-
Vorrichtung zum Naßbehandeln, speziell Waschen von schlauch-,
-
strang- oder bahnförmigen Textilgütern.
-
Die Erfindung bezieht sich grundsätzlich auf die im Oberbegriff -s.
Anspruch 1 - genannte Art zur Durchführung von Naßbehandlungen, speziell Waschen
von Textilien dergestalt, daß ein Umwälzflottenstrom mit einer Mehrfachiunktion
behaftet wird, so daß aufgrund der Anordnung und Ausbildung spezieller Walzen vor
der Flu"ssigkeitseinwirkung des Flottenstromes zunächst der Walzenantrieb realisiert
wird und durch den nachfolgenden Flottenschwall auf die Warenbahn gleichzeitig intensive
Strömungskomponenten erzeugt werden, wodurch ein guter Wascheffekt erzielt wird.
T)iesex Wascheffekt wird weiterhin dadurch verstärkt, daß auf den kreisförmigen
Wa lzenkonturen Aufle,ewalzen angeordnet werden können, wodurch ein Flottentrenneffekt
erzielt wird und gleichermaßen ein Flotte sammeln in dem Zwickel zwischen Grundwalze
und Auflegewalze erfolgt, so daß hier eine Flottensammelstelle gegeben ist, in der
nach dem Abquetschvorgang die Ware umgehend ohne Lufteinwirkung erneut mit Flotte
getränkt wird. Die speziellen Walzenöffnungen bewirken, da diese Öffnungen die Kreisform
unterbrechen, zusätzlich eine günstige bzw. waschwirksame Komponente.
-
Allgemein sind bekannte Vorrichtungen zur Flüssigkeitsbehandlung
so
ausgebildet, daß die Warenbahn eine Anzahl hintereinander angeordnete Flüssigk.itsb.handlungen
durchläuft, wobei die Warenbahn über untere und ober. Fihrungswalzen mit allgemein
senkrechtem Warenverlauf geführt wird. Zwischen den einzelnen Teilbehandlungen rfolgt
dabei von Fall zu rall eine Zwischenabquetschung mit dem Ziel, Bad- und Konzentrationstrennungen
zu erhalten.
-
Der Nachteil diesbezüglicher Vorrichtungen besteht darin, daß ine
gleichma'ßige Rechts- LinksbehandRung der Warenbahn nicht verwirklicht werden kann.
Hinzu kommt, daß die strömende Flottenmenge und demzufolge die Strsimungsintensität
viel zu gering für einen günstigen Wascheffekt ist.
-
Bei neuerlichen Vorrichtungen hat man versucht, durch eine nahezu
horizontale Warenführung von unten nach oben und Flottenführung von oben nach unten,
d.h. Gegenstrom, die vorherigen Nachteile der vertikalen Warenführung auszuschalten.
Weiterhin hat man die Keilwirkung Textilbahn/Valzenoberfldche zu nutzen versucht.
-
Hierzu ist zu sagen, daß dabei einerseits die Warenspannung äußerst
waschentscheidend ist und andererseits sowohl Faltengefahr, Wassersackbildung und
Aquaplaning kaum vermieden werden können. Das mögliche Flottenangebot, also die
Waschleistungsmöglichkeit, kann also nicht von außen, sondern nur in Abhängigkeit
der spezifischen Wareneigenschaften bestimmt werden. Bei diesbezüglichen Warenführungen
ist der Winkel Horizontale/Warenzufuhrung zur Valze negativ geneigt, d.h., die vorerwähnten
Vassersäcke treten hauptsächlich in dem Keil vor der Walze auf.
-
In zuge weiterer Entwicklungen hat man durch Einbeziehung von Quetschwerken/Flottenhilfströgen
eine weitere Verbesserung integriert.
-
Bekannt sind weiterhin Waschabteile bzw. Vorrichtungen in vielfältiger
Form, bei denen z. B. durch Vibrieren, Durchsaugen, Spritzen, führen der Warenbahn
durch parallele Konturenbleche und dgl. eine Waschwirkung erzielt werden kann.
-
Bei bekannten Vorrichtungen ist Jedoch festzustellen, daß viel zu
wenig auf Universalität und die Verkopplung entscheidender Wirkfaktoren geachtet
wurde. Durch die vorliegende Erfindung
soll die Aufgabe gelöst werden,
mittels der Verknüpfung einer Vielzahl von Einzelfaktoren eine flexible und weitgehend
universelle Wasch- bzw. Einwirkbehandiungsvorrichtung mit giinstigem Leistungs-
und Raumbedarf zu schaffen, wobei gleichfalls die Aneinanderreihung differenter
Abteile ebenso möglich ist wie ein diskontinuierlicher Betrieb mit mehrmaligem Durchlauf
bzw.
-
Kontinuelauf.
-
Für alle Waschabläufe bzw. Naßbehandlungsprozesse ist ein Flottenstrom
notwendig. Dieser F10ttenstrom hat kausal die Aufgabe, entweder daß Applizieren
einer Grundsubstanz auf der Faser zu ermöglichen, bzw. beim Waschprozess als Trjgermedium
zum Abtransport substratfremder Partikel zu dienen. Man unterscheidet hierbei in
erster Phase das sogenallnte Ablösen und in zweiter Phase das Abschwemmen. Von ausschlaggebender
Hedeutung ist, daß zur Realisierung eines Flottengefälles einmal ein hoher Anteil
radialer Strömungen oder ein zwischengeschalteter Abquetscheffekt durch Auflegewalzen
oder Quetschwerke vorhanden ist. Emminent wichtig ist für die Verwirklichung des
Vorgenannten, daß stets ein großes Flottenangebot zur Verfilmung st('ht, damit die
Ware möglichst mit einem durchgehenden Flottenfilm umgeben ist.
-
D.r Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, durch die Kombination
differenter Waschwirkungsgrößen diese vorgenannten Anspruche zu erfüllen, wobei
neben dr Xenrlzeichnung gemäß Anspruch 1 zudem eine Behandlung von strang- und/oder
bahnförmigen Gütern möglich ist.
-
Zur Realisierung der vorerw@@nten Merkmale dient der spezielle Aufbau
der Konturenwalzen mit Kammeraufbau. Durch eine nahezu horizontale Warenführung
- Winkel zur Horizontalen in Warenlaufrichtung stets positiv - und ein quantitativ
hohes Flottenangebot erzielt man die waschwirksamen Strömungsintensitäten und den
allseitigen Flottenfilm auf der Warenbahn. Die positIve Warenbahnneigung verhindert
in jedem Fall eine Wassersackbildung. Um die Behandlungswirkung zu erhöhen, sind
die Außenkonturen kreisförmig.
-
Durch ein beiderseitiges kreisrundes Endstück ist es möglich, auf
diesen Walzen eine Auflegewalze anzuordnen, so daß somit eine weitere Waschleistungssteigeung
durch den Quetscheffekt erfolgt. Gleichzeitig dient die Auflegewalze als Flottenleitelement
bzw.
Flottensammelpunkt, denn die die Warenbahn entlanglaufende Flotte wird teilweise
der Konturenwalze zugeführt. Die nschstehend im Detail beschriebene Vorrichtung
ermöglicht die Maßbehandlung - Waschen, Imprägnieren, Farben etc. - von unterschiedlichen
Materialien mit und ohne Temperatureinwirkung, wobei die Vaschleistung durch die
Anzahl der erfindungsgemäßen Vorrichtung maßgeblich beeinflußbar ist. Hinzuzufügen
ist noch, daß die Oberflächenstruktur der Kammerkonturen unterschiedlich sein kann.
Die Ausführung richtet sich nach dem jeweils zu behandelnden Textilgut. Der Walzendurchmesser
bewegt sich vorteilhaft in einer Größenordnung von ca. 120 bis 250 mm , wobei eine
Ka Retkonturanzahl von 3 bis 6 angebracht ist. Je nach Warenart, Dehnungsempfindlichkeit
etc. kann der Flottenstrom durch Zusatzbleche auch dergestalt gelenkt werden, daß
die Flottenführung so ist, daß z. B. nur eine seitliche Flottenzuführung erfolgt,
bzw. eine beliebige Verteilung möglich ist, so daß durchaus ein Großteil der Flotte
nur walzenantreibend wirkt, dieser Teil aber nicht auch noch auf die Warenbahn strömt.
-
Die Erstellung von Waschabteilen mit den vorbeschriebenen Spezialwalzen
und der nutzung des Flottenstromes zum Antrieb ist prinzipiell in vielfältiger Form
möglich, d.h., z. B. sowohl einseitige als auch wechselseitige Anordnungen sind
genauso denkbar wie Wasch- bzw. Behandlungsabteile mit Wasser-, Seif-, Färbe- oder
Lösungsiittelflotte etc. Produktionstechnisch bietet die rfindungsgemäße Vorrichtung
neben differenten eigenständigen Bauformen ferner die Möglichkeit,für einen problemlosen
An/Aufbau an/in vorhandene Anlagen, wobei die jeweilige Behandlungsphase gleichermaßen
bis hin zur Kochtemperatur und im Uberdruckbereich erfolgen kann.
-
Der Vorteil der rfindungsgemSßen Vorrichtung besteht aus einer konsequenten
Mehrfachflottennutzung und Varenbeeinflussung, so daß damit letztlich durch Einsparung
von Antriebseleienten und infolge der optimalen Flottennutzung eine ökonomisch arbeitende
Vaschmaschinenkonzeption möglich ist, wobei zudem die Platzkomponente durch, eine
möglichst hohe Bauweise entscheidend verbessert wird.
-
Die Figuren 1 bis III zeigen schematisch eine Ausführungsvariante.
-
Bei der erfindungsg.iäßen Vorrichtung ist darauf geachtet, daß
u.
a. der für einen Waschprozeß unbedingt erforderliche Flotten-/ Warengegenstrom realisiert
wird. Die Konstruktion und Funktionsweiss der Vorrichtung gemäß Fig. I wird in der
nachfolgenden Beschreibung erläutert.
-
Die Vorrichtung gern. Fig. 1 besitzt ein Gehause 1, in dem am Boden
ein Flottensammelbehälter 2 mit Beheizungseinrichtung 3 angeordnet ist. Zudem vorhanden
sind: Flottenumwälzpumpe 4, Flottenführungsrohre 5, Flottenflberlauf F und zudem
die Leitwalze 6 sm Eingang, die Bogenwalze 7 sowie die quetschwalzen 8 am Ausgang,
die im einzelnen noch zu beschreibenden Spezialwalzen W und die Auflegewalzen Q.
Die Flottenzufuhr erfolgt bei Z und die Flottenweiterleitung bei A. Flottenstrom
und Warenbahn bewegen sich anlagenbezogen also in GegenrieEltung.
-
Die Spezialwalzo W besitzt beim Ausführungsbeispiel vier Kammern,
die gleichförmig um die Mittelachse angeordnet sind. Hinsichtlich des Drehmomentes
durch den Flottenstrom bzw. die Flottensaimlung in den Valzenkammern ist festzuhalten,
daß durch die Rotation die Flotte in Richtung kreisförmiger Außenkanlmerkontur verlagert
wird, so daß damit eine Vergrößerung des Drehmomentes erfolgt.
-
Als Richtwert für das zu erzeugende Drehmoment ist anzuführen, daß
man bei einer Walze mit einem Durchmesser von ca. 130 mm etwa 230 g am Umfang anbringen
muß, damit die Walze zu rotieren beginnt.
-
Wenn die Flotte den Walzenkammern nur seitlich zugeführt wird, arbeitet
man vorteilhaft mit z. 8. sechs Walzenkammern, wobei die Austrittsschlitzöffnung
lediglich so groß sein muß, daß ein Ausströmen der Flotte realisiert wird, so lange
die Flotte noch drehmomentwirksam ist. Bei der Flottenzufuhr über die gesamte Breite
-wie in Fig. 1 dargestellt - ist es vorteilhaft, das Verhältnis Iammeraußenkotitur/Kammeröffnung
ca. 1 zu 1 zu gestalten.
-
In Anlehnung an unterschiedliche Behandlungsaufgaben kann die Walzenkammeraußenkontur
verschiedenartig in der Oberflächenstruktur ausgebildet werden. Auch der Flottenaustritt
- Flottenschwall -kann dosierbar sein, d.h., die Austrittsmenge kann über Loch-
oder Schlitzbleche so dosiert werden,,daß eine vorherbestimmbare Flottenzuordnung
einbezogen werden kann.
-
Den detaillierten Funktionsablauf im Bereich der Spezialwalzen W zeigt
Fig. II. Die Flotte wird über das Leitblech L1 in die Walzen ka-nr K1 geleitet und
dort kurzzeitig gespeichert, und zwar so lange, bis 11 infolge der Walzenrotation
in die Position von 12 g.Iangt. Während dieser Zeit erzeugt die gespeicherte Flotte
ein in Stoffbahnrichtung S wirkendes Drehmoment an der Walze V. Ist die Kammer K1
in der gezeichneten Stellung von K2, so strömt die Flotte F1 als Flottenschwall
aus der Kammer auf und durch die Stoffbahn S, wobei die Stoffbahn in bezug auf die
Horizontale den Winkel P aufweist, so daß ein Entlangströmen und Abströmen der Flotte
gewährleistet wird. Infolge der Walzenrotation und der Warenspannung bewirkt die
kreisförmiee Kammeraußenkontur, daß die oberflächig an der Stoffbahn angelagerte
Flotte gleichförmig durch die Ware hindurchgedrückt wird, wobei die Fliehkraft und
der gravimetrische Einfluß diesen Effekt noch verstärken. Infolge der Valzenkammer<lffnungen
wird die Ware zudem stetig bewegt, d.h. die Vinkel p für die Varenzufithrung und
1 werden stetig in kleinen Grenzen variiert.
-
Gemäß Fig. III kann die Spezialwalze W ein kreisförmiges Endstück
an beiden Seiten aufweisen - Breite a - so daß es möglich ist, mit Auflegewalzen
Q zu arbeiten. Im Bereich der Kammerkonturen bewirken diese Auflegewalzen eine waschwirksame
Flottentrennung und bilden gleichzeitig zusammen mit der Kammerkontur einen Flottenz'wickel,X,
in dem die Flotte angestaut wird, so daß nach erfolgtem Abquetschvorgang die Stoffbahn
S ohne Lufteinwirkung erneut mit Flotte aufgesättigt wird. Wie aus Fig. I hervorgeht,
sind zwei Reihen von Spezialwalzen W in versetzter Anordnung im Gehäuse 1 drehbar
glagert. Zwischen Je zwei Walzen W ist ein geneigtes Leitblech L1 oder L2 angeordnet,
das die Flotte von einer Walze auffängt und zur folgenden Walze leitet.
-
Die durch die Auflegewalzen, Fliehkraft, gravimetrische Einflüsse
etc. in das Leitblech L2 gelangte Flotte F2 wird anschließend der darunter liegenden
Spezialwalze zugeführt, wobei sich der vorher beschrieben. Ablauf wiederholt. Die
Flotte wird also optimal behandlungsvirksam durch das Abteil geführt, wobei besonders
auf die durch die Gestaltung der Spezialwalze geg.b.ne Antriebkomponente Wert gelegt
wird,