-
"Verfahren und Vorrichtung zur labormäßigen Vorbereitung des
-
Anbringens von Brackets an orthodontisch zu behandelnden Zähnen" Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur labormäßigen Vorbereitung des Anbringens von
Brackets an orthodontisch zu behandelnden Zähnen, bei dem mittels eines Negativ-Modells
des zu behandelnden Kiefers ein Positiv-Modell mit herausnehmbaren Zähnen angefertigt
wird, darauf die einzelnen Zähne aus dem Kieferteil dieses Positiv-Modells herausgenommen
und in das Negativ-Modell eingesetzt werden und der Kieferbereich zur Bildung eines
kompletten Positiv-Modells mit Wachs ausgefUllt wird, dann in dem derart aus einem
Wachskiefer und festen Modell-Zähnen bestehenden Positiv-Modell die festen Modell
zähne in einem hierfür ausreichend plastischen Zustand des Wachses in die optimal
erreichbare Idealstellung gebracht werden, worauf in dieser Idealstellung die Bracketfüße
gegenüber
den festen Modellzähnen derart unterfüttert bzw. angepaßt
werden, daß bei Anlage der Bracketfüße an den Modellzähnen alle Bracketschlitze
dreidimensional parallel zur idealen Zahnbogenlinie verlaufen.
-
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DT-PS 23 44 4)6) werden
die Brackets nach Unterfütterung bzw. Anpassung ihrer Füße in Idealstellung an den
Modellzähnen provisorisch befestigt, worauf die festen Modell zähne mit den an diesen
provisorisch befestigten Brackets in das Positiv-Modell mit festem Kieferteil, aus
dem die Modell zähne zunächst herausgenommen wurden,wieder eingesetzt werden, worauf
dann von die sem Positiv-Modell ein elastisches, die Brackets aufnehmendes Form-Negativ
bzw. eine sogenannte Transfer-Maske hergestellt wird und mittels dieser die Brackets
auf die Zähne im Mund übertragen und dauerhaft angeklebt werden. Diese bekannte
Technik begegnet in der Praxis jedoch noch manchen Schwierigkeiten, die einer breiteren
Anwendung bisher im Wege gestanden haben, da beim dauerhaften Ankleben der Brackets
auf die Zähne im Mund unkontrollierbare und später störende, bzw.
-
mühsam zu beseitigende Kleberüberschüsse kaum zu vermeiden sind. Zudem
ist es kritisch, die Transfer-Masken von den eben angeklebten Brackets zu entfernen,
da es sich gezeigt hat, daß bei etwas ungeschickter Handhabung die Brackets dabei
wieder leicht vom Zahn gelöst bzw. in eine unrichtige Stellung verschoben werden
können. Auch das provisorische Befestigen
der Brackets an den Modellzähnen
sowie das Reinigen der Bracketfüße von dem provisorischen Befestigungsmittel bringt
Probleme mit sich.
-
Gemäß einem weiteren bekannten Vorschlag (DT-OS 25 34 368) hat man
daher schon besonders präparierte Brackets mit Selbstklebeschicht und Schutzfolie
verwendet, welche eine geeignetere Ausbildung der Transfer-Maske ermöglichen sollten,
um den Anklebevorgang der Brackets an die Zähne im Fuß zu vereinfachenknd zu verbesaern,
was jedoch immer noch keine voll befriedigende Lösung erbrachte, vor allem auch
deshalb, weil Obertragungshilfsmittel, die sich über mehrere Zähne und z.T.
-
auch über das Zahnfleisch erstrecken, grundsätzlich problematisch
sid, und zwar deshalb, weil zwischen der Mundsituation beim Herstellen des Formnegativs
(Abdruckes) und der um Tage späteren Eingliederung der Brackets Stellungsunterschiede
der Zähne untereinander und Volumenunterschiede des Zahnfleiches auftreten können,
die den genauen Paßsitz einer Transfermaske in Frage stellen.
-
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Lösung, welche
das dauerhafte Anbringen der Brackets an den Zähnen im Mund nach der Anpassung ihrer
Füße an die Modellzähne in deren Idealstellung einfach und sicher ermöglicht, d.h.
ohne schwer entfernbare Kleberüberschüsse, und ohne die Gefahr des unbeabsichtigten
Widerlösens oder Verschiebens der BracketfüBe von den Zähnen im Mund, bei gleichzeitiger
Unabhängigkeit von den jeweiligen Stellungsverhältnissen der Zähne und ohne Einflußnahme
des momentanen Zustandes der betreffenden Zahnfleischpartien.
-
Bei einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Zähne im Mund vor der Anfertigung des
Negativ-Modells mit Richtmarken für die nachträglich anzubringenden Brackets versehen
werden, auf welche Richtmarken dann die mit entsprechenden Negativ-Abdrücken versehenen
Bracketfüße aufgeklebt werden.
-
Aufgrund dieser Verfahrensweise brauchen die Brackets nach Anpassung
bzw. Unterfütterung ihrer Füße an die Modellzähne an letzteren nichViehr provisorisch
befestigt zu werden, die Modellzähne brauchen nicht mehr mit provisorisch an diesen
befestigten Brackets aus dem Positiv-Modell mit Wachskiefer herausgenommen und in
das Positiv-Modell mit hartem Kiefer wieder eingesetzt zu werden, um dann nachfolgend
eine Transfer-Maske anzufertigen, von diesem Modell mit provisorisch befestigten
Brackets und mittels dieser Transfer-Maske die Brackets auf die Zähne im Mund zu
übertragenknd an diesen dauerhaft zu befestigen. Vielmehr können die Brackets nach
Anpassung iher Füße aufgrund der erfindungsgemäßen Verfahrensweise unmittelbar auf
die Zähne im Mund einzeln mit einer geringen Menge Kleber und dank der Richtmarken
fehlerlos, d.h. exakt richtig sitzend, übertragen und an diesen befestigt werden,
ohne dabei Störfaktoren durch sich änderndes Zahnfleisch oder Stellungsverhältnisse
der Zähne befürchten zu müssen. Es ergibt sich dadurch demnach nicht nur eine wesentlich
einfachere und bessere Befestigung der Brackets an den Zähnen im Mund, da jedes
Bracket für sich übertragbar und darum gut handhabbar ist, sondern es werden auch
eine Anzahl von bisher erforderlich gewesenen Verfahrensschritten, insbesondere
die zusätzliche Anfertigung einer Transfer-Maske, ausgeschaltet, was das gesamte
Verfahren bedeutend wirtschaftlicher und sicherer macht.
-
Eine wesentliche weitere Verbesserung kann man dann gehalten, wenn
man die Richtmarken in einer vorher auf.die Zähne im Mund
aufgebrachten
Kunststoffbeschichtung ausbildet, da eine solche Kunststoffbeschichtung das spätere
Ankleben der Brakkets
an den Zähnen im Mund noch beträchtlich
verbessern kann, da es sich dann bei entsprechender Abstimmung der auf die Zähne
im Mund aufzubringenden Kunststoffbeschichtung und des die Bracketfüße unterfütternden
Kunststoffmaterials um ein homogenes Verbinden zweier Kunststoffoberflächen handelt,
wofür außer den bekannten Spezialkiebern für Brackets besonders geeignete Klebemittel
zur Verfügung stehen, beispielsweise auch als Wundkleber bekannte Einkomponenten-Kleber
auf Cyanacrylatbasis. Wie erkennbar ist, wird die Befestigung der Brakkets an den
Zähnen im Mund derart erleichtert, daß die bisher von vielen Kieferorthopäden gesehene
Hemmschwelle entfällt und einer breiteren Anwendung der Klebetechnik gegenüber der
Anbringung mittels Stahlbändern die Wege geebnet sind. Vorteilhaft trägt dazu noch
bei, daß das Beschichten der Zähne mit einem Kunststoffilm seit längerem bereits
durchgeführt wird, und zwar als sogenanntes Versiegeln der Zähne, um diese gegen
Karies zu schützen, Die nunmehr in der Zahnarzt- bzw. Kieferorthopädenpraxis erforderlichen
Verfahrensschritte, nämlich das Beschichten der Zähne und das Versehen derselben
mit Rlchtmarken, wie auch das Festkleben der labormäßig vorbereiteten Brackets,
sind so einfach, daß diese ohne weiteres an Hilfskräfte delegiert werden können,
was in großen Praxen von erhebllcher Bedeutung ist. Insbesondere gegenüber dem Einsetzen
von sogenannten Bandbrackets, welches bisher schon häufig von Helferinnen ausgeführt
wird, sind die Jetzt noch erforderlichen Verfahrenssohritte geradezu ein Kinderspiel.
-
Die Richtmarken können in die Kunststoffbeschichtung auf den Zähnen
im Mund entweder eingebohrt oder im noch plastischen Zustand der Beschichtung einfach
eingedrückt werden.
-
Zu einer weiteren Vereinfachung der in der Kieferorthopäden-Praxis
durchzuführenden Arbeiten können die Richtmarken auch auf auf die Zähne im Mund
aufzuklebenden Kunststoffplättchen ausgebildet werden. Ferner können die Richtmarken
von unmittelbar auf die Zähne im Mund aufzuklebenden Vorsprüngen oder dgl. gebildet
werden.
-
Man kann mindestens zwei im wesentlichen punktförmige, möglichst großen
Abstand voneinander aufweisende Richtmarken für jeden Zahn vorsehen, da sich dadurch
eine besonders lagesichere Orientierung ergibt, sofern durch die Ausbildung der
Brackets sichergestellt ist, daß eine um 1800 verkehrte Anbringung nicht möglich
ist.
-
Es kann jedoch auch bereits eine längliche Richtmarke mit ungerader
Formgebung für jeden Zahn ausreichend sein, beispielsweise mit halbkreisförmiger
oder winkelförmiger Formgebung, da dann eine Anbringung der Brackets mit entsprechenden
Negativabdrücken an den Zähnen im Mund nur in einer, d.h. der richtigen Stellung,
möglich ist.
-
Zur Durchführung des vorbeschrlebendn Verfahrens besonders geeignete
Kunststoffplättchen kennzeichnen sich durch auf deren Außenseite fertig ausgebildete
Richtmarken.
-
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Frontzahn im Mund
mit auf diesem angebrachter Kunststoffbeschichtung und angedeuteter auf dieser Kunststoffbeschichtung
zu befestigender BracketrußflEche, Fig. 2 den Frontzahn gemäß Fig. 1 mit angedeuteter
Kunststoffbeschichtung und in diese eingebohrten zwei punktförmigen Richtmarken,
Fig. 3 einen Frontzahn ähnlich den Fig. 1 und 2 mit Kunststoffbeschichtung mit drei
dreieckförmig zueinander angeordneten punktförmigen Richtmarken, Fig. 4 einen Frontzahn
mit Kunststoffbeschichtung mit einer punktförmigen und einer schlitzförmigen Richtmarke,
Fig. 5 einen Frontzahn mit auf diesen aufgeklebtem Kunststorfplättchen mit zwei
linsenförmigen Richtmarken und in Fig. 6 einon Schnitt durch den Frontzahn mit Kunststoffbeschichtung
gemäß Fig. 4 längs der Linie VI-VI mit
zusätzlich kurz vor dem
Ankleben wiedergegebenem Bracket mit an die Richtmarken in der Kunsttoffbeschichtung
des Frontzahnes angepaßtem Bracketfuß.
-
Auf der Frontflache eines in wig. 1 wiedergegebenen Frontzahnes 1
ist eine Kunststoffbeschichtung 2 aufgebracht, auf der später der nachfolgend in
naher beschriebener Weise angepaßte Fuß eines Brackets befestigt werden soll, wobei
die Bracketfußflache mit ) angedeutet ist.
-
Fig. 2 zeigt den gleichen Zahn 1 mit Kunststoffbeschichtung 2, wobei
in letztere zwei punktförmige Richtmarken 4 mit großem Abstand voneinander eingebohrt
sind.
-
Fig. ) weicht von der Ausführungsform gemäß Fig. 2 lediglich dadurch
ab, daß anstelle der zwei punktförmigen Richtmarken drei dreieckförmig angeordnete
punktförmige Richtmarken 5 in der Kunststoffbeschichtung 2 ausgebildet sind.
-
Fig. 4 zeigt in der Kunststoffbeschichtung 2 eine punktförmige Richtmarke
6 sowie eine weitere schlitzförmige Richtmarke 7.
-
Wie vorstehend schon beschrieben, können die vorerwähnten Richtmarken
4-7 durch Einbohren in die bereits erhärtete Kunststoffbeschichtung oder durch einfaches
Eindrücken im noch plastischen Zustand der Kunststoffbeschichtung ausgebildet werden.
-
Wie Tlg. 6 zeigt, ist das Befestigen eines labormaßig in der bekannten
Weise gemäß DT-PS 23 44 456 an einen Modell zahn angepaßten bzw. unterfütterten
Brackets 3 mit unterfüttertem Kunststoffbracketfuß 9 und Negativabdruck 10 entsprechend
Richtmarke 6 und Negativabdruck 11 entsprechend Rlchtmarke 7 in einfachster gleise
möglich, da dazu lediglich noch eine geringe Menge eines lösungsmittel ähnlichen
Klebers zwischen Kunststoffbeschichtung 2 und Bracketfuß 9 aufzubringen ist, so
daß alle Kleberüberschüsse vermeidbar sind und insbesondere auch die Gefahr des
nachtrglichen Lösens der Erackets von den Zähnen im Mund sicher vermieden ist, wobei
erkennbar ist, daß die Richtmarken in Verbindung mit den entsprechenden Negativabdrücken
an den Bracketfüßen einen exakt richtigen Sitz der Brackets an den Zähnen im Mund
gewährleisten.
-
Fig. 5 zeigt noch eine weitere Möglichkeit, bei der an dem Frontzahn
1 ein Kunststoffplättchen 12 mit fertig auf dessen Außenseite ausgebildeten linsenförmig
vorspringenden Richtmarken 13 aufgeklebt ist, so daß bei Verwendung solcher Kunststoffplättchen
auch noch der Arbeitsschritt der Ausbildung der Richtmarken an den Zähnen im Mund
in der Zahnarzt-bzw. Kieferorthopädenpraxis eingespart werden kann.
-
Natürlich sind weitere Abänderungen der beschriebenen Ausführungsformen
möglich, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So können beispielsweise
noch anders ausgebildete Richtmarken Verwendung finden, beispielsweise, wie eingangs
schon
erwähnt, eine einzige längliche Richtmarke halbkreisförmiger oder winkelförmiger
Gestaltung, gegebenenfalls als für sich auf dem Zahn befestigbarer Vorsprung, wodurch
ebenfalls die Befestigung eines Bracketfußes mit entsprechendem NegatLvabdruck nur
in einer, nämlich der richtigen Stellung, gewährleistet wird.
-
L e e r s e i t e