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Verschlüsse mit Dosierbechern sind bei flaschenartigen Behältern
an sich bereits bekannt. Der Dosierbecher ist hierbei entweder auf der Oberseite
der
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VerschluBkappe angeordnet, oder er steht kragenartig nach unten iiber
die Verschlußkappe vor und umgibt den Hals des flaschenartigen Behälters.
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Beide Einrichtungen eignen sich aber nicht für Kanister. Die erstgenannte
Art von Verschlüssen kann praktisch nur mit einem sehr kleinen Dosierbecher versehen
werden, welcher trotzdem noch über den Kanisterver schluß nach oben vorsteht, so
daß eine Stapelung der Kanister dadurch verhindert wird.
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Auch ist es unerwünscht, daß in verschlossenem Zustand des Kanisters
der benutzte Dosierbecher nach oben offenliegt, weil in demselben Reste von schädlichenStoffen
zurückbleiben können. Die Anordnung eines äußeren, kragenartigenDosierbechers läßt
sich bei Kanistern wegen der Form derselben überhaupt nicht verwenden.
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Um eine insbesondere für Kanisterverschlüsse geeignete Dosiervorrichtung
zu erhalten, wurde vom Anmelder gemäß dem Deutschen Gebrauchsmuster 7 oD2 818 bereits
vorgeschlagen, im Inneren der Verschlußkappe an den Kappenboden ein aus der Verschlußkappe
herausragendes Rohr anzuschließen, welches in der Schließstellung der Verschlußkappe
durch den Füllstutzen hindurch in den Innenraum des Kanisters od.dgl.
hineinragt
und nach Lösung der Verschlußkappe vom Fillstutzen getrennt -!on dem Kanister einen
Dosier-oder Meßbecher für die abzufüllende Flüssigkeit bildet. Das Dosierrohr ist
hierbei unten offen und muß zum Gebrauch zunächst mit Hilfe der Verschlußkappe vollständig
aus dem Kanister herausgezogen und sodann von Hand umgedreht werden. Erst dann kann
die Flüssigkeit aus dem Kanister in ds nunmehr als Meßbecher wirkende Dosierrohr
eingefüllt werden. Dieser Vorgang ist umständlich wriC.
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zeitraubend. Auch kann dabei Leicht Flülssigkeit beim Einfüllen in
den Meßbecher danebengeschättet werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verschluß für Kanister
oder ähnliche Flüssigkeitsbehälter zu schaffen, welcher ein dosiertes Abfällen von
Flüssigkeit ohne die genannten Nachteile ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Dosierrohr
unten durch einen Boden abgeschlossen und oben mit mindestens einer seitlichen Öffnung
@ versehen ist.
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Die obere Öffnung des Dosierrohres kann an sich eine beliebige Form
haben. Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung bestehen die seitlichen
Öffnungen aus zwei oder mehr schlitzförmigen, durch Zwischenstege voneinander getrennen
Durchbrechnungen der Wandung des Dosierrohres.
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Oberhalb der seitlichen Öffnung oder Öffnungen kann das Dosierrohr
an sich auf beliebige Weise mit der Verschlußkappe verbunden sein. Eine ein rache
Ausführung besteht darin, daß das Dosierrohr oberhalb der seitlichen öffnung bzw.
Öffnungen an den Kappenboden der Verschlußkappe angeschlossen und durch den Füllstutzen
konzentrisch mit Abstand von der Innenfläche desselben hindurchsteckbar ist, wobei
im aufgeschraubten Zustand der Verschlußkappe zwischen der Oberkante des Füllstutzens
und der Innenseite des Kappenbodens ein sich von der Außenfläche des Dosierrohres
bis zur Innenfläche des Kappenmantels erstreckender Ringraum zur Aufnahme eines
Dichtringes vorgesehen ist.
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Durch die Erfindung wird erreicht, daß das Dosierrohr bereits als
Dosier- oder Meßbecher funktioniert, solange es sich noch im Inneren des Flüssigkeitsbehälters
befindet. Das Bällen des
Dosierbechers erfolgt durch einfaches Kippen
des Kanisters oder Behälters, und zwar am besten durch Kippen nach vorn, d.h. nach
der Seite des Kanisters, an der sich der Verschluß mit dem Dosierrohr befindet.
Aus diesem Grunde ist es auch erfindungsgemäß vjrteilhaft, den Füllstutzen des Kanisters
möglichst nahe an der betreffenden Seite desselben anzuordnen.
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Nach Zurückkippen des Kanisters in die aufrechte Stellung kann das
etwa bis an den unteren Rand der seitlichen Rohröffnung gefüllte Dosierrohr durch
Abschrauben der Verschlußkappe aus dem Fldssigkeitsraum herausgezogen und weiter
gehandhabt werden. Der ganze Dosiervorgang ist ä somit sehr einfach, sauber und
rasch durchführbar. Ein Verlust oder Verschtten von Flüssigkeit beim Dosieren ist
nicht mehr zu befürchten.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausfünrungsform beispielsweise
veranschaulicht.
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Fig. 1 zeigt einen Kanisterverschluß mit Dosierrohr halb in Seitenansicht
und halb im Längsschnitt mit einem im Schnitt angedeuteten Kanister, und
Fig.
2 zeigt einen Schnitt durch das Dosierrohr nach der Linie II - II der Fig. 1.
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Der Kanister 1, welcher hier nur als Beispiel für beliebige andere
Behälterformen gezeigt ist, besteht vorzugsweise aus Kunststoff und hat in bekannter
Weise einen Füllstutzen 2, der mit einem Außengewinde 5 versehen ist. Als Gewinde
wfrd beispielsweise ein Sägengewinde mit 4 m/m Steigung verwendet. Der Füllstutzen
2 befindet sich möglichst nahe an der einen Schmalseite des Kanisters und besteht
zweckmäßig aus einem Stück mit der Kanisterwandung.
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Auf das Außengewinde 3 des Füllstutzens 2 ist eine Verschlukßkappe
4 mit ihrem entsprechenden Innengewinde 5 aufschraubbar. Der zylindrische Kappenmantel
6 der Verschlußkappe 4 ist in bekannter Weise außen mit einer Rippenriffelung 7
od.dgl. versehen, um das Auf- und Abschrauben zu erleichtern.
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Gegenüber dem Kappenboden 8 endet die Verschlußkappe 4 in einem Rand
9.
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Konzentrisch zu dem Kappenmantel 5 ist in der Verschlußkappe 4 ein
Dosierrohr 10 angeordnet,
welches mit dem Kappenboden 8 fest verbunden
ist.
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Das Dosierrohr 10 steht über den Rand 9 der Verschlußkappe 4 vor und
ragt in aufgeschraubtem Zustand der Verschlußkappe 4 Je nach seiner Länge mehr oder
weniger tief in den Innenraum 11 des Kanisters 1 hinein.
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Das Dosierrohr 10 kann außen oder/und innen mit einer Dosierskaa
12 versehen sein. Das Dosierrohr 10 kann mitsamt
der Verschlußkappe 4 in einem Stück aus Kunststoff hergestellt sein, es kann aber
auch aus einem anderen Material wie z.B.
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Metall bestehen. Gegebenenfalls könnte das Dosierrohr 10 auch in den
entsprechend geformten Kappenboden 8 eingeschweißt oder eingeschraubt sein.
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Im Inneren der Verschlußkappe 4 ist unterhalb des Kappenbodens 8 zwischen
dem Dosierrohr 10 und dem Kappenmantel 6 ein Dichtring 15 eingelegt.
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Das Dosierrohr kann, da es vollständig in den Innenraum des Kanisters
eingetaucht werden kann, praktisch sehr lang ausgerührt werden, so daß große Dosiermengen
abgemessen werden können.
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Gemäß einer für Kanister mit 10 Liter Inhalt bevorzugten Ausführungsrorm
hat das Dosierrohr 10 eine solche Länge und einen solchen Innendurchmesser,
daß
es bei randvoller, d.h. bis zum unteren Rand der seitlichen Öffnungen 15 reichender
Füllung eine Flüssigkeitsmenge von 80 ml aufnehmen kann.
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Das Dosierrohr 10 ist erfindungsgemäß unten durch einen Boden 14
abgeschlossen und ist oben beispielsweise mit zwei seitlichen, schlitzförmigen Öffnungen
bzw. Durchbrechungen 15 versehen, welche durch stehengelassene Zwischenstege 1 voneinander
getrennt sind.
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Bei verschlossenem Kanister taucht das Dosierrohr vollständig in
das Innere des Kanisters ein, nimmt außen überhaupt keinen Raum ein und beansprucht
auch keinen besonderen Verpackungsraum. Daher kann ein solcher Verschluß ohne weiteres
bei stapelfähigen Kanistern verwendet werden.
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Die Verschlußkappe wird zweckmäßig als Schraubverschluß ausgebildet,
jedoch wären auch andere Befestigungsarten denkbar, z.B. mit Hilfe einer elastischen
Klemmverbindung.
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Die Handhabung und Wirkungsweise des Verschlusses mit der Dosiervorrichtung
ist nach den vorstehenden Ausführungen ohne weiteres verständlich.
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Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf die vorstehend
beschriebene und in der Zeichnung veranschaulichte, allerdings besonders vorteilhafte
Ausführungsform, sondern sie umfaßt auch alle Varianten im Rahmen des wesentlichen
Erfindungsgedankens.
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L e e r s e i t e