DE2743673B2 - Mikroporöse, selektiv durchlässige Membran - Google Patents
Mikroporöse, selektiv durchlässige MembranInfo
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Description
(A)
wobei
R eine Phenylen-, Diphenylen-, Diphenylälher-, Diphenylsulfid-, Diphenylsulfon-, Diphenylmethan-, Naphthyl-, Pyridyliden- oder Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
R' Wasserstoff, Phenyl, Toluyl oder ein Alkyl mit 1
bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet,
X eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung, Sauerstoff, Schwefel, Sulfon, Methylen, Isopropylen,
Carbonyl oder Pyridyliden bedeutet und η einen Wert von 10 bis 10 000 hat.
2. Membran nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerisat ein Molekulargewicht
über 20 000 hat.
3. Membran nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerisat Ketten mit zwei oder
mehreren verschiedenen wiederkehrenden Gruppierungen enthält.
4. Membran nach Anspruch I, dadurch gekenn-/eichnef, daß sie zwei öder mehrere der heieröäf&-
matischen Polymerisate enthält.
5. Membran nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß* das Polymerisat zusätzlich nvndestens
eine kovalent gebundene Sulfonsäuren Hydroxyl-, Carbonsäure-, Mercaptan- oder Amingruppe pro
Kettenteil mil sechs heteroaromatischen Radikalen enthält.
6, Verfahren zum Herstellen einer Membran nach
Anspruch J, bei dem man ein Polymerisat in einem Lösungsmittel löst, durch Gießen der Polymerisatlösung eine flüssige Schicht bildet und diese Schicht
durch Behandlung mit einem Nichtlösungsmittel zum Erstarren bringt, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein heteroaromatjsches Polymerisat gemäß Anspruch 1 oder mehrere Polymerisate gemäß
Anspruch 4 in dem Lösungsmittel löst
7, Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß die Konzentration des Polymers in der
Lösung zwei bis 30 Gew.-% beträgt
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß man Schwefelsäure oder Methansul-
is fonsäure als Lösungsmittel und Wasser als Nichtlösungsmittel verwendet
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß man ein Kresol als Lösungsmittel und
einen aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoff als Nichtlösungsmittel verwendet
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man Chloroform oderTetrachloräthan
als Lösungsmittel und einen aliphatischen Alkohol oder ein Keton oder Aldehyd als Michtlösungsmittel
verwendet
11. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man durch eine Teilverdampfung des
Lösungsmittels auf der Oberfläche der flüssigen Schicht eine Haut bildet und diese danach mit dem
12. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die flüssige Schicht durch eine
Behandlung mit Dämpfen des Nichtlösungsmittels zum Erstarren bringt.
r> 13. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß man vor der Bildung der Membran das
Nichtlösungsmit d der Polymerisatlösung in einer solchen, 70 Vol.-% des Lösungsmittels nicht
übersteigenden Menge zusetzt, daß das Polymerisat
-tu aus der Lösung noch nicht ausfällt
14. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß man der Polymerisatlösung ein Tensid
zusetzt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch 4'. gekennzeichnet, daß man Natriumdodecylsulfat als
16. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel ein aus einem ein-,
zwei- oder dreiwertigen Kation bestehendes Salz
-.o enthält.
17. Verwendung einer Membran nach Ansprüchen
I bis 5 für die Dialyse oder Ultrafiltration.
Die Erfindung betrifft eine mikroporöse, selektiv durchlässige Membran aus einem N-heteroaromatischen Polymerisat und Verfahren forderen Herstellung.
Die Ultrafiltration voll Lösungen durch mikroporöse Fillermembranert ist seit langem bekannt. In der
Literatur sind bereits zahlreiche verschiedenartige Materialien, von tierischen Membranen bis zu synthetischen organischen Polymerisaten, und zahlreiche
verschiedenartige Verfahren zur Herstellung dieser mikroporösen Membranen beschrieben worden. Zusammenfassende Darstellungen der Ultrafiltration sind
beispielsweise von |. D. Ferry in Chemical Reviews,
Band 18 (3), auf Seiten 373-455 (1936), von A, S,
Michaels ro Progress in Separation and Purification and Separation, Band 3, S, 97 (1972), veröffentlicht worden.
Zum Trennen verschiedener gelöster Stoffe von Lösungen und zum Konzentrieren von Lösungen in
technischen Verfahren werden verschiedene Arten von Ultrafiltern verwendet In den US-PS 31 33132 und
3133137 fend Loep-Membranen aus Cellulosediacetat
beschrieben- In der US-PS 36 76 203 sind mikroporöse Membranen angegeben, zu denen Polysulfon, Cellulosebutyrat, Cellulosenitrat, Polystyrol und andere Polymerisate gehören. Membranen, die aus einem N-heteroaromatischen Polymerisat bestehen, sind aus der DE-OS
26 02493 bekannt Ferner wird in der US-PS 38 16 303
ein Verfahren zum Herstellen von Membranen beschrieben, bei dem man ein Polymerisat in einem
Lösungsmittel löst durch Gießen der Polymerisatlösung eine flüssige Schicht bildet und diese Schicht durch
Behandlung mit einem Nichtlösungsmittel zum Erstarren bringt
Beispielsweise tar Behandlung von Abwässern, zum
Trennen und Reinigen von biologischen Flüssigkeiten, zum Klären von kolloidalen Lösungen und zum
Klassieren von Molekülen verwendete Ultrafiltrationsmembranen sollen eine geringe Kompressibilität besitzen, gegenüber Lösungen in einem großen pH-Wert-Bereich, dem verwendeten Lösungsmittel und erhöhten
Temperaturen beständig sein und vorteilhafterweise auch durch wiederholtes Trocknen und Wiederbenetzen
(Naß-Trocken-Wechsel) nicht beschädigt werden. Bei
der quantitativen Trennung und Klassierung von gelösten Molekülen mit sehr unterschiedlichen Molekulargewichten ist es äußers? wichtig, daß an der
Oberfläche der Membran die Poren annähernd gleich groß sind, d. h. die Membran dort isopK 5s ist und daß
Membranen mit Oberflächenporen in einem weiten Größenbereich von wenigen Angströmeinheiten bis zu
mehreren Tausenden von Angströmeinheiten hergestellt werden können. Keine der im Stand der Technik
angegebenen Membranen erfüllt alle diese Forderungen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer Membran, die alle diese erwünschten Eigenschaften besitzt Insbesondere soll die Membran selbst unter
Drücken von bis zu 70 bar nicht zusammendrückbar, gegenüber Lösungen im ganzen pH-Wert-Bereich von 1
bis 14 und gegenüber den meisten üblichen organischen Lösungsmitteln beständig und bei Temperaturen über
250" C und auch nach mehreren Naß-Trocken-Wechseln mit hoher Filterleistung verwendbar sein.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in dem Kennzeichen des Anspruchs I enthaltenen
Merkmale gelöst Weitere Ausgestaltungen der Erfindungsind in den Ansprüchen 2 bis 5 enthalten.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von im
wesentlichen isoporösen Membranen, deren Porengrö-Be zwischen wenigen Ängströmeinheiten und mehreren
Tausenden von Angströmeinheiten wählbar ist, wobei ein Nichtlösungsmittel zum Abschrecken verwendet
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in dem Kennzeichen des Anspruches 6 enthaltenen
Merkmale gelöst. Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Ansprüchen 7 bis
16 enthalten.
Im Rahmen der Erfindung kann man in die im Anspruch 1 genannten heteroaromatisehen Polymerisate kovslent gebundene Gruppen einfahren, indem die
Polymerisate vor oder nach dem Abschrecken mit geeigneten Reaktionspartnern behandelt werden. Zu
den kovalent gebundenen Gruppen gehören Sulfonsäuren, die beispielsweise von ChlorsulfonsSuren abgeleitet
sein können, ferner Hydroxylgruppen, Carbonsäuren, Mercaptane und Amine,
Vorzugsweise enthalten die heteroaromaöschen
Polymerisate mindestens eine kovalent gebundsne
Gruppe für jeden aus sechs heteroaromatischen
Radikalen bestehenden Kettenteil. Im Rahmen der Erfindung kann man ferner heteroaromatische Copolymerisate verwenden, die durch Copolymerisation der
vorstehend angegebenen, heteroaromatischen Polyme
risate oder deren Monomeren erzeugt worden sind.
Die Erfindung umfaßt ferner ein Verfahren zum Herstellen einer Membran, indem durch Gießen einer
Lösung des vorstehend genannten heteroaromatischen Polymers mit einer Konzentration von 2 bis 30
Gewichtsprozent eine Schicht von endlicher Dicke gebildet und die nasse Schicht durch Abschrecken in
einem geeigneten Nichtlösungsmittel, in dem das Polymerisat zum Quellen, Koagulieren oder Ausfallen
neigt, zur Gelbildung veranlaßt wird. Man kann die
Lösung auf ein nichtporöses Substrat beispielsweise auf
Glasplatten oder auf Bänder aus nichtrostendem Stahl gießen, aber auch auf poröse Substrate, wie Papier,
Gewebe, Faservliese usw. Die auf einem nichtporösen Substrat gebildete Membran kann von diesem abge-
jo trennt werden. Wenn die Membran auf einem porösen
Substrat gebildet wird, bildet dieses einen mit der Membran einstückigen Teil des Ultrafilters.
Zu den Lösungsmitteln, in denen die heteroaromatischen Polymerisate gelöst werden können, gehören
r, aromatische Lösungsmittel, wie Kresole, vorzugsweise Metakresol, ferner aliphatische Kohlenwasserstoffe,
insbesondere halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Methylchloroform, Tetrachloräthan und Methylenchlorid, ferner aliphatische Amide,
wie das Dimethylacetamid, sowie anorganische saure Lösungsmittel, wie Schwefelsäure und Methansulfonsäure. Zu den zum Abschrecken verwendbaren Nichtlösungsmitteln gehören aliphatische Alkohole, insbesondere niedere Alkenole, wie Methanol, Äthylalkohol,
lsopropylalkohol und Amylalkohol, ferner aiiphatische Kohlenwasserstoffe, aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie das Toluol, ferner aliphatische Ketone, aliphatische Aldehyde, aliphatische Nitrile und wäßrige Medien,
beispielsweise wäßrige Lösungen von organischen
w Basen und Säuren.
Die einfache Anwendbarkeit der Erfindung ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß zur Gelbildung keine besondere Beeinflussung der Umgebungsbedingungen erforderlich ist. Im allgemeinen kann man
ν- Membranen von einheitlicher Porosität und einheitlicher Porengröße unter normalen Umgebungsbedingungen herstellen, ohne daß eine besondere Beeinflussung
der Atmosphäre erforderlich ist. Gemäß der Erfindung wird die Herstellung der Membran ferner dadurch
bo vereinfacht, daß die reproduzierbare Herstellung von
einheitlichen Membranen ohne besondere Beeinflussung von Verfahrensbedingungen, wie der Gießgeschwindigkeit, des Abschreckwinkels, der Abschreckbadtemperatur usw., ermöglicht wird. Es wird angenom-
hr> men, daß die Unabhängigkeit der Meinbranbildung von
den Umgebungs- und Verfahrensbedingungen auf drei Tatsachen zurückzuführen ist. Die erste dieser Tatsachen ist die thixotrope Beschaffenheit der Polymerisat-
lösungen, in «Jenen die heteroaromatischen Polymerisate
gegenüber (Jen verwendeten sauren Lösungsmitteln wie dem Metakresol, als schwache Basen wirken, wobei
die Viskosität dieser aus dem Gelösten bzw. dem Lösungsmittel bestehenden, stark in Wechselwirkung
miteinander tretenden Systeme sich bei den in einem Zimmer zu erwartenden Temperaturschwankungen
nicht wesentlich ändert Die zweite dieser Tatsachen ist die geringe Affinität der verwendeten heteroaromatischen
Polymerisate und Lösungsmittel, z. B. der Kresole und chlorierten Kohlenwasserstoffe, für die Luftfeuchtigkeit
Die dritte Tatsache ist die große Geschwindigkeit mit der die heteroaromatischen Polymerisate
ausfallen, wenn Lösungen dieser Polymerisate zum Abschrecken mit geeigneten Nichtlösungsmitteln in
Berührung kommen.
Es wird angenommen, daß die hohe Geschwindigkeit der Gelbildung auf die sehr geringe Löslichkeit der im
Rahmen der Erfindung verwendeten heteroaromatischen Polymerisate in den zum Abschrecken verwendeten
Flüssigkeiten, z. B. Alkoholen, Kohlenwasserstoffen und Ketonen, und auf die relativ geringe Grenzflächenspannung
zwischen den im Rahmen der Erfindung verwendeten Lösungsmitteln und Nichtlösungsmitteln
zurückzuführen ist Infolge der sehr geringen Löslichkeit
dieser Polymerisate in Flüssigkeiten wie Alkoholen, Ketonen, Kohlenwasserstoffen, Aldehyden, Nitrilen
sowie wäßrigen Lösungen von organischen Basen und Säuren sind aus diesen Polymerisaten hergestellte
Membranen gegenüber den genannten Flüssigkeiten unempfindlich und können diese auch als Lösungsmittel
bei der Ultrafiltration verwendet werden.
Die im Rahmen der Erfindung verwendeten heteroaromatischen Polymerisate haben ferner den Vorteil
einer sehr hohen thermischen und mechanischen Beständigkeit Beispielsweise haben alle im Rahmen der
Erfindung verwendeten Polymerisate eine Wärmeverformbarkeitstemperatur über 2500C und liegt diese
Temperatur bei manchen dieser Polymerisate, z. B. den Polypher.ylchinoxalinen, über 3500C, d.h., daß diese
Temperaturen um 100 bis 2000C höher liegen als die
entsprechenden Werte für die nach dem Stand der Technik zur Herstellung von Membranen verwendeten
Polymerisate. Aus den genannten heteroaromatischen Polymerisaten hergestellte Membranen können daher
bei erhöhten Temperaturen verwendet werden, bei denen die bisher verwendeten Membranen thermisch
verformt werden und ihre Poren zusammenfallen.
Ein wichtiger Vorteil, der durch die Erfindung erzielt wird, ist die Leichtigkeit, mit der die Porengröße der
Membran in einem weiten Bereich von wenigen Angstrtmeinheiten bis zu Hunderten von Angströmeinheiten
gewählt werden kann. Dazu brauchen nur einfache Gießparameter verändert zu werden, beispielsweise
die Art des Lösungsmittels, die Art des Nichtlösungsmittels oder die Konzentration des Polymerisats
in der Gießlösung. Man kann Eigenschaften der Membran auch ohne weiteres durch Zusatz von
Salzen, wie Alkalimetallsalzen, beispielsweise Lithiumchlorid und Natriumchlorid und Salzen von Metallen
der Gruppe Hb, beispielsweise Zinkehlorid, und durch
Zusatz von Tensiden beeinflussen. Beispiele von geeigneten Tensiden sind das Natriumdodecylsulfat und
Alkylarylpolyätheralkohole.
Die Erfindung umfaßt auch eine sehr unsymmetrische Membran mit einer sehr dünnen Sperrschicht mit der
gewünschten Poren/röße und einem diese Sperrschicht tragenden Körper hoher Porosität. Eine derart aufgebaute
Membran hat eine maximale Filterleistung für das Filtrat und gewährleistet eine minimale Verlegung
durch den Filterrückstand, Dies ist darauf zurückzuführen, daß zum Unterschied von allen anderen
Membranen keine langen und/oder gewundenen Kanäle vorhanden sind. Zur Herstellung einer derart
aufgebauten Membran verwendet man eine Lösungsmittelkombination mit einer niedrigsiedenden Komponente,
deren Verdampfung zur schnellen Bildung einer
ίο festen Oberflächenschicht führt Geeignete Kombinationen
sind beispielsweise Chloroform und Metakresol, Tetrachloräthan und Metakresol, Methyichloroform
und Metakresol, Methylenchlorid und Metakresol, Tetrachloräthan und Phenol, Methyichloroform und
is Phenol sowie Methylenchlorid und PhenoL Das
Polymerisat wird dann in Nichtlösungsmitteln abgeschreckt wobei dem größten Teil der Membran
gestattet wird, ein Gel zu bilden. Auf diese Weise kann man unsymmetrische Membranen erzielen, in denen das
Verhältnis der Kernporengröße tu der Oberflächenporengröße
beispielsweise 6000 :'.· beträgt
Man kann die Membranen gemäß der Erfindung zum Filtrieren von Flüssigkeiten für die intravenöse Infusion
verwenden und zu diesem Zweck direkt in den Hauptströmungsweg einschalten, ohne daß die Flüssigkeiten
unter Druck gesetzt zu werden brauchen. Die Membranen gemäß der Erfindung haben einerseits eine
so kleine Oberflächenporengröße und ermöglichen andererseits eine so hohe Filterieistung, daß die Riter
nicht nur feinteilige unbelebte Verunreinigungen, sondern auch Bakterien und Viren entfernen. Weitere
Verwendungsbeispiele sind:
1. Das Konzentrieren oder Filtrieren von verdünnten Eiweißlösungen mit einfachen handbetätigten
Spritzen.
2. Das Konzentrieren oder Filtrieren von industriell erzeugten Eiweißpräparaten.
3. Das Filtrieren von Flüssigkeiten, die in großen 1)0 Mengen für die intravenöse Infusion verwendet
werden sollen, im technischen Maßstab.
4. Das Filtrieren und/oder Klären von Getränken (Wein, Bier usw.), Sirupen usw.
4: 5. Das Filtrieren von Medikamentenlösungen vor
dem Verpacken.
6. Das Erzeugen von von Keimen und anderen festen Teilchen freiem Wasser und wäßrigen Chemikalienlösungen.
In den nachstehenden Ausführungsbeispielen werden verschiedene Arten von Membranen und das Verfahren
zu ihrer Herstellung gemäß der Erfindung genauer beschrieben.
Auf einer Glasplatte wurde mit Hilfe einer Gießrakel durch einen Gießspalt von 0,51 mm eine Schicht aus
einer Lösung von 8,5 Gew.-% Polyphenyl-as-triazin
(Verbindung 1) in Metakresol gebildet Diese nasse Schicht wurde auf der Glasplatte 10 Minuten lang
stehengelassen. Danach wurde die Glasplatte zum Abschrecken in ein Gemisch von 50 Vol.-% Äthylalkohol
und 50 Vol.-% Toluol getaucht. Nach 20 Sekunden wurde die Schicht lichtundurchlässig. Sie wurde dann
noch weitere 30 Minuten lang in dem Abschreckbad belassen. Die so erhaltene Membran wurde in einem
Gemisch von 20 Vol.-% Äthylalkohol und 80 Vol.-%
destilliertem Wasser gelagert. Diese Membran hatte einen Wassergehalt von 0,578 g/cm3, eine durchschnittliche
Porengröße von 20 bis 30 A, eine Dicke von 0,5 mm und für Wasser eine Filterleistung von
1,896 ■ 10-8cmVdyns.
Wenn die Membran als Ultrafilter verwendet wird, können Salze, wie Natriumchlorid. Natriumphosphat.
Calciumsulfat, sowie Verbindungen von niedrigem Molekulargewicht, wie Phenolrot. Fluorescin, p-Aminobenzoesäurehydrochlorid,
Acriflavinhydrochlorid und
Ribonuclease in gelöstem Zustand verlustfrei und ohne
Konzentrationsveränderung hindurchtreten. Dagegen werden Verbindungen von höherem Molekulargewicht,
wie doppelsträngige DNS mit einem Molekulargewicht
; von etwa 10 000 oder höher, Dextran 200 und Dextran
(blau) und Eiweißstoffe, wie Rinderserumalbumin und Hämoglobin, von dem Filter zurückgehalten.
In der nachstehenden Tabelle sind Ergebnisse von mit Hilfe dieser Membran durchgeführten Ultrafiltrationsvorgängen
zusammengestellt.
Ultrafiltration von verschiedenen Lösungen durch Polyphenylas-triazin-Membranen mit einer Porengröße von etwa
30 A
Gelöster StolT
Molekulargewicht
Zulaufkonzentration Lösungsmittel
mittel
mittel
Zusatz zum
Lösungsmittel
Lösungsmittel
Im Ultrafiltrat
enthaltener Anteil des geiüsien Stoffes
Phenol rot
Fluorescein
Fluorescein
Fluorescein
Fluorescein
Dextran
Ribonuclease
Dextran
Dextran
Dextran
H'-TTP")
Hämoglobin
Rinderserumalbumin
einsträngige DNS')
einsträngige DNS1)
einsträngige DNS')
einsträngige DNS1)
doppelsträngige DNS4)
einsträngige DNS4)
doppelsträngige DNS4)
RNS5)
RNS5)
RNS5)
RNS5)
Anmerkungen zur Tabelle:
') NatriumdodecylsulfaL
') NatriumdodecylsulfaL
2) Trichloressigsäure.
3) ThiamintriphosphaL
4) Desoxyribonucleinsäure.
5) Ribonucleinsäure.
0,001 | Wasser | ohne | |
10 4 | Wasser | ohne | |
10 8 | Wasser | ohne | |
10 > | Wasser | NDS1) | |
10s | Wasser | TCS-) | |
10000 | 0,1 | Wasser | ohne |
13 000 | IO 4 | O.IM-Phosphat | ohne |
(Puffer) | |||
20000 | 0,1 | Wasser | ohne |
40000 | 0.1 | Wasser | ohne |
200000 | 0,1 | Wasser | ohne |
10 s | O.IM-Phosphat | ohne | |
68000 | 2 | Phosphat | ohne |
69000 | 2 | Phosphat | ohne |
10000 | 2 | Phosphat | ohne |
10000 | 2 | Phosphat | NDS1) |
10000 | 2 | Phosphat | TCS2) |
1300000 | 2 | Phosphat | ohne |
1300000 | 2 | Phosphat | ohne |
500000 | 2 | Phosphat | ohne |
500000 | 2 | Phosphat | ohne |
20000 | 2 | Phosphat | ohne |
300000 | 2 | Phosphat | ohne |
300000 | 2 | Phosphat | NDS1) |
1300000 | 2 | Phosphat | NDS1) |
100
100
100
100
55 50
0 98
100 96
5 86
94 95
0 79 18
Durch Zugabe von Nichtiösungsmiliein zu der
Polymerisat-Gießlösung kann man Membranen von höherer Porosität und mit größeren Poren erhalten.
Aus einer Lösung von 8,5 Gew.-% Polyphenyl-as-triazin
(Verbindung I) in einem Gemisch von Metakresol und Toluol (50/50 VoL-%) wurde in der im Beispie!
beschriebenen Weise eine Ultrafiltrationsmembran hergestellt, wobei das Abschreckbad jedoch aus einem
Gemisch von 95 Vol.-% Äthylalkohol und 5 Vol.-%
Wasser bestand.
Die dabei erhaltene Membran hatte eine Dicke von 03 mm, einen Wassergehalt von 0,662 g/cm3, eine
durchschnittliche Porengröße von 40 A und für Wasser % eine Filterleistung von 1,68 · 10-7cmVdyns. Zum
Ur^irschied von der in Beispiel I beschriebenen Membran ermöglicht die Membran nach Beispiel 2 den
Durchtritt von Rinderserumalbumin, einem Eiweißstoff mit dem Molekulargewicht 69 000, ohne Verlust und in
ohne Konzentrationsveränderung.
Man kann die im Beispiel I beschriebene Membran auch durch einen Zusatz von Tensiden zu der r>
Polymerisat-Gießlösung verändern.
Zu einer Lösung von 8,5 Gew.-% Polyphenyl-as-triazin
(Verbindung I) in Metakresn! als Lösungsmittel
wurde als Tensid 0,2 Gew.-% Natriumdodecylsulfat bei 450C bei mäßigem Rühren zugesetzt. Danach wurde die 2<)
Polymerisatlösung in der in Beispiel I beschriebenen Weise zu einer Ultrafiltrationsmembran verarbeitet, die
ähnliche Ultrafiltrationseigenschaften hatte wie die im Beispiel 1 beschriebene, aber auch nach wiederholtem,
mehrtägigem Trocknen und darauffolgendem Widerbenetzen mit Wasser gegenüber dem Durchtritt von
Wasser vollkommen beständig war.
Man kann die Membran nach Beispiel 1 auch durch to Zusatz von Salzen modifizieren.
Zu einem Gemisch von 45 g Metakresol und 60 g Dimethylacetamid wurden 4.5 g Lithiumchlorid und
danach 11,3 g Polyphenyl-as-triazin (Verbindung I)
zugesetzt. Die Lösung wurde mit Hilfe einer Gießrakel r> durch einen Gießspalt von 0,5! mm auf eine Glasplatte
gegossen. Unmittelbar danach wurde die nasse Schicht in ein Gemisch aus Methanol und Wasser (60/40 Vol.-%)
eingebracht. Nach 40 Sekunden wurde die Schicht lichtundurchlässig. Durch wiederholtes Waschen mit w
Methylalkohol und darauffolgendes Spülen mit destilliertem Wasser wurden Lösungsmittel- und Salzreste
aus der Schicht ausgewaschen. Die auf diese Weise erhaltene Membran war 0,61 mm dick und hatte einen
Wassergehalt von 0,598 g/cm3. Bei Verwendung dieser 4">
Membran als Ultrafilter zeigten Serumalbumin und Farbstoffe ein stark anisotropes Fließverhalten. Beispielsweise
wird an der glänzenden Oberfläche kein Phenolrot absorbiert, während dieser Farbstoff an der
matten Oberfläche sehr stark absorbiert wird. Wenn bei "><
> einer Ultrafiltration von Serumalbumin die glänzende Oberfläche der Eiweißlösung zugekehrt ist, wird der
gelöste Stoff vollständig zurückgehalten. Wenn dagegen bei der Filtration die matte Oberfläche der
Eiweißlösung zugekehrt ist, tritt ein Teil der Eiweißmoleküle
durch die Membran.
Es wurde eine Lösung von 8 Gew.-% Polychinoxalin
(Verbindung II) in Metakresol hergestellt und eine bo
kleine Menge ungelöstes Polymerisat entfernt, indem die Lösung durch ein Polypropylenfilter von ϊΟμιτι
filtriert wurde. Das klare Filtrat wurde mit Hilfe einer Gießrakel durch einen Gießspalt von 031 mm auf eine
Glasplatte gegossen, die dann sofort in Methylaikoho! <>5
getaucht wurde. Dadurch wurde ein lichtundurchlässiges
Ultrafilter erhalten. Die Membran wurde in einer keimfreien Lösung von 0,5% Formaldehyd in
destilliertem Wasser gelagert. Das auf diese Weise erhaltene Ultrafilter hatte eine Dicke von 0,38 mm und
für Wasser eine Filterleistung von 6^1 · IO-ecm3/dyn s.
Bei der Ultrafiltration von Ribonucleinsäurelösungen mit Fraktionen mit niedrigem und hohem Molekulargewicht
durch diese Membran wurden diese Fraktionen quantitativ voneinander getrennt.
Eine Lösung von 14,6 g Polyphenylchinoxalin (Verbindung III) in 200cm3 Chloroform wurde mit Hilfe
einer Gießrakel durch einen Gießspalt von 0,51 mm auf eine Glasplatte gegossen. Die Oberfläche der nassen
Schicht wurde mit Methylalkoholdampf behandelt, wodurch die Polymerisatschicht langsam in ein Gel
umgewandelt wurde. Zum Entfernen von Chloroform- und Methanolresten aus dem Innern der Membran
wurde diese Gelschicht in eine Lösung von 50 Vol.-% Hexan und 50 Vol.-% Toluol getaucht. Danach wurde
zum Entfernen des Hexans und Toluols mehrmals mit Methylalkohol gewaschen. Schließlich wurde die Membran
in einem Gemisch von 10 Vol.-°/o Methanol und 90 Vol.-% Wasser gelagert. Die so erhaltene Membran war
0,45 mm dick und hatte einen durchschnittlichen Porendurchmesser von 19 Ä und für Wasser sine
Filterleistung von 0,36 · 10"8cmVdyn s.
Aus einer Lösung von 10 Gew.-% Polychinolin (Verbindung IV) in Chloroform wurde in der im Beispiel
1 beschriebenen Weise eine Schicht gebildet, die in einem Methylalkoholbad abgeschreckt wurde. Nach 2
Stunden wurde die lichtundurchlässige Membranschicht aus dem Abschreckbad herausgenommen und in einer
Lösung von 20 Vol.-% Methylalkohol und 80 Vol.-% Wasser gelagert. Die so erhaltene Membran hatte eine
Dicke von 0.65 mm und bei niedrigem Druck eine Membrankonstante von 2,7 · 10-"cm3/dyn s.
Ein Teil dieser Membran wurde zu seiner Modi'ikation
2 Minuten lang mit einer Lösung von 0,1% Methansulfonylchlorid in Hexan und dann 20 Minuten
lang mit Wasser behandelt. Die modifizierte Membran hatte für Wasser eine Filterleistung von 5.83 · IO"8cm3/
dyn s.
Eine Lösung von 10,0 g Polyphenyl-as-triazin (Verbindung I) und 10,0 g Polyphenylchinoxalin (Verbindung
III) wurde zur Herstellung einer Lösung von 10 Gew.-%
in einem Gemisch von 50 Vol.-% Schwefelsäure und 50 Vol.-% Methansulfonsäure gelöst. Durch Gießen dieser
Lösung mit Hilfe eines Gießmessers durch einen Spalt von 031 mm wurde auf einer Glasplatte eine Schicht
gebildet. Danach wurde die Glasplatte in ein Wasserbad getaucht, wobei die nasse Schicht sofort erstarrte. Die
so erhaltene Ultrafiltrationsmembran hatte für Wasser eine Filterleistung von 130 cmVdyn s.
Aus einer Lösung von 6 Gew.-% eines Mischpolymerisats
aus 30 Teilen Polychinoxalin (Verbindung II) und 70 Teilen Polyphenylchinoxalin (Verbindung III) in
Metakresol wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise eine Ultrafiitrationsmembraii hergestellt, die eine
Porengröße von 30 Ä und für Wasser eine Filterleistung
von 3,2 - 10-8cm3/dyns hatte.
11 12
■ ι in (50/50 Vol.-%) gegossen. Das nasse imprägnierte
Beispiel 10 Gewebe wurde dann in lsopropylalkohol abgeschreckt
Durch einen Gießspalt von 0,38 mm zwischen einer und das Lösungsmittel ausgelaugt. Das so erhaltene
Rakel und einem Dacron-Tuch wurde auf dieses eine verstärkte Ultrafilter hatte unter einem Druck von
15%ige Lösung von Polyphenylchinoxalin (Verbindung i 0,14 atü eine Filterleistung von 4 cmVmin pro cm2 der
III) in einem Gemisch von Metakresol und Chloroform Filterfläche.
Claims (1)
1. Mikroporöse, selektiv durchlässige Membran aus einem N-heteroaromatischen Polymerisat, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerisat
aus wiederkehrenden Gruppierungen mit einer der nachstehenden Strukturformeln besteht:
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