DE2726751A1 - Verfahren zur herstellung eines plattenfoermigen koerpers - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines plattenfoermigen koerpers

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines plattenförmigen
  • Körpers Verfahren zur Herstellung eines plattenförmigen Körpers.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen plattenförmigen Körpers, an dem zumindest eine Frontoberfläche als Dckorrelieffläche ausgebildet ist, der in seinem Kern ein anorganisches Material und ein organisches duroplastisches Bindemittel enthält und der zumindest an der Dekorrelieffläche eine Kunststoffschicht aufweist.
  • Ein plattenförmiger Körper dieser Art ist z.B. aus der britischen PS 1 017 103 bekannt. Bei seiner Herstellung wird zunächst eine Mischung aus einem anorganischen Material, z.B. Sand, und einem vorkondensierten duroplastischen Kunststoff in Pulverform als Bindemittel in einem Formrahmen zwischen zwei Platten, von denen mindestens eine die Negativform der auf der Plattenfrontfläche auszubildenden Reliefstruktur aufweist, ausgeformt und bei erhöhter Temperatur ausgehärtet. Auf diese Rohplatte wird danach, z.B. mittels einer Gummiwalze, ein mit einem Farbpigment versehenes Kunstharzgemisch, welches bei erhöhter Temperatur beschleunigt aushärtet, aufgetragen und der Auftrag getrocknet. Danach wird das Ganze mit einem pigmentfreien Kunstharzgemisch derselben Art nachgespritzt und schließlich mehrere Stunden in einem Ofen ausgehärtet. Solche Platten haben gute wärmedämm- und brandhemmende Eigenschaften. Dieses bekannte Verfahren ist nun sehr aufwendig, erfordert viel Handarbeit und hohe Investitionen. Außerdem gelingt es bei diese.n Verfahren nicht, sehr feine Oberflächenstrukturen, wie z.B. Holzmaserungsstrukturen, die aber für viele Fälle wünschenswert wären, zu erzeugen.
  • Plattenförmige Körper, bei denen auch sehr feine Oberflächenreliefstrukturen abgebildet werden können, werden z.B. im Spritzgußverfahren aus geschäumtem Polystyrol oder Polyuretanschaum hergestellt, wobei das Gußstück z.B. zur Erreichung der entsprechenden Holztönung danach noch mit einem entsprechenden Lackauftrag versehen wird. Platten dieser Art können, da sie nicht aus einem unbrennbaren Material bestehen, nur entsprechend beschränkt eingesetzt werden.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen plattenförmigen Körpers anzugeben, an dem zumindest eine Frontoberfläche als Dekorrelieffläche ausgebildet ist, wobei das Verfahren wenig aufwendig und die Herstellungskosten pro Platte gering sein sollen und es gestattet, auch sehr feine Oberflächenstrukturen, wie z.B. Holzmaserungen abzubilden, wobei der Körper weitgehend unbrennbar sein soll.
  • Diese Aufgabe wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß in einer Presse mit beheizbaren Preßplatten, die im wesentlichen die Negativform der auszubildenden Körperoberflächen aufweisen, anliegend an zumindest eine der Preßplattenoberflächen eine Folie aus einem thermoplastischen Material eingesetzt wird, und daß zwischen die beiden Folien oder - bei Einsatz nur einer Folie - zwischen diese und eine der Preßplatten eine Schüttung oder ein Preßkuchen, die bzw. der das anorganische Material, welches zumindest zum Teil aus einem-anorganischen Blähmaterial besteht, und das organische duroplastische Bindemittel enthält, eingebracht und das Ganze darauf heiß verpreßt wird, wobei sich die Folien mit dem Kernmaterial verbinden. Dabei kann das Material der tiefziehfähigen thermoplastischen Folie vorteilhaft aus Polyvinylchlorid oder Polyamid bestehen.
  • Gemäß einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht das in der Schüttung oder dem Preßkuchen eingesetzte anorganische Material zumindest zu einem überwiegenden Teil aus einem Blähmaterial vorzugsweise aus geblähtem Vermiculit.
  • Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zur Erleichterung der Abführung der beim Heißpressen vom Preßgut abgehenden volatilen Anteile anschließend an jene Preßplatte, die beim Preßvorgang der nicht-dekorativen Seite des zu verpressenden Körpers zugewandt ist, ein feinmaschiges Drahtnetz eingelegt oder für diese Preßplatte eine mit Entlüftungsöffnungen versehene Preßplatte eingesetzt.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand der Figuren eingehend erläutert.
  • Die Figuren zeigen,jeweils schematisch im Schnitt, die beim Verfahren verwendete Presse in einer Teildarstellung samt der Preßform und dem Preßgut in zwei charakteristischen Phasen des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens.
  • An dem Pressenrahmen 1 ist über eine erste Heizplatte 2 die untere Preßplatte 3 montiert, während die obere Preßplatte 4 über eine zweite Heizplatte 5 am Preßstempel 6 befestigt ist.
  • Ferner ist ein seitlich in die Pressenöffnung einführbarer Formrahmen 7 mit einem Schüttblech 8 (siehe Fig.1) vorgesehen.
  • Schließlich sind im Pressenrahmen 1 noch Ausstoßvorrichtungen 9 angeordnet, welche mit durch Öffnungen in der Heizplatte 2 und der unteren Preßplatte 3 hindurchreichenden, ausfahrbaren Stößeln 10 versehen sind.
  • Die Preßfläche 11 der unteren Preßplatte 3 weist die Negativform der auszubildenden reliefartigen Oberfläche des zu erzeugenden plattenförmigen Körpers auf, während die Form der Preßfläche 12 der oberen Preßplatte 4 so ausgebildet ist, daß an dem zu erzeugenden Körper über seine Fläche nicht zu starke Dickenunterschiede entstehen.
  • Das Herstellungsverfahren verläuft nun wie folgt: Das Ensemble Schüttblech 8 - Formrahmen 7 (siehe Fig.1) befindet sich unbeladen.außerhalb der Presse in einer Beladestation. Für die Herstellung von Platten mit z.B. quadratischer Grundfläche habe der Formrahmen 7 eine Öffnung mit entsprechendem quadratischen Querschnitt. In diese Öffnung wird zunächst ein im wesentlichen quadratischer Zuschnitt einer 100 ,um starken tiefziehfähigen Polyamidfolie 13 (Fig.1) eingelegt, der zumindest an einer Randseite 14 krempenförmig aufgebogen ist. Auf diese Folie 13 wird darauf eine Schüttung 15 in den Formrahmen 7 eingebracht ( Fig.1). Diese Schüttung besteht aus einem Gemenge aus etwa 91,5 Gew.% geblähtem Vermiculitgranulat (Raumgewicht 0,15 g/cm3 ) und 8,5 Gew.% eines pulverförmigen duroplastischen Bindemittels auf Basis von Novolak und Hexamethylentetramin.
  • Auf die in dem Formrahmen 7 eingebrachte Schüttung 15 wird schließlich ein verformbares feinmaschiges Drahtnetz 16 aufgelegt.
  • Das so beladene Ensemble Formrahmen 7 - Schüttblech 8 wird nun in die Pressenoffnung zwischen die beiden beheizten und mit einem Trennmittel besprühten Preßplatten 3, 4 eingeschoben und der Formrahmen 7 an der Presse verriegelt. Die jetzt erreichte Herstellungsphase ist in Fig.1 dargestellt.
  • Als nächster Verfahrensschritt wird das Schüttblech 8 in Richtung des Pfeiles 17 unter dem Formrahmen 7 weggezogen, sodaß der Inhalt des Formrahmens 7 auf die untere Predform 3 absackt. Hierauf wird der Preßstempel 6 nach unten bewegt, wobei die obere Preßplatte 4 durch den Formrahmen 7 hindurchtritt und schließlich das Preßgut als Patrize in der Höhlung der unteren Preßform 3 komprimiert.
  • In diesem in Fig.2 gezeigten Zustand wird das Preßgut nun bei einer Preßplattentemperatur von 1900 C ausgehärtet. Bei einer Dicke des so zu verpressenden plattenförmigen Körpers 16 von 7 - 8 mm beträgt die Preßzeit 25 min. Dabei entsteht zwischen dem thermoplastischen Folienmaterial und dem komprimierten aushärtenden Vermiculit-Bindemittelgemenge eine innige Verbindung, während die untere Preßplattenfläche 11 sich auch in ihren feinsten Strukturen genau an der anliegenden Folienüberfläche abbildet. Der beim Ausheizen bzw. Aushärten des Preßlings abgehende volatile Anteil wird über die durch das Drahtnetz 16 gebildete gasdurchlässige Schicht zum Formrand hin durch den zwischen den Preßplatten 3, 4 gebildeten schmalen Spalt abgeführt.
  • Am Ende der Preßzeit wird die Presse geöffnet, der form rahmen entriegelt und seitlich abgeführt und schließlich der fertig verpreßte plattenförmige Körper 18 samt dem Drahtnetz 14 durch Ausfahren der Stößel 10 der Ausstoßvorrichtungen von der unteren Preßplatte 3 abgehoben und hierauf noch heiß per Hand der Presse entnommen. Obwohl die an der unteren Preßfläche 11 abgebildete Oberfläche des verpreßten plattenförmigen Körpers 18 aus thermoplastischem Material besteht, ergeben sich beim heißen Ausformen überraschenderweise keine Schwierigkeiten; mit den Platten kann nach dem Ausformen ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen hantiert werden.
  • Schließlich wird als letzter Verfahrensschritt das Drahtgitter 16 vom fertig verpreßten Körper 18, da beide höchstens nur sehr schwach aneinander haften, ohne Schwierigkeit abgehoben.
  • Gemäß einer anderen vorteilhaften Verfahrensvariante sind in der oberen Preßplatte 3 Öffnungen und Kanäle zur Abführung des beim Verpressen vom Preßgut abgehenden volatilen Anteils vorgesehen, sodaß bei dieser Verfahrensvariante auf die Einlage eines Drahtgitters 16 verzichtet werden kann.
  • Nach einer anderen vorteilhaften Variante des Verfahrens kann in dem Formrahmen 7 statt der Schüttung 15 ein vorgepreßter Preßkuchen eingebracht werden.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. } Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen plattenförmigen Körpers, an dem zumindest eine Frontoberfläche als Dekorrelieffläche ausgebildet ist, der in seinem Kern ein anorganisches Material und ein organisches duroplastisches Bindemittel enthält und der zumindest an der Dekorrelieffläche eine Kunststoffschicht aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Presse mit beheizbaren Preßplatten, die im wesentlichen die Negativform der auszubildenden Körperoberflächen aufweisen, anliegend an zumindest eine der Preßplattenoberflächen eine Folie aus einem thermoplastischen Material eingesetzt wird, und daß zwischen die beiden Folien oder - bei Einsatz nur einer Folie - zwischen diese und eine der Prenplatten eine Schüttung oder ein PrcP>kuchen, die bzw. der das anorganische Material, welches zumindest zum Teil aus einem anorganischen Blähmaterial besteht, und ds organische duroplastische Bindemittel enthält, eingebracht und das Ganze darauf heiß verpreßt wird, wobei sich die Folien mit dem Kernmaterial verbinden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der tiefziehfähigen thermoplastischen Folie vorteilhaft aus Polyvinylchlorid besteht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der tiefziehfähigen thermoplastischen Folie vorteilhaft aus Polyamid besteht.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Schüttung oder dem Prenkuchen eingesetzte anorganische Material zumindest an einem überwiegenden Teil aus einem Blähmaterial besteht.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als anorganisches Blähmaterial geblähter Vermiculit eingesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erleichterung der Abführung der beim Heißpressen von Preßgut abgehenden volatilen Anteile, anschließeiid an jene Preßplatte, die beim Preßvorgeng der nicht-dekorativen Seite des zu verpressenden Körpers zugewandt ist, ein feinmaschiges Drahtnetz eingelegt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis @ dadurch gekennzeichnet, daß zur Erleichterung der Abführung der beim Heißverpressen vom Preßgut abgehenden volatilen Anteile jene Preßplatte, die beim Preßvorgang der nichtdekorativen Seite des zu verpressenden Körpers zugewandt ist, als eine mit Entlüftungsöffnungen versehene Preplatte eingesetzt wird.
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