DE2729007A1

DE2729007A1 - Arzneikapsel mit zwei kammern

Info

Publication number: DE2729007A1
Application number: DE19772729007
Authority: DE
Inventors: Rainer Dr Med Liedtke
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1977-06-28
Filing date: 1977-06-28
Publication date: 1979-01-18

Description

Arzneikapsel mit zwei Kammern
Die Erfindung betrifft eine Arzneikapsel mit zwei getrennten Kammern zur Herstellung aus Hartgelatine,insbesondere zur gesteuerten Arzneimittelfreigabe und zur Applikation physikalischchemisch und/oder pharmakokinetisch inkompatibler Arzneistoffe.
Es ist bekannt,daß Hartgelatinekapseln für die Applikation von Arzneimitteln bereits eine Anzahl biopharmazeutischer Vorzüge in Bezug auf Stabilität der Wirkstoffe, Verträglichkeit, biologische Verfügbarkeit und Steuerung der Wirkungsdauer besitzen.
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Der Erfindung liegt llt aufgabe zugrunde, mit einem einheitlichen Kapseltyp die Möglichkeiten der Unterbringung und Anwendung physikalisch-chemisch und/oder biologisch inkompatibler Wirkstoffe zu verbessern sowie die Anzahl an Steuerungsmuglichkeiten des Freisetzungsvorganges für Kapseln zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig t durch gelost,daß die Kapsel aus Kapselboden und Kapseldeckel und einem zusätzlich auf den Kapselboden oder Kapseldeckel aufgesteckten weiteren Kapseldeckel oder Kapselboden,durch welchen eine zweite Kammer gebildet wird, zusammengesetzt ist.
Um für die in den beiden Kammern enthaltenen Wirkstoffe einen unterschiedlichen Freigabezeitpunkt oder Freigabeort zu erzielen,werden,in einer weiteren Ausbildung der Erfindung,unterschiedlich lösliche Kapseldeckel und/oder Kapselböden verwandt.
Um eine versehentliche mechanische Losung von Kapseldeckel und Kapselboden zu verhindern,werden,in einer weiteren Ausbildung der Erfindung,die Kapseldeckel durch drei oder mehr kranzförmig angelegte komplementäre Ausbuchtungen in Kapselboden und Kapseldeckeln fixiert.
Um eine VergröBerung des durch den aufgesteckten Kapseldeckels abgegrenzten Raumes zu erreichen,wird,in einer weiteren Ausbildung der Erfindung,der Boden des Verschlussteiles flach, kegelförmig oder konkav ausgebildet.
Um eine Kapsel mit drei Räumen zu erzielen,werden,in einer weiteren Ausbildung der Erfindung,gleichzeitig beidseitig je ein Kapseldeckel aufgesteckt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile ergeben sich insbesondere dadurch,daB durch die mechanische Trennung verschiedener Wirkstoffe eine Wirkstoffgemisches physikalisch-chemische Inkompatibilitäten bei der Lagerung vermieden werden, ohne daß dies durch spezielle galenische Stabilisierungsmanahmen unter Verwendung zusätzlicher Hilfsstoffe geschieht, so daß sowohl eine Erhühung der Arzneimittelsicherheit als auch eine Verringerung des pharmazeutisch-technologischen Aufwandes erfolgt.Durch die Verwendung von Kapselhüllen unterschiedlicher Lösungscharakteristik kann'bei Unterbringung einer Ein-Wirkstoff Arzneiform eine zeitliche Verschiebung der Freisetzung von zwei Einzeldosen bei nur einmaliger Kapseleinnahme ermöglicht werden.Hei unterschiedlichen Wirkstoffen in den beiden Kammern kann,bei unterschiedlichen Freisetzungszeitpunkten oder Freisetzungsorten eine biologische Wechselwirkung am Resorptionsort verhindert,die Arzneimittelsicherheit somit erhöht werden.
Werden für die Füllung der Kammern unterschiedlich verarbeitete galenische Formulierungen verwendt, so kann die eigenständige Freisetzungscharakteristik der galenischen Formulierung durch die spezielle Ausbildung des Löslichkeitsverhaltens der Kapselhülle gezielt modifiziert werden.Die Zahl vor programmierbarer Freisetzungscharakteristiken lässt sich somit erhöhen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt, wobei die Beispiele die Erfindung erläutern ohne sie zu beschränken. In Abbildung 1 ist der generelle Ausbau der Kapsel dargestellt. bei der aus Kapseldeckel (1) und Kapselhoden (2) zusammengesetzten Hartgelatinekapsel,ist Ober den Kapselboden ein weiterer Kapseldeckel (3) geschoben, welcher eine zweite zusätzliche getrennte Kammer (4) bildet. Abbildung 2 gibt eine Schnittzeichnung des gleichen Sachverhaltes wieder.In Abbildung 3 ist die Fixierung der Kapselldeckel an dem Mapselboden mittels der krenzförmigen komplementären Ausbuchtungen in Kapselboden und Kapseldeckeln (5) dargestellt. In Abbildung 4 ist zu Zecken der Raumvergrößerung der zuleiten Hammer der Kapselboden flach (6), in Abbildung 5 konkav gewölbt (7) dargestellt.
L e e r s e i t e

Claims

Patentansprüche 1.Arzneikapsel mit zwei getrennten Kammern zur Herstellung aus Hartgelatine,insbesondere zur gesteuerten Arzneimittelfreigabe und zur Applikation physikalisch-chemisch und/oder pharmakokinetisch inkompatibler Arzneistoff, dadurch gekennzeichnet,daB die Kapsel aus Kapselboden und Kapseldeckel und einem zusätzlich auf den Kapselboden oder Kapseldeckel aufgesteckten weiteren Kapseldeckel oder Kapselboden,durch welchen eine zweite Kammer gebildet wird, zusammengesetzt ist(1,2) 2.Arzneikapsel nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,daB die Ausbildung der Kapsel statt mit Hartgelatine mit jedem der Hartgelatine biologisch und technisch gleichwertigen oder besseren Stoff oder Stoffgemisch erfolgt.

3.Arzneikapsel nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,daB Kapselboden und Kapseldeckel oder die Kapseldeckel ein unterschiedliches Löslichkeitsverhalten zeigen.

4.Arzneikapsel nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,daß Kapselboden und Kapseldeckel durch Einfügung von drei oder mehr kranzförmig angelegten, punktförmigen, komplementären Ausbuchtungen in Kapselboden und Kapseldeckeln,fixiert werden. (3) 5.Arzneikapsel nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,daB der Hoden des den zweiten Kammerraum begrenzenden Verschlussteiles flach,kegelförmig oder konkav ausgebildet ist.(4,5) 6. Arzneikapsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß statt einseitig,gleichzeitig beidseitig ein Kapseldeckel aufgeschoben wird.