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Verfahren zum Wenden eines quaderförmigen Körpers, ins-
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besondere einer Bramme, sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wenden eines quaderförmigen Körpers aus weichmagnetischem
Werkstoff, insbesondere einer Bramme, bei dem mindestens ein Iaftmagnet eines Krans
an die oben liegende Seite des Körpers angesetzt, der Körper in einer Schwenkbewegung
um seine Auflagekante in die senkrechte Lage gebracht und dann auf die ursprünglich
oben liegende Seite abgelegt wird.
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Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
eines solchen Verfahrens.
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Die bisher üblichen Brammen, die eine Dicke bis zu 250 mm haben, werden
im allgemeinen mit Hilfe von mindestens zwei Brammenwendemagneten gewendet, die
in Längsrichtung hintereinander an Doppelwippentraversen aufgehängt sind.
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Die Doppelwippentraversen werden an teleskopartig verfahrbaren Kransäulen
geführt.
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Der eigentliche Wendevorgang läuft in folgender Weise ab: Die beiden
Haftmagnete, im allgemeinen Brammenwendemagnete, werden mit einem Teil der Polplattenbreite
an ein Ende der oben liegenden Seite der auf dem Boden liegenden Bramme angesetzt
und durch den Kran angehoben. Dadurch wird auch die Bramme in einer Schwenkbewegung
um die ständig den Boden berührende Auflagekante einer Stirnfläche aufgerichtet
und nahezu in die senkrechte Lage gebracht.
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Durch entsprechende Fahr- und Hubbewegungen des Krans wird die Bramme
dann über ihre Seitenfläche an den Polplatten des Haftmagneten abgewickelt und auf
die ursprünglich oben liegende Seite abgelegt.
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Das Wenden von Brammen bis 250 cm Höhe und ca. 30 t Gewicht verläuft
zwar bis heute weitgehend problemlos, hängt jedoch im hohen Maße von der Geschicklichkeit
des Kranführers
und der Konstruktion der Krananlage ab, so daß
die Bramme manchmal von dem Haftmagneten abreißen und auf den Boden fallen kann.
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In den letzten Jahren sind jedoch dadurch Probleme beim Wendevorgang
aufgetreten, daß die Fertigungsgrößen der Brammen auf eine Dicke von 380 mm und
ein Gewicht von 80 t gestiegen sind.
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Versuche an einer Bramme mit einem Gewicht von 34 t und einer Dicke
von 320 mm haben gezeigt, daß mit dem oben beschriebenen Verfahren eine so große
Bramme nicht sicher ohne Abreißen im Ablegebereich gewendet werden kann.
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Denn bei diesem Verfahren entsteht nach Oberschreitung der senkrechten
Höchstlage der Bramme, also bei einem Schwenkwinkel von mehr als 900, durch die
große Berührungsbreite ihrer Stirnfläche mit den Haftmagneten ein großes Kraftmoment.
Denn bei zunehmendem Wendewinkel kippen die Haftmagnete aufgrund ihrer Aufhängung
um die Stirnseiten der Brammen, so daß in Verbindung mit dem Gewicht der Brammen
und der Haftmagnete eine hohe Drehenergie in den Haftmagneten erzeugt wird, die
in Verbindung mit dem Belastungsruck der Brammen selbst zum Abreissen der Brammen
im zweiten Teil des Wendevorgangs führt, das heißt, die Brammen fallen auf den Boden.
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Im einzelnen spielen dabei die folgenden Einflüsse eine wesentliche
Rolle: Die Losbrechkraft des Haftmagneten von der Seitenfläche der Bramme ist aufgrund
der breiten Polbeaufschlagung im Vergleich mit dünneren Brammen relativ groß. Um
das Losbrechen überhaupt zu ermöglichen, wird die Bramme in Ablegerichtung bis ca.
300 bis 45" zur Senkrechten gewendet, bis durch entsprechende Anschläge
an
der Aufhängung des Haftmagneten ein Abkippen der Magnete um die Brammenkante erzwungen
wird.
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Auch die Verwendung größerer und stärkerer Magnete bringt keine Lösung
dieses Problems, da hierdurch die Losbrechkraft noch zunehmen würde.
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Verschärft werden die an das Wenden von Brammen zu stellenden Anforderungen
nun noch durch das neue Bundes-Immissions-Schutzgesetz, mit dem Geräusch- und Erschütterungsbelästigungen
von Anliegern verhindert werden sollen; nach diesem Gesetz muß der Erzeuger das
sichere Wenden von Bramnen ohne Abreißen der Brammen von dem Haftmagnet, also ohne
Fallenlassen, garantieren und nachweisen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Wenden
eines quaderförmigen Körpers, insbesondere einer Bramme, der angegebenen Gattung
zu schaffen, bei dem die oben erwähnten Nachteile nicht auftreten.
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Insbesondere soll ein Verfahren vorgeschlagen werden, mit dem Brammen
ohne besondere Anforderungen an die Geschicklichkeit des Kranführers sicher gewendet
werden können.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in der Nähe der senkrechten
Lage des quaderförmigen Körpers mindestens ein zweiter Ilaftmagnet an die ursprünglich
unten liegende Seite des Körpers angesetzt und danach der erste ilaftmagnet abgelöst
wird, und daß der Körper mittels des zweiten Haftmagneten auf die ursprünglich oben
liegende Seite abgelegt wird.
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Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird dies durch
mindestens zwei in Wenderichtung hintereinander
angeordnete, jeweils
schwenkbar gelagerte und nacheinander erregbare Haftmagnete erreicht.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen insbesondere auf
folgender Funktionsweise: Der erste Haftmagnet wird voll auf das Ende der oben liegenden
Seite einer Bramme aufgesetzt und erregt, so daß er mit seiner ganzen magnetischen
Kraft auf die Bramme einwirkt. Durch etsprechende Hub- und Fahrbewegungen der Katze
des Krans wird die Bramme mittels des ersten Haftmagneten in die Nähe ihrer senkrechten
Lage gebracht. Während dieses Vorgangs bewegt sich der noch nicht erregte Magnet
aufgrund der Ausgestaltung der Aufhängung der beiden Haftmagnete mechanisch auf
die gegenüberliegende, ursprünglich unten liegende Seite der Bramme. Durch weitere
Ilub- und Fahrbewegungen der Katze des Krans wird der zweite Haftmagnet in die Nähe
der freien Brammenkante gebracht und abgesenkt. Wenn nun der zweite Haftmagnet erregt
wird, liegt er mit seiner Polfläche ganz an der ursprünglich unten liegenden Seite
der Bramme an. Die beiden Haftmagnete befinden sich nun spiegelbildlich zur Längsachse
der Bramme an ihrem oberen Ende.
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Nun wird der erste Haftmagnet entregt, so daß er sich löst und die
Bramme durch Hub- und Fahrbewegungen der Katze des Krans mittels des zweiten Haftmagneten
auf die ursprünglich oben liegende Seite abgelegt werden kann.
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Dadurch ergeben sich im einzelnen folgende Vorteile: Die erforderlichen
magnetischen Ilub- und Wendekräfte können einfacher und übersichtlicher als bei
dem herkömmlichen Wendevorgang erfaßt und berechnet werden. Außerdem ist dieses
Wendeverfahren praktisch unabhängig von der Geschicklichkeit des Kranführers, da
stets ein Haftmagnet
vollflächig im Eingriff ist. Dadurch kann
dem Betreiber eines solchen Brammenwendesystems garantiert werden, daß beim Wenden
keine Bramme abfallen wird.
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Außerdem müssen die Ilaftmagnete nicht über die Pole unter linienförmiger
Berührung der Pol flächen abgewickelt werden, wodurch die oben erläuterten hohen
dynamischen Kräfte beim Losbrechen der Bramme entstehen würden.
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Außerdem können einfachere, wirtschaftlichere und preisgünstigere
rechteckige haft- bzw. Lasthebemagneten verwendet werden, wobei sich auch herkömmliche
Krananlagen zum Brammenwenden ohne viel Aufwand auf das neue Verfahren umrüsten
lassen.
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Weiterhin kann auch mit einer solchen umgerüsteten Krananlage bedingt
nach dem alten Wendeverfahren gearbeitet werden, indem nur die llaftmagnete auf
einer Seite benutzt werden. Auch der Brammentransport ist wie bisher üblich möglich.
Und schließlich benötigt das neue Verfahren weniger Energie pro Wendevorgang als
die bisher üblichen Verfahren, so daß mit einer geringeren elektrischen Magnet anschlußleistung
gearbeitet werden kann.
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Versieht man die Aufhängearme für die llaftmagnete mit zusätzlichen
Mubzylindern, so läßt sich der mechanische Ablauf noch genauer durchführen.
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Zweckmäßigerweise sind die beiden in Wenderichtung hintereinander
angeordneten klaftmagnete außermittig aufgehängt, das heißt, der Aufhängepunkt jeweils
eines lfaftmagneten ist in Richtung auf den jeweils anderen Haftmagneten hin verschoben.
Dadurch wird die Kippbewegung der flaftmagnete mittels ihres Aufhängesystems erleichtert.
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An den Stirnflächen der Haftmagnete sollte mindestens eine höhenverstellbare
Anschlagnase ausgebildet sein, die beim
Wenden der Brammen als
Anschlag dient und beim Transport der Brammen die vollflächige Auflage der Magnetpolflächen
auf die Nutzlast ermöglicht.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Arme der Aufhängung
für die llaftmagnete unabhängig voneinander verschwenkt werden. Dabei sollten die
Arme die Form von Kniehebeln haben, so daß die Ilaftmagnete vollständig frei schwingen
können. In ihrer Ausgangslage, also ohne Brammen, sollten die llaftmagnete eng beieinander
hängen.
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Bei Verwendung von Kniehebeln kann der Winkel zwischen den beiden
Kniehebeln in der Ausgangslage mittels eines Anschlags in Abhängigkeit von der Breite
der Haftmagneten bzw. der Tiefe der Brammen eingestellt werden.
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Als Alternative hierzu können die Aufhängearme für die Haftmagneten
geradlinig ausgebildet und an einer Wippe kardanisch gelagert sein; bei einer drehbaren
Anbringung dieser Arme an den Haftmagneten kann eine Anpassung an jede Brammendicke
der zur Zeit üblichen Fertigungsgrößen vorgenommen werden.
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Bei den oben erläuterten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgte die Bewegung der einzelnen liaftmagnete nur durch die Hub- bzw. Fahrbewegung
des Krans, das heißt, nach dem Anheben in einer Art freien Bewegung.
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Um die Obergabe der Bramme von dem ersten Ilaftmagnet zu dem zweiten
llaftmagnet zu erleichtern, kann die Winkelstellung der Ilaftmagnete mit hilfe einer
Zwangsführung eingestellt werden.
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Eine solche Zwangsführung kann durch sich kreuzende Seil-oder
Kettenzüge
erreicht werden. Neben seiner eigentlichen Aufhängung ist der eine Haftmagnet also
über einen Seil- bzw.
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Kettenzug mit dem anderen Haftmagnet gekoppelt, so daß sie jeweils
einander entsprechende Bewegungen durchführen.
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Dadurch können die Haftmagnete während des Wendevorgangs sowohl nach
der Seite als auch nach der Höhe ausweichen, wodurch sich die Handhabung weiter
vereinfacht.
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Ein Problem könnte dann auftreten, wenn relativ schmale Brammen mit
dem hier erläuterten Verfahren gewendet werden sollen, da hierbei das untere Ende
der Bramme gegebenenfalls nicht als Auflagekante auf dem Boden bleibt, sondern die
gesamte Bramme hochgehoben wird, sich also in angewinkelter Lage an dem ersten Haftmagneten
befindet. Um dies Z vermeiden, kann ein zusätzlicher, relativ schmaler dritter Haftmagnet
vorgesehen sein, der an einem geraden, mittig zwischen den Aufhängearmen für die
beiden anderen Haftmagnete senkrecht hängenden Arm oder einer Kette angebracht ist.
Dieser Arm oder diese Kette hat den gleichen gemeinsamen Drehpunkt wie die Wippe
bzw. die Kniehebelarme.
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Dieser zusätzliche Haftmagnet dient beim Wenden kurzer Brammen dazu,
die Schwenkbewegung der Bramme um ihr unteres Ende sicher zu stellen, so daß die
Bramme von dem ersten Haftmagneten an den zweiten Haftmagneten übergeben werden
kann. Der dritte Haftmagnet wird also kurzzeitig nur so lange erregt, bis sich die
Bramme in der Nähe ihrer senkrechten Lage befindet und der zweite Haftmagnet die
ursprünglich unten liegende Seite der Bramme voll erfaßt.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. la bis li den Bewegungsablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Wenden eines quaderförmigen Körpers; Fig. 2 eine Schaltanordnung
zur Steuerung der Haftmagnete; Fig. 3 eine Aufhängung für die Haftmagnete mit einer
Wippe und kardanisch angelenkten Armen; Fig. 4 eine Aufhängung für die Haftmagnete
mit Kniehebeln; Fig. 5 a, b eine Seitenansicht eines auf die Seite einer Bramme
aufgesetzten Haftmagneten; Fig. 6 eine Stirnansicht eines Haftmagneten; Fig. 7a,
b und c den Bewegungsablauf bei Verwendung einer Zwangsführung für die Haftmagnete;
und Fig. 8a bis 8d Seitenansichten sowie 8e eine Draufsicht auf eine Vorrichtung
mit Obergabemagnet.
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Das Prinzip des Bewegungsablaufs bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Wenden von quaderförmigen Körpern,-insbesondere Brammen, ist aus den Figuren
la bis 1i ersichtlich Dabei sind zwei durch Elektromagnete gebildete llaftmagnete
10 bzw. 12 an einer schematisch angedeuteten Aufhängung 14 angebracht, die zwei
starr miteinander verbundene Kniehebel 16 bzw. 18 aufweist. Der Verbindungspunkt
20 zwischen~ den beiden Kniehebeln 16 bzw. 18 ist dreh- und schwenkbar, beispielsweise
über eine Kette, an die Laufkatze eines Krans (nicht dargestellt) angelenkt.
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Die unteren Enden der Kniehebel 16 bzw. 18 sind bei 22 drehbar an
den Haftmagneten 10 bzw. 12 außermittig angebracht, das h ßt, die Aufhängepunkte
22 sind von der Mitte der Haftmagnete 10 bzw. 12 aus in Richtung auf den jeweils
anderen llaftmagneten 10 bzw. 12 versetzt.
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An den StirnElächen der Haftmagnete 10 bzw. 12 sind Anschlagnasen
24, 26 angebracht, die durch über den Rand der Stirnfläche des tlaftmagneten hinaus
hervorstehende Platten gebildet werden.
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Wie sich aus Figur 6 ergibt, sind an jeder Stirnfläche zwei Anschläge
24, 24' vorgesehen, die mit hilfe von Bolzenführungen 28, 28' in der höhe verstellt
werden können oder die sich beim Mifsetzen mechanisch in der Höhe verschieben, wenn
die Bramme mittig erfaßt und transportiert wird.
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In der in Figur 1 a dargestellten Ausgangslage der beiden Haftmagnete
10, 12 befinden sich die inneren Stirnflächen der beiden Haftmagneten nahe beieinander;
der Abstand zwischen diesen Stirnflächen ist jedoch so groß, daß sich bei der noch
zu erläuternden Schwenkbewegung der beiden Haftmagnete die Stirnflächen bzw. die
mit ihnen verbundenen Anschlagnasen nicht behindern und insbesondere berühren können.
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Wie sich aus Figur 1 a ergibt, wird die Aufhängung 14 von dem Kran
so nach unten abgesenkt, daß der }Iaftmagnet 10 auf dem oberen Ende der Oberseite
der Bramme 30 aufliegt, während die Anschlagnase 24 in Anlage an die Stirnfläche
der Bramme 30 kommt. Dadurch ist der Haftmagnet 10 exakt mit der Bramme 30 ausgerichtet.
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Der andere Haftmagnet 12 hängt frei unter seinem Drehpunkt 22.
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Wenn nun der Ilaftmagnet 10 erregt und die Aufhängung 14 von dem Kran
nach oben unter gleichzeitiger Kranfahrt bewegt wird, so zieht der Haftmagnet 10
die Bramme 30 nach oben, das heißt, die Bramme 30 bewegt sich in einer Schwenkbewegung
gegen den Uhrzeigersinn um die untere Auflagekante 32 ihrer anderen Stirnfläche
(vergleiche Figur 1 b). Durch das Gewicht der Bramme 30 mit dem Haftmagneten 10
wird auch die Aufhängung 14 um ihren Schwenkpunkt 20 gedreht, wobei der andere Haftmagnet
12 frei um seinen Drehpunkt 22 schwenken kann.
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Beim weiteren Anheben der Aufhängung 14 wird die Bramme 30 immer weiter
angehoben (vergleiche die Figuren c, d), bis sie schließlich ihre vertikale Läge
erreicht und auf ihrer unteren Stirnfläche steht (vergleiche Figur 1 e).
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Dann liegt auch der Haftmagnet 10 senkrecht an der linken Seite der
Bramme 30 an, während sich der rechte Haftmagnet 12 aufgrund seiner starren Verbindung
über die Aufhängung 14 mit dem Haftmagneten 10 über der oberen Stirnfläche der Bramme
30 befindet.
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Wird nun die Aufhängung 14 nach unten bewegt (vergleiche Figur 1 f),
so kommt die Anschlagnase 26 des rechten Haftmagneten 12 in Anlage auf der oberen
Stirnfläche der Bramme 30, wodurch der rechte Haftmagnet 12 um die Anschlagnase
26 geschwenkt wird, bis er an der rechten Seite der Bramme 30 anliegt (vergleiche
Figur 1 g).
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Daraus ergibt sich folgende Bedingung für die Konstruktion der Aufhängung
14: Wie sich aus Figur 1 g ergibt, müssen die beiden Drehpunkte 22 der beiden Haftmagnete
10 bzw. 12 einen solchen Abstand voneinander haben, daß zwischen den beiden senkrecht
angeordneten Haftmagneten 10 bzw. 12 die Bramme 30 angeordnet werden kann.
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Dieser Abstand zwischen den beiden Drehpunkten 22 hängt wiederum von
dem Winkel ab, in dem die beiden oberen Arme der beiden Kniehebel 16, 18 im Schwenkpunkt
20 zusammenlaufen. Durch entsprechende Einstellung dieses Winkels kann also der
Abstand zwischen den Drehpunkten 22 verändert und damit die Aufhängung unterschiedlichen
bzw.
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bis zu erforderlichen maximalen Brammendicken angepaßt werden.
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Wie in Figur 4 dargestellt ist, kann zu diesem Zweck ein beweglicher
Anschlag 34 vorgesehen sein, durch den der Winkel zwischen den beiden oberen Armen
36 und 38 der beiden Kniehebel 16 bzw. 18 auf einen gewünschten Wert eingestellt
werden kann, welcher der maximalen Dicke der zu wendenden Bramme 30 entspricht.
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In der in Figur 1 g gezeigten senkrechten Lage der Bramme 30 wird
nun der linke Haftmagnet 10 entregt und der rechte Haftmagnet 12 erregt, so daß
sich der linke Haftmagnet 10 von der Seite der Bramme 30 löst und der rechte Haftmagnet
12 mit der gegenüberliegenden Seite der Bramme 30 magnetisch in Eingriff kommt.
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Wird nun die Aufhängung 14 gemäß der Darstellung in Figur 1 nach links
abwärts bewegt, so kippt die Bramme 30 um die linke Auflagekante 40 ihrer unteren
Stirnfläche und wird mittels des llaftmagneten 12 in einer langsamen Schwenkbewegung
um die Auflagekante 40 auf dem Boden abgelegt (vergleiche die Figuren 1 h und 1
i), während der linke Haftmagnet 12 eine entsprechende freie Bewegung durchläuft.
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Damit ist ein Wendevorgang beendet, das heißt, die Bramme 30 ist um
1800 gedreht worden.
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Oben wurde erwähnt, daß der Aufhängepunkt 20 nur nach oben bewegt
wird, wenn die Bramme 30 in die senkrechte Lage gebracht wird. Dies stellt die einfachste
Form dieser Bewegung dar, wobei jedoch der Nachteil auftritt, daß dann die Auflagekante
32 über den Boden rutscht. Es ist deshalb zweckmäßiger, den Schwenkpunkt 20 nicht
nur nach oben, sondern gleichzeitig auch zur Seite zu bewegen (vergleiche die Figuren
1 b bis 1 d), so daß die untere Auflagekante 32 sich praktisch nicht über den Boden
bewegt.
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Beide Bewegungsarten erfordern keine große Geschicklichkeit von dem
Kranführer, so daß auch bei Fahrfehlern die Bramme 30 nicht fallen gelassen wird.
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In den Figuren 1 a bis 1 i ist der Schwerpunkt des Systems, bezogen
auf das im Schwenkpunkt 20 aufgehängte Wendesystem mit einseitig aufliegender Bramme
30 mit S angedeutet.
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Wie sich aus den Figuren 5 a und 5 b ergibt, sollten die Anschlagnasen
24, 26 die gleiche Höhe wie die Bramme 30 haben. Dabei ist in Figur 5 a dargestellt,
daß die Anschlagnase 24 des Haftmagneten 10 an der Stirnfläche der Bramme 30 anliegt,
während bei der Darstellung nach Figur 5 b die Anschlagnase 24 so an der Stirnfläche
des Haftmagneten 10 angebracht ist, daß sie nicht über den Rand des Haftmagneten
10 hinaus vorsteht. Dadurch kann der Haftmagnet 10 vollflächig auf eine Seite der
Bramme 30 aufgelegt werden, wie es für den üblichen Transport einer Bramme 30 erforderlich
ist.
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In Figur 3 ist eine Aufhängung in Richtung Krankatze für ein Wendesystem
mit vier Magneten dargestellt. Dabei ist bei 44 unterhalb des Teleskoptunnels 42
in der Mitte eine Wippe 46 drehbar angelenkt, an deren Enden zwei senkrecht nach
unten verlaufende Arme 48, 50 mit zwei schematisch angedeuteten Kardangelenken 52,
54 angebracht sind.
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An den unteren Enden der Arme 48, 50 sind jeweils zwei Haftmagnete
56, 58 drehbar befestigt.
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An der Unterseite des Teleskopturms 42 sind Anschläge 62, 64 vorgesehen,
um die Schwenkbewegung der Wippe 46 um den Drehpunkt 44 zu begrenzen.
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Bei dieser Ausführungsform (Figur 4) ergänzen sich der Schwenkwinkel
des kardanischen Gelenkes 54 nach innen sowie der Wippe 46 um den Drehpunkt 44 so,
daß in der senkrechten Lage einer Bramme 30 die beiden Haftmagnete 56 und 58 senkrecht
angeordnet sind und an einer Seite der Bramme 30 anliegen. Gleichzeitig liegen die
beiden Haftmagneten 56 und 58 an der gegenüberliegenden Seite der Bramme 30 an.
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Durch die kardanische Lagerung der Arme 48, 50 an der Wippe 46 sowie
die drehbare Lagerung der Magnete 56, 58 an den Armen 48, 50 kann diese Ausführungsform
an jede Brammendicke der zur Zeit üblichen Fertigungsgrößen angepaßt werden.
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In Figur 2 ist ein Schaltdiagramm zur Steuerung von vier durch Elektromagnete
gebildeten Ilaftmagneten 66, 68, 70, 72 dargestellt. Der Minuspol einer Gleichstromquelle
74 ist direkt mit jedem tiaftmagneten 66, 68, 70, 72 verbunden, während der Pluspol
jeweils über einen Schalter 76 bzw.
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78 an ein Paar von flaftmagneten angeschlossen ist, also der Schalter
76 an das Paar 66, 68 und der Schalter 78 an das Paar 70, 72.
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Auf diese Weise kann jeweils ein Paar von Haftmagneten erregt bzw.
entregt werden.
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In den Figuren 7 a bis 7 c ist eine Zwangsführung gezeigt, mit der
die Haftmagnete 10 und 12 jeweils in Winkellagen gebracht werden, die der jeweiligen
Stellung der Bramme 30 entsprechen.
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Wie sich insbesondere aus Figur 7 a ergibt, sind die Haftmagnete 10
und 12 an einem Seil bzw. einer Kette 80 befestigt, die an einer nach oben bzw.
nach unten sowie seitlich bewegbaren Traverse 82 angebracht ist. Durch entsprechende
Bewegung der Traverse 82 läßt sich die Höheneinstellung der Haftmagneten 10 und
12 durchführen.
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Außerdem sind an den beiden Haftmagneten 10 und 12 zwei sich kreuzende
Seil- oder Kettenzüge angebracht. Dabei verläuft ein Kettenzug 84 von seinem Aufhängepunkt
86 am linken Ende des linken Haftmagneten 10 über zwei an der Traverse 82 angebrachte
Rollen 88, 90 zu einem Aufhängepunkt 92 in der Mitte der linken Hälfte des rechten
Haftmagneten 12. Ein zweiter Seil- bzw. Kettenzug 94 verläuft von seinem Aufhängepunkt
96 in der Mitte der rechten Hälfte des linken Haftmagneten 10 über zwei an der Traverse
82 angebrachte Rollen 98, 100 zu seinem Aufhängepunkt 102 am rechten Ende des rechten
Haftmagneten 12.
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Durch diese Aufhängung können die Haftmagneten 10 und 12 während des
Wendevorgangs sowohl zur Seite als auch in der Höhe ausweichen.
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Diese Ausführungsform hat folgende Funktionsweise: Der erste, in Wenderichtung
hängende Haftmagnet 12 erfaßt die liegende Bramme 30 so, daß die Außenkante der
Bramme mit der inneren Kante der Längsseite des Haftmagneten abschließt. Wird nun
die Traverse 82 durch den Kran angehoben, so richtet sich die Bramme 30 bis in die
senkrechte Lage auf (siehe Figur 7 b), wobei der linke Haftmagnet 10 bei
dieser
Bewegung des rechten Haftmagneten 12 über die Kettenzüge 84 und 94 mitgenommen wird,
also schließlich zwangsläufig die in Figur 7 b gezeigte Stellung erreicht, in der
er an der gegenüberliegenden Seite der Bramme 30 anliegt.
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In dieser senkrechten Lage der Bramme 30 wird der linke Haftmagnet
1i erregt, der in Längsrichtung gesehen neben dem ersten llaftmagneten 12 hängt,
während der erste Haftmagnet 12 entregt wird. Dadurch erfaßt der linke Haftmagnet
10 eine Seite der Bramme 30, während der rechte llaftmagnet 12 von der Bramme 30
gelöst wird.
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Nun kann die Traverse 82 so verfahren werden, daß die Bramme 30 in
einer Schwenkbewegung um ihre Auflagekante auf dem Erdboden abgelegt wird. Die gleichzeitig
damit durchgeführte Bewegung des rechten Haftmagneten 12 hat keinen Einfluß auf
den Wendevorgang mehr.
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Durch diese Zwangsführung werden also die beiden Haftmagnete 10 und
12 symmetrisch zu einer durch die Mitte der Traverse 82 verlaufenden Achse bewegt,
das heißt, während dieses Bewegungsablaufs nehmen sie jeweils zueinander spiegelbildliche
Lagn ein.
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Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen sind zwei bzw. vier
Haftmagnete eingesetzt worden, das heißt, maximal zwei Haftmagnete pro Arm der Aufhängung.
Bei schmalen, schweren Brammen besteht nun jedoch die Gefahr, daß die Bramme von
dem ersten Haftmagnet etwa horizontal angehoben wird, das heißt, keine volle Schwenkbewegung
um ihr unteres Ende möglich ist.
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Um dies zu vermeiden, kann mindestens ein zusätzlicher, relativ schmaler
Übergabemagnet vorgesehen werden, wie in den Figuren 8a bis 8e dargestellt ist.
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Wie sich aus der Draufsicht in Fig. 8e ergibt, ist pro Wendesystem
mindestens ein weiterer Ubergabemagnet 110 in Längsrichtung vor bzw. hinter den
Wendemagneten 10, 12 angeordnet. Die Übergabemagnete 110 befinden sich auf der Alittellinie
zwischen den beiden Wendemagneten 10, 12.
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In Fig. 8e sind zwei Ubergabemagnete 110 dargestellt. Bei Bedarf können
jedoch auch mehr bzw. gegebenenfalls auch nur ein Obergabemagnet 110 eingesetzt
werden.
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Wie in den Figuren 8a bis 8d dargestellt ist, befinden sich die Obergabemagnete
110 am unteren Ende eines Aufhängearms 116, der durch einen hebel, eine Kette, ein
Seil usw. gebildet werden kann. Die Höhe dieses Aufhängearms 116 kann mittels eines
verfahrbaren Zylinders oder eines flebelsystems verstellt werden. Außerdem kann
der Aufhängearm 116 in den Punkten 118 bzw. 114 gedreht werden, wodurch eine Schwenkbewegung
des Ubergabemagneten 110 möglich ist.
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Die einzelnen Funktionen können bei Bedarf elektromotorisch, hydraulisch,
pneumatisch usw. angetrieben werden.
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Der Aufhängearm 116 mit dem Obergabemagneten 110 befindet sich beispielsweise
zwischen den beiden Kniehebeln 16, 18 der beiden Wendemagnete 10, 12.
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Wie sich aus den Figuren 8a und 8b ergibt, wird der ilaftmagnet 10,
wie es oben beschrieben wurde, an die Bramme 30 angesetzt, so daß die Bramme nahezu
in eine senkrechte Lage geschwenkt werden kann (siehe Fig. 8b). Wenn der Winkel
zur Senkrechten etwa 15° beträgt (siehe Fig. 8c),'wird der Aufhängearm 116 des Ubergabemagneten
110 nach unten gesenkt, so daß der Ubergabemagnet 110 auf der Stirnfläche der Bramme
30
anliegt. Dann oder gegebenenfalls auch vorher wird der Übergabemagnet 110 erregt,
so daß er an der Bramme 30 haftet und diese in die senkrechte Lage (siehe Fig. 8d)
bringt, wenn der Aufhängearm 116 verfahren oder auch angehoben wird.
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Wie sich aus den Figuren 8c und 8d ergibt, durchläuft der Aufhängearm
bzw. der Obergabemagnet 110 bei dieser Bewegung eine Schwenkbewegung um die Drehpunkte
118 bzw. 114.
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Bereits kurz vor Erreichen der senkrechten Lage oder auch erst bei
Erreichen der senkrechten Lage wird der rechte llaftmagnet 12 erregt, so daß er
die Seitenfläche der Bramme 30 sicher erfaßt. Nun kann das Ablegen der Bramme gemäß
der Darstellung in Fig. 8 nach links erfolgen, wobei die obigen Bewegungsabläufe
in der umgekehrten Reihenfolge durchlaufen werden.
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Dabei wird die Bramme 30 mittels des Ubergabemagneten 110 zunächst
aus der senkrechten Lage geschwenkt, bevor der Ubergabemagnet 110 von der Stirnfläche
der Bramme 30 getrennt und die Bramme 30 mittels des rechten Haftmagneten 12 auf
den Boden abgelegt wird.
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Der Ubergabemagnet 110 erleichtert also beim Kranfahren das Senkrechtstellen
der Bramme, da er im Schwerpunkt angreift.
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Die llaftmagnete 10 und 12 haben hierbei den gleichen Bewegungsablauf,
wie er bereits oben beschrieben wurde.
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L e e r s e i t e