DE2733464C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Fördern eines ungebundenen Zeitschriftenstapels - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Fördern eines ungebundenen ZeitschriftenstapelsInfo
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Description
Ungebundene Zeitschriftenstapel sind gegenüber seitlich wirkenden Kräften labil, weil zwischen den
einzelnen Zeitschriften insbesondere im Bereich des Heftrückens Luftschichten eingesch'ossen sind und weil
sich in der Nähe des Heftrückens geneigte Auflagefiächen
bilden. Zwar weiß man, daß ungefaltete Papierbögen stark aneinander haften können, wenn die
Luftschicht zwischen ihnen entfernt ist; dies gilt jedoch nicht für Stapel, di" aus gefalteten Bögen bestehen, weil
die Faltung sich aufzurichten bestrebt ist und der Bogen daher in der Nachbarschaft der Faltung eine gebogene
Form annimmt. Drückt man Zeitschriftcnstapel so zusammen, daß die zwischen den Bögen und Zeitschriften
enthaltene Luft herausgedrückt wird, so erreicht man nur vorübergehend eine parallele Lage der Bögen.
Sofort nach dem Aufhören des Preßdrucks versuchen die Bögen in der Nachbarschaft der Faltung die
gekrümmte Form wieder anzunehmen und saugen dadurch Luft ein. Die allgemeine Erfahrung geht daher
dahin, daß ungebundene Zeitschriftenstapel sehr vorsichtig querbeschleunigungsfrei gefördert werden müssen.
Aus der DE-OS 20 24 150 ist eine Fördervorrichtung für Signaturstapel bekannt, in welcher die Signalurslapel
schrittweise und somit querbeschleunigt bewegt werden, und die auch eine Verdichtungseinrichtung für
die Stapel aufweist. |edoch fehl! es an einer Bc/iehung
zwischen der Verdichtung der Stapel und deren innerem Zusammenhalt während der Förderung. Bei der
Förderung von Signaturstapeln sind nämlich besondere Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des inneren Zusammenhalts
nicht erforderlich, weil die Signaturstapel entsprechend der Dicke eines /u bindenden Buches nur
geringe r lohe haben, und weil eine Signatur jeweils nur
aus einer geringen Zahl gefalteter Blätter besteht, die sich daher scharf falzen lassen und daher keine
wesentliche Neigung zum Aufquellen in der Nähe des Falzrückens haben.
Die Erfindung bezieht sich somit auf ein Verfahren zum Fördern eines ungebundenen Zeitschriftcnslapels
auf einer eine QuerbesChlcunigung ausübenden Förderstrecke,
wobei der Stapel durch herauspressen der Luft verdichtet wird. Es Hegt ihr die Aufgabe zugrunde, den
Stapel während der Querbeschleunigting in sich zu
stabilisieren.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Querbeschleunigung während des auf die Verdichtung
folgenden Wiedereinsaugens der Luft erfolgt.
Die Erfindung sieht zwar, daß es gemäß den oben
Die Erfindung sieht zwar, daß es gemäß den oben
■> geschilderten Erfahrungen nicht möglich ist, die Luft für
längere Zeiten aus dem Zeitschriftenstapel herauszupressen.
Schon Sekunden nach dem Aufhören des Preßdrucks befindet sich wieder so viel Luft zwischen
den einzelnen Bögen, daß man nicht mit ausreichendem Festkörperkontakt und deshalb auch nicht mit ausreichender
Reibungsstabihtät rechnen kann. Die Erfindung macht sich vielmehr die Erscheinung zunutze, daß
während des Wiedereinsaugens von Luft zwischen den einzelnen Bögen beträchtliche Luftgeschwindigkeiten
Η auftreten, die nach bekannten Strömungsgesetzen zu
eJner Druckabsenkung führen. Obwohl somit infolge des beginnenden Einströmens der Luft zwischen den
einzelnen Bögtn mit Luftschichten gerechnet werden muß, werden diese Bögen dennoch durch den infolge
->o des Einströmens der Luft zwischen ihnen erzeugten Unterdruck zusammengehalten. Dadurch ergibt sich die
paradoxe, den Erfindungsgedanken ausmachende Folgerung, daß ein Zeitschriftenstapel trotz des im
Anschluß an eine Pressung zu beobachtenden Einströmens von Luft zwischen die einzelnen Bögen noch
relativ stabil ist.
Selbstverständlich nimmt diese Stabili'ät mit zunehmender
LuftfüNung d.s S'.apels wieder ab. Es ist daher
wichtig, daß die Querbeschleunigung innerhalb eines
Ji) relativ kurzen Zeitraums nach dem Aufhören der
Pressung vorgenommen wird, solange das Wiedereinsaugen von Luft noch ausreichend stark ist.
Querbeschleunigungen treten in Fördervorrichtungen für freiliegende Zeitschriftenstapel insbesondere an
i'i einem Drehtisch auf, durch den ein zuförderndes Förderband mit wegfördernden Förderbändern wahlweise
verbindbar ist. Erfindungsgemäß ist an der Übergabestelle vom ζ 'ordernden Förderband zum
Drehlisch ein Preßstcmpel /um Verdichten des Stapels
ί» angeordnet Hs genügt ein kur/fristigv ι Zusammenpressen,
so daß ein wesentlicher Teil der eingeschlossenen Luft aus dem Stapel herausgepreßt wird, wobei der
Preßdruck vor demjenigen Teil der Förderstrecke aufhört, in welchem die Querbeschleunigungen auitre-
4' ten. Die Hinrichtung /um kurzfristigen Zusammenpressen
der Zeitschriften kann stationär oder auch in F'ördergeschwindigkeit milbewegt ausgebildet sein.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der Zeichnung in einer perspektivi-
><> sehen Darstellung gezeigt.
Ein Förderband führt die beispielswe se /um
Kreuzleger kommenden Stapel dem Drehtisch /u. der allRerrein mit der Be/ugs/iffer 2 bezeichnet ist.
Der Drehtisch, der von bekannter Bauart ist. umfaßt
■''>
ein zuförderndes Förderband 3 und zwei oder drei abfördernde Förderbänder 4, 5. Der /wischin diesen
Förderbändern befindliche, eigentliche Drehtisch 6 ist derart steuerbar, daß die ankommenden Stapel
wahlweise zu einem der abtördernden Förderbänder
wi geführt werden können. Er kann mit Anschlägen 7 zum
Ausrichten der Stapel versehen sein.
An dem zufördernden Förderband 3 befindet sich an einer Brücke 8 ein Preßstcmpel mit Preßplatle 9, Die
Preßplatte befindet sich in einer horizontalen Ebene und
<>5 ist Veriikal beweglich. Sie hat eine Flächenausdehnung,
die wenigstens '/2 bis Ά einer Zeilschriftenfläche
ausmacht. Sie ist auswechselbar und — abgesehen von der Preßbewegung — zur Anpassung an verschiedene
Stapelhöhen verstellbar. Zum Ausrichten der Zeitschriften ist auch fm Preßbereich ein Führungsblech 10
vorgesehen.
Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise. Ein Paket, das vom Kreuzleger ausgeschoben wurde,
gelangt — gestützt durch ein oder zwei seitliche Führungsbleche 10 - auf das Einlaufband 3 des
Drehtisches und wird dort angehalten. Es wird nun die Preßplatte 9 gesenkt, die das Paket zusammenpreßt und
die Luft herausdrivjkt
Preßdruck, Preßgeschwindigkeit und Preßzeit sind variabel und werden den jeweiligen Bedingungen
angepaßt
10
Λ
T
Nach dem Lösen der Preßplatte ist das Paket für eine
gewisse Zeitperiode formstabil und wird während dieser Zeit auf den eigentlichen Drehtisch 6 transportiert,
wobei die Anschläge 7 während der Beschleunigung- und Abbremsphase der Drehbewegung des Tisches
dazu beitragen, den Stapel in Querrichtung zu halten. Danach wird der Stapel wieder in einer und derselben
Richtung transportiert, wobei es auf seine Formstabilität nicht mehr so ankommt wie im Bereich des
Drehtisches. Falls weitere Stationen vorgesehen sind, in denen er Querbeschleunigungen unterworfen wird,
können auch dort wieder Preßeinrichtungen vorgeschaltetsein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Fördern eines ungebundenen Zeitschriftenstapels auf einer eine Querbeschleunigung
ausübenden Förderstrecke, wobei der Stapel durch Herauspressen der Luft verdichtet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querbeschleunigung
während des auf die Verdichtung folgenden Wiedereinsaugens der Luft erfolgt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Drehtisch, durch den ein
zuförderndes Förderband mit wegfördernden Förderbänder wahlweise verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Obergangsstelle vom zufördernden Förderband (3) zum Drehtisch (6) ein
Preßstempel (9) zum Verdichten des Stapels angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772733464 DE2733464C2 (de) | 1977-07-25 | 1977-07-25 | Verfahren und Vorrichtung zum Fördern eines ungebundenen Zeitschriftenstapels |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772733464 DE2733464C2 (de) | 1977-07-25 | 1977-07-25 | Verfahren und Vorrichtung zum Fördern eines ungebundenen Zeitschriftenstapels |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2733464B1 DE2733464B1 (de) | 1978-12-14 |
DE2733464C2 true DE2733464C2 (de) | 1980-07-03 |
Family
ID=6014767
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772733464 Expired DE2733464C2 (de) | 1977-07-25 | 1977-07-25 | Verfahren und Vorrichtung zum Fördern eines ungebundenen Zeitschriftenstapels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2733464C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
IT1135338B (it) * | 1981-02-06 | 1986-08-20 | Omg Pessina Perobelli | Tavola girevole perfezionata per impilatori per legatorie e simili |
-
1977
- 1977-07-25 DE DE19772733464 patent/DE2733464C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2733464B1 (de) | 1978-12-14 |
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