DE2732954C2 - Inkrementales Lagemeßsystem - Google Patents
Inkrementales LagemeßsystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein inkrementales Meßsystem zum Messen oder Positionieren der Relativlage
zweier Objekte, bestehend aus einem Maßstab und Abtastkopf sowie einem elektronischen Vor-Rückwärtszähler.
Die Objekte können hierbei der Schlitten bzw. das Bett einer Bearbeitungs- oder Meßmaschine
sein.
Die Positionierung der vorgenannten Objekte kann je nach Art der Zeichnungsvermaßung absolut von
einer Bezugslinie aus oder im Kettenmaß durch wiederholtes Nullen geschehen.
Aus der DE-OS 1 814785 ist bereits ein inkrementales Lagemeßsystem bekannt, dessen Vor-Rückwärtszähler
einen Betriebsartenumschalter aufweist. In Abhängigkeit von der eingestellten Betriebsart
wird bewirkt, daß entweder
a) beim Auftreten eines Referenzimpulses - dessen Lage zur Teilung des Meßsystems absolut festgelegt
ist - der Zähler automatisch gestoppt wird,
b) beim Auftreten des Referenzimpulses eine vorab eingestellte Soll-Zahl automatisch gesetzt wird,
oder
c) - unabhängig von den unter a) oder b) aufgeführten Referenzimpulsen - der Zähler die vom
inkrementalen Meßsystem gelieferten Impulse zählt.
Des weiteren ist eine Lagemeßeinrichtung bekannt, deren Betriebsartenumschalter von der Zählrichtung
abhängig ist (DE-OS 1 933254). Ein ähnliches Lagemeßsystem weist einen Betriebsartenspeicher auf, der
es gestattet, daß beim Betätigen einer Nuliungstaste oder Setztaste der Zähler beim Auftreten eines Referenzimpulses
nur ein einziges Mal gestoppt und bei jedem erneuten Anfahren des Referenzimpulses auf
den beim Stoppvorgang abgelesenen bzw. eingespeicherten Wert gesetzt wird (DE-OS 1 964381). Diese
Lagemeßsysteme weisen jedoch Nachteile auf, wenn wechselweise die Positionierung der genannten Objekte
nach dem Absolutmaßsystem oder nach dem Kettenmaßsystem erfolgen soll.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein inkrementales Meßsystem zur Lagebestimmung zweier Objekte zu
schaffen, das mit einfachen Mitteln eine Vielzahl von Meß- oder Positionieraufgaben zu lösen vermag, vielseitig
einsetzbar sowie leicht bedienbar ist und dabei eine zuverlässige Arbeitsweise ermöglicht.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Vereinigung folgender Merkmale:
a) mindestens ein elektronischer Speicher ist an einem Rechner angeschlossen, der Zugriff zum
Zählerstand des Vor-Rückwärtszählers hat, und
b) mindestens ein Bezugspunktumschalter mit der
Anzahl der Speicher entsprechenden einzelnen Schalterstellungen;
c) der Bezugspunktumschalter ist am Rechner angeschlossen, so daß in Verbindung mit dem Speicher
und dem Vor-Rückwärtszähler eine Anzeige bewirkt wird, die aus Zählerstand und dem
angewählten Speicherwert resultiert.
Bei einer bevorzugten Ausbildung dieses inkrementalen Meßsystems ist ein Bezugspunktumschalter mit wenigstens zwei Stellungen vorgesehen, wobei bei Vorwahl der ersten Stellung die Anzeige den Absolutwert des zu positionierenden Objektes angibt (Anzeigeweit gleich Zählerstand) und bei Vorwahl der zweiten Stellung oder weiteren Stellungen eine Anzeige erfolgt, die aus Zählerstand minus einem gespeicherten Wert resultiert.
Bei einer bevorzugten Ausbildung dieses inkrementalen Meßsystems ist ein Bezugspunktumschalter mit wenigstens zwei Stellungen vorgesehen, wobei bei Vorwahl der ersten Stellung die Anzeige den Absolutwert des zu positionierenden Objektes angibt (Anzeigeweit gleich Zählerstand) und bei Vorwahl der zweiten Stellung oder weiteren Stellungen eine Anzeige erfolgt, die aus Zählerstand minus einem gespeicherten Wert resultiert.
Nach einem weiteren, die Erfindung ausgestaltenden Merkmal ist eine Lösch- und vorzugsweise Setztaste vorgesehen, die nur auf den Rechner wirkt, der
in Abhängigkeit von der Stellung des Bezugspunktumschalters einen entsprechenden Speicher anwählt,
dermaßen, daß beim Betätigen der Setztaste der Zählerstand minus Setzwert in den elektronis', hen Speicher eingegeben wird.
Weitere Merkmale, die die Erfindung vorteilhaft ausgestalten, finden sich in den Unteransprüchen 4 bis
7.
Die Erfindung bietet folgende wesentliche Vorteile:
1. Mit nur einem einzigen elektronischen Vor-Rückwärtszähler können, wenn man genügend
viele Speicherplätze vorsieht, praktisch beliebig viele Bezugspunkte (Nullpunkte) gesetzt werden. Es ist ein beliebiger Wechsel der Bezugspunkte ohne erneute Zählercichung möglich.
2. Absoluter Nullpunkt (Maschinennullpunkt) und jeder andere gewählte Bezugspunkt kann jederzweit über Schalter angewählt bzw. rückgerufen
werden. Somit ist ein Wechsel zwischen den einzelnen Bezugssystemen möglich, d. h. es können
mehrere Bezugssysteme nebeneinander angeordnet werden (z. B. Absolut-Kettenmaß
usw.).
3. Trotz Einrichtung zur Bezugspunktumschaltung etc. kleine, kompakte Bauform des Zählers.
4. Rechner, der vorzugsweise ein Mikrocomputer ist, bietet auch noch die Möglichkeit der Durchführung anderer Rechenoperationen, z. B. Umrechnung von Zoll in Millimeter und die Vorzeichenbildung.
Der wesentliche Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik ist dabei darin zu sehen, daß trotz aller
genannter1. Vorteile ein Meßsystem geschaffen wird, das einfach aufgebaut und einfach zu bedienen ist.
Die Zeichnungen zeigen Blockschaltbilder zweier Ausführungsbeispiele mit deren Hilfe die Erfindung
noch näher erläutert werden soll.
Ein inkrementales Meßsystem zum Messen und Positionieren der Relativlage zweier Objekte mit Gittermaßstab G und Abtastkopf AK liefert Signale, die
in bekannter Weise in einem Verstärker V verstärkt, in einem Trigger T getriggert.-über einen Riehtungsdiskriminator RD und über eine Vorzeichenstufe VZ
in einen Vor-Rückwärtszähler VR eingespeist werden. Eine sogenannte Nullimpulsspur Rl auf dem Gittermaßstab G liefert ein Referenzsignal RI', dessen
Lage zur Teilung C des Meßsystems absolut festgelegt ist. Dieses Rcfcrenzsif pal RV wird verstärkt und getriggert
einer Nullimpulsauswerteschaltung NA zugeführt.
Der Vor-Rückwärtszähler VR zählt ständig die vom Meßsystem gelieferten Impulse, Ein Digitalrechner
C, der hier durch einen Mikrocomputer realisiert τ ist, weist Speicher SJS2IS3 auf und hat Zugriff zum
Zählerstand. Mit Hilfe'eines Bezugspunktumschalters S kann über dessen verschiedene Stellungen jeweils
ein Speicher S1 oder S2 oder S1 angewählt werden.
Der Rechner C bildet aus dem Zählerstand und
i" dem angewählten Speicherwert ein Resultat (Differenz) und gibt es in eine Anzeige A ein. Die Stellung
des Bezugspunktumschalters B kann beliebig gewechselt werden, so daß in Verbindung mit den Speichern S1IS2IS3 beliebige Bezugspunkte ausgewählt
|-> werden können. Um verschiedene Werte speichern
zu können, ist dem Bezugspunktumschalter ß eine Lösch- und Setztaste L bzw. ST zugeordnet, die nur
auf den Rechner C wirken. Beim Betätigen der Löschtaste L überträgt der Rechner C den momenta
nen Zählerstand in den Speicher S1 oder S2 oder S1,
der der momentanen Stellung des Bezugspunktumschalters B zugeordnet ist. Da der Rechner C die Differenz zwischen dem Zählerstand und «iem angewählten Speicherwert bildet, zeigt die Anzeige A in diesem
i'i Moment »0« an. Auf diese Weise ist ein Bezugspunkt
geschaffen worden. Wenn nun das Meßsystem dem Zähle» VR weitere Impulse liefert - etwa durch Verändern der Relativlage der beiden Objekte - bildet
der Rechner C die Differenz aus neuem Zählerstand
«ι und dem gespeicherten Wert und veranlaßt deren Anzeige. Zur Anzeige kommt nun der Wert, der der Veränderung der Relativlage der beiden Objekte seit der
Betätigung der Löschtaste L entspricht. Durch erneutes Betätigen der Löschtaste L kann der bisheri-
r> gen Wert im angewählten Speicher S1 oder S2 oder
Sj gelöscht und ein neuer Momentanwert eingespeichert werden. Auf diese Weise lassen sich beliebige
Bezugspunkte schaffen. Je nach Anzahl der Speicher S1ZS2ZS3 und der entsprechenden Anzahl der Stufen
4» des Bezugspunktumschalters B kann eine Viehalt von Bezugspunkten gebildet werden, die durch Verändern
der Stellung des Bezugspunktumschalters B anwählbar bzw. rückrufbar sind.
4". kann also in besonders vorteilhafter Weise in Verbindung mit einem inkrementalen MeßsysJem an beliebigen Stellen Bezugspunkte erzeugen, die jederzeit
rückrufbar sind, und deren Anzahl lediglich durch die Speicherkapazität begrenzt wird. Beispielsweise läßt
Vi sich diese Möglichkeit bei Kettenvermaßungen sehr
vorteilhaft nutzen.
Eine Bereichervng des erfindungsgemäßen Zählers stellt die Setztaste ST dar. Bei Betätigung der Sefztaste ST wird ein beliebiger, an einer Eingabeeinheit
-,j KE ■ ot her gewählter Setzwert in dem Rechner C derart verarbeitet, daß der Zählerstand minus dem Setzwert in den elektronischen Speicher S1 oder S2 oder
S3 eingespeichert wird. Angezeigt wird wiederum die
vom Rechner C gebildete Differenz von Zählerstand
ίο und Speicherwart.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform, die in der Fig. 1 als Blockschaltbild gezeigt ist, wird in einer bestimmten Stellung des Bezugspunktumschelters β der
Absolutwert des zu positionierenden Objektes ange·
,3 geben (Anzeigewert gleich Zählerstand). Durch den
Referenzimpuls Ri' wird der Zähler VR auf einen absoluten Wert, bevorzugt auf den Maschinennullpunkt,
geeicht. Der Referenzimpuls Rl' wird dazu in der
Nullimpulsauswerteschaltung NA ausgewertet und
dem Zähler VR zugeführt. Andere Bezugspunkte als dieser absolute Bezugspunkte können jedoch jederzeit durch eine andere Stellung des Bezugspunktumschalters B angewählt werden.
Weiterhin ist es bei dem beschriebenen Zähler auf einfache Weise möglich, Fehler zu korrigieren, die
beispielsweise in den Führungen der genannten Objekte oder in der Teilung G des Meßsystems vorhanden sind. Absoluten Lagewerten ordnet man fest eingespeicherte, durch eine besondere Messung ermittelte Korrekturwertc zu, die rechnerisch berücksichtigt werden.
Die genannten absoluten Lagewerte lassen sich jederzeit mit Hilfe von codierten Referenzmarken Rl
(Codespur nicht dargestellt) des Gittermaßstabes G auffinden und mit den genannten Korrekturwerten
beaufschlagen, so daß an diesen absoluten Lagewerten der Zählerstand berichtigt wird. Jedem absoluten Lagewert ist dabei ein vorab ermittelter Korrekturwert
zugeordnet, der einen bestimmten Speicherplatz einnimmt. Die Informationen der vorgenannten Codespur an den Referenzmarken Rl werden vorzugsweise
im Rechner C decodiert.
Es ist von Vorteil, in diesem Zähler noch eine interne Spannungsversorgung mittels Batterie oder Akkumulator vorzusehen, um sicherzustellen, daß bei
Ausfall der externen Versorgungssp^nung nicht
Speicherwerte sowie das Programm des Rechners C verlorengehen.
In der Fig. 2 ist das Blockschaltbild einer Variante
des elektronischen Zählers gezeigt.
Ergänzend zu den frei wählbaren Bezugspunkte!
und der Möglichkeit, bestimmte Werte über die Setz taste 57 zu »setzen«, läßt sich bei dem aufgeführter
elektronischen Zähler mittels der eingangs beschrie benen Nullimpulsspur auch ein absoluter Null- odei
Referenzimpuls RV jederzeit durch einen Nultimpuls
schalter Nl anwählen und zum Stoppen oder Startet des Zählers VR heranziehen. In gestopptem Zustani
kann dann der Lösch- oder Setzvorgang erfolgen, unc zwar unter Zuhilfenahme des Rechners (", der te
wirkt, daß beim Betätigen der Löschtaste L der Zäh !erstand und beim Betätigen der Setztaste ST de
Zählerstand minus dem Setzwert in einen vorgewähl ten Speicher S1 oder S2oder S. eingegeben wird, uliiu
dall dabei die Bezugspunkte in den anderen durch di< Schalterstellung bestimmbaren Bezugssystemen ver
ändert werden.
Auch andere Rechenoperationen, z. B. Umwand lung von Zoll in Millimeter und die Vorzeichenbildunj
können durch die beschriebene Verwendung eine Mikrocomputers C leicht ausgeführt werden.
Der elektronische Zähler läßt sich vorteilhaft aucl
1^r: einer numerisch gesteuerten Maschine anwen
den.
Claims (7)
1. Inkremental Meßsystem zum Messen oder
Positionieren der Relativlage zweier Objekte, bestehend aus einem Maßstab und Abtastkopf sowie
einem elektronischen Vor-Rückwärtszähler, gekennzeichnet
durch die Vereinigung folgender Merkmale:
a) mindestens ein elektronischer Speicher (S,/ S2ZS3) ist an einem Rechner (C) angeschlossen,
der Zugriff zum Zähleirstand des Vor-Rückwärtszählers (VR) hat, und
b) mindestens ein Bezugspunktumschalter (B) mit der Anzahl der Speicher (S1ZS2ZS3) entsprechenden
einzelnen Schnlterstellungen;
c) der Bezugspunktumschalter (B) ist am Rechner (C) angeschlossen, so daß in Verbindung
mit dem Speicher (S1ZS2ZS3) und
dem Vor-Rückwärtszähler ( VR) eine Anzeige (A) bewirkt wird, die aus Zählerstand
und dem angewählten Speiicherwert resultiert.
2. Inkremental Meßsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bezugspunktumschalter
(S) mit wenigstens zwei Stellungen vorgesehen ist und daß bei Vorwahl der ersten
Stellung die Anzeige den Absolutwert des zu positionierenden Objektes angibt (Anzeigewert gleich
Zählerstand) und bei Vorwahl der zweiten Stellung oder weiteren Stellungen eine Anzeige erfolgt,
die »us Zählerstand minus einem gespeicherten
Wert resultiert.
3. Inkrtmentales Meßsy^em räch Anspruch 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösch- und vorzugsweise Setztaste (_, b;cw. ST) nur auf
den Rechner (C) wirkt, der in Abhängigkeit von
der Stellung des Bezugspunktumschalters (B) einen entsprechenden Speicher (S1 oder S2 oder S3)
anwählt, dermaßen, daß beim Betätigen der Löschtaste (L) der Zählerstand und beim Betätigen
der Setztaste (ST) der Zählerstand minus Setzwert in den elektronischen Speicher (S1 oder
S2 oder S3) eingegeben wird.
4. Inkremental Meßsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Referenzimpuls
(RI'), dessen Lage zur Teilung (G) des Meßsystems absolut festgelegt ist, zum Stoppen
oder Starten des Zählers ( VR) herangezogen wird, wobei im gestoppten Zustand der Setz- oder
Löschvorgang erfolgt und zwar unter Zuhilfenahme des Rechners (C), der bewirkt, daß beim
Betätigender Löschtaste (L) der Zählerstand und beim Betätigen der Setztaste (ST) der Zählerstand
minus Setzwert in den vorgenannten Speicher (S1ZS2ZS3) eingegeben wird, ohne Bezugspunkte
in den anderen Schalterstellungen zu verändern.
5. Inkremental Meßsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Referenzimpuls
(Rl'), dessen Lage zur Teilung (C) des Meßsystems absolut festgelegt ist, das Nullen
oder Setzen des Zählers (VR) in der ersten Stellung des Bezugspunktumschalters (B) (Anzeigewert gleich Zählerstand) bewirkt.
6. Inkremental Meßsystem nach Anspruch 2
und 5, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Teilung (C) eine Vielzahl von Referenzmarken
(Rl) angeordnet sind und daß jeder Referenz-
marke (RI) eine codierte Spur zur Identifizierung des jeweiligen Absolutwertes zugeordnet ist und
daß jedem bei der Referenzmarke (RI) abgerufenen Absolutwert ein eingespeicherter Korrekturwert
zugeordnet ist, und daß zumindest jeweils beim Auftreten eines Referenzimpulses (RI') unter
Mitwirkung des Rechners (C) der Zählerstand auf den richtigen Wert korrigiert wird.
7. Inkrementales Meßsystem nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Digitalrechner
(C) ein Mikrocomputer verwendet wird.
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