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Kunsteisbahn
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Die Erfindung betrifft eine Kunsteisbahn sowie ein Verfahren zu ihrer
Herstellung.
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Allgemein handelt es sich also um Schlittschuhlaufbahnen. Die einzigen
bisher bekannten Laufbannen für das Schlittschuhlaufen sind gekühlte Eisbahnent
ebenso wie natürlich gebildetes Eis auf Teichen oder dergleichen. Wegen der kostspieligen
Installierung und Unterhaltung hat es sich aber herausgestellt, daß gekühlte Kunsteisbahnen
notwendigerweise nur in städtischen Gebieten verwendet werden können, wobei nämlich
eine derart intensive Benutzung erfolgt, daß sich die Investitionekosten lohnen.
Versuche, eine nicht-gekühlte Kunsteisbahn
zu schaffen, haben sich
bisher als fruchtlos erwiesen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine nicht-gekühlte Kunsteisbahn
zu schaffen, auf der man im wesentlichen in derselben Weise wie auf Eis schlittschuhlaufen
kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Kunsteisbahn gelöst,
welche gekennzeichnet ist durch eine Vielzahl von Einzelkomponenten, die jeweils
aus einem Kunstharzmaterial aus der aus Hochdruckpolyäthylen, Polypropylen und fluoriniertem
Polyäthylen bestehenden Gruppe gebildet sind, wobei auf der Oberfläche ein Schmiermittel
vorgesehen ist.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß eine Kunsteisbahn hergestellt wird,
die im wesentlichen vorgeformt werden kann, wodurch die Notwendigkeit kostspieliger
Installationsarbeiten entfällt, und die darüber hinaus die Möglichkeit gibt, den
Aufbau mittels relativ unerfahrenen Bediequngspersonals vorzunehmen.
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Durch die Erfindung wird weiterhin eine Kunsteisbahn nichtgekühlter
Art geschaffen, die aus einer vorgegebenen Anzahl von integrierten Komponenten zusammengesetzt
werden kann, wodurch sich Kunsteisbahnen vorgegebener Erstreckung bilden lassen,
so daß also die entstehende Lauffläche dem verfügbaren Platz- oder Raumangebot entspricht.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen niCht-gekuhlten Kunsteisbahn
besteht darin, daß kein spezielles Fundament notwendig ist, sondern die Bahn leicht
auf jedwede ebene Fläche gelegt werden kann, unabhängig von deren Beschaffenheit.
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Die Kunsteisbahn ist verschleißbeständig, läßt sich höchst ökonomis:h
herstellen und unterhalten und läßt sich sowohl im Freien als auch im Inneren von
Gebäuden verwenden.
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Schließlich ist noch zu bemerken, daß die Kunsteisbahn nach der Erfindung
leicht auseinandergenommen und während Zeiten ihrer Nichtverwendung einfach gestapelt
werden kann. Auch läßt sich die Kunsteisbahn leicht transportieren.
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Innerhalb des Erfindungsgedankensliegtes also, eine Lauffläche zu
schaffen, die durch Schlittschuhläufer benutzt werden kann und aus einer Vielzahl
von miteinander in Eingriff stehenden Ebenen oder flachen Komponenten besteht, die
beispielsweise durch Extrusion aus Kunstharz oder Kunststoff hergestellt werden
könrn. Die Komponenten werden auf einer ebenen Fläche angeordnet, wobei deren obere
Fläche anschließend'mit einem Schmiermittel, welches beispielsweise aufgesprüht
wird, behandelt wird. Das Schmiermittel kann periodisch während der Benutzungsdauer
der Lauffläche aufgebracht werden, wobei die Kunsteisbahn im übrigen die gewinschte"Nachgiebigkeit"
oder begrenzte Verformungsfähigkeit aufweist, um den Sportlern dieselben Gebrauchscharakteristiken
und Empfindungen zu vermitteln, wie sie auftreten, wenn das Schlittschuhlaufen auf
einer gekühlten, gefrorenen Fläche erfolgt.
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Durch die Erfindung wird also insgesamt eine Kunsteisbahn, auch allgemein
als "Eisbahn" bezeichnet, obwohl sie natürlich eben nicht aus gefrorenem Wasser
besteht, geschaffen, die aus einer vorgegebenen Anzahl von Einzelkomponenten besteht.
Alle Einzelkomponenten haben dieselbe Größe und Form, wodurch eine wirtschaftliche
Herstellung möglich wird. Jede Einzelkomponente besteht aus einer flachen, ebenen
Platte mit einer Dicke von annähernd 1/4". Die Fläche der einzelnen Platten kann
vorgegeben werden, wünschenswerterweise natürlich so, daß sich eine leichte Handhabungsmöglichkeit
ergibt. In der Praxis haben derartige Komponenten im aligemeinen vier Seiten und
haben Abmessungen von 1 x 1 oder 2 x 2', obwohl offensichtlich die im wesentlichen
quadratische Form nicht kritisch ist. Die
Kantenabschnitte jeder
Komponente sind Zick-Zack-ähnlich oder nach Art alternierender Erhebungen und Ausnehmungen
aufgebaut, damit eine Verriegelung mit der anstoßenden Kante benachbarter Komponenten
möglich ist, wodurch dann die Lauffläche gebildet werden kann.
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Die vorstehend angegebenen Dimensionen und Dicken sind natürlich nur
vorteilhafte Beispiele, da dieselben sowohl eine wirtschaftliche Herstellung als
auch eine leichte Handhabung beim Transport, beim Stapeln, beim Zusammenbau und
beim Auseinandernehmen der Eisbahn ermöglichen.
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Die Komponenten werden durch Extrudieren aus Hochdruckpolyäthylen
hergestellt. Ferner können sie auch al Polypropylen oder aus fluoriniertem Polyäthylen
bestehen.
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Bei Aufbau der Kunsteisbahn können die Komponenten auf jedweder geeigneten
Stützfläche angeordnet werden sei es aus Holz, aus Beton, auf einem Teppichboden
oder dergleichen. Das einzige Erfordernis ist, daß die Fläche eben ist, damit nämlich
auch eine ebene Kunsteisbahn entsteht, welche keine Unebenheiten aufweist. Außerdem
ist die Ebenheit der Auflagefläche für die richtige Verriegelung zwischen den einzelnen
Komponenten wichtig.
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Obwohl es auf der Hand liegt, daß eine Kunsteisbahn der erfindungsgemäßen
Art aus Komponenten mit glatten, geradlinigen Kanten gebildet werden kann, haben
sich diese in der Praxis nicht als günstig herausgestellt, da jedwede auf Umweltbedingungen
zurückzuführende Kontraktion die Tendenz hat, den Stoß zwischen benachbarten Komponenten
zu vergrößern, wodurch sich beim Schlittschuhlaufen leicht Unfälle ergeben können.
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Findet aber die oben beschriebene Verriegelung statt, so ist ein Trennen
benachbarter Komponenten durch Umweltbedingungen,
die eine Kontraktion
bewirken, nicht mehr möglich.
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Nachdem die einzelnen Komponenten auf der Unterlage zur Bildung einer
Fläche angeordnet worden sind, wird auf die nach oben gerichtete Oberfläche der
Kunsteisbahn ein Schmiermittel aufgegeben.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel im einzelnen
erläutert wird.
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Auf die aus den Einzelkomponenten,die miteinander verriegelt sind,
gebildete Kunsteisbahn wird ein Schmiermittel aufgegeben, welches aus annähernd
einem Volumenteil wasserlöslichen Glykols und drei Volumenteilen Wasser besteht.
Glycerin hat sich als insbesondere geeignet für die Herstellung des Schmiermittels
erwiesen, obwohl auch andere wasserlösliche Glykole, wie Äthylenglykol, Butylenglykol,
Propylenglykol, Diäthylenglykol, Trimethylenglykol, Tetramethylenglykol, Pentamethylenglykol
oder dergleichen in ähnlicher Weise verwendet werden können. Es ist notwendig, daß
diese Verbindungen einen relativ hohen Siedepunkt haben, um eine Verdampfung zu
verhindern.
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Die Verbindungen müssen weiterhin wasserlöslich sein und der behandelten
Oberfläche die gewünschte Schlüpfrigkeit geben. Auch müssen die Verbindungen dazu
geeignet sein, Wasser festzuhalten. Das Schmiermittel wird vorzugsweise durch Sprühen,
beispielsweise mittels einer gewöhnlichen Sprühpistole, aufgebracht, wodurch sich
ein Nebel ergibt, der sich auf die Oberfläche der Komponenten legt. Das Sprühen
erfolgt dabei vorzugsweise in einer Höhe von etwa 30 bis 60 cm (1 bis 2') oberhalb
der Kunsteisbahn. Das Schmiermittel bildet einen leichten Film, der dazu dient,
die Oberfläche gegen ein Aufheizen durch die Schlittschuhkufen zu schützen. Auch
wird die
Obl!r¢Läche regen Schneideinwirkung geschützt. Das Schmiermittel
dient also dazu, die durch die Reibung zwischen den Kufen und der Fläche erzeugte
Wärme zu dissipieren.
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Die resultierende Kunsteisbahn hat, wie sich gezeigt hat, vom Standpunkt
des Sportlers aus gesehen sehr ähnliche Eigenschaften wie eine gekühlte Kunsteisbahn,
wobei sich zum Vergleich ein Wirkungsgrad von etwa 90% ergibt. Die Kunstharzkomponenten
haben die erforderliche "Nachaiebigkeit", ohne elastisch zu scin, so daß sie sowohl
dem Druck der Schlittschuhkufen standhalten können, um eine Beschädigung zu verhindern,
als auch ein weiches Schlittschuhlaufen ermöglichen, wie es bei gekühlten Eisbahnen
der Fall ist.
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Das material weist also gleichzeitig die gewünschte Härte und auch
die gewünschte Verformbarkeit auf. Es ist zu beachten, daß das Schmiermittel ungiftig
ist und die Oberfläche in einem kühlen Zustand hält, wobei unerwünschte Wärmestaus
vermieden werden.
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Die erf indungsgemäße Kunsteisbahn kann bei Umgebungstemeraturen im
Bereich von 40 bis 800F verwendet werden, wobei eine Umgebungstemperatur von 600F
bevorzugt wird. Dementsprechend können die Kunsteisbahnen sowohl im Freien als auch
im Innere von Gebäuden verwendet werden, wobei die Verwendung im Freien dann erfolgt,
wenn normalerweise Schlittschuhlaufen nicht möglich ist.
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Aus den vorstehenden Darlegungen geht hervor, daß die Erfindung in
neuartiger Weise eine Kunsteisbahn zum Schlittschuhlaufen schafft, die sowohl hart
als auch ökonomisch herstell- und unterhaltbar ist. Die erfindungsgemäße Kunsteisbahn
erfordert keine kostspieligen Präparationsmaßnahmen für die Installierung, so daß
die Kunsteisbahn in jedem gewünschten Bereich verwendet
werden
kann. Eine Verwendung ist insbesondere auch in Bezirken mit geringer Bevölkerungsdichte
möglich, bei der bislang die Möglichkeit der Verwendung einer gekühlten Kunsteisbahn
nicht bestand.