DE2725669A1 - Verfahren zur herstellung von sekundaeren aminen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von sekundaeren aminenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C209/00—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
- C07C209/24—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reductive alkylation of ammonia, amines or compounds having groups reducible to amino groups, with carbonyl compounds
- C07C209/26—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reductive alkylation of ammonia, amines or compounds having groups reducible to amino groups, with carbonyl compounds by reduction with hydrogen
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Description
- 3 - O. Z. 32 621
Es sind zahlreiche Methoden zur Herstellung von sekundären Aminen bekannt, z.B„ durch Umsetzung von primären Aminen oder
Ammoniak bei erhöhten Temperaturen, mit Alkylhalogeniden, Alkoholen, Ketonen oder Olefinen» Eine Übersicht über diese
Methoden ist in dem Werk von Houben-Weyl, "Methoden der organischen
Chemie", 4. Aufl., Band 11/1, enthalten» Nach diesen
Methoden erhält man jedoch im allgemeinen Mischungen aus primären, sekundären und tertiären Aminen. Die Isolierung der
sekundären Amine aus den Gemischen, z.B. durch Destillation, erfordert einen hohen Destillationsaufwand„
Im technischen Maßstab werden sekundäre Amine vorzugsweise durch Umsetzung von Aldehyden mit primären Aminen unter hydrierenden
Bedingungen in Gegenwart eines Hydrierkatalysators und einer Base, insbesondere NaOH oder KOH hergestellt.
Dieses Verfahren hat jedoch Nachteile:
Die Ausbeuten an sekundären Aminen betragen höchstens 80 bis 85%
der theoretisch möglichen Ausbeute, so daß die Reinigung der rohen Amine von Nebenprodukten aufwendig ist.
Die alkalischen Katalysatoren bilden mit den Aminen oft unlösliche,
feste bis halbfeste Produkte unbekannter Konstitution. Diese Stoffe führen vor allem bei fortlaufendem (kontinuierlichen)
Betrieb zu Störungen, da sie sich in den Leitungen und Ventilen im Bereich der Hydrier-Reaktoren und außerdem auf der
Oberfläche der Hydrier-Katalysatoren ablagern, so daß deren Aktivität und damit die Ausbeute stetig abnimmt.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, das vorstehend beschriebene Verfahren hinsichtlich der möglichen Ausbeute und der Standzeit
der Katalysatoren zu verbessern. Es wurde gefunden, daß die Ausbeuten an sekundären Aminen auf über 95 % der berechneten
Theorie gesteigert, Ablagerungen von Feststoffen in den Leitungen vermieden und die Lebensdauer der Hydrier-Katalysatoren
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erheblich gesteigert werden können, wenn man anstelle einer anorganischen Base eine quaternäre Ammoniumbase verwendet.
Quaternäre Ammoniumbasen, die durch die allgemeine Formel (I)
* 0Ηθ
1 ^ dargestellt werden können, wobei die Reste R bis R je eine
gleiche oder verschiedene Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aralkylgruppe, die ihrerseits funktioneile Gruppen enthalten, bedeuten,
sind im allgemeinen gut bekannte Verbindungen. Sie können allgemein durch vollständige Alkylierung von Ammoniak oder
Aminen bzw. Ammoniumsalzen mit den bekannten Alkylierungsmitteln erhalten werden; falls Salze der Ammoniumbasen mit Säureanionen
vorliegen, können diese in bekannter Weise unter Freisetzung der Base gespalten werden. Ersichtlich ist hierbei die Wahl der
1 Ί 1
Substituenten R bis R nicht entscheidend; die Reste R bis
/}
R können z.B. jeweils 1 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisen.
R können z.B. jeweils 1 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisen.
Unmittelbar werden quaternäre Ammoniumbasen erhalten, wenn man
Ammoniak oder Amine mit Alkylenoxiden als Alkylierungsmittel umsetzt, wobei stufenweise die Mono-, Di- und Trialkanolamine
und schließlich Tetrahydroxyalkylammonium-hydroxide gebildet werden. Bevorzugt sind Umsetzungsprodukte von Ammoniak mit
Äthylen- oder Propylenoxid.
Dieser Sachverhalt, der an sich wenig bekannt ist, führt dazu, daß bei der Herstellung der Alkanolamine ein stark basisches
Nebenprodukt gebildet wird, das nach dem Abdestillieren der Amine hinterbleibt. Die Untersuchung hat gezeigt, daß es sich
offenbar um quaternäre Ammoniumbasen der o.a. Struktur handelt, jedoch soll die Erfindung im Kern so verstanden werden, daß der
Destillationsrückstand einer solchen Synthese der Alkanolamine ein besonders bevorzugter Katalysator ist, der leicht zugänglich
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und bei größerem Bedarf auch absichtlich, d.h. nicht nur als Nebenprodukt hergestellt werden kann.
Der Vorschlag, diesen Destillationsrückstand anstelle einer anorganischen Base zu verwenden, ist schon in der DT-OS
21 21 325 beschrieben. Das Verfahren dieser Beschreibung
unterscheidet sich jedoch von dem vorliegenden Verfahren grundsätzlich dadurch, daß nicht unter relativ scharfen,
hydrierenden Bedingungen gearbeitet wird. Die Beständigkeit und Anwendbarkeit einer quaternären Base unter hydrierenden Bedingungen
war nicht ohne weiteres zu erwarten, da es bekannt ist, daß unter diesen Bedingungen empfindliche Amine entalkyliert werden,
u.U. bis zum Ammoniak. Auch kann aus der Hydroxyalkylgruppe Wasser abgespalten werden, wobei-Verbindungen entstehen, die
verharzen können.
Das Verfahren der Erfindung kann mit den üblichen Hydrierkatalysatoren
durchgeführt werden, die z.B. bei Houben-Weyl a.a.o. S. 602 beschrieben sind. Es sind dies z.B. Metalle wie Palladium,
Platin, Eisen, Rhodium, Rhenium, Ruthenium oder deren Verbindungen und Gemische in Form feinverteilter Suspensionen oder auf
Trägern für Pestbettkatalysatoren; ferner Molybdän- und Wolframkatalysatoren und mit besonderem Vorteil Kobalt- und Nickelkatalysatoren.
Kobalt-und Nickelkatalysatoren können ebenfalls in trägerfreier Form, d.h. als Raney-Kobalt- bzw. -Nickel oder
sogenannte Sinter- bzw. Vollkatalysatoren oder auf Trägern aufgebracht sein. Sie können Beimengungen der obengenannten
Metalle bzw. Metallverbindungen enthalten und ferner durch Eisen, Kupfer, Mangan, Chrom, Molybdän, Silber und ferner
Alkali- oder Erdalkali-Metalle oder deren Verbindungen, weiter durch Aluminium, Vanadium oder Bor bzw. deren Sauerstoffverbindungen
oder durch Phosphorsäure modifiziert sein. Als Träger können insbesondere Aluminiumoxide, Silikate, Bimsstein, Ton,
Kohle usw. dienen.
Das Verfahren kann absatzweise, unter Ausnützung der Vorteile
der Erfindung aber besonders vorteilhaft fortlaufend durchgeführt werden. Bei der fortlaufenden (kontinuierlichen) Methode
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verwendet man zweckmäßig senkrecht stehende zylindrische, druckfeste Rohre, die mit einem Festbettkatalysator in Form von
Pillen oder Strängen gefüllt sind. Die Ausgangsstoffe (Aldehyd, Amin, Wasserstoff) können von oben nach unten (z.B. nach der
Rieselmethode), von unten nach oben (Sumpfmethode) oder im Gegenstrom durch den Reaktor geführt werden» Ebenso ist mit
suspendierten Katalysatoren ein kontinuierlicher Betrieb möglich, wobei die Sinkgeschwindigkeit der Katalysatorenpartikel
zu ihrer Trennung vom Reaktionsprodukt benützt wird.
Die Umsetzung wird im allgemeinen bis zu 500 bar, zweckmäßig bei 50 - 250 bar und bei 30 - 300°C, vorzugsweise bei 70 130
C durchgeführt. Die erfindungsgemäß zugesetzte Base wird mit dem Reaktionsgemisch ausgetragen und kann nach Abtrennung
der gebildeten Amine zurückgeführt werden.
Absatzweise Herstellung von Methyl-butyl-amin nach der Gleichung
H CHv\
CH^-NHn + CH,-(CH„K-Ctl + Ho * -* J^N-H + HO
Apparatur: Druckautoklav aus Stahl von 3000 1 Inhalt, mit einer Rührwelle zur Homogenisierung der Reaktanten und üblichen
Anbauten und Hilfsmitteln.
Ablauf der Reaktion: Es werden eingefüllt: 451 kg wäßrige
76,0 prozentige Methylamin-Lösung ( 11 kg-Mol), 792 kg n-Butyraldehyd (10,98 kg-Mol), 10 kg Tetrahydroxyäthyl-ammoniumhydroxid,
1IO kg Raney-Nickel.
Die Umsetzung wird bei einem Wasserstoffdruck von 120 bar und
einer Reaktionstemperatur von 105 bis 115°C während 6 Stunden durchgeführt.
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Das Reaktionsgemisch wird filtriert. Aus dem Filtrat wird das Wasser durch Destillation abgetrennt. Der Destillationsrückstand
(950 kg) besteht zu 95,5 % aus Methyl-n-butylamin. Als
Nebenprodukt werden Dimethyl-, Mono-butyl-, Di-butyl-, Di-butylmethyl-amin
und n-Butanol gefunden.
Die Rohausbeute an Methyl-n-butyl-amin beträgt 911,8 % der berechneten.
Das rohe Amin wird durch nochmalige Destillation gereinigt. Man erhält 916 kg Methyl-n-butylamin mit einer
Reinheit von 98,9 %.
Vergleichsversuch zu Beispiel 1
Man verfährt nach den Einzelangaben des Beispiels 1, anstelle der quaternären Base werden jedoch 10 kg NaOH eingesetzt.
Ergebnis: Nach Filtration und Abtrennen des V/assers erhält man 948 kg rohes, wasserfreies Methyl-n-butylamin mit einer Reinheit
von 83,5 %t d.h. l6,5 % Nebenprodukte. Die Ausbeute beträgt
82,7 % der berechneten.
Das rohe Amin wird durch abermalige Destillation gereinigt. Man erhält 775 kg Methyl-n-butyl-amin mit einer Reinheit von 98,0?.
Es treten außerdem mehrfach Betriebsstörungen dadurch auf, daß die Ablaufrohre und Durchlaufventile für das Rohamin vom
Reaktionsbehälter zu den Vorratsbehältern durch feste Ablagerungen verstopft waren.
Fortlaufende Herstellung von Äthyl-n-butylamin nach der Gleichung
HH PH C5H,--NH5 + CH,-(CH„)„-C^ 2 2 5^>N-H + H„0
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Apparatur: zylindrisch senkrecht stehendes Hochdruck-Reaktionsrohr
mit einer Länge von 8 m (Inhalt = 100 1) gefüllt mit 95 1 eines Festbettkatalysators aus trägerfreiem Nickel in Form von
Strängen; Zulauf für Amin und Aldehyd getrennt am Kopf des Reaktors; Druckanschluß für Wasserstoff ebenfalls am Kopf
des Reaktors. Gewinnung des Reaktionsgemisches am Boden des Reaktors über einen Flüssigkeitsdruckabscheider.
In den Kopf der Reaktors werden stündlich H37 kg wasserfreies
Äthylamin mit einem Gehalt von 3,2 % Monomethyltrihydroxyäthylammoniumhydroxid
als Katalysator und 18 kg n-Butyraldehyd eingepumpt. Die maximale Temperatur im Reaktor wird auf 100 bis
1100C, der Wasserstoffdruck auf 200 bar eingestellt.
Es laufen stündlich 29,8 kg eines Gemisches ab, das aus rohem
Äthyl-n-butylamin und Wasser besteht» Nach Abtrennen des Wasser erhält man 25,2 kg rohes Äthyl-n-butylamin mit einem Gehalt von
9*4,8 % Äthyl-n-butylamin (Ausbeute 9^ % der berechneten).
Ferner werden 2,7 % n-Butanol und insgesamt 2,5 % andere
Nebenprodukte (Diäthylamin, Diäthyl-n-butylamin, Di-butyl-äthylamin
und unbekannte gefunden). Nach 4 Wochen durchgehender Betriebsdauer des Reaktors wird noch die gleiche Menge Äthyl-nbutylamin,
nach 8 Wochen Laufzeit noch stündlich 25,0 kg rohes Äthyl-n-butylamin mit einem Gehalt von 92,9 % Äthyl-n-butylamin
erhalten.
Vergleichsversuch zu Beispiel 2
Es wird anstelle der organischen Base die gleiche Gewichtsmenge NaOH eingesetzt, ansonsten genau nach Beispiel 2 verfahren.
Diese Betriebsweise war bis zum Gelingen der Erfindung die übliche.
Nach Abtrennen des Wassers und fester Anteile erhält man stündlich 25 kg rohes Äthyl-n-butylamin mit einem Gehalt von
86,1 % Äthyl-n-butylamin, entsprechend 86 % Ausbeute. Als
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- sr- * ο.ζ. 32 621
Nebenprodukt werden 5,0$ n-Butanol und 5>9JJ % andere Nebenprodukte
erhalten.
Ein annäherend störungsfreier durchgehender Betrieb des Reaktors war jeweils nur kurz möglich. In Abständen von 1 bis 2
Tagen mußten die Ablaufleitungen und Ventile, die von dem rohen
Reaktionsgemisch passiert werden, von festen und halbfesten Ablagerungen gereinigt werden.
Nach l4 Tagen Betriebsdauer des Hydrierreaktors ist die Aktivität
des Katalysators soweit erschöpft, daß dieser erneuert werden muß.
Aus 100 kg rohem, 86,1 tigern Äthyl-n-butylamin gewinnt man
durch fraktionierte Destillation nur 82,5 kg Äthyl-n-butylamin mit einer Reinheit von 98,0 %.
BASF Aktiengesellsch
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Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur Herstellung von sekundären Aminen durch Umsetzung von Aldehyden mit primären Aminen unter hydrierenden Bedingungen in Gegenwart eines Hydrierkatalysators und einer Base (Nickel und/oder Kobalt), dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart einer quaternären Ammoniumbase durchgeführt wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als quaternäre Ammoniumbase eine Verbindung der allgemeinen Formel (I)♦ 0Ηβ1 H verwendet wird, wobei die Reste R bis R je eine gleiche oder verschiedene Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aralkylgruppe, die ihrerseits funktioneile Gruppen enthalten kann, bedeutet,3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine quaternäre Base der allgemeinen Formel (I) verwendet, in der R bis R wenigstens einmal die Hydroxyäthyl- oder Hydroxypropylgruppe und im übrigen eine Alkylgruppe bezeichnet.k, Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Base das vollständige Umsetzungsprodukt von Ammoniak123/77-2-809849/05222725üb9O.Z. 32 621oder einem primären oder sekundären Alkylamin mit Äthylenoxid verwendet, wie es erhalten wird, wenn man Ammoniak, ein primäres oder sekundäres Alkylarnin mit wenigstens 4 bzw. 3 bzw. 2 Mol Äthylenoxid derart umsetzt, daß nach dem Abdestillieren der gebildeten Alkanolamine aus dem Umsetzungsprodukt ein basischer Rückstand verbleibt, der nicht unzersetzt destillierbar ist.5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Base Tetrahydroxyäthyl-ammonium-hydroxid der FormelN(CH2-CH2-OH) J1* 0H°
verwendet.809849/0522
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- 1977-06-06 DE DE19772725669 patent/DE2725669C3/de not_active Expired
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1978
- 1978-06-01 EP EP78100041A patent/EP0000026A1/de not_active Ceased
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DE10122758B4 (de) * | 2001-05-11 | 2012-03-15 | Oxea Gmbh | Verfahren zur Herstellung von gemischten, sekundären Aminen |
Also Published As
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