Eine
Vorrichtung der vorgenannten Art ist bereits aus der DE-A 1-100
29 875 bekannt. Die bekannte Vorrichtung weist eine Oberkieferschiene
und eine davon zunächst
getrennte Unterkieferschiene auf, die mittels bei Bedarf entfernbarem,
vorzugsweise weichelastischem Verbindungsmaterial in lösbarer Weise
miteinander verbunden sind. In dem Zustand, in dem die beiden Schienen
noch nicht miteinander verbunden sind, werden sie außerhalb
des Mundes in eine aus therapeutischen Gründen gewünschte Relativstellung zueinander
gebracht. Anschließend werden
die Schienen miteinander verbunden, wobei Oberkieferschienenteile
und Unterkieferschienenteile in Haftverbindung mit den Verbindungselementen gebracht
werden. Ist anschließend
eine Änderung der
Positionierung der Oberkieferschiene und der Unterkieferschiene
zueinander erforderlich, müssen die
beiden Verbindungselemente entfernt, die beiden Schienen neu zueinander
positioniert und durch neue Verbindungselemente miteinander verbunden werden.
Die zu entfernenden Verbindungselemente können durch Reißen oder
Schneiden abgetrennt werden oder auch durch Einwirkung von chemischen Substanzen,
von Wärme
oder von elektromagnetischer Strahlung, beispielsweise UV-Strahlung,
aufgelöst
werden.
Die
bekannte Gebißschiene
weist den Nachteil auf, daß es
nach dem Verbinden der Schienen in einer bestimmten Relativstellung
zueinander nicht ohne weiteres möglich
ist, eine andere therapeutische Relativstellung einzustellen. Oft
ist es so, daß sich
erst nach einer gewissen Tragezeit der Gebißschiene herausstellt, daß die beiden
Schienen noch nicht in der aus therapeutischer Sicht optimalen Relativstellung
zueinander angeordnet sind. Zwar ist es grundsätzlich möglich, die miteinander verbunden Schienen
wieder zu lösen,
dies ist jedoch mit einem Mehraufwand verbunden. Darüber hinaus
müssen die
Verbindungselemente beim Lösen
der Verbindung zerstört
werden, so daß es
bei mehrmaligem Verbinden und Lösen
der Schienen zu einem erhöhten
Materialverbrauch von Verbindungsmaterialien kommt. Dies trägt zu höheren Therapiekosten
bei. Wird die Gebißschiene
bei nicht optimal zueinander eingestellten Schienen getragen, ist
ein Therapieerfolg in Frage gestellt.
Die
US-A-5,499,633 betrifft eine intraorale Vorrichtung mit einer Oberkieferschiene
und mit einer Unterkieferschiene, wobei Vorsprünge in der Oberkieferschiene
in entsprechende Ausnehmungen der Unterkieferschiene einsetzbar
sind. Dadurch ist es möglich,
die Unterkieferschiene relativ zur Oberkieferschiene stufenweise
nach vorne zu verstellen.
Schnarchen
entsteht durch eine Vibration der zeitweilig erschlaffenden Muskulatur
der oberen Atemwege, wobei die Weichteile des Gaumens und die Schleimhäute im Mundrachenraum
beben. Die im Schlaf erschlaffte Zungenmuskulatur sinkt nach hinten
und verschließt
für Sekunden
den Rachenraum, wobei es zum Atemstillstand kommen kann. Intraorale
Schnarch-Therapie-Geräte
sind in vielen Fällen geeignet,
harmloses, aber störendes
Schnarchen zu mildern oder zu beseitigen. Sie können auch bei moderaten schlafbezogenen
obstruktiven Atemstörungen
als Therapiemittel Verbesserungen erzielen.
Die
Wirkung eines Schnarch-Therapie-Gerätes beruht darauf, daß der eingeengte
pharyngeale Luftraum durch Protrusion des Unterkiefers – einschließlich der
Vorverlagerung der Zunge – durch
das Schnarch-Therapie-Gerät
erweitert wird. Schnarchgeräusche,
die durch Vibration der Weichteile entstehen, unterbleiben.
Zur
Fixierung einer therapeutisch vorgegebenen Vorschubstellung des
Unterkiefers kommen sogenannte Bißgabeln zum Einsatz, wobei
mit Hilfe der Bißgabel
zuerst die normale Kieferlage markiert wird. Anschließend erfolgt
eine Markierung bei maximaler Vorverlagerung des Unterkiefers bzw.
bei maximalem Vorbiß.
Im dritten Schritt erfolgt die Bißfixierung bei therapeutischem
Vorbiß,
wobei die Vorschubstellung des Unterkiefers gegenüber der
Vorschubstellung bei maximalem Vorbiß teilweise zurückgenommen
ist. Die therapeutische Bißfixierung dient
zur Anfertigung eines Schnarch-Therapie-Gerätes, mit dem beim Tragen des
Gerätes
der Unterkiefer bei therapeutischem Vorbiß fixiert wird. Da der therapeutische
Vorbiß abhängig von
der individuellen Kieferlage und der Anordnung der Zähne des
Patienten ist, muß die
therapeutische Bißfixierung
für jeden Patienten
bzw. Benutzer des anzufertigenden Therapiegerätes individuell durchgeführt werden.
Bei
einer Bißgabel
handelt es sich um ein Einmalinstrument, mit dem der maximale Vorschub des
Unterkiefers exakt festgestellt und der Umfang der therapeutischen
Vorschubbewegung des Unterkiefers fixiert wird. Zunächst wird
dazu der maximale Vorschub des Unterkiefers ermittelt, wobei die
Bißgabel
oberseitig eine Einbißnut
für die
oberen Schneidezähne
und unterseitig Einbißrillen
in definiertem Abstand für
die unteren Schneidezähne
aufweist. Bei maximaler Vorschubstellung des Unterkiefers greifen somit
die oberen Schneidezähne
in die Einbißnut
und die unteren Schneidezähne
bei maximalem Vorschub des Unterkiefers in eine bestimmte Einbißrille ein.
Anschließend
wird der Unterkiefer um beispielsweise eine Einbißrille in
eine verträgliche
Protrusionsstellung zurückgeführt. Die
Bißgabel
kann dann beidseitig mit Polyvenylsiloxan beschickt und zusätzlich seitlich
im Mund damit aufgefüllt
werden. Nach dem Aushärten
und der Entnahme der Bißgabel
aus dem Mund erfolgt das Einartikulieren eines Artikulators bzw.
Fixators mit der Bißgabel,
wobei nach dem Einartikulieren des Artikulators entsprechend der durch
die Bißgabel
vorgegebenen therapeutischen Vorschubstellung Kiefermodelle in dieser
Position in den Artikulator eingesetzt und ein Schnarch-Therapie-Gerät im zahntechnischen
Labor angefertigt werden kann. Die vorausgegangene Bißregistrierung bzw.
die Fixierung der therapeutischen Vorschubstellung mittels der Bißgabel nimmt
jeweils der Zahnmediziner vor.
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
jeweils der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, mit denen
es möglich
ist, eine Schnarchtherapie mit hohem Erfolg und bei geringen Kosten
durchzuführen.
Die
vorgenannte Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und
eine Vorrichtung nach Anspruch 4 gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale
der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen beschrieben.
Durch
die Erfindung ist es möglich,
die zur Therapie notwendige Vorverlagerung des Unterkiefers bei
habituellem Schnarchen und obstruktiver Schlafapnoe individuell
zu kontrollieren und metrisch zu bestimmen und die erfindungsgemäße Vorrichtung
als Testgerät
vor der Herstellung eines endgültigen
Schnarch-Therapie-Gerätes zu verwenden.
Da mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
die Lage des Unterkiefers relativ zum Oberkiefer exakt bestimmt werden
kann, ist es weiter möglich,
die erfindungsgemäße Vorrichtung
nach einer Testphase von vorzugsweise zwei bis vier Wochen als Konstruktionsbißnahme ohne
weitere Behandlungsmaßnahmen zur
Herstellung von beliebig mandibulär geführten Schnarch-Therapie-Geräten zu benutzten.
Grundsätzlich
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch
direkt nach der Anfertigung zur Herstellung eines Schnarch-Therapie-Gerätes eingesetzt
werden. Auch ist es möglich,
die erfindungsgemäße Vorrichtung
für eine
längere
Zeit zur Therapie einzusetzen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist somit im
Gebrauchszustand sowohl als Schnarch-Therapie-Gerät für die Dauer
einer Testphase als auch zum Einartikulieren eines Artikulators
im Zusammenhang mit der Herstellung eines mandibulär geführten Schnarch-Therapie-Gerätes einsetzbar.
Grundsätzlich
ist das Einartikulieren auch durchführbar mit nicht verbundenen
markierten Schienen. Bei der Verwendung zum Einartikulieren wird
der Artikulator entsprechend der durch die erfindungsgemäße Vorrichtung vorgegebenen
Vorschubstellung des Unterkiefers relativ zum Oberkiefer eingestellt.
Im
Ergebnis erfüllt
die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine Doppelfunktion unter Einsparung zusätzlicher ärztlicher Leistungen, wobei
eine Vorschub-Bißfixierung
mit der Bißgabel
im Zusammenhang mit der Herstellung eines Schnarch-Therapie-Gerätes durch
Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung
entfallen kann. Nach der Testphase ersetzt die erfindungsgemäße Vorrichtung
durch die kontrollierte bzw. fixierte Vorschubeinstellung Bißgabeln
oder andere vorbereitende Maßnahmen,
die bei aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Herstellung
intraoraler Schnarch-Therapie-Geräte üblicherweise vorgesehen sind,
um die Herstellung des Gerätes
unter Berücksichtigung
einer therapeutischen Vorschubstellung des Unterkiefers relativ
zum Oberkiefer überhaupt
erst zu ermöglichen.
Durch Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es damit erstmals möglich,
den Aufwand zur Herstellung intraoraler Schnarch-Therapie-Geräte deutlich zu verringern und
Kosten einzusparen. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann dabei von Medizinern beispielsweise direkt im Schlaflabor vorgenommen
werden, wobei aufgrund der vergleichsweise geringen Herstellungskosten
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein intraorales Schnarch-Therapie-Testgerät mit geringem
Zeitaufwand und günstig
herzustellen ist. Darüber
hinaus ist die Herstellung einfach durchzuführen.
Stellt
sich dann nach der Testphase heraus, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung
im Gebrauchszustand dem Patienten einen hohen Tragekomfort ermöglicht und
gleichzeitig das Schnarchen oder eine Schlafapnoe verhindert, kann
ein endgültiges,
d.h. dauerhaft zu tragendes Schnarch-Therapie-Gerät hergestellt
werden, ohne daß befürchtet werden
muß, daß es beim
Tragen des endgültigen Schnarch-Therapie-Gerätes zu Problemen
für den Patienten
kommt. Im übrigen
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch noch über
die Testphase hinaus als Therapiegerät eingesetzt werden.
Die
Oberkieferschiene und/oder die Unterkieferschiene weisen im wangenseitigen
Bereich eine Markierungsfläche
und/oder eine Referenzmarkierung auf, so daß es möglich ist, eine Vorschubstellung
des Unterkiefers relativ zum Oberkiefer im in den Mund eingesetzten
Zustand der Schienen markieren zu können. Die Markierungsfläche kann
beispielsweise beschreibbar ausgebildet sein, vorzugsweise mit einem
einen wasserunlöslichen
Farbstoff aufweisenden Schreibgerät. Dadurch ist es in einfacher
Weise möglich,
die Schienen manuell zu markieren, um eine bestimmte Vorschubstellung
zu kennzeichnen. Der Einfachheit halber können die Oberkieferschiene
und die Unterkieferschiene gegenüberliegende
Markierungsflächen
aufweisen, um gegenüberliegende
Markierungen auf der Oberkieferschiene und der Unterkieferschiene
aufbringen zu können.
Nach der Entnahme aus dem Mund des Patienten ist es in einfacher
Weise möglich,
die Oberkieferschiene und die Unterkieferschiene derart relativ
zueinander anzuordnen, daß sich
die Markierungen gegenüberliegen,
wobei durch zwei gegenüberliegende
Markierungen eine definierte Vorschubstellung des Unterkiefers im
Gebrauchszustand festgelegt wird.
Die
Schienen können
eine wangenseitige Skalierung aufweisen, wobei die Skalierung die
kontrollierte Anordnung der Schienen relativ zueinander nach deren
Entnahme aus dem Mund und das Verbinden in einer bestimmten Vorschubstellung
erleichtert. Die Skalierung ist vorzugsweise im Bereich der Markierungsfläche vorgesehen,
so daß eine
Markierung eines Skalenwertes möglich
ist. Dabei kann die Skalierung eine vorzugsweise gleichmäßige Teilung aufweisen
mit einem Teilungsabstand zwischen 1 mm bis 5 mm, vorzugsweise 3
mm. Die Gesamtbreite der Skalierung kann 1,5 cm bis 3 cm, vorzugsweise 2,1
cm, betragen. Hier gilt es sicherzustellen, daß die Skalierungsbreite in
jedem Fall die ge wünschte
Markierung im Mund und die anschließende kontrollierte Verbindung
der Schienen in einer gewünschten
Vorschubstellung ermöglicht.
Die
Skalierung kann eine Kerbung aufweisen, wobei Kerben der Kerbung
im Teilungsabstand angeordnet sind und vorzugsweise eine Breite
von 0,3 mm bis 0,7 mm, vorzugsweise 0,5 mm, und eine Tiefe von 0,3
mm bis 0,7 mm, vorzugsweise 0,5 mm aufweisen können. Je geringer der Kerbenabstand ist,
desto leichter ist die Feineinstellung der Lage der Unterkieferschiene
relativ zur Oberkieferschiene ausführbar.
Erfindungsgemäß ist nun
vorgesehen, daß zumindest
eine Markierung bei maximaler Vorschubstellung des Unterkiefers
auf die in den Mund eingesetzte Unterkieferschiene und/oder die
Oberkieferschiene aufgebracht wird, um die maximale Vorschubstellung
des Unterkiefers relativ zum Oberkiefer zu registrieren. Nach der
Registrierung der maximalen Vorschubstellung des Unterkiefers weist
die Markierungsfläche
der Oberkieferschiene und die Markierungsfläche der Unterkieferschiene
jeweils wenigstens eine Markierung auf, die vorzugsweise gegenüberliegend
angeordnet sind und die sich bei maximaler Vorschubstellung des
Unterkiefers relativ zum Oberkiefer gegenüberliegen. Es darf darauf hingewiesen
werden, daß es
grundsätzlich
auch möglich
ist, lediglich eine Schiene zu markieren, wobei in einem Registrierzustand
eine auf der Oberkieferschiene oder der Unterkieferschiene aufgebrachte Markierung
gegenüberliegend
zu einer Referenzmarkierung der Unterkieferschiene oder der Oberkieferschiene
angeordnet ist. Eine bestimmte Vorschubstellung des Unterkiefers
relativ zum Oberkiefer wird somit durch die der Referenzmarkierung
gegenüberliegende
manuell aufgebrachte Markierung auf der jeweils anderen Schiene
gekennzeichnet.
Da
es aus therapeutischen Gründen
nicht angeraten ist, den Unterkiefer beim Gebrauch der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in seine maximale Vorschubstellung zu zwingen, wird vorzugsweise eine
Markierung der in den Mund eingesetzten Unterkieferschiene bei einer
Vorschubstellung des Unterkiefers vorgesehen, die 60 % bis 80 %,
vorzugsweise 66 %, der maximalen Vorschubstellung entspricht. Die
Unterkieferschiene kann auch nach der Entnahme aus dem Mund gegenüber der
Oberkieferschiene um den rechnerisch gleichen Betrag aus der maximalen
Vorschubstellung zurückgenommen
und dann mit der Oberkieferschiene verbunden werden. Bei dem erstgenannten
Beispiel weisen die Schienen im Registrierzustand und/oder im Gebrauchszustand
jeweils wenigstens eine Markierung auf, die in der therapeutischen
Vorschubstellung des Unterkiefers gegenüberliegend angeordnet sind.
Darüber hinaus
ist es grundsätzlich
möglich, eine
Markierung in Normallage des Unterkiefers im Mund durchzuführen, so
daß aus
dem Abstand der bei maximaler Vorschubstellung aufgebrachten Markierung
und der bei Normalstellung des Unterkiefers aufgebrachten Markierung
der mögliche
Verstellweg des Unterkiefers relativ zum Oberkiefer ablesbar ist.
Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß auf
eine der beiden Schienen eine Referenzmarkierung aufgebracht wird oder
bereits vor dem Einsetzen der Schiene in den Mund auf der Schiene
vorgesehen ist. Auf einer der beiden Schienen werden dann Markierungen
aufgebracht, die im jeweiligen Registrierzustand der auf der anderen
Schiene vorgesehenen Referenzmarkierung gegenüberliegend angeordnet sind.
Dadurch wird die Markierung und die anschließende Verbindung der Schienen
nach deren Entnahme aus dem Mund des Patienten deutlich erleichtert.
Dementsprechend weist eine Schiene im Registrierzustand und/oder
im Gebrauchszustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung wenigstens
eine Markierung auf, die vorzugsweise gegenüberliegend zur Referenzmarkierung
angeordnet ist.
Bei
einer Referenzmarkierung kann es sich um eine bereits ursprünglich auf
einer der beiden Schienen vorgesehene Markierung oder aber auch um
eine manuell auf eine Markierungsfläche aufzubringende Markierung
handeln. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß zur Festlegung einer ersten
Vorschubstellung eine gegenüberliegende
vorzugsweise durchgehende Markierung der Oberkieferschiene und der
Unterkieferschiene erfolgt. Unter den Begriff "Vorschubstellung" fällt
jede Stellung des Unterkiefers relativ zum Oberkiefer. In diesem
Zusammenhang kann es sich bei der vorgenannten ersten Vorschubstellung
vorzugsweise auch um die Stellung des Unterkiefers in der Normalbißlage handeln (Schritt
1). Die erste Markierung der Oberkieferschiene oder der Unterkieferschiene
kann dann als Referenzmarkierung für weitere Markierungen dienen,
die in wenigstens einer weiteren Vorschubstellung des Unterkiefers
lediglich auf die Unterkieferschiene oder die Oberkieferschiene
aufgebracht werden. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß es sich
bei den vorgenannten weiteren Vorschubstellungen um die Stellung
des Unterkiefers bei maximalem Vorbiß (Schritt 2) und um die Stellung
handeln kann, in der die therapeutische Vorschubstellung erreicht
ist (Schritt 3). Dies trägt
zur Vereinfachung der Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei.
Um
die Einstellung einer definierten Vorschubstellung der Unterkieferschiene
relativ zur Oberkieferschiene bei dem Verbindungsvorgang der Schienen
zu vereinfachen, kann vorgesehen sein, daß vorzugsweise gegenüberliegende
Kerben der Kerbenskalierung markiert werden, um eine Vorschubstellung
zu kennzeichnen.
Um
die Oberkieferschiene mit der Unterkieferschiene nach der Registrierung
einer Vorschubstellung des Unterkiefers bzw. nach dem Aufbringen einer
Markierung, die die Vorschubstellung des Unterkiefers kennzeichnet,
miteinander zu verbinden und um die Schienen in einer bestimmten
Vorschubstellung zu fixieren, ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die
Oberkieferschiene und die Unterkieferschiene nach der Entnahme aus
dem Mund miteinander verbunden, insbesondere verklebt, werden können. Im
Gebrauchszustand ist die intraorale Vorrichtung somit einteilig
ausgebildet, wobei die Verklebung der Oberkieferschiene mit der
Unterkieferschiene vorzugsweise über
einen thermoplastischen Kleber erfolgen kann. Um die Herstellung
der erfindungsgemäßen intraoralen
Vorrichtung zu vereinfachen, können
die Oberkieferschiene und die Unterkieferschiene zusammen mit einem
vorzugsweise thermoplastischen Klebstoff in einem Set bereitgestellt
werden, so daß alle
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung notwendigen
Bestandteile gemeinsam in dem Set vorliegen. Zum Aufbringen von
thermoplastischen Klebstoff kann eine Klebepistole dem Set beigefügt sein.
Grundsätzlich
ist es natürlich
auch möglich,
daß ein
nicht-thermoplastischer Klebstoff oder eine formschlüssige Verbindung
zwischen der Oberkieferschiene und der Unterkieferschiene vorgesehen
wird.
Bei
der Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann eine getrennte
Anpassung der Unterkieferschiene an den Unterkiefer und der Oberkieferschiene
an den Oberkiefer des Patienten erfolgen, wobei nach der Anpassung
die Schienen unverbunden in den Mund eingesetzt und nach Vorgabe
einer gewünschten
Vorschubstellung des Unterkiefers in dieser Vorschubstellung entsprechend markiert
werden. Die getrennte Anpassung der Schienen an den Kiefer trägt zu einem
hohen Tragekomfort der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei.
Vorzugsweise
sind die Oberkieferschiene und die Unterkieferschiene aus einem
thermoplastischen Material herstellbar, vorzugsweise über ein Spritzverfahren.
Damit es im Zustand thermoplastischer Erweichung der Schienen nicht
zu einer Beschädigung
oder ungewollten Verformung der Schienen kommen kann, kann die Oberkieferschiene
und die Unterkieferschiene jeweils wenigstens ein lösbares mit
der Schiene verbundenes Halteelement zum Halten der Schiene mit
einem Halteinstrument aufweisen. Das Halteelement kann vorzugsweise
in Zahnbogenmitte auf labialer Seite vorgesehen sein. Beispielsweise
kann an der Außenfläche der
Schienen ein kurzer Kunststoffstreifen mittig vor den Schneidezähnen plaziert
sein, an dem die Schiene mit einer stumpfen Pinzette in heißem Wasser
zur Erweichung der Schiene gehalten wird. Damit wird eine Deformierung
der Schiene im weichen Zustand durch Halteinstrumente vermieden.
Das Halteelement kann nach der Anpassung der Schiene an den Kiefer
mit einer Schere oder einem Skalpell entfernt werden.
Um
die Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weiter zu vereinfachen,
können
die Oberkieferschiene und die Unterkieferschiene jeweils die gleiche
Größe aufweisen
mit einem nach vorn verengenden Frontzahnkanal und einem nach hinten
verbreiternden Kanal für
die Prämolaren
und Molaren. Im Aufbißbereich
der Prämolaren
und/oder der Molaren ist vorzugsweise eine Verstärkung der Oberkieferschiene
und/oder der Unterkieferschiene vorgesehen, um einen Einbiß dieser
Zähne bei
tiefen Bissen auszugleichen.
Im
Mund kann nach teilweiser Rückverlagerung
des Unterkiefers 2 um 20 % bis 40 %, vorzugsweise um 33
%, gegenüber
der maximalen Vorschubstellung die therapeutische Vorschubstellung
markiert werden, die im Gebrauchszustand der Vorrichtung 1 einen
hohen Tragekomfort für
den Patienten und eine hohe Wirksamkeit gegen Schnarchen und Schlafapnoe
sicherstellt. In der in 3 dargestellten Vorschubstellung
des Unterkiefers 2 ist ein Registrierzustand der Vorrichtung 1 erreicht,
bei dem die Vorschubstellung des Unterkiefers 2 relativ
zum Oberkiefer 3 ca. 60 % bis 80 %, vorzugsweise 66 %, der
maximalen Vorschubstellung beträgt.
Diese Vorschubstellung wird durch Aufbringen einer weiteren Markierung 8 auf
der Oberkieferschiene 5 gekennzeichnet. Ebensogut ist es
möglich,
daß die
Rückführung der
Unterkieferschiene 7 zur Erreichung der therapeutischen
Vorschubstellung um den rechnerisch gleichen Betrag auch außerhalb
des Mundes nach Entnahme der Schienen 5, 7 erfolgen
kann. Hier ist von Vorteil, daß die
Schienen 5, 7 eine Kerbenskalierung aufweisen
mit gleich beabstandeten Kerben, so daß es in einfacher Weise möglich ist,
nach dem Markieren der Unterkieferschiene 7 bei maximaler
Vorschubstellung des Unterkiefers 2 und nach der Entnahme
der Schienen 5, 7 aus dem Mund die Unterkieferschiene 7 relativ
zur Oberkieferschiene 5 um beispielsweise eine Kerbe bzw.
um einen Verstellweg von ca. 2 mm bis 4 mm, vorzugsweise 3 mm, gegenüber der
die maximale Vorschubstellung kennzeichnenden Markierung zurückzunehmen
und dann zu verbinden. Damit sind die Schienen 5, 7 derart
verbunden, daß im
Gebrauch zustand der Vorrichtung 1 der Unterkiefer 2 in
die therapeutische Vorschubstellung gezwungen wird.