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Gerät zum Verschäumen von Flüssigkeiten
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Verschäumen von schäumbaren
Flüssigkeiten, vorzugsweise kosmetischen und haarkosmetischen Präparaten, mit einer
shlauchförmigen Auftragevorrichtung. Derartige Geräte dienen dazu den Zustand eines
flüssigen Stoffes so zu verändern, daß seine Eigenschaften für eine Anwendung günstig
beeinflusst werden. Dabei soll der unmittelbare Kontakt zwischen Präparat und menschlicher
Haut vermieden werden. Gerade im Triseurtechnischen Anwendungsbereich ist die Applikation
in Schaumform eine Alternative zur Anwendung von Flüssigpräparaten, wobei eine Schaumbehandlung
einige Vorteile aufweist: die bei ständigem Kontakt des Präparats zur Haut des behandelnden
Friseurs auftretenden Reizungen sind ausgeschlossen; selbst kleinere Mengen Flüssigkeit
können gleichmäßig verteilt und aufgetragen werden; die Wärme der Kopfhaut oder
die Wärme, die durch chemische Reaktion von Präparaten entsteht wird durch die zur
umgebenden Luft isolierenden Schaumbläschen gespeichert und unterstützt und beschleunigt
die Behandlung; durch die Schaumbildung wird ein unerwünschtes Ablaufen des Präparats
verhindert und die Verdunstung bzw. Verflüchtigung verzögert.
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Schaumgeräte dieser Art sind bereits bekannt. In der schweizer Patentschrift
Nr. 44504O ist ein Verfahren und eine Vorrichtung vorgeschlagen, in der durch Einblasen
von Druckgas in ein in die Flüssigkeit eingetauchtes perforiertes Rohr Schaum hergestellt
und unter weiterer Beaufschlagung
mit Druckgas durch in ein Sieb
oder ein Netzwerk enthaltenden Austrittskanal, mit sich kontinuierlich verengenden
Maschen bis zum Austritt verdichtet wird. Als Treibmittel finden in der Praxis dabei
neben von außen zugeführten Gasen auch Aerosole Verwendung. In der DAS 2521694 wird
ein Schaumgerät vorgestellt, das über eineelektrisch betriebene Membranluftpumpe
die Luft durch einen porösen offenzelligen Körper preßt, der in das Präparat des
Vorratsbehälters eintaucht und dadurch eine Vielzahl kleiner Bläschen in die Flüssigkeit
einleitet. Der über dem Flüssigkeitsspiegel aufsteigende Schau- wird über ein Gehäuseabschnitt
einer Auftragedüse zugeführt und dringt ins Freie.
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Der Nachteil der zuletzt beschriebenen Erfindung besteht darin, daß
die Erzeugung einer gleichbleibenden Schaummenge nur dann erreicht wird, wenn der
poröse Schaumstein vollkommen in die Flüssigkeit eintaucht. Bei niederem Fiüssigkeitsstand
und/oder entsprechender Schräglage bleibt damit eine Restmenge im Vorratsbehälter,
die nicht mehr verschäumt werden kann. Außerdem ist die Zeitverzögerung zwischen
Inbetriebnahme und Schaumaustritt um so größer, je niedriger der Flüssigkeitsspiegel
des Vorratsbehälters ist. Dabei ist die Funktionstüchtigkeit des Gerätes über einen
längeren Zeitraum nicht gewährleistet, da Schwebstoffe und verharzende Partikel
in der angesaugten Luft, wie im Friseurtechnikbereich alltäglich anzutreffen, den
porösen offenzelligen Körper verstopfen. Bei dem Gegenstand des schweizer Patents
nimmt die Menge des erzeugten Schaums vom Beginn an, je nach Lage, mit sinkendem
Flüssigkeitsstand ab.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Schaumgerät zu entwickeln,
das unter Ausschluß vorgenannter Nachteile bei Verwendung von auswechselbaren Vorratsbehältern
bis zu einer Schräglage von 45° zur Vertikalen voll funktionsfähig bleibt, sodaß
bis zur Leerung des Vorratsbehälters
eine konstante Menge Schaum
erzeugt wird. Der Einsatz von Treibgasen, insbesondere den umstrittenen Fluorkohlenwasserstoffen,
soll umgangen werden.
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Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß in einem Gehäuse, das eine Energieversorgung,
ein Antriebsagregat und den Schäumer aufnimmt, in dessen unmittelbarer Nähe eine
Auftragedüse und die Anschlußvorrichtung des Vorratsbehälters vorgesehen ist, erfindungsgemäß
zwei an den Kontaktstellen in gleicher Richtung rotierende scheiben-bzw. walzenförmige
Schwämme durch gegenseitiges aneinanderpressen, bei gleichzeitiger Zufuhr schaumbildungsfähiger
Stoffe aus dem Vorratsbehälter,Schaum erzeugen.
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Dabei sind die Schwämme konzentrisch auf den zwei abtriebsseitigen
Wellen des an den Motor angeflanschten Reduziergetriebes leicht auswechselbar montiert,
wobei das Reduziergetriebe form-oder kraftschlüssig wahlweise beide Schwämme antreibt,
bzw. nur einen Schwamm antreibt, der den anderen durch Friktion ebenfalls in Rotation
versetzt. Der Achsabstand der Schwämme ist kleiner als der Durchmesser eines Schwammes,
wobei vorzugsweise ein Verhältnis von Achsabstand zu Schwammdurchmesser von 0,65
bis 0,67 gewählt wird. Mit diesem Verhältnis wird eine optimale Schaumbildung erreicht.
Da der Raum, in dem der Schaum gebildet wird,durch öffnen des Gehäusedeckels leicht
zugänglich ist, kann nach Säubern des Raumes und/ oder Auswechseln der Schwämme
ein anderes Präparat verschäumt werden. Die weitere Ausgestaltung der Erfindung
ist in den kennzeichnenden Teilen der Ansprüche 5-8 beschrieben.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigt Fig. 1 eine teilgeschnittene Seitenansicht einen erfindungsgemäßen
Schaumgerätes
Fig. 2; die Draufsicht auf das Schaumgerät an der
Schnittstelle A-A der Fig.1 Das in seinem unteren Bereich zylinderförmig ausgebildete
Gehäuse 1, an dem ein Fuß 2 befestigt ist, nimmt die Stromversorgung, dargestellt
durch eine Batterie oder einen wiederauflaabaren Akkumulator 3, der durch nach außen
geführte Kontakte 3a ohne Demontage eines Gehäuseteils wiederaufladbar gestaltet
ist, und ein Schaltelement 4 auf, da den Stromkreis über die elektrischen Leitungen
5 und den Elektromotor 6 schließt.
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An den Motor 6 ist ein Reduziergetriebe 7 angeflanscht, dessen gegenüber
der Gehäusetrennwand la abgedichtet.
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abtriebsseitige Wellen 8, 9 in den oberen Gehäuseteil 10 ragen. Dabei
teilt die Gehäusetrennwand 1a den gesamten Gehäuseraum in zwei gegeneinander abgedichtete
Teile: den unteren Gehäuseteil lb, der auch in sich gekäpselt ist, und den oberen
Gehäuseteil 10 mit der Aurtragedüse 18. Auf den Wellenstümpfen sind leicht auswechselbar
die beiden scheibenförmigen Schwämme 11, 12 befestigt. Über den Schwimmen ist ein
Schieber 13 mit angeflanschtem keilförmigen Stift 14 im Gehäusedeckel 15 geführt.
In dem Schieber 13, der von einer Rückstellzugfeder 16 in einer Endlage federnd
gehalten nird,sind Durchbrüche 17 vorgesehen. Aus dem abgedichteten Raum des oberen
Gehäuseteils 10 führt eine schlauchförmige Auttragedüse 18 nach außen. Im durch
Schrauben 19 oder möglicherweise durch Schnollverschlußelemente gehaltenen Gehäusedeckel
15 ist eine Ankopplungsvorrichtung 20, beispielsweise ein Bajonettverschluß, zur
Aufnahme des Vorratsbehälters und ein Fließkanal 22 vorgeschlagen. Die Präparatsflüssigkeit
ist im Vorratsbehälter in einem Xunststoffsack 23 eingebettet, der an seinem Xopplungsende
24 derart ausgebildet ist, daß beim Ankoppeln des Vorratsbehälter@ 21 an das Schaumgerat
der Kunstatoffsack al Kopplungs.n#e 24 autgeschnitton wird und bei Ausfließen der
Flüssigkeit
Luft durch eine öffnung 25 zwischen Kunststoffsack 23
und Vorratsbehälterwand strömen kann.
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Wird der Stromkreis durch Betätigen des Schaltelementes 4 geschlossen,
so wird der Schwammll entsprechend der durch das Getriebe 7 reduzierten Drehzahl
des Motors 6 in Drehung versetzt. Dieser überträgt durch gegenseitige Reibung die
Drehung auf den zweiten Schwamm 12. Durch die Rotation in Pfeilrichtung, wie in
Fig. 2 gezeigt wird der keilförmige Stift 14 des Schiebers 13 gegen die Kraft der
Rückstellzugfeder 16 aus den Schwämmen gedrückt. Dadurch kommen die Durchbrüche
17 im Schieber 13 in Deckung mit dem im Gehäusedeckel 15 befindlichen Fließkanal
22, und die bereitstehende Flüssigkeit kann auf die Schwämme 11, 12 rieseln. Durch
gegenseitiges Auspressen der Schwämme entsteht im oberen Gehäuseteil 10 in der Nähe
der schlauchförmigen Auftragedüse 18 Schaum, der durch den neugebildeten Schaum
durch die Auftragedüse 18 nach außen gedrängt wird. Bei Unterbrechen des Stromkreises
durch lösen des Schaltelementes 4 kommen die Schwämme 11, 12 zum Stillstand, der
keilförmige Stift 14 bewegt sich durch die Kraft der Rückstellzugfeder 16 in seine
Ausgangsstellung zurück, und der Schieber unterbricht den Flüssigkeitszu auf.
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Alternativ zu dem beschriebenen Ausführungsbei# = könnten wie Antriebsarten
beispielsweise hydraulische oder pneumatische Antriebe eingesetzt werden. Denkbar
wäre ein Motor mit entsprechend niedriger Drehzahl, ohne Getriebe, wobei der Motor
sowohl die Schwämme al auch eine Pumpe betreiben könnte, die Pumpe die Flüssigkeit
fördert und damit eine Alternative zum Schwerkraftaulauf darstellt. Auch wäre der
Einsatz unterschiedlicher Schwandurehmesser, elyptischer Schwammformen, sowie exzentrisch
gelagerterSchwämme möglich. Anstelle der beschriebenen Möglichkeit beim Ankoppeln
des Vorratsbehälters gleichseitig den Kunststoffsack am Kopplungsende aufzuschneiden,
sodaß die Plüssigkeit, rundum abgedichtet, nur dem Fließkanal zufließt, während
Luft durch
die oben liegende öffnung, im Vorratsbehälter zwischen
Vorratsbehälterwand und Kunststoffsack strömt kann ein dafür besonders ausgebildetes
Ventil an dem Kopplungsende des Plastiksacks mit Gegenstück im Gehäusedeckel die
gleiche Funktion erfüllen. Dadurch wäre eine intermittierende Anwendung bei glcichzeitigem
auslaufsicherem Wechsel des Vorratsbehälters gewährleistet.
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Die Erfindung bezieht sich nicht nur auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
sondern umfaßt auch alle anderen nach dem gleichen Prinzip arbeitenden Konstruktionen
undVerfahren.
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L e e r s e i t e