DE2747332B2 - Kolbenringanordnung, insbesondere für Kolben pneumatischer Arbeitszylinder - Google Patents
Kolbenringanordnung, insbesondere für Kolben pneumatischer ArbeitszylinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kolbenringanordnung, insbesondere für Kolben pneumatischer Arbeitszylinder,
mit einer Ringnut am Kolbenumfang, in der ein einstückiger äußerer Führungs- und Dichtungsring aus
Kunststoff sowie ein auf den Führungs- und Dichtungsring radial nach außen einwirkender, sich am Nutgrund
abstützender einstückiger Auflagering aus elastischem Material angeordnet sind, wobei der Führungs- und
Dichtungsring mehrere in axialer Richtung aufeinanderfolgende, am Innenumfang des Zylinders anliegende, mit
axialem Abstand zueinander angeordnete Führungsringpartien besitzt, die jeweils eine scheibenartige
Dichtleiste bilden und zwischen sich vertiefte Zwischenräume enthalten, durch die eine scharnier- oder
gelenkartige Verbindung zwischen den jeweils angrenzenden Führungsringpartien gebildet wird.
Es sind bereits Kolbenringanordnungen der hier in Frage stehenden Art bekannt geworden, bei denen ein
flacher Führungs- und Dichtungsring, der im Querschnitt die Gestalt eines länglichen Rechtecks hat, in
einer Nut am Kolbenumfang sitzt und hierbei unter der Wirkung eine«; O-Ringe«; oder eines sogenannten
Quadringes steht, der bestrebt ist, den FUhrungs- und
Dichtungsring radial nach außen zu drücken. Solche Ringe üben, wie sich schon aus ihrem Namen ergibt,
einerseits eine Führungsfunktion - der Kolben wird im
Zvlinder geführt — aus, andererseits haben sie auch eine
Abdichtungsfiinktion. indem sie die beiden Räume, die
durch den Kolben voneinander getrennt sind, gegeneinander abdichten. Hei diesen bekannten Anordnungen ist
ίο
jedoch die Abdichtung nicht optimal, ganz abgesehen davon, daß der Führungs- und Dichtungsring ein starres
Gebilde darstellt, das sich u. U. verkanten kann, so daß die Abdichtung noch weiter in Frage gestellt und auch
die Führungsfunktion nicht mehr einwandfrei erfüllt wird. Bei anderen bekannten Anordnungen sind am
Kolben zwei separate Ringe vorgesehen nämlich einerseits ein Dichtungsring und andererseus ein
Führungsring. Hier ist jedoch der Aufwand zu groß. Man hat deshalb auch schon mit der CH-PS 4 61 203
eine Kolbenringanordnung der hier in Frage stehenden Art vorgeschlagen, die außen einen Führungs- und
Dichtungsring besitzen, Jer zwar einstückig ist, aber
durch in Abstand voneinander angeordnete vertiefte Zwischenräume in einzelne aufeinanderfolgende, scharnier-
oder gelenkartig miteinander verbundene Führungsringpartien unterteilt ist, und die weiterhin innen
einen sich am Nutgrund abstützenden Auflagering aus elastischem Material aufweisen, der den Führungs- und
Dichtungsring radial nach außen drückt Auch bei dieser bekannten Anordnung ist jedoch eine einwandfreie
Abdichtung und Führung nicht gewährleistet, einmal weil die Außenflächen des Führungs- und Dichtungsrings
nicht in einer einzigen Ebene enthalten sind, und zum anderen auch deswegen nicht, weil wegen der
Form des Auflagerings eine Anpassung an evtl. Unebenheiten in der Zylinderinnenwandung nicht
möglich ist. Dies trifft im wesentlichen auch für die Anordnung nach dem DE-GM 69 37 506 zu, bei der der
einstöckige Außenring aus gewebeverstärktem Material, der nicht durch Vertiefungen oder Nuten unterteilt
ist und demzufolge kaum in sich elastisch ist, im mittleren Bereich eine nach außen gerichtete Wölbung
mit einer Schmiermitteltasche aufweist, während der Innenring sich ebenfalls nicht oder kaum an evtl.
Unebenheiten in der Zylinderinnenwandung anpassen kann.
Die Erfindung will hier Abhilfe finden und hat sich zu diesem Zweck die Aufgabe gestellt, eine Kolbenringan-Ordnung
für Kolben druckluftbetriebener Zylinder, insbesondere im Niederdruckbereich, zu schaffen, bei
der in einfache!, kostengünstiger Bauweise bei möglichst geringer Reibung sowohl eine gute Führung, als
auch eine gute Abdichtung — selbst bei unebenen oder unrunden Zylinderlauffiächen — erreicht wird.
Zu dem oben genannten Zweck ist gemä" der
Erfindung bei der neuen Kolbenringanordnung vorgesehen, daß die ccheibenartigen Dichtleisten des
Führungs- und Dichtungsringes ebene Außenflächen mit einer gemeinsamen Umhüllenden aufweisen und
daß der elastische Auflagering den Führungs- und Dichtungsring annähernd über seine ganze Länge
unterstützt und aus mehreren, in axialer Richtung aufeinanderfolgenden Auflagepartien besteht, die jeweils
durch dünnere Stege miteinander verbunden sind.
Der neue Kolben hat infolge der Verwendung der neuen Kombination von Dichtungs- und Führungsring
und Auflagering in ihrer neuartigen Gestaltung den Vorteil einer besseren Abdichtung, weiterhin den
Vorteil, daß sich der Ring besser an Unebenheiten in der Zylinderwand und an Durchmesscrunterschieden am
Zylinderrohr anpassen kann, und schließlich auch noch den Vorteil, daß er wegen seiner Größe und Weite eine
bessere Führungsfunktion ausführen kann. Die Tatsaehe. daß ein einstückiger Kolbenring vorgesehen ist. der
sich praktisch über die ganze axiale Länge des Kalbens erstreckt, ergib; eine große Führungsflache, ein
Verkippen wird vermieden. Die Ausnehmungen zwi-
sehen den Führungspartien bringen mit sich, daß trotz
einer großen Führungsfläche die Reibung nur klein ist, außerdem erlauben sie die Verwendung von steifen
Kunststoffen mit niederen Reibungskoeffizienten, zudem wird noch die Dichtheit erhöht, da sich ■>
gewissermaßen eine Labyrinthdichtung ergibt Die Schwächungsstellen zwischen den Führungsringpartien
und zwischen den Auflageringpartien erlauben eine Anpassung an Unebenheiten der Zylinderinnenwandung,
sie stellen gewissermaßen Gelenke dar, welche die in Geschmeidigkeit der gesamten Anordnung zur Folge
haben. Die Form des Auflagerings stellt sicher, daß alles gut vorgespannt und radial beweglich ist, so daß ein
radiales Ausweichen des Führungs- und Dichtungsrings bei Unebenheiten des Zylinders möglich ist Die ii
einstückige Ausbildung beider Ringe ergibt eine einfachere Herstellung und eine größe Dichtheit
Insgesamt handelt es sich also bei der neuen Anordnung um eine mehrfache kolbenringartige, gewissermaßen
mäanderartig wirkende Abdichtung, die zwischen den einzelnen Spaltdichtungen jeweils Zwischenräume
aufweist, die zur geometrischen Verjüngung des Materialquerschnitts in solcher Weise dienen, Jaß eine
scharnier- oder gelenkartige und damit in radialer Richtung nachgiebige Funktion der einzelnen Dichtleisten
gewährleistet ist was eine optimale Abdichtwirkung mit sich bringt wobei auch noch die Führung durch
die Form des Führungs- und Dichtungsrings verbessert wird. Hierbei kann z. B. auch noch vorgesehen sein, daß
die Zwischenräume zwischen den Ringpartien als Schmierstoffreservoir dienen, wobei der Führungs- und
Dichtungsring aus einem Kunststoffmaterial mit Gleiteigenichaften,
z. B. aus einem Polyacetal oder aus einer Legierung zwischen Teflon und Kohlenstoff bestehen
kann, so daß die neue Kolbenringanordnung nicht nur r> gut abdichtet, sondern gleichzeitig auch gute Gleiteigenschaften
aufweist und Führungsfunktion übernimmt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die einzelnen Auflageringpartien O-ringartig ausgebildet sind und die
beiden äußeren Auflageringpartien den axialen Endbereichen des Führungs- und Dichtungsringes gegenüberliegen.
Eine solche neue Anordnung bringt <ien Vorteil mit sich, daß sich nunmehr der Führungs- und
Dichtungsring infolge seiner großen axialen Erstrekkung und infolge dessen, daß er an be'den axialen Enden -^
elastisch abgestützt wird, nicht mehr verkanten kann, so daß besonders gute Gewähr dafür vorhanden ist, daß
der Kolben gut und zuverlässig geführt ist, während die O-ringartige Ausbildung der Auflageringpartien für
einwandfreie Abdichtung sorgt
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung in einer Seitenansicht in
einem axialen Schnitt gezeigt.
Bei dem in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Kolben mit 1 bezeichnet die Kolbenstange mit 2, der Kolben besitzt eine Halterungspartie 3,
außerdem ist noch eine Halterungsscheibe 4, z. B. aus Stahl, vorgesehen, die mit der Halterungspartie 3 eine
Nute oder Ausnehmung 5 umschließt, in der der Führungs- und Dichtungsring 7 geführt ist. Die ta
Zyliriderwand ist bei 6 dargestellt.
Der Kolben trägt den oben erwähnten Führungs- und Dichtungsring 7, der in der ringnutartigen Ausnehmung
5 am Kolbenumfang untergebracht ist, und einen elastischen Auflagen;^ 8. der die Aufgabe hat, den r,
Führungs- und Dichtungsring in radialer Richtung nach
außen zu drücken.
Der Führungs- und Dichtungsring besitzt mehrere.
z. B. fünf, wie bei dem Ausführungsbeispiel nach der
Zeichnung, in axialer Richtung aufeinanderfolgende vorspringende, jeweils eine Dichtleiste bildende Führungspartien
9, 10, 11, 12, 13, die am Innenumfang des Zylinders anliegen und jeweils für sich eine scheibenartige
Dichtleiste bilden und die zueinander parallel sind und in radialer Richtung gesehen gleich weit vorstehen.
Diese Dichtleisten oder Führungsringpartien stehen im übrigen auch gegenüber der Halterungspartie 3 und der
Halterungsscheibe 4 am Kolben vor, wobei ihre ebenen Außenflächen in einer gemeinsamen Umhüllenden
enthalten sind, die annähernd mit der Zylinderinnenwand zusammenfällt und zylindrische Gestalt hat.
Zwischen den Führungsringpartien sind jeweils vertiefte Zwischenräume oder Ausnehmungen 15, 16, 17, 18
vorgesehen, die nach außen (bei i8n) offen sind und
innen eine einem Kreisbogen folgende Kontur (18ty
haben und die einerseits als Schmierstoffreservoir dienen und andererseits bewirken, daß jeweils zwei
aufeinanderfolgende Ringpartien 9 ivJ 10 bzw. 10 und
11 bzw. 11 und 12 bzw. 12 und 13 jeweils öirch n&ch Art
eines Scharniers oder Gelenkes wirkende geschächte Stellen 20,21,22,23 miteinander verbunden sind, so daß
sich insgesamt ein flexibles Gebilde ergibt das sich leicht irjendwelchen Unebenheiten der Zylinderwand
oder irgendwelchen Durchmesserunterschieden am Zylinderrohr anpassen kann, indem Teile des Ringes
sich flexibel radial nach außen oder nach innen verschieben und verschwenken können. Dieser Führungs-
und Dichtungsring besteht aus einem Kunststoffmaterial mit Gleiteigenschaften, z. B. aus einem
Polyacetal, er kann z. B. aus einer Legierung von Teflon und Kohlenstoff bestehen.
Abgesehen von allem anderen bringt die neue Anordnung eine bessere Abdichtung als alle vergleichbaren
Anordnungen der hier in Frage stehenden Art mit sich. Diese bessere Abdichtungswirkung geht zum Teil
auch auf die Gestalt des elastischen Auflagerir.ges 8 zurüek, der seinerseits aus mehreren — bei dem in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind es drei — in axialer Richtung aufeinanderfolgenden
O-ringartigen Auflageringpartien 24, 25,26 besteht, die
jeweils durch dünnere Stege 27, 28 — ihre Dicke kann z. B. dem halben Durchmesser der Auflageringpartien
entsprechen — miteinander verbunden sind und von denen die äußeren Auflageringpartien 24 und 26 den
axialen Endbereichen 7a und 76 des Führungs- und Dichtungsringes gegenüberliegen. Diese jeweils annähernd
zylindrische Kontur besitzenden Auflageringpartien reichen in axialer Richtung von Seite zu Seite der
Nut und stützen sich einerseits am Nutengrund 8a ab, andererseits dienen sie zur Auflagerung des Führungsurd
Dichtungsringes. Der Auflagering besteht aus federnd weichem Kunststoffmaterial, es ergibt sich
hierbei eine ideale Federungswirkung für den Führungsund Dichtungsring.
Wenn die Anordnung so getroffen ist, daß der Führungs- und Dichtungsring und der Auflagering
gleiche axiale Länge besitzen, wie aus der Zeichnung zu erkennen ist, und sich in axialer Richtung über einen
Betrag erstrecken, der wesentlich größer als derjenige vergleichbarer Ringe bekannter Art is«, ζ. Β. 2 — 3 mal so
groß, so wird auf diese Weise einerseits die Abdichtungswirkung erhöh' andererseits wird die Fuhrungsfunktion
verbessert, weil nunmehr eine breite Auflage vorhanden ist, was im übrigen auch dazu beiträgt, daß
die Beanspruchung des Ringes geringer ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Kolbenringanordnung, insbesondere für Kolben pneumatischer Arbeitszylinder, mit einer Ringnut
am Kolbenumfang, in der ein einstückiger äußerer Führungs- und Dichtungsring aus Kunststoff sowie
ein auf den Führungs- und Dichtungsring radial nach außen einwirkender, sich am Nutgrund abstützender
einstückiger Auflagering aus elastischem Material angeordnet sind, wobei der Führungs- und Dichtungsring
mehrere in axialer Richtung aufeinanderfolgende, am Innenumfang des Zylinders anliegende,
mit axialem Abstand zueinander angeordnete Führungsringpartien besitzt, die jeweils eine scheibenartige
Dichtleiste bilden und zwischen sich vertiefte Zwischenräume enthalten, durch die eine
scharnier- oder gelenkartige Verbindung zwischen den jeweils angrenzenden Führungsringpartien
gebildet w,L™l, dadurch gekennzeichnet,
daß die scheibenartigen Dichtleisten (9, 10, 11, 12, 13) des Führungs- und Dichtungsringes (7) ebene
Außenflächen mit einer gemeinsamen Umhüllenden aufweisen und daß der elastische Auflagering (8) den
Führungs- und Dichtungsring annähernd über seine ganze Länge unterstützt und aus mehreren, in
axialer Richtung aufeinanderfolgenden Auflagepartien (24, 25, 26) besteht, die jeweils durch dünnere
Stege (27,28) miteinander verbunden sind.
2. Kolben· inganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Auflageringpartien
(24, 25, 26) O-ringartig ausgebildet sind und die beiden äußeret: Auflagjringpartien (24, 26)
den axialen Endbereichen des Führungs- und Dichtungsringes (7) gegenüberlie» ίη.
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ID=6021971
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