DE2721528A1 - Verfahren und vorrichtung zur reinigung von gasen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur reinigung von gasen

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DE2721528A1 DE19772721528 DE2721528A DE2721528A1 DE 2721528 A1 DE2721528 A1 DE 2721528A1 DE 19772721528 DE19772721528 DE 19772721528 DE 2721528 A DE2721528 A DE 2721528A DE 2721528 A1 DE2721528 A1 DE 2721528A1
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Description

  • BESCHREIBUNG
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Gasen unter Verwendung eines mikroporösen Filters, insbesondere eines Aktivkohlefilters in Verbindung mit der Anwendung eines elektrostatischen Felds sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
  • Es ist bekannt, daß sich die Adsorptionseigenschaften von Aktivkohle zur Entfernung von unerwünschten oder schädlichen Geruch-, Farb- und Giftstoffen oder von Bakterien aus Flüssigkeiten, Dämpfen oder Gasen einsetzen lassen. Bekannt ist auch, daß eine Aktivkohle, die sich für die Adsorption eines Gases oder allgemein eines Stoffs von gegeringer Molekelgröße gut bewährt, für große Moleküle versagen kann, weil diese nicht in die Poren der Aktivkohle eindringen können und umgekehrt nicht mehr zurückgehalten werden können. Zur Reinigung von Gasen, die nicht nur durch einen spezifischen Schadstoff belastet sind, sondern außer mehreren gasförmigen Schadstoffen unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung und Molekelgröße auch noch Festkörperpartikel in Rauch- oder Staubform enthalten können, insbesondere zur Raumluftreinigung, ist es weiterhin bekannt, ein elektrostatisches Filter mit einer Anzahl von plattenförmigen Abscheidungsflächen und vor oder zwischen den Flächen angeordneten Ionisierungsdrähten mit einem beispielsweise nachgeschalteten Aktivkohlefilter zupcombinieren. Beispiele für solche elektrostatischen Filter mit nachgeschaltetem Aktivkohlefilter sind u.a. in den DT-OSen 20 35 789, 21 63 254, 20 00 768, 24 59 356 sowie in dem DT-Gbm 75 06 026 beschrieben. Bei manchen Aus- führungsformen ist diese Kombination aus einem elektrostatischen und einem Aktivkohlefilter noch durch weitere Filterstufen, beispielsweise zur Desodorierung ergänzt.
  • Aus der DT-OS 21 25 206 ist auch ein Gerät zur Aufbereitung von Raumluft bekannt, bei dem ein Aktivkohlefilter einem elektrostatischen Reinigungsfilter vorgeschaltet ist. Durch die hintereinander liegende Stufenwirkung der unterschiedlichen Filterarten soll erreicht werden, daß die spezifische, nur auf bestimmte Schad- oder Belastungsstoffe gerichtete Wirkung des einen Filtertyps um die eines anderen Filtertyps ergänzt wird, um eine möglichst vollständige Reinigung des das Reinigungsgerät durchströmenden Gases zu erreichen.
  • Speziell zur Raumluftreinigung insbesondere von Zigaretten- und Tabaksqualm und -gerüchen werden heute überwiegend Geräte angeboten, deren wesentlicher Bestandteil ein elektrostatisches Abscheidungsfilter ist. Bei einem typischen Gerät dieser Art sind in einem herausziehbaren Rahmen mehrere flache Leichtmetallplatten im gegenseitigen Abstand von ca. 1 cm auswechselbar in Führungen eingesetzt und zwischen diesen Platten sind dünne Drähte gespannt. Im Betrieb des Geräts liegt zwischen den Drähten und den Platten ein Gleich-Hochspannungspotential von mehreren Kilovolt. Die Raumluft wird durch einen Lüfter angesaugt und zwischen den Platten hindurchgeblasen, wobei sich Schadstoffe an den Platten abscheiden sollen.
  • Bei diesen relativ einfach aufgebauten Geräten zur Reinigung von Raumluft insbesondere zur Beseitigung von Zigaretten- und Tabakrauchrückständen durch Verwendung eines elektrostatischen Filters ist bewußt auf ein vor- oder nachgeschaltetes Aktivkohlefilter verzichtet, da ein solches Aktivkohlefilter zwar eine gewisse Wirkung auf den Kohlenmonoxydgehalt in tabakqualmbelasteter Luft hat, jedoch alle übrigen Schadstoffe, insbesondere Nikotin- und Teerrückstände praktisch unbeeinflußt passieren läßt.
  • Mit dem elektrostatischen Filter dagegen lassen sich wenigstens Staub und feste Rauchrückstände sowie in gewissem Umfang Teerpartikel festhalten.
  • Die Wirkung solcher elektrostatischer Luftreinigungsgeräte zur Raumluftreinigung ist jedoch gering. Dies liegt insbesondere daran, daß die elektrostatisch wirksame Gesamtfläche schon aus Gründen der Gerätegröße viel zu begrenzt ist; bei einem bekannten, räumlich schon relativ großen Gerät beträgt diese wirksame Fläche beispielsweise 0,2 m2.Hinzu kommt eine sehr umständliche Handhabung bei der Filterreinigung. Um die elektrostatische Spannung aus Sicherheitsgründen nicht zu hoch legen zu müssen, gleichwohl aber eine nennenswerte Reinigungswirkung zu erzielen, ist der Abstand zwischen den Abscheidungsflächen und den das Gegenpotential führenden Drähten nur so gering gewählt, daß bei normaler Luftfeuchtigkeit gerade noch kein Spannungsdurchschlag auftritt. Schon bei relativ geringer Abscheidung von luftverschmutzenden Bestandteilen treten jedoch häufig kurzzeitige Überschläge auf, so daß das Gerät zu kanistern" beginnt. Die Abscheidungsplatten müssen daher relativ häufig, bei täglichem Gebrauch etwa einmal wöchentlich, gereinigt werden, was neben dem umständlichen Aus- und Einbau der Platten äußerst zeitraubend ist, da vor allem die Teer- und Nikotinrückstände sich nur schwer von den Plattenoberflächen entfernen lassen. Überdies ist bei längerem Gebrauch des Geräts ohne Reinigung bereits nach einigen Tagen eine Geruchsbelästigung festzustellen, die ebenfalls in erster Linie von den Teer- und Nicotinrückständen an den Plattenoberflächen herrühren.
  • Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reinigung von Gasen, insbesondere zur Reinigung von Luft in geschlossenen Räumen zu schaffen, die eine wesentlich höhere Reinigungsleistung ohne die bei bekannten Raumluftreinigungsgeräten beobachteten Nachteile wie nur partielle Entfernung von Schadstoffen, insbesondere Zigaretten-und Tabakrauchrückständen, lästiges Reinigen von elektrostatischen Platten, Filterelementen u.dgl. und ohne Geruchsbelästigung bei längerem Gebrauch usw. inkauf nehmen zu müssen.
  • Das Grundprinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Lehre des Patentanspruchs 1 zusammengefaßt, die gem. Unteransprüchen vorteilhaft ergänzt und weitergebildet werden kann.
  • Der auf die erfindungsgemäße Vorrichtung gerichtete Hauptanspruch umfaßt die wesentlichen Teile einer Vorrichtung, mit der sich das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft verwirklichen läßt. Auch dieser Vorrichtungshauptanspruch kann nach der Lehre weiterer Unteransprüche in verschiedenen Richtungen vorteilhaft weitergebildet sein.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren und die zu seiner Durchführung geeignete Vorrichtung lassen sich dahingehend charakterisieren, daß im Gegensatz zu den bisher bekannten Luftreinigungsgeräten mit einer elektrostatischen Filtereinheit und ggfs. einer oder mehreren vor- oder nachgeschalteten mikroporösen Filter stufen (insbesondere Aktivkohle) das Gas, welches durch das mikroporöse Filter strömengelassen wird, zuvor durch ein elektrostatisches Feld mittels eines Hochspannungsgenerators ionisiert wird, , dessen einer Ausgangspol direkt mit dem Filter verbunden und dessen Gegenpol als freistehender Pol im Gasstrom vor dem Filter angeordnet ist, so daß das Gas vor Eintritt in das mikroporöse Filter ionisiert wird.
  • Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß durch den unmittelbaren Anschluß des einen Pols der Hochspannungsquelle an das Filter eine ganz wesentliche Verbesserung der Filterwirkung eintritt. In größerem Umfang mit einer nachfolgend beschriebenen Versuchsapparatur durchgeführte Versuche haben ergeben, daß die Filterwirkung bei schadstoffbelasteten Gasen, insbesondere bei stark mit Tabakrauch belasteter Luft um mehrere Größenordnungen gegenüber herkömmlichen elektrostatischen Filtern verbessert wird. Dies wird in erster Linie auf die sehr große innere Oberfläche mikroporöser Filter, insbesondere von Aktivkohlefiltern zurückgeführt; diese innere Oberfläche wirkt zum großen Teil als elektrostatische Abscheidungsfläche.
  • Um hier zu einem Vergleich zu kommen, sei darauf hingewiesen, daß beispielsweise die spezifische innere Oberfläche von für Gasschutzgeräte verwendeter Aktivkohle 4 - 10.106cm2/q beträgt, d.h. ein Gramm Gasschutz-Aktivkohle hat eine spezifische innere Oberfläche von beispielsweise 500Im2, die in Relation zu setzen wären zu den bisher üblichen elektrostatischen Abscheidungsplatten mit 2 einer Gesamtfläche von beispielsweise 0,2 m2.
  • Die Wirkung mikroporöser Filter auf einzelne Schadstoffe in Flüssigkeiten, Dämpfen und insbesondere Gasen ist natürlich bekannt. So wirkt für den Gasschutz geeignete Aktivkohle u.a. adsorbierend auf Kohlenmonoxyd (CO), hat aber so gut wie keinen Einfluß auf andere Schadstoffe, die im Zigaretten- und Tabakrauch enthalten sind, insbesondere beispielsweise Teer- und Nikotinkondensate. Gerade die beiden letztgenannten Rauchrückstände werden in Räumen häufig als besonders störend empfunden.
  • Das neuartige Gasreinigungsverfahren führt hier zu einem durchschlagenden Erfolg: Durch die Ionisierung des Gases vor Eintritt in das mikroporöse Filter wird erreicht, daß dieses Filter in Kombination direkt als elektrostatisches Filter mit riesiger Abscheidungsfläche und als spezifisches mechanisches Filter wirkt. Die durchgeführten Versuche, insbesondere mit Zigarettenrauch ha-ben ergeben, daß mit einem einzigen, vergleichsweise kleinen Gasmaskenfilter eine nahezu 100 %ige Reinigung der Luft eines größeren Wohnraums in kürzester Zeit erreicht werden konnte. Tatsächlich war die Reinigungszeit nur bestimmt durch die Leistungsfähigkeit des die Luft zu- bzw. abführenden Lüfters und die zumutbare Strömungsgeschwindigkeit im Gerät bzw. Raum. Es zeigte sich nicht nur eine wesentlich verbesserte Filterwirkung hinsichtlich der unsichtbaren und geruchfreien Verbrennungsrückstände, wie beispielsweise Kohlenmonoxyd, sondern auch eine vollständige Beseitigung sämtlicher Rauch- und Kondensatrückstände. Das im Test benutzte Aktivkohlefilter blieb auch nach längerer Benutzungsdauer vollkommen geruchfrei, was darauf schließen läßt, daß die Kondensat- und sonstigen Verbrennungsrückstände im inneren Oberflächenbereich des Aktivkohlefilters festgehalten wurden, so daß die geruchsbindende Wirkung solcher Filter optimal ausgenutzt werden kann.
  • Die Reinigungswirkung und Reinigungsleistung des erfindungsgemäßen Verfahrens hängt, abgesehen vom Filter-oder Strömungsquerschnitt für das Gas, der Konrgröße, dem Schüttgewicht und der Porosität des mikroporösen Filtermaterials, vor allem vom Grad der Ionisierung des Gases vor Eintritt in das mikroporöse Filter ab. Die Versuche haben ergeben, daß der Elektrodenabstand, also der Abstand zwischen der freistehenden Gegenelektrode und der Filteroberfläche nur einen relativ geringen Einfluß auf die Filterwirkung hat, dagegen eine Erhöhung der angelegten Spannung zu einer Erhöhung des Ionisierungsgrads und damit zu einer Verbesserung der Filterwirkung führt. Entsprechendes gilt, wenn bei erhöhter Leistung der Hochspannungsquelle eine Mehrzahl von freistehenden Polen vorgesehen wird.
  • Hinsichtlich der konstruktiven Gestaltung des oder der dem Filter gegenüber und in Gasströmungsrichtung vor diesem stehenden freien Elektrode(n) ist es wichtig, daß die den Ausgangspunkt des elektrostatischen Felds bildende Elektrode eine möglichst hohe Ionisierungswirkung durch Feldkonzentration, d.h.hohe Feldstärke in diesem Bereich zu verbessern. Demgemäß kommen in erster Linie rasierklingenartige Schneidkantenelektroden oder auch Nadelelektroden infrage, wie sie beispielsweise bei bekannten Geräten zur Luftionisierung verwendet werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders gut zur Raumluftreinigung, wobei als wesentlicher Nebeneffekt zugleich eine definiert einstellbare Ionisierung der Raumluft erreicht werden kann. Es ist bekannt, daß ein bestimmter Ionisierungsgrad der Atemluft das menschliche Wohlbefinden steigern oder umgekehrt zum Ermüden beitragen kann. Insbesondere wirkt ein überschuß an positiven Ionen ermüdend, während eine Erhöhung der negativen Umgebungsluftionen belebend wirkt. Ein Überschuß an vor allem positiven Ionen trägt zudem zur vermehrten Verstaubung von Räumen bei. So ist es die Erfahrung jeder Hausfrau, daß im Umkreis des Fernsehgeräts die Staubabscheidung wesentlich größer ist als auf sonstigen Möbelstücken u.dgl. Dies ist darauf zurückzuführen, daß für den Nachbeschleunigungsabschnitt der Fernsehbildröhre eine relativ leistungsstarke Hochspannungsquelle benötigt wird, die positive Ionen in großem Umfang freisetzt. Die oft beobachteten Ermüdungserscheinungen beim abendlichen Fernsehprogramm dürften daher nicht nur auf die Programmqualität sondern auch auf die erhöhte Anzahl freigesetzter positiver Luftionen zurückzuführen sein. Mit dem erfindungsgemäßen Luftreinigungsverfahren und einer dafür geeigneten Vorrichtung läßt sich in vorteilhafter Weise eine Kompensation insbesondere überschüssiger positiver Luftionen dadurch erreichen, daß der freie scharfkantige oder spitze Pol des elektrostatischen Felds auf die negative Klemme des Hochspannungsgenerators gelegt wird, dessen positive Klemme dann an das mikroporöse Filter anzuschließen ist. Das Luftreinigungsgerät setzt dann negative Ionen frei, die - wie erwähnt - belebend wirken.
  • Hinsichtlich der unterschiedlichen Wirkungen positiver und negativer Uberschußionen in der Luft sei beispielshalber auf die DT-PS 12 61 295 verwiesen, die ein u.a.
  • auch mit einem vorgeschalteten Aktivkohlefilter kombiniertes Gerät zur Einstellung des Ionengehalts der in Wohnräumen enthaltenen Luft beschreibt.
  • Für die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es ohne wesentliche Bedeutung, in welcher Polungsrichtung das mikroporöse Filter angeschlossen wird. Um den Ionisierungsgehalt der Luft eines zu reinigenden Raums einzustellen, kann daher vorgesehen werden, den Hochspannungsgenerator mit einem Umschalter, beispielsweise einen durch einen Zeitschalter steuerbaren Umschalter zu versehen, über den die Polungsrichtung des elektrostatischen Felds von Zeit zu Zeit umgekehrt werden kann. Falls keine oder nur eine geringe Luftionisierung gewünscht wird, kann ein in Gasströmungsrichtung nach dem Filter liegender Ionenabsorber, beispielsweise in Form eines auf Masse- oder Gegenpotential liegenden Metallgitters oder in Form von Metallkugeln verwendet werden.
  • Für das mikroporöse Filter kommen prinzipiell alle mikroporösen Filtermaterialien infrage. Wichtig ist nur, daß eine wenigstens als elektrisch halbleitend zu bezeichnende Schicht an der mikroporösen inneren Oberfläche vorhanden ist, um das elektrostatische Feld voll zur Wirkung zu bringen. Besonders gut eignet sich die bereits erwähnte Aktivkohle. Insbesondere zur Luftreinigung ist es zweckmäßig, eine Gasschutzkohle, wie sie etwa für Gasmasken Verwendung findet, vorzusehen. Auch andere Filtermaterialien kommen infrage, so z.B. bis zu einem gewissen Grad leitend gemachte Keramikfilter, mikroporöse Kunststoffilter, Kieselgur und andere.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren und eine zu seiner Durchführung geeignete Vorrichtung läßt sich vorteilhaft mit anderen Luftreinigungsmaßnahmen kombinieren. Obwohl beispielsweise Aktivkohle insbesondere in Verbindung mit einem elektrostatischen Feld gemäß der Lehre der Erfindung eine hohe Adsorptionswirkung auch gegen Keime hat, kann eine Kombination mit einer Ultraviolett-Bestrahlungsanlage als Zusatz vorgesehen sein.
  • Der Einsatzbereich der Erfindung ist prinzipiell unbeschränkt: Uberall dort, wo Gase gereinigt werden sollen, kann das Verfahren vorteilhaft eingesetzt werden.
  • Speziell bei der Luftreinigung kommt die Anwendung in Büros, Wohnräumen, Praxisräumen, in Konferenzräumen, Abluftkammern, aber auch in Krankenhäusern zur Entkeimung beispielsweise in Operationssälen infrage. Ein wichtiger Anwendungsbereich wird auch das Auto sein; hier ist nicht nur an eine Umwälzung und Reinigung des Luftvolumen im Inneren des Wagens, sondern auch an eine Vorreinigung der von außen zuzuführenden Frischluft zu denken. In größeren Einheiten kommt auch die Anwendung zur Luftreinigung an verkehrsreichen Plätzen, Straßen und in Straßentunneln infrage.
  • Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung in wenigen beispielsweisen Ausführungsformen näher veranschaulicht. Es zeigen: Fig. 1 die Prinzipdarstellung einer Versuchsanordnung, mit der die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens untersucht wurde; Fig. 2 den prinzipiellen Grundaufbau eines möglichen Geräts zur Raumluftreinigung; Fig. 3 ein Gerät zur Raumluftreinigung, bei dem die Luftströmung im Gerät durch eine Heizeinrichtung geringer Leistung bewirkt wird; Fig. 4 den Prinzipaufbau eines Geräts zur Luftrinigung mit höherer Leistung und Fig. 5 den Prinzipaufbau einer anderen leistungsstarken Ausführungsform eines Luftreinigungsgeräts.
  • Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde zunächst mit der in Fig. 1 dargestellten Versuchsanordnung untersucht. In ein Kunststoffglasrohr 1 mit einem lichten Durchmesser von ca. 10 cm wurde ein mittelbis feinporiges Aktivkohlefilter 2 quer zur Strömungsrichtung des Gases von unten nach oben eingesetzt. Das Filter 2 wurde an den positiven Pol eines Gleich-Hochspannungsgenerators 3 angeschlossen, der bei einer Leistung von weniger als 10 Watt in der Lage war, eine Gleich-Hochspannung von 5 - 15 kV abzugeben. (Der Schaltungsaufbau solcher Hoch-Gleichspannungsgeneratoren ist bekannt und bedarf hier keiner weiteren Erläuterung. Infrage kommen prinzipiell alle Methoden, die zur Erzeugung einer Hoch-Gleichspannung relativ geringer Leistung geeignet sind, so etwa die Hochtransformation einer Netzspannung und die nachfolgende Gleichrichtung, Spannungsverdoppler-Kaskadeschaltungen mit Diodenelementen und dazwischengeschalteten Speicher- und Glättungskondensatoren usw.) Der negative Pol des Hoch-Gleichspannungsgenerators 3 wurde über eine Durchführung 4 im Zylinder 1 an eine Nadelelektrode 5 angelegt, deren Spitze etwa auf die Mitte der Aktivkohletablette 2 ausgerichtet war. Die Lage der Spitze'relativ zum Querschnitt des Filters ist jedoch von untergeordneter Bedeutung, ebenso der axiale Abstand zwischen dem Filter 2 und der Elektrode 5. Wichtig ist nur, daß die Spitze der Elektrode 5 der dem Filter nächststehende Punkt der Gegenelektrode des zwischen der Elektrode 5 und dem Filter 2 aufgebauten elektrostatischen Felds ist.
  • Die Reinigungswirkung wurde in erster Linie mit stark durch Zigaretten- und Tabakqualm belasteter Luft untersucht. Die Filterwirkung wurde erwartungsgemäß bei unveränderter Spannung und Anzahl der freien Elektroden besser, wenn eine dickere Filterschichtstärke oder zwei Aktivkohlefilter - beide auf Hochspannungspotential gelegt - hintereinandergeschaltet wurden. Es zeigte sich jedoch, daß nur bei Ausnützung der durch die Ionisierung entstehenden Strömung die Filterwirkung nur einer einzelnen Aktivkohletablette bereits so gut ist, daß weit über 90% der gesamten Schadstoffe herausgezogen werden.
  • Eine Verbesserung der Filterwirkung wurde bei Verwendung einer scharfkantigen Klinge (im Versuch war dies eine Rasierklinge)anstelle der Nadelelektrode erreicht.
  • Wie bei der Nadelelektrode, so entsteht auch bei der Klingenelektrode eine hohe Konzentration des elektrischen Felds an der Spitze bzw. Kante mit einer starken Ionisierungswirkung. Eine weitere Verbesserung wurde bei Erhöhung des Ionisierungsgrads durch Erhöhung der Feldstärke des elektrostatischen Felds bzw. Erhöhung der Potentialdifferenz zwischen der Elektrode 5 und dem Filter 2 erreicht. Entsprechendes gilt für eine Erhöhung der Anzahl der Elektroden 5 bei gleichbleibender Spannung.
  • Eine Umpolung am Hochspannungsgenerator so, daß die Elektrode 5 auf positivem und das Filter 2 auf negativem Potential lag, ergab keine feststellbare Beeinträchtigung der Filterwirkung.
  • Die Fig. 2 zeigt das Prinzip eines Raumluftreinigungsgeräts, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren verwirklicht ist: In einem rückseitig geschlossenen Gehäuse 10 ist ein auswechselbares mikroporöses Filter 11, insbesondere ein Aktivkohlefilter in Form eines Zylinders enthalten, das von einem in dem Gerät enthaltenen Hochspannungsgenerator aus mit einem positiven oder ggfs. auch negativen Potential beaufschlagt wird. Im vorderen dem Betrachter zugekehrten Teil des Gehäuses 10 ist ein Lüfter 12 angeordnet, der im Bedarfsfall Luft ansaugt und durch das Filtergehäuse drückt. Zwischen dem Lüfter 12 und dem Filter 11 befindet sich eine das durchtretende Gas ionisierende Baugruppe 13, deren prinzipieller Aufbau im unteren Teil der Fig. 2 herausgezeichnet ist: An einem isolierenden Ring 14 ist eine Mehrzahl nach innen stehender und ggfs. in Strömungsrichtung abgebogener Nadelelektroden 15 befestigt, die mit dem anderen Pol des Hochspannungsgenerators verbunden sind. Beim Vorbeiströmen des durch den Lüfter 12 geförderten Gases an den Elektroden 15 wird das Gas ionisiert und gelangt dann in das elektrostatische Aktivkohlefilter 11. Die Anordnung der Ionisierungselektroden 15 kann selbstverständlich in konstruktiver Hinsicht auch anders gestaltet sein. So kann anstelle dieses Nadelkranzes eine sternförmige Anordnung von Klingen vorgesehen sein, die an einem koaxialen Kern befestigt im Innenraum des Filterzylinders stehen, wobei ein allseitiger gleicher Abstand zur Innenfläche des Filters möglichst eingehalten werden sollte. Auch können im Strömungsweg des Gases gespannte Drähte verwendet werden, jedoch ist die Ionisierungswirkung von gespannten Drähten nicht so gut wie die bei scharfkantigen Klingen- oder Nadelelektroden.
  • Die Vorrichtung nach Fig. 3 entspricht im Aufbau der nach Fig. 2 mit dem Unterschied, daß der Lüfter 12 durch eine Heizeinrichtung 16 ersetzt ist, die die ohnehin aufgrund der Ionisierung durch die Elektroden 15 vorhandene Strömungswirkung unterstützt. Der Einlaß der schadstoffbelasteten Luft erfolgt an der Unterseite durch Lufteinlaßschlitze 17. Das elektrostatische mikroporöse Filter 11 ist im oberen Teil des Gehäuses 10 untergebracht.
  • Die Fig. 4 zeigt ein leistungsstärkeres Filter mit erfindungsgemäßen Merkmalen: Die schadstoffbelastete Luft wird durch zwei an gegenüberliegenden Seitenwänden des Gehäuses 10 angeordneten Gebläsen 121, 122 angesaugt und strömt dann an einer Anordnung von parallel geschalteten Ionisierungselektroden 151, 152 vorbei und durch das elektrostatische Aktivkohlefilter 11 hindurch. Zur ergänzenden Vorreinigung und Entkeimung können ein mechanisches Grobfilter 17 und ein W-Lichtfilter 18 vorgeschaltet sein.
  • Der in Fig. 4 gezeigte Filteraufbau würde sich zur Luftreinigung für größere Räume eignen. Auch hier wird eine noch höhere Reinigungswirkung erzielt, wenn die Nadelkranzelektroden durch sternförmig angeordnete und in Axialrichtung im Inneren des Filters 11 verlaufende Klingen- oder Kammelektroden ersetzt wird. Ein optimaler Luftdurchsatz und Strömungswert von ca. 0,25 m/sec bei allseitiger Durchströmung, wie er beispielsweise für Operationsräume gefordert wird, aber auch für Wohnräume als optimaler Wert ermittelt wurde, läßt sich durch großflächigen Austritt der gereinigten Luft aus dem Filter 11 erreichen, wie er in den Fig. 2-4 veranschaulicht ist.
  • Bei der Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Filters nach Fig. 5 ist die dem hohlzylinderförmigen Aktivkohlefilter 11 zugeordnete Elektrode 20 im Inneren als in Axialrichtung verlaufende Schneidkantenelektrode mit vier sternförmig angeordneten Schneiden 21 ausgebildet. Die scharfen freien Kanten der Schneiden 21 weisen von der Innenfläche des Filters 11 alle gleichen radialen Abstand über die axiale Länge des Filters auf. Die Gaszuführung erfolgt beispielsweise mittels eines nicht gezeigten Lüfters in Richtung der Pfeile A also in Axialrichtung in das Inner Filters. An den scharfen Kanten der Schneiden 21 wird das Gas ionisiert und tritt dann durch das auf hohem Gegenpotential zum Potential der Elektrode 20 liegende Filter 11 hindurch (Pfeile B).
  • Die Leistungsfähgikeit dieses aus handelsüblichen, zylinderförmigen Filterelementen aufgebauten elektrostatischen Aktivkohlefilters läßt sich im Baukastenprinzip durch weitere Filterelemente 11' erhöhen. Auch kann zu einer weiteren Verbesserung der Ionisierung die sternförmige Elektrode um weitere vier oder acht Schneiden ergänzt sein. Anstelle der Schneiden 21 können auch kammartige Elemente mit ebenfalls guter Wirkung vorgesehen sein. Das Filter 11 ist vorzugsweise endseitig durch einen nicht dargestellten Deckel verschlossen,um eine optimale radiale Verteilung des durchströmenden Gases und eine niedrige Austrittsgeschwindigkeit aus dem Filter bei hohem Gasdurchsatz zu erreichen.
  • Selbstverständlich kommen auch andere konstruktive Gestaltungen infrage, je nach dem Anwendungszweck eines solchen Geräts. Die dargestellten prinzipiellen Ausführungsformen sind daher nur als Ausführungsbeispiele ohne Einschränkung des Erfindungsgedankens zu verstehen.
  • Leerserite

Claims (22)

  1. PATENTANSPRÜCHE Verfahren zur Reinigung von Gasen unter Verwendung eines mikroporösen Filters in Verbindung mit einem elektrostatischen Feld, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t , daß das das Filter durchströmende Gas zuvor durch ein elektrostatisches Feld ionisiert wird, dessen einer Quellenpol mit dem Filter verbunden und dessen Gegenpol in Gasströmungsrichtung vor dem Filter angeordnet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß das elektrostatische Feld durch eine Gleich-Hochspannungsquelle von mindestens 1 kV Klemmenspannung und einer Leistung von mindestens 1 Watt erzeugt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als in Gasströmungsrichtung vor dem Filter liegender Gegenpol mindestens eine nadelartige Elektrode verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als in Gasströmungsrichtung vor dem Filter liegender Gegenpol mindestens eine kammartige Elektrode verwendet wird, deren spitze Zinken gegen die Filteroberfläche gerichtet werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als in Gasströmungsrichtung vor dem Filter liegender Gegenpol mindestens eine Schneidenelektrode verwendet wird, deren mfglichst scharfe Schneidenkante gegen die Filteroberfläche gerichtet wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Gasströmungsgeschwindigkeit auf 0,05 - 0,5 m/sec, vorzugsweise auf 0,1 - 0,25 m/sec eingestellt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die durch die Ionenströmung im elektrostatischen Feld bewirkte Gasströmung durch Wärmekonvektion unterstützt wird.
  8. 8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e 1 c h n e t , daß für das Filter ein mindestens als halbleitend zu bezeichnendes mikroporöses Filtermaterial verwendet wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß als Filter ein Aktivkohle filter verwendet wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 7, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß als Filter ein Kieselgurfilter verwendet wird.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 7, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß für das Filter ein elektrisch wenigstens geringfügig leitendes mikroporöses Kunststoff-oder Keramikmaterial verwendet wird.
  12. 12. Vorrichtung zur Reinigung von Gasen mit einem in ein Filtergehäuse eingebauten mikroporösen Filter und einer Einrichtung zur Erzeugung eines elektrostatischen Hochspannungsfelds im Strömungsweg des das Filtergehäuse durchsetzenden Gases, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t , daß der eine Quellenpol des elektrostatischen Felds mit dem Filter (2) verbunden und der Gegenpol (5) in Gasströmungsrichtung vor dem Filter angeordnet ist.
  13. 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß der Gegenpol (5)so gestaltet ist, daß der dem Filter (2) am nächsten stehende Flächenbereich eine scharfe Kante oder Spitze bildet, um eine optimale Ionisierung des durchströmenden Gases zu erreichen.
  14. 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß der Gegenpol (5, 15) als Nadel ausgebildet ist, deren Spitze dem Filter (2) am nachsten steht.
  15. 15. Vorrichtung nach Anspruch 13, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß der Gegenpol aus mehreren, in einer zur Gasströmungsrichtung beim Eintritt in das Filter senkrechten Ebene angeordneten Nadeln (15) besteht, deren Spitzen de Filter in etwa gleichem Abstand jeweils am nächsten stehen, und daß die Nadeln elektrisch parallel geschaltet sind.
  16. 16. Vorrichtung nach Anspruch 13, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als Gegenpol wenigstens ein in einer zur Gasströmungsrichtung vor dem Filter gespannter Draht verwendet ist.
  17. 17. Vorrichtung nach Anspruch 13, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als Gegenpol wenigstens ein klingenartiges Element (20) verwendet ist, dessen scharfe, freie Kante einer Gaseintrittsfläche des Filters (2) am nächsten steht.
  18. 18. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 12-i7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß das Filtermaterial ein wenigstens im mikroporösen Oberflächenbereich geringfilgig elektrisch leitendes Material ist.
  19. 19. Vorrichtung nach Anspruch 18, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Filtermaterial ein Keramikmaterial oder Kunststoffschaununaterial mit leitend gemachter mikroporöser Oberfläche ist.
  20. 20. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 12-19, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß das Filtermaterial ein elektrisch wenigstens halbleitendes Material ist.
  21. 21. Vorrichtung nach Anspruch 20, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als Filtermaterial Aktivkohle verwendet ist.
  22. 22. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 12-21, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß das Filter als Verbundfilter aus einer Mehrzahl von mikroporös wirksamen Materialien aufgebaut ist.
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