DE2733701C3 - Elektrische Kabel - Google Patents
Elektrische KabelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrisches Kabel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiges Kabel ist in der DE-C)S 24 56 330 fceschrieben.
Aus der IJS-P5·" 14 85 939 is! ferner ein mehradriges
elektrisches Kabel bekanni. bei welchem dit1 isolierten
Leiter in einen stranggeprcbten Mantel aus Nitrilgummi
«•der einem gleichwertigen Elastomer eingebciiet sind.
Dieser Mantel ist seinerseits vc«i einer äußeren Dewchrung aus einem endlosen, gewickclicn Band aus
einem nichtmetallischen Werkslofl umschlossen. Diese lußcre Bewehrurg kann jedoch keine hermetische
Abdichtung des Kabelinncren gegen die Qucllcnströmungsmiltel
sicherstellen, hier/u ist vielmehr der Mantel aus elastomere™ Material vorgesehen. Über
lehr kleine Löcher oder andere Schadstelien des Mantels können insbesondere bei hohem Außendruck
Case, insbesondere Kohlenwasserstoffe mil niedrigem
Molekulargewicht eindringen und sich im Kabclinneren ansammeln. Diese Gasansammlungen können /ur
Rißbildung im Mantel und /u einem Platzen des Mantels lühren, /.. B. dann, wenn der äußere Druck auf das Kabel
wegfällt, wenn letzteres aus dem Bohrloch herausbewegt wird Der hohe Innendruck im Kabel bewirkt dann
ein Aufblähen der Isolierung und des Mantels, die dann
fceide platzen. Zugleich wird die Metallbewehrung ixrrisscn. so daß das Kabel nicht mehr brauchbar ist. Ein
Weiterer Nachteil dieser bekannten Kabel ist der. daß «lie Metallbewehrung schnell korrodiert, wenn das
Kabci· in Quellen mit sauren und aggressiven Quellen
Itrömungsmitteln verwendet wird.
In der US-PS 37IOOO9 ist schon vorgeschlagen
Worden, eine äußere Bewehrung aus wasserdichtem, liochtcmperaturfestem Olefinmaterial durch Strangpressen
aufzubringen Diese äußere Bewehrung bietet zwar ein Weiteres mechanisches Hindernis für das
Eindringen der QüellenströmUfigsmiüel und einen besseren Korrosionsschutz, Kohlenwasserstoffe niederen
Molekulargewichtes können aber auch bei einem solchen Kabel ins Kabelinncrc eindringen, entweder
durch Diffusion oder dtircft Eindringen über Sciiadstel·
|en des Mantels. Man erhält also auch bei diesen Kabeln die schon oben geschilderten Nachteile des Platzens
unter dem hohen Innendruck der Gasansammlungen, wenn der außen auf das Kabel einwirkende Druck
schnell vermindert wird.
In der US-PS 38 35 929 wird vorgeschlagen, das
ummantelte Kabel in ein durchlaufendes Metallrohr einzuschließen, das am unteren Ende abgedichtet ist und
sich bis zur Erdoberfläche erstreckt. Derartige Anordnungen sind jedoch vor Ort nur schwierig einzusetzen
und erfordern Kabel mit einer so hohen Zugfestigkeit, daß sie über die gesamte Länge des Bohrschachtes frei
hängend angeordnet werden können. Außerdem können bei derartigen Anordnungen wiederum unter
hohem Druck stehende Kohlenwasserstoffe mit niedeam Molekulargewicht durch schadhafte Dichtungen
am unteren Ende der Anordnung in das Metallrohr eindringen, was wiederum zu Schwierigkeiten beim
Herausziehen des Kabels führen würde.
Durch die vorliegende Erfindung soll ein Kabel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so weitergebildet
werden, daß die Gefahr der Bildung von Gssansammlungen im Kabelinneren und die darauf zurückzuführende
Gefahr eines Aufblähens und Platzens des Kabels bei rascher Verminderung des Außendruckes
verhindert ist.
Diese Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelost.
Bei dem erfindungsgemäßen Kabel schützt die einen Leiter umgebende Isolierschicht jus öl- und solefestem
Isolierstoff den eingebetteten elektrischen Leiter. Da das als Isolierstoff verwendete Gemisch aus EPDM
(Äthylen. Propylen. [Diolefin, Monomer. Tcrpolymer) eine gewisse Porosität aufweist, kann es unter hohem
Druck stehende Kohlenwasserstoffe mit niedrigem Molekulargewicht, wie sie in gashaltigen Ölquellen
vorkommen. /. B. Methan und Äthan rasch absorbieren und bei Verminderung es Außendruckes auch wieder
rasch dcsorbieren. Wenn kleinere Mengen eines Kohlenwasserstoffes mit niedrigem Molekulargewicht
die Isolierschicht durchdringen und möglicherweise bis zur Leiteroberflache vordringen, so htndert die geflochtene
Schicht des erfindiingsgemäßen Kabels die
Isolierschicht am Aufquellen und Zerreißen unter dem hohen Innendruck bei Verminderung des Außendruk
kes. so daß etwaig Ciasansammlungen ohne Bildung von Rissen und Schadstellen in der Isolierschicht wieder
durch den Isolierstoff desorbierl werden.
Da die äußere Bewehrung einen freien Durchfluß der Qucllenströmungsmulel zulaßi. kann sich auch inner
halb der äußeren Bewehrung kein Druck aufb liier,. Die
Bewehrung bietet aber Iroizdem mechanischen Schulz gcRcr Abrieb unc! Verschleiß; sie widerslchl auch
besonders aggressiven Strömungsmitteln.
Bei dem crfindungsgi.-mäßcn Kabel isl somit stets ein
rascher Druckausgleich zwischen dem Inneren und Äußeren möglich Zum einen über die entsprechend
ausgebildete äußere Bewehrung, zum anderen über die verhältnismäßig dünnen Isolierschichten, welche niederes
Molekulargewicht aufweisende Quellcnsiromunjis
mittel rasch absorbieren und rasch desorbicren. f alls
geringe Mengen eines Quülcnslrömungsmittcls mit niederem Molekulargewicht die dünne Isolierschicht
durchdringen, und in I löhlriiumc eines verseilten Leiters eindringen können, verhindert die die Isolierschicht
jeweils umgebende zugeordnete geflochtene Schicht aufgrund ihrer mechanischen Festigkeit ein Aufblähen
und Platzen der Isolierschicht, während das Quellen-
strömungsmittel mit niederem Molekulargewicht durch Desorption rasch wieder über die Isolierschicht
abgegeben wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine seitliche Ansicht eines mehradrigen Kabels, in der einige Teile weggebrochen sind, um
weiter innenliegende Teile des Kabels zeigen zu können,
F i g. 2 einen transversalen Schnitt durch das in F i g. 1 gezeigte Kabel längs der Linie 2-2.
Das in der Zeichnung dargestellte mehradrige Kabel zum Einsatz in stark korrodierenden gashaltigen
Ölquellen weist eine Mehrzahl von Adern 11 auf. Eine
jede der Adern 11 besteht aus einem innenliegenden verseilten Leiter 15, einer diesen umgebenden Isolierschicht
12 sowie einer dit letztere umhüllenden geflochtenen Schicht 13. Die verschiedenen Adern 11
sind in einer äußeren Bewehrung 14 zusammengehalten und von dieser umgeben.
Die einzelnen Drahte oder Litzen der vf/seilten
Leiter 15 können verzinkt sein, um eine chemische Wechselwirkung zwischen dem Leiter und dem
Material der Isolierschicht 11 klein zu halten.
Die äußere Bewehrung 14 ist mit Durchbrechungen
18 versehen, weiche in einem quadratischen Raster angeordnet sind und eine freie Verbindung zwischen der
Außenseite der Bewehrung 14 und deren Innenseite herstellen. Es versteht sich, daß die Durchbrechungen 18
auch in anderer Geometrie oder statistisch verteilt vorgesehen werden können.
Die Isolierschichten 12 bestehen aus einem EPDM-Gemisch der nachstehenden Zusammensetzung:
Bcsiandte-I | Cjevichlsteile |
EPDMmitNaphtenöl.2 : I | 105 |
flüssiges Polybutadien | 30 |
Zinkoxid | 5 |
Stearinsäure | I |
Dihydrochinolin | I |
Titandioxid | 10 |
Lehm | 100 |
Tnniethylolpropan | |
Trimethacrylji | 2 |
Peroxid | Il |
Um eine zusätzliche elektrische Isolierung für extreme Temperaturbedingungen zu erhalten, kann die
Innenseite oder die Außenseite der Isolierschicht noch eine dünne Lage aus einem hochtemperaturfesten
Polymer auf Fluorkohlenstoffbasis tragen. Vorzugsweise wird diese Lage in Form eines überlappend
gewickelten Bandes aus Fluorkohlenstoffpolymer vorgesehen.
Die geflochtene Schicht 13 wird um die isolierien Leiter herumgewickelt. Sie besteht aus gegen die
Einflüsse der Quellenströmungsmittel resistenten, hochtemperaturfesten Polyamid-, Polyester- Glas- oder
Fluorkohlenstoffpolymer-Fasern. Verfahren zum Aufbringen der geflochtenen Schicht auf die isolierten
Leiter sind dem Fachmann bekannt. Die geflochtene Schicht muß dicht auf die Isolierschicht aufgebracht
werden und gute Zugfestigkeit aufweisen, damit sie die Isolierschicht so umfaßt, daß sie sie am Aufblähen und
am Reißen hindert, wenn sie unter hohem innendruck steht. Eine zusätzliche Erhöhung der mechanischen
Fest'gkeit der geflochtenen Schicht erhält man durch
nachträgliches Lackieren.
Die äußere Bewehrung 14 besteht aus einem gehärteten, horhtemperaturfesten Polyolefin mi; hohem
Molekulargewicht, z. B. einem Polypropylen. Ein typisches derartiges, im Handel erhältliches Polypropylen
hat die nachstehenden charakteristischen Eigenschaften:
Molekulargewicht:
spezifisches Gewicht:
Dtirchbiegetemperalur:
Biegemodul:
Dtirchbiegetemperalur:
Biegemodul:
im derartiger Isolierstoff ist öl und solefcst und quillt
i.i einer Kohlenwasserstoifatmosphäre nur wenig auf
und wird auch in einer solchen nur wenig erweicht. Auch seine mechanischen und elektrischen Eigenschaften
werden durch die niedriges Molekulargewicht aufweisenden
Quellcnslrömungsmittel nur unwesentlich beeinflußt. Eine ganz wichtige Eigenschaft des oben
angegebenen Isolierstoffes ist die, daß er unter Druck siehende gasförmige Kohlenwasserstoffe niedrigen
Molekulargewichtes absorbiert und schnell wieder desnrbicrt, wenn der Außendruck vermindert wiru. Für
Wiisserstoffgas weist (' -r oben angegebene Isolierstoff
eine gute Permeabilität auf.
Im Hinblick nuf ein rasches Wiederfreigeben absorbierter Qudlenströmungsmittcl niedrigen Molekulargewichtes
aus dem Inneren der Isolierschicht wird d'n1 Dicke der letzOren klein gehalten. Vorzugsweise
liegt die Dicke der Isolierschicht 12 im Bereich zwischen
0,5 und 3,8 mm, insbo'tondcl'i zwischen 1,78 und 2,5 mm.
hoch, ausweislich der verminderten Viskosität von 0.29 Pas (entspricht 3,5 dl/g)
in Dekahydronaphthalin bei 408 K.
0,90 bis 0,91 g/cm1 bei
296 K.
296 K.
bei einer Belastung von 455 kPa(4,64 kg/cm'j"37 3 K
1.25 GPa (12700 kg/cm2).
Die äußere Bewehrung läßt sich dadurch hersteilen, daß man die isolierten und mit der geflochtenen Schicht
überzogenen Leiter zusammen durch eine entsprechende Sirangpreßform bewegt und das Polyolefin anpreßt.
Während des Anpressens kann man die einzelnen Adern durch Umwickeln mit Papier oder einem anderen
porösen Material zusammenhalten und gegen mechanische Beschädigung schützen.
Das oben beschriebene Polypropylen hat eme
ausgezeichnete Abriebfestigkeit und ist mechanisch
hoch belastbar. Es ist rcsistent gegen Salze, Säuren. Gase. Wasser und Kohlenwasserstoffe, wie sie in
Quellen vorkommen. Das Polypropylen neigt niehl /ur Spannungsbildung oder Rißbildung unter Umwelteinflüssen.
Es behält seine Abriebfnstigkeit auch bei hohen unu niederen Umgebungstemperaturen und ist so
elastisch, daß ein Aufwickeln und Abspulen des Kabels
ohne Rißbildung oder Aufbau innerer Spannungen möglich ist. Dadurch, daß man dem Polypropylen dunkle
Pigmente und U V-Stabilisatoren zuset/t, kann man auch
eine Verwitterung d rch Sonnenlicht ausräumen.
Da die äußere Bewehrung 14 mit den Durchbrechungen 18 versehen ist, erhält man eine vollständige
Drainage des Kabels an Quellcnslrömungatfiitteln beim
Herausziehen aus einem Bohrloch. Hierdurch wird das Herausziehen erleichtert und eine Gefährdung durch
mit dem Kabel heraufgezogenes Quellenströmungsmittcl
ausgeräumt. Die Anzahl und Größe der Durchbrechungen 18 wird so gewählt, daß einerseits dieser freie
Dufclitritl νοπ Quellenströrnungsmittcln zum und aus
dem Innonraum der Bewehrung möglich ist, andererseits aber trotzdem eine möglichst große Zugfestigkeit
der Bewehrung erhalten wird.
Die Durchbrechungen 18 werden beim Anformcn der Bewehrung in der Strangpreßform mit erzeugt, indem
man das Preßwerkzeug dreht, wenn die Bewehrung über die Adern gespritzt wird. Man kann die Bewehrung
auch zunächst ohne Durchbrechungen anspritzen und die letzteren dann durch Lochen, Stanzen oder
Einschmelzen mit einer heißen Nadel herstellen. Stattdessen kann man auch die Adern mit einem
Gewebe aus Polyolefindrahi oder Polyolefinfaden
umwickeln, weiches dann zur Erhöhung der mechanischen
Festigkeit wärrneversiegclt wird.
Bei einem praktischen Ausfiihrungsbeispiel für ein Bohrlochkabel wurden drei jeweils sieben Drähte
aufweisende verseilte Kupferleiter jeweils mit einer Isolierschicht mit einer Dicke von 2,54 mm aus EPDM
wie oben angegeben versehen. Die isolierten Leiter wurden mit einer geflochtenen Schicht aus Polyamidfäden
umgeben (Dentefzahl der Fäden 200/10; Dichte des
Geflechtes 7,4 Schuß/cm). Die so erhaltene geflochtene Schicht wird dreimal in cincf- Alkohol-Wasser-Lösung
vofi Polyamid lackiert, wobei nach jedem Eintauchen an
Luft getrocknet wird. Die einzelnen Adern werden dann durch ein Hilfsband zu einer Einheit zusammengcwikkelt
und durch Strangpressen oder Spritzen der äußeren Bewehrung aus dem oben angegebenen höchtemperaturfesten
Polypropylen vcrsthcri. Die Bewehrung wird
dann von Hand mit Durchbrechungch mit einem
Durchmesser von 3,2 mm versehen, von denen auf einen
Meter des Kabels etwa 330 vorgesehen werden.
Hierzu j Blatt Zeichnuneen
Claims (3)
1. Elektrisches Kabel mit einer Mehrzahl von Adern, weiche jeweils einen Leiter und eine diesen ι
umhüllende Isolierschicht aus einem öl- und säurefesten, wärmegehärteten, aus einem Gemisch
aus EPDM, Kohlenwasserstofföl und Polybutadien bestehenden Isolierstoff aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Isolierschichten (12) iß jeweils durch eine geflochtene Schicht (13) umgeben
und eingeschlossen sind, und daß die Adern (11) durch eine äußere Bewehrung (14) aus einem
hochtemperaturfesten Polyolefin mit hohem Molekulargewicht umschlossen sind, welche den freien
Durchfluß der Quellströmungsmittel in das Innere des Kabels gestaltet.
2. Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geflochtene Schicht (13) aus Polyamid-,
Polyester-, Glas- oder Huorkohlenstoffpolymerfascm besteht.
3. Kabel nach Anspruch 1 oder 2. dadurch
gekennzeichnet, daß die äußere Bewehrung (14) Durchbrechungen (18) aufweist.
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