DE2743440C3

DE2743440C3 - Künstlicher Gaumen

Info

Publication number: DE2743440C3
Application number: DE2743440A
Authority: DE
Inventors: Junichi Kokubunji Hattori; Hiroshi Tokorozawa Saitama Sasaki; Kiyotoshi Koganei Takinishi
Original assignee: Rion Co Ltd
Current assignee: Rion Co Ltd
Priority date: 1976-09-29
Filing date: 1977-09-27
Publication date: 1979-09-20
Also published as: GB1562131A; DE2743440A1; DE2743440B2; FR2366001B1; FR2366001A1; SE7710814L; SE416685B

Description

Die Erfindung betrifft einen künstlichen Gaumen zur Verwendung in der dynamischen palatographischen Sprachforschung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Dabei wird als bekannt vorausgesetzt, daß ein solcher künstlicher Gaumen im Zuge dieser Sprachforschung sehr feinfühlig auf jede Zungenberührung beim Sprechen ansprechen soll, damit über ein entsprechend feinstufiges Sprechmuster, das aus dieser Zungenberührung auf elektrischem Weg mittels dafür entwickelter palatographischer Auswertungsgeräte gewonnen wird, geeignete Rückschlüsse auf die Artikulation der jeweiligen Versuchsperson gezogen werden können. Bei der dynamischen palatographischen Sprachforschung sind somit solche künstlichen Gaumen die wesentliche Voraussetzung für die Entscheidung über die zu treffenden Maßnahmen für die Erreichbarkeit einer verbesserten Artikulation, da nur damit die beim Sprechen mitwirkende Zungenbewegung hinreichend genau beobachtet werden kann.

Für diese Beobachtungsmöglichkeit der Zungenbewegung im Zuge dieser dynamischen palatographischen Sprachforschung ist auch noch von Bedeutung, daß hierbei die Zunge der Versuchsperson unter Beaufschlagung mit Schwachstrom steht, der beispielsweise über ein Ohrläppchen zugeführt wird. Andererseits sind die nach außen geführten Leitungsdrähte, die mit den einzelnen Sensoreiektroden des Gaumens verbunden sind, an ein solches palatographisches Auswertungsgerät angeschlossen, das mithin jeweils dann beispielsweise einen Zeigerausschlag vermittelt, sobald die Zunge der Versuchsperson in einen physiologischen Kontakt mit dem Gaumen kommt.

Für die Herstellung solcher künstlicher Gaumen ist man bis jetzt regelmäßig so vorgegangen, daß zunächst von dem Gaumen der Versuchsperson ein Gipsmodell angefertigt wurde, auf welches dann in einer Schichtdikke von etwa 0,5 mm die Schmelze eines augenblicklich polymerisierenden Harzes aufgegossen wurde. Bei diesem Gießen des folglich dem Gaumen der Versuchsperson angepaßten schalenförmigen Formkörpers I gemäß F i g. I wurden gleichzeitig zwei Haltcspangen 2 in das Harz eingegossen, nach dessen Aushärtung dann an diesem künstlichen Gaumen eine Vielzahl kleiner Bohrungen zum anschließenden F.inset/en jeweils einer Sensoteiektrode 1 (Fig. 2) angebracht wurde. Bei diesen Si'Msorelektrodi'ii \ handelte es sich imi ein

dünnes Goldplättchen mit einem Durchmesser von etwa 1 mm, und an diese Goldplättchen wurden dann auf der mit der Zunge in Berührung kommenden Innenseite des Gaumens einzelne Leitungsdrähte 4 angeschlossen, die alle mit einer Mantelisolierung versehen waren und an die Gaumeninnenseite angeklebt werden mußten. Die einzelnen Leitungsdrähte 4 wurden zu zwei Anschlußleitungen 5 zusammengebündelt, die an der Stelle der Haltespangen 2 aus dem Mund der Versuchsperson für den Anschluß an das palatographische Auswertungsgerät herausgeführt werden konnten. Zur Fertigstellung eines solchen künstlichen Gaumens wurde es schließlich noch erforderlich, daß dann eine eher mühevolle Feinanpassung an den Gaumen der Versuchsperson nachfolgte und insbesondere eine völlige Egalisierung der Goldplättchen sowie der verschiedenen Leitungsdrähte, urn zu verhindern, daß die Zunge der Versuchsperson an über die Gaumeninnenseite eventuell weiter vorstehenden Goldplättchen mehr oder weniger unbewußt eher anstößt und somit eine Verfälschung des Meßergebnisses erhalten wird. Diese bekannte Herstellung solcher künstlicher Gcumen ist damit erkennbar äußerst aufwendig, insbesondere wenn auch noch berücksichtigt wird, daß bei einer zur Gewinnung eines hinreichend feinstufigen Sprechmusters gewünschten entsprechenden Vielzahl von einzelnen Sensorelektroden dann auch sorgfältigst darauf geachtet werden muß, daß es bei der Verlegung der einzelnen Leitungsdrähte zu keinen leitenden Überschneidungen kommt, die sonst damit bereits herstellungstechnisch bedingte Meßfehler ergeben würden.

Der Erfindung liegt mithin die Aufgabe zu Grunde, die Herstellung solcher für die dynamische palatographische Sprachforschung eingesetzter künstlicher Gaumen wesentlich zu vereinfachen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den Merkmalen nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1. Die hiermit vorgeschlagene Anwendung der gedruckten Schaltkreistechnik für die Anbringung der Sensorelektroden und der einzelnen Leitungsdrähte an dem aus einem elektroisolierenden Material bestehenden und der Versuchsperson angepaßten schalenartigen Formkörper erlaubt, unter voller Ausnutzung aller neuesten Erkenntnisse auf diesem Gebiet eine Leiterplatte bereitzustellen, die auch bei einer größeren Streubreite individueller Gaumenformen optimale Verhältnisse für die Zungenberührung ergibt. Zur Bereitstellung eines solchen künstlichen Gaumens für die dynamische palatographische Sprachforschung ist es damit im wesentlichen nur noch ^forderlich, den dem Gaumen der Versuchsperson angepaßten schalenartigen Formkörper zu gewinnen, während alles Weitere nur noch eine einfache manuelle Arbeit erfordert, nämlich die bloße Anbringung einer solchen vorgefertigten Leiterplatte an der Zungenberührungsseite dieses Formkörpers, wozu erkennbar kein besonderes Geschick gehört. Es ist dabei auch möglich. Leiterplatten mit hinsichtlich der Flächenverteilung der Sensorelektroden unterschiedlichen Mustern auf einfache Weise auszutauschen, um entsprechend unterschiedliche Meßwerte zu erhalten, bzw. es können die Kosten doch wesentlich geringer gehalten werden, wenn zu diesem Zweck mehrere künstliche Gaumen für dieselbe Versuchsperson bereitgestellt werden.

Weitere vorteilhafte und zweckmäßige Ausbildungen der FMindimg und ein Verfahren zur Herstellung eines künstlichen Gaumens 'HtM der l.rfiiulung sind in den weiteren darauf luvocenen Anspiiii Ihm erfalll.

ίο

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben· Es zeigt

F i g, 1 eine Draufsicht auf einen künstlichen Gaumen in der bis jetzt bekannten, vorbeschriebenen Ausführungsform,

Fig.2 eine Perspektivansicht des Gaumens gemäß Fig. 1,

Fig.3 eine Draufsicht auf die nach der Erfindung gedruckte Leiterplatte,

Fig.4 eine Draufsicht auf die andere Seite der Leiterplatte gemäß F i g. 3,

F i g. 5 eine der F i g. 3 entsprechende Draufsicht auf die mit zwei Anschlußlettern an die verschiedenen Leitungsdrähte vervollständigte Leiterplatte,

F i g. 6 eine der F i g. 1 entsprechende Darufsicht auf einen künstlichen Gaumen gemäß Erfindung, bei dem die Leiterplatte nach den F i g. 3 bis 5 verwirklicht ist,

Fig.7 ein Blockdiagramm zur Darstellung einer Versuchsanordnung bei der dynamischer, palatographischen Sprachforschung unter Verwendung eines solchen künstlichen Gaumens,

Fig.8 eine Einzelheit eines künstlichen Gaumens gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung,

Fig.'ά den Verdrahtungsplan für die einzelnen Sensorelektroden einer gedruckten Leiterplatte gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 10 eine vergrößerte Darstellung zweier Sensorelektroden der Leiterplatte gemäß F i g. 9,

Fig- II ein Schaubild zur Darstellung der verschiedenen Impulsformen, die bei der Leiterplatte nach den F i g. 9 und 10 eingesetzt werden,

Fig. 12 und 13 eine Teilansicht eines jeweiligen Verdrahtungsplanes gemäß zweier weiterer erfindungsgemäßer Ausführungsformen einer Leiterplatte und

Fig. 14 eine Draufsicht auf einen künstlichen Gaumen gemäß noch einer weiteren Ausführungsform nach der Erfindung.

In den F i g. 3 bis 5 ist eine gedruckte Leiterplatte 10 gezeigt, die beispielsweise aus einer Polyester- oder einer Polyamid-Folie einer Dicke von 25 Mikrons besteht, welche auf beiden Seiten beispielsweise mit einer Kupferfolie einer ungefähren Dicke zwischen 18 und 35 Mikrons beschichtet ist. Dieser Leiterplatte 10 ist eine im wesentlichen mit einem künstlichen Gaumen übereinstimmende Umrißform gegeben, und es sind in ihr eine Vielzahl kleiner Öffnungen 11a und Hb ausgebildet, die eine im wesentlichen symmetrische Flächenverteilung haben und von denen beispielsweise insgesamt 64 Öffnungen vorgesehen sind.

Die Flächenverteilung dieser öffnungen lla, 116 ist mehr oder weniger beliebig und richtet sich vorrangig nach dt η Meßwerten, die für eine bestimmte Versuchsperson unter Verwendung eines mit einer solchen Leiterplatte 10 versehenen künstlichen Gaumens 20 gewonnen werden sollen.

Von diesen verschiedenen Öffnungen Ha und Hb sind nun einzelne Leitungsdrähte 13a und \3b an zwei verschiedene Randbereiche der Leiterplatte 10 herausgeführt, wobei jeder einzelne Leitungsdraht in einer Anschlußklemme 12a auf der einen Seite und in einer Anschlußklemme t2b auf der anderen Seite der Leiterplatte endet. Die Leitungsdrähte Daund Hb sind mithin auf beiden Seiten der Leiterplatte 10 zwischen verschiedenen Griipcn der Öffnungen Ha und IIb verlegt, womit unter der größeren Vielzahl der Öffnungen eine entsprechend vereinfachte Leiterfüh-

rung erhalten wird. Mithin sind die einen Öffnungen 11 a auf der einen Seite der Leiterplatte 10 durch die Leitungsdrähte 13a in einem bestimmten symmetrischen Muster mit den einen Anschlußklemmen 12a auf dieser Seite der Leiterplatte verbunden, während die gleich große Zahl der anderen Öffnungen lift in einem abweichenden symmetrischen Muster auf der anderen Seite der Leiterplatte 10 mittels der Leitungsdrähte 136 'mit den Anschlußklemmen 126 auf dieser anderen Seite verbunden sind. Sowohl die Anschlußklemmen 12a, 126 als auch die Leitungsdrähte 13a, 136 sind mittels der gedruckten Schaltkreistechnik in den beiden Kupferfolien ausgebildet, also insbesondere durch einen Ätzvorgang erhalten, und es werden dann in die einzelnen Offnungen Ua, 116 Sensorelektroden 14 eingesetzt und schließlich noch an die einzelnen Anschlußklemmen 12a. 126 die verschiedenen Anschlußleitungen 15 angelötet, die noch an den beiden Randbereichen der Leiterplatte 10 zu je einem Bündel 15a mittels einer übergeschobenen Muffe 16 zusammengefaßt werden.

Im Zuge einer Massenfertigung derartiger Leiterplatten können nun verschiedene Größen dieses Zwischenprodukts 17 zur Verfügung gestellt werden, wobei die einzelnen Ausführungsformen eine gleiche oder eine verschiedene Anzahl der Öffnungen 11 in einer gleichen oder verschiedenen Anordnung haben können, um auf diese Weise auch mithin verschiedene Muster bereitzustellen. Es ist gleichzeitig auch möglich, die Verdrahtung nur an einer Seite der Leiterplatte 10 vorzusehen, wie es andererseits auch möglich ist, bei einer für beide Seiten vorgesehenen Verdrahtung eine ungleiche Aufteilung der Öffnungen auf die beiden Verdrahtungen vorzunehmen.

Im Zuge der weiteren Fertigung eines künstlichen Gaumens zur Anwendung bei der dynamischen palatographischen Sprachforschung wird von dem Gaumen der betreffenden Versuchsperson ein Gipsabdruck angefertigt, der bis an die Zahnhälse reichen sollte. Von diesem Gipsabdruck wird dann mittels eines schnell polymerisierenden Harzes ein dünnwandiger schuicr.artigcr Fcrmc-kcr-cr sr.-eierti-t, webe: z\t Harz insbesondere ein Akryl- oder Silikonharz bevorzugt wird. Auf die später mit der Zunge in Berührung kommende Innenseite dieses Formkörpers wird dann die Leiterplatte 10 in der Abbildung des Zwischenprodukts 17 aufgeklebt oder sonstwie befestigt, wobei es für diese Befestigung auch ausreichen kann, wenn dann anschließend die so an der Innenseite des schalenartigen Formkörpers angeordnete Leiterplatte mit einer dünnen Schicht desselben Harzes unter Freilassung der Sensorelektroden Übergossen wird und mithin eine entsprechende Einbettung in dieses Harz erfährt. Dabei stellt die dünne Polyester- bzw. Polyamid-Folie der Leiterplatte 10 sicher, daß es bei dieser Befestigung und dem Übergießen zu einer entsprechend engen Verbindung und Anpassung an die Oberflächenform des schalenartigen Formkörpers kommt, so daß also die Bildung von irgendwelchen störenden Erhebungen oder sonstigen Unregelmäßigkeiten, welche das mit der Zungenberührung gewollte Meßergebnis verfälschen könnten, auf diese Weise völlig unterdrückt werden. Dabei kann das Obergießen der Leiterplatte 10 zweckmäßig noch so gesteuert "verden, daß auch die überstehenden Anschlußleitungen 15 eine Einbettung erfahren, gleichzeitig verbunden mit einer Formgebung zu zwei analogen Haltespangen 19, die mithin Klemmspalte 18 ergeben, über welche der fertige Gaumen 20 analog der Haltespangen 2 bei dem bekannten Gaumen 1 an zwei Eckzähnen der Versuchsperson festgeklemmt werden kann. An dem fertigen Gaumen 20 muß dann nur noch etwas gefeilt werden, um die verschiedenen Rundungen, die mit den Zahnhälsen in Berührung kommen, auch an dem nachgegossenen Harz auszubilden und um eventuell Gießgrate zu entfernen bzw. um sonstige glatte Oberflächen zu erhalten. Dabei ist die Endqualität dieses fertigen Gaumens 20 besonders darin vorteilhaft, daß es sich bei den Haltespangen 19 um keine Fremdkörper handelt und daß weiterhin die Leiterplatte 10 mit einem gleichmäßigen Überzug des Harzes versehen ist, aus dem auch der mit dem Gaumen der Versuchsperson in Berührung stehende Grundkörper besteht.

Mit einem solchen künstlichen Gaumen 20 kann beispielsweise die in Fig. 7 gezeigte Versuchsanordnung für eine dynamische palatographische Sprachforschung benutzt werden. Hierbei ist eine Signa!- oder Sendeelektrode 22 beispielsweise in der Ausbildung als Ohrring am Ohrläppchen 23 einer Versuchsperson befestigt und an einen Signalgeber 21 angeschlossen, so daß auf diese Weise ein maßgeblicher Schwachstrom an die Zunge 24 der Versuchsperson weitergeleitet wird. Andererseits sind die verschiedenen Sensorelektroden 26 des künstlichen Gaumens 25, den die Versuchsperson trägt, über entsprechende Anschlußleitungen an ein palatogivphisches Auswertungsgerät angeschlossen, das eine mit den Leitungsdrähten der Leiterplatte dieses künstlichen Gaumens übereinstimmende Vielzahl von Komparatoren 27 umfaßt, wtlche mit einzelnen Anzeigelampen 28 verbunden sind. Wenn mithin die Zunge 24 der Versuchsperson mit den einzelnen Sensorelektroden 26 in Berührung kommt, dann kommt es an diesen Berührungselektroden zu einem verstärkten Stromfluß im Vergleich zu den übrigen, nicht mit der Zunge in Berührung stehenden Sensorelektroden, wobei nur der betreffende Unterschied mittels der Komparatoren 27 erfaßt wird, indem noch ein Signalgeber 29 für eine Vergleichs- oder Grundspannung mit den verschiedenen Komparatoren 27 verbunden iit. mit dem <\*r auf Grund des Mundspeichels ständig vorhandene Stromübergang zwischen der Zunge und den einzelnen Sensorelektroden 26 entsprechend berücksichtigt wird. Folglich werden nur die Anzeigelampen 28 zum Erleuchten gebracht, die über ihren Komparator 27 mit einer Sensorelektrode 26 verbunden sind, mit welcher die Zunge 24 beim Sprechen in Berührung tritt

Bei einer solchen Versuchsanordnung besteht noch die besondere Schwierigkeit, daß selbst bei einer Stromleitung der Signalelektrode 22 in der Größenordnung von mehreren 10 kfi noch ein ziemlich stärket Wechsel des Widerstandswertes in der Größenordnung von immerhin einigen 10OkQ des Widerstandswerte«, der stromleitenden Paste auftritt, die an der Befestigungsstelle der Signalelektrode auf das Ohrläppchen 23 aufgebracht werden muß. Außerdem besteht eir ziemlich starker Unterschied im SN-Verhältnis hinsieht lieh der beiden Vergleichswerte im berührungsfreier und im Berührungszustand der Zunge mit den einzelner Sensorelektroden, wodurch ebenfalls eine entsprechen de Verfälschung des Meßergebnisses auftreten kann Diese Verfälschung kann jedoch damit ausgeräum werden, daß der künstliche Gaumen 30 an seiner dei Zungenberührungsseite abgewandten Seite 31 mit einei Signalelektrode 32 aus leitfähigem Material, wie eine Metallfolie, versehen wird, die mithin direkt mit den Gaumen der Versuchsperson in Berührung steht und au

Grund des Mundspeichels eine Verringerung des Berührungswiderstandes um mehrere kQ bis mehrere 10 kn bewirkt. Eine solche Signalelektrode 32 schafft also für die dynamische palatographische Sprachuntersuchung entsprechend stabilere Verhältnisse, wobei es insbesondere einfach ist, die mittels des Signalgebers 29 eingestehe Vergleichs- oder Grundspannung sehr einfach zu regulieren.

Gemäß der alternativen Ausführungsform nach den Fig.9 und 10 können die einzelnen Sensorelektroden auch eine Matrix-Anordnung erfahren. Bei dieser Matrix-Anordnung sind insgesamt 64 Paare der Sensorelektroden zu 8 Paaren in Zeilenrichtung und 8 Paaren in Spaltenrichtung angeordnet, wobei die beiden Sensorelektroden 41 und 41', 42 und 42' bis 64 und 64' eines jeden Paares einen kleinen Abstand zueinander einhalten, so daß jeweils zwei Schaltkontakte gebildet

sind. Die einen, jeweils auf der linken Seite eines jeden Paares der Sensorelektroden angeordneten Kontaktelemente 41, 49 ... sind in der (vertikalen) Spaltenrichtung parallel geschaltet, und ebenso sind die jeweils auf der rechten Seite angeordneten Kontaktelemente 4Γ, 42' ... in der (horizontalen) Zeilenrichtung parallelgeschaltet. In der Spaltenrichtung besteht eine Verbindung mit den einzelnen Anschlußklemmen A bis H ..., während in der Zeilenrichtung ein entsprechender Anschluß mit den einzelnen Anschlußklemmen a bis h ... besteht. Mit dieser Matrix-Anordnung ist es folglich möglic'., für die insgesamt 64 Sensorelektroden anstelle von wie bisher 64 Anschlußleitungen nur 16 Anschlußleitungen vorzusehen, womit eine doch wesentliche Vereinfachung des zugehörigen Verdrahtungsplanes erreicht wird. Es ist damit außerdem in einfachster Weise möglich, die zu den einzelnen Anschlußklemmen Abis H... geführten Leitungsdrähte mit jeweils einem Nebenschlußwiederstand R zu versehen und darüber einen Anschluß mit besonderen Anschlußklemmen A' bis H'... für Treiberspannungen herzustellen, womit dann in Verbindung mit besonderen Impulsformen beispielsweise der in F i g. 11 gezeigten Art folgendes erreicht werden kann: Wenn beispielsweise die Impulsformen fund pan die beiden Anschlußklemmen A' und a angelegt werden, dann wird an der Sensorelektrode mit den beiden Kontaktelementen 41 und 41' die Impulsform Serhalten, sobald diese beiden Kontaktelemente kurzgeschlossen werden. Wenn andererseits an diese beiden Anschlußklemmen A'und a die Impulsformen 7"und U angelegt werden, dann wird an der Anschlußklemme A solange die Impulsform V erhalten, solange nicht die Zunge in Berührung mit der betreffenden Sensorelektrode tritt, also solange kein Kurzschluß zwischen deren beiden Kontaktelementen 41 und 41' auftritt. Wenn mithin ein »dynamischer« Antrieb der verschiedenen Anschlußklemmen A', B'...

to und a, b ... vorgenommen wird, dann werden an den Anschlußklemmen A, B ... die Ein- und Ausschaltzustände der einzelnen Sensorelektroden ermittelt, in Abhängigkeit mithin davon, ob zwischen den beiden Kontaktelementen jeder einzelnen Sensorelektrode ein

is durch eine Zungenberührung herbeigeführter Kurzschluß vorhanden ist oder nicht.

Eine solche Matrix-Anordnung kann auch für Sinterelektrode" verwirklicht werden die nicht sus solchen zwei Kontaktelementen bestehen. So ist

2i) beispielsweise in Fig. 12 eine gleichartige Matrix-Anordnung für eine Vielzahl streifenförmiger Elektroden 111 gezeigt, die parallel zueinander in der (vertikalen) Spaltenrichtung angeordnet sind, während eher punktförmige Elektroden 112 in der (horizontalen) Zeilenrich-

2^r> tung angeordnet sind. Bei der in Fig. 13 gezeigten Matrix-Anordnung sind sowohl in der Spalten- wie auch in der Zeilenrichtung streifenförmige Elektroden 121 verwirklicht, wobei an jedem Knotenpunkt geeignete Isolierungen vorhanden sind.

In Fig. 14 ist schließlich noch die Ausführungsform eines künstlichen Gaumens gezeigt, bei dem auf der zu der Leiterplatte abgewandten Seite des Grundkörpers 131 eine Erdelektrode 132 angeordnet ist. Es wird damit erreicht, daß der Träger eines solchen künstlichen

)■> Gaumens keine ebenfalls eine Verfälschung des Meßergebnisses bewirkenden Kurzwellen induziert, deren schädlicher Einfluß bis jetzt nur dadurch ausgeräumt werden konnte, daß die betreffende Versuchsperson mit einer separaten Erdelektrode

w ausgestattet wurde. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Fertigung eines solchen künstlichen Gaumens bereitet andererseits absolut keine Schwierigkeiten, eine solche Erdelektrode im Zuge der Anbringung der gedruckten Leiterplatte gleichartig auf der Rückseite

*^r> des Grundkörpers anzubringen.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Künstlicher Gaumen für die dynamische palatographtsche Sprachforschung, bei dem ein dem Gaumen der Versuchsperson angepaßter schalenartiger Formkörper aus einem elektroisolierenden Material besteht und mit einer Vielzahl von Sensorelektroden versehen ist, an welche von mindestens einem Randbereich des Gaumens ι ο ausgehende, elektrisch isolierte Leitungsdrähte angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorelektroden (U) und die Leitungsdrähte (13) an einem getrennt von dem Gaumen aus einem elektroisolierenden Material gefertigten flexiblen Träger (10) angeordnet sind, der an der Zungenberührungsseite des Gaumens befestigt ist und auf welchen an mindestens einer Seite wenigstens die Leitungsdrähte mittels der gedruckte« Schaltkreistechnik aufgebracht sind.

2. Künstlicher Gaumen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Träger (10) aus einer Kunststoffolie besteht, die mindestens auf der einen Seite mit einer Kupferfolie beschichtet ist, aus welcher mindestens die Leitungsdrähte (13) herausgeätzt sind.

3. Künstlicher Gaumen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Träger (10) mit Ausnahme der Sensorelektroden (11) auf der Zungenberührungsseite des Gaumens mit einer dünnen Schicht eines elektroisolierenden Materials übergössen ist

4. Künstlicher Gaumen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß. die Leitungsdrähte (13) bzw. an sie angesch.ossene Anschlußlei- tungen (15) zu zwei mit dem elektroisolierenden Material (19) umgossenen Drahtbundein (\5a) zusammengefaßt und als klammerartige Haltespangen (18) für den Gaumen ausgebildet sind.

5. Künstlicher Gaumen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seiten des flexiblen Trägers (10) mit einer irn wesentlichen gleichen Anzahl von aufgedruckten Leitungsdrähten (13a, 136,) versehen ist.

6. Künstlicher Gaumen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorelektroden (41 bis 64) in einer Matrix-Anordnung an dem Träger (10) angebracht sind.

7. Künstlicher Gaumen nach einem der Ansprüche

1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dal) jede Sensor- ^r>(> elektrode (41 bis 64) aus zwei Kontaktelementen gebildet ist.

8. Künstlicher Gaumen nach einem der Ansprüche I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die einen Kontaktelemente der Sensorelektroden (41 bis 64) ">> an Nebenschlußwiderstände ^angeschlossen sind.

9. Künstlicher Gaumen nach einem der Ansprüche I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorelektroden (111, 121) in Streifenform ausgebildet sind.

10. Künstlicher Gaumen nach einem der Ansprü- '■" ehe I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorelektroden (112) in Punktform ausgebildet sind.

11. Künstlicher Gaumen nach einem der Ansprüche 1 bis K), dadurch gekennzeichnet, daß auf der ■ ■ dem flexiblen Träger (10) abgewandl;n Gaumenbc rühriingsseite eine Mrdelektrode (32, IJ2) an dem i angebracht ist.

12. Künstlicher Gaumen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das elektroisolierende Material des Gaumens und der Beschichtung für den flexiblen Träger (10) ein schnell polymerisierendes Harz ist.

13, Verfahren zum Herstellen eines künstlichen Gaumens nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei ein von dem Gaumen der Versuchsperson angefertigtes Gipsmodell mii einem schnell polymeiisierenden Harz zur Ausbildung des schalenartigen Formkörper* Übergossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß an der Zungenberührungsseite dieses Formkörpers der getrennt mittels der gedruckten Schaltkreistechnik gefertigte flexible Träger befestigt und mit einer dünnen Schicht desselben schnell polymerisierenden Harzes unter Freilassung der Sensorelektroden Übergossen wird.