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Vorrichtung und Verfahren
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zur elektronischen Zählung der Einschaltzeiten eines Fernsehprogramms
für die Gebührenerfassung und Gebührenabrechnung anteilig für jeden Fernsehteilnehmer
und jede ausstrahlende Sendeanstalt (I,II,III. und jedes weitere Programm).
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Abkurzun: EFGE = Elektronische-Fernseh-Gebühren-Erfassung 1. Allaemeines
1.1 Das nachfolgend erläuterte Verfahren und die dazu erforderlichen technischen
Einrichtungen (Anlage 2) ermöglichen 1.1.1 eine gerechtere Belastung der Fernseh-Teilnehmer
mit Gebühren gemäß der tatsachlichen Einschaltzeiten durch Erfassung von Gebührentakten
wie im Fernsprechverkehr 1.1.2 die Verteilung eines Teiles der Gebühren auf die
einzelnen Sendeanstalten gemäß der tatsächlichen Einschaltquoten 1.2 Hierdurch wird
auch beim Fernsehen das echte Leistungsprinzip eingeführt mit dem Ziel der indirekten
Einflußnahme des Fernsehteilnehmers auf die Programmgestaltung. Andererseits werden
die Fernsehanstalten für ihr mehr oder weniger zuschauernahes Programm gerecht honoriert,
was den Wettbewerb untereinander fordert (siehe Theater, Kino, Zeitungen u. Illustrierten)
1.3 Ähnlich wie im Fernsprechverkehr ist die Anwendung von Sozial-und Sondertarifen
möglich 1.4 Die EFGE erscheint im Hinblick auf z.Zt. sich abzeichnende Neuerungen
im Fernsehbereich wie Kabelfernsehen, Teletext-Systeme, Faksimileübertragung u.
dgl. unerläßlich, da eine Pauschal-Gebühr bei einem künftig so weit gespannten Angebot
für alle Beteiligten unbefriedigend sein muß.
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1.5 Die technischen Einrichtungen wie Frequenz-Filter, Impulswandler,
bzw. Dekodierer, Dezimalzähler und Anzeigeeinheit sind bekannte Technologien. Die
hohen Stückzahlen bei Einführung der EPGE lassen jedoch eine wesentlich höhere Integration
dieser einzelnen Elemente zu, was sich nicht zuletzt beträchtlich auf den Stückpreis
auswirken wird.
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Beschreibung und PatentansDrüche Titel : Elektronische-Fernseh-Gebühren-Erfassung
(EFr;E) Anwendungsgebiet : Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Zählung der
Einschaltzeiten jedes Fernsehgerätes getrennt für jeden Sendekanal.
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Zweck : Die technische Einrichtung ermöglicht zusammen mit den organisatorischen
und gebührenpolitischen Maßnahmen - eine gerechtere Belastung der Fernsehteilnehmer
mit Gebühren gemäß der tatsächlichen Einschaltzeiten durch Erfassung von Gebührentakten
wie im Fernsprech= verkehr, - die Verteilung eines Teils der Gebühren auf die einzelnen
Sendeanstalten gemäß der tatsächlichen Einschaltquoten, - die indirekte Einflußnahme
der Fernsehteilnehmer auf die Programmgestaltung.
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Stand der Technik : Jeder Besitzer eines Fernsehgerätes muß monatlich
eine pauschale Rundfunk-und Fernsehgebühr entrichten.
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Diese Gebühren werden nach einem bestimmten Schlüssel pauschal auf
die einzelnen Sendeanstalten verteilt.
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Kritik des Standes der Technik : Die monatliche Gebühr muß in voller
Höhe bereits für das Vorhandensein eines betriebsbereiten Fernseh-Gerätes entrichtet
werden unabhängig davon ob es viel, wenig oder garnicht eingeschaltet wurde. Die
Sende= anstalten erhalten ihren Gebührenanteil nach dem einmal aufgestellten Verteilungsschlüssel
unabhängig davon ob sie mit Auswahl, Niveau und Gestaltung ihrer Sendungen viele
oder wenige Fernsehzuschauer haben.
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Dadurch besteht für die Sendeanstalten kein ökono= mischer Zwang
ihre Angebote der Nachfrage anzupassen.
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Ein echter Wettbewerb mit den anderen Sendeanstalten findet nicht
statt, was sich auf das allgemeine Angebot negativ auswirkt Aufgabe : Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, durch Zählung und Speicherung der Einschaltzeiten in
jedem Fernsehgerät getrennt für jede Sendeanstalt einen Teil der Rundfunk- und Fernsehgebühren
leistungs= gerecht einzuziehen und zuzuteilen. Ein Grundbetrag für den Rundfunk
und für Verwaltungskosten ist als monatliche Pauschale beizubehalten.
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Lösung (Wiedergabe des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1:
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jede Sendeanstalt mit ihrer
Sendung eine spezielle Kennung im Sekundentakt ausstrahlt, die in den Fernseh-Empfangsgeräten
durch eine elektronische Zusatzeinrichtung dekodiert, in Minutentakte umgewandelt,
gezählt und gespeichert wird. Die Speicherinhalte können zur Rblesung
auf
einem Anzeige - Display sichtbar gemacht werden.
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Die Gebühreneinzugszentrale veranlaßt die zykliche Ablesung sowie
Gebühreneinzug @nd anteilige Verteilung auf die Sendeanstalten. - - - - - -Weitere
Ausgestaltung der Erfindung(Wiedergabe des kennzeichnenden Teils eines Untoranspruchs)
Fr die Ubergangezeit kann die elektronische Zusatzeinrichtung für die Fernsehempfänger
als Nachbausatz gefertigt werden. Neue Geräte sollten mit einer integrierten EFGE
geliefert werden.
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Alle künftig noch hinzukommenden Fernsehdienste wie Teletext-Systeme,
Bildschirmzeitung usw erhalten zur Erfassung der Einschaltquoten ihre spezielle
Kennung die sie mit ausstrahlen müssen. Erzielbare : Vorteile Die mit der Erfindung
erzielbaren Vorteile be= stehen 1) für den Fernsehteilnehmer darin daß a) er abgesehen
von der Grundgebühr nur soviel Gebührentakte bezahlt, wie sein Fernsehgerät auch
tatsächlich eingeschaltet ist ( wie im Fernsprechverkehr) b) er durch die anteilige
Erfassung und Abrech= nung der Einschaltzeiten für jede Sendean= staut indirekt
Einfluß auf das Programmangebot ausübt ( die Nachfrage regelt das Angebot 2) für
die Sendeanstalten darin, daß für gute Sendungen mit entsprechend hohen Einschaltquoten
auch der entsprechende Gebührenanteil eingeht ( Leistungsprinzip ).
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Beschreibung eines Aus= führungeb ei spiels s Ein Ausführungsbeispiel
ist in der Zeichnung (Anl 2 darstellt und in Anlage~1 näher beschrieben
2.
Technische Einrichtur.
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2.1. Bei den Sendeanstalten 2.1.1 Jeder Sendeanstalt muß von der für
die Frequenz-Ökonomie zuständigen Bundespost eine "Eennfrequenz" zugewiesen werden,
die während der Sendung ständig im Takt mit auszustrahlen ist (siehe hierzu auch
3.) 2.1.2 Um den Aufwand auf der Empfängerseite (2.2) möglichst gering zu halten,
werden für die Kennung keine digitalen Signale in den Austast-Intervallen des Bildkanals
vorgeschlagen (wie z.B. bei Teletext) sondern eine trägerfrequente Nf-Tonsignal-Übertragung
im 100KHz breiten Wo kanal 2.1.3 Als Kennfrequenzen werden vorgeschlagen 500 Hz,
600 Hz, 700 Hz, 800 Hz usw. bis 2400 Hz im Abstand von jeweils 100 Hz, das ergibt
20 Kennfrequenzen, die bei Bedarf auf 40 erhöht werden können.
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Die jeweiliger Kennfrequenz wird einer Trägerfrequen von 45 gRz aufmoduliert
(Frequenzmodulation) und in dem - 50 KHz breiten Tonkanal mit übertragen (siehe
Anlage...Bild 1) Während die Trägerfrequenz ständig ansteht, werden die Kennfrequenzen
im Sekundentakt (jeweils 100ms lang) getastet.
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Eine Störung des Tonempfanges ist nicht möglich, da die Trägerfrequenz
von 45KHz * 2400Hz weit außerhalb des Hörbereiches liegt.
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2.2. In jedem Fernseh-Garät 2.2.1 Die Kennfrequenz-Trägerfrequenz
von 45KHz + 5KHz wird im Fernsehempfänger hinter der Ton-Demodulatorstufe ausgekoppelt
und der EFGE-Einrichtung zugeführt.
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siehe Anlage...Bild 2) 2.2.2 Die Wirkungsweise der EFGE-Einrichtung
ist aus dem Blockschaltbild (Anlage... Bild 2) zu ersehen.
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Die ausgekoppelte Kennfrequenz-Trägerfrequenz wird vorverstärkt und
den Kennfrequenz-Filtern (hier 20 Stück) zugeführt. Die entsprechende Kennfrequenz
im sec-Takt gelangt über einen Impuls-Wandler und einen Dezimalzähler als Minutenimpuls
in den entsprechenden Speicher für diese Kennfreq uenz und damit für die betreffende
Sendeanstalts Die Zähler werden bei Einschaltung oder bei Senderwechsel jeweils
auf 0 gesetzt.
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Um von einer Stromversorgung unabhängig zu sein (Netzausfall, Baterie-Gräte,
Battnrie-Ausfall usw.) müssen die Speicher nic1<tflüchtig sein (EAROM). Solche
Speicher sind ohnehin künftig für den Einsatz bei digitaler Kanalabstimmung vorgesehen
(siehe Funkschau Heft 9/77 Seite 394).
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Als Gebühren-Takt-Anzeige genügt eine 6-stellige LED-Anzeige, die
von der jeweiligen Kennfreq uenz an den zugehörigen Speicher angeschaltet wird und
während der Sendung den Stand anzeigt.
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Zur Kontrolle werden die Takte jeder Kennfrequenz parallel einem
Summen-Zähler und -Speicher zugeführt. Der Inhalt dieses Summen-Speichers kann durch
eine außen zugängige Taste an die Anzeige angeschaltet werden.
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Alle Speicher werden nach 999 999 wieder auf 0 gesetzt und die Zählung
beginnt wieder mit 1.
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Für die Prüfung und Ablesung ist der Eingang des EFGE-Vorverstärkers
und Demodulators parallel auf eine von außen zugängige Steckbüchse zu führen (siehe
hierzu 4.1.)
3. Alternativ-Lösung zu 2. 3.1 Statt einzelnen Kennfrequenzen
bietet sich das beim öbl-und nöbl-Funkdienst bestens eingeführte System des 5-Ton-Folgerufes
nach ZVEI an.
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3.2 Dabei wäre jeder Sendeanstalt eine bestimmte 5-Ton-Folge zuzuweisen,
was weitaus mehr Möglichkeiten ergibt als die Testfrequenzen nach 2.1.3 3.3 Die
im Sekundenrythmus auf der Trögerfrequenz von 45 KHz im Fernseh-Tonkanal übertragene
i-Ton-Eennung löst nach der Demodulation und Dekodierung einen 100mg langen Impuls
aus, der wie unter 2.2.2 beschrieben weiter verarbeitet wird.
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4. Ablesung und Abrecm-4.1 Für die Ablesung der Zählerstände ist ein
kleines Ablesegerät vorgesehen.
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Dieses Gerät erzeugt die Trägerfrequenz von 4SkHz, die über einen
Wahlschalter mit den einzelnen Kennfrequenzen moduliert wird. Bei Anschaltung an
die Prüf-und Ablesebbehse des Fernsehgerätes können die einzelnen Speicher-Inhalte
auf die Anzeige geschaltet und abgelesen werden.
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4.2 Die Zählerstände einschl. Summenzählerstand werden in Ablesekarten,
die für die zentrale Abrechnung im Rechenzentrum der GEZ (Gebühren-Einzugs-Zentrale)
gestaltet sind, eingetragen.
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Die Abrechnung mit dem Fernsehteilnehmer kann mittels Abschlags-
und Schlußrechnungen erfolgen, ähnlich wie dies von den Elektrizitätswerken bereits
praktiziert wird.
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Die Abrechnung mit den einzelnen Fernseh-Anstalten ebenso.
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5. Organisatorische Ma13-nahmen 5.1 Wie bereits unter 2.1.1. erläutert
muß jeder Sende-Anstalt eine Kennfrequenz im Bereich von etwa 500-4500 Hz zugewiesen
werden.(oder 5-T@n-Folge nach 3.) 5.2 Die EFGE muß mittels Verordnung und einer
angemessenen Übergangszeit bundesweit zwingend eingeführt werden.
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5.3 Die Industrie muß alle neuen Fernsehgeräte mit EFGE-Einrichtungen
bauen und für die vorh. Geräte einen mit wenig Aufwand einbaufähigen Nachrüst-Bausatz
herstellen.
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5.4 Die Ablesung der Zählerstände erfordert eine bundesweite Organisation
im Rahmen der GEZ. Sie könnte z.B, durch die DBP wahrgenommen werden. Ablesung 174-,1/2-oder
1-jährlich.
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6. Gebühren 6.1 Mit Rücksicht auf eine differenzierte Gebührenerfassung
werden von der EFGE Minuten-Takte gezählt und gespeichert.
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6.2 Ausgehend von der derzeitigen Jahresgebühr für Rundfunk und Fernsehen
in Höhe von 126.-DM wird als Taktgebühr folgender Satz errechnet und vorgeschlagen:
6.2.1 Grundgebühr für Rundfunk und Fernsehanstalten sowie Unkosten für Ablesung
und Abrechnung = 70.-DM/Jahr 6.2.2 TaktgebUhr Bei einer durchschnittlichen derzeitigen
Einschaltzeit eines Fernsehgerätes von etwa 5 Stunden/Tag (Durchschnitt über das
ganze Jahr) ergeben sich 365 Tage x 5 Std x 60 Minuten = rund 110 000 Minuten Einschaltzeit/Jahr
Bei einer Taktgebühr von = 0,05Dpf/Min. sind das für echte Leistungsgebühr aufgerundet
= 56.-DM/Jahr zusammen derzeitige Jahresgebühr = 126.-DM
6.2.3
Als Minuten-Taktge@üh@ wird daner vorgeschlage@ 0.05Dpf oder = 1/20 Dpf/Takt 6.2.4
Während die Grundgebühr nach dem bisherigen Schlüssel, abzüglich der Gebühr an GEZ
für Ablesung und Abrechnung, an die Rundfunk- und Fermsehanstalten verteilt wird,
werden die Taktgebühren nach den tatsächlichen anteiligen Einschaltzeiten den Sendeanstalten
zugeteilt.
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(das sind z.B, für eine Sende-Stunde bei 10 Millionen eingeschalteten
Fernsehgeräten = 300 000.-DM).
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L e e r s e i t e