DE2725715C3 - Verwendung eines Arylorganobromsilikons als Flammschutzmittel zum Ausrüsten von Textilgut - Google Patents
Verwendung eines Arylorganobromsilikons als Flammschutzmittel zum Ausrüsten von TextilgutInfo
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Description
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flammschutzmittel ein
Arylorganobromsilikon der Formel
worin
χ für einen Mittelwert von 2 bis 3 steht,
R' Äthylen, Propylen und/oder Butylen bedeutet,
y einen Wert von 1 bis 10 hat,
R ein Kohlenwasserstoff rest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, ein Fluorkohlenwasserstoffrest mit
1 bis 18 Kohlenstoffatomen, ein Chlorkohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen und
CH3 CH3 CH3
-OCH2CH2OSi — O — Si — O — Si — OCH2CH2O —<( O
CH3 CH3 CH3
worin χ die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat, ist.
Brr-
Brr
Die Verwendung von Halogenverbindungen verschiedenster Art als Flammschutzmittel zum Ausrüsten
von Textilgut ist bekannt Dies gilt insbesondere für halogenierte organische Verbindungen.
Aus US-PS 37 91998 sind pastenartige härtbare
Organopolysiloxanmassen aus kohlenwasserstoffgruppenhaltigen oder halogenkohlenwasserstoffhaltigen Organopolysiloxanpolymeren,
flüssigen Organophosphaten, wie Tributylphosphat, als Mittel gegen Strukturbildung,
Organoperoxiden, wie Bis(2,4-dichlorbenzoyl)-peroxid, als Härter und üblichen Füllstoffen bekannt, die
gegebenenfalls auch im einzelnen nicht näher bezeichnete Flammschutzmittel enthalten können. Zur Behandlung
von entsprechendem Textilgut aus Baumwoll-, WoIl-, Asbest-, Glas- oder Synthesefasern muß man
diese Massen in flüssigem Zustand zuerst auf ein ungrundiertes Textilgut aufbringen, darauf dann bei
Temperaturen von bis zu etwa 100° C vulkanisieren und das Ganze schließlich bei Temperaturen bis zu etwa
250° C härten. Dieses Verfahren stellt somit eine aufwendige mehrstufige Arbeitsweise dar, und es sind in
obiger US-PS weder allgemeine Angaben noch Ausfuhrungsbeispiele enthalten, die zeigen würden,
welche Flammschutzmittel überhaupt eingesetzt und mit welchem Erfolg verwendet werden könnten.
Vorwiegendes Ziel der US-PS 37 91 998 ist daher auch
keine Flammfestausrüstung von Textilgut, sondern eine saubere und sichere Imprägnierung eines solchen
Materials mit einem Siliconkautschuk ohne Notwendigkeit einer Vorbehandlung des jeweiligen Textilguts mit
einem Grundiermittel oder Haftvermittler. Direkt und 6<>
in einfacher Weise anwendbare Flammschutzmittel zur Ausrüstung von textlien Fasermaterialien werden darin
somit nicht beschrieben.
In JP-OS 73 Ol 475 wird ein Verfahren zur flammfesten,
staubfesten und antistatischen Ausrüstung von Textilgut auf Basis natürlicher, regenerierter oder
synthetischer Fasern beschrieben, das in einer Behandlung des jeweiligen Textilmaterials zuerst mit 3 bis 30
Gew.-% eines phosphor- und bzw. oder halogenhaltigen flammhemmenden Mittels, wie
Tris(2,3-dibrompropyl)phosphat,
Tris(2-bromäthyl)phosphat oder
Trimethylphosphat,
Tris(2-bromäthyl)phosphat oder
Trimethylphosphat,
und anschließend mit 0,05 bis 2Gew.-% eines Organopolysiloxans unter abschließender Hitzehärtung
des Ganzen bei Temperaturen von 90 bis 190° C über eine Zeitdauer von 0,5 bis 10 Minuten besteht. Zur
Erzeugung eines entsprechend ausgerüsteten Textilguts ist auch hiernach somit wiederum eine verhältnismäßig
aufwendige mehrstufige Arbeitsweise erforderlich, so daß sich hiernach Textilmaterialien nicht einfach durch
praktisch einstufige Behandlung, z. B. Imprägnierung, mit einem entsprechenden Flammschutzmittel flammfest
machen lassen.
Die bekannten Mittel und Methoden zur Flammfestausrüstung von Textilgut haben nun jedoch leider den
Nachteil, daß sie entweder zu wenig wirksam und bzw. oder kompliziert in ihrer Anwendung sind. Es besteht
daher Bedarf an einem gut wirksamen Mittel zum Flammfestmachen von Textilien, das zugleich auch in
einfacher Weise direkt angewandt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines obigen Eigenschaften entsprechenden Flammschutzmittels
zum Ausrüsten von Textilgut, und diese Aufgabe wird nun erfindungsgemäß durch die aus den Ansprüchen
hervorgehende Verwendung bestimmter Arylorganobromsilikone gelöst.
CH3
15
20
Es zeigte sich demnach nun, daß sich überraschenderweise
auch spezielle Arylorganobromsilikone als Rammschutzmittel einsetzen lassen. Hierdurch wird die
Anzahl der auf dem Flammschutzgebiet verfügbaren Materialien bedeutend erhöht und der Fachmann in die
Lage versetzt, für die jeweiligen bestimmten Anwendungszwecke die hierzu am besten geeigneten Materialien
auszuwählen. Die einmalige Kombination aus Arylorganobromresten und Silikonresten bei den
erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen sorgt darüber hinaus auch für bestimmte andere
ungewöhnliche Eigenschaften der damit ausgerüsteten Textilien, wobei das hierzu anzuwendende Verfahren
nur eine einfache Imprägnierung des jeweiligen Textilguts erfordert
Der Substituent R' kann bei den erfindungsgemäß zu verwendenden Arylorganobromsilikonen mit der angeführten
allgemeinen Formel, wie angegeben, Äthylen,
Propylen, Butylen oder eine Kombination hieraus sein.
Es werden dabei solche Verbindungen bevorzugt, die im Handel erhältlich sind, wobei der Substituent R'
insbesondere für Äthylen steht In jeder Arylorganobromeinheit
können 1 bis 10 Einheiten der Formel R'O vorhanden sein, und dies bedeutet, daß der Index y einen
Wert von 1 bis 10 haben kann. Vorzugsweise liegt die Anzahl der R'O-Einheiten jedoch im Bereich von 1 bis 5.
Einzelbeispiele für Reste R in der genannten allgemeinen Formel sind
Methyl, Äthyl Propyl, Isopropyl,
Butyl, tert-Butyl, Amyl, Hexyl, Octyl,
2-Äthylhexyl, Decyl, Dodecyl, Octadecyl,
Vinyl, AUyL Hexenyl, Dodecenyl,
Propargyl, Cyclohexyl, Phenyl, Benzyl,
Tolyl, Biphenyiyl, Naphthyl,
3,3,3-Trifluorpropyl,
33,4,4,5,5,5-Heptafluorpentyl,
alpha alpha^Ipha-TrifluortoIyl,
Perfluorcyclohexyl, 3-Chlorpropy.',
4-Chlorbutyl, 2-Cyanoäthyl,
3-Cyanopropyl oder 1,3-Dicyanophenyl.
Von diesen Resten werden Methyl und
bevorzugt
Von diesen Resten werden Methyl und
bevorzugt
Bei den erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen können 1 bis 26 Einheiten der Formel R2SiO
vorhanden sein, und dies bedeutet, daß der Index ζ einen
Wert von 1 bis 26 hat Ein Material mit den günstigsten Flammschutzeigenschaften ergibt sich im allgemeinen
dann, wenn ζ für 1 bis 9 steht
Die erfindungsgemäß benötigten Verbindungen lassen sich herstellen, indem man ein Bromarylcarbinol in
Gegenwart eines geeigneten Katalysators mit einem acetoxyendblockierten Siloxan umsetzt Dieses Verfahren
wird in den Beispielen näher beschrieben. Andere Verfahren zur Herstellung solcher Verbindungen bieten
sich dem Fachmann automatisch an.
Die Arylorganobromsilikone der genannten allgemeinen Formel stellen Flammschutzmittel dar, und sie
lassen sich zu diesem Zweck in jeder geeigneten Weise, beispielsweise durch Sprühen, Tauchen, Klotzen oder
Haltewalzen, auf entsprechende Träger aufbringen. Die
Menge an auf die Träger aufgebrachten Arylorganobromsilikonen ist abhängig von dem jeweiligen Träger
und dem gewünschten Effekt Gelegentlich kann es auch von Vorteil sein, wenn man die jeweuigen flammhemmenden
Verbindungen in den jeweiligen Träger v/ährend dessen Bildung direkt einarbeitet Die Menge
an zu verwendendem Arylorganobromsilikon beträgt im allgemeinen 0,1 bis 5,0 Gew.-%.
Die genannten Arylorganobromsilikone können, wie
oben erwähnt, zur Flammschutzausrüstung der verschiedensten Träger verwendet werden, insbesondere
cellulosehaltiger Träger wodurch diese Träger flammgeschützt werden. Beispiele von Trägern dieser Art sind
Holz, Jute, Baumwolle oder Hanf, und es kann sich hierbei um Sperrholzplatten, Seile, Taue oder Textilien
handeln, oder entsprechende Träger können auch aus Nylon, Polyamiden oder Rayon bestehen.
Das Wesen der Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter erläutert Alle darin enthaltenen Teil-
und Prozentangaben sind auf das Gewicht bezogen, und alle Viskositätswerte sind bei 25° C gemessen, sofern
nichts anderes gesagt ist
Ein mit Rührer, Kühler, Tropftrichter, Ammoniakeinleitfritte und Heizmantel versehener Dreihalskolben
wird mit 188 g
Phenyl
Br2-< O
OCH2CH2OH
(zusammengesetzt aus mono-, di- und tribromsubstituierten aromatischen Ringen mit im Mittel 2 Bromatomen
pro Molekül) und 200 ml eines methoxyendblokkierten Polyäthylenglykols beschickt Das Gemisch wird
mit Ammoniak gesättigt und dann langsam unter Heizen auf 900C mit 106 g
CH3COO[(CH3)2SiO]3OCCH3
versetzt. Zur Bestimmung der Menge an acetoxyendblockiertem Siloxan verfolgt man die Umsetzung durch
gas-flüssig-chromatographische Analyse. Durch das Erhitzen wird die Umsetzung schnei! beendet Das im
Reaktionsgemisch enthaltene Salz (Ammoniumacetat) entfernt man durch zweimaliges Waschen mit Wasser.
Bei der Analyse durch Gas-Flüssig-Chromatographie zeigt sich, daß es hierdurch, wenn überhaupt, zu einer
nur geringen Hydrolyse kommt Durch nachfolgendes Abstreifen des Reaktionsgemisches auf einem Rinco-Separator
erhält man als festes Produkt
CH3 CH3
-OCH2CH2OSi-O-Si-O-SiOCH2CH2O
Br2
CH3
das bei 26 bis 300C schmilzt
Das nach Beispiel 1 hergestellte Produkt unterzieht man zur Ermittlung seiner Flammschutzeigenschaften
folgenden Untersuchungen:
CH3 CH3
Vervielfältiger-Test
Dieser Test ist in Federal Test Methods No. 791A, Methode 6053, »Manifold Ignition Test«, beschrieben.
Zur Durchführung dieses Versuchs erhitzt man die zu untersuchende Flüssigkeit auf 232 ±2° C und läßt sie
dann mit einer Geschwindigkeit von 100 Tropfen pro
Minute durch einen Tropftrichter fallen, der etwa 12,5 cm oberhalb des Zentrums des Vervielfältigers
angeordnet ist Die Oberflächentemperatur des Vervielfältigers ändert man von 316 bis 649° C in Sprüngen von
jeweils 55° C Die Minimalteoiperatur, bei der die Flüssigkeit brennt, wird aufgezeichnet
Bei diesem Test tränkt man ein Kim-Wipe-Tuch mit der zu untersuchenden Flüssigkeit An das Tuch hält
man anschließend 5 Sekunden lang einen Bunsenbrenner und läßt es dann 5 Sekunden abkühlen, worauf man
das Ganze noch insgesamt viermal wiederholt
Man bringt etwa 7 g der zu untersuchenden Flüssigkeit auf eine kleine Aluminiumscheibe oder in
(A) Siloxan:
CH3COOKCHj)2SiO]2OCCH3
Bromarylcarbinol:
10
15
kleine Aluminiumbecher. Anschließend erhitzt man die
Flüssigkeit kontinuierlich mit einem Bunsen-Brenner und beobachtet dabei, ob sich die Flüssigkeit entzündet
oder ob sie brennt
Bei dem oben angegebenen Vervielfältiger-Test entzündet sich die zu untersuchende Flüssigkeit bei etwa
582° C Bei dem genannten Kim-Wipe-Test brennt das Tuch überhaupt nicht Bei dem abgegebenen Aluminiumscheiben-Test brennt das zu untersuchende Material
nach Entfernen der Flamme nicht
Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren wird unter Verwendung äquivalenter Mengen der im folgenden
angegebenen Siloxane und Bromarylcarbinole wiederholt wobei man zu den ebenfalls angeführten Produkten
gelangt
Produkt:
CH3 CH3
CH3 CH3
(B) Siloxan:
CH3N
cH2CHO/ 2H
Produkt:
Br
CH3 \ CH3
O IcH2CHoJ2-SiOI(CH3)C6H5SiO]2-Si VOCHCH2
C6H5 C6H5
CH3 / CH3 \
iO]2 — Si VOCHCH2J2O
iO]2 — Si VOCHCH2J2O
O >—Br2
C) Siloxan:
CH3COOKCH3^SiOM(CH3)C6H5SiO]2OCCH3
Bromarylcarbinol:
Q(C4H8O)4H
Produkt:
Br-
(D) Siioxan:
CHjCOOKCHjJCFjCHzCHzSiOjjOCCHj
Bromarylcarbinol:
I CHj)
Br3-Zc)N-O(CH2CH2O)3 IcH2CHO J3H
Produkt:
CH3 j / CH3
JjKCH3)
Br3-£ O ^0(CH2CH2O)3VCH2CHOZ3KCH3)CF3CH2CH2SiO]3ICH2CHO
(E) Siioxan:
CH3COOKC H3J2SiO]25OCCH3
Bromarylcarbinol:
0(CH2CH2O)10H
3(CH2CH2O)3
Produkt:
-0(CH2C H2O)10KC H3J2SiO]25(C H2C H2O)10^ O >—Br2
(F) Siioxan:
CH3COOKCH3)CICH2CH2CH2SiO]3OCCH3
Bromarylcarbinol:
OCH2CH2OH
Produkt:
OCH2CH2OKCHj)ClCH2CH2CH2SiO]JCH2CH2O--ζ Ο
(G) Siioxan:
CH3COOKCHj)NCCH2CHzSiO]jOCCHj
Bromarylcarbinol:
Br2-C(O X-OCH2CH2OH
Produkt:
OCHzCHzOKCHj^CCHzCHzSiOtCHzCHzO—<f O V-Br2
O >—Br3
Claims (1)
1. Verwendung eines Arylorganobromsilikons der allgemeinen Formel
0(RO)ZR2SiO)2Si(O R% O
R
bzw. oder ein Cyanokohlenwasserstoffresf mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen ist und
ζ einen Wert von 1 bis 26 bedeutet, zum Ausrüsten von Textilgut
ζ einen Wert von 1 bis 26 bedeutet, zum Ausrüsten von Textilgut
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DE2725715B2 DE2725715B2 (de) | 1981-01-22 |
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