeiteten Flächen (z. B. Nut und Feder) unter Zwischenschaltung nachgiebiger Dichtungsmittel erfolgt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

   Berlin, gedruckt in der reichsDruckerSi: