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Elektromagnetische Antriebsvorrichtung, insbesondere für eine Werkzeugmaschine
43 Patentansprüche 28 Seiten Beschreibung
Die Erfindung betrifft
eine elektromagnetische Antriebsvorrichtung, insbesondere für eine Werkzeugmaschine,
mit einer Erregerspule, die beim Anschluß an eine Gleichstromquelle auf einen verschiebbar
geführten Anker eine Kraft ausübt.
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Derartige Antriebsvorrichtungen sind beispielsweise in bekannten Magnethämmern
vorhanden, die eine mit ihrer Achse vertikal verlaufende und einen stangenförmigen
Anker aus Weicheisen umgreifende Erregerspule umfassen. Am unteren Ende dieses Ankers,
der durch eine Druckfeder in seiner Ausgangsstellung gehalten wird, befindet sich
eine Stange aus magnetisch nichtleitendem Material, an deren unterem Ende ein Werkzeug
befestigbar ist. Bei Erregung der Erregerspule wird der Weicheisenanker in die Spule
hereingezogen und das Werkzeug bewegt sich in Richtung auf ein Werkstück, wobei
die Druckfeder gespannt wird. Nach Ausführung des Arbeitshubes wird die Erregung
abgeschaltet und das Werkzeug gelangt durch die Federkraft in seine Ausgangslage
zurück.
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Bei derartigen Magnethämmern wird das Werkstück aufgrund der impulsweisen
Erregung der Erregerspule und der dadurch dem Anker übertragenen kinetischen Energie
ausschließlich schlagartig belastet. Wegen der rein dynamischen Arbeitsweise muß
bei der Dimensionierung auf die Eigenresonanzfrequenz des Feder-Masse-Systems Rücksicht
genommen werden, so daß der zur Verfügung stehende Arbeitsbereich ein geschränkt
ist. Durch die zum Zurückführen des Werkzeugs bei abgeschaltetem Erregerstrom notwendige
Druckfeder wird die zur Bearbeitung des Werkstücks zur Verfügung stehende Kraft
um die Kraft, welche zum Auslenken der Feder erforderlich ist, vermindert.
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Die rein impulsförmige Belastung ist für viele Anwendungsfälle
ungünstig
und erzeugt atlßerdem eine erhebliche Lärmbelästigung. Bei der ausschließlich dynamischen
Schlagbearbeitung weisen die erzielten Belastungen im umzuformenden Werkstück eine
zu kurze Dauer auf, welche bei den meisten Materialien nur zu verh-ilLnismäBig geringen
Formänderungen führen, da es dem Werkstoff an der Zeit fehlt, die notwendig ist,
damit er sich unter der äußeren Einwirkung verformen kann.
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Bei bekannten Exzenterpressen wird gegenüber den bekannten Magnethämmern
zwar eine materialgerechtere Belastung des Werkstücks erreicht, die erstgenannten
weisen aber einen relativ schlechten Wirkungsgrad auf und benötigen, wenn sie elektromotorisch
angetrieben sind, Vorgelege, Kupplungen und andere Ubersetzungsmittel. Dadurch ist
ein zusätzlicher konstruktiver Aufwand, aber auch Verschleiß, bedingt. Werden dagegen
Pressen oder andere Werzeugmaschinen pneumatisch oder hydraulisch angetrieben, so
eingeben sich die nachteile hoher Anschaffungskosten und relativ hoher Betriebskosten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache elektromagnetische
Antriebsvorrichtung, insbesondere für Werkzeugmaschinen zu schaffen, die nicht ausschließlich
schlagartig arbeitet. Vielmehr soll durch einfach zu bewerkstelligende zusätzliche
Maßnahmen eine Steuerungsmöglichkeit hinsichtlich der Antriebskraft und der Geschwindigkeit
bestehen, wobei gleichzeitig ein hoher Wirkungsgrad gewährleistet sein soll. Diese
Aufgabe wird ausgehend von einer Antriebsvorrichtung der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Hauptpatentanspruchs angegebenen
Merkmale gelöst.
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Der Antriebsvorrichtung nach der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde,
daß die bekannten elektromagnetischen
Antriebe für lineare Bewegungsvorgänge
begrenzten Hubs nicht optimal auf solche Anwendungen .bstimmhsr sind, bei denen
im Bereich des Arbeitshesbs eine definierte Charakteristik - bezüglich der Antrieb:.kraft
und/oder -geschwindigkeit -in ihrem weg- oder zeit.ibhängigen Verlauf (auch in zwei
einander entgegengesetzten Bewegungsrichtungen) gefordert ist.
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Es wurde insbesondere erkannt, daß bei den meisten üblichen Arbeitsvorrichtungen
ein Kraftverlauf erforderlich ist, der mit dem zurückgelegten Weg an:.teigt, wie
es der Grundcharakteristik der erfindungsgemäßen magnetischen Antriebsvorrichtung
entspricht. Vielfach wird der erste Teil des Weges sogar als Leerhub zurückgelegt
un.l die eigentliche Arbeitsleistung erfolgt erst im letzten Teil. Damit stellt
die letztere einen energiesparenden Antrieb für Kraftmaschinen dar, bei denen es
- im Gegensatz zu Anwendungen in der Nachrichtentechnik - auf eine möglichst gute
Energieausnutzung ankommt.
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Bemerkenswert ist dabei insbesondere auch, daß es gelang, mittels
einer auf der Ausnutzung magnetischer Kräfte beruhenden Vorrichtung, entgegengesetzt
gerichtete, abziehende Antriebskräfte zu erzeugen.
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Die besondere Anordnung von Magneten und Polschuhen gemäß der Erfindung
ermöglicht die Konzeption einer Antriebseinheit, welche bei einer kompakten Bauform
groBe Antriebskräfte liefert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung
ist vorgesehen, daß die äußeren Pol schuhe und der innere Pol schuh als Kreisscheiben
mit zentralen Kreisöffnungen und der Anker als Kreiszylinder ausgebildet sind, wobei
die Seitenfläche des Kreiszylinders während des ganzen Hubes an der durch die Kreisöffnung
gebildeten
Polfläche des inneren Polschuhs angrenzt und der Kreiszylinder
an beiden Enden in eine im Durchmesser verringerte Kolbenstange übergeht, die durch
die Kreisöffnungen in den äußeren Polschuhen hindurchragt.
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Bei einer solchen Ausgestaltung kann die Erregerspule an unterschiedlichen
Stellen des Magnetsystems angeordnet sein. Sie kann beispielsweise durch radial
verlaufende Durchbrüche im inneren Polschuh hindurchgeführt sein.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß zwei zu den Kreisöffnungen
konzentrische Erregerspulen vorgesehen sind, von denen jeweils eine zwischen dem
inneren Polschuh und einem der äußeren Polschuhe angeordnet ist und den Anker bzw.
die Kolbenstange umgreift.
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In zweckmäßiger Weise ist vorgesehen, daß jeweils der magnetische
Widerstand eines Flußweges von einem der Luftspalte über einen äußeren Polschuh,
den zwischen diesem und dem inneren Polschuh liegenden Teil eines Nebenschlusses,
dem inneren Pol schuh und dem Anker bis wieder zu dem Luftspalt klein und vorzugsweise
sehr klein ist gegenüber dem magnetischen Widerstand dieses Luftspaltes zwischen
Anker und äußerem Polschuh. Ein solch kräftiger Nebenschluß bewirkt einen äußerst
stabilen Arbeitspunkt des Magnetsystems, bei dem auch durch äußere Einflüsse oder
starke Ubererregung kein Umpolen der Dauermagnete auftreten kann. Außerdem bedingt
ein solcher kräftiger Nebenschluß die sehr hohe Ansprechempfindlichkeit der erfindungsgemäßen
Anordnung und einen hohen Wirkungsgrad. Es wird deshalb auch eine auf Dauer exakt
bleibende Relation zwischen Erregerstrom und Antriebskraft erreicht. Dies bedeutet
beispielsweise, daß durch genaue Bemessung des Erregerstromes eine immer wieder
auch auf Dauer reproduzierbare Kraft von der Antriebsvorrichtung ausgeübt wird.
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Die Verwendung eines Nebenschlusses ist für die meisten Fälle deswegen
besonders günstig, da Magnete ohne Nebenschluß einen sehr hohen magnetischen Widerstand
aufweisen, der durch die Erregerwicklung überwunden werden muß, so daß am Arbeitsluftspalt
nur verhältnismäßig kleine Energien zur Wirkung kommen. Das wirkt sich nicht nur
auf den Magneten selbst aus (starker Spannungsabfall bei Belastung), sondern auch
auf die Ausnutzung von außen zugeführter Energien. Dieses gilt für große wie kleine
Magnete gleichermaßen, weil für sehr große Magnetkräfte entsprechend lange Magnete
verwendet werden müssen, die dann einen im gleichen Verhältnis vergrößerten Innenwiderstand
aufweisen. Auch wenn man den Querschnitt des Magneten so vergrößert, daß trotz seiner
geringen magnetischen Leitfähigkeit ein ausreichend niedriger Innenwiderstand entsteht,
so würde das einerseits zu außerordentlichen unhandlichen Abmessungen und andererseits
zu einem technisch problematischen ungünstigen Verhältnis l/q führen, denn der Arbeitsluftspalt
ist bei abgefallenem Anker höchstens ebenso lang wie der Magnet, meistens aber wesentlich
kleiner. Dabei bleibt die Gefahr der Entmagnetisierung auch bei einem Magneten sehr
großen Querschnitts immer bestehen, weil der Erregerfluß - um wechselnde Kraftwirkungen
zu erzielen - einmal gleichsinnig mit dem Magnetfluß und das andere Mal gegensinnig
zum Permanentmagnetfluß verlaufen muß. Im letzteren Falle besteht die Gefahr der
Entmagnetisierung, wenn man den gegensinnigen Erregerfluß größer macht als den Magnetfluß,
so daß ein Rückfluß durch den Magneten auftritt. Lediglich durch Verwendung teurer
Samarium-Magnete könnte man dem weitgehend entgegenwirken. Diese haben aber eine
geringere Remanenz-Induktion und Permeabilität als die üblicherweise verwendeten
Alnico-Magnete, was wiederum zu einer Vergrößerung des Querschnitts q und zu einer
Verkürzung der Länge 1 führen würde.
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Für das richtige Betriebsverhalten der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es nötig, daß zu Beginn der Umschaltung der Antriebsrichtung Kompensation der
beiden Flüsse auftritt. Wegen
der Schwankungen der Betriebsspannung
und anderer Parameter läßt es sich ohne zusätzliche Maßnahmen kaum erreichen, daß
immer genau oder fast annähernd die Kompensation erzielt und eine Überkompensation
vermieden wird.
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Diese Probleme sind in einfacher Weise durch die Anwendung eines Nebenschlusses
gelöst, dessen Innenwiderstand viel kleiner als der Widerstand des Magneten ist,
so daß selbst bei Uberkompensation nur ein Bruchteil des Rückflusses durch den Magneten
verläuft, der - wie Meßergebnisse zeigep - nicht zu einer Entmagnetisierung führt.
Hierzu ist es anzutreben, daß der Widerstand im Nebenschluß 20 bis 50 mal kleiner
ist als der Widerstand des Magneten. Bei der Verwendung eines magnetischen Nebenschlusses
ist weiterhin bemerkenswert, daß die Verhältnisse des elektrischen Stromkreises
sich nicht analog übertragen lassen, um beispielsweise den Innenwiderstand in Batterien
zu verringern. Bei einem Magneten vom Typ Alnico verringert sich nämlich dessen
Spannung infolge der starken Belastung durch den Nebenschluß nicht nennenswert.
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Bei einer Batterie - belastet mit einem Widerstand, der etwa 1/25
des Innenwiderstandes dieser Batterie beträgt - würde die Spannung entsprechend
auf 1/25 ihres Anfangswertes absinken. Bei einem Alnico-Magneten entsteht dagegen
ein Spannungsverlust von höchstens 10 bis 15%. Der Nebenschluß erhöht dabei gleichzeitig
den Wirkungsgrad der Erregerwicklung, weil nur ein unwesentlicher Teil ihrer Magnetisierungsleistung
aufzuwenden ist, um den äußerst geringen Nebenschlußwiderstand zu magnetisieren.
Die Erregermagnetisierung wird nahezu vollständig am Arbeitsluftspalt wirksam. Muß
in bestimmten Fällen, beispielsweise aus räumlichen Gründen, auf einen magnetischen
Nebenschluß verzichtet werden, so besteht bei aufwendigeren Lösungen die vorteilhafte
Möglichkeit, eine Uberkompensation dadurch zu vermeiden, daß bei einer Flußrichtungsumkehr
im Magnetkreis der Erregerstrom gedrosselt wird.
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Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß
der
magnettsche Nebenschluß aus zwei Weicheisenstücken besteht, von denen das eine den
inneren Polschuh und den ersten äußeren Polschuh und das andere den inneren Polschuh
und den zweiten äußeren Polschuh miteinander verbindet, wobei innerhalb der Weicheisenstücke
jeweils den maqnetischen Widerstand des Nebenschlusses im wesentlichen bestimmende
Luftspalte vorgesehen sind. Durch diese angegebenen MerkmalelBßt sich sakFohl ein
einfacher Aufbau der Antriebsvorrichtung erreichen als auch eine einfache und konstruktiv
leicht zu bemessende Magnetspannungsteilerachaltung schaffen, mittels der der Magnetfluß
durch die irußeren Polschuhe und den inneren Polschuh bestimmt wird.
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Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, daß die Luftspalte durch magnetisch
nichtleitende Schichten ausgefüllt sind. Ein solches Ausfüllen der Luftspalts ¢erhindert,
daß der magnetische Widerstand des Nebensclilusses durch das Ansammeln von magnetisch
leitenden Stoffen, wie Weicheisenspänen und dergleichen in den Luftspalten verändert
wird. Außerdem gestattet das Vorsehen solcher Schichten, die beispielsweise aus
einem eine exakt bemessene Dicke besitzendem Bronzeblech bestehen können, eine konstruktiv
einfache, exakte Dickeneinstellung der vorgesehenen Luftspalte.
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Um in der Dimensionierung der Dauermagnete und des konstruktiven Aufbaus
frei zu sein, ist es vorteilhafterweise vorgesehen, daß der Dauermagnet unter Zwischenschaltung
von Flußführungsteilen die beiden äußeren Polschuhe miteinander verbindet.
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Bevorzugte Anwendungen für die Erfindung sind beispielsweise Pressen,
insbesondere Tiefziehpressen, Stanzen, Hämmer, Rammen etc. Die Vorrichtung ist aber
auch als Antrieb von Magnetventilen oder Kolbenpumpen geeignet. Günstige Anwendungsmöglichkeiten
bestehen auch bei Kunststoffkolbenpressen oder als Schließorgan bei Schneckenpressen.
Die beiden, aufgrund der Vormagnetisierung, stabilen Endlagen,
bei
denen der Anker jeweils an einem der äußeren Polschuhe mit großer Kraft haftet,
stellen einen erheblichen Vorteil bezüglich der gerade bei Stanzen und Pressen geforderten
Unfallsicherheit dar.
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Da der durch die Antriebsvorrichtung erzeugte Hub begrenzt ist, sind
Endschalter einschließlich der dazugehörigen Steuerungsmittel nicht erforderlich.
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Wegen der geringen aufzubrinllenden Erregerleistung ist der Wirkungsgrad
der Vorrichtung sehr groß, und es ergeben sich Magnetkraftkurven, bei denen ier
Anker mit mittleren Kräften gegen die äußeren Polsch"he bewegt wird, wobei im letzten
Teil des Hubes, wenn beispielsweise ein vom Anker angetriebenes Werkzeug die Obel
L läche des Werkstücks erreicht, sehr hohe Kräfte auftreten. Die Zunahme der auf
den Anker ausgeübten Kräfte bei der Bewegung in Richtung auf die äußeren Polschuhe
entspricht in etwa derjenigen bei den bekannten Exzenterpressen. Gegen Ende des
Hubes steigt jedoch bei der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung die Kraft sehr
viel stärker an, so daß der insgesamt überstrichene Kraftbereich größer als bei
einer Exzenterpresse ist.
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Die besondere - bistabile - Antriebscharakteristik mit zum Ende des
Hubes stark zunehmendem Kraftverlauf bei einer Realisierungsmöglichkeit in kompakter
Bauweise kommt einer Vielzahl von Anwendungsfällen (wie stanzen, pressen, prägen,
Oberflächenbearbeitung) von vorn herein entgegen. Durch unterschiedlich aufwendige
Mittel kann diese Grundcharakteristik unter Beibehaltung ihres grundsätzlichen Verlaufes
in Bereichen gezielt verändert und den Bedürfnissen der einzelnen Anwendung mit
der erforderlichen Präzision angepaßt werden, wodurch sich die Zahl der Anwendungsfälle
auch noch erweitern läßt. Dabei erfolgt zweckmäßigerweise eine grobe Anpassung an
einen gewünschten Kraft- oder Geschwindigkeitsverlauf
durch einfache
Maßnahmen mechanischer, magnetischer, hydraulischer oder aber auch pneumatischer
Art, während, falls es bei höhere Anforderungen stellenden Anwendungen notwendig
ist, eine Feinanpassung an den gewünschten Verlauf durch elektronische Mittel über
eine Beeinflussung des Erregerstroms bei geringem zusätzlichem Leistungsaufwand
erfolgen kann.
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Da die mittlere Erregerleistung gering ist, besteht auch die Möglichkeit,
kurzzeitig durch zusätzliche Impulse großer Amplitude die zur Verfügung stehende
Antriebskraft stark heraufzusetzen.
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Die Möglichkeiten, die Antriebscharakteristik der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zu verändern, bestehen einerseits darin, daß die zur Verfügung stehende
Antriebskraft entweder weg- oder zeitabhängig verändert wird, wodurch bei langsam
bewegten oder ruhendem Anker die statische Arbeitsweise beeinflußt wird. Andererseits
kann aber auch die Arbeitsgeschwindigkeit des Kolbens gezielt in Abhängigkeit vom
zurückgelegten Weg gesteuert werden, wodurch die dynamischen Kenngrößen veränderbar
sind. Für beide Arten von Beeinflussungen können dabei sowohl mechanische als auch
elektrische Mittel verwendet werden.
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Bei einer Werkzeugmaschine lassen sich die Geschwindigkeiten des Antriebs
bei Leerwegen vorgeben. Nach Beendigung des Arbeitsbereiches eines Hubes kann die
Geschwindigkeit stark vermindert bzw. auf null herabgesetzt werden, um ein lärmerzeugendes
Anschlagen des Werkzeuges an eine Einrichtung zur Begrenzung seines Weges zu vermeiden.
Insbesondere beim Stanzen läßt sich ein starker Abrißknall durch eine derartige
gezielte Geschwindigkeitsbeeinflussung in seiner Intensität herabsetzen.
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Als mechanische Mittel stehen dabei zunächst einmal übliche Feder-
und Dämpfungsmittel zur Verfügung, um Anschlagbegrenzungen oder ausgleich des Gewichts
der beweglichen Teile der Antriebsvorrichtung und des Werkzeugs bei vertikalen Anwendungen
zu bilden, sowie weitereDämpfungsmittel, wie sie weiter unten noch näher beschrieben
werden. Durch d.ls Vorsehen eines magnetischen NeSensclllusses parallcE zum Magnetsystem
läßt sich enfalls der Verlauf der zur Verfügung stehenden Kraft in Abhängigkeit
vom zurückgelegten Weg des Werkzeugs beeinflussen, wobei gleichzeitig eine Stabilisierung
im Hinblick auf Schwankungen von Betriebsparametern erzielt wird. Durch die Anwendung
elektronischer Mittel zur Steuerung des Erregerstroms erschließt sich ein breites
Spektrum weiterer Ausführungsformen. Grundsätzlich kann in technisch einfach zu
realisierender Weise dem Erreserstrom ein zusätzlicher Xstl.nl überlagert werden1
,elcher in Abhängigkeit von bestimmten Betriebszuständen ausgelöst wird. So kann
beispielsweise bei einer bevorzugten Ausführungsform das Durchfahren des Leerhubes
durch einen bei Beginn der Bewegung stark überhöhten und dann nach einer Zeitfunktion
abklingenden Steuerimpuls beschleunigt werden. Schließlich läßt sich eine beträchtliche
Heraufsetzung der im eigentlichen Arbeitsbereich des Hubes zur Verfügung stehenden
Kraft durch einen Stromimpuls erhöhen, der durch den kurzzeitigen Stillstand des
Ankers beim Aufsetzen des Werkzeugs auf das Werkstück bei schlagenden Anwendungen
ausgelöst wird. Nachdem der Arbeitsbereichdes Hubs durchlaufen ist, kann durch einen
weiteren Impuls dafür gesorgt werden, daß der Anker - und damit das Werkzeug - sehr
schnell abgebremst wird.
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Bei Antriebsvorrichtungen mit aufwendigeren Steuerungen besteht die
Möglichkeit, die Antriebsbewegungen bezüglich des zurückgelegten Weges und/oder
der Geschwindigkeit über Meßwertaufnehmer gezielt zu erfassen und durch einen Soll-/
Istwert-Vergleich mittels vorgegebener Solldaten über eine
Regeleinrichtung
gezielt zu steuern. Die Beeinflussung des Kraftverlaufes kann dabei über eine Veränderung
des Erregerstromes weg- und/oder zeitabhängig erfolgen, so daß dte zur Verfügung
stehende Kraft beim Auftreffen des Werkzeugs auf das Werkstück veränderbar ist.
Durch Beeinflussupg der Bewegungsgeschwindigkeit des Ankers, welcher ebenfalls über
eine Xnderung des Stroms durch die Erregerspule gesteuert wird, kann einerseits
die Geschwindigkeit eingestellt werden, mit der das Werkzeug einen bestimmten Teil
de8 Hubes durchläuft, andererseits kann aber auch der dynamische Anteil der auf
das Werkstück auszuübenden Kraft unter Berücksichtigung der Massen von Werkzeug
und Werkstück variiert werden. Außerdem besteht gleichzeitig die Möglichkeit, die
Geschwindigkeit des Werkzeugs nach ausgeführter Arbeit gezielt zu vermindern.
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Die elektronischen Steuerungsmittel können dabei in vorteilhafter
Weise so ausgebaut werden, daß logische Schaltungsmittel die Steuerung des Erregerstroms
in Abhängigkeit von den Daten des Systems, den vorgegebenen Solldaten und den gemessenen
Daten nach einem voreingestellten Programm selbständig vornehmen. Die Ermittlung
der auf das Werkzeug ausgeübten Kraft wird zweckmäßigerweise durch Messung des magnetischen
Flusses unter Berücksichtigung der räumlichen Abmessungen und geometrischen Verhältnisse
der Antriebsvorrichtung durchgeführt. Dabei ist es möglich, eine Rückkopplung in
der Weise vorzusehen, daß der erzeugte magnetische Fluß über den Erregerstrom so
eingestellt wird, daß er ausreichend ist, um die beabsichtigte Antriebskraft zu
erzeugen. Durch einen derartigen Regelvorgang werden Parameteränderungen der Antriebseinrichtung
und gegebenenfalls auch Spannungsschwankungen des Versorgungsnetzes ausgeglichen,
so daß das Vorsehen von die magnetischen Verhältnisse stabilisierenden magnetischen
Nebenschlüssen gegebenenfalls entbehrlich ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann wegen des symmetrischen Aufbaus
auch in zwei entgegengesetzten Richtungen arbeiten.
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Eine bei vertikaler Arbeitsweise das Gewicht des Ankers, des Kolbens
und gegebenenfalls des Werkzeugs ausgleichcnde Feder besteht dabei vorteilhafterweise
aus einer sich zwischen dem Anker und dem unteren äußeren Polschuh abstützenden
Druckfeder. Statt einer solchen Feder kann die Kompensation des Anker- und Werkzeuggewichtes
auch durch einen unsymmetrischen Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung und/oder
durch eine geeignete Steuerung des Erregerstromes bewirkt werden.
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Ein ganz erheblicher Vorteil bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
ergibt sich noch dadurch, daß der die äußeren und den inneren Polschuh und das Magnetsystem
enthaltende Stator in Bezug auf eine Werkstückaufnahme in Ankerbewegungsrichtung
verstellbar ist. Hierdurch kann beispielsweise beim Verwenden der erfindungsgemäßen
Vorrichtung als Stanzenantrieb erreicht werden, daß das auszustanzende Teil nicht
völlig durchgestanzt wird, sondern daß dasselbe noch im Werkstück verbleibt, und
daß sich der Kraftverlauf in Abhängigkeit vom Hub beim Stanzen ändert.
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Eine Verringerung des durch die Antriebsvorrichtung gegebenenfalls
erzeugten störenden Lärms wird dadurch erreicht, daß den Anschlag einer Arbeitsfläche
des Ankers an eine Polschuhfläche der äußeren Pol schuhe dämpfende Mittel vorgesehen
sind. Solche dämpfende Mittel können beispielsweise aus auf den äußeren Polschuhen
aufliegenden Tellerfedern oder besser aus dämpfenden Schichten zwischen dem Anker
und den äußeren Polschuhen bestehen.
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Um die Geschwindigkeit der Ankerbewegung zu begrenzen, ist
ein
bei Ankerbewegung wirksam werdender, die Ankerbewegung dämpfender Hydraulikzylinder
oder auch ein Pneumatikzylinder vorgesehen. Dieser bewirkt ein relativ sanftes Aufsetzen
eines mit dem Anker verbundenen Werkzeugs ruf ein zu bearbeitendes Werkstück. Dabei
ist zweckmäßigerweise die Vorrichtung so ausgestaltet, daß der Anker selbat den
Kolben des Hydraulik- oder Pneumatikzylinders dargestellt.
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Die Erregerspule ist in weiterer vorteilhafter Weise innerhalb. der
Hydraulikflüssigkeit angeordnet. Dies ist konstruktiv einfach, da keine zusätzlichen
Teile für den Hydraulikzylinder benötigt werden und die Hydraulikflüssigkeit außerdem
für eine Kühlung der Erregerspule sorgt. Die Hydraulikkammern können dabei durch
die äußeren Polschuhe und den Nebenschluß und/oder den oder die Dauermagnete und
die Flußführungsteile und den inneren Polschuh gebildet werden.
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Dabei ist dann in dem inneren Pol schuh eine gegebenenfalls veränderbare
Ausgleichsöffnung zwischen den beiden Hydraulikkammern vorgesehen. Zweckmäßigerweise
bildet jedoch der Spalt zwischen innerem Pol schuh und dem Anker die Durchtrittsöffnung
zwischen den beiden Kammern des Hydraulikzylinders; dieser Spalt kann ebenfalls
veränderbar gestaltet werden.
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Bei als Kreisscheiben ausgebildeten Polschuhen und gleichzeitiger
Dämpfung der Ankerbewegung dadurch, daß der Anker als Kolben eines Hydraulikzylinders
wirkt, ist in Weiterbildung vorgesehen, daß an den Kreisöffnungen der äußeren Polschuhe
je eine Dichtung vorgesehen ist, die eine Abdichtung zu der darin gleitenden Kolbenstange
bewirkt. Auf diese Weise werden durch die äußeren Pol schuhe und den inneren Pol
schuh ohne besonderen Aufwand zugleich die Hydraulikkammern des Hydraulikzylinders
gebildet. Die Dauermagnet-und Nebenschlußanordnung dient dabei gleichzeitig als
Begrenzung des Hydraulikzylinders.
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Wenn wegen des hohen Öldrucks in Richtung der Ankerbewegung die Dichtung
zwischen Kolbenstange und äußerem Polsohuh nicht ausreichend ist, ist vorteilhafterweise
eine Ölauffangkammer vorgesehen mit einer weiteren Dichtung, die beiderseits unter
Atmosphärendruck steht.
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Zusammenfassend lassen sich die Möglichkeiten der Weiterbildung der
erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung falgendemaßen beschreiben: Nachdem der Kraft-
oder Geschwindigkeitsverlauf im Hubbereich durch nicht-elektronische Mittel wie
Federn, Dämpfungen und eine entsprechende Gestaltung der magnetischen Verhältnisse
(Vorsehen von Nebenschlüssen, Veränderung des Luftspaltes Anker/innerer Polschuh
in Abhängigkeit von der Ankerposition) zunächst grob angenähert ist, wird die gewünschte
Feinanpassung an das konkrete Antriebsproblem dadurch erzielt, daß dem bis dahin
nur durch Ein-Ausschalten vor Bewegungsbeginn bzw. nach Bewegungsende beeinflußten
Erregerstrom ein zusätzlicher zeitlich veränderlicher Strom überlagert wird.
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Diese Uberlagerung kann entweder zeitabhängig oder aber in Abhängigkeit
vom Ort, der Geschwindigkeit oder der Bewegungsrichtung des Ankers erfolgen. Der
zusätzliche Strom erzeugt eine Veränderung der Antriebskraft und bei frei bewegtem
Anker in Abhängigkeit von der bewegten Masse eine Veränderung der Geschwindigkeit
des Ankers. Durch die Rückkopplung von durch Meßwertaufnehmer erzeugten Signalen
ist eine Regelung der Antriebskraft oder der Geschwindigkeit innerhalb eines durch
die Grundcharakteristik festgelegten Bereiches
möglich.
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Die Erfindung ist insbesondere geeignet für Werkzeugmaschinen, die
beim Einwirken auf eine Werkstückoberfläche Hubbewegungen ausführen, wie es beispielsweise
bei Stanzen, Pressen oder Prägemaschinen der Fall ist.
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Ein vorteilhaftes Anwendungsgebiet ergibt sich dabei auch in der Arzneimittelindustrie,
wo es bei Tablettenpressen durch die erfindungsgemäße Vorrichtung möglich ist, während
des Preßvorgangs einen vorgegebenen Kompressionskraftverlauf zeit- oder wegabhängig
innerhalb enger Grenzen einstellbar zu erzeugen. Damit ist es möglich, einerseits
die Kompaktivierung beim Pressen genau an die Eigenschaften der verwendeten Stoffe
und an die Anforderungen an die fertige Tablette anzupassen und andererseits auch
eine Umstellung innerhalb der Produktion schnell und unkompliziert vorzunehmen.
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Weitere bevorzugte Ausführungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Im Zusammenhang mit einer Schlagbearbeitung bei Werkzeugmaschinen
lassen sich der statische und der dynamische Kraftanteil getrennt verändern. Der
statische Kraftanteil läßt sich dabei durch Beeinflussung des Erregerstroms direkt
variieren, während der dynamische Anteil, der der kinetischen Energie von Werkzeug
und Antrieb entspricht, wegen der darin enthaltenen Integration ebenfalls über den
Erregerstrom einstellbar ist. Bei Anwendungen, bei denen es zunächst auf das Ausführen
eines Schlages definierter Schlagarbeit und anschließend auf das Aufbringen einer
Kraft bestimmter
Größe bei nahezu ruhendem Werkzeug ankommt, ist
es zweckmäßig, daß die kurz vor Ausführung des Schlages zur Beschleunigung des Werkzeugs
aufgebrachte Kraft so eingestellt ist, daß sie ungefähr gleich derjenigen ist, welche
anschließend statisch aufzubringen ist.
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Die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung läßt sich ip einer Vielzahl
von Ausführungsvarianten herstellen, wobei für einfache in großen Stückzahlen zu
produzierende Antriebe, beispielsweise für Ventile oder Einspritzpumpen, ein Aufbau
gewählt werden kann, bei dem der gewünschte Verlauf der Antriebskraft in Abhängigkeit
vom Hub vorzugsweise durch fest angebrachte mechanische oder magnetische Mittel
erzeugt wird, während bei kostenaufwendigeren Anwendungen, wie beispielsweise bei
Antrieben von Stanzen, Pressen und dergleichen neben der Verwendung einfacherer
Konzeptionen die Möglichkeit besteht, den Verlauf der Antriebskraft mit elektronischen
Mitteln zu beeinflussen, so daß gegebenenfalls durch Regelungseinrichtungen vorgegebene
Antriebsgeschwindigkeiten und -kräfte in Abhängigkeit vom zurückgelegten Weg und/oder
von der seit Bewegungsbeginn oder anderen Ereignissen verflossenen Zeit eingehalten
werden können, um eine präzise und gleichbleibende Arbeitsweise zu gewährleisten.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen in vorteilhaften
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt: Fig. 1 eine schematische
Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung,
Fig. 2 ein elektrisches Ersatzschaltbild zur Erläuterung der Wirkungsweise des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung, Fig. 4 ein elektrisches Ersatzschaltbild
zur Erluterung der Wirkungsweise der Vorrichtung gemäß Fig. 3, Fig. 5 ein vorteilhaftes
Detail der Ausführung ge«B Fig. 3, Fig. 6 ein weiteres vorteilhaftes Detail der
Ausführung gemäß Fig. 3 und Fig. 7 ein drittes Ausführungsbeispiel mit einer schematischen
Darstellung der Steuerung einer Werkzeugmaschine.
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Die schematische Darstellung gemäß Fig. 1 der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung
umfaßt zwei übereinander angeordnete äußere Polschuhe 1 und 2. Zwischen diesen Polschuhen
befindet sich ein innerer Polschuh 3. Im übrigen sind die äußeren und inneren Pol
schuhe 1 bis 3 über Weicheisenstücke 4 und 5 und einen Dauermagneten 6 miteinander
verbunden.
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Zwischen dem inneren Pol schuh 3 und den äußeren Polschuhen 1 und
2 befinden sich Weicheisenstücke 7 und 8, die einen kräftigen magnetischen Nebenschluß
zu dem Dauermagneten bilden. Außerdem ist in jedem dieser Weicheisenstücke noch
ein Luftspalt 9 bzw. 10 vorgesehen, der den magnetischen Widerstand des magnetischen
Nebenschlusses im wesentlichen bestimmt. Diese Luftspalte 9 und 10 sind vorzugsweise
durch ein magnetisch nichtleitendes Material, beispielsweise Bronzeblech, ausgefüllt.
Das ergibt den Vorteil, daß sich kein den magnetischen Widerstand des Nebenschlusses
veränderndes Material in den Luftspalten absetzen kann.
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Um das in der Zeichnung linke Ende des mittleren Pol schuhs 3 in Fig.
1 ist eine Erregerwicklung 11 angeordnet, und es liegt der Stirnfläche des inneren
Polschuhs 3 ein Anker 12
gegenüber, wobei der Abstand zwischen
diesem Anker 12 und dem inneren Pol schuh 3 bei Bewegung des Ankers in der Richtung
des innerhalb des Ankers eingezeichneten Pfeiles klein ist. Aufgrund der Vormagnetisierung
der äußeren Polschuhe 1 und 2 durch den Dauermagneten 6 haften der Anker 12 normalerweise
an einem der äußeren Pol schuhe und wird bei entsprechender Erregung der Erregerspule
11 zum anderen der äußeren Polschuhe 1 und 2 bewegt.
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Das elektrische Ersatzschaltbild gemäß Fig. 2 erläutert die Wirkungsweise
der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 1.
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Dabei entspricht die Spannungsquelle 13 dem Dauermagneten 6.
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Der innere Widerstand des Dauermagneten ist mit 14 bezeichnet, während
die Widerstände 15 und 16 eine Spannungsteilerschaltung darstellen und dem magnetischen
Nebenschiuß entsprechen, der aus den Luftspalten 9 und 10, den Weicheisenstücken
7 und 8 sowie dem dazwischenliegenden inneren Polschuh 3 besteht. Die Spannungsquelle
17 entspricht der Erregerspule 11, und die Widerstände 18 und 19 entsprechen den
Luftspalten 20 und 21 gemäß Fig. 1.
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Durch die Vormagnetisierung des Dauermagneten 6 wird in den Luftspalten
ein Fluß erzeugt, der durch die Pfeile 22 und 23 angedeutet ist. Dabei soll entgegen
der Darstellung in Fig. 1 der Anker am oberen äußeren Polschuh 1 anliegen, der Luftspalt
20 also sehr klein sein. Entsprechend fließt durch den Luftspalt 20 bzw. den Widerstand
18 ein sehr kräftiger Dauermagnetfluß, der durch die Länge des Pfeiles 22 angedeutet
ist, während durch den in dieser Ankerlage sehr großen Luftspalt 21 bzw. Widerstand
19 nur ein kleiner Dauermagnetfluß fließt. Durch Erregung der Erregerspule 11, die
durch die Spannungsquelle 17 dargestellt wird, entsteht dann auch ein kräftiger
Magnetfluß, der durch den Pfeil 24 angedeutet ist.
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Dieser Erregerfluß fließt wegen des geringeren Widerstandes 18 auch
vorwiegend über diesen und bewirkt dort eine
Kompensation des Vormagnetisierungsflusses
durch den Luftspalt 20 bzw. den Widerstand 18. Uber den unteren Luftspalt 21 fließt
wegen des großen Widerstandes 19 aiich nur ein geringer Teil des Erregerflusses,
der hier durch den Pfeil 25 angedeutet ist, aber in der gleichen Richtung wie der
Vormagnetisierungsfluß flicßt. Infolgedessen tritt am unteren Luftspalt 21 eine
Addition des Erregerflusscs und des Vormagnetisierungsflusses auf. Diese bewirkt
somit, daß der Anker 12 gegen den unteren äußeren Polschuh 2 bewegt wird. Bei entgegengesetzter
Erregung der Erregerspule würde dementgegen der Anker wieder in seine obere stabile
Lage bewegt, in der er an dem äußeren Polschuh 1 anliegt. Da der Erregerfluß nur
zu einem sehr geringen Teil über den Dauermagneten selbst und in erster Linie über
den kräftigen Nebenschluß verläuft, ist entsprechend auch die Empfindlichkeit der
Antriebsvorrichtung sehr groß. Es wird nämlich wesentlich weniger Erregerleistung
benötigt, als wenn der Erregerfluß über den Dauermagneten verlaufen müßte, der einen
sehr großen magnetischen Widerstand darstellt.
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Im übrigen ergibt der kräftige magnetische Nebenschluß, dessen Widerstand
auf jeden Fall erheblich geringer ist als der maximale Widerstand der Luftspalte
20 oder 21, Magnetkraftkurven, die im äußersten Resthub des Ankers, also beim Sichnähern
des Ankers an einen der äußeren Polschuhe 1 oder 2, sehr kräftig ansteigen, weil
die Spannung des Magnetsystems nicht merklich absinkt.
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Die eine bevorzugte Ausführungsform darstellende Fig. 3 zeigt wiederum
zwei äußere Polschuhe 1 und 2, die in diesem Fall als Kreisscheiben mit zentraler
kreisförmiger Öffnung ausgedet sind. Durch diese kreisförmigen Öffnungen erstreckt
sich eine Kolbenstange 26, die gegenüber den äußeren Polschuhen 1 und 2 über Dichtungen
27 und 28 abgedichtet ist, in denen die Kolbenstange 26 im Gleitsitz sich bewegen
kann. Im mittleren Teil der Kolbenstange befindet sich eine Erweiterung, die den
Anker 12 darstellt. Im Gegensatz zu der in Fig. 1 gezeigten
Ausführung
sind bei der Ausführung gemäß Fig. 3 vier Dauermagnete 29, 30, 31 und 32 bzw. stattdessen
zwei ringförmige Dauermagnete vorhanden, die auf beiden Seiten des ebenfalls eine
Kreisscheibe mit kreisförmiger Öffnung darstellenden inneren Polschuhs 3 angeordnet
sind. Diese Dauermagnete 29 bis 32 sind jeweils in an einen äußeren Polschuh 1 bzw.
2 und an den inneren Polschuh 3 angrenzende Weicheisenklötze 33 eingebettet, die
wiederum Luftspalte in sich einschließen, die im wesentlichen ihren magnetischen
Widerstand darstellen. Anstatt der nur einen Erregerspule 11 in Fig. 1 sind bei
der Ausbildung gemäß Fig. 3 zwei Erregerspulen 34 und 35 vorhanden, die die Kolbenstange
26 bzw. den Anker 12 umschließen. Diese Erregerspulen 34 und 35, die bei der dargestellten
Polung der Dauermagnete gegensinnig erregt werden, entsprechen in ihrer Wirkungsweise
aber der Erregerspule 11 in Fig. 1. Durch die Erregung der Erregerspulen 34 und
35 entsteht nämlich der gleiche Effekt, wie wenn eine Spule nur um den inneren Polschuh
herumgewickelt wäre.
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Unterhalb des äußeren Polschuhs 2 ist eine Auffangkammer 36 vorgesehen,
die über eine Leitung 37 mit einer oberhalb des oberen Polschuhs 1 vorgesehenen
Kammer 38 in Verbindung steht.
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Außerdem ist das Innere der Vorrichtung gemäß Fig. 3, das auch die
Erregerspulen enthält, mit einer Hydraulikflüssigkeit gefüllt. Dem Austreten der
Hydraulikflüssigkeit aus dem Inneren der Vorrichtung gemäß Fig. 3 stellen die Dichtungen
27 und 28 einen erheblichen Widerstand entgegen. Da jedoch bei kräftiger Bewegung
erhebliche Drücke innerhalb der Vorrichtung auftreten können, bewirkt die untere
Auffangkammer und die mit ihr in Verbindung stehende obere Kammer, die beide zusammen
mit der Leitung 37 eine Art Hydraulikmantel darstellen bzw.
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so ausgebildet sein können, daß austretende Hydraulikflüssigkeit von
der unteren Auffangkammer 36 in die obere Auffangkammer 38 gelangen und danach wieder
ins Innere der Vorrichtung hineingezogen werden kann. Dabei steht die obere Kammer
38
unter Atmosphärendruck, und somit auch die untere Auffangkammer
36, die mit einer Dichtung 39 gegen Austreten von Hydraulikflüssigkeit vollständig
abgedichtet werden kann. Selbstverständlich ist ein solcher Hydraulikmantel, der
beispielsweise die gesamte Vorrichtung bis zur Kolbenstange umfassen kann, auch
bei horizontaler Ausrichtung der Kolbenstange anwendbar. Dann muß lediglich dafür
gesorgt sein, daß der Mantel über obere Öffnungen oder dergleichen mit der Atmosphäre
verbunden und eine Dichtung auch am anderen Ende der Kolbenstange (in Fig. 3 oben)
vorgesehen ist.
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Die Hydraulikflüssigkeit im Inneren der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bewirkt, daß sich der Kolben gedämpft in eine der beiden Richtungen bewegen kann.
Dabei strömt dann Hydraulikflüssigkeit durch den Spalt zwischen dem Anker 12 und
dem inneren Pol schuh 3 hindurch und bewirkt eine gedämpfte Bewegung der Kolbenstange,
an deren unterem Ende beispielsweise ein Werkzeug vorgesehen sein kann. Diese gedämpfte
Bewegung bewirkt, daß das Werkzeug sich dann sanft auf das Werkstück zubewegt, so
daß es keinen kräftigen Aufprallknall gibt.
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Die Wirkungsweise der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung kann auf
relativ einfache Weise aus dem elektrischen Ersatzschaltbild in Fig. 4 entnommen
werden. Genau wie in Fig. 2 sind dort zwei Widerstände 18, 19 zu ersehen, die die
Luftspalte zwischen Anker 12 und den äußeren Polschuhen 1 bzw. 2 darstellen.
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Außerdem ist dort auch wieder eine Spannungsquelle 17 vorhanden, die
der Erregung durch die Erregerspulen 34 und 35 entspricht. Außerdem sind auch genau
wie in Fig. 2 zwei Widerstände 15 und 16 zu erkennen, die in diesem Fall den Weicheisenklötzen
33 und den zwischen ihnen befindlichen Luftspalten entsprechen, die zusammen den
magnetischen Nebenschluß bilden. Der Unterschied zwischen Fig. 4 und Fig. 2 besteht
darin, daß im Fall der Fig. 4 zwei Spannungsquellen 40 und 41 vorgesehen sind, die
den Dauermagneten 29 bis 32 entsprechen, wobei die gemäß Fig. 2 nur durch die Widerstände
15 und 16
bewirkte permanentmagnetische Spannungsteilung gemäß
Fig. 4 zugleich auch durch die Teilung der Spannungsquellen 40 und 41 erfolgt. Dabei
sei jedoch gleichzeitig auch erwähnt, daß gemäß Fig. 3 nicht vier Dauermagnete vorgesehen
zu sein brauchen, sondern stattdessen auch zwei ringförmig und konzentrisch zu dem
Anker 12 bzw. der Kolbenstange 26 verlaufende Ringdauermagnete vorgesehen sein können.
Die Wirkungsweise nach Fig. 4 ist bezüglich der magnetischen Kraftwirkungen auf
den Anker die gleiche wie zu Fig. 2 beschrieben.
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In Fig. 5 ist eine vorteilhafte Ausbildungsform dargestellt, bei der
zwischen dem Anker 12 und dem unteren äußeren Pol schuh 2 eine Druckfeder 42 vorgesehen
ist, die so ausgelegt ist, daß sie bei vertikaler Bewegungsrichtung die einseitige
Schwerkraftwirkung ausgleicht.
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Fig. 6 zeigt wiederum ein Detail, wobei auf dem unteren äußeren Polschuh
2 eine Tellerfeder 43 aufliegt, die das Aufprallen des Ankers 12 auf den unteren
Polschuh dämpfen und somit der Geräuscherzeugung entgegenwirken soll. An Stelle
der Tellerfeder 43 kann auch eine dämpfende Masse vorgesehen werden. Die Speisung
der Erregerspule 11 bzw. der Erregerspulen 34 und 35 kann in vielfältiger Form gesteuert
werden.
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Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Antriebsvorrichtung sind elektronische Mittel vorgesehen, um sowohl die Geschwindigkeit
eines Ankers 44 als auch die auf diesen ausgeübte Magnetkraft elektronisch zu regeln.
Die konstruktive Gestaltung der Vorrichtung entspricht im wesentlichen der in Fig.
3 dargestellten.
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Zwischen zwei äußeren Polschuhen 45 und 46 sind zwei ringförmige Dauermagnete
47 und 48, sowie ein innerer Polschuh 49 eingeschlossen. Im Gegensatz zu der in
Fig. 3 dargestellten Anordnung sind die die Dauermagnete umgebenden Weicheisennebenschlüsse
entfallen. Weiterhin sind die Dauermagnete 47 und 48 gegensinnig magnetisiert, so
daß Erregerspulen 50 und 51 gleichsinnig erregt werden müssen. Eine Kolbenstange
52 steht in Verbindung mit einem nicht ituqestellten Werkzeug, welches auf ein ebenfalls
nicht dargestelltes Werkstück einwirkt.
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Mit der Kolbenstange 52 sind Meßwertgeber für Weg und Geschwindigkeit
verbunden. Der erstere besteht aus einer Blende 53, welche in Abhängigkeit von ihrer
Position das auf eine lichtempfindliche Sensorfläche 54 einfallende Licht 55 mehr
oder weniger abgeschirmt. Der Meßwertgeber für die Geschwindigkeit besteht aus einem
Magnetkern 56, welcher in eine Spule 57 eintaucht, wobei die induzierte Spannung
ein Maß für die Geschwindigkeit ist. Die dargestellten Geber stellen nur ein Beispiel
für die Aufnahme der betreffenden Größen dar. Bei der technischen Realisierung der
Vorrichtung ist es dem Fachmann überlassen, Meßwertgeber einzusetzen, die der jeweiligen
Anwendung und den verwendeten Auswertungs- und Steuergeräten am besten gerecht werden.
Mittels einer Hallsonde 58 wird der magnetische Fluß im inneren Polschuh 49 ermittelt,
wobei es bei einer kreisförmig-symmetrischen Anordnung ausreichend ist, den Fluß
in einem Teilbereich des Pol schuhs zu ermitteln und auf den Gesamtfluß durch Extrapolation
zu schließen.
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Der aus den Dauermagneten 47 und 48 sowie den Polschuhen 45, 46 und
49 bestehende Teil ist mittels Ansätzen in Bezug auf das zu bearbeitende Werkstück
in Richtung der Pfeile 61 und 62, beispielsweise mittels nicht dargestellter Spindeln,
beweglich montiert, so daß der Hubbereich des Ankers 44 und der von der Hubbewegung
des Ankers abhängige Verlauf der Magnetkräfte in Achsenrichtung verschiebbar ist.
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(Wenn der Verlauf der weg- und geschwindigkeitsabhängigen Steuerung
erhalten bleiben soll, so ist mit den Ansätzen 59 und 60 auch die Sensorfläche 55
und die Spule 57 entsprechend zu verschieben.
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Die von den Meßwertgebern aufgenommenen Meßgrößen werden in Schaltungsteilen
63, 64 und 65 in elektrische Größen umgeformt, welche dem magnetischen Fluß B, dem
zurückgelegten Weg x bzw. der Geschwindigkeit v proportional sind. Statt des als
Meßwertgeber für die neschllinr keit dienenden Magnetkerns
56
und der Spule 57 kann auch ein Differenzierteil 66 (gestrichelt dargestellt) vorgesehen
sein, welches eine geschwindigkeitsproportionale Größe erzeugt, die dem Schaltungsteil
65 zugeführt wird.
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Die Ausgangssignale der Schaltungsteile 63 bis 65 gelangen zu einem
Verarbeitungsteil 67, in dem die eingehenden Signale umgesetzt werden, so daß an
Ausgängen 68 und 69 Ausgangssignale erscheinen, mittels deren der Strom durch die
Erregerspulen 50 und 51 gesteuert wird.
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Der Verarbeitungsteil 67 enthält analoge und digitale Schaltungsmittel,
mit deren Hilfe er die den Strom durch die Erregerspulen 50 und 51 steuernden Ausgangssignale
in Abhängigkeit von über ein Programmierteil 70 und ein Steuerteil 71 eingegebenen
Größen sowie von den Ausgangssignalen der Schaltungsteile 63 bis 65 erzeugt. In
einem Speicherteil 72 sind das System betreffende Parameter festgehalten, welche
grundlegende Daten über die Art der Anwendung und bestimmte physikalische Kenngrößen
enthalten, die Einrichtung betreffen, mit der der erfindungsgemäße Antrieb verwendet
wird.
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Ober das Programmierteil 70 ist es nun möglich, die Betriebsweise
der Antriebsvorrichtung derart voreinzustellen, daß die Geschwindigkeit des Ankers
44 bzw. die über die Kolbenstange 52 auf das Werkzeug auszuübende Kraft bezogen
auf die beabsichtigte Verwendung zeit- und/oder wegabhängig festgelegt ist. Bei
einer Stanzvorrichtung soll beispielsweise sich das Werkzeug im Bereich des Leerhubes
mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit v1 bewegen und mit dieser Geschwindigkeit
dynamisch auf das Werkstück einwirken. Ist das Werkzeug nach erfolgtem Schlag nahezu
zum Stillstand gekommen, soll eine Kraft F für eine Zeitdauer t einwirken.
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Anschließend soll die Kraft auf einen wesentlich kleineren Wert herabgesetzt
werden, so daß nach Ausführung des Stanzvorgangs
der iCoUcn stil.lstcht
oder mit aerinqerer Geschwinligkeit seine Bewegung fortsetzt, so daß der Abrißknall
in seiner Wautstärke wesentlich vermindert ist und außerdem ein bestehender Anschlag
(meist gebildet durch die äußeren Polschuhe 45 und 46 für den Anker 44) nur eine
geringe Restenergie aufnehmen muß.
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Durch das Voreinstellen der Geschwindigkeit v läßt sich die durch
die Masse von Anker 44, Kolbenstange 52 und Werkzeug mitbestimmte dynamische Schlagwirkungvorgeben.
ttber eine Einstellung der statischen Kraft P wird derjenige Anteil fest gelegt,
welcher im festgehaltenen Zustand auf die Kolbenstange 52 ausgeübt wird. Bei einfacheren
Ausführungsformen der im Verarbeitungsteil benutzten elektronischen Schaltung werden
direkt durch Impulsformungsmittel in Abhängigkeit von den am Programmierteil 70
vorgenommenen Einstellungen an den Ausgängen 68 und 69 Stromimpulse erzeugt, welche
den Erregerspulen 50 und 51 - in Abhängigkeit von der Richtung des auf den Anker
44 ausgeübten Antriebs - zuführen. Bei unkomplizierten Anwendungsfällen sind dabei
keine Meßwertgeber erforderlich. Die zur Speisung der Erregerspulen notwendigen
Stromimpulse werden zeitlich fest programmiert, wobei bei vielen Anwendungsfällen
Erfahrungswerte für die optimalen Einstellungen gewonnen werden können. Es besteht
allerdings der Nachteil, daß ein derartiges System empfindlich auf Änderungen der
Eigenschaften der zu bearbeitenden Werkstoffe oder aber auf Spannungs- und Temperaturschwankungen
reagiert.
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Bei einer verbesserten Ausführung des Systems werden - wie in Fig.
7 dargestellt - Meßwerte über die Bewegung der Kolbenstange 52 nach Art einer Rückkopplung
dem Verarbeitungsteil 67 zugeführt. Es ist deshalb möglich, die Steuerung des Ankers
so vorzunehmen, daß die gemessenen Bewegungsgrößen innerhalb vorgegebener Bereiche
liegen. Außerdem kann aber auch eine Größe exakt durch eine andere gesteuert
werden1
wie es bei dem zuvor erwähnten Beispiel dargestellt wurde. So können für bestimmte
Orte im Velauf der Hubbewegung bestimmte Geschwindigkeiten und Kräfte oder auch
solche Kräfte eingestellt werden, welche nach einer bestimmten Zeitdauer erreicht
bzw. für eine bestimmte Zeitdauer eingehalten werden sollen. Die Konstanz der Geschwindigkeit
wird dabei von dem mit dem Schaltungsteil 65 verbundenen Meßwertaufnehmer überwacht.
Die Kraft F wird beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus dem Fluß B im inneren
Polschuh errechnet, der ein Maß für die apf den Anker 44 ausgeübte Magnetkraft darstellt,
wobei der Zusammenhang zwischen Magnetkraft und magnetischem Fluß von den geometrischen
Verhältnissen und der augenblicklichen Stellung des Ankers 44 abhängt. In einem
Festwertspeicher 73 ist die Kraft F als Funktion der Feldstärke B und dem zurückgelegten
Weg x für das verwendete System tabelliert und kann von dem Verarbeitungsteil 67
bei den erforderlichen Berrechnungen zugrundegelegt werden.
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Dadurch, daß die Magnetkraft aus dem magnetischen Fluß errechnet und
einer Rückkopplungsschleife zugeführt wird, die einen Soll-/Istwert-Vergleich durchführt,
ist das System von Schwankungen äußerer Betriebswerte nahezu unabhängig.
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Es konnte daher bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf die
Verwendung von magnetischen Nebenschlüssen verzichtet werden, so daß die Dauermagnete
47 und 48 bei im übrigen gleichen äußeren Abmessungen der Antriebsvorrichtung entsprechend
r.iumlich vergrößert ausgebildet werden konnten.
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Die Steuerung des Verlaufs der Kraft F kann auch in der Weise erfolgen,
daß sie bestimmte Werte annimmt, wenn die Geschwindigkeit v einen vorgegebenen Wert
erreicht. Die für den eigentlichen Arbeitsvorgang notwendigen Bedienungselemente
sind in dem Steuerteil 71 zusammengefaßt. Für eine Stanze oder Presse braucht bei
gleichbleibenden Arbeitsvorgängen
nur jeweils die Auf- oder Abwärtsbewegung
des Werkzeuges ausgelöst zu werden.
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Da das erfindungsgemäße System mit Massen und lnduktivitäten behaftet
ist, sind die vorprogrammierten Werte der Bewegungsvorgänge nur dann erreichbar,
wenn die erforderlichen Veränderungen des Erregungsstromes von dem Verarbeitungsteil
67 mit einer gewissen zeitlichen Voreilung eingeleitet werden. Die vorhandenen Regelschleifen
mUssen ebenfalls ein entsprechendes Verhalten aufweisen. Es ist dabei notwendig,
auch diese für das System kennzeichnenden Parameter im Festwertspeicher 73 festzuhalten.
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Um die durch das Verarbeitungsteil 67 zu steuernden Ströme klein zu
halten, ist es günstig, wenn die Antriebsvorrichtung in ihrer Grundkonzeption bereits
grundsätzlich an den vorgesehenen Arbeitsablauf angepaßt ist. Dazu dienen in erster
Linie die bei den zuvor dargestellten Ausführungsbeispielen vorgesehenen MaßMhmen,
mit denen der Beeeuegsverlauf des Ankers mittels mechanischer, hydraulischer oder
magnetischer Zusatzeinrichtungen beeinçluBhar ist. Weiterhin kann der jeweilige
Erregungsstrom für die Bewegung in den beiden Richtungen auf einen Festwert voreingestellt
sein, so daß der Verarbeitungsteil 67 nur noch relativ kleine Differenzströme zu
erzeugen braucht.
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Die dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen, daß die erfindungsgemäße
Antriebsvorrichtung einem breiten Stektrum von Anwendungen zugänglich ist, wobei
einerseits die Möglichkeit besteht, für Anwendungen in groBen Stückzahlen eine einfache
Anordnung zu konzipieren, bei der die Bewegung des Ankers durch nicht-elektronische
Mittel an den vorgesehenen Zweck optimal angepaßt ist. Bei höher qualifizierten
Anwendungen, bei denen die Bewegung einen in engen Grenzen vorgeschriebenen Verlauf
nehmen soll oder bei denen nachträglich eine Anpassung an verschiedene Aufgaben
vorgenommen
werden soll, sind elektronische Steuerungsmittel vorteilhaft, welche in Abhängigkeit
von den gestellten Anforderungen von einfachen analogen bis zu mikroprozessor-gesteuerten
Systemen reichen können.
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