DE2723413B2 - Steuerschaltung für elektrochrome Segment-Anzeigeeinrichtungen - Google Patents
Steuerschaltung für elektrochrome Segment-AnzeigeeinrichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuer- bzw. eine Treiberschaltung für elektrochrome Anzeigeeinrichtungen
gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1.
Schaltungsanordnungen dieser Art sind aus der US-PS 3839857 und dem Aufsatz in »Elektronikpraxis«,
1975, Nr. 11, Seiten 11 bis 14, bekannt. Da der
Verfärbungsgrad der Anzeigesegmente von der Ladungsdichte abhängt, und da sich je nach der Anzahl
der eingeschalteten bzw. zu verfärbenden Anzeigesegmente die Ladungsdichte der einzelnen Segmente
ändert, ändert sich auch der Verfärbungsgrad der Segmente
in Abhängigkeit von der Anzahl der zu verfärbenden Segmente; oder anders ausgedrückt, mit den
bekennten Schaltungsanordnungen ist eine gleichmäßige Verfärbung bzw. Anzeige der einzelnen Segmente
und damit eine gute, einfache Lesbarkeit nicht zu erzielen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Steuerschaltung für eine elektrochrome Anzeigeeinrichtung
zu schaffen, die unabhängig von der Anzahl der aktivierten bzw. verfärbten Anzeigesegmente
immer einen gleichmäßigen Verfärbungsgrad der Segmente gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Da die Ladungsmenge sich in Abhängigkeit von Temperaturänderungen ändert und da der Verfärbungsgrad
von der Ladungsmenge abhängt, wird durch die erfindungsgemäße, auf eine Konstantstromquelle
bezogene Maßnahme auch eine Temperaturabhängigkeit des Verfärbungsgrades vermieden. Vor
allem aber wird auf Grund der erfindungsgemäßen Maßnahme, die Konstantstromquelle in Abhängigkeit
von der Anzahl der aktivierten Anzeigesegmente zu steuern, weiterhin sichergestellt, daß der Verfärbungsgrad
nicht von der Anzahl der aktivierten Anzeigesegmente abhängt. Darüber hinaus ist durch die
Verwendung einer einzigen Konstantstromquelle eine sehr einfache und kostengünstige Schaltungsanordnung
möglich, da sonst für jedes Segment eine eigene Konstantstromquelle verwendet werden müßte.
Die Erfindung schafft also eine Steuerschaltung für
eine elektrooptische Anzeigeeinrichtung mit einem eicktrochromcn Material und einer vorgegebenen
Anzahl von Anzeigesegmenten, die in verschiedenen Kombinationen miteinander jeweils unterschiedliche
Anzeigemuster bilden. Der elektrochrome Effekt tritt in der elektrooptischen Anzeigeeinrichtung auf, wenn
ein angelegter Strom durch die Anzeigesegmente fließt. Die Steuer- bzw. Treiberschaltung ist so ausgebildet,
daß sie den Anzeigesegmenten einen Strom mit vorgegebener Stromstärke bereitstellt, wobei die
Stromstärke in Abhängigkeit dei Anzahl der Anzeigesegmente, die ihren Anzeigezustand ändern sollen,
verändert wird.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen grundsätzlichen Aufbau einer Festkörper-ECD- Anzeigeeinrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den grundsätzlichen Aufbau einer ECD-Einrichtung p"<it flüssigem elektrochromem
Material,
Fig. 3 die Darstellung eines typischen Zahlenanzeigemusters
mit sieben Segmenten,
Fig. 4 eine typische Steuer- bzw. Treiberschaltung mit konstanter Spannung für eine ECD-Einrichtung,
Fig. 5 den Grundaufbau einer erfindungsgemäßen
Steuerschaltung mit konstantem Strom,
Fig. 6 ein Blockdiagramm von einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuerschaltung,
Fig. 7 die erfindungsgemäße Steuerschaltung,
Fig. 8 ein Zeitdiagramm mit verschiedenen in der in Fig. 7 dargestellten Steuerstufe auftretenden Signalen
und
Fig. 9 eine graphische Darstellung, die die Lichtdurchlässigkeit in Abhängigkeit der Ladung einer
ECD-Einrichtung wiedergibt, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird.
Zunächst soll die ECD-Einrichtung allgemein beschrieben werden. Es gibt zwei Arten von ECD-Einrichtungen:
Bei einer ECD-Einrichtung wird eine anorganische elektrochrome Festkörper-Dünnschicht
verwendet, und bei der anderen ECD-Einrichtung wird farblose Flüssigkeit verwendet (vgl. beispielsweise
L. A. Goodman »Passive Liquid Displays«, RCA Report 613258).
Fig. 1 zeigt den typischen Aufbau einer Zelle bei einer ECD-Einrichtung mit anorganischer Festkörper-Dünnschicht.
Zu sehen ist eine Schicht 1 aus Kohlepulver, welches mit einem Bindemittel ver-
mischt ist, eine Edelstahlplatte 2, wobei die Schicht 1 und die Platte 2 zusammen die Gegenelektrode bilden,
ein Abstandsstück 3, eine lichtdurchlässige Elektrode 4, ein Glassubstrat 5, die anorganische Festkörper-Dünnschicht
6, die den Elektrochrom-Effekt zeigt und ein Elektrolyt 7.
Das am meisten als anorganische Schicht 6 verwendete Material ist Wolframtrioxid. Die Schicht ist etwa
1 um dick. Der HIektrolyt 7 enthält Schwefelsäure, einen
Alkohol, beispielsweise Glycerin, und ein weißes Pigment, beispielsweise BaSo4. Der Abstand zwischen
den beiden Elektroden beträgt etwa 1 mm.
Fig. 2 zeigt den typischen Aufbau einer Zelle bei der zweiten Art von ECD-Einrichtungen. Dargestellt
sind ein Glassubstrat 8, lichtdurchlässige Elektroden 9 und 10, ein Abstandsstück 12 und eine Abdichtung
13. Mit dem Bezugszeichen 11 ist eine Mischung aus Wasser, Kaliumbromid und Heptylviologen-Bromid
(HVB) bezeichnet.
Das HVB-System kann entweder gemäß dem Durchsichtverfahren oder gemäß dem Refiexionsverfahren
verwendet werden. Beim letztgenannten Verfahren sollte der Mischung 11 ein weißer Farbstoff
bzw. ein weißes Pigment zugesetzt werden.
Die ECD-Einrichtungen weisen folgende Vorteile auf:
1. Die ECD-Einrichtungen besitzen einen breiten Sicht- bzw. Betrachtungswinkel.
2. Die ECD-Einrichtungen benötigen eine recht kleine Energiedichte in der Größenordnung von
wenigen mJ/cm2 bis wenigen zehn mJ/cnr pro
Ein-Aus-Zyklus.
3. Die Lebensdauer wird in Angaben von Ein-Aus-Zyklen
gemessen.
4. ECD-Einrichtungen besitzen eine Eigen-Speicherwirkung, wenn sie nicht an eine Spannungsoder Stromquelle angeschlossen sind, d. h., die
Speicherung eines vorliegenden Farbzustandes erfordert keine zusätzliche oder von außen angelegte
Energie.
5. Die Farbdichte hängt von der Ladungsdichte ab, die durch die Anzeigefläche hindurchgeht, d. h.,
bei den ECD-Einrichtungen besteht die Möglichkeit einer Grau- bzw. Farbabstufung.
Mit dem unter 2. und 3. erwähnten »Ein-Aus-Zyklus« ist ein Zyklus oder eine Periode gemeint, wenn
die ECD-Einrichtung verfärbt und dann wieder entfärbt wird.
Fig. 4 zeigt den grundsätzlichen Aufbau der Steuerschaltung für eine ECD-Einrichtung mit mehreren
Segmenten, wie sie etwa in Fig. 3 dargestellt ist. Der Übersichtlichkeit und Einfachheit halber sind jedoch
nur drei Segmente dargestellt. Fig. 4 zeigt Anzeigesegmente 5,, S2 und S3, die Versorgungsquelle B,
miteinander in Zusammenhang stehende Schalter SWOi und SW01, die die Polarität der angelegten
Spannung umkehren, und Segmentschalter SW1, SW1
und SWy
Zunächst soll der Verfärbungs- oder Schreibvorgang beschrieben werden. Die Schalter SW01 und
SWm befinden sich in einer Schalterstellung, in der
der Ausgang mit den unten liegenden Anschlüssen verbunden ist und der positive Anschluß der Versorgungsquelle
B steht mit der Gegenelektrode 9 dadurch in Verbindung. Weiterhin werden die Segmentschalter
5W1, SW1, SW3 der Segmente S., S1, 5,, die
verfärbt werden sollen, i> den leitenden Zustand versetzt.
Dann fließt Strom von der Gegenelektrode in
die Segmente, so daß diese Segmente sich färben. Die Segmente, deren Segmentschalter im nichtleitender;
Zustand sind, verbleiben im selben Anzeigezustand wie zuvor, nämlich im gefärbten oder entfärbten Zustand.
Wenn die Verfärbung bis zu einem gewünschten Verfärbungsgrad vorangeschritten ist, wird wenigstens
einer der Schalter SW01 und SW02 in den neutralen
Schalterzustand gebracht, so daß die Verfärbung unterbrochen wird und die gefärbten Segmente in den
Speicherzustand gebracht werden. Wenn die Schalter 5W01 und 5W02 sich im leitenden Schalterzustand befinden,
können die Segmentschalter der verfärbten Segmente in den nichtleitenden Zustand gebracht
werden, was eine andere Möglichkeit darstellt, die verfärbten Segmente in den Speicherzustand zu bringen.
Wenn die Segmentschalter abwechselnd bzw. zeitlich versetzt in den nichtleitenden Zustand gebracht
werden, unterscheiden sich die Verfärbungsgrade von Segment zu Segment. N?.: -jlich ist die Verfärbung
der jeweils zugeordneten Segnente S1, S2,
S3 um so stärker, je länger die Segmentschalter 5W1,
5W2, SW3 sich im leitenden Zustand befinden.
Nachfolgend soll der Lösch- oder Entfärbungsvorgang beschrieben werden. Die Schalter SW01 und
5 W02 werden in die Schalterlage gebracht, bei der die
Ausgänge der Schalter mit den oberen Anschlüssen in Verbindung stehen und die Polarität der angelegten
Spannung umgekehrt ist. Der negativ j Anschluß der Versorgungsquelle B ist mit der Gegenelektrode verbunden.
Gleichzeitig werden die Segmentschalter 5W1,5 W2, SW3 der Segmente 5,, 52, S3 in den leitenden
Zustand versetzt, die entfärbt werden sollen. Der Strom fließt dabei in entgegengesetzter Richtung zur
Stromrichtung beim Verfärbungsvorgang. Eine zeitlich versetzte bzw. zeitlich unterschiedliche Umschaltung
der Segmentschalter in den nichtleitenden Zustand führt zu einer abgestuften, unterschiedlichen
Entfärbung.
Alle Schalter in Fig. 4 können in transistorisierter
Bauweise vorliegen, indem Transistorschalter, beispielsweise bilaterale C-MOS-Schalter, verwendet
werden.
Das zuvor erläuterte Steuer- bzw. Ansteuer- oder Treiberverfahren wird als Konstantspannungs-Steuerverfahren
bezeichnet, da zwischen der Gegenelektrode und den Segmentelektroden eine konstante
Spannung liegt. Dieses Steuerverfahren wird am meisten angewandt. Die vorliegende Erfindung bezieht
sich jedoch insbesondere auf eine Steuerung bzw. ein Betreiben einer ECD-Einrichtung mit einem konstanten
Strom. Nachfolgend soll dieses erfindungsgemäße Verfahren beschrieben werden.
Ganz allgemein erhöht sich der Strom bei einer elektrochemischen Reaktion mit ansteigender Temperatur,
wogegen die angelegte Spannung konstant bleibt. Eine ECD-Einrichtung weist dieselbe Temperaturabhängigkeit
auf und die Ansprechzeit wird mit abnehmender Temperatur größer, d. h., die Ladungsmenge
nimmt bei niedriger Temperatur ab. Die ECD-Einrichtungen besitzen jedoch die Eigenschaft,
daß der Verfärbungsgrad derselbe ist> wenn eine definierte, festgelegte Ladungsmenge unabhängig von
Temperaturänderungen vorgegeben ist. Fig. 9 zeigt dieses Verhalten bti einer WOySchicht.
Ein Steuerverfahren mit konstantem Strom ermöglicht also, daß die Ansprechzeit von Temperaturänderungen
unabhängig ist.
Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Kcinstantstrorristeuerschaltung
mit einer Gegenelektrode 9, einer Anzeigeelektrode 14, einem Differenzverstärker
A, einer Spannungsquelle V, einem Widerstand A0 und Steuerschaltern SWm und SW04 für die Verfärbung
und die Entfärbung.
Um die Anzeigeelektrode 14 zu verfärben, werden die beiden Schalter SW113 und SW94 gleichzeitig in einen
Schalterzustand gebracht, bei dem der untere Anschluß mit dem Ausgang verbunden ist, so dal!>
Strom von der Gegenelektrode 9 zur Anzeigeelektrode 14
fließt, wobei dieser Strom einen konstanten Wert Vl Rn aufweist. Wenn die Verfärbung ausreichend fortgeschritten
ist, wird wenigstens einer der Schalter SW111 und SWm in eine neutrale Schalterstellung gebracht,
so daß sich die ECD-Einrichtung dünn im Speicherzustand befindet.
Um die Anzeigeelektrode 14 zu entfärben, werden die Schalter SWai und SWM gleichzeitig in eine Schalterstellung
gebracht, bei der der Ausgang jeweils mit dem olieren Anschluß der Schalterkontakte verbunden
ist, so daß der konstante Strom in entgegengesetzter Richtung wie bei der Verfärbung fließt. Wenn die
Entfärbung beendet ist, wird wenigstens einer der Schalter SWU) und SW114 in die neutrale Schalterstellung
gebracht, so daß kein Strom mehr fließen kann. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein praktisch durchführbares Ansteueir- bzw. Treiberverfahren mit konstantem Strom für eine
ECD-Einrichtung mit mehreren Segmenten zu schaffen, bei der eine Konstantstrom-Quelle mit der Gegenelektrode
in Reihe liegt und die Stromstärke des Stromes in Abhängigkeit der Anzahl von Segmenten,
die ihren Anzeigezustand ändern, verändert wird. Für eine Steuerung mit konstantem Strom gibt es auch
die Möglichkeit, für jedes Segment eine eigene Konstantstromquelle
zu verwenden. In der Praxis ist dies jedoch nicht vorteilhaft, weil die Zahl der Segmente
groß ist und infolgedessen genauso viele Stromquellen wie Segmente benötigt werden.
Mit der vorliegenden Erfindung ist es möglich, mit nur einer einzigen Konstantstromquelle auszukommen.
Die Erfindung soll nachfolgend im einzelnen beschrieben werden.
Fig. 6 zeigt das Blockschaltbild der erfindtingsgemäßen
Steuerschaltung. Der Einfachheit und Übersichtlichkeit halber sind nur drei Segmente dargestellt.
Die in Fig. 6 mit dem Bezugszeichen S11, Ssl, Sj} versehenen
Segmentsignale beeinflussen die Anzeigezustände der Segmente 5,, S1 bzw. S3. Änderungsdetektoren
15 für die r\nzeigezustände geben nur dann ein Signal ab, wenn der Segmentanzeigezustand geändert
werden soll. Diskriminatoren 16 steilen fest, ob der Anzeigezustand von der Verfärbung zur Entfärbung
bzw. in den Löschzustand übergeht oder umgekehrt. Eine Addierstufe 17 zählt die Anzahl der Segmente,
die ihren Anzeigezustand ändern und sie stellt dann der Konstantstromquelle 18 einen Befehl bereit, der
die Stromrichtung und Stromstärke beeinflußt. Analoge Umschalter 19 liegen jeweils mit den einzelnen
Segmenten in Reihe und werden synchron mit der Stromquelle zur Änderung des Anzeigezustajndes in
den leitenden und nichtleitenden Zustand versetzt. Diese Schalter 19 werden in den nichtleitenden Zustand
gebracht, um die Anzeigesegmente in den Speicherzustand zu bringen.
Die Farbdichte und Farbintensität der ECD-Einrichtung wird höher bzw. stärker, wenn die Ladungsraumdichte
bzw. Ladungsflächendichte größer ist, oder anders ausgedrückt, dieselbe Ladungsraumdichte bzw. Ladungsflächendichte führt zu einer selben
Farbdichte oder Farbintensität. Weiterhin geben bei einer Anzeigeeinrichtung mit mehreren Segmenten
unterschiedliche Kombinationen von Segmenten unterschiedliche Anzeigemuster mit einer unterschiedlichen
Segment-Gesamtfläche. Um die Stromstärke daher in der richtigen Weise proportional zur
Gesamtsegmentfläche zu ändern, ist es wichtig, eine gleichförmige Farbtiefe bzw. Farbdichte zu erhalten,
wenn die Zeitdauer der Farbsegmente festgelegt ist. Dies gilt auch für den Lösch- bzw. Entfärbungsvorgang.
Es ist weiterhin beim Ansteuern von ECD-Einrichtungcn
wichtig, die Leistungs- bzw. Energieaufnahme möglichst klein zu halten. Wie bereits zuvor erwähnt,
besitzt die ECD-Einrichtung einen Eicen-Speichereffckt bzw. eine selbständige Speicherung, und dieser
Effekt kann dazu verwendet werden, den Leistungsverbrauch klein zu halten, nämlich derart, daß bei der
Umschaltung von einem Anzeigemuster auf ein anderes nur die Segmente, die beiden Mustern nicht gemeinsam
sind, verfärbt bzw. entfärbt werden, wogegen die anderen Segmente in ihrem gespeicherten
Zustand verbleiben.
Eine Änderung der Stromstärke für die Farblöschung und die Verfärbung ist daher nur bei den Segmenten,
die bei beiden Mustern verschieden sind, erforderlich, um die ECD-Einrichtung mittels des
Konstantstrom-Steuerverfahrens mit cinei einnzigen Stromquelle und mit einer geringen Leistungsaufnahme
zu steuern. Dies wird nachfolgend im einzelnen erläutert.
Mit den Änderungsdetektoren 15 werden die Änderungen der Segmentsignale S11, S12 und S1, festgestellt.
Die Diskriminatoren 16 stellen fest, ob diese Änderungen auch auf Grund von einem Übergang
zwischen einer Verfärbung zur Löschung oder von einer Löschung zur Verfärbung herrühren. Die Addierstufe
17 zählt die Zahl der Segmente, die ihre Anzeigezustände ändern. Die Konstantstromquelle 18
bekommt das Signa! von der Addierstufe 17 zugeleitet und ändert die Stromstärke. Die Stromrichtung wird
auch durch die Addierstufe 17 beeinflußt. Mit den Segmenten sind Umschalter 19 in Reihe geschaltet,
die von den Diskriminatoren 16 synchron mit der Stromquellensteuerung in den leitenden oder nichtleitenden
Zustand gebracht werden.
Fig. 7 zeigt eine erfindungsgemäße Schaliunwsanordnung
im einzelnen. Fig. 8 gibt die in Fig. 7 aufgetretenen Signale in ihrem zeitlichen Verlauf wieder.
Fig. 7 zeigt eine Gegenelektrode 9, Anzeigesegmente 5p S2 und S3, Schalter 7^1, Tn und Tj3, um die richtigen
Segmente für ein Anzeigemuster auszuwählen, einen Differenzverstärker A, Widerstände A1, R2 und
Λ,, Schalter Tr und Tw, um die richtige Polarität des
Stromes festzuäegen, Taktimpulse CL für den D-Flip-Flop
20, ein Zeitsteuersignal W für den Schreibvorgang, ein Zeitsteuersignal E für den Löschvorgang,
ein Segmentsignal S11, das den Anzeigezustand
des Anzeigesegments S1 steuert, wobei bei einem hohen Binärpegel das Segment verfärbt und bei einem
niederen Binärpegel das Segment gelöscht werden soll, eine Spannung P an dem Punkt, der über die
Schalter Tw und Te mit den Spannungsquellen + Vl
und — V2 verbunden ist, wobei die Signale CL, W, E und P für alle anderen Segmente einheitlich sind.
Änderungen des Anzeigemusters treten am rückwärtigen Ende des Signals CL auf, und der Zeitraum zwischen den Musteränderungen ist ein ganzzahliges
Vielfaches der Perioden des Signals CL.
Nachfolgend soll die Arbeitsweise der in Fig. 9 dargestellten Schaltung erläutert werden, wobei die
Betriebsweise der Einfachheit halber nur für das Segmem S, erläutert wird.
Eine Änderung des Segmentsignals wird durch das exklusive ODER-Glied 21 festgestellt, an desen einem Eingang das Signal S1 , und an dessen anderem
Eingang das Ausgangssignal Q des D-Flip-Flops 20 anliegt. Wenn S11 seinen Signalzustand ändert, tritt
am Ausgang des exklusiven ODER-Glieds 21 ein Ausgangssignal Cw mit hohem Pegel auf, wenn dagegen S11 seinen Zustand nicht ändert, bleibt Cw auf
sienem niederen Pegel. Das Ausgangssignal D1 eines
ODER-Glieds 22 geht mit W in einen hohen Pegel über, wenn S1^ einen hohen Pegel aufweist, und es
geht mit E in einen hohen Pegel über, wenn S11 einen
kleinen Signalwert besitzt. An den beiden Eingängen des UND-Glieds 23 liegen die Signale C, und D1 an,
wogegen am Ausgang des UND-Gliedes 23 das Signal C1 auftritt. Wenn also S11 einen hohen Pegel aufweist
und in diesem Signalzustand bleibt, tritt am Ausgang C1 des UND-Glieds 23 nur ein Impuls von W auf.
Wenn dagegen S1 , einen niedrigen Binärwert aufweist
und in diesem Signalzustand bleibt, tritt am Ausgang C1 nur ein Impuls von E auf. Wenn E einen hohen
Pegel aufweist, liegt am Schaltungspunkt P die Spannung + V1 an, wogegen am Schaltungspunkt P die
Spannung - V1 auftritt, wenn W einen hohen Pegel
aufweist, da die Schalter Tt und Tw durch E bzw. Wi
gesteuert werden.
Das Signal P gelangt über einen Schalter Tcl an
den Widerstand A1. Die Schalter Tci und TlX werden
vom Signal C1 gesteuert.
Mit den zuvor beschriebenen Schaltungselementen tritt folgende Funktionsreihenfolge auf, wenn S11 von
einem hohen in einen niedrigen Signalwert übergeht. C1 geht in einen hohen Signalwert über und verbleibt
in diesem Signalwert nur eine Impulsdauer von W lang und bringt die Schalter T1. und Tci gleichzeitig in den
leitenden Zustand. Von diesem Augenblick an fließt der konstante Strom V1ZR1 durch den Widerstand A1,
den Schalter T11 und das Segment S1, und das Segment
5, wird gefärbt, wenn der Strom von der Gegenelektrode 9 zum Segment S1 fließt.
Wenn S11 dagegen einen niederen Signalwert aufweist, geht das Signal S1 in einen hohen Signalwert
über und verbleibt in diesem Signalzustand nur während einer Impulsdauer von E. Der konstante Strom
VxIRx fließt daher vom Widerstand A1 zur Gegenelektrode 9, so daß das Segment S1 gelöscht bzw. entfernt wird.
Die Segmente S2 und S3 werden in derselben Weise
wie das Segment S1 verfärbt bzw. entfärbt. Die Schaltungsanordnung für diese Segmente sind der Übersichtlichkeit und Einfachheit halber in Fig. 7 jedoch
nicht dargestellt Wenn die Signale StX und S2 daher
gleichzeitig in einen hohen Pegel übergehen, fließt ein Strom V2ZiVR1 + 1/A2) von der Gegenelektrode 9
zum Schaltungspunkt P, wenn die Schalter S1, und T12
in den leitenden Zustand gebracht worden sind, so daß sich die Segmente S1 und S2 färben. Wenn dagegen alle Segmentsignale einen niederen Signalwert
aufweisen, fließt der Strom V1Z(IZR1 + IZR2 + IZR3)
vom Schaltungspunkt P zur Gegenelektrode 9, wobei alle drei Segmente gelöscht bzw. entfärbt werden.
Die Widerstandswerte der Widerstände R1, R1 und
R3 sollten so gewählt werden, daß gilt: IZR1: XIR1
= 1/A3; As1 : As1 = As3, wobei As1, As1 und As3 die
Flächen der Segmente S1, S2 bzw. S3 sind. Wenn die
Wiederstände A1, A2 und A3 in dieser Weise gewählt
sind, ist die Stromstärke direkt proportional .zur Gesamtfläche der ausgewählten Segmente für die Verfärbung oder Löschung, so daß sich in den verfärbten
Segmenten dieselbe Farbdichte oder Farbintensität ergibt. Selbstverständlich können alle Widerstandswerte einander gleich sein, wenn alle Segmentflächen
einander auch gleich sind.
Eine ausreichende Löschung bzw. Entfärbung wird dadurch sichergestellt, daß die Ladung für das Löschen größer ist als für das Verfärben. Dies kann durch
folgende zwei Möglichkeiten bewirkt werden. Einmal kann die Spannung V1 größer als V1 gemacht werden,
wenn die Impulsdauer von W und E gleich sind. Zum anderen kann die Impulsdauer E langer als die Impulsdauer von W gewählt werden, wenn Vx und V1
gleich sind.
Nachfolgend soll kurz noch auf den Maximalwert der an der ECD-Einrichtung angelegten Spannung
eingegangen werden.
Bei ECD-Einrichtungen, bei denen elektrochrome Festkörper-Dünnschichten, beispielsweise amorphes
WO3 verwendet werden, weise« die Anzeigeelemente beim Löschen oder Entfärben eine hohe Impedanz
und beim Verfärben eine niedere Impedanz auf. Am Ende von E wird die angelegte Spannung daher plötzlich hoch, und diese hohe Spannung führt zu einer
nachteiligen, zerstörerischen Seiten- bzw. Nebenreaktion, wodurch die Lebensdauer der Einrichtung
verkürzt wird. Um dies zu vermeiden, ist es erforderlich, einen Höchstwert für die negative angelegte
Spannung entsprechend dem Löschvorgang einzustellen, nämlich um von der Konstantstromsteuerung zu
einer Konstantspannungssteuerung überzugehen. In Fig. 7 sollte die Spannung VEE beispielsweise so eingestellt werden, daß die negativste Spannung um etwa
— 3 V herum liegt.
Wie beschrieben, schafft die vorliegende Erfindung ein Steuer- bzw. Treiberverfahren für die ECD-Anzpigeeinrichtungen, welches ein praktisch anwendbares Steuer- bzw. Treiberverfahren mit konstantem
Strom ist, wobei der Wert der Konstantstromquelle direkt proportional zur Gesamtfläche der Segmente,
die bei Änderungen des Anzeigemusters verfärbt oder entfärbt werden sollen, veränderlich ist, und der
Energieverbrauch sehr klein gehalten wird.
Die Erfindung wurde an Hand einiger Ausfuhrungsbeispiele erläutert. Dem Fachmann sind jedoch
zahlreiche Modifikationen und Änderungen möglich, ohne daß dadurch der Erfindungsgedanke verlassen
wird.
Claims (4)
1. Steuerschaltung für eine elektrochrome Anzeigeeinrichtung
mit einem elektrochromen Material und einer bestimmten Anzahl von Anzeigesegmenten,
die in einer bestimmten Kombination miteinander jeweils unterschiedliche Anzeigemuster
bilden, wobei eine Stromversorgungsquelle und Schalteinrichtungen an die Anzeigeeinrichtung
angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß Steuereinrichtungen (15,16, 17)
die Ausgangsstromstärke ein der mit der elektrochromen Anzeigeeinrichtung verbundenen Konstantstromquelle
(18) der jeweiligen Anzahl der die Anzeigezustände ändernden Anzeigesegmente
(S1, S2,...) anpassen.
2. Steuerschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtungen (15,
16,17) ejn< Stromrichtungs-Festlegstufe aufweisen,
die wahlweise die Richtung des Stromes festlegt, der von der Konstantstromquelle (18) bereitgestellt
wird und durch die elektrochrome Anzeigeeinrichtung fließt.
3. Steuerschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Absolutwert der
Spannung an den Anzeigesegmenten unterhalb eines vorgegebenen Wertes gehalten wird.
4. Steuerschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigezustände
einsn verfärbten und einen entfärbten Zustand einnehmen können, wobei der entfärbte
Zustand mit einem Entfärbungsvorgang herbeigeführt wird, und daß die Konstantstromquelle (18)
den Strom, der durch die Aiii^igesegmente (S1,
S2,...) fließt, vor dem Ende des Entfärbungsvorgangs
begrenzt.
Applications Claiming Priority (1)
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