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"Schwingsessel"
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schwingsessel mit mindestens
zwei federnden Stahlkufen, an denen der Sesselsitz exzentrisch gehaltert ist.
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Derartige Schwingsessel, die auch als Liegesessel ausgebildet sein
können, dienen streßgeplagten Menschen zur raschen körperlichen und nervlichen Entspannung.
Bei den bekannten Schwingsesseln dieser Art hängen Schwingamplitude und Frequenz
nicht nur von den Federungseigenschaften der Stahlkufen, sondern auch von dem Körpergewicht
der Person, die in dem Sessel sitzt, ab.
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Es hat sich aber gezeigt, daß die gewünschte Entspannung des Sitzenden
schnell und vollständig nur dann eintritt, wenn die
Schwingfrequenz
des Sessels niedriger ist als die Atemfrequenz des Sitzenden. Daneben wird bei den
bekannten Schwingsesseln als nachteilig empfunden, daß sich der Sitz bei Belastung
durch Menschen mit schwerem Körpergewicht zu stark, bei Belastung durch Menschen
mit zu geringem Körpergewicht jedoch zu schwach neigt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den bekannten
Schwingsessel der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß er für Menschen
der unterschiedlichsten Körpergewichte gleichermaßen seinem Zweck entsprechend verwendbar
ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Federungseigenschaften
des Sessels einstellbar veränderbar sind.
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Bei einem Schwingsessel gemäß der Erfindung können also die Federungseigenschaften
der Belastung des Sessels durch den Sitzenden angepaßt werden. Bei einem Menschen
mit schwererem Körpergewicht wird man eine größere Federhärte einstellen, so daß
sich eine normale Neigung des Sesselsitzes ergibt. Damit wird gleichzeitig erreicht,
daß die Schwingamplitude reduziert und die Schwingfrequenz erhöht wird. Bei leichtgewichtigen
Menschen wird man dagegen die Federhärte reduzieren, bis auch hier eine normale
Neigung des Sesselsitzes erreicht ist. Dadurch wird gleichzeitig eine Vergrößerung
der Schwingamplitude und eine Herabsetzung der Schwingfrequenz erzielt.
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Eine zweckmäßige Au,gestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß die hinteren Fndstückeder Stahlkufen als-nach oben ug rne gebogene Sch-ingglbeln
verlängert sind, deren freie Endstücke rn an dem :ückwärtigen Ende des Sesselsitzes
befesçigeen Lascher zur V?ränderiing der Federunsseigenschaften des Sessels in Kuf-^nläng¢ichtung
verschiebbar und stufenlos
feststellbar gehalten sind. Nach einem
weiteren Vorschlag kann bei dieser Ausführungsform der Erfindung jede Schwinggabel
durch eine zwischen ihren Schenkeln angeordnete Druckfeder vorgespannt werden.
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Eine andere Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß die hinteren Endstücke der Stahlkufen als nach oben und vorne gebogene Schwinggabeln
verlängert sind, deren freie Endstücke durch je einen Bolzen mit einer am Sesselsitz
befestigten Traverse verbunden sind, die sich auf die Bolzen umgebende Schraubenfedern
abstützt, deren Federweg zur Veränderung der Federungseigenschaften des Sessels
stufenlos veränderbar ist.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Stahlkufen im rückwärtigen Bereich des Sesselsitzes je ein nach oben gerichtetes
Trägerelement aufweisen, durch die ein elastischer Trägergurt hindurchführbar ist,
der mit dem rückwärtigen Ende des Sesselsitzes kraftschlüssig verbunden und zur
Veränderung der Federungseigenschaften des Sessels in unterschiedlicheSlPan 9 aS
uem Trägerelement befestigbar ist.
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Schließlich wird eine Ausführungsform der Erfindung vorgeschlagen,
bei der am hinteren Ende des Sesselsitzes mittig eine schwinggabelförmige dritte
Kufe angeordnet ist, die mit ihrem oberen Schenkel zur Veränderung der Federungseigenschaften
des Sessels in Kufenlängsrichtung verschiebbar und stufenlos feststellbar an einer
Rahmenstrebe des Sesselsitzes befestigt ist und mit ihrem unteren Schenkel auf dem
Fußboden aufliegt.
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Bei einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist an dem Sesselsitz
ein Vibrator angeordnet, durch den Schwingungen einstellbarer Frequenz und/oder
Amplitude auf den Schv ngsecsel auübbar sind.
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Durch den Vibrator wird der erwünschte Entspannungseffekt verstärkt,
zumal dann, wenn die Vib,rationsfrequenz, die der Vibrator dem Schwingsessel aufdrückt,
psychologisch richtig gewählt ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von 5 in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben und erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Schwingsessel in perspektivischer
Ansicht; Fig. 2 das hintere Teilstück einer Stahlkufe des Sessels gem.
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Fig. 1 in abgeänderter Ausführung; Fig. 3 ein Teilstück eines weiteren
Ausführungsbeispieles der Erfindung in perspektivischer Ansicht; Fig. 4 ein Teilstück
eines vierten Ausführungsbeispieles der Erfindung in perspektivischer Ansicht und
Fig. 5 ein Teilstück eines weiteren Ausführun gbeispieles der Erfindung, bei dem
eine dritte Schwingkufe vorgesehen ist, in perspektivischer Ansicht.
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Der Schwingsessel gem. Fig. 1 weist an jeder Seite eine federnde Stahlkufe
10 auf, an deren vorderen vertikal verlaufenden Teilstück ein Rahmen 11 exzentrisch
gehaltert ist, der ein Sitzpolster 12 und ein Rückenpolster 13 trägt. Stahlkufen
10 und Rahmen 11 sind zusätzlich bei 14 verbunden.
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Die rückwärtigen Endstücke der Stahlkufen 10 sind als nach oben und
vorne gebogene Schwinggabeln 15 verlängert. Dic freien Endstücke diesedScawingg-seln
15 weisen d e gleiche Neigung wie W1S-jenige Teilstück des Rahmens 11 auf, das das
Sitzpolster 12 trägt,
und sind in Laschen 16 in Kufenlängsrichtung
verschiebbar und stufenlos feststellbar gehalten, die an dem rückwärtigen Ende des
Sesselsitzes, d.h., des entsprechenden Teilstückes des Rahmens 11 befestigt sind.
Durch die Verschiebung der Endstücke der Schwinggabeln 15 in den Laschen 16 wird
die Länge des fest eingespannten Teiles der Schwinggabeln und damit die Federungshärte
dieses Teiles der Stahlkufen 10 verändert. Bei der größten Länge der Schwinggabeln
15, also bei Einspannung am vordersten Ende weist der Schwingsessel die geringste
Federhärte und demzufolge die größte Schwingungsamplitude und niedrigste Schwingungsfrequenz
auf. Umgekehrt ergibt sich bei Einspannung am hinteren Ende des freien Endstückes
der Schwinggabeln 15, also bei der kürzesten Schwinggabellänge, die größte Federhärte
des Schwingsessels mit der kleinsten Schwingamplitude und höchsten Schwingfrequenz
bei gleicher Belastung.
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Das Ausführungsbeispiel gem. Fig. 2 unterscheidet sich von demjenigen
gem. Fig. 1 lediglich dadurch, daß die Schwinggabel 15 um ein in ihrem Scheitelpunkt
angeordnetes Scharnier 20 aufklappbar ist und zwischen ihren Schenkeln eine Druckfeder
21 aufweist, durch die die Schwinggabel elastisch vorgespannt werden kann. Hierdurch
kann die Federhärte der Schwinggabel 15 und damit des gesamten Schwingsessels zusätzlich
variiert werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn mit besonders schweren
Belastungen des Schwingsessels çerechnet werden muß.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gem. Fig. 3 sind die hintern Endstücke
der Stahlkufen lo ebenfalls ls Shwinggabeln 15 ausgebildet. Die
freien
Endstücke dieser Schwinggabeln 15 sind jedoch nicht in Laschen geführt, sondern
durch je einen Bolzen 30 mit einer am Sesselsitz befestigten Traverse 31 verbunden,
die sich auf die Bolzen umgebende Schraubenfedern 32 abstützt. Zur Veränderung der
Federungseigenschaften des Sessels ist der Federweg dieser Schraubenfedern 32 mit
Hilfe einer auf dem Gewindebolzen 30 drehbaren Mutter 33 stufenlos veränderbar.
Ist der Federweg der Schraubenfedern 32 ganz geöffnet, so ergibt sich die größtmögliche
Schwingamplitude für den Schwingsessel. Sind die Schraubenfedern 32 dagegen mit
der Hilfe der Muttern 33 zusammengedreht, wird die kleinste Schwingamplitude erzielt.
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Um dem Schwingsessel bestimmte Schwingfrequenzen und/oder -amplituden
aufzudrücken, ist an der Unterseite der Traverse 31 ein Vibrator 34 angeordnet,
dessen beispielsweise elektromagnetisch erzeugte Schwingungen über den Rahmen 11
auf den Schwingsessel übertragen werden. Der Vibrator 34 kann auch an anderen Stellen
des Sesselsitzes angebracht werden. Frequenz und Amplitude des Vibrators 34 können
in bekannter Weise eingestellt und variiert werden.
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Bei dem Schwingsessel gem. Fig. 4 laufen die Stahlkufen 10 wie bei
den bekannten Schwingsesseln hinten eben aus. Zur Veränderung der Federungseigenschaften
des Sessels weisen die Stahlkufen lo im rückwärtigen Bereich des Sesselsitzes je
ein nach oben gerichtetes Trägerelement 40 auf. Jedes Trägerelement 40 besitzt im
oberen Bereich einen Durchbruch, durch den elastischer Trägergurt 41 hindurchgeführt
ist, der einerseits mit dem rückwärtigen
Ende des Sesselsitzes
verbunden ist und andererseits in unterschiedlichen Spannungsgraden an dem Trägerelement
40 befestigt werden kann. Ein mit geringem Spannungsgrad, also im oberen Bereich
des Trägerelementes 40 befestigter Trägergurt 41 ergibt eine geringe Federhärte
für den Schwingsessel und somit große Sitzflächenneigung, große Schwingamplitude
und niedrige Schwingfrequenz, während ein stark gespannter, also weiter unten am
Trägerelement befestigter Trägergurt bei gleicher Belastung des Schwingsessels geringere
Sitzflächenneigung, kleinere Schwingamplitude und größere Schwingfrequenz zur Folge
hat.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in Fig.
5 dargestellt. Hier entsprechen die Stahlkufen 10 in ihrer Form vollständig denen
der bekannten Schwingsessel dieser Art.
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Zur Veränderung der Federungseigenschaften des Sessels ist am hinteren
Ende des Sesselsitzes mittig eine schwinggabelförmige dritte Kufe 50 angeordnet,
die mit ihrem oberen Schenkel in Kufenlängsrichtung verschiebbar und stufenlos feststellbar
an einer Rahmenstrebe 51 zwischen den Seitenteilen des Rahmens 11 befestigt ist.
Die dritte Kufe 50 liegt mit ihrem unteren Schenkel - wie die Stahlkufen 10 - auf
dem Fußboden auf. Durch Verschieben des Klemmpunktes an der Rahmenstrebe 51 wird
die schwingende Länge der Kufe 50 und damit die Federhärte verändert. Eine kurze
Gabellänge ergibt wie bei den Schwinggabeln 15 gem. Fig. 1 und 2 eine große Federhärte
mit kleiner Schwingamplitude und hoher Schwingfrequenz,- während durch Verlängerung
des freischwingenden Teiles der Kufe 50 eine Herabsetzung der Federhärte der Kufe
und damit des gesamten Schwingsessel bewirkt wird.
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Die Veränderung der Federungseigenschaften des erfindungsgemäßen Schwingsessels
wurde bei den Ausführungsbeispielen unter der Voraussetzung gleichbleibender Belastung
erklärt. Vorrangiges Ziel der vorliegenden Erfindung ist selbstverständlich, die
Federungseigenschaften des Schwingsessels unterschiedlichen Belastungen so anzupassen,
daß sich insgesant gleiche Sitzflächenneigung, Schwingungsamplitude und Schwingungsfrequenz
ergeben.
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Dies wird, wie eingangs bereits erwähnt, dadurch erreicht, daß bei
größeren Belastungen des Schwingsessels eine größere Federhärte und bei geringeren
Belastungen eine geringere Federhärte eingestellt wird. Andererseits erlaubt die
Erfindung aber durch Änderung der Federungseigenschaften des Sessel auch eine Anpassung
an unterschiedliche Benutzungszwecke des Sessels. Soll der Sessel in eine extreme
Liegestellung mit stark geneigter Sitzfläche gebracht werden, so wird man auch bei
starken Belastungen eine geringe Federhärte wählen.