DE2732874B2 - Bindemittel für Überzugsmittel für die kathodische Abscheidung nach dem Elektrotauchlackierverfahren - Google Patents

Bindemittel für Überzugsmittel für die kathodische Abscheidung nach dem Elektrotauchlackierverfahren

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DE2732874B2
DE2732874B2 DE19772732874 DE2732874A DE2732874B2 DE 2732874 B2 DE2732874 B2 DE 2732874B2 DE 19772732874 DE19772732874 DE 19772732874 DE 2732874 A DE2732874 A DE 2732874A DE 2732874 B2 DE2732874 B2 DE 2732874B2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Bindemittel für Überzugsmittel für die kathodische Abscheidung nach dem Elektrotauchlackier-(ETL-)Verfahren.
Aus der DE-OS 23 45 044 ist eine Polymerzusammensetzung für die kathodische elektrophoretische Abscheidung von Überzügen bekannt, die a) ein aminhaitiges Polymerisat, das teilweise als Ammoniumsalz einer Carbonsäure, also als wasserlösliches Salz vorliegt und b) ein wärmereaktives Phenol-Formaldehydkondensat mit mindestens 2 Methylolgruppen im Molekül enthält, wobei das Mengenverhältnis zwischen a) und b) I : 9 bis 9:1 beträgt.
Diese als Bindemittel für Elektrotauchlacke beschriebenen Zusammensetzungen sind nicht selbstvernetzend. Es wird vielmehr die basische, nach Neutralisation mit Säuren wasserlösliche Komponente a) mit der phenolischen Härtungskomponente b) gehärtet, wie dies an sich auch für Tauchlacke, Spritzlacke oder anodisch abscheidbare Elektrotauchlackc bekannt ist. Für die Komponente a) ist als Additionspolymeres aus ungesättigten Monomeren oder als Kondensationsprodukt aus /v. ;i- oder clreibasischen Säuren mit polyfunktionellen Aminen oder Hydroxyaminen das Vorhandensein von Doppelbindungen nicht erforderlich, was auch für die Vernetzungskomponente b) gilt, die ein gegebenenfalls mit Dtepoxiden modifiziertes Pbenolresol oder dessen AJlyläther ist, Somit scheidet eine thermische Vernetzung durch Polymerisation an einer Doppelbindung aus.
ζ Wie gefunden wurde, können gemäß nicht zum Stand der Technik gehörender Veröffentlichungen selbstvernetzende Bindemittel für die kathodische Abscheidung nach dem ETL-Verfahren sowohl ungesättigte Gruppierungen als auch basische Stickstoffatome enthalten.
ίο Diese Produkte ergeben im allgemeinen Filme mit guten Eigenschaften, besonders hinsichtlich ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften. Die Schwäche dieser Produkte liegt in den oft mangelhaften Verlaufseigenschaften der abgeschiedenen Filme sowie
is in einer allgemein schlechteren Haftfestigkeit speziell auf nicht vorbehandeltem Stahlblech.
Es wurde nun gefunden, daß die Nachteile solcher Produkte überwunden werden können, wen.; in den genannten wasserlöslichen Bindemitteln nichtwasser lösliche, polymerisierbar hochmolekulare Harze emul- giert werden. Es war überraschend, daß dabei Emulsionen erhalten werden, weiche ohne Verwendung anderer Emulgatoren, auch in weitgehend verdünnter Form, wie sie bei ETL-Bädern üblich ist, eine ausgezeichnete Stabilität aufweisen. Die zugesetzten Harze beeinflussen sowohl den Viskositäts- und Härtungsverlauf in einem Sinne, welcher die Ausbildung einwandfreier Filmoberflächen gewährleistet und führen überdies zu einer beträchtlichen Verbesserung der
3Π Haftung auf Stahlblech. Fs ist einzusehen, daß durch diese Verbesserungen auch die Korrosionsfestigkeit weiter angehoben wird. Weiters ist durch diese Zusätze eine Regulierungsmöglichkeit für das Abscheidungsäquivalent gegeben, wodurch der Filmaufbau beeinflußt
)ΐ wird. Schließlich wird durch den erfindungsgemäßen Zusatz von polymerisierbaren Harzen auch die Vernetzungsdichte erhöht, /odurch wiederum die Korrosionsfestigkeit verbessert wird. Eine Anregung für die Verwendung solcher hydrophober hochmolekularer
4n Harze konnte dem Stand der Technik nicht entnommen werden, da die Phenolresole relativ hydrophil sind und wasserlösliche Produkte ergeben können.
Das erfindungsgemäße Bindemittel für Überzugsmittel für die kathodische Abscheidung nach dem
■r, Elektrotauchlackierverfahren auf der Basis von nach partieller oder vollständiger Neutralisation mit anorganischen und/oder organischen Säuren wasserverdünnbare Harze enthaltenden Emulsionen, welche gegebenenfalls Pigmente, Füllstoffe und Lackhilfsmittel enthal-
>o ten, ist dadurch gekennzeichnet, daß nie Bindemittelemulsionen als Komponenten (berechnet als "estiiarz) aufweisen
(a) 98 bis 50 Gew.-% eines wasserverdünnbaren, selbstvernct/cnden kaiionischen Polykondensa-
" tions-, Polymerisations- oder Polyadditionsharzes, welches oi bis 1,5 basische Stickstoffatome und 0,5 bis 2,5 end- oder seitenständige Doppelbindungen pro 1000 Molekulargewichtseinheiten aufweist, und
(b) 2 bis 50 Gcw.-% eines nichtwasserlöslichcn, selbstvernetzenden Polykondensations-, Polymerisations- oder Polyaddit;onshar/es. welches eine Doppelbindungszahl von 0,8 bis 4,0 besitzt.
Als Doppelbindungszahl ist die Anzahl der polymeri-(,-, sierbarcn end- und seitenständigen Doppelbindungen pro 1000 Molekulargewichtseinhcitcn zu verstehen.
Als für das erfindungsgemäße Bindemittel geeignete wasserverdünnbare selbsivernetzencle kationische Har-
ze können Polykondensationsprodukte, wie Polyester oder Amino-Aläehyd-Kondensationsprodukte, Polymerisationsprodukte, w!e Copolymerisate aus Acryl- und gegebenenfalls anderen Monomeren, sowie Maleinsäureanhydrid-Additionsprodukte an Dien-Homo- oder Copolymerisate und Polyadditionsprodukte, wie sie durch Modifikation von Epoxidverbindungen unter öffnung des Oxiranringes erhalten werden, eingesetzt werden.
In der Tabelle 1 sind in Gruppe A beispielsweise eine Reihe solcher Harze anhand ihres Aufbaus zusammengefaßt Die wesentlichen Kriterien für diese Komponente, welche gemäß erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt wird, liegen in einer Basizität, welche durch das Vorliegen von mindestens 0,5, vorzugsweise 0,8 bis 1,5 basischer Stickstoffatome pro 1000 Molekulargewichtseinheiten gegeben ist, sowie einer Doppelbindungszahl, bezogen auf end- und seitenständige Doppelbindungen, von mindestens 0,5, vorzugsweise 0,8 bis £5.
Als nichtwasserlösliche, selbstvernetzende Polykondensation-, Polymerisations- oder Polyadditionsharze, die als zweite Komponente bei dem erfindungsgemäßen Bindemittel verwendet werden, können beispielsweise Produkte eingesetzt werden, wie sie in Tabelle 1 als Gruppe B schematisch angeführt sind. Wesentlich für diese Produkte ist das Vorliegen einer entsprechenden Anzahl von end- oder seitenständigen Doppelbindungen, definiert durch eine Doppelbindungszahi von mindestens 0,8, vorzugsweise 1 bis 4.
Erläuterungen zur Tabelle 1 Tabelle 1
Gruppe A Selbstvernetzende, basische Produkte Gruppe B Selbstvernetzende Produkte ohne basischen Charakter FS Gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren
mit mindestens 12 C-Atomen MCS «^-ungesättigte Monocarbonsäure
DAA sec. Dialkyl- oder Dialkanolamin
ACOH Hydroxy(meth)acrylat ACG Glycidyl(meth)acrylat
PTD/SSD prinu-tert- oder sec-sec-Diamin BMI Basisches Monoisocyanat (hergestellt z. B.
ι s aus Düsocyanat und Alkanolamin)
UMI Ungesättigtes Monoisocyanat (hergestellt
z. B. aus Düsocyanat und Hydroxyacrylat)
Polyester Hydroxylgruppentragender Polyester
oder entsprechendes Alkydharz mit einer
Hydroxyzahl von mindestens 150 mg
KOH/g
PD-A Maleinsäureanhydrid-Additionsprodukt
an Dienpolymerisate, z. B. Polybutadien, -pentadien oder Copolymerisate solcher 2r> Diene (Maleinsäureäquivalent etwa 500)
HMMM Hexamethylolmethylmelamin COP Acrylcopolvmerisate mit einem Anteil an
Gycidylfmethjacrylat entsprechend einem Epoxidäquivalent von etwa 500.
Tabelle 1
Gruppe
Ausgangsverbindung
Menge Art
Modinkatoren (in Mol) FS MCS DAA
ACOM ACG
BMl
UMI
A A A Λ
A Λ B B B B B
I Mol
1 MoI 1000 g
2 Mol 1 Mol
1000 g
1000 g
I Mol 1000 g
1000 g
I Mol 1000 g
Diepoxid Diepoxid COP
Diepoxid
PTD/SSD
Polyester
PD-A
Dienoxid
Polyester
PD-A
MMMM
COP
0-1 2-1
0-1
2
0-2 2-0
2-1
1-2 1-2
1-2
0-1 2-1
1-2
0-2 1-2
1-4
Die Kombination der Komponenten erfolgt vorteilhafterweise dadurch, daß die beiden Harzkomponenten, gegebenenfalls in der Wärme, einwandfrei homogenisiert werden. Anschließend wird, eventuell nach dem Vermählen der Harr lischimg mil Pigmenten und Füllstoffen, das Neutralisationsmittel eingerührt und der Ansatz unter Rühren auf die Verarbeitungskonzentration mit Wasser verdünnt.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden für die beiden Komponenten gleiche oder chemische ähnliche Ausgangsmaterialien eingesetzt. Durch fliese Maßnahme können gegebenenfalls bei flor Filmbildung auftretende Schwierigkeiten aus Gründen magelnder Verträglichkeit der Komponenten vermieden werden. In vielen Fällen, wie z. B. bei der Verwendung von Umsetzungsprodukten von Aldehyd-Amino-Kondensaten mit Hydroxyacrylaten als emulgierfe Komponente, wird jedoch eine andersartige emulgierende Komponente optimale Filmeigenschaften bringen.
Die basischeti Gruppierungen der kationischen Komponente werden partiell oder vollständig mit organischen und/oder anorganischen Säuren, z. B. Ameisensäure, Essigsaure, Milchsäure oder Phosphorsäure, neutralisiert. Der Neutralisationsgrad hängt im
Einzelfall von den Eigenschaften des verwendeten Bindemittels ab. Im allgemeinen wird soviel Säure zugegeben, daß das Oberzugsmittel einen pH-Wert von 4 bis 9, vorzugsweise 5 bis 8, aufweist und mit Wasser einwandfrei verdünnt oder dispergiert werden kann. s Die Konzentration des Bindemittels in Wasser hängt von den Verfahrensparametern bei der Verarbeitung im Elektrotauchverfahren ab und liegt im Bereich von 2 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise bei 5 bis 15 Gew.-%.
Bei der Abscheidung wird die das erfindungsgeniäße ι ο Bindemittel enthaltende wäßrige Überzugsmasse in Kontakt mit einer elektrisch leitenden Anode und einer elektrisch leitenden Kathode gebracht, wobei die Oberfläche der Kathode mit dem Oberzugsmittel beschichtet wird. Man kann verschiedene elektrisch is leitende Substrate, wie Stahl, Aluminium oder Kupfer, jedoch auch metallisierte Kunststoffe oder andere mit einem leitfähigen Oberzug versehene Stoffe beschichten. Nach der Abscheidung wird der Überzug bei erhöhter Temperatur gehärtet Zum Härten werden Temperaturen von 130 bis 200"C, vorzugsweise 150 bis 1800C, verwendet Die Härtungszeit beträgt 5 bis 30 Minuten, üblicherweise 10 bis 25 Minuten.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Erläuterungen der in den folgenden Beispielen benützten Abkürzungen:
DBz Doppelbindungszahl (Anzahl der end- und
seitenständigen Doppelbindungen pro 1000 Molekulargewichtseinheiten)
BNz Anzahl der basischen Gruppierungen pro
1000 Molekulargewichtseinheiten
BMI (70%) 70%ige Lösung in AEGLAC eines basischen Monoisocyanats, hergestellt aus 1 MoI TDI und 1 Mol Dimethyläthanolamin
UMI (70%) 70%ige Lösung in AEGLAC eines ungesättigten Monoisocyanats, hergestellt aus 1 Mol TDI und I Mol Hydroxyäthylmethacrylat
AEGLAC Äthylglycolacetat MIBK Methylisobutylketon TDI Toluylendiisocyanat
A) Herstellung der selbstvernetzenden, basischen Produkte
Al) In einem mit Rührer, Thermometer, Tropftrichter und Rückflußkühler ausgestatteten Reaktionsgefäß so werden 1000 g eines Epoxidharzes auf Bisphenol-A-Basis (Epoxy-Äquivalent ca. 500) in 492 g AEGLAC bei 60 bis 70°C gelöst, 0,2 g Hydrochinon und 144 g Acrylsäure zugegeben und die Temperatur auf 100 bis 110° C gesteigert Die Reaktion wird bei dieser Temperatur bis zu einer Säurezahl von unter 5 mg KOH/g geführt (DBz - 1,75). Anschließend wird das Reaktionsprodukt bei 60 bis 70° C mit 652 g BMI (70%) versetzt und bis zu einem NCO-Wert von praktisch Null reagiert (DBz- 1,25,BNz- 1,1).
A2) 520 g eines Epoxidharzes auf Bisphenol-A-Basis (Epoxy-Äquivalent ca. 260) werden in 465 g AEGLAC gelöst und wie in (Al) mit 564 g eines hr> Halbesiers aus Tetrahydrophthalsäureanhydrid und Hydroxyäthylmethacrylat umgesetzt (DBz = 1,85', Das Reaktionsprodukt wurde weiter mit 750g BMl (70%) wie bei (Al) umgesetzt (DBz = 13,BNz 1^4)
A3) 1000 g eines Epoxidharzes (Epoxy-Äquivalent ca. 500) wird wie bei (Al) mit 86,5 g Acrylsäure und 224 g Rizinenfettsäure und anschließend mit 652 g BMI (70%) umgesetzt (DBz = 0,68,BNz = 0,9),
A4) Zu einer Lösung von 1000 g eines Epoxidharzes auf Bisphenol-A-Basis (Epoxy-Äquivslent ca. 500) in 520 g AEGLAC wird bei 100 bis 1100C während 1 Stunde 210 g Diäthanolamin zugetropft Anschließend wird auf 1500C erhitzt und 1 weitere Stunde reagiert In weiterer Folge wird das Reaktionsprodukt bei 60 bis 700C mit 652 g UMI (70%) bis zu einem NCO-Wert von praktisch Null umgesetzt (DB = OCtO1BNz UO)
40 A5) Aus 180 g Acrylsäure, 120 g Äthylacrylat, 250 g Methylmethacrylat 250 g n-Butylacrylat 250 g Styrol wurde in 695 g Ai=,?LAC und in Gegenwart von je 20 g Azodiisobuttersä'trenitrii und tert-Dodecylmerkaptan in bekannter Weise ein Copolymerisat hergestellt, welches bei 100 bis 1050C nach Zugabe von Hydrochinon mit 355 g Glycidylmethacrylat bis zu einer Säurezahl unter 5 mg KOH/g umgesetzt wird (DBz = 1,85). Das Reaktionsprodukt wird anschließend bei 60 bis 700C mit 564 g BMI (70%) bis zu einem NCO-Wert von praktisch Null umgesetzt (DBz = l,4D,BNz = 0,84).
A6) 740 g eines Diepoxids auf Bisphenol-A-Basis (Epoxy-Äquivalent ca. 185) werden mit 102 g 3-Dimethylaminopropylamin und 560 g Rizinenfettsäure bei 100 bis 1700C umgesetzt und mit 600 g AEGLAC verdünnt Das Reaktionsprodukt wird anschließend bei 60 bis 7O0C mit 866 g UMI (70%) bis zu einem NCO-Wert von praktisch Null umgesetzt (BDz = 0,99,BNz = 0,99).
A7) 485 g Dimethylterephthalat und 555 g Neopentylglykol werden bei 160 bis 200'C so lange umgesetzt bis die theoretische Methanolmenge abdestilliert ist. Nach Zugabe von 645 g Adipinsäure wird bei 160 bis 1900C bis zu einer Säurezahl von 131 mg KOH/g verestert und der Polyester anschließend mit 401 g Tris-hydroxymethyl-aminomethan bis zu einer Säurezahi von weniger als 1 mg KOH/g umgesetzt Das Reaktionsprodukt wird mit AEGLAC auf 70% verdünnt und besitzt eine Hydroxylzahl von 224 mg KOH/g. 1430 g der 70%igen Lösung werden anschließend bei 60 bis 70°C mit 564 g BMl (70%) und 652 g UMI (70%) bis zu einem NCO-Wert von praktisch NuIi umgesetzt (DBz = 0,81,BNz = 0,81).
A8) 1000 g eines Polybutadien-Maleinsäureanhydrid-Addukts (MSA-Äquivalent ca. 500) werden in 705 g MIBK gelöst und in Gegenwart von 0,2 g Hydrochinon bei 90 bis 105° C mit 260 g Hydroxyäthylmethacrylat und anschließend mit 284 g Glycidylmethacrylat bis zu einer Säurezahi von unter 10 mg KOH/g umgesetzt (DBz = 2,6). Anschließend wurde zum Reaktionsprodukt 109,5 g Diäthylamin zugesetzt und bei 50 bis 80°C vollständig reagiert (DBz = 1,51,BNz ^ 0,91). Das verwendete Polybutadien ist ein flüssiges Polybutadien mit 60 bis 70% cis-Konfiguration.
Ei) Herstellung von selbstvernetzenden Produkten
ohne basischen Charakter
EU) Analog wie bei (Al) werden 1000 g eines Epoxidharzes auf Bisphenol-A-Basis (Epoxy-Äquivalent ca. 500) in 492 g AEGLAC gelöst und nach Zugabe von 0,2 g Hydrochinon mit 144 g Acrylsäure bei 100 bis 1100C bis zu einer Säurezahl unter 3 mg KOH/g reagiert (DBz = 1,75).
B2) 520 g eines Epoxidharzes auf Bisphenol-A-Basis (Epoxy-Äquivalent ca. 260) werden in 465 g AEGLAC gelöst und wie bei (Bl) mit 564 g eines Halbesters aus Tetrahydrophthalsäureanhydrid und Hydroxyäthylmethacrylat umgesetzt (DBz = 1,85).
gegebenenfalls unter Erwärmung bis 7O0C mit folgenden Mengen, bezogen auf Festharz des selbstvernetzenden nichtwasserlöslichen Harzes (B), gründlich vermischt. Die Mengenverhältnisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
Tabelle 2 BJ) JbU g eines tpoxianarzes aui oasis vuii
A (Epoxy-Äquivalent 175 bis 182) werden in Gegenwart von 0,2 g Hydrochinon bei 100 bis HO0C mit 144 g Acrylsäure bis zu einer Säurezahl von weniger als 3 mg KOH/g umgesetzt und anschließend mit AEGLAC auf 80% verdünnt (DBz = 337).
B4) 1000 g eines Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren (MSA-Äquivalent etwa 330 bis 335) werden in 775 g MIBK gelöst und in Gegenwart von 0,2 g Hydrochinon bei 90 bis 1200C mit 390 g Hydroxyäthylmethacrylat und anschließend mit 425 g Glycidylmethacrylat bis zu einer Säurezahl von unter 10 mg KOH/g umgesetzt (DBz = 3,3).
B5) Aus 180 g Acrylsäure, 120 g Äthylacrylat, 250 g Methylacryliit, 250 g n-Butylacrylat und 250 g Styrol wird in 695 g AEGLAC in Gegenwart von je 20 g Azodiisobuttersäurenitril und tert.-Dodecylmercaptan in bekannter Weise ein Copolymerisat hergestellt, welches bei 105 bis HO0C nach Zugabe von 0,2 g Hydrochinon mit 355 g Glycidylmethacrylat bis zu einer Säurezahl unter 5 mg KOH/g umgesetzt wird (DBz = 1,85).
B6) 390 g Hexamethoxymethylmelamin und 390 g Hydroxyäthylmethacrylat werden bei 80 bis 1000C in Gegenwart von 0,8 g Hydrochinon und 0,6 g p-ToluoIsulfonsäure reagiert, bis die aus der Umätherungsreaktion errechenbare theoretische Methanolmenge abdestilliert ist. Das Produkt wird mit MIKB auf einen Festkörpergehalt von 80% verdünnt (DBz = 3,85).
B7) 1430 g der 70%igen Lösung des hydroxylhaltigen Polyesters von (A7) werden mit 1300 g UMI (70%) bei 60 bis 700C bis zu einem NCO-Wert von praktisch Null umgesetzt (DBz = 1,57).
B8) 1000 g eines Polybutadien-Maleinsäureanhydrid-Addukts wie (A8) (MSA-Äquivalent ca. 500) werden in 705 g MIKB gelöst und in Gegenwart von 0,2 g Hydrochinon bei 90 bis 1050C mit 260 g Hydroxyäthylmethacrylat und anschließend mit 284 g Glyddylmethacrylat bis zu einer Säurezahl unter 10 mg KOH/g umgesetzt (DBz = 2,6).
Beispiele 1 bis 26
Teile, bezogen auf Festharz, des jeweiligen kationischen selbstvernetzenden Harzes (A) werden
Bespiel Nr. 11 ar/ Λ liar,: B
je 100 Teile Festharz Teile Festhar?
1 A 1 20 B 1
2 A 1 10 B 3
3 A 1 30 B 5
4 A 1 25 B 6
5 A I 40 B 7
h A ? 25 B 2
7 A2 15 B3
8 A2 25 B 7
9 A3 30 B 3
10 A3 30 B 4
ti A3 30 B 6
12 A4 30 B 1
13 A4 25 B 6
14 A4 30 B 8
15 A5 10 B 3
16 A5 15 B5
17 A5 10 B 6
18 A6 20 B 3
19 A 6 20 B 4
20 A6 20 B 6
21 A7 30 B 3
22 A7 30 B 6
23 A7 20 B 7
24 A8 10 B 3
25 A8 20 B 4
26 A8 20 B 8
Prüfung der Bindemittel gemäß
Beispielen 1 bis 26
Aus den oben angeführten Bindemitteln wurden jeweils Proben von 100 Festharz :nit der entsprechenden Säure versetzt und unter Rühren mit deionisiertem Wasser auf 1000 g ergänzt. Die 10%igen Lösungen wurden kataphoretisch auf Stahlblech abgeschieden. Die Abscheidungszeit betrug in allen Fällen 60 Sekunden. Die überzogenen Substrate wurden anschließend mit deionisiertem Wasser gespült und bei erhöhter Temperatur gehärtet. Die resultierenden Filme zeig, .-η eine Schichtstärke von 13 bis 17 μΐπ.
In Tabelle 3 sind die Ergebnisse zusammengefaßt
Erläuterungen zur Tabelle 3
') Menge Säure in g pro 100 g Festharz.
2) E: Essigsäure, M: Milchsäure, P: Phosphorsäure.
3) Gemessen in 10%iger wäßriger Lösung.
4) Pendelhärte nach König DIN 53 157 (Sekunden).
5) Tiefung nach Erichsen DIN 53 156 (mm).
6) Angabe der Stunden, bis Rost- oder Blasenbildung bei Wasserlagerung/40° C sichtbar.
7) Salzsprühtest ASTM B 117-64: 2 mm Angriff am Kreuzschnitt nach der angegebenen Stundenzahl. Für diesen Test wurden gereinigte, nicht vorbehandeite Stahlbleche mit einem pigmentierten Lack beschichtet, welcher, bezogen auf 100 Gew.-Teile Harzfestkörper, 20 Gew.-Teile Aluminiumsilikatpigment und 2 Gew.-Teile Ruß enthielt
Neutralisation 9 /\rl:) pll') 27 32 874 I ladung Prüfung 10 Beständigkeit ')
Menge1) min/ t Härte4) "> 400
E 6,2 2O/18(i 480 340
4,2 Π 6,3 Beschichtung 15/170 200 Tiefung'') 400 320
Tabelle 3 4,0 M 6.0 Voll 20/180 190 360 300
5,5 P 5.3 20/180 160 6,8 360 240
1,8 M 5,9 190 20/180 210 6,6 320 320
5,6 E 6,0 220 20/180 160 7,5 380 360 ;::
1 4,4 E 6,2 290 15/180 180 6.0 400 280 ■
L 4,0 M 6,0 230 20/180 190 8,0 360 360 .:]
3 5,5 E 5,9 170 15/180 170 7,8 460 320 '4
4 4,5 E 5,8 180 20/180 180 7,5 380 32ö η
5 4,5 P 5,4 200 25/180 200 8,4 420 320 I
6 1,8 M 5,6 190 20/180 210 7,8 400 360 I
7 5,8 P 5,3 180 25/180 190 7,5 460 240 ξ
8 2,0 M 5,6 180 20/180 200 7,0 360 240 1
9 5,8 E 6,0 210 20/180 180 6,8 380 240 I
10 4.5 E 5,9 190 20/180 170 6,6 420 240 I
Il 4,6 P 5,3 200 25/180 160 7,3 360 260 I
12 2,0 M 5,5 180 20/180 190 8,0 380 240 ''■
13 6,0 M 5,5 230 20/180 170 8,5 380 280
14 6,0 P 5,3 260 25/180 190 7,8 400 240
15 2,0 M 6,0 290 15/180 180 7,5 360 260
16 5,5 P 5,5 230 25/180 170 7,0 360 200
17 2,8 M 6,1 200 20/180 180 6,9 260 240
18 5,6 E 6,2 270 20/180 160 8,5 360 220
19 4,3 E 5,9 200 25/180 170 7,0 300 200
2J 4,5 E 5,9 210 25/180 180 8,8 280
21 4,5 190 160 7,8
22 190 7,0
23 170 8,0
24 170
25
26

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Bindemittel für Überzugsmittel für die kathodische Abscheidung nach dem Elektrotauchlackierverfahren auf der Basis von nach partieller oder vollständiger Neutralisation mit anorganischen und/oder organischen Säuren wasserverdünnbare Harze enthaltenden Emulsionen, welche gegebenenfalls Pigmente, Füllstoffe und Lackhilfsmittel enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittelemulsion als Komponenten (berechnet als Festharz) aufweisen
(a) 98 bis 50 Gew.-% eines wasserverdünnbaren, selbstvernetzenden kationischen Polykondensation-, Polymerisations- oder Polyadditionsharzes, welches 0,5 bis 1,5 basische Stickstoffatome und 0,5 bis 2^ end- oder seitenständige Doppelbindungen pro 1000 Molekulargewichtseinheiten aufweist, und
(b) 2 bis 50 Gew.-% eines nichtwasserlöslichen, selbstvernetzenden Polykondensations-, Polymerisations- oder Polyadditionsharzes, welches eine Doppelbindungszahl von 0,8 bis 4,0 besitzt
2. Bindemittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Emulsion 95 bis 60 Gew.-% der Komponente (A) und 5 bis 40 Gew.-% der Komponente (B) enthalten.
3. Bindemittel gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (A) 0,8 bis 1,5 basische Stickstoffatome und 0,8 bis 2,5 end- oder seitenständige Doppelbindungen pro 1000 NToIekulargewichtseinheiten und die Komponente (B) 1,0 bis 4,0 end- oder seitenständige Doppelbindungen aufweist
4. Bindemittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Komponenten (A) und (B) aus identischen oder chemisch ähnlichen Ausgangsmaterialien aufgebaut sind.
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