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Verfahren und Vorrichtung zum Düngen von Böden
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Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Düngen von Böden,
insbesondere für landwirtschaftrich genutzte Böden.
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Es ist bekannt, einen Boden durch Aufstreuen von festem Dünger oder
durch Auf sprühen von Jauche zu düngen, ferner ist es bekannt, auf einen Boden zuerst
Mist aufzubringen und anschließend unterzupflügen. Bei der Verwendung von Jauche
oder Mist zvm Düngen entsteht jedoch bei dem bekannten Verfahren stets eine erhebliche
Geruchsbelästigung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen,
das bei der Verwendung von Jauche oder Mist zum Düngen die Geruchsbelastigung verringert
oder ganz vermeidet. Diese Auf gabe wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch
gelöst, daß im Boden eine Rinne gezogen wird, daß auf die Sohle der Rinne Dünger
afgebracht wird, und daß anschließend die Rinne wieder geschlossen wird.
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Dadurch, daß der Dünger nicht großflächig auf der Oberfläche des Bodens
verteilt wird, sondern am Boden der Rinne aufgebracht wird, ist es möglch, durch
Schließen der Rinne ein vollständiges Bedecken des Düngers zu erreichen und dadurch
bei Verwendung von Jauche oder Mist eine Geruchsbelästigung erheblich zu verringern
oder zu vermeiden. Die Geruchsbelästigung kann dabei um so geringer gehalten werden,
je tiefer die Rinne gemacht wird, weil bei einer verhältnismäßig tiefen Rinne der
Dünger nach dem Schließen der Rinne mit einer verhältnismäßig hohen Schicht des
Bodenmaterials bedeckt ist.
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Von Vorteil bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist außerdem, daß
infolge der vollständigen Bedeckung des Düngers ein rascher Abbau durch die Bodenbakterien
erfolgen kann,
so daß das Pflanzenwachstum besonders wirksam gefördert
wird. Die Rinne kann auch als ein verhältnismäßig schmaler Schnitt ausgebildet sein,
so daß sie oben nur eine geringe Breite aufweist.
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Die Xinne kann an ihrem Grund schmäler sein als an ihrer Oberseite;
bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Rinne jedoch mit einem
Querschnitt hergestellt, der unter der Oberfläche des Bodens eine größere Breite
aufweist als an der Oberfläche. Dies bietet den Vorteil, daß die Rinne besonders
einfach und sicher wieder geschlossen werden kann, weil sie an der zu schliessenden
Stelle nur eine geringe Breite aufweist, und daß außerdem trotz dieser geringen
zu schließenden Breite verhältnismäßig viel Dünger in der Rinne untergebracht werden
kann. Zum iterstellen der Rinne mit dem geschilderten Querschnitt kann jedes geeignete
Werkzeug verwendet werden, das in seinem unteren Bereich in Rinne querrichtung gemessen
eine größere Breite aufweist als in seinem oberen Bereich, so daß dadurch, daß das
Werkzeug zunächst genügend tief in den Boden hineingestoßen wird und anschließend
in waage rechter Richtung vorzugsweise mit Hilfe einer Zugmaschine bewegt w rd,
die Rinne mit dem gewünschten Querschnitt erzeugt wird.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Rinne als nach oben nahezu
geschlossener Kanal ausgebildet wird. Dies kann dadurch erreicht werden, daß das
Werkzeug in seinem oberen Bereich genügend schmal ausgebildet wird. Es kann dabei
das Schließen der Rinne achon allein aufgrund der Lockerkeit des Bodens erfolgen,
oder aber auch, falls der Boden nicht ausreichend locker ist, durch besondere Maßnahmen
erfolgen.
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Vorzugsweise erfolgt das Ziehen der Rinne, das Sinbringen des Düngers
und das Schließen der Rinne in einem Arbeitsgang unmittelbar hintereinander, so
daß der Zeitraum, in dem die mit Dünger gefüllte Rinne noch offen ist, nur kurz
ist, so daß auch hierdurch eine Geruchsbelästigung zusätzlich vermindert wird.
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Die Erfindung betrifft auch ene fahrbare oder an ein Fahrzeug anbaubare
Vorrichtung zum Düngen von Böden gemäß dem oben beschriebnen Verfahren. Fahrbare
Vorrichtungen für die Landwirtschaft werden üblicherweise an eine Zugmaschine angekoppelt
und stützen sich häufig lediglich mit einem Laufrad, das die richtige Lage der Vorrichtung
für die durchzuführende Arbeit sichert, am Boden ab. Derartige Vorrichtungen können
aber auch an einem Traktor angebaut sein und weisen dann nicht unbedingt ein eigenes
Laufrad oder Stützrad auf, sondern die geeignete Stellung der Vorrichtung wird vom
Fahrer des Traktors meist durch hydraulische Hebevorrichtungen eingestellt und kontrolliert.
9 kann vorausgesetzt werden, daß die Kupplung an einem Zugfahrzeug zum Ankuppeln
einer fahrbaren Vorrichtung für landwirtschaftliche Arbeiten und auch die Anbauhöhe
bei einem fest angebauten Gerät innerhalb eines vorgegebenen Höhenbereichs über
der Oberfläche des Bodens liegt, der fur eine einwandfreie Durchführung der von
dem Gerät oder der Vorrichtung durchzuführenden Arbeit nötig ist. 9 können daher
üblicherweise unterschiedliche Vorrichtungen ohne besondere Maßnahmen mit unterschiedlichen
Zugmaschinen gekoppelt werden. Bei allen Vorrichtungen, die für die
Feldbearbeitung
vorgesehen sind, ist es üblich, daß diese von der Betriebslage zum Transport auf
Feldwegen und Landstraßen in eine angehobene vransportrage gebracht werden können0
Zum Düngen von Böden sind verschiedene Vorrichtungen bekannt, die entweder festen
Dünger auf die Oberfläche des Bodens ausstreuen oder flssigen Dünger aufsprühen.
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Gemäß der Erfindung weist die Vorrichtwng ein Rohrleitungsstück auf,
und ein Ende des Itohrleitungsstücks liegt in der Betriebsstellung der Vorrichtung
unterhalb der Oberfläche des Bodens, und das andere Ende des Rohrleitungsstücks
ist mit einem Vorratsbehälter für Dünger verbindbar. Es versteht sich, daß die untere
Mündung des Hohrleitungsstücks dann, wenn die Vorrichtung aus einer angehobenen
Transportstellung in die triebsstellung abgesenkt wird, möglicherweise noch nicht
sofort in den Boden eindringt, sondern daß dies mög'icherweise erst dann der Fall
ist, wenn die Vorrichtung sich etwas in wichtung der herzustellenden inne bewegt
hat. Ob das Eindringen sofort oder erst nach einem kurzen Fahrweg eintritt, hängt
von der Formgesta1tung des unteren Endes des Rohres ab und davon, ob das Rohrleitungsstück
mit einer erheblichen Anpreßkraft nach unten gedriickt wird, oder ob zum andrücken
zunächst lediglich das Eigengewicht der ganzen Vorrichtung zur Verfügung steht,
die möglicherweise noch sehr leicht ausgebildet ist. Außerdem spielt die Lockerkeit
des Bodens eine Rolle.
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Wird die Vorrichtung in ihrer Betriebsstellung in waagerechter Richtung
bewegt, so formt das untere Ende des Rohrleitungsstücks, falls tür diesen Zweck
nicht ein besonderes Werkzeug am Rohrleitungsstück oder in dessen Nähe angeordnet
ist die inne, es kann dann während der Bewegung der Vorrichtung der Dünger dem Rohrleitungsstück
zugeführt werden, und das Schl ef'en der Rinne erfolgt entweder durch die Lockerkeit
des Bodens sofort, nachdem sich das Rohrleitungsstück eine kurze ';egstrecke weiterbewegt
hat, oder durch eine besondere, vorzugsweise hinter dem Rohrleitungsstück angeordnete
Vorrichtung.
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Die untere öffnung im 1tohrleitungsstück ist zweckmäßigerweise 50
angeordnet, daß sie durch den bei der Fortbewegung im Boden entstehenden Erddruck
nicht verstopft werden kann; diese Öffnung kann sich daher vorteilhaft an dem in
Fortbewegungsrichtung hinteren Teil der Rohwandung befinden. Das or kann aber ch
an seinem unteren bunde schräg abgeschnitten sein, so daß es in seinem vorderen
Bereich tiefer nach unten reicht als in seinem hinteren Bereich, so daß auf diese
Weise eine sowohl nach unten als auch nach hinten gerichtete Offnung entsteht.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung einen
in der Betriebsstellung unterhalb der Oberfläche des Bodens angeordneten Verdrängungskörper
auf, dessen Halterung im Bereich der Bodenoberfläche quer zur Bewegungsrichtung
der Vorrichtung eine geringere Breite aufweist als unterhalb der Oberfläche. Der
Verdrängungskörper kann åede geeignete Form aufweisen,
er ist vorzugsweise
in nächster Nähe der unteren Öffnung des Rohrleitungsstücks angeordnet; der Verdrängungskörper
kann mit einem besonderen Befestigungteil mit der übrigen Vorricht=ng verbunden
sein, er kann aber auch, wie bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindung
vorgesehen, am iohrleitungsstück angeordnet sein, und hier wieder vorzugsweise am
unteren Endbereich des Rohrleitungsstücks. Der Verdrängungskörper kann an dem vorderen
Wandbereich des Rohrleitungsstücks angeordnet sein, er kann das Rohrleitungsstück
aber auch umschließen, so daß das Rohrleitulgastück durch den Verdrängungskörper
hindurchgeht und somit der Verdrängungskörper einen Kanal aufweist, durch den der
Dünger geleitet wird.
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bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der Verdrängungskörper
so geformt und in einer derartigen Lage angeordnet, daß er bei der bewegung der
Vorrichtung dann, wenn er in den Boden eingedrungen ist, eine nach unten gerichtete
Zugkraft erzeug8, dies hat den Vorteil, daß auch bei einer sehr leichten Vorrichtung
ein schnelles Eindringen des Verdrängunskörpers in den Boden erreicht wird.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der Verdrängungskörper
als eine pflugacharähnliche Platte ausgebildet. Diese kann in der Betriebsstellung
der Vorrichtung im wesentlichen waagerecht verlaufen oder auch von vorne nach hinten
ansteigen, so daß sie die geschilderte nach unten gerichtete Kraft erzeugt. Wird
das Rohrleitungsstück durch die Platte hindurchgeführt, die zu
diesem
Zweck eine Aussparung aufweist, so bildet das untere Ende dieser Aussparung zugleich
die hintere Öffnung, durch die der Dünger in die Rinne geleitet wird, und der vordere
Rand dieser Öffnu b liegt wegen der Schrägstelluns der Platte tiefer a1s der hintere
Rand, so daß in der oben geschilderten Weise ein Eindringen von Erde in die Öffnung
verhindert ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Platte vorne zugespitzt,
so daß sie der Fcrtbewegung der Vorrichtung nur einen geringen Widerstand entgegensetzt.
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Die Platte kann gegenüber dem Rohrleitungsstück einen von 900 verschiedenen
Winkel einschIeßen, um die schräg nach vorne unten gerichtete Stellung zu erhalten;
besonders einfach ist jedoch eine husführungsform der Erfindung, bei der Platte
und Rohrleitungsstück im wesentkuchen zueinander senkrecht verlaufe und das Rohrleitungsstück
nach unten hinten etwas geneigt verläuft, so daß das vordere Ende der Platte nach
unten zeigt.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung ein
in Betriebslage auf dem Boden aufsitzendes Stützrad auf, Dieses Stützrad sichert
gemeinsam mit der vorderen Befestigung der Vorrichtung an einem Zugfahrzeug die
richtige Lage der Vorrichtung und verhindert bei solchen Ausführungsformen, bei
denen der Verdrängungskörper eine nach unten gerichtete Kraft erzeugt, daß der Verdränuungskörper
zu tief in den Boden eindringt, Durch eine geeignete Verstellung, entweder der Höhe
des Stützrades oder beispielsweise auch der Neigung der ganzen Vorrichtung um
eine
waagerechte, quer zur Rinnenlängsrichtung verlaufende Achse kann die maximale Tiefe
der Rinne, die gebildet wird, eingestellt werden0 Das Stützrad kann an irgendeiner
geeigneten Stelle der Vorrichtung angeordnet sein; bei einer Ausführungsform der
Erfindung ist es in Rinnenrichtung hinter dem Rohrleitungsstück angeordnet und bildet
somit eine Andruckrolle, durch die der Boden an der Stelle, an der er zur Bildung
der Hinne an seiner Oberseite aufgerissen wurde, wieder verfestigt wird. Falls erforderlich,
können auch Zustreifer zusätzlich vorgesehen sein.
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Be-i einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das ohrleitungsstück
einen abgeflachten Querschnitt auf und zwar so, daß seine kürzere Abmessung quer
zur Rinnenlängsrichtung verläuft; dies bietet den Vorteil, daß der durch das Xohrleitungsstück
bewirkte Widerstand beim Bewegen der Vorrichtung verhaltnismäßig gering ist; vorzugsweise
weist das Rohrleitungsstück eine in Bewegungsrichtung nach vorne verlaufende Kante
auf. S8 kann auch vorteilhaft sein, das Rohrleitungs stück nach hinten zu einer
Kante ausl;iufen zu lassen, so daß ein weitgehend selbständiges Schließen des durch
das Rohrleitungsstück in der Oberseite de Bodens gebildeten Spalts begünstigt wird.
Das '2ohrleitungsstück weist in dem zuletzt geschilderten Fall somit beispielsweise
einen schlanken rautenförmigen b'uers mitt auf.
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Der Widerstand der ganzen Vorrichtung und somit auch die erforderliche
Antriebsleistung kann weiter dadurch
verringert werden, daß gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung vor dem Rohrleitungsstück und/oder vor dem Verdrängungskörper
ein im wesentlichen lotrecht angeordnetes in den Boden eingreifendes Messer vorgesehen
ist; dieses Messer kann vorteilhaft als verhältnismäßig dünnes scheibenförmiges
Rad ausgebildet sein. Ein weiterer Vorteil eines derartigen Messers liegt darin,
daß in der Oberseite des Bodens dort, wo das Rohrleitungsstück nach unten geführt
werden muß und wo ggf. noch eine getrennte Halterung für den Verdrängungskörper
vorgesehen ist, der Boden bereits sauber aufgeschnitten ist, so daß durch die zuletzt
genannten Teile der Vorrichtung keine unregelmüßige und breite, nach unten zum Grund
der Rille verlaufende Öffnung entsteht, sondern ein Spalt mit sauber geschnittenen
Kanten, der sich somit auch leicht wieder schließt oder zumindest durch das oben
geschilderte Andrückrad leicht geschlossen werden kann0 Ein derartiges Messer kann
daher besonders vorteilhaft dann eingesetzt werden, wenn der Boden vor dem Düngen
nicht ungepflügt worden war, sondern noch eine Vegetationsschicht oder den Rest
einer Vegetationsschicht in ihrer ursprünglichen Lage trägt, also z.B. auf Wiesen,
bepflanzten Äckern und Kulturen.
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Es kann ausreichend sein, wenn die Eindringtiefe des Messers erheblich
geringer ist als die Tiefe der Rinne bzw. die Sohle des im Boden gebildeten Kanals.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jedoch die Eindringtiefe
des Messers ebenso groß wie die Sohle der Rinne bzw. des Kanals. 9 kann vorteilhaft
sein, die
Eindringtiefe des Messers gesondert einstellbar zu machen
Um in einem einzigen Arbeitsgang einen möglichst breiten Streifen des Bodens bearbeiten
zu können, ist es zweckmäßig, mehrere der oben beschriebenen Vorrichtungen zusammenzufassen
und in geeigneten Abständen nebeneinander anzuordnen. Es kann zwecksmäßig sein,
die Abstände dabei veränderlich zu machen. Dann können beispielsweise die äußersten
Vorrichtungen so eingestellt werden, daß sie genau in der Spur der Räder eines Zugfahrzeugs,
beispielsweise eines Tankwagens, fahren und somit den durch die Räder des Zugfahrzeugs
verdichteten Boden in der Tiefe wieder etwas lockern.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführnngsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung, die
erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen.
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Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren
in beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein.
Es zeigen Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines AusführungsbeispPels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, an ein Zugfahrzeug angekoppelt, in Betriebsstellung, Fig. 2 eine Aufsicht
in Richtung des Pfeils II in Fig. 1, etwas vergrößert,
Fig. 3 einen
vergrößerten Schnitt entsprechend der Linie III-III in Fig. 1 und Fig. 4 einen Schnitt
entsprechend der Linie IV-IV in Fig. 3.
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Die Vorrichtung 1 weist vier völlig gleich ausgebildete Einheiten
2 auf, die auf einem waagerecht verlaufenden Vierkantrohr 3 in seitlicher Richtung
verschiebbar sind und in der gewünschten Lage durch Klemmschrauben 5 feststellbar
sind. In der Mitte des Vierkantrohrs 3 sind zwei sich nach vorne erstreckende kurze
Ansätze 7 angeschweißt und zwei sich in der Darstellung der Fig. 1 ungefähr senkrecht
nach oben erstreckende längere Ansätze 8, die aus einem geeigneten Metallprofil
gebildet sind. An jedem kurzen Ansatz 7 ist mittels eines Gelenks 10 mit waagerechter
SchwenkPchse ein sich etwa waagerecht nach vorn erstreckender Zugarm befestigt,
der durch ein sich etwa in seiner Mitte befindendes Gelenk 11 mit waagerechter Schwenkachse
in zwei Teile 12 und 13 unterteilt ist. Der Teil 13 ist mit seinen vorderen Ende
unbeweglich in einer Kupplungsvorrich tung 15 befestigt, die sich in der für Kupplungen
üblichen Höhe am hinteren Ende eines abgebrochen dargestellten Tankfahrzeugs 16
befindet. Am oberen Ende der langen &nsätze 8 und an einer die Gelenke 11 verbindenden
Stangegreift eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit 18 mit ihren beiden zueinander
beweglichen Teilen an, durch die der Winkel zwischen dem langen Ansatz 8 und dem
Teil 12 des Zugarms eingestellt und festgestellt werden kann. Bei einer derartigen
Verstellung verschwenken sich diese beiden
genannten Teile um die
Schwenkachse des Gelenks 10. Es ist eine weitere Kolben-Zylinder-Einheit 19 vorgesehen,
die einerseits ebenfalls am oberen Ende der Ansätze 8 angreift und andererseits
an einer die Teile 13 der Zugarme verbindenden Stange angreift; diese Einheit 19
dient dazu, sämtliche hinter dem Gelenk 11 angeordneten Teile um die Achse dieses
Gelenks nach oben zu schwenken und somit aus der Betriebsstellung in eine angehobene
Transportstellung zu bringen. In der Betriebsstellung ist die Kolben-Zylinder-Einheit
19 drucklos, so daß eine freie Schwenkbarkeit um die Achse des Gelenks 11 gegeben
ist. Anstatt der Kolben- Zylinder-Einheit 18 kann auch eine verstellbare Spindel
vorgesehen sein. Das fahrzeugseitige Ende der Kolben-Zylinder-Einheit 19 kann auch
unmittelbar am Zugfahrzeug angreifen.
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Jede der Einheiten 2 weist als Träger 21 einen Abschnitt eines Rohre
mit quadratischem Querschnitt auf, mit dem die Einheit 2 auf dem Vierkantrohr 3
gelagert ist. An dem Träger 21 sind zwei nach hinten ragende Lagerarme 22 angeschweißt,
die eine Andruckrolle 23 mit waagrechter Drehachse halten. Die Andruckrolle 23 hat
eine verhältnismäßig breite Lauffläche und ist in Form eines verhältnismäßig leichten
Blechhohlkörpers hergestellt. Am Träger 21 sind außerdem nach vorne ragende Lagerarme
25 angeschweißt, zwischen denen ein Messerrad 26, das als verhältnismäßig dünne
Blechscheibe ausgebildet ist, ebenfalls um eine waagrechte Achse drehbar gelagert
ist. Die Lagerarme 25 können auch in der Höhe verstellbar sein, und die Messerräder
26 können leicht lösbar befestigt sein.
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Zwischen der Andruckrolle 23 und dem Messerrad 26 ragt ein ebenfalls
am Träger 21 angeschweißt es Rohrstück 28 in der in Fig. 1 gezeigten Stellung der
Vorrichtung unter einem Winkel von etwa 100 gegenüber der Senkrechten geneigt schräg
nach unten hinten. Das Rohrstück 28 trägt
an seinem unteren Ende
eine Platte 35, die auch als Sohlen-Hohlraum-Meißel bezeichnet werden kann, deren
Plattenebene im wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Rohrstücks 28 verläuft.
Hierdurch weist die Platte 35 einen in Fahrtrichtung schräg nach unten gerichteten
Verlauf auf. An ihrer Vorderseite ist die Platte 35 durch senkrecht zu ihrer Ebene
verlaufende Keilflächen 36 zugespitzt, die Rückseite 37 verläuft rechtwinklig zur
Plattenebene und rechtwinklig zu den Seitenflächen 38 der Platte 35e Die Platte
35 weist eine an den rautenförmigen Querschnitt des Rohrstücks 28 angepaßte Aussparung
40 auf, die es gestattet, die Platte 35 auf das untere Ende des Rohrstücks 28 aufzusetzen.
In ihrer Lige ist die Platte 35 durch eine Klemmschraube 41 gehalten, die von der
Rückseite 37 her betätigbar ist und sich mit ihrer Spitze an dem Rohrstück 28 abstitzt
und somit die Platte 35 am Rohrstück festklemmt.
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Das Rohrstück 28 ist an seinem oberen Ende verschlossen und weist
in der Nähe seines oberen Endes einen Anschlußstutzen 44 auf, an dem ein Schlauch
45 angeschlossen ist, dessen anderes Ende an einem der Ausgänge eines Verteilers
46 angeschlossen ist, der an der Auslauföffnung des Tanks 47 des Tankfahrzeugs 16
angeschlossen ist. An dem Verteiler 46 sind auch die übrigen fläche 45 der anderen
Einheiten 2 angeschlossen. Der Verteiler 46 kann auch z.B0 an dem Teil 13 des Zugarms
befestigt sein und durch eine einzige Schlauchleitung mit der Ausflußöffnung des
Tanks 47 verbunden sein.
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Bei der in Fig. 1 gezeigten Betriebsstellung der Vorrichtung stützen
sich die Andruckrollen 23 an der Oberfläche 50 des Bodens ab. Die Messerräder 26
sind dagegen in den Boden eingedrungen und ebenfalls sind die Platten 35 und der
untere Abschnitt der Rohrstücke 28 in den Boden eingedrungen.
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Die Oberfläche 50 ist lediglich durch eine einzige waagerechte Linie
angedeutet, und alle sich unter der Oberfläche befindenden Teile sind voll sichtbar
dargestellt.
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Diese in Figur 1 gezeigte Stellung ergibt sich nicht unmittelbar dann,
wenn die Vorrichtung 1 aus einer angehobenen Transportstellung mittels der Kolben-Zylinder-Einheit
19 abgesenkt worden ist, sondern nach dem Absenken sitzen zunächst lediglich die
Messerräder 26 an der Erdoberfläche auf und dringen möglicherweise infolge des Gewichts
der ganzen Vorrichtung 1 mehr oder weniger stark in den Boden ein. Wird dann durch
das Zugfahrzeug 16 die Vorrichtung über den Boden gezogen, so dringt das Messerrad
26 noch weiter ein, bis die Platte 35 sich mit ihrem keilförmig zugespitzten vorderen
Ende in die Oberfläche 50 eingräbt.
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Durch die geneigte Stellung der Platte 35 ist diese bestrebt, bei
der Fahrt des Zugfahrzeugs tiefer in den Boden einzudringen, und diese Bewegung
in Richtung nach unten findet erst dann ihr Ende, wenn die Stützrollen 32 an der
Oberfläche des Bodens zur Anlage kommen. Durch die Neigung der Platte 35 wird auch
sichergestellt, daß das untere Ende des Rohrstücks 28 nicht in unerwünschter Weise
das Erdreich verläßt.
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Die Tiefe, bis zu der die Nesserräder 26 und die Platten 35 in den
Boden eindringen können, bevor die Andruckrollen 23 an der Oberfläche 50 des Bodens
anliegen und ein weiteres Eindringen verhindern, kann durch Betätigung der Solben-Zylinder-Einheit
18 verändert werden. Wird das obere Ende
des als Hebelarm wirkenden
langen Ansatzes 8 vom Gelenk 11 weiter entfernt, so wird diese Eindringtiefe geringer,
wird das obere Ende des Ansatzes 8 näher an das Gelenk 11 herangebracht, so nimmt
die Eindringtiefe zu.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Eindringtiefe der Platte 35 zwischen
10 und 20 cm verstellbar.
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Durch die Vorrichtung 1 können beliebige flüssige Düngemittel, vorzugsweise
Jauche oder Flüssigmist, in den Boden direkt in eine derartige Tiefe eingebracht
werden, daß eine optimale Ausnutzung der im Dünger sel enthaltenen Nährstoffe für
die Pflanzen möglich ist. Die Vorrichtung wird in der Weise benutzt, daß die Zufuhr
des Düngemittels dann eingeschaltet wird, wenn die Platte 35 sich ausreichend tief
in den Boden eingegraben hat, und daß der Düngemittelfluß abgeschaltet wird, kurz
bevor die Vorrichtung 1 durch die Eolben- Zylinder-Einheit 19 angehoben wird. Das
Düngemittel kann drucklos oder nahezu drucklos eingeleitet werden.
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Während des Einleitens des Düngemittels durch das Rohrstück 28 befindet
sich die untere Öffnung des Rohrstücks 28 innerhalb des Bodens und ist von der Oberfläche
50 des Bodens durch die allseitig über das Rohrstück 28 hinausstehende Platte 35
sowie das umgebende Erdreich getrennt.
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Das in den während der Vorwärtsbewegung durch die Platte 35 gebildeten
Kanal einströmende Düngemittel kommt somit mit der Umgebungsluft nicht in Berührung.
Die Sohle dieses Kanals wird durch die vorderen unteren Kanten der geilflächen 36
gebildet, und die Oberseite des Kanals wird durch die hintere obere Kante der Rückseite
37 der Platte 35 gebildet. Durch die Fortbewegung der Vorrichtung
in
der Darstellung der Fig. 1 nach rechts bilden zwar das Messerrad 26 und das Rohrstück
28 eine den Kanal mit der Oberfläche 50 verbindende Öffnng, diese ist jedoch sehr
schmal und fällt entweder infolge der Lockerkeit des Bodens unmittelbar hinter dem
Rohrstück 28 wieder zusammen oder wird zumindest durch die im Abstand von etwa 20
bis 30 cm dem Rohrstück 28 folgende Andruckrolle 23 wieder geschlossen. In dem Bereich
unterhalb der Platte 35 ist der Kanal durch eben diese Platte gegen ein Verschütten
durch nachstürzendes Erdreich gesichert, so daß in diesem durch die Platte gewährleisteten
Hohlraum das Düngemittel gut untergebracht werden kann. Wenn während der Fortbewegung
der Vorrichtung 1 das Erdreich unmittelbar hinter der Rücksef .e 37 der Platte 35
infolge seiner Lockerkeit wieder herunterfällt und somit den Kanal wieder verschüttet,
schadet dies nichts, weil das Düngemittel bereits eingebracht ist. Dadurch, daß
die Offnung am unteren Ende des Rohrstücks 28 nicht dem Staudruck des Erdreichs
bei der Bewegung der Vorrichtung ausgesetzt ist, besteht nicht die Gefahr, daß diese
Öffnung durch Erde verstopft wird.
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Die beschriebene Vorrichtung hat den Vorteil, daß Düngemittel unter
weitgehendem Luftabschluß in einem einzigen Arbeitsgang in den Boden eingebrae'*t
werden können. Dies ist besonders vorteilhaft für da züngen mit Flüssigmist, der
dann, wenn er auf aie Oberfläche des Bodens aufgespruht würde, in einem weiteren
Arbeitsgang zur Vermeidung von Wertverlusten untergepflügt werden müßte.
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Weiter weist die oeschriebene Vorrichtung den Vorteil auf, daS es
dann, falls dies als wünschenswert angesehen wird, auch möglich ist, ohne wesentliche
Beeinträchtigung de. Vegetation beispielsweise in Grasland auch luftempfindliches
Düngemittel in der geschilderten Weise einzubringen.
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Im Ausführungsbeispiel kann der Abstand der beiden äußersten Einheiten
2 im Bereich zwischen 160 und 200 cm eingestellt werden; entsprechend können auch
die beiden inneren Einheiten 2 verscnoben werden. Die Zugmaschine benötigt eine
Leistung von etwa 15 bis 19 KW.
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Im Ausführungsbeispiel hat die Platte 35 eine Dicke von etwa 2 cm,
eine Lange von etwa 25 cm und eine Breite von etwa 10 cm. Der Durchmesser der Andruckrolle
23 und des Messerrads 26 ist etwa 50 cm. Mit der Vorrichtung kann beispielsweise
eine Düngermenge von 1,0 bis 1,5 m3 pro ha Boden untergebracht werden, und es können
beispielsweise 4 ha pro Stunde bearbeitet werden.
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Es kann vorteilhaft sein, für die Bearbeitung unterschiedlicher Böden
die Platten 35, Messerräder 26 und Andrückrollen oder stützräder 23 in unterschiedlicher
Form und/oder Größe vorzusehen und je nach Bedarf auszuwechseln.
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L e e r s e i t e