DE2742768C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Absorption von Bordgeräuschen.
Eine derartige Vorrichtung ist prinzipiell dazu bestimmt,
an der Innenseite eines Motorraumes von Fahrzeugen,
insbesondere von Kraftfahrzeugen, mittels Abstandshalter
befestigt zu werden. Jedoch kann die Vorrichtung ebenso
für die Absorption von Bordgeräuschen in Verbindung mit
anderen Gegenständen, wie beispielsweise Gehäuse, auf oder
um Maschinen verwendet werden. Als Vorrichtung für die
Absorption von Bordgeräuschen an der Innenseite von
Motorgehäusen oder Maschinengehäusen wird oft eine aus
Mineralwolle oder Kunststoffschaum bestehende poröse,
flexible Schicht verwendet. Um ein Eindringen von
Strömungsmittel, wie Öl und Wasser, in die poröse Schicht
zu verhindern und die Vorrichtung reinigungsfähig zu
machen, wird gewöhnlich auf die Oberfläche der porösen
Schicht eine Kunststoffolie aufgetragen. Um jede merkliche
Abnahme der Geräuschabsorptions- bzw. Dämpfeigenschaften
zu verhindern, sollte die Kunststoffolie dünn sein und
lose auf der porösen Schicht liegen.
Wegen der Tatsache, daß die Folie dünn und die poröse
Schicht flexibel ausgebildet ist, ist die Vorrichtung
empfindlich gegen mechanische Stoßeinwirkung. Es besteht
ein großes Risiko hinsichtlich des Brechens der Folie.
Daher ist es üblich, die Folie durch Montage einer
perforierten, geräuschdurchlässigen, starren Platte vor
derselben zu schützen. Um nicht eine zu komplizierte
Installation zu erhalten, liegt die perforierte, starre
Platte gewöhnlich auf der Folie an, was bedeutet, daß die
Folie nicht frei unter Einwirkung von Schallwellen
vibrieren kann. Dies resultiert in einer Abnahme der
Schallabsorptionsqualität in der Vorrichtung. Eine auf
diese Weise konstruierte Vorrichtung wird außerdem teuer
sein und ein erhebliches Maß an Installations- bzw.
Montagearbeit erfordern.
Da die porösen Schichten flexibel sind, müssen sie auf der
davor befindlichen Schall- bzw. Geräuschreflektionswand
befestigt sein. Dabei kann ein Kleben oder eine relativ
teure Befestigung mit mechanischen Befestigungsmitteln
vorgenommen werden. Kleben resultiert oft in einer
beschwerlichen Anbringung. In vielen Fällen geben die
Klebstoffe gesundheitsschädliche Gase ab. Manchmal wird
z. B. ein Kunststoffschaum verwendet, der mit einer durch
Papier geschützten selbstklebenden Klebschicht versehen
ist. Das Schutzpapier wird vor der Anbringung auf die
Vorrichtung beseitigt. Dies bedeutet eine einfachere
Montageweise. Jedoch muß die Oberfläche, auf die die
Vorrichtung aufgebracht wird, sehr gut gereinigt sein. Der
Reinigungsvorgang stellt jedoch einen teuren Vorgang dar.
Um eine gute Schallabsorption bei niedrigen Frequenzen zu
erreichen, muß die poröse Schicht ziemlich dick,
gewöhnlich dicker als 50 mm sein. Daraus ergibt sich ein
hoher Materialverbrauch, welcher für die Vorrichtung hohe
Kosten verursacht.
Es wurden bereits Versuche unternommen, eine Vorrichtung
zu schaffen, bei der die vorgenannten Nachteile zumindest
teilweise vermieden werden. Solch eine Vorrichtung ist
Gegenstand der SE 2 02 947. Jedoch ist diese Vorrichtung
nicht mit einer undurchlässigen Oberflächenschicht
versehen, welche in den meisten Fällen erforderlich ist.
Aus der US 28 87 173 ist eine Vorrichtung für die
Absorption von Geräuschen bekannt, wobei diese Vorrichtung
vor einer Geräuschreflektionsfläche angeordnet ist und
einen mehrschichtigen Aufbau hat, welcher
luftdurchlässige, luftundurchlässige Schichten und
Luftspalte umfaßt. Diese Vorrichtung gibt zwar weiterhin
auch den anmeldungsgemäß beanspruchten Abmessungs- und
Gewichtsbereich vor, jedoch ist bei ihr die
luftundurchlässige Schicht auf der dem Schall abgewandten
Seite angeordnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die
Schallabsorptionseigenschaften hat.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß dieser Lösung befindet sich die flexible,
luftundurchlässige Membran auf der schallzugewandten Seite
der selbsttragenden Tragschicht, so daß aufgrund des
Aufliegens der flexiblen Membran auf den erhabenen Teilen
des von der Tragschicht gebildeten Reliefmusters die
Membran frei unter Einwirkung der Schallwellen schwingen
bzw. vibrieren kann. Dadurch und infolge
des Luftströmungswiderstandes von weniger als
10 000 Pas/m ergeben sich bessere
Schallabsorptionseigenschaften. Hierzu sollten die
erhabenen Teile des Reliefmusters vorzugsweise zumindest
80% der Gesamtoberfläche des Reliefmusters betragen. Für
die Verbesserung der Schallabsorptionseigenschaften dient
auch ein Flächengewicht der flexiblen Membran von weniger
als 2 kg/m2. Zu demselben Zweck sollte vorzugsweise die
Größe der freien Flächen der Membran nicht weniger als
1 cm2 betragen. In den meisten Fällen ist ein
Kunststoffilm als flexible Membran geeignet.
Da die selbsttragende Tragschicht starr ausgebildet ist,
dient sie ebenso als mechanischer Anschlag bzw. als
mechanische Stütze, wenn auf die Membran mechanische Stöße
aufgebracht werden. Die Vorrichtung kann daher
beträchtlich besser einer Beschädigung widerstehen als
eine Vorrichtung mit einer flexiblen, porösen Schicht und
einer darauf aufgebrachten Membran. Dies bedeutet, daß in
den meisten Fällen entsprechend der Erfindung ein
zusätzlicher mechanischer Schutz unnötig ist.
Wie bereits zuvor erwähnt wurde, ist die Vorrichtung dazu
bestimmt, vor einer Schallreflektionsfläche und im Abstand
von dieser befestigt zu werden, was bedeutet, daß zwischen
der Rückseite der Tragschicht und der
Schallreflektionsfläche ein Luftzwischenraum gebildet
wird. Um einen solchen Zwischenraum zwischen der
Vorrichtung und der Schallreflektionsfläche zu erhalten,
werden Abstandhalter mit einer Länge zwischen 5 und 100 mm
verwendet. Durch Veränderung der Länge der Abstandhalter
kann die gesamte Vorrichtung an verschiedene
Frequenzbereiche des Schalls bzw. der Geräusche angepaßt
werden. Weiterhin hat die Vorrichtung ein geringes Gewicht
und erfordert einen geringen Materialverbrauch. In einigen
Fällen können die Tragschicht und die Abstandhalter
einstückig ausgebildet sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den
Zeichnungen rein schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Teilschnittansicht einer spezifischen
Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der
Erfindung,
Fig. 2 eine Teilansicht eines anderen Ausschnitteils
derselben Vorrichtung wie in Fig. 1,
Fig. 3-9 Kurvenbilder des unterschiedlichen
Geräuschabsorptionsfaktors α in Abhängigkeit
von der Frequenz, wenn verschiedene
Veränderliche verändert werden.
So ist in Fig. 3 dargestellt, wie die
Geräuschabsorptionskurve durch Veränderung des
Prozentsatzes der Oberfläche der Tragschicht, die von
höheren Teilen besetzt ist, beeinflußt wird. Fig. 4
erläutert, wie die Geräuschabsorptionskurve durch den
Abstand der Membran und der Tragschicht beeinträchtigt
wird. Fig. 5 zeigt, wie die Geräuschabsorptionskurve durch
Veränderung des Luftspaltes zwischen der Tragschicht und
der Geräuschreflektionsfläche beeinflußt wird. Fig. 6
zeigt den Einfluß der Größe der freien Oberflächen der
Membran auf die Geräuschabsorptionskurve. Fig. 7 zeigt,
wie das Flächengewicht der Membran die
Geräuschabsorptionskurve beeinflußt. Fig. 8 und 9
schließlich zeigen die bei der Verwendung der Vorrichtung
entsprechend den Beispielen 2 und 3 erhaltenen
Geräuschabsorptionskurven.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung weist entsprechend
Fig. 1 und 2 eine starre, luftdurchlässige und
selbsttragende Tragschicht 1 mit einer flexiblen,
luftundurchlässigen Membran 2 auf, die fest,
beispielsweise durch Kleben, aufgebracht ist. Eine
Oberfläche der Tragschicht 1 ist mit einem Reliefmuster
versehen, welches durch Einpressen von Ausnehmungen in
Form von Quadraten erreicht wird. Die Membran 2 liegt auf
erhabenen Teilen 3 des Reliefmusters der Tragschicht 1
auf. So ist zwischen der flexiblen Membran 2 und den
tieferliegenden Teilen 5 ein Luftspalt 4 ausgebildet. Wie
sich eindeutig aus Fig. 1 ergibt, ist die Vorrichtung im
Abstand von einer Geräuschreflektionsfläche 6 mittels
eines Abstandstützelementes 7 auf solche Weise befestigt,
daß zwischen der Rückseite der Tragschicht 1 und der
Geräuschreflektionsfläche 6 ein Luftspalt 8 ausgebildet
ist.
Auf einer 10 mm selbsttragenden Platte aus gepreßten und
gezogenen Lumpen mit einem Luftströmungswiderstand von
ungefähr 2500 Pas/m wurde eine aus Karton oder Pappe
hergestellte Schicht mit einem Reliefmuster geklebt. Die
Dicke der Schicht betrug 1,6 mm. Von dieser Schicht wurde
auf solche Weise Material entnommen, daß Löcher mit einem
Bereich von 14,5 cm2 in Form eines Kreissektors
ausgebildet wurden. Die verbleibenden Teile des Materials
nahmen 26% der Total-Fläche des Musters ein. Auf den
verbleibenden höherliegenden Teilen wurde eine 0,05 mm
dicke Folie aus Polyvinylchlorid und mit einem
Flächengewicht von 70 g/m2 geklebt. Die vollständige
Vorrichtung wurde in verschiedenen Abständen zur
Geräuschreflektionsfläche befestigt, woraufhin die
Bordgeräuschabsorption gemessen wurde. Das Ergebnis ist in
Fig. 5 dargestellt.
Die Vorrichtung entsprechend Beispiel 1 wurde aufgebaut.
Jedoch bestanden die Löcher der das Reliefmuster bildenden
Schicht aus Quadraten mit einem Bereich von 9 cm², wobei
der verbleibende Bereich 54% des Total-Bereiches des
Musters einnahm. Diese Vorrichtung wurde 40 mm vor einer
Geräuschreflektionsfläche befestigt, woraufhin die
Bordgeräuschabsorption gemessen wurde. Das Ergebnis ist in
Fig. 8 dargestellt.
Es wurde eine Vorrichtung gemäß Beispiel 1 aufgebaut. Die
starre Tafel bestand jedoch aus 8 mm dickem, gepreßten
Filz mit einem Luftströmungswiderstand von ungefähr 880
Pas/m. Diese Vorrichtung wurde in einem Abstand von 27 mm
vor eine Geräuschreflektionsfläche befestigt, woraufhin
die Bordgeräuschabsorption gemessen wurde. Das Ergebnis
ist in Fig. 9 dargestellt.
Claims (12)
1. Vorrichtung für die Absorption von Bordgeräuschen
mit folgenden Merkmalen:
- - die Vorrichtung ist vor einer Geräuschreflektionsfläche (6) angeordnet und umfaßt eine steife, luftdurchlässige, selbsttragende Tragschicht (1) und eine darauf aufgebrachte, flexible, luftundurchlässige Membran (2),
- - die Tragschicht (1) hat einen Luftströmungswiderstand von weniger als 10 000 Pas/m,
- - die Tragschicht (1) hat eine Dicke von 1 bis 60 mm, vorzugsweise 5 bis 20 mm,
- - die der Geräuschreflektionsfläche (6) abgewandte Fläche der Tragschicht (1) ist mit einem Reliefmuster versehen,
- - die Membran (2) hat ein Flächengewicht von weniger als 2 kg/cm2 und ist durch Kleben oder dergleichen Verfahren auf solche Weise fest auf die Tragschicht (1) aufgebracht, daß die Membran (2) auf den erhabenen Teil (3) des Reliefmusters der Tragschicht (1) aufliegt,
- - zwischen der flexiblen Membran (2) und den tieferliegenden Teilen (5) des Reliefmusters ist ein Luftspalt (4) ausgebildet,
- - die Vorrichtung ist derart im Abstand von der Geräuschreflektionsfläche (6) befestigt, daß zwischen der Rückseite der Tragschicht (1) und der Geräuschreflektionsfläche (6) ein Luftzwischenraum (8) gebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tragschicht (1)
aus gepreßten, gezogenen Lumpen, einer Platte aus
Mineralwolle, gesinterten Kunststoffkugeln,
gesinterten Metallkugeln oder starrem Kunststoffschaum
mit hauptsächlich offenen Zellen besteht.
3. Vorrichtung nach den Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Reliefmuster
der Tragschicht (1) durch Eindrücken von Ausnehmungen,
z. B. in geometrischer Form, wie Quadrate, Kreise oder
Dreiecke, gebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die höherliegenden
Teile (3) des Reliefmusters der Tragschicht (1) durch
Aufbringen von einer oder mehreren getrennten, ein
Muster bildenden Schichten auf der Oberfläche der
Tragschicht (1) gebildet werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die das Muster
bildende Schicht aus einem gegenüber der Tragschicht
(1) unterschiedlichen Material besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die höchsten Teile
(5) des Reliefmusters der Tragschicht (1) zumindest
80% der Gesamtfläche des Musters bilden.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tiefe des
Reliefmusters 0,05-20 mm, vorzugsweise 0,5-5 mm,
beträgt, wobei der Luftspalt zwischen der Membran (2)
und den tieferliegenden Teilen (5) des Reliefmusters
dieselbe Tiefe einnehmen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die flexible
Membran (2) aus Polyurethan, Polyäthylen,
Polypropylen, Polyester, Polyamid, Polyvinylchlorid,
Polyvinylfluorid, Polycarbonat oder Polyoxymethylen
besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die flexible
Membran (2) durch Kleben auf die Tragschicht (1)
aufgebracht ist, wobei der Klebstoff auf alle oder
einige der erhabenen Teile (3) des Reliefmusters der
Tragschicht (1) aufgebracht ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge der
Abstandstützelemente (7) 5-100 mm beträgt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tragschicht (1)
und die Abstandstützelemente (7) einstückig
ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß diese auf der
Innenseite des Motorraumes von Fahrzeugen,
vorzugsweise Kraftfahrzeugen, mittels
Abstandstützelementen aufgebracht ist.
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