DE2737375C2 - - Google Patents
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Description
Die galvanische Aufbringung von Überzügen auf elektrisch
leitfähige Substrate stellt ein bedeutendes technisches Verfahren
dar. Bei dieser Methode wird ein leitfähiger Gegenstand
als die eine Elektrode in ein Überzugsmittel eingetaucht,
das aus einer wäßrigen Dispersion eines filmbildenden
Polymeren besteht. Zwischen dem Gegenstand und einer
Gegenelektrode, welche in elektrischem Kontakt mit der
wäßrigen Dispersion stehen, wird dann so lange ein elektrischer
Strom fließen gelassen, bis der Gegenstand mit dem
gewünschten Überzug ausgestattet ist. Bisher wurden die zu
überziehenden Gegenstände gewöhnlich als Anode in den Stromkreis
eingefügt, wobei die Gegenelektrode die Kathode darstellte.
Bei bestimmten Anwendungen sind die anodischen Abscheidungsmethoden
mit Nachteilen behaftet. Bei der anodischen Überzugsaufbringung
auf Eisenmetalle besteht z. B. eine Verfärbungstendenz
des galvanisch abgeschiedenen Films, und Phosphatumwandlungsüberzüge
bzw. -passivierungen, mit welchen eine Metalloberfläche
vor der Abscheidung eines organischen Überzugsmittels
gewöhnlich versehen wird, neigen dazu, unter anodischen Abscheidungsbedingungen
vom Metall abgelöst zu werden. Anodische
elektrophoretische Überzugsaufbringungsmethoden weisen
ferner die Besonderheit auf, daß an der Anode naszierender
Sauerstoff entsteht, welcher mit den harzartigen Polymeren
reagieren und dadurch zur Blasen- oder Hohlraumbildung in den
aufgebrachten Überzügen führen kann. Solche Überzüge weisen
häufig mangelhafte Widerstandseigenschaften auf.
In jüngerer Zeit wurden große Anstrengungen unternommen, an
der Kathode galvanisch abscheidbare Materialien zu entwickeln,
um die Verfärbungsprobleme zu lösen und die Widerstandseigenschaften
zu verbessern. Obwohl sich bei der kathodischen elektrophoretischen
Überzugsaufbringung naszierender Wasserstoff an
der Kathode entwickelt, gelangen keine Metallionen in die
Überzugslösung oder in den abgeschiedenen Film. Im allgemeinen
hat die Menge des an der Kathode gebildeten naszierenden
Wasserstoffs nicht dieselben schädlichen Auswirkungen auf die
Eigenschaften des abgeschiedenen Films wie der bei der anodischen
Ablagerung erzeugte naszierende Sauerstoff.
Kathodische Überzugsmittel werden im allgemeinen aus Harzen
mit einem basischen Stickstoffatom erhalten, welche zur Salzbildung
mit Säuren befähigt sind und sodann in Wasser gelöst
oder dispergiert werden können. Kathodische Überzugsmittel
sind in der US-PS 37 29 435 beschrieben, gemäß welcher das
Reaktionsprodukt eines Epoxyharzes und eines sekundären Amins
mit einer Fettsäure (Monocarbonsäure) und einem mindestens
zwei Carboxylgruppen aufweisenden Polymeren weiter umgesetzt
wird. Das erhaltene Produkt wird dann unter Erhitzen mit
einem Amino- oder Phenolharz umgesetzt. Das harzartige Umsetzungsprodukt
wird dann mit einer Säure in ein Salz übergeführt,
welches zur Herstellung eines kathodischen galvanischen
Bades in Wasser gelöst oder dispergiert wird.
Aus der US-PS 37 19 626 sind härtbare, an der Kathode galvanisch
abscheidbare Überzugsmittel in Form von wäßrigen Lösungen
eines Carbonsäuresalzes eines Addukts eines Polyepoxidharzes
mit einem Allyl- oder Diallylamin bekannt.
Gemäß US-PS 38 04 786 werden in Wasser dispergierbare kationische
Harze durch Umsetzung eines hydroxylhaltigen Polyepoxidharzes
mit einem zur Vernetzung und Gelierung des Harzes nicht
ausreichenden Anteil eines Polyisocyanats hergestellt. Ein Teil
der Epoxidgruppen wird mit einer ungesättigten Fettsäure zur
Reaktion gebracht, und die übrigen Epoxidgruppen werden mit
einem sekundären Monoamin umgesetzt. Das erhaltene Produkt
wird dann in ein Carbonsäuresalz übergeführt, das zur Herstellung
eines kathodischen galvanischen Bades in Wasser dispergiert
wird.
In der NL-Patentanmeldung 74 07 366 sind kathodische Abscheidungsbäder
beschrieben, die aus einer wäßrigen Dispersion
eines Carbonsäuresalzes des Umsetzungsprodukts eines Diepoxidharzes
mit polyfunktionellen Aminen und monofunktionellen
Aminen bestehen, wobei die polyfunktionellen Amine als "Kupplungsmittel"
und die monofunktionellen Amine als Abbruchmittel
wirken.
Gemäß US-PS 39 47 339 werden kationische galvanisch abscheidbare
Harze mit erhöhtem Streuvermögen und besserer Dispergierbarkeit
aus durch Aminogruppen solubilisierten, von Epoxyharzen
abgeleiteten Harzen mit primären Aminogruppen erzeugt. Die
primären Aminogruppen werden durch Umsetzung des Epoxygruppen
enthaltenden Harzes mit Polyaminen, bei denen die primären
Aminogruppen durch Ketimingruppen blockiert sind, in das galvanisch
abscheidbare Harz eingebaut.
Weitere zur galvanischen Abscheidung an der Kathode geeignete
Harze sind in den US-PS 36 17 458, 36 19 398, 36 82 814,
38 91 527 und 39 47 338 beschrieben.
In den US-PS 27 72 248 und 33 36 253 sind wasserlösliche
Harze beschrieben, die aus Säuresalzen von Addukten von Polyepoxiden
mit Polyaminen erhalten werden. Die US-PS 29 09 448
betrifft aus Säuresalzen von Polyepoxid/Polyamin-Addukten erhaltene
Epoxyharz-Härtungsmittel.
Die Erfindung betrifft
an der Kathode galvanisch bzw. elektrolytisch abscheidbare
wäßrige Harzüberzugsmittel bzw. kathodische Galvanisierverfahren.
Das erfindungsgemäße wäßrige Harz-Überzugsmittel wird aus
einem ionisierbaren Salz einer Säure mit dem Umsetzungsprodukt
eines Polyepoxidharzes, eines Polyamins und eines Monoepoxids
oder einer Monocarbonsäure hergestellt. Das Polyepoxidharz
leitet sich von einem zweiwertigen Phenol (Diphenol)
und einem Epihalogenhydrin ab und weist ein 1,2-Epoxidäquivalentgewicht
von 400 bis 4000 auf. Das
Polyamin enthält pro Molekül mindestens zwei Amin-Stickstoffatome,
mindestens drei Amin-Wasserstoffatome und mindestens
zwei Kohlenstoffatome. Das Monoepoxid enthält eine 1,2-Epoxidgruppe
pro Molekül und keine anderen, gegenüber Aminogruppen
reaktiven Gruppen und weist 8 bis 24 Kohlenstoffatome
pro Molekül auf. Die Monocarbonsäure enthält eine Carbonsäure-
bzw. Carboxylgruppe und keine anderen, gegenüber
Aminogruppen reaktiven Gruppen und weist 8 bis 24
Kohlenstoffatome auf. In der Harzzusammensetzung wurden etwa
1 Mol Polyamin mit jeder Epoxidgruppe des Polyepoxidharzes sowie
2 bis 6 Mol Monoepoxid oder Monocarbonsäure mit
jedem Mol des ursprünglich vorhandenen Polyepoxidharzes umgesetzt.
Das Gewicht (Äquivalentgewicht) pro aktives Stickstoffatom
des Umsetzungsprodukts beträgt 200 bis 600.
Gemäß der Erfindung wird die Harzzusammensetzung
durch Adduktbildung des Polyepoxidharzes mit dem
Polyamin unter Verwendung eines Polyaminüberschusses, Abtrennung
des nicht umgesetzten Polyamins und Weiterumsetzung des
Addukts mit einem Monoepoxid oder einer Monocarbonsäure hergestellt.
Die erfindungsgemäßen Überzugsmittel werden in kathodischen
elektrolytischen Methoden zur Aufbringung von Grundieranstrichen
mit ausgezeichneter Korrosionsbeständigkeit auf Metallgegenstände
verwendet.
Die in den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln enthaltenen
Harzzusammensetzungen sind die Umsetzungsprodukte von Polyepoxidharzen,
die durch Anlagerung eines Polyamins an diese
Harze und Weiterumsetzung des erhaltenen Addukts mit einem
Monoepoxid oder einer Monocarbonsäure hergestellt werden.
Diese Harzzusammensetzungen können durch die nachstehende
allgemeine Formel wiedergegeben werden:
D x - B - A - B - D x
in der A ein umgesetztes Polyepoxidharz, B ein umgesetztes
Polyamin, D ein umgesetztes Monoepoxid oder eine umgesetzte
Monocarbonsäure und x eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeuten.
In der vorgenannten Formel kann die A-B-Bindung, die bei der
Umsetzung einer Epoxidgruppe mit einer Aminogruppe entsteht,
durch die allgemeine Formel I
in der R ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest
bedeutet, wiedergegeben werden.
Die durch die Umsetzung des Polyepoxid/Amin-Addukts mit einem
Monoepoxid gebildete B-D-Bindung kann ebenfalls durch die allgemeine
Formel I veranschaulicht werden. Wenn das genannte
Addukt jedoch mit einer Monocarbonsäure zur Reaktion gebracht
wird, entsteht ein Amid der allgemeinen Formel II
in der R ein Wasserstoffatom oder ein Kohlenwasserstoffrest
ist.
Das Stickstoffatom in der Formel I ist ein sekundäres oder
tertiäres Amino-Stickstoffatom und wird für die erfindungs
gemäßen Zwecke als "aktives Stickstoffatom" definiert. Das
in der Formel II aufscheinende Stickstoffatom ist ein Amid-
Stickstoffatom und gilt für die erfindungsgemäßen Zwecke als
inaktives Stickstoffatom. Die erfindungsgemäß verwendeten
Harzzusammensetzungen weisen ein Gewicht pro aktivem Stick
stoff (Äquivalentgewicht je aktives Stickstoffatom) von 200
bis 600, vorzugsweise von 300 bis 400, auf.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Polyepoxidharze sind
Glycidylpolyäther von mehrwertigen Phenolen und weisen mehr
als eine bis zu zwei 1,2-Epoxidgruppen pro Molekül auf. Der
artige Polyepoxidharze leiten sich von einem Epihalogenhydrin
und einem zweiwertigen Phenol ab und besitzen ein Epoxid
äquivalentgewicht von 400 bis 4000. Spezielle Bei
spiele für geeignete Epihalogenhydrine sind Epichlorhydrin,
Epibromhydrin und Epÿodhydrin, wobei Epichlorhydrin bevor
zugt wird. Spezielle Beispiele für zweiwertige Phenole (Di
phenole) sind Resorcin, Hydrochinon, p,p′-Dihydroxydiphenyl
propan (Bisphenol A), p,p′-Dihydroxybenzophenon, p,p′-Di
hydroxydiphenyl, p,p′-Dihydroxydiphenyläthan, Bis-(2-hydroxy
naphthyl)-methan, 1,5-Dihydroxynaphthylen; Bisphenol A wird
darunter bevorzugt. Diese Polyepoxidharze sind bekannt und
werden in den gewünschten Molekulargewichten durch Umset
zung des Epihalogenhydrins mit dem zweiwertigen Phenol in
verschiedenen Mengenverhältnissen oder durch Umsetzung eines
zweiwertigen Phenols mit einem Polyepoxidharz mit niedrigerem
Molekulargewicht hergestellt. Besonders bevorzugte Polyepoxid
harze sind Glycidylpolyäther von Bisphenol A mit Epoxidäqui
valentgewichten von 450 bis 2000.
Die erfindungsgemäß mit den Polyepoxidharzen umgesetzten
Polyamine enthalten, wie erwähnt, mindestens zwei Amin-
Stickstoffatome pro Molekül, mindestens drei Amin-Wasserstoff
atome pro Molekül sowie keine anderen Gruppen, die gegenüber
Epoxidgruppen reaktiv sind. Die Polyamine können aliphatisch,
cycloaliphatisch oder aromatisch sein und enthalten minde
stens 2 Kohlenstoffatome pro Molekül. Brauchbare Polyamine
enthalten 2 bis 6 Amin-Stickstoffatome pro Molekül,
3 bis 8 Amin-Wasserstoffatome und 2 bis 20 Kohlen
stoffatome. Beispiele für solche Amine sind die Alkylenpoly
amine, wie Äthylendiamin, 1,2-Propylendiamin, 1,3-Propylendi
amin, 1,2-Butylendiamin, 1,3-Butylendiamin, 1,4-Butylendiamin,
1,5-Pentylendiamin, 1,6-Hexylendiamin, o-, m- und p-Phenylen
diamin, 4,4′-Methylendianilin, Menthandiamin, 1,4-Diamino
cyclohexan oder Methylaminopropylamin. Erfindungsgemäß als
Amine bevorzugt werden Alkylenpolyamine der allgemeinen For
mel
in der n eine ganze Zahl von 0 bis 4 und R einen Alkylenrest
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten. Spezielle Beispiele
für solche Alkylenpolyamide sind Äthylendiamin, Diäthylentri
amin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin, Pentaäthylen
hexamin, Dipropylentriamin und Tributylentetramin. Gemische
von Aminen sind ebenfalls verwendbar. Besonders bevorzugte
Amine sind die Äthylenpolyamine, speziell Triäthylentetramin
und Tetraäthylenpentamin.
Die erfindungsgemäß zur Modifizierung der Polyepoxid-Poly
amin-Addukte verwendeten Monoepoxide und Monocarbonsäuren
sind Verbindungen, die entweder eine 1,2-Epoxidgruppe pro
Molekül oder eine Carbonsäure- bzw. Carboxylgruppe pro Mole
kül sowie keine anderen, gegenüber Aminogruppen reaktive
Gruppen enthalten und 8 bis 24 Kohlenstoffatome pro
Molekül aufweisen. Beispiele für geeignete Monoepoxide sind
epoxidierte Kohlenwasserstoffe, epoxidierte ungesättigte
Fettsäureester, Monoglycidyläther von aliphatischen Alkoholen
und Monoglycidylester von Monocarbonsäuren. Beispiele für sol
che Monoepoxide sind epoxidierte ungesättigte Kohlenwasser
stoffe mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen, wie Octylenoxid,
Decylenoxid, Dodecylenoxid oder Nonadecylenoxid, epoxidierte
Monoalkoholester von ungesättigten Fettsäuren, bei denen die
Fettsäuren 8 bis 18 Kohlenstoffatome und der Alkohol
1 bis 6 Kohlenstoffatome aufweisen, z. B. epoxidiertes Methyl
oleat, epoxidiertes n-Butyloleat, epoxidiertes Methylpalmitoleat
oder epoxidiertes Äthyllinoleat, Monoglycidyläther von ein
wertigen Alkoholen mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen, wie Octyl
glycidyläther, Decylglycidyläther, Dodecylglycidyläther, Tetra
decylglycidyläther, Hexadecylglycidyläther oder Octadecyl
glycidyläther, Monoglycidylester von Monocarbonsäuren mit 8
bis 20 Kohlenstoffatomen, wie Caprylsäureglycidylester, Caprin
säureglycidylester, Laurinsäureglycidylester, Stearinsäure
glycidylester, Arachinsäureglycidylester oder die Glycidylester
von α,α-Dialkylmonocarbonsäuren, die in der US-PS 31 78 454 beschrie
ben sind. Beispiele für solche Glycidylester sind jene, die sich von
Säuren mit 9 bis 19 Kohlenstoffatomen, insbesondere
Versatic-Säure, einer 9 bis 11 Kohlen
stoffatome enthaltenden Säure, ableiten.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Monocarbonsäuren enthalten
8 bis 24 Kohlenstoffatome und können gesättigt oder
ungesättigt sein. Spezielle Beispiele für geeignete Säuren sind
Capryl-, Caprin-, Stearin-, Behen-, Öl-, Linol-, Linolen- und Licon
säure (Licansäure). Geeignet sind auch von natürlich vorkommenden
Ölen abgeleitete Säuren, die nach dem betreffenden Öl bezeich
net werden, beispielsweise Leinsamenfettsäuren, Sojafett
säuren, Baumwollsaatfettsäuren oder Kokosnußfettsäuren.
Die erfindungsgemäß bevorzugten monofunktionellen Verbindun
gen sind Monoglycidyläther von einwertigen Alkoholen und
Monoglycidylester von Monocarbonsäuren, wobei die Monoglyci
dyläther von 8 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisenden einwerti
gen Alkoholen besonders bevorzugt werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzungen
bzw. Mittel wird zunächst das Polyepoxidharz unter solchen
Bedingungen mit dem Polyamin umgesetzt, daß das erhaltene
Addukt 1 Mol angelagertes Polyamin pro ursprünglich im
Polyepoxidharz vorhandenes Epoxidäquivalent enthält. Die
Polyamin/Polyepoxidharz-Adduktbildung wird unter Verwendung
von 1 bis 15 Mol Polyamin (vorzugsweise 3 bis
10 Mol Polyamin) pro Epoxidäquivalent des Polyepoxidharzes
durchgeführt. Wenn die Reaktion abgeschlossen ist (d. h. wenn
alle Epoxidgruppen reagiert haben) wird jeglicher Überschuß
von nicht-umgesetztem Polyamin abgetrennt.
Wäßrige Lösungen oder Dispersionen des Polyamin/Polyepoxid
harz-Addukts können aus Säuresalzen des Addukts erzeugt werden.
Diese Lösungen oder Dispersionen können zur Überzugsauf
bringung, z. B. bei galvanischen Abscheidungsmethoden, verwendet
werden. Die erhaltenen Überzüge sind jedoch extrem hart
und zeigen keine guten Grundiereigenschaften. Die galvanisch
aufgebrachten Überzüge weisen kein gutes Isoliervermögen auf.
Durch die Erfindung werden die Polyamin/Polyepoxidharz-Addukte
mit einem langkettigen Monoepoxid oder einer langkettigen Mono
carbonsäure modifiziert. Das Monoepoxid wird mit primären oder
sekundären Aminogruppen des Addukts unter Bildung von sekundä
ren oder tertiären Aminen umgesetzt. Die Monocarbonsäure
reagiert ebenfalls mit primären oder sekundären Aminogruppen;
dabei entstehen jedoch Amidgruppen, und es wird Wasser abge
spaltet. Zur Modifizierung der Addukte werden 2 bis
6 Mol Monoepoxid oder Monocarbonsäure pro Mol Polyepoxidharz
im Addukt umgesetzt. Vorzugsweise bringt man 2 bis
4 Mol Monoepoxidharz mit jeweils 1 Mol Addukt zur Umsetzung.
Bei Verwendung der Monocarbonsäure werden vorzugsweise
2 Mol pro Mol Addukt umgesetzt. Der verwendete Monoepoxid-
oder Monocarbonsäureanteil entspricht jener Menge, die ein
modifiziertes Addukt mit einem Gewicht pro aktivem Stick
stoff von 200 bis 600, vorzugsweise von 300
bis 400, erzeugt.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzungen
werden das Polyamin und das Polyepoxidharz bei einer Temperatur
von etwa 23,9 bis etwa 260°C während
einer zur Umsetzung sämtlicher Epoxidgruppen ausreichenden
Zeit (im allgemeinen etwa 5 Min. bis etwa 3 Std.) umgesetzt.
Um die Gelierung während der Reaktion zu verhindern, kann man
das Polyepoxidharz bei der Umsetzungstemperatur dem Polyamin
einverleiben. Wenn die Adduktbildungsreaktion abgeschlossen
ist, wird gegebenenfalls vorhandenes nicht-umgesetztes Amin
abdestilliert, vorzugsweise unter Vakuum (Atmosphärendruck
bis hinab auf 2 mm Hg Druck, vorzugsweise 60 bis 5 mm Hg Druck),
wobei man bei Temperaturen von etwa 37,8°C bis zu
einer Gefäßtemperatur von etwa 315,6°C arbeitet.
Das Monoepoxid wird mit dem Addukt bei einer Temperatur von
etwa 65,6 bis etwa 260°C genügend
lange umgesetzt, daß die Epoxid-Amin-Reaktion vollständig
ablaufen kann (etwa 5 Min. bis 3 Std.). Wenn man zur Modifi
zierung des Addukts eine Monocarbonsäure verwendet, setzt man
die Säure bei einer Temperatur von etwa 148,9 bis etwa 260°C
mit dem Addukt unter Wasserabtren
nung bis zur Verringerung der Säurezahl auf weniger als 5 bis 10 um.
Aus den modifizierten Addukten erzeugte wäßrige Harzzusam
mensetzungen eignen sich sehr gut als Überzugsmittel; eine
besondere gute Eignung besitzen diese Materialien für die
galvanische Abscheidung, obwohl sie nach herkömmlichen
Überzugsaufbringungsmethoden aufgebracht werden können.
Für die Erzielung eines geeigneten, wäßrigen Mittels ist es
notwendig, ein Neutralisationsmittel zuzusetzen. Die Neutrali
sation wird durch Salzbildung aller oder eines Teils der
Aminogruppen mit einer in Wasser löslichen organischen oder
anorganischen Säure, wie Ameisen-, Essig-, Phosphor-, Schwefel-
oder Salzsäure, erzielt. Eine bevorzugte Säure ist Ameisen
säure. Das Ausmaß der Neutralisation hängt vom speziellen
Harz ab; man muß lediglich genügend Säure zugeben, um das
Harz zu solubilisieren oder zu dispergieren.
Die aus den modifizierten Addukten und der Säure erhaltenen
galvanischen Überzugsbäder können einen pH-Wert von etwa 3
bis etwa 10, vorzugsweise von etwa 5,5 bis 7,5, insbesondere
von etwa 6 bis etwa 7, aufweisen. Der Säureanteil schwankt von
etwa 0,2 bis etwa 1 Äquivalent pro aktives Stickstoffäquivalent
des modifizierten Addukts, beträgt jedoch vorzugsweise etwa
0,25 bis etwa 0,7 Äquivalent, insbesondere etwa 0,3 bis 0,4
Äquivalent Ameisensäure. Wenn der pH-Wert zu niedrig ist,
wird die Korrosion der Anlage problematisch. Das galvanische
Überzugs-Aufbringungsbad weist eine hohe Leitfähigkeit auf,
was den Verbrauch von mehr Strom verursacht. An der Kathode er
folgt eine stärkere Entgasung, die zu rauhen Überzügen führt.
Die Überzüge weisen eine geringe Durchschlagsspannung auf, während
das Streuvermögen (die Fähigkeit zum Überziehen geschützter bzw.
schwer zugänglicher Bereiche) geringer ist. Wenn der pH-Wert hoch ist,
läßt sich das Harz schwer lösen oder dispergieren und die er
haltene Lösung oder Dispersion ist instabil. Ein nahe am
Neutralpunkt liegender pH-Wert wird zur Erzielung der besten
Abstimmung der Überzugseigenschaften und der Badstabilität
bevorzugt.
Das galvanische Beschichtungsbad enthält im allgemeinen außer
der wäßrigen Dispersion oder Lösung des in ein Salz überge
führten Harzes ein Aminoplast- oder Phenoplastharz. Geeigne
te Aminoplastharze sind die Reaktionsprodukte von Harnstoffen
und Melaminen mit Aldehyden, die zuweilen mit einem Alkohol
weiter veräthert werden. Spezielle Beispiele für geeignete
Aminoplastharzkomponenten sind Harnstoff, Äthylenharnstoff,
Thioharnstoff, Melamin, Benzoguanamin und Acetoguanamin.
Spezielle Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Alde
hyde sind Formaldehyd, Acetaldehyd und Propionaldehyd. Die
Aminoplastharze können in der Alkylolform eingesetzt werden;
vorzugsweise werden diese Harze jedoch in der Ätherform ver
wendet, wobei das Verätherungsmittel ein einwertiger Alkohol
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist. Beispiele für geeig
nete Aminoplastharze sind Methylolharnstoff, Dimethoxy
methylolharnstoff, butylierte polymere Harnstoff-Formaldehyd-
Harze, Hexamethoxymethylmelamin, methylierte polymere Melamin-
Formaldehyd-Harze und butylierte polymere Melamin-Formalde
hyd-Harze. Aminoplastharze und Methoden zu deren Herstellung
sind in "Encyclopedia of Polymer Science and Technology",
Band 2 (1965), Seiten 1 bis 91, Interscience Publishers, be
schrieben.
Phenoplastharze sind die Reaktionsprodukte von Phenolen mit
Aldehyden, welche reaktive Methylolgruppen aufweisen. Die Harze
können abhängig von dem bei der ersten Kondensation angewen
deten Phenol/Aldehyd-Molverhältnis eine monomere oder poly
mere Natur aufweisen. Spezielle Beispiele für zur Herstellung
der Phenoplastharze verwendete Phenole sind Phenol, o-, m-
oder p-Kresol, 2,4-Xylenol, 3,4-Xylenol, 2,5-Xylenol,
Cardanol und p-tert.-Butylphenol. Für diese Reaktion ein
setzbare Aldehyde sind Formaldehyd, Acetaldehyd und Propion
aldehyd. Besonders gut brauchbare Phenolplastharze sind
Polymethylolphenole, bei denen die Phenolgruppe mit einem
Alkylrest (z. B. einer Methyl- oder Äthylgruppe) veräthert
ist. Phenoplastharze und ihre Herstellungsmethoden sind
in "Encyclopedia of Polymer Science and Technology", Band 10
(1969), Seiten 1 bis 68, Interscience Publishers, beschrie
ben.
Der erfindungsgemäß verwendete Anteil des Aminoplast- bzw.
Phenoplastharzes beträgt 8 bis 30 Gew.-% (vor
zugsweise 15 bis 20 Gew.-%) des Gesamtfeststoffge
wichts des Mediums.
Die wäßrigen Überzugsmittel können ferner Pigmente, Kupp
lungs-Lösungsmittel, Antioxidantien und oberflächenaktive
Mittel enthalten. Die Pigmente gehören dem herkömmlichen Typ
an; geeignet sind ein oder mehrere Pigment(e), wie Eisenoxide, Blei
oxide, Strontiumchromat, Ruß, Titandioxid, Talk, Bariumsulfat,
Bariumgelb (BaCrO₄), Cadmiumrot (CdS bzw. CdSe), Chromgrün oder Blei
silikat. Der verwendete Pigmentanteil schwankt von "kein Pigment"
bis zu einem Pigment/Bindemittel-Gewichtsverhältnis von 1 : 4
(vorzugsweise von etwa 1 : 6).
Die Kupplungs-Lösungsmittel sind wasserlösliche oder teil
weise wasserlösliche organische Lösungsmittel für die erfin
dungsgemäß verwendeten Harzkomponenten. Spezielle Beispiele für
solche Lösungsmittel sind Äthylenglykolmonomethyläther,
Äthylenglykolmonoäthyläther, Äthylenglykolmonobutyläther,
Diäthylenglykolmonobutyläther, Äthanol, Isopropanol und
n-Butanol. Die Kupplungs-Lösungsmittel werden in Anteilen von
0 bis etwa 5 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht des Über
zugsbades) eingesetzt. Der Gesamtfeststoffgehalt des Bades
wird im Bereich von etwa 5 bis etwa 20 Gew.-%, vorzugsweise
von etwa 12 bis etwa 18 Gew.-% (jeweils bezogen auf das Ge
samtbadgewicht) gehalten.
Bei der praktischen Verwertung der Erfindung wird das Gal
vanisierungsbad in einem isolierten Behälter mit einer in
das Bad eintauchenden Anode und dem zu überziehenden Gegen
stand als Kathode hergestellt. Dann wird ein Gleichstrom bei
einer Spannung von 200 bis 300 V genügend lange (etwa 1 bis
5 Min.) fließen gelassen, bis ein Überzug mit einer Dicke
von etwa 0,0127 bis 0,0254 mm erhalten
wird. Der mit dem Überzug versehene Gegenstand wird dann
aus dem Bad genommen, abgespült und 10 bis 30 Min. zur Er
zielung eines gehärteten Überzugs bei 148,9 bis 232,2°C
gebrannt.
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung näher er
läutern. Teil- und Prozentangaben beziehen sich auf das Ge
wicht, sofern es nicht anders angegeben ist.
2131 Teile Triäthylentetramin werden in einen mit Rührer,
Thermometer, Einleitungsrohr und Kühler ausgerüsteten Reak
tionskolben gegeben und unter Rühren auf 71,1°C er
hitzt. Dann setzt man 1368 Teile pulversisiertes Epoxidharz
(Umsetzungsprodukt von Epichlorhydrin und Bisphenol A mit
einem Epoxidäquivalentgewicht von 940 und einem Schmelzpunkt
von 100°C) innerhalb von 1¼ Std. zu, wobei man auf die Bei
behaltung der Temperatur von 71,1°C achtet. Man erhitzt den
Ansatz weitere 1¼ Std. auf 71,1°C, wonach man auf den
Kolben einen absteigenden Kühler aufsetzt und das nicht-umge
setzte Amin im Vakuum abdestilliert. Dann erhöht man die
Temperatur innerhalb von 2¼ Std. allmählich auf 260°C
und kühlt dann wiederum auf 182,2°C ab. Wenn
diese Temperatur erreicht ist, hält man das Vakuum nicht mehr
aufrecht und versetzt den Ansatz mit 1400 Teilen Äthylen
glykolmonobutyläther, wobei die Temperatur auf 148,9°C
absinkt. Wenn Lösung erzielt ist, senkt man die
Temperatur auf 82,2°C und setzt innerhalb von
65 Min. unter Aufrechterhaltung der Temperatur von 82,2°C
519 Teile eines ein Epoxidäquivalentgewicht von 229 und einen
Schmelzpunkt von -22°C aufweisenden Glycidyläthers von ge
mischten Fettalkoholen mit einem überwiegenden Gehalt an
n-Octyl- und n-Decylgruppen zu. Der Ansatz wird dann zur Ver
vollständigung der Reaktion eine weitere Stunde auf 82,2,°C
erhitzt. Die erhaltene Lösung (59% Feststoffe) weist eine
Gardner-Holdt-Viskosität (bei 25°C) von Z₄ und eine Gardner-
Farbe von 9 bis 10 auf.
Man gibt 400 Teile der Harzlösung in einen Reaktor, setzt ihn
unter Vakuum und destilliert die Lösungsmittel ab, indem man
den Reaktorinhalt 2 Std. 35 Min. auf 204,4°C erhitzt.
Nach der Entfernung sämtlicher Lösungsmittel kühlt man das
Harz auf 121,1°C ab. Dann setzt man langsam 6,93 Teile
Ameisensäure (88%ige wäßrige Lösung) sowie 276 Teile ent
ionisiertes Wasser zu.
Unter Aufrechterhaltung einer Temperatur von etwa 93,3°C
fügt man dann bis zur Erzielung einer homogenen,
opaken Dispersion weiteres Wasser (277 Teile) hinzu. Die Dis
persion weist einen Feststoffgehalt von 30,08%, eine Gardner-
Holdt-Viskosität (bei 25°C) von A und einen pH-Wert von 7,7
auf.
Ein wie in Beispiel 1 ausgerüsteter Reaktionskolben wird mit
1881,7 Teilen Triäthylentetramin beschickt. Man erwärmt die
Vorlage unter Rühren und setzt bei 104,4°C langsam
1941,8 Teile einer Lösung (Feststoffgehalt 59,4%) eines
Epoxidharzes in Äthylenglykolmonomethyläther zu (das Epoxid
harz ist ein Glycidylpolyäther von Bisphenol A mit einem
Epoxidäquivalentgewicht von 895). Bei der Epoxidharzzugabe,
die nach 65 Min. abgeschlossen ist, sinkt die Temperatur auf
98,9°C ab. Man erhöht die Temperatur dann innerhalb
von 45 Min. langsam auf 121,1°C und hält sie dann
1 Std. bei 121,1 bis 126,7°C, um die Anla
gerungsreaktion (Adduktbildung) abzuschließen. Das nicht
umgesetzte Amin und das Lösungsmittel werden sodann durch Er
hitzen der Adduktlösung auf 232,2°C unter Vakuum
(25 mm Hg) abgetrennt. Wenn die Destillation beendet ist,
beseitigt man das Vakuum und vermindert die Temperatur auf
182,2°C. Dann fügt man 700 Teile Äthylenglykolmono
methyläther hinzu, wobei die Temperatur auf 118,3°C
absinkt. Wenn Lösung erzielt ist, setzt man innerhalb von
70 Min. bei einer Temperatur von 115,6 bis 123,9°C
458,3 Teile des in Beispiel 1 beschriebenen Glycidyl
äthers gemischter Fettalkohole zu. Hierauf erhitzt man den
Ansatz eine weitere Stunde auf 115,6°C, wonach man
das Erhitzen einstellt. Das erhaltene Produkt weist einen
Feststoffgehalt von 71,3% und eine Gardner-Holdt-Viskosität
von Z₆ bis Z₇ auf.
In einem mit einem Rührer ausgestatteten Mischbehälter werden
21,62 Teile entionisiertes Wasser vorgelegt. Dann fügt man
unter gründlichem Rühren als Pigmente 4 Teile Ruß, 8 Teile
Eisen(II,III)-oxid, 8 Teile Eisen(III)-oxid und 20 Teile Bleisili
kat hinzu. Danach fügt man unter Rühren die Adduktlösung von
Beispiel 1 (16,67 Teile), die Adduktlösung von Beispiel 2
(21,28 Teile) sowie 0,43 Teile Ameisensäure (88%ige wäßrige
Lösung) hinzu. Das erhaltene Gemisch wird in einer Sandmühle
zu einer homogenen Pigmentpaste gemahlen.
Analog Beispiel 2 werden 3044 Teile Triäthylentetramin mit
2792 Teilen einer Lösung (Feststoffgehalt 70%) des in Beispiel
1 beschriebenen Epoxidharzes in Äthylenglykolmono
äthyläther zur Reaktion gebracht. Wenn die Umsetzung abge
schlossen ist, destilliert man das nicht-umgesetzte Triäthylen
tetramin ab. Anschließend wird das Addukt nach Verdünnen mit
1000 Teilen Äthylenglykolmonomethyläther mit 741 Teilen des
in Beispiel 1 beschriebenen Glycidyläthers gemischter Fett
alkohole umgesetzt. Das erhaltene Produkt weist einen Fest
stoffgehalt von 73,4% auf.
Man stellt eine Harzvormischung aus 78,69 Teilen der in Bei
spiel 4 beschriebenen Harzlösung und 21,31 Teilen eines
butylierten Melamin-Formaldehyd-Harzes (Feststoffgehalt 75%)
in n-Butanol her. 50,5 Teile der Harzvormischung werden dann
in einen gerührten Behälter gegeben, der mit 48,35 Teilen
entionisiertem Wasser und 1,15 Teilen Ameisensäure (88%ige
wäßrige Lösung) beschickt wurde. Der Ansatz wird bis zur Er
zielung einer homogenen Lösung/Dispersion weitergerührt. Da
nach vermischt man 84,92 Teile des solubilisierten Harzes mit
15,6 Teilen der in Beispiel 3 beschriebenen, gemahlenen Pigment
paste. Man erhält ein Überzugsmittel mit einem Feststoffge
halt von 39,8%, einem spezifischen Gewicht von 1,1 kg/Ltr.
und einem Pigmentgehalt von 14,3% (bezogen
auf 100% Überzugsmaterial-Feststoffe). Das Mittel enthält
ferner 51,6 Milliäquivalente Ameisensäure pro 100 g Überzugs
material-Feststoffe.
Das mit entionisiertem Wasser auf einen Feststoffgehalt von
15% verdünnte Überzugsmittel wird dann in einen zur galvani
schen Überzugsaufbringung geeigneten Behälter gegeben. Dann werden
in das Beschichtungsbad Platten aus blankem Stahl, Ölstahl(oily
stell) und zinkphosphatiertem Stahl eingetaucht. Die als Katho
den dienenden Platten werden dann während 2 Min. bei einer
Gleichspannung von 250 V beschichtet. Die überzogenen Platten
werden sodann zur Entfernung mitgerissener Badbestandteile
mit Wasser gespült und 30 Min. bei 190,6°C gebrannt.
Die gehärteten Überzüge weisen eine hervorragende Schlagfestig
keit und Korosionsbeständigkeit auf und zeigen nach 340-stün
digem Aufenthalt in einer Salzsprühkammer kein "Kriechen" nach
Anreißen und keine Blasenbildung. Das Streu
vermögen beträgt 27,9 bis 30,5 cm
bei hervorragendem Korrosionsschutz über der gesamten be
schichteten Platte.
Bei kontinuierlichem Betrieb wird das Überzugsmittel im Behäl
ter durch Anwendung einer Zweikomponenten-Beschichtung bei prak
tisch derselben Zusammensetzung wie das Ausgangsmaterial gehal
ten. Eine Beschickungskomponente besteht aus der in Beispiel 3
beschriebenen, gemahlenen Pigmentpaste, die andere Komponente
aus der vorstehend beschriebenen Harzvormischung.
Man stellt eine Harzvormischung aus 80 Teilen der in Beispiel 4
beschriebenen Harzlösung und 20 Teilen eines butylierten Me
lamin-Formaldehyd-Harzes (Feststoffgehalt 70%) in n-Butanol
her. 53,19 Teile der Mischung werden dann in einen gerührten
Behälter gegeben, der zuvor mit 45,66 Teilen entionisiertem
Wasser und 1,15 Teilen Ameisensäure (88%ige wäßrige Lösung)
beschickt wurde. Das solubilisierte Harz (85,9 Teile) wird
dann mit 13,85 Teilen der in Beispiel 3 beschriebenen Pigment
paste versetzt. Dabei erhält man ein Überzugsmittel mit einem
Feststoffgehalt von 41,2% und einem Pigmentgehalt von 14,26%
(bezogen auf 100% Überzugsmaterial-Feststoffe). Ferner ent
hält das Mittel 53,3 Milliäquivalente Ameisensäure pro 100 g
Überzugsmaterial-Feststoffe. Wenn man dieses Überzugsmittel
in einem galvanischen Beschichtungsbad analog Beispiel 5 ver
wendet, erzielt man ähnliche Resultate wie in Beispiel 5.
Ein wie in Beispiel 1 ausgestatteter Reaktor wird mit 1180
Teilen Triäthylentetramin und 892 Teilen Äthylenglykolmono
butyläther beschickt. Man erhitzt den Ansatz auf 76,7°C
und fügt innerhalb von 50 Min. unter Aufrechterhal
tung der Temperatur von 76,7°C 758 Teile des in Beispiel 1
beschriebenen pulverisierten Epoxidharzes zu. Wenn die Epoxid
harzzugabe beendet ist, hält man die Temperatur weitere
1¾ Std. bei 76,7°C. Dann kühlt man den Ansatz auf 65,6°C
ab und setzt einen Destillationskühler auf den Reak
tor auf. Man erhitzt den Ansatz wiederum auf 82,2°C
und legt mit Hilfe einer Wasserstrahlpumpe ein Vakuum an.
Dann erhitzt man weitere 75 Min., um das Lösungsmittel und
überschüssige Triäthylentetramin abzudestillieren, wobei
die Temperatur auf 148,9°C ansteigt. Man hält die
Temperatur 75 Min. bei 148,9°C und erhöht sie anschließend
auf 204,4°C, wobei kein Destillat übergeht. Dann kühlt
man auf 121,1°C ab, beseitigt das Vakuum und setzt
892 Teile Äthylenglykolmonobutyläther zu. Hierauf erhitzt man
auf 165,6°C und hält diese Temperatur aufrecht, bis
Lösung erzielt ist. Dann vermindert man die Temperatur auf
73,9°C und setzt innerhalb von 50 Min. 462 Teile
eines ein Epoxidäquivalentgewicht von 286 und einen Schmelz
punkt von 2°C aufweisenden Glycidyläthers von gemischten Fett
alkoholen mit einem überwiegenden Gehalt von n-Dodecyl- und
n-Tetradecylgruppen zu. Dann erhitzt man den Ansatz weitere
40 Min. auf 76,7°C, um die Reaktion abzuschließen.
Die erhaltene Lösung weist einen Feststoffgehalt von 59,5%,
eine Gardner-Holdt-Viskosität (bei 25°C) von Z₁ bis Z₂ und
eine Gardner-Farbe von 10 auf.
Die Harzlösung wird gemäß den Beispielen 5 und 6 mit Pigmen
ten versetzt und solubilisiert. Bei Verwendung in einem gal
vanischen Beschichtungsbad analog Beispiel 5 werden ähnliche
Resultate wie in diesem Beispiel erzielt.
Ein gemäß Beispiel 1 ausgerüsteter Reaktor wird mit 292 Teilen
Triäthylentetramin und 751 Teilen Äthylenglykolmonobutyläther
beschickt. Man erhitzt den Ansatz auf 82,2°C und
setzt innerhalb von 75 Min. unter Aufrechterhaltung einer
Temperatur von 79,4°C 1393 Teile einer Äthylenglykol
monobutylätherlösung (Feststoffgehalt 70%) eines Glycidyl
polyäthers von Bisphenol A mit einem Epoxidäquivalentgewicht
von 490 zu. Danach erhitzt man den Ansatz weitere 65 Min.
auf 79,4°C. Anschließend setzt man innerhalb von 35 Min.
unter Aufrechterhaltung einer Temperatur von 76,7°C
1460 Teile eines ein Epoxidäquivalentgewicht von 348 und
einen Schmelzpunkt von 35,7°C aufweisenden Glycidyläthers
von gemischten Fettalkoholen mit einem überwiegenden Gehalt
an n-Hexadecyl- und n-Octadecylgruppen zu. Hierauf erhitzt
man den Ansatz noch etwa 3 Std. zur Beendigung der Reaktion
auf 73,9 bis 76,7°C. Nach Zugabe von 425 Tei
len Äthylenglykolmonobutyläther weist das Harzaddukt einen
Feststoffgehalt von 59,45% auf.
Die Harzadduktlösung wird gemäß Beispiel 5 zu einem gal
vanischen Überzugsmittel verarbeitet. Mit diesem werden
dann gemäß Beispiel 5 Stahlplatten beschichtet und zur
Härtung der Überzüge gebrannt. Man erhält zusammenhängende
gut ausgehärtete Überzüge, die jedoch hinsichtlich der
Filmglätte, Härte und Korrosionsbeständigkeit etwas schlech
ter als die in Beispiel 5 erzielten Überzüge sind.
Analog Beispiel 8 werden 1699 Teile eines Glycidylpoly
äthers von Bisphenol A mit einem Epoxidäquivalentgewicht
von 945 mit 265 Teilen Triäthylentetramin in 1286 Teilen
Äthylenglykolmonobutyläther umgesetzt und anschließend mit
1036 Teilen eines ein Epoxidäquivalentgewicht von 286 und
einen Schmelzpunkt von 2°C aufweisenden Glycidyläthers von
gemischten Fettalkoholen mit einem überwiegenden Gehalt
an n-Dodecyl- und n-Tetradecylgruppen zur Reaktion gebracht.
Das erhaltene Harzaddukt wird mit Äthylenglykolmonobutyl
äther bis auf einen Feststoffgehalt von 57,6% verdünnt und
weist dann eine Gardner-Holdt-Viskosität von Z₆ bis Z₇ auf.
Die Harzlösung wird gemäß Beispiel 5 zu einem galvanischen
Überzugsmittel verarbeitet, mit dessen Hilfe Stahlplatten
beschichtet und zur Härtung der Überzüge gebrannt werden.
Man erhält zusammenhängende, gut ausgehärtete Überzüge, die
jedoch - insbesondere, was die Filmglätte und Korrosions
beständigkeit betrifft - etwas schlechter als jene von Bei
spiel 5 sind.
Claims (9)
1. Verfahren zum Überziehen eines elektrisch leitfähigen
Substrats, dadurch gekennzeichnet, daß man
- (I) einen elektrischen Strom zwischen einer Anode und
einer Kathode fließen läßt, welche in Kontakt mit
einer in Wasser dispergierten Zusammensetzung ste
hen, deren Haupt-Harzkomponente ein ionisierbares
Salz einer Säure und des nicht-gelierten Umsetzungs
produkts
- a) eines von einem zweiwertigen Phenol und einem Epihalogenhydrin abgeleiteten Polyepoxidharzes mit einem 1,2-Epoxidäquivalentgewicht von 400 bis 4000,
- b) eines Polyamins, das mindestens zwei Amin-Stick stoffatome pro Molekül, mindestens drei Amin- Wasserstoffatome pro Molekül und keine anderen, gegenüber Epoxidgruppen reaktiven Gruppen auf weist, und
- c) eines eine 1,2-Epoxidgruppe und keine anderen gegenüber Aminogruppen reaktiven Gruppen aufwei senden Monoepoxide oder einer eine Carbonsäure gruppe und keine anderen, gegenüber Aminogruppen reaktiven Gruppen aufweisenden Monocarbonsäure, wobei das Monoepoxid und die Monocarbonsäure 8 bis 24 Kohlenstoffatome pro Molekül aufweisen,
- wobei 1 Mol von b) mit jedem Epoxidäquivalent von a) sowie 2 bis 6 Mol von c) mit jedem Mol von a) umgesetzt sind und wobei das Umsetzungs produkt ein Äquivalentgewicht pro aktiven Stickstoff von 200 bis 600 aufweist, ist und
- (II) auf der Kathode einen Überzug abscheidet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Polyepoxidharz von p,p′-Dihydroxydiphenylpropan
und Epichlorhydrin ableitet und ein 1,2-Epoxidäquivalent
gewicht von 450 bis 2000 aufweist und daß das
Polyamin ein Alkylenpolyamin der allgemeinen Formel
in der n eine ganze Zahl von 0 bis 4 und R einen Alkylen
rest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Alkylenpolyamin ein Äthylenpolyamin ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Äthylenpolyamin Triäthylentetramin ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Monoepoxid ein Glycidyläther eines 8 bis
20 Kohlenstoffatome aufweisenden Fettalkohols ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säure Ameisensäure ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Umsetzungsprodukt ein Äquivalentgewicht pro aktives
Stickstoffatom von 300 bis 400 aufweist.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Aminoplast- oder Phenoplastharz in einem
Anteil von 8 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die
gesamten Harzfeststoffe, zugegen ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Aminoplastharz ein alkyliertes Melamin-Formaldehyd-
Harz ist.
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