DE2729843C3 - Verfahren zur Rückgewinnung von Tellur bei der Herstellung von Glykolestern - Google Patents
Verfahren zur Rückgewinnung von Tellur bei der Herstellung von GlykolesternInfo
- Publication number
- DE2729843C3 DE2729843C3 DE2729843A DE2729843A DE2729843C3 DE 2729843 C3 DE2729843 C3 DE 2729843C3 DE 2729843 A DE2729843 A DE 2729843A DE 2729843 A DE2729843 A DE 2729843A DE 2729843 C3 DE2729843 C3 DE 2729843C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- tellurium
- fraction
- zone
- stream
- water
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B19/00—Selenium; Tellurium; Compounds thereof
- C01B19/001—Preparation involving a liquid-liquid extraction, an adsorption or an ion-exchange
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J27/00—Catalysts comprising the elements or compounds of halogens, sulfur, selenium, tellurium, phosphorus or nitrogen; Catalysts comprising carbon compounds
- B01J27/28—Regeneration or reactivation
- B01J27/30—Regeneration or reactivation of catalysts comprising compounds of sulfur, selenium or tellurium
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C67/00—Preparation of carboxylic acid esters
- C07C67/04—Preparation of carboxylic acid esters by reacting carboxylic acids or symmetrical anhydrides onto unsaturated carbon-to-carbon bonds
- C07C67/05—Preparation of carboxylic acid esters by reacting carboxylic acids or symmetrical anhydrides onto unsaturated carbon-to-carbon bonds with oxidation
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P20/00—Technologies relating to chemical industry
- Y02P20/50—Improvements relating to the production of bulk chemicals
- Y02P20/584—Recycling of catalysts
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Rückgewinnung von Tellur und zur Entfernung von
verunreinigenden Metallbestandteilen aus einer hochsiedenden Tellur enthaltenden Fraktion, die bei der
Herstellung von Mono- od^-r Diesu-rn aus Äthylen- oder
Propylenglykol und aliphatischen Carbonsäuren mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen durch Ox iation von Äthylen
oder Propylen mit molekularem Sauerstoff in Gegenwart einer aliphatischen Carbonsäure mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen und eines Tellur-Katalysators anfällt.
Die Herstellung von Glykolestern durch Oxidation von Olefinen mit molekularem Sauerstoff in einem eine
Carbonsäure enthaltenden Medium unter Verwendung eines Tellur-Katalysators ist in einer Reihe von
Patentschriften beschrieben, wie den US-PS 36 68 239, 36 89 535, 37 43 672, 37 78 468, 37 15 389 und 38 72 164.
Bei diesen Verfahren wird die bei der Oxidationsstufe erhaltene Reaktionsmischung in verschiedenartiger
Weise zur Gewinnung der als Glykolester angestrebten Produkte behandelt, wobei eine hoch-siedende Rückstandsfraktion anfällt, die wertvolles Tellur enthält, das
erneut für die Oxidation verwendet werden kann. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei der Durchführung dieser
Verfahren verschiedene Fremdmetalle, wie Eisen, Chrom und Nickel und in gewissen Fällen auch
Molybdän, Titan, Kupfer und dergleichen in das System eingeführt werden, und zwar entweder als Spurenbestandteile der dem System zugeführten Ausgangsmaterialien oder, was häufiger ist, als Ergebnis der
korrosiven Wirkung der Reaktionsmischung und ihrer Bestandteile auf die Materialien, aus der die verwendete
Vorrichtung hergestellt ist, mit denen die bei der Reaktion angewandten Bestandteile in Kontakt korn
men. Obwohl diese Metalle in sehr geringen Mengen zugeführt werden, sammeln sie sich nach und nach in
zunehmender Menge an, wenn das Verfahren kontinuierlich durchgeführt und die das Tellur enthaltende
hoch-siedende Rückstandsfrzktion wiederhol« in die
Oxidationsstufe eingespeist wird, so daß sie mit der Zeit
eine nachteilige Wirkung auf die Oxidationsreaktion
ausüben können. Demzufolge ist es erforderlich, einen zu reinigenden Strom aus der im Kreislauf geführten
hoch- siedenden Fraktion abzuziehen, um die Menge dieser Metalle auf einem tolerierbaren Wert zu halten.
Das Reinigen des im Kreislauf zurückgeführten Stroms ist auch deshalb erwünscht, um die Ansammlung von
hoch-siedenden organischen Bestandteilen in der Reaktionsmischung zu verhindern. Der abgezogene
Reinigungsstrom enthält jedoch nicht nur die unerwünschten Metalle und die »schweren« organischen
Metalle, sondern auch den wertvollen nützlichen Tellur-Katalysator, so daß bislang die wirksame
Rückgewinnung des Tellurs zur Wiederverwendung bei ier Reaktion ein erhebliches Problem in der Praxis
darstellt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, durch das sich aus den bei
derartigen Umsetzungen anfallenden metallhaltigen Fraktionen das Tellur rückgewinnen und die verunreinigenden Metallbestandteile sauber entfernen lassen.
Diese Aufgabe wird beim eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß nun dadurch gelöst, daß
man das rückzugewinnende Tellur und die zu entfernenden Metallbestandteile enthaltende hoch-siedende
Fraktion mit Wasser und/oder einer wäßrigen alkalischen Lösung behandelt und den gebildeten Niederschlag, der im wesentlichen sämtliches in der Fraktion
vorhandenes Tellur enthält, von der die verunreinigenden Metalle enthaltenden wässrigen Schicht abtrennt.
Die nach dem eri indungsgemäßen Verfahren aufzuarbeitenden metallhaltigen Fraktionen der bereits näher
bezeichneten Art fallen bei Herstellungsverfahren von Mono- oder Diestern aus Äthylen- oder Propylenglykol
und niederen aliphatischen Carbonsäuren an, wie sie beispielsweise aus den eingangs genannten US-Patentschriften bekannt sind. Beispiele für hiernach herstellbare Ester sind Äthylenglykol- und Propylenglykoldiacelat, -dipropionat, -dibutyrat, -diisobuivrat, -divalerat und
-dicapronat sowie die entsprechenden Monoester.
Der Tellur-Katalysator kann bei derartigen Oxidationsverfahren in elementarer Form als feines Pulver in
die Oxidationszone eingeführt oder in irgendeiner Form unter Oxidationsbedingungen, die mindestens einige
lösliche Kationen ergeben, in das Reaktionsmedium eingebracht werden. Beispielsweise kann man das Tellur
als Carbonat, Oxid, Hydroxid, Bromid, Chlorid, Alkoholat mit einem niedrigen Alkohol, wie Methylat, als
Phenolat oder Carbuxylat zugeben. Vorzugsweise liegt
das Tellur in Form des Oxids, des Hydroxids oder in Form eines Salzes mit der Carbonsäure und am
bevorzugtesten in Form des Oxids vor. Weiterhin kann die verwendete Tellurverbindung Verunreinigungen
enthalten, die normalerweise in handelsüblichen Verbindungen enthalten sind, und muß daher nicht gereinigt
werden. Das Tellur kann auch in der Form vorliegen, wie man es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aus
den anfallenden hoch-siedenden Fraktionen zurückgewinnt.
Zusammen mit dem Tellur-Katalyssior wird dabei in
der Regel auch eine Halögcncjiiellc verwendet, die
irgendeine Verbindung sein kann, die unter den Oxidationsbedingungen in der Losung Bromidioncn
oder Chloridioncn liefert. Beispielsweise kann das Brom in elementarer Form (Br2), als Bromwasserstoffsäure, als
Tellurbromid, in Form eines organischen Bromids oder
in Form eines Mctallbromids verwendet werden. Das
Chlor kann in entsprechender Form eingesetzt werden.
Geeignete organische Halogenide sind sämtliche Bromoder Chlor-Derivate des zu oxidierenden Olefins und
der Reaktionsprodukte, Die Gesamtkonzentration der vorhandenen Tellurkationen, ausgedrückt als Äquivalent des Kations pro Äquivalent Halogen, kann von
etwa 1 :0,01 bis etwa 1 :100 variieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise auf eine nach einem in kontinuierlichen Oxidationsverfahren erhaltene metallhaltige Fraktion angewandt, bei
dem das jeweilige Olefin und der molekulare Sauerstoff kontinuierlich in die Oxidationszone eingeführt und dort
kontinuierlich umgesetzt werden. Normalerweise wird die als Reaktionsteilnehmer verwendete Carbonsäure
ebenfalls kontinuierlich in die Reaktionszone eingeführt, aus der das in flüssiger Phase vorliegende Reaktionsmedium üblicherweise kontinuierlich abgezogen wird. Das
in flüssiger Phase vorliegende Reaktionsmedium enthält die gewünschten Esterprodukte und deren Vorläufer
neben dem zu gewinnenden Tellur und den zu entfernenden verunreinigenden Metallen. Man kann
jedoch auch die als ReaktionsteilneWmer verwendete
Carbonsäure intermittierend zuführen unri das in flüssiger Phase vorliegende Reaktionsmedium ebenfalls
intermittierend abziehen. Die Reaktion kann bequemerweise in einem Reaktionsgefäß durchgeführt werden,
wenngleich man gewünschtenfalls die Reaktion auch in zwei oder mehr in Reihe geschalteten Behältern
ablaufen lassen kann.
Ein solches Verfahren wird beispielsweise so durchgeführt, daß man aus der Reaktionszone einen :
gasförmigen Abstrom abzieht, der überwiegend aus inerten Gasen, die zusammen mit dem Sauerstoff
eingeführt worden sind, nichtumgesetztem Sauerstoff, nichtumgesetztem Äthylen, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und geringeren Mengen von verdampften, ■
normalerweise flüssigen Bestandteilen der flüssigen Reaktionsmischung besteht. Dieser gasförmige Abstrom wird in geeigneter Weise teilweise kondensiert,
um die kondensierbaren Anteile zu verflüssigen, die zusammen mit dem flüssigen Beschickungsstrom der ι
Oxidationszone zugeführt werden können, während der nichtkondensierte Anteil des gasförmigen Abstroms in
die Oxidationszone zurückgeführt wird, in der er mit frischem Äthylen und frischem sauerstoffhaltigem Gas
ergänzt wird. Man kann die Abstromgase auch ohne ' Kondensation im Kreislauf zurückführen, wobei die
Kondensation nur auf das Spülgas angewandt wird. Geeigneterweise wird ein Teil des im Kreislauf
geführten gasförmigen Stroms abgezogen, um die Ansammlung von inerte» Bestandteilen zu verhindern, .ι
Gleichzeitig wird ein flüssiger Abstrom, der einen Teil des flüssigen Reaktionsmediums darstellt, in einem
kontinuierlichen Verfahren abgezogen, bei dem eine flüssige Beschickung kontinuierlich eingeführt wird. Der
flüssige Abstrom kann überfließendes Material sein, das an dem gewünschten Flüssigkeitsniveau in der Reaktionszone entnommen werden kann. Dieser flüssige
Abstrom wird dann zur Gewinnung der als Produkte angestrebten Glykolacetate und zur Entfernung von
Wasser und unerwünschten organischen Nebenproduk- .·' ten behandelt und ergibt einen im Kreislauf gcführien
Strom, der zusammen mit frischer Carbonsäure und frischen Katalysatorbestandtcilcn in die Oxidationszone
riickgcführt wird, wobei der höchstsiedene Anteil dieses im Kreislauf geführten Stroms zur Bildung der ■·
erfindungsgemäß zu behandelnden Fraktion dient, um in maximalem Ausmaß die unerwünschten Metalle zu
entfernen und das wertvolle Tellur rückzugewinnen und
weiter in das Verfahren einzuführen.
Der zur Aufarbeitung eines bei einer derartigen Oxidation anfallenden Reaktionsgemisches wird der aus
der Oxidationszone kommende Produktstrom verdampft, was vorzugsweise in einer Zone zur fraktionierten Destillation erfolgt, wenngleich man auch eine
Entspannungsverdampfung oder Kurzwegverdampfung durchführen kann, um die flüchtigen Bestandteile der
Mischung, einschließlich Wasser, Carbonsäure und einige der halogenhaltigen Verbindungen, über Kopf
abzuziehen, die hierdurch weitgehend von den schwereren Bestandteilen abgetrennt werden, die die Glykolester, eine gewisse Menge der Carbonsäure, schwerere
halogenhaltig Verbindungen, nichtflüchtige Katalysatorbestandteile einschließlich Tellur, und dergleichen
einschließen. Die leichtere Fraktion wird dann zur Abtrennung des Wassers einer azeotropen Destillation
unterworfen, wie es in der US-PS 37 43 672 beschrieben
ist.
Die bei den obigen Destillationen anfallende schwerere Fraktion wird dann vorteilhafterwei.se einer weiteren
Destillation unterworfen, um die Abtrennung der Produktester von dem Rest der schwereren Fraktion zu
bewirken, wobei die Produktester über Kopf abgezogen werden und die schwereren Anteile als Sumpfprodukte
gewonnen werden.
Bei der Durchführung der oben erwähnten Destillation kann man irgendwelche üblichen Vorrichtungen
verwenden, wie kontinuierlich betriebene Kolonnen, die mit Böden versehen oder gepackt sein können, wobei
man die Drücke und Temperaturen in üblicher Weise entsprechend variieren kann, um die gewünschten
Trenneffekte zu erreichen.
Der das flüssige Produkt enthaltende Abstrom aus der Oxidationszone wird am besten so abgetrennt, wie
es in der US-PS 38 72 164 beschrieben ist. Wie in dieser Druckschrift angegeben, wird die als Sumpfprodukt bei
der letzten Destillation gewonnene schwerere Fraktion gewünschtenfalls in Komination mit schwereren Fraktionen aus vorhergehenden Destillationen und mit
frischer Carbonsäure und frischen Katalysatorbestandteilen im Kreislauf erneut in die Oxidationszone
eingeführt. Um eine Ansammlung von metallischen Verunreinigungen und von hoch-siedenden organischen
Bestandteilen zu verhindern, wird ein Teil der schwereren Fraktion abgetrennt, dessen Volumen von
der Menge der vorhandenen Metalle und »schweren« organischen Bestandteilen abhängt. Die Menge solcher
verunreinigender Metalle in der schwereren Fraktion sollte möglichst niedrig gehalten werden, um ihren
Einfluß weitestgehevfd zu vermindern und irgendwelche »Ansammlungen« der schweren organischen Materia
lien abzutrennen. Wie bereits erwähnt, können die verunreinigenden Metalle zusammen mit den Bestandteilen der Beschickung, die in der im Handel erhältlichen
Form direkt und ohne weitere Reinigung eingesetzt werden können, in das System eintreten. Die Metalle
können auch durch eine allmähliche Korrosion der Metalloberflächen mit denen die der Oxidation
unterliegende Reaktionsmischung und ihre Bestandteile während der Oxidation und während der anschließenden Verarbeitung der Reaktionsmischunp in Kontakt
kommen, eingeschleppt werden. In der Regel werden als Konstruktionsmaterialien, beispielsweise für die Reaktoren, die Leitunger. Hie Kühler und die Destillationssäulen, Metalle und/oder Legierungen, wie rostfreier
Stahl, Monelmetall, Hastelloy oder Titan verwendet, so daß die in den schwereren Sumpffraktionen der
Destillation durch Abtrennung der Produktester gefundenen verunreinigenden Metalle Metalle der oben
beschriebenen Art sein können, insbesondere Eisen, Chrom und Nickel. Die Korrosionsgeschwindigkeit ist
extrem niedrig, so daß zu einem bestimmten Zeitpunkt nur sehr geringe Mengen der Metalle in das System
eingeführt werden. Bei einer kontinuierlichen Arbeitsweise unter ständigem Rückführen der Materialien im
Kreislauf können sich diese geringen Mengen jedoch in unerwünschter Weise ansammeln, so daß sie abgetrennt
werden müssen, um ihre Menge vorzugsweise innerhalb vorbestimmter Grenzen zu halten. Die Abtrennung
erfolgt normalerweise kontinuierlich, wenngleich man gewünschtenfalls auch intermittierend einen Reinigungsstrom
abziehen kann. Da die schwerere Fraktion im wesentlichen die Gesamtmenge der Tellur-Katalysatorrückstände
enthält, die in dem aus der Oxidationszone abgetrennten Reaktionsprodukt enthalten sind,
enthalten sämtliche Keinigungsströme dieses wertvolle
Tellur, so daß sich ein erheblicher Verlust einstellen würde, wenn diese Ströme lediglich verworfen würden.
Im allgemeinen stellt der Reinigungsstrom etwa 1% der
gesamten schwereren Fraktion dar, wenngleich man auch einen geringeren Anteil abtrennen kann, der von
der betreffenden Zusammensetzung der gereinigten Fraktion abhängt.
Gewöhnlich enthält die bei derartigen Umsetzungen anfallende schwerere Fraktion IO bis 80 Gew.-%
Glykolester, 2 bis 50 Gew.-% hoch-siedende Materialien, einschließlich halogenierter Verbindungen, 2 bis 30
Gew.-% Tellur, als Te ausgedrückt, und verunreinigende Metalle, die sich durch die Kreislaufführung angesammelt
haben. Diese Zusammensetzung ist jedoch lediglich ein Beispiel und variiert in Abhängigkeit von den
besonderen angewandten Verfahrensparametern, den verwendeten Konstruktionsmaterialien und der besonderen
Art und Weise der Durchführung der Destillation. Wenn der Gehalt an Glykolester relativ hoch ist, wird
der Reinigungsstrom vorteilhafterweise aufkonzentriert, beispielsweise durch eine Vakuumdestillation, um
der relativen Gehalt des Tellurs und der verunreinigen rff*n MAtaÜA in Hpr Ki»hi»nAt>\ir>n PIiieciirH^oit -71. or-KrtU««
der beschriebenen Weise behandelt wird.
Bei der Behandlung oder Extraktion mit Wasser gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet man I bis
1000 Volumen Wasser pro Volumen der zu behandelnden abgezogenen Flüssigkeit. Obwohl man diese
Flüssigkeit nur einmal mit Wasser extrahieren kann, führt man die Extraktion vorzugsweise in einer Vielzahl
von Stufen durch, beispielsweise mit zwei Chargen Wasser. Um die Extraktion zu bewirken, wird die
abgezogene und zu reinigende Flüssigkeit mit dem gewünschten Volumen Wasser vermischt und kurz
geschüttelt oder gerührt bzw. bewegt, beispielsweise während 30 bis 60 Sekunden, worauf man das Material
sich absetzen und zu einer wäßriger Phase und einem Niederschlag trennen läßt. Die wäßrige Phase wird
ohne weiteres durch einfaches Dekantieren von dem Niederschlag abgetrennt, wenngleich man gewünschtenfalls
auch eine Filtration durchführen kann. Das Wasser kann irgendeine gewünschte Temperatur
aufweisen, wird jedoch vorzugsweise mit einer Temperatur von mindestens 25°C angewandt, da sich
hierdurch eine optimale Wirkung ergibt. Die Behandlung oder die Extraktion mit der wäßrigen alkalischen
Lösung wird in der gleichen Weise durchgeführt, wenngleich man dann, wenn die Behandlung mit der
alkalischen Lösung sich an eine Extraktion mit Wasser anschließt, lediglich den bei der wäßrigen Extraktion
gebiloeten Niederschlag behandelt. Die alkalische Lösung kann irgendeine wäßrige Lösung mit einem
pH-Wert von mehr als 7,0 sein, deren Alkalinität durch irgendein lösliches alkalisches Mittel, wie Ammoniak,
ein Alkalimetallhydroxid, beispielsweise Natriumhydroxid, ein Alkalimetallcarbonat, beispielsweise Natriumcarbonat,
und dergleichen verursacht wird. Vorzugsweise besitzt die alkalische Extraktionslösung einen
pH-Wert von mindestens 9,0. Nach der alkalischen Extraktion wird das zurückbleibende Produkt vorzugsweise
abschließend mit Wasser gewaschen, insbesondere wenn eine alkalische Behandlungslösung mit einem
relativ hohen pH-Wert verwendet worden ist. selbst wenn dies nicht absolut notwendig ist. Die Extraktion
bevor der Strom der erfindungsgemäßen wäßrigen und/oder alkalischen Extraktion unterzogen wird. Die
bei diesem Aufkonzentrieren abgetrennten flüchtigeren Bestandteile werden vorteilhafterweise in das System
zurückgeführt, beispielsweise dadurch, daß man sie gewünschtenfalls dem schweren im Kreislauf geführten
Strom zusetzt.
Demzufolge wird der Reinigungsstrom, nämlich die zu reinigende >.och-siedende Fraktion, mit Wasser oder
einer wäßrigen alkalischen Lösung oder sowohl mit Wasser als auch mit der alkalischen Lösung behandelt,
wobei zuerst die Behandlung mit Wasser und dann die mit der alkalischen Lösung durchgeführt wird. Überraschenderweise
liegen die verunreinigenden Metalle in einer Form vor, die sich in den Behandlungsmedien löst,
während, was ebenso überraschend ist. das Tellur dies nicht tut, so daß nach der Behandlung das Tellur als feste
Abscheidung zurückbleibt, die direkt in das System zurückgeführt werden kann, beispielsweise durch
Zusatz zu dem schweren im Kreislauf geführten Strom, der erneut in die Oxidationsvorrichtung eingespeist
wird. Üblicherweise wird die erfindungsgemäße Behandlung intermittierend durchgeführt, selbst wenn
kontinuierlich ein Reinigungsstrom abgezogen wird, das heißt, man läßt diesen Strom sich ansammeln, bis ein
leicht zu handhabendes Volumen erreicht ist, das dann in den meisten Fällen aus, wenngleich man vorzugsweise
die zweistufige Extraktion mit zunächst Wasser und dann mit der alkalischen Extraktionslösung anwendet,
insbesondere, wenn sich gezeigt hat, daß die zu reinigende Flüssigkeit oder Reinigungsflüssigkeit Molybdän
enthält.
Im folgenden sei die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese Zeichnung zeigt
die schematische Darstellung eines Beispiels eines Systems, mit dem das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt werden kann. Anhand dieser Zeichnung wird ein Verfahren erläutert, bei dem als Reaktionsteilnehmer
Äthylen, Essigsäure und Sauerstoff verwendet werden, während als Katalysatorsystem ein Material
eingesetzt wird, das kationisches Tellur und anionisches Brom enthält, welchletzteres vorteilhafterweise als
Bromwasserstoff zugeführt wird. Es wird von einem kontinuierlichen Verfahren ausgegangen, wenngleich
die Erfindung darauf nicht beschränkt sein soll.
Man beschickt die Oxidationszone 10, in der ein Reaktionsmedium 11 in flüssiger Phase vorliegt, über die
Leitung 12 mit Äthylen, über die Leitung 13 mit Sauerstoff und über die Leitung 14 mit einem im
Kreislauf zurückgeführten Dampfstrom. Obwohl nur gezeigt ist, daß der im Kreislauf zurückgeführte Dampf
und das sauerstoffhaltige Gas über einen Gasverteiler
16 eingeführt werden, werden normalerweise sämtliche
gasförmigen Materialien in ähnlicher Weise eingeführt. Gewünschtenfalls kann eine (nicht dargestellte) mechanische Hinrichtung zur Bewegung des Reaktionsmediums vorgesehen sein.
Über die Leitung 18 wird der Oxidationszone 10 ferner ein im Kreislauf geführter flüssiger Strom
zugeführt, der im folgenden näher erläutert wird. Der im Kreislauf zurückgeführte flüssige Strom wird über die
Leitung 19 mit frischer Essigsäure und über die Leitung 20 mit frischem Katalysator (z. B. Tefluroxid und
Bromwasserstoff) vermischt. Wie gezeigt, wird der frische Katalysator vorteilhafterweise in dem im
Kreislauf zurückgeführten Flüssigkeitsstrom suspendiert oder gelöst, während die frische Essigsäure
ebenfalls diesem Strom zugesetzt wird, bevor dieser in die Oxidationszone eintritt. Obwohl die anderen
Beschickungsmalerialien vorzugsweise kontinuierlich in die Öxidationszone eingespeist werden, kann man
gewünschtenfalls die frische Essigsäure und/oder den frischen Katalysator ohne weiteres intermittierend
zuführen.
Der Dampf, der nichtumgesetztes Äthylen und Sauerstoff zusammen mit gasförmigen Nebenprodukten
und Verdünnungsmittel und flüchtigere Bestandteile des in flüssiger Phase vorliegenden Reaktionsmediums
enthält, wird über die Leitung 22 aus der Oxidationszone 10 abgezogen und in dem Kühler 24 teilweise
kondensiert. Die kondensierte Flüssigkeit wird in dem Abscheider 26 von dem nichtkondensierten Dampf
getitnnt. Wie in der Zeichnung dargestellt ist, wird die
kondensierte Flüssigkeit über die Leitung 28 aus dem Abscheider 26 abgezogen, während eine geringe Menge
des Dampfes in üblicher Weise über die Leitung 25 abgelassen werden kann. Der Rest des Dampfes ist der
im Kreislauf zurückgeführte Dampfstrom, der über die Leitung 14 in die Oxidationszone 10 zurückgeführt wird.
Ein Teil des in flüssiger Phase vorliegenden Reaktionsmediums wird über die Leitung 29 aus der
Oxidationszone 10 abgezogen und der Destillationszone 30 zugeführt In der Destillationszone 30 wird eine
flüchtige Fraktion, die Wasser. Essigsäure und Produkte,
divi flüchtiger als die Produktester sind, von einer Rückstandsfraktion abgetrennt, die die Produktester
und die weniger flüchtigen und nicht-flüchtigen Bestandteile enthält, worauf die flüchtige Fraktion
ihrerseits in niedrig-siedende Bestandteile und eine Essigsäure-Wasser-Fraktion aufgetrennt wird, die ferner in der Nähe siedende Bestandteile, wie halogenierte,
z. B. bromierte. Verbindungen, enthalten kann.
Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, werden die niedrig-siedenden Bestandteile, die flüchtiger sind als
die Essigsäure-Wasser-Fraktion, über die Leitung 32 abgezogen, während die Essigsäure-Wasser-Fraktion
über die Leitung 36 einer Zone 35 für die azeotrope Destillation zugeührt wird und die Rückstandsfraktion,
die die Produktester enthält über die Leitung 38 abgezogen und in die Produktdestillationszone 40
überführt wird. Die als Dampf oben aus der Destillationszone 30 über die Leitung 32 abgezogenen leichten
Bestandteile können verworfen werden oder können zur Gewinnung einzelner Bestandteile behandelt
werder oder können schließlich kondensiert und mit dem im Kreislauf geführten flüssigen Strom vereinigt
werden, der über die Leitung 18 in die Oxidationszone zurückgeführt wird. Diese verschiedenen Möglichkeiten
sind nicht dargestellt, können jedoch von dem Fachmann ohne weiteres angewandt werden. Die
Lssigsäure-Wasser-Fraktion wird in der Zone 35 in
Gegenwart eines Mittels, das mit Wasser eine möglichst niedrig-siedende azeotrope Mischung bildet, einer
azeotropen Destillation unterworfen, wobei der über Kopf aus der Zone 35 für die azeotrope Destillation
abgehende Dampf, der praktisch ausschließlich aus Wasser und dem das azeotrope Gemisch bildenden
Mittel besteht, über die Leitung 42 in den Kühler 44 geführt wird, worauf das Kondensat in dem Abscheider
46 in eine wäßrige Phase, die über die Leitung 48 verworfen wird, und eine organische Phase getrennt
wird, die überwiegend aus dem das azeotrope Gemisch bildenden Mittel besteht, das im Kreislauf über die
Leitung 50 wieder in die Zone 35 für die azeotrope Destillation zurückgeführt wird. Über die Leitung 52, die
mit dem Abscheider 46 in Verbindung steht, wird geeigneterweise frisches Mittel zur Bildung des
azeotropen Gemisches zugesetzt. Die nichtverdampfte Fraktion der in die Zone 35 für die azeuirupe
Destillation zugeführten Beschickung wird über die Leitung 54 abgezogen und in der Leitung 18 mit dem im
Kreislauf geführten Strom vermischt. In der Produktabtrennzone 40 wird die als Rückstand erhaltene, das
Glykolacetatprodukt enthaltende Fraktion, die überwiegend aus den als Produkt gebildeten Glykolacetaten
besteht, abgetrennt, die nach der Abtrennung irgendwelcher gegebenenfalls vorhandener halogenierter
Verbindungen durch Destillation direkt, beispielsweise als Lösungsmittel oder als Weichmacher verwendet
oder einer weiteren Behandlung unterzogen werden kann, beispielsweise einer Hydrolyse mit Wasser unter
Bildung von Äthylenglykol oder einer Pyrolyse unter Bildung von Vinylacetat, wie es beispielsweise in der
US-PS 36 89 535 beschrieben ist. Eine schwerere Fraktion, die aus höher-siedenden Bestandteilen und
nichtflüchtigen Bestandteilen, einschließlich der Bestandteile des Katalysatorsystems, besteht, wird über
die Leitung 58 aus der Destillationszone 40 abgetrennt. Dies ist der Strom, aus dem gemäß der dargestellten Ausführungsform ein Teil über die Leitung 60 abgezogen und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wird, während der Rest einen
im Kreislauf geführten Strom bildet, der in die Leitung 18 und von dort in die Oxidationszone 10 überführt wird.
Wie rechts unten in der Zeichnung dargestellt, führt eine Leitung 60 zu einer ersten Extraktionszone 70, in
die die Behandlungslösung über die Leitung 72 in einer oder in einer Mehrzahl von Stufen eingeführt wird,
während die bei der Extraktion gebildete und die verunreinigenden Metalle enthaltende wäßrige Phase
über die Leitung 74 abgezogen wird. Gleichzeitig wird der Niederschlag, der im wesentlichen sämtliches
zurückgewinnende Tellur enthält, über die Leitung 76 einer Lagerzone 78 zugeführt Wenn sowohl eine
Extraktion mit Wasser als auch mit einer wäßrigen alkalischen Lösung durchgeführt wird, wird das
niedergeschlagene Material statt in die Zone 78 eingeführt zu werden, über die Leitung 80 in die
Extraktionszone 82 überführt in die über die Leitung 84 die alkalische Behandlungslösung eingebracht wird. Die
bei der Extraktion gebildete wäßrige alkalische Phase wird dann über die Leitung 86 abgezogen, während der
Niederschlag über die Leitung 88 der Zone 78 zugeführt wird. Wie bereits erwähnt wird gemäß einer bevorzugter Ausfühningsform des Verfahrens der Niederschlag
nach der alkalischen Behandlung in der Zone 82 einer abschließenden Extraktion mit Wasser unterworfen.
Dies kann in der Zone 82 erfolgen oder man kann den
Niederschlag in eine getrennte (nicht dargestellte) Zone für diese Behandlung mit Wasser überführen, bevor man
ihn in die Zone 78 einbringt. Wie oben bereits ausgeführt wurde, kann man den über die Leitung 60
zugeführten zu reinigenden Strom vor der Einführung in
die Behandlungszone 70 aufkonzentrieren und/oder sammeln. Hierzu kann man den zu reinigenden Strom
über die Leitung 19 in die Aufkonzentrierungszone 92 überführen, worauf man den aufonzentrierten Strom
über die Leitung 94 in die Behandlungszone 70 überführt, während das flüchtige Material über die
Leitung 96 abgezogen wird. In einem typischen Fall erfolgt die Aufkonzentration durch Kurzwegdestillation
oder Entspannungsdestillation, das heißt bei einer Sumpftemperatur von 100 bis 225°C und einem Druck
von 5 bis 500 mmHg. Wenn der konzentrierte Strom zunächst angesammelt werden soll, wird er über die
Leitung 98 in die Lagerungs- oder Ansammlungszone 100 überführt und schließlich über die Leitung 102 in Hie
Behandlungszone 70 eingespeist. Wenn der zu reinigende Strom ohne Aufkonzentrieren gesammelt werden
soll, wird er direkt über die Leitung 104 in die Zone 100
überführt. Schließlich wird der gewonnene, Tellur-reiche Niederschlag über die Leitung 106 dem Reinigungssystem zugeführt, das als mit der Kreislaufleitung 18 in
Verbindung stehend dargestellt ist, die den hoch-siedenden im Kreislauf geführten Strom führt, während man
den Rest des Tellurs der Oxidationszone 10 wieder zuführt.
Es versteht sich, daß das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf die Behandlung einer mit Metall
verunreinigten Tellur enthaltenden Fraktion beschränkt ist, die in spezifischer Weise hergestellt ist. Man kann die
Oxidation auch unter andersartigen Bedingungen durchführen, bei denen eine Reaktionsmischung anderer
Zusammensetzung erhalten wird. Man kann die Reaktionsmischung auch andersartigen Destillationsbehandlungen
oder Destillationsbedingungen unterwerfen, wie es dem Fachmann ohne weiteres ersichtlich ist,
und man kann schwere Rückstandsfraktionen behandeln, die organische Bestandteile verschiedener Art
enthalten können. Gemäß einem Beispiel einer Destillationsmaünahme,
die sich von der in der Zeichnung dargestellten unterscheidet, kann man die Destillation in
der Zone 30 unter Bildung einer Rückstandsfraktion durchführen und man kann als Beschickung des Zone 40
einen Nebenstrom aus dem unteren Abschnitt der Zone 30 verwenden. In diesem Fall kann mit Hilfe des
erfindungsgemäßen Verfahrens ein Reinigungsstrom aus der Rückstandsfraktion aus der Zone 30 als solcher
oder in Kombination mit der Rückstandsfraktion aus der Zone 40 behandelt werden. Weiterhin ist festzustellen,
daß der »Reinigungsstrom« einen geringen bis zu einem relativ großen Prozentsatz der Rückstandsfraktion
ausmachen kann und gewünschtenfalls auch die gesamte Rückstandsfraktion umfassen kann.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
des Verfahrens der Erfindung.
Man oxidiert Äthylen in Gegenwart von Essigsäure in einem mit einem Mantel versehenen 7,51-Autoklaven,
der mit einer Abziehleitung versehen ist, die derart angeordnet ist, daß in dem Autoklaven ein Flüssigkeitsvolumen von 331 aufrechterhalten wird. Man beschickt
den Autoklaven anfänglich mil einer Aufschlämmung von Tellurdioxid (1% berechnet als Te) uno Bromwasserstoff
(12%), welche Materialien in Eisessig suspendiert und/oder gelöst sind, bis zu dem angegebenen
Flüssigkeitsniveau. Dann erhitzt man den Autoklaven unter Stickstoff auf 145°C und beginnt mit der Zufuhr
von Äthylen und Sauerstoff mit einer solchen Ge-
Ί schwindigkeit, daß die Abgase aus der Oxidationszonc
diese Materialien in einer Konzentration von 8% enthalten. Das aus dem Autoklaven abgezogene Gas
wird mit einer Geschwindigkeit von 7000 bis 8000std.l/h über Leitungen aus rostfreiem Stahl im
in Kreislauf geführt und mit den frisch zugeführten gasförmigen Reaktionsteilnehmern vermischt, während
ein Teil dieses Materials abgezogen wird, um die Ansammlung von Nebenproduktgasen (CO + CO?)
unter Kontrolle zu halten. Durch Regulieren der
ii Gasabzichgeschwindigkeit wird ein Druck von
29,1 kg/cm2 (400 psig) aufrechterhalten. Das im Kreislauf
zurückgeführte Gas wird in einem Kühler aus rostfreiem Stahl auf 200C abgekühlt, um die darin
enthaltene F.ssigsänre zurückzugewinnen. Das in fliisxi-
.'(I ger Phase vorliegende Reaktionsmedium wird bei
Übersteigen des angegebenen Niveaus abgezogen und zunächst bei einer Sumpftemperatur von etwa 140 bis
165°C (bei 60 bis 85 mmHg) im Vakuum destilliert, wobei man eine Überkopf-Fraktion, die überwiegend
_>■> aus Wasser, Essigsäure und niedriger-siedenden Materialien,
einen Mittelstrom, der Essigsäure, Glykolester und veresterte Äther und einige höher-siedende
Bestandteile enthält, und eine Rückstandsfraktion erhält, die höher-siedende Materialien, einschließlich
in der nicht-flüchtigen Katalysatorbestandteile plus Glykolester
enthält. Die Mittelstromfraktion wird fraktioniert in einer Oldershaw-Kolonne destilliert, die IO
Böden unterhalb und 25 Böden oberhalb des Bodens, an
dem das Material eingeführt wird, aufweist. Die
ii Kolonne wird bei Atmosphärendruck und bei einer
Sumpftemperatur von etwa 210 bis 230°C betrieben, um die Hauptmenge der Glykolster und der niedriger
siedenden Materialien als Überkopf-Fraktion für die eventuelle Rückgewinnung abzutrennen und eine
κι Sumpffraktion zu bilden, die die höher siedenden Materialien und eine geringe Menge der Glykolster
enthält. Die Sumpffraktionen beider Destillationseinheiten, die die höher siedenden Materialien, die mcht-Hüchtiger
Katalysatorbestandteile und geringere Mengen
■n Glykolester enthalten, werden zu einer einzigen
schweren Sumpffraktion vereinigt. Diese Fraktion ergibt nach dem Versetzen mit frischer Essigsäure und
frischem Brom (als Bromwasserstoff) einen flüssigen Beschickungsstrom, der mit einer solchen Geschwindig-
iii keit zugeführt wird, daß sich ein konstanter Strom des in
flüssiger Phase vorliegenden abgezogenen Reaktionsmediums ergibt, wobei die Abziehgeschwindigkeit grob
gesprochen einer Verweilzeit von 3/4 Stunde entspricht Nach etwa 48 Stunden des kontinuierlichen Betriebs
τ· in der beschriebenen Weise, während welcher Zeit
periodisch Proben genommen und bezüglich ihrer Zusammensetzung analysiert werden, erreicht man
einen Gleichgewichtszustand. Ungeachtet der längeren Betriebsdauer ist die Korrosion des rostfreien Stahls
hii und die metallische Verunreinigung der Ausgangsmaterialien
derart gering, daß zu diesem Zeitpunkt keine signifikanten Mengen von Fremdmetallen in dem im
Kreislauf geführten Strom festzustellen sind. Demzufolge wird um Bedingungen zu simulieren, die nach
·)■> vielfacher Wiederholung des oben angegebenen Betriebes
vorliegen würden, die im Kreislauf geführte Beschickung des Autoklaven durch Zugabe von
geringen Mengen Eisen, Chrom. Nickel und Molybdän
Il
verunreinigt, wobei die Zuführung dieser Materialien
dadurch erleichtert wird, daß man sie als Eisen(II)-bromid,
Chrornhydroxid, Nickelbromid und Molybdänoxid in solchen Mengen zugibt, daß die schwere Sumpffraktion
nach weiteren 48 Stunden des Betriebes pro 100 Teile 0,23 Teile Fe, 0,0112 Teile Cr, 0,53 Teile Ni und 0,1
Teile Mo enthält, wobei diese schwere Rückstandsfraktion nach 9,2 Teile Tellur enthält.
Man vermischt 50 Gew.-Teile eines zu reinigenden Stroms aus der oben erwähnten schweren Sumpffraktion
mit 100 Gew.-Teilen Wasser mit einer Temperatur von 800C, rührt während etwa 15 Minuten und filtriert.
Der bei der Filtration gewonnene Niederschlag wird mit weiteren 100 Teilen Wasser mit einer Temperatur von
800C vermischt, während etwa IO Minuten gerührt und filtriert. Die Filtrate der beiden Extraktionen werden
vereinigt und analysiert. Es zeigt sich, daß sie 0,007 Teile Chrom, 0,093 Teile Eisen, 0,215 Teile Nickel, 0,0054 Teile
Niederschlag mehr als 97% des in der behandelten Fraktion enthaltenen Tellurs, kein Molybdän und
lediglich etwa 28% des Chroms enthält. Etwa die Hälfte Menge des Nickels ist noch vorhanden und ebenfalls
mehr als 95% des Eisens. Wiederholt man das Experiment ohne die Zugabe von Eisen, um die
Korrosion von Nichteisenlegierungen zu simulieren,
so ist kein Molybdän vorhanden und die Mengen von Chrom und Nickel entsprechen im wesentlichen dei.
angegebenen, so daß der Niederschlag wesentlich weniger als die Hälfte der Fremdmetalle enthält, die
anfänglich vorhanden waren, um einen sehr hohen Prozentsatz des gewünschten Tellurs aufweist (97%).
Bei einer anderen Untersuchungsreihe kombiniert man die Maßnahmen der Beispiele I und 2, daß heißt,
man unterwirft den aus der Probe gebildeten Nieder-
än und Q43Tei!e Teüur enthalten. Dies bedeute! schls17, die mit Eisen. Chrom, Nicke! und MoNbdün
daß mehr als 90% des Tellurs in dem der Reaktion wieder zui.iführenden Niederschlag enthalten bleiben
und daß er im wesentlichen frei ist von Chrom und weniger als 20% des Eisens und Nickels enthält, das in
der behandelten Fraktion enthalten war. Das Molybdän wird in einem Ausmaß von etwa 11% entfernt.
Wiederholt periment ohne die Zugabe von Molybdän, so erhält man einen im wesentlichen fremdmetallfreien
Niederschlag.
Bei einem zweiten Experiment wiederholt man die Maßnahme des Beispiels I, mit dem Unterschied, daß
man als Extraktionsmedium Wasser verwendet, dem man zur Steigerung seines pH-Wertes auf einen Wert
von 9,0 Natriumhydroxid zugesetzt hat. Die Analyse der bei diesem Experiment erhaltenen Filtrate zeigt, daß der
j» versetzt und gemäß der Verfahrensweise des Beispiels 1
mit Wassc· extrahiert worden ist, einer Extraktion mit
einer alkalischen Lösung mit einem pH-Wert von 9, wie es in Beispiel 2 beschrieben ist. Der bei der alkalischen
Extraktion gewonnene feste Niederschlag enthält mehr
-'■'· als 88% des anfänglich vorhandenen Tellurs, kein
Chrom, kein Molybdän und lediglich etwa 17% des Eisens und 11% des Nickels, die in der behandelten
Fraktion enthalten waren.
In ähnlicher Weise können andere verunreinigende
ι» Metalle, wie Kupfer und Mangan, die sich bei der
Korrosion gewisser Legierungen ergeben können, und Titan, das durch die Korrosion einer Titanbeschichtung
eingeschleppt worden sein kann, in wirksamer Weise durch Extraktion entfernt werden, wie es in den
ι") Beispielen 1,2 und 3 beschrieben ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von Tellur und zur Entfernung von verunreinigenden Metallbestandteilen aus einer hoch-siedenden Tellur enthaltenden Fraktion, die bei der Herstellung von Mono-
oder Diestern aus Äthylen- oder Propylenglykol und aliphatischen Carbonsäuren mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen durch Oxidation von Äthylen oder
Propylen mit molekularem Sauerstoff in Gegenwart einer aliphatischen Carbonsäure mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen und eines Tellur-Katalysators anfällt, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Fraktion mit Wasser und/oder einer wäßrigen alkalischen Lösung behandelt und den gebildeten
Niederschlag, der im wesentlichen sämtliches in der Fraktion vorhandenes Tellur enthällt, von der die
verunreinigenden Metalle enthaltenden wäßrigen Schicht abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daS man die Fraktion zunächst mit Wasser
und den bei dieser Behandlung gebildeten Niederschlag dann mit einer wäßrigen alkalischen Lösung
behandelt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/701,464 US4073876A (en) | 1976-07-01 | 1976-07-01 | Preparation of glycol esters |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2729843A1 DE2729843A1 (de) | 1978-01-05 |
DE2729843B2 DE2729843B2 (de) | 1979-07-26 |
DE2729843C3 true DE2729843C3 (de) | 1980-04-17 |
Family
ID=24817483
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2729843A Expired DE2729843C3 (de) | 1976-07-01 | 1977-07-01 | Verfahren zur Rückgewinnung von Tellur bei der Herstellung von Glykolestern |
Country Status (8)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4073876A (de) |
JP (1) | JPS533987A (de) |
BE (1) | BE856381A (de) |
DE (1) | DE2729843C3 (de) |
FR (1) | FR2356594A1 (de) |
GB (1) | GB1563564A (de) |
IT (1) | IT1079964B (de) |
NL (1) | NL168212C (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2834540A1 (de) * | 1978-08-07 | 1980-02-21 | Basf Ag | Verfahren zur herstellung von carbonsaeureestern vicinaler glykole |
US4224301A (en) * | 1979-08-20 | 1980-09-23 | Atlantic Richfield Company | Removal of tellurium from glycol ester solutions |
US4244936A (en) * | 1979-10-09 | 1981-01-13 | Atlantic Richfield Company | Recovery of tellurium from acidic sulfonated ion exchange resins by acid elution |
US4256912A (en) * | 1979-10-09 | 1981-03-17 | Atlantic Richfield Company | Removal of soluble tellurium or compounds thereof from a crude glycol ester solution |
Family Cites Families (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3637515A (en) * | 1966-05-02 | 1972-01-25 | Celanese Corp | Tellurium dioxide solutions |
US3778468A (en) * | 1968-09-26 | 1973-12-11 | Halcon International Inc | Process for preparing ethylene glycol esters |
US3985795A (en) * | 1970-03-03 | 1976-10-12 | Halcon International, Inc. | Process for preparing glycols from their ester precursors |
US3715389A (en) * | 1971-03-01 | 1973-02-06 | Halcon International Inc | Process for preparing glycol esters from olefinically unsaturated compounds |
US3907874A (en) * | 1972-08-09 | 1975-09-23 | Halcon International Inc | Vicinal glycol ester preparation process |
US3872164A (en) * | 1973-12-12 | 1975-03-18 | Halcon International Inc | Preparation of glyocol acetates |
-
1976
- 1976-07-01 US US05/701,464 patent/US4073876A/en not_active Expired - Lifetime
-
1977
- 1977-06-23 NL NLAANVRAGE7706949,A patent/NL168212C/xx not_active IP Right Cessation
- 1977-06-30 IT IT50066/77A patent/IT1079964B/it active
- 1977-06-30 FR FR7720068A patent/FR2356594A1/fr active Granted
- 1977-07-01 DE DE2729843A patent/DE2729843C3/de not_active Expired
- 1977-07-01 JP JP7799077A patent/JPS533987A/ja active Granted
- 1977-07-01 GB GB27703/77A patent/GB1563564A/en not_active Expired
- 1977-07-01 BE BE179008A patent/BE856381A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5743304B2 (de) | 1982-09-14 |
US4073876A (en) | 1978-02-14 |
DE2729843A1 (de) | 1978-01-05 |
FR2356594A1 (fr) | 1978-01-27 |
FR2356594B1 (de) | 1980-02-08 |
IT1079964B (it) | 1985-05-16 |
GB1563564A (en) | 1980-03-26 |
JPS533987A (en) | 1978-01-14 |
NL7706949A (nl) | 1978-01-03 |
NL168212C (nl) | 1982-03-16 |
DE2729843B2 (de) | 1979-07-26 |
BE856381A (fr) | 1978-01-02 |
NL168212B (nl) | 1981-10-16 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE60108448T2 (de) | Verfahren zur Rückgewinnung von Bestandteilen eines Katalysators aus einer Mutterlauge von einer Flüssigkeitsphasen-Oxydationsreaktion | |
DE2256510C2 (de) | Verfahren zur Gewinnung einer von Jod im wesentlichen freien Essigsäure aus einem mit Jod verunreinigten Essigsäurestrom | |
EP1585715B1 (de) | Aufreinigung eines monomers durch extraktion mit einem phasenbildner und kristallisation | |
DE2729843C3 (de) | Verfahren zur Rückgewinnung von Tellur bei der Herstellung von Glykolestern | |
DE10215943B4 (de) | Aufarbeitung von Rückständen bei der Herstellung von Carbonsäuren | |
DE2340395B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von vicinalen Glykolestern | |
DE1493815A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Bisphenol aus harzartigen Nebenprodukten | |
EP0217191A1 (de) | Verfahren zur Abtrennung von Jod und dessen Verbindungen aus den bei der Carbonylierung von Dimethylether, Methylacetat oder Methanol erhaltenen Carbonylierungsprodukten | |
EP0599215B1 (de) | Verfahren zur Isolierung von reinem Diketen unter Rückgewinnung von Wertstoffen | |
DE3220317A1 (de) | Verfahren zur selektiven abtrennung teerartiger produkte, die bei edelmetallkatalysierten carbonylierungsreaktionen gebildet werden | |
DE2950318B1 (de) | Gewinnung und Wiederverwendung von Kobalt- oder kobalt und Manganverbindungen aus dem Witten-DMT-Prozess | |
DE2724191C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Äthylenglykol | |
DE2220182A1 (de) | ||
DE3017651A1 (de) | Verfahren zur hydroformylierung von olefinen | |
CH494721A (de) | Verfahren zur Gewinnung von Heptafluorisopropyl-2'-jodtetrafluoräthyläther | |
DE949051C (de) | Verfahren zur Rueckgewinnung von Kobaltkatalysatoren aus Oxo-Aldehyden | |
DE857491C (de) | Verfahren zur Raffination und Konzentration von ungesaettigten Aldehyden und Ketonen | |
DE2759026A1 (de) | Verfahren zur herstellung von terephthalsaeure | |
DE3226721C2 (de) | ||
EP0475036A1 (de) | Verfahren zur Wiedergewinnung von Rhodium aus den Rückständen der Destillation von Produkten der Oxosynthese | |
DE2844337A1 (de) | Verfahren zur herstellung vicinaler glykolester | |
DE2757067C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von niedrigmolekularen, aliphatischen, einbasischen Carbonsäureestern vicinaler Glykole | |
DE3016336A1 (de) | Verfahren zur reinigung von rohcaprolactam | |
DE2263496C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Acrylsäure und Acrolein | |
DE2110211C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Glykolestern von Olefinen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HALCON RESEARCH AND DEVELOPMENT CORP., 10016 NEW Y |
|
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: SPOTT, G., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |