DE2741776C2 - - Google Patents
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- DE2741776C2 DE2741776C2 DE2741776A DE2741776A DE2741776C2 DE 2741776 C2 DE2741776 C2 DE 2741776C2 DE 2741776 A DE2741776 A DE 2741776A DE 2741776 A DE2741776 A DE 2741776A DE 2741776 C2 DE2741776 C2 DE 2741776C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft neue Zusammensetzungen von Bitumina,
die insbesondere Polymere mit hohem Molekulargewicht enthalten.
Für die Anwendung von Bitumina in ihren verschiedenen Bereichen,
insbesondere als Bindemittel für Oberflächenbeläge oder Straßen
bitumina, müssen diese eine Reihe notwendiger mechanischer Eigen
schaften aufweisen. Diese Eigenschaften werden durch verschiedene
Prüfmethoden bestimmt, wie beispielsweise durch
- - die Bestimmung des Erweichungspunktes (Ball- und Ringtest nach der Norm NF T 66 008)
- - die Bestimmung des Berechnungspunktes oder Fraasspunktes nach der Norm ZP 80/53
- - die Messung der Adhäsivität durch den Test des Wasser gehaltes eines Bitumens nach der Verfahrensweise, die durch das Laboratoire Central des Ponts et Chauss´es ("Studie über die Haftung eines Bindemittelfilms in Gegenwart von Wasser - Bitumina - verflüssigte Bitumina, gefluxte Bitumina - Teere - Teerzusammensetzungen; Juni 1971")
- - die Bestimmung der Fließeigenschaften bei Beanspruchung, d. h., die Grenzwerte für Druck (bar) und Dehnung (%), gemessen nach der französischen Norm NF T 46 002. Unter Grenzwert versteht man den Übergang vom elastischen in den viskosen Zustand.
- - Die Bestimmung der Penetration nach der Norm NF T 66 004.
Die klassischen Bitumina entsprechen im allgemeinen nicht in
gleichem Maße den gewünschten und durch diese Prüfmethoden meß
baren Eigenschaften. Daher hat man seit langem daran gedacht,
ihnen Produkte, insbesondere Polymere, hinzuzufügen, um die
mechanischen Eigenschaften der Bitumina zu verbessern. Bei den
zugefügten Polymeren oder Copolymeren handelt es sich meistens
um thermoplastische Elastomere mit einem Molekulargewicht von
mehr als 100 000.
Diese Elastomere verbessern zwar die mechanischen Eigenschaften
der Bitumina mit guter Wirkung, sie werfen aber meistens Probleme
der Löslichkeit auf, die Erscheinungen wie die Entmischung
bei der Lagerung mit sich bringen.
Aus der DE-A-20 19 537 ist ein Verfahren bekannt, Olefinpoly
merisate mit Schwefel und einem Vulkanisationsbeschleuniger an
Bitumina zu binden. Ferner beschreibt die US-A-38 53 800 ein
Verfahren, die Löslichkeit von hochmolekularen Polyolefinen in
Bitumina durch die Zugabe eines niedermolekularen Polyolefins
zu erhöhen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, stabile Polymer-
Bitumenmischungen bereitzustellen. Hierfür ist es notwendig,
das Bitumen abzuwandeln, um es an das Polymere zu koppeln, das
ihm dann die gewünschten viskoelastischen Eigenschaften ver
leiht.
Die Erfindung betrifft ein durch Umsetzung von Bitumen mit
ungesättigten olefinischen Verbindungen in Gegenwart von
Schwefel bei erhöhten Temperaturen zwischen 140 bis 230°C
herstellbares Bitumenderivat, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß es durch Umsetzung von Bitumen mit einer Penetration von
zwischen 30 und 220 und 5 bis 30 Gew.-% einer niedermolekularen
olefinisch ungesättigten organischen Verbindung mit einem
Molekulargewicht zwischen 300 und 30 000 in Gegenwart von 0,2
bis 4 Gew.-% Schwefel und anschließendes Hinzufügen eines
weiteren Polymers mit einem Moleku
largewicht zwischen 100 000 und 2 000 000 herstellbar ist.
Unter Nutzung der reaktiven Stellen setzt man während eines
ersten Schrittes das Bitumen mit Schwefel und einer organischen
Verbindung um, die ein relativ geringes Molekulargewicht
besitzt, die es aber erlaubt, die Stabilität der zuletzt
hergestellten Mischung mit dem Polymeren eines hohen Moleku
largewichts (dem thermoplastischen Elastomeren) zu verbessern.
Vorzugsweise verwendet man eine organische, olefinisch ungesättigte
Verbindung mit der folgenden allgemeinen Formel:
wobei die Radikale R₁, R₂ und R₃ entweder Wasserstoff oder
eine Methylgruppe sein können, wobei wenigstens 1 dieser 3
Radikale eine Methylgruppe und R ein Radikal ist, das haupt
sächlich aus einem Kohlenwasserstoffanteil besteht, der Ringe
oder funktionelle Gruppen wie eine Carboxylgruppe enthalten
kann, ein Radikal, dessen Molekulargewicht wie das der orga
nischen, olefinisch ungesättigten Verbindung zwischen 300 und
30 000 liegt.
Diese Umsetzung wird vorzugsweise dadurch durchgeführt, daß
man das zu behandelnde Bitumen, die zu fixierende, organische,
olefinisch ungesättigte Verbindung sowie den Schwefel mitein
ander mischt.
Die Mischung erfolgt bei einer Temperatur zwischen 140 und
220°C, und der Kontakt wird genügend lange aufrechterhalten,
um eine genügende Fixierung der organischen, olefinisch unge
sättigten Verbindung auf dem Bitumen zu erreichen, das heißt
mindestens 10 Stunden.
Am Ende dieses ersten Schrittes ist das erhaltene Produkt,
das bereits verbesserte mechanische Eigenschaften im Vergleich
zum ursprünglichen Bitumen aufweist, dazu in der Lage, unter
hervorragenden Löslichkeitsbedingungen eine Menge von beispiels
weise zwischen 1 und 5 Gewichtsprozent eines Polymeren mit hohem
Molekulargewicht (einem thermoplastischen Elastomeren) aufzu
nehmen.
Während des zweiten Schrittes fügt man in der Hitze, das heißt
bei einer Temperatur zwischen 140 und 230°C, das thermoplastische
Elastomere, dessen Molekulargewicht zwischen 100 000 und
2 000 000 liegt, zu dem Endprodukt des ersten Schrittes hinzu,
und zwar in einem Zeitraum, der genügend lang ist, um eine homo
gene Mischung zu erhalten.
Als Elastomere für das erfindungsgemäße Bitumenderivat kann
man beispielsweise nennen:
- - die Polyisobutene
- - die Styrol-Butadiengummis
- - die Polychloroprene (Neopren)
- - die halogenierten und nicht halogenierten Copolymere, Isobuten-Isopren (Butyl-Kautschuk)
- - die Terpolymere Äthylen-Propylen-Dien
- - die Copolymere Äthylen-Propylen
- - die Copolymere Äthylen-Cyclopentadien
- - die Polybutadiene
- - die Polynorbornene.
Die verschiedenen Polymeren, die als Beispiele genannt wurden,
können natürlich abge
wandelt werden, entweder durch Aufpropfen von Acrylsäure,
Methacrylsäure oder Thioglycolsäure, oder durch Bromierung,
Chlorierung oder Epoxidierung.
Die organische, olefinisch ungesättigte Verbindung, die während
des ersten Schrittes verwendet wird, um die Struktur zur Auf
nahme des Elastomeren zu bilden, kann ein Polymeres oder ein
Copolymeres sein, mit niedrigem Molekulargewicht (Oligomeres),
das heißt, zwischen 300 und 30 000. Als Beispiele für solche
Polymere kann man die Polymeren nennen, die Strukturen haben,
die denen der oben erwähnten Elastomeren analog sind:
Polyisobuten, Polyäthylen, Polybutadien, Polyisopren, Poly norbonen usw.
Polyisobuten, Polyäthylen, Polybutadien, Polyisopren, Poly norbonen usw.
Man kann in gleicher Weise Copolymere verwenden, wie die von
C₅ abgeleiteten Kohlenwasserstoffharze, zum Beispiel Isopren,
Piperylen und Cyclopentadien oder Oligomere des Methylstyrols
oder Vinyltoluols, wie die von C₉ abgeleiteten Kohlenwasser
stoffharze.
Die organische, olefinisch ungesättigte Verbindung kann in
gleicher Weise aus einem schweren, nicht polymeren Molekül
bestehen, in dem das Radikal R der oben erwähnten allgemeinen
Formel eine geradkettige oder cyclische Struktur haben kann,
die funktionelle Gruppen, insbesondere Carboxylgruppen tragen
können. Als Strukturbeispiele für diese Art kann man die höheren
Fettsäureester nennen, die zwischen 14 und 18 C-Atome pro Mole
kül haben, wie die der Ölsäure Palmitinsäure oder Stearinsäure
usw. und die höheren Alkohole, wie Lanosterol, Cholesterol,
Isocholesterol usw. Solche Strukturen finden sich insbesondere
im Lanolin.
Die organische Verbindung, die in dem Ver
fahren zur Anwendung kommt, besteht oft aus einer Mischung
ähnlicher Verbindungen. Es muß also das mittlere Molekulargewicht
der Mischung betrachtet werden. Dies gilt in gleicher
Weise für die Elastomeren, die während des zweiten Schrittes
eingeführt werden, bei denen allein das mittlere Molekulargewicht
betrachtet werden darf.
Damit die mechanischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Bitumenverbindung
so gut wie möglich ausfallen, ist es wünschenswert, die
während des ersten Schrittes verwendete organische Verbindung
in Abhängigkeit von dem Elastomeren zu wählen, das während
des zweiten Schrittes eingeführt werden soll. Es ist in der Tat
vorzuziehen, daß diese Produkte ähnliche, wenn nicht identische
Strukturen haben. Wenn das Elastomere zum Beispiel ein haupt
sächlich lineares Polymeres ist, wie Polyäthylen, Polybutadien,
Polyisobuten usw., wird man vorzugsweise als organische Ver
bindung ein Oligomeres ähnlicher Struktur verwenden, wie bei
spielsweise Polyisobuten. Wenn dagegen das Elastomere cyclische
Strukturen enthält, wird man vorzugsweise organische Verbindungen
verwenden, die selbst cyclische Strukturen enthalten.
Der Inkorporationsgrad des Elastomeren in das Bitumen ist ab
hängig von den viscoelastischen Eigenschaften, die für die end
gültige Zusammensetzung des Bitumens angestrebt werden. Sie
liegt im allgemeinen zwischen 1 und 5 Gewichtsprozent.
Im ersten Schritt wird auf dem Bitumen die organische
Verbindung fixiert, die vorzugsweise der oben genannten allgemeinen Formel
entspricht. Dazu wird die Mischung der drei Komponenten in der
Weise hergestellt, daß die organische Olefinverbindung zwischen
5 und 30 Gewichtsprozent der Bitumenmenge ausmacht und der
Schwefel zwischen 0,2 und 4 Gewichtsprozent der Gesamtmenge
der beiden anderen Bestandteile.
Bei dem Herstellungsverfahren kann man alle natürlichen
und synthetischen Bitumina und Asphalte einsetzen, die mög
licherweise mit Luft oder Dampf geblasen werden. Diese Bitumina
haben im allgemeinen eine Penetration zwischen 30 und 220.
Die organische, olefinisch ungesättigte Verbindung hat ein
Molekulargewicht zwischen 300 und 30 000, vorzugsweise zwischen
400 und 2000.
Der Schwefel wird während des ersten Schrittes in Form von
Schwefelblume, Schwefelpulver, geschmolzenem Schwefel usw.
verwendet. In der Tat spielt der Schwefel während dieses
Schrittes die Rolle eines Katalysators bei der Fixierung
der organischen Verbindung auf dem Bitumen. Der Schwefel
bleibt nicht in der Zusammensetzung und entweicht in Form
von Schwefelwasserstoff. Der Mechanismus der Umsetzung verläuft
wahrscheinlich radikalisch. Daher ist es wichtig, daß der Schwefel
bei dieser Reaktionsweise in reaktiver Form, das heißt, in che
misch ungebundener Form zugefügt wird.
Die Dauer dieses ersten Schrittes beträgt im allgemeinen zwischen
10 und 20 Stunden. Sie wird vorzugsweise in Gegenwart von Inert
gas durchgeführt.
In einer variableren Ausführungsform des Herstellungsverfahrens können beide
Schritte des Verfahrens gleichzeitig durchgeführt werden, indem
man zu Beginn die Bestandteile der Mischung zusammenbringt:
Bitumen, Oligomeres, Schwefel und Elastomeres im angemessenen Verhältnis.
Bitumen, Oligomeres, Schwefel und Elastomeres im angemessenen Verhältnis.
Zu 100 Teilen eines Safanyah-Bitumens (A) mit einer Penetration
von 80-100 fügt man 13,4 Teile eines Polyisobutens mit einem
mittleren Molekulargewicht von 1015 und 3,7 Teile Schwefelblume.
Die Mischung wird danach unter Rühren und Durchleiten von
Stickstoff 13 Stunden auf 166°C erhitzt.
Am Ende dieser Behandlung des ersten Schrittes erhält man
ein Bitumen B, dem man einen Teil eines Isobuten-Butadien
Copolymeren mit einem mittleren Molekulargewicht von 250 000
zufügt, und erhitzt weitere 4 Stunden auf die gleiche Temperatur.
Am Ende dieses zweiten Schrittes erhält man ein Bitumen C.
Die mechanischen Eigenschaften dieser Bitumina sind in Tabelle I
wiedergegeben.
Zu 100 Teilen des Bitumens A fügt man 13,4 Teile eines "normalen
Fettes", dessen Eigenschaften weiter unten angegeben sind, sowie
3,7 Teile Schwefelblume. Die Mischung wird in einer inerten
Stickstoffatmosphäre 13 Stunden auf 166°C erhitzt. Am Ende
dieses ersten Schrittes erhält man ein Bitumen D, dem man 2 Teile
eines Äthylen-Cyclopentadien Copolymeren zufügt, dessen
Eigenschaften ebenfalls weiter unten angegeben sind. Man er
hitzt 4 Stunden unter Rühren auf 166°C und erhält schließlich
ein Bitumen E. Die mechanischen Eigenschaften der Bitumina D
und E sind in Tabelle I wiedergegeben.
Das "normale Fett" ist eine Mischung von Estern der
Fettsäuren Ölsäure, Palmitinsäure und Stearinsäure
sowie der höheren Alkohole Lanosterol, Cholesterol
und Isocholesterol, hergestellt aus einem natürlichen
Extrakt von Hammelfett.
Das "normale Fett" hat ein mittleres Molekulargewicht
von 680 und einen Wassergehalt von weniger als 1% (ge
messen durch 4stündige Trocknung im Trockenschrank bei
105°C)
- - einen Säureindex zwischen 4 und 6% (dieses Maß wird ausgedrückt durch die Menge an KOH in mg, die zur Neutralisierung der in 1 g Fett enthaltenen freien Säure notwendig ist).
- - einen Verseifungsindex von 90 bis 100%
- - einen Aschegehalt zwischen 0,1 und 0,3%
- - eine Cholesterolrate zwischen 10 und 13% Gemessen durch chromatografische Bestimmung der Sterole, die in den nicht verseifbaren Anteilen ent halten sind).
Das Äthylen-Cyclopentadien Copolymere hat
- - ein mittleres Molekulargewicht von 2 000 000
- - eine Übergangstemperatur in dem glasartigen Zustand zweiter Ordnung von +35°C
- - einen Aschegehalt von <0,2%
- - einen Gehalt an flüchtigen Anteilen von <0,5%
Bei diesem Beispiel fügt man zu 100 Teilen des im Beispiel 1
erhaltenen Bitumens B 2 Teile des Äthylen-Cyclopentadien Co
polymeren des Beispiels 2. Die Mischung wird 4 Stunden unter
Rühren auf 166°C erhitzt, und man erhält das Bitumen F (siehe
Tabelle I). Die Analyse der in Tabelle I zusammengestellten Er
gebnisse zeigt, daß die erfindungsgemäßen Bitumen-Zusammen
setzungen (Bitumina C und E) weit bessere Eigenschaften als
die des ursprünglichen Bitumens und der intermediären Zu
sammensetzungen (B und D) aufweisen. Die Eigenschaften des
Bitumens F liegen - so gute Qualität sie auch haben mögen -
unter denen des Bitumens E. Dies zeigt, daß es vorzuziehen
ist, bei beiden Schritten Verbindungen ähnlicher Struktur zu
verwenden.
Bei diesen Beispielen führt man den ersten Schritt des Bei
spiels 1 durch und fügt dem so erhaltenen Bitumen B verschie
dene Polymere mit hohem Molekulargewicht zu, und zwar unter
den Arbeitsbedingungen des Beispiels 1.
Das Bitumen G wird dadurch erhalten, daß man zu B 1% eines
Styrol-Butadien-Styrol Copolymeren mit einem Molekulargewicht
von 150 000+0,5% Dodecandicarbonsäure und 5% schweres Safanyah-
Destillat zufügt.
Das Bitumen H wird dadurch erhalten, daß man zu B 3% einer
Mischung von Polybuten und Polyisobuten mit einem mittleren
Molekulargewicht von 282 000 zufügt.
Das Bitumen I wird dadurch erhalten, daß man zum Bitumen B
3% einer Mischung von bromiertem Butyl-Kautschuk (1,2%) und
einem Äthylen-Propylen-Dien Terpolymeren (1,8%) mit einem
mittleren Molekulargewicht der Mischung von 500 000 zufügt.
Das Bitumen J wird wie das Bitumen I hergestellt, enthält
aber außerdem 0,5% Dodecandicarbonsäure.
Die mechanischen Eigenschaften dieser verschiedenen Bitumina
sind in Tabelle II wiedergegeben:
Claims (9)
1. Bitumenderivat, herstellbar durch Umsetzung von Bitu
men mit ungesättigten olefinischen Verbindungen in
Gegenwart von Schwefel bei erhöhten Temperaturen zwi
schen 140 und 230°C, dadurch gekennzeichnet, daß es
durch Umsetzung von Bitumen mit einer Penetration von
zwischen 30 und 220 und 5 bis 30 Gew.-% einer nieder
molekularen olefinisch ungesättigten organischen Ver
bindung mit einem Molekulargewicht zwischen 300 und
30 000 in Gegenwart von 0,2 bis 4 Gew.-% Schwefel und
anschließendes Hinzufügen eines weiteren
Polymers mit einem Molekulargewicht
zwischen 100 000 und 2 000 000 herstellbar ist.
2. Bitumenderivat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die organische Verbindung mindestens eine
olefinische Doppelbindung gemäß der allgemeinen Formel
besitzt, in der die Radikale R₁, R₂ und R₃ entweder
Wasserstoff oder eine Methylgruppe sein können, wobei
wenigstens das eine der drei Radikale eine Methylgruppe
ist und R ein Radikal bedeutet, das im wesentlichen
aus Kohlenwasserstoff besteht und Ringe und funktio
nelle Gruppen wie die Carboxylgruppe enthalten kann,
und dessen Molekulargewicht wie das der organischen,
olefinisch ungesättigten Verbindung zwischen 300 und
30 000 liegt.
3. Bitumen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die organische, olefinisch ungesättigte Verbindung ein
olefinisches Polymer mit einem Molekulargewicht zwischen
400 und 2000 darstellt.
4. Bitumen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die organische, olefinisch ungesättigte Verbindung
eine Mischung von Estern der höheren Fettsäuren und
Alkoholen ist.
5. Bitumen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polymer mit hohem Molekulargewicht
hauptsächlich geradkettig ist.
6. Bitumen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polymer mit hohem Molekulargewicht
wenigstens teilweise aus Ringen besteht.
7. Bitumen nach Anspruch 1, 2, 3 und 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die organische, olefinisch ungesättigte
Verbindung ein geradkettiges, olefinisches Polymer mit
einem Molekulargewicht zwischen 300 und 30 000 ist und
das Polymer mit hohem Molekulargewicht ein hauptsächlich
geradkettiges, olefinisch ungesättigtes Polymer
mit einem Molekulargewicht zwischen 100 000 und
2 000 000 ist.
8. Bitumen nach Anspruch 1, 2, 4 und 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die organische, olefinisch ungesättigte
Verbindung und das Polymere mit hohem Molekulargewicht
mindestens teilweise cyclisch sind.
9. Verwendung der Bitumina nach Anspruch 1 bis 8 als
Bindemittel für Oberflächenbeläge oder Straßenbitumi
na.
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